In der Bibliotek
In der Bibliotek
Zum Glück ging der Rest des Tages recht schnell vorbei und auch ziemlich Ereignislos. Vorrausgesetzt man zählte die Blicke der anderen Schüler nicht mit, naja, und die von Professor McGonagall. Jeder in diesem gottverdammten Schloss schien entweder inzwischen von dem Vorfall in der großen Halle oder der in Snapes Büro gehöhrt zu haben. Am liebsten hätte sich Harry ja in einem Mauseloch verkrochen, aber damit hätte er die Gerüchte nur bestätigt, und das wollte er nun wirklich nicht. Gut, es stimmte zwar, dass er Snape geküsst hatte, bzw. Snape ihn geküsst hatte, aber doch nur ausversehen!! Mein Gott, dass heißt noch lange nicht das er oder der Professor schwul war, oder!? Das Abendessen war am schlimmsten, überall getuschel und diese neugierigen Blicke von allen Seiten. Harry war echt froh, dass er sich heute Abend in die erholsame Stille der Bibliothek zurückziehen konnte. Erholsam? Wenn man die Arbeit mit Professor Snape als erholsam bezeichnen wollte, bitte.
Gegen 19 Uhr machte sich Harry auf den Weg in die Bibliotek. Wie er sich schon gedacht hatte, saß Professor Snape bereits an einem kleinen Tisch in der Ecke und hatte einen ziemlich großen Haufen an Büchern vor sich gestapelt. Nicht wenige Schüler schauten ihren Zaubertranklehrer verwundert an, denn genau wie Harry, kannten sie ihn nur hinter seinem Schreibtisch. Unsicher trat er hinter seinen Lehrer und wollte gerade etwas sagen, als dieser ihm mal wieder zu vor kam. "Setzen sie sich endlich Potter, ich weiß dass sie da sind." Mit einem Seufzer ließ sich Harry dann auch gegenüber nieder, nur um sofort ein Buch unter die Nase geschoben zu bekommen. Eine gute halbe Stunde suchte er in dem Buch nach einem Hinweis auf... ja, auf was eigentlich? "Ähm, Professor?" Genervt sah dieser auf. "Was ist denn nun schon wieder Potter?" "Nach was genau suchen wir eigentlich?" "..." "Gut das ich jetzt bescheid weiß, dann kann ich ja weiter suchen." "POTTER....... Wie wär es, wenn sie einfach nach so etwas änlichem wie einem großen schwarzen Hund mit gewaltigen Reißzähnen suchen, oder haben sie eine bessere Idee?" "..." "Schön."
2 Stunden später, fast alle Schüler waren inzwischen in ihre Gemeinschaftsräume gegangen, schlief Harry fast über seinem Buch ein. Plötzlich wurde er schlagartig wieder wach. Dieses Bild in dem Buch, es sah fast genauso aus wie Snape als Hund. Aufgeregt laß er weiter. Hier, ja, hier stand etwas über einen ..... Höllenhund? Hatte der Professor sich in einen Höllenhund verwandelt? Wenn Harry sich recht erinnerte hatten sie diese Wesen erst vor ein oder zwei Wochen in Geschichte der Zauberei durch genommen. Als Hermine dann Hagrid am Abend nach diesen Tieren gefragt hatte, meinte er bedauernd, dass sie schon seit gut vier Jahrhunderten ausgestorben seien. Konnte das sein? "Ähm Professor Snape, ich glaube ich hab hier was gefunden." "Wo?" Harry drehte das Buch herum, so dass sein Lehrer es lesen konnte. "Hier." Zuerst zeigte er ihm das Bild das er entdeckt hatte, dann musste er allerdings umblättern um den dazu gehörigen Text zu finden. Die Seiten des Buches waren mit einer sehr kleinen, engen Handschrift beschrieben worden und was das lesen zusätzlich noch erschwerte war, dass das Buch gut zwei Tausendjahre alt und nicht mehr im besten Zustand war. Angestrengt versuchte der Professor die Stelle zu finden die ihm Potter zeigte, fand sie aber beim besten Willen nicht. "Wo?" "Hier, Moment, äh...... mist!" Leise fluchend stand Harry auf und umrundete halb den Tisch. Mit zusammen gekniffenen Augen beugte Harry sich über Snape um die Stelle zu suchen. "Mist, wo war die nur?" "Lassen sie sich ruhig Zeit." "Wieso?" Verwirrt blickte Harry in das Gesicht des Lehrers. "PROFESSOR SEVERUS SNAPE! MISTER HARRY JAMES POTTER! WAS MACHEN SIE DA?" "Deswegen." "Oh."
Nicht zum ersten Mal heute hielt ihnen Professor McGonagall eine Standpauke über Lehrer-Schüler-Berziehungen und beide waren froh, das die Bibliotek inzwischen so gut wie leer war (Wenn man die zwei größten Tratschtanten von ganz Hogwarts außer Acht ließ: Parvati Patil und Lavender Brown). Nach gut einen Viertelstunde, traute sich Severus endlich den Mund auf zu machen. "Haben wir vielleicht noch eine Chance, dass gerade zu erklären?" Wütend blitzte ihn die Hauslehrerin von Griffindor an. "Ich höre!" Statt Snape antwortete allerdings Harry. "Ich wollte Professor Snape doch nur etwas in dem Buch zeigen, und weil ich die Stelle von meinem Platz aus nicht mehr finden konnte bin ich aufgestanden. Mehr nicht." "......etwas in dem Buch zeigen........ aufstehen..... Und das soll ich glauben?! Ich werde ihnen jetzt mal........"
"Minerva, lass es gut sein. Es stimmt was Mr. Potter da gesagt hat, ich war die ganze Zeit hier und habe es gesehen. Was mich im Moment allerding mehr interressiert ist, was haben sie beide in 'Geschöpfe längst vergangener Zeit' gesucht." Ohne Vorwarnung stand der Schulleiter hinter ihnen und nahm den alten Wälzer in die Hand. "Ähhhhhh......" "Mr. Potter hatte letzte Woche einen Traum, in dem ein großer,schwarzer Hund mit recht großen Reißzähnen vorkam, und nach genau diesem Tier haben wir scheinbar erfolgreich gesucht." "Ein Höllenhund?" "Sie kennen dieses Geschöpf, Professor Dumbledore?" "Ja, allerdings. Bevor Voldemort vor 15 Jahren seinen Kraft mehr oder weniger verlor, kursierte in den gehobenen Kreisen ein Gerücht, dass besagte, er habe sich einen Höllenhund Untertan gemacht. Völliger Blödsinn, dachte ich damals, diese Tiere sind seit vierhundert Jahren ausgestorben und man kann sie nicht einfach so beherrschen..." Ziemlich verwirrt blickten sich Severus und Harry an. >Nicht beherrschen? Schön wärs!< "...Trotzdem habe ich Ermitlungen betrieben, aber nichts heraus gefunden. Aber wenn du einen Höllenhund bei Voldemort gesehen hast, Harry, müssen wir aüsserst wachsam sein." "Nun ja, ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich diesen Höllenhund, wenn es wirklich einer war, bei Lord Voldemort gesehen habe. Ron hat mich dann nämlich aufgeweckt." "Naja, Vorsicht ist besser als, wenn er doch einen beherrscht, was ich bezweifle, dass wir dann hilflos rumstehen und uns in die Hosen machen, meint ihr nicht auch?" Einstimmiges nicken. "Gut, dann schlage ich vor, dass wir jetzt alle ins Bett gehen!" Einstimmiges nicken.
Mit Schwung erhob sich Harry und griff nach seiner Tasche. "Potter warten sie kurz. Ich möchte morgen mit ihnen kurz reden, wegen ihres Alptraums nochmal, nur zur Vorbeugung vor weiteren." Fügte Snape rasch hinzu als er den stechenden Blick von McGonagall, die inzwischen gut 10 Meter weiter weg stand, hinzu. Harry nickte und wollte gehen, aber als er sah wie schwer es Snape fiel aufzustehen, blickte er zum Fenster.
Der Mond war bis jetzt von Wolken verdeckt gewsen, doch er war sich sicher, dass das nicht mehr lange der Fall sein konnte, und was er da über den Höllenhund gelesen hatte, verstärkte seinen Verdacht, dass sich Snape immer bei Mondlicht verwandeln würde. Harry musste sich etwas einfallen lassen, sonst würde hier bald nicht mehr Snape sonder ein Höllenhund stehen. Was die ganze Sache noch schlimmer machte, Severus hatte ihm zwar gestern gehorcht, aber hatte der Schulleiter nicht gesagt, dass das nicht ging. Was wäre wenn sich der Zaubertrankmeister wirklich verwandelte und dann auf die Professoren los ging und er nicht auf Harry hörte. Das Ganze konnte eindeutig zu einem gewaltigen Problem werden, und Snape wusste von dem gerade mal die Hälfte, er wusste noch nicht, dass er sich jetzt jede Nacht verwandeln würde.
Zum Glück fiel Harry etwas ein. "Professor Snape, könnte ich sie kurz begleiten? Ich glaube ich habe mein Zaubertrank Buch bei ihnen vergessen." Im ersten Moment schien er nich begeistert, als sich ihre Augen allerdings trafen, schien er zu verstehen warum. "Da müssen sie schon meine Kollegin fragen, ich habe nämlich allmälich genug von unserer sogenannten 'Lehrer-Schüler-Beziehung'." Snape fing einen todesbringenden Blick McGonagalls ein, und grinste zufrieden als sie sich umwandte und wütend davon stampfte.
Snape würde es nie zugeben, aber auf den letzten Metern zu seinen Räumen war er ganz froh Potter bei sich zu haben. Er spührte die Gegenwart des Mondes immer stärker und aus seinem ganzen Körper schien allmählich die Kraft zu weichen. War das normal? Auf Harry gestützt betrat der Professor endlich sein Wohnzimmer und setzte sich in einen der beiden Sessel.
"Geht es ihnen gut Snape, kann ich ihnen irgendwie helfen?" "Es geht schon, aber vielleicht ein Glas Wasser?" Harry nickte und stand auf um etwas Wasser für den bleichen Lehrer zu besorgen. Er ging durch die einzige Tür die es noch gab und betrat das Schlafzimmer seines Lehrers. Der Raum war überaschend groß und in der Mitte stand ein gewaltiges Himmelbett mit nachtschwarzen Samtvorhängen. Rechts davon führte eine weitere Tür ins Bad. Es war nicht sehr groß aber dafür hatte es eine Dusche und sogar eine kleine Badewanne. Jetzt wusste Harry woher er das Wasser nehmen sollte, aber nicht woher das Glas. Diese Entscheidung wurde ihm allerdings durch ein "Wuff!" abgenommen. Mit schnellen schritten kehrte er zurück in das Wohnzimmer wo nun ein zu groß geratener, schwarzer Hund stand und freudig mit dem Schwanz wedelte.
~TBC~
Und jetzt sechreibt mir bitte wieder ganz fleisig Kommis, sonst schreib ich nicht weiter. Wäre echt schade, hab nämlich ne geniale Idee für die Sommerferien!!!
By Inoutou
