Zum Inhalt der Seite

Reflex Aggresso Magnific

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

8. Wieder in der Schule

Reflex Aggresso Magnific Kap 8
 

Autor: Sssnitch
 

Disclaimer: Nix meins, alles Rawlings und Partnern ihres. Geld gibt's auch keins, zum Glück hab ich noch einen anderen Job.
 

Reviews: Jeder Zeit gerne an sssnitch@gmx.de Ernst gemeinte Kritik bevorzugt.
 

Zusammenfassung: Jeder, aber wirklich jeder hat es auf Harry abgesehen. Es schließt an den 4. Band an. Obwohl mittlerweile überholt durch das Erscheinen des 5. bin ich nicht Willens alles wieder zu löschen, nachdem mein Herzblut hineingeflossen ist.
 

Rating: Ich hoffe ich hab nicht voll ins Kloh gegriffen. Aber da es zeitweise ziemlich brutal zugeht ist es nix für die Kleineren unter uns.
 

Warnung: Siehe auch unter Ratings: Ziemlich viel Gewalt. Wer das arme Harrylein nicht gern leiden sieht, sollte das besser nicht lesen.
 

***
 

8. Wieder in der Schule
 

Langsam näherten sich die Ferien ihrem Ende. Die obligatorischen Briefe aus Hogwarts waren gekommen in denen die Schüler über die neuen Bücher und Utensilien informiert wurden.
 

Harry ging es in soweit besser, dass er stundenweise aufstehen konnte und sich auch schon etwas Bewegung zumuten konnte. Mrs. Weasley achtete streng darauf, dass er sich nicht überanstrengte. So durfte er in Begleitung einige kleinere Spaziergänge machen, saß sonst meistens auf einem Liegestuhl auf der Terrasse in der Sonne. Als er allerdings den Wunsch äußerte eine Runde Besen zu fliegen, lief Molly zur Höchstform auf und verbot ihm kurzerhand das Aufstehen.
 

Ebenso durfte er auch nicht mit, als die Weasleys und Hermine mit Flohpulver in die Winkelgasse reisten, um die nötigen Einkäufe zu erledigen. Harry musste sich zu seinem Leidwesen eingestehen, dass er einfach nicht fit genug war, einen ganzen Tag durch die Läden zu hetzen. Und so blieb ihm nur, neidisch zu verfolgen, wie die Weasleys einer nach dem anderen im Kamin verschwanden. Nur Ginny war dageblieben, da sie, wie sie sagte, keine Lust hatte. Tatsächlich hatte sie sich nur zu gerne bereit erklärt, auf Harry aufzupassen. Wie sie es sich eingestehen musste, fand sie es eigentlich sehr schön, dass er noch ziemlich hilflos war, und sie sich so richtig um ihn kümmern konnte. Sie hatte mehr und mehr Pflichten übernommen, hatte ihn gewaschen und gefüttert und so war er eine Weile sehr von ihr abhängig gewesen. Fast bedauerte sie es, dass er wieder kräftiger wurde. Und so genoss sie jede Minute, in der sie sich um ihn kümmern konnte, so lange er noch nicht wieder völlig selbständig war.
 

Abends, als sie alle wieder beisammen waren, feierten sie Abschied vom Fuchsbau. Am nächsten Morgen würden sie den Hogwarts-Express besteigen, der sie zur Zauberschule bringen würde. Dr. Alary war da gewesen und hatte Harry von Kopf bis Fuß untersucht. Er war der Ansicht, dass es keine Probleme geben würde, wenn Harry gemeinsam mit seinen Freunden zur Schule fahren würde. Allerdings verbot er ihm jegliche körperliche Anstrengung. Da sich die Weasley-Kinder bereit erklärt hatten, Harrys Gepäck zu übernehmen, erklärte sich schließlich auch Molly bereit, Harry gehen zu lassen. Sie hatte bis zum Schluss überlegt, entgegen Dumbledores Entschluss, Harry zur Schule gehen zu lassen, ihn einfach im Fuchsbau zu behalten. Aber sie sah ein, dass sie das nicht durchführen konnte.
 

Sie schickte Harry früh ins Bett um noch Gelegenheit zu haben, ihre Kinder und Hermine eindringlich darauf hinzuweisen, dass sie Harry nicht aus den Augen lassen sollten, aber so, dass er es nicht merkte. Sie versprachen es, allerdings fragte sich Ron, wie das gehen sollte. Schließlich konnten sie ihm ja nicht überall hin folgen. Harry war nicht dumm, er würde merken, wenn sie sich ihm gegenüber anders benehmen würden als sonst.
 

***
 

Der nächste Morgen lief ab wie immer, wenn es nach den großen Ferien wieder nach Hogwarts ging. Der Wahnsinn tobte. Besonders Mrs. Weasley lief zur Höchstform auf, als sie gleichzeitig versuchte, alle zu wecken, Frühstück zu machen, die Koffer der Kinder zu überprüfen ob auch wirklich alles gepackt war, die Zwillinge ins Gebet zu nehmen nur ja keinen Unsinn zu machen und noch einmal Ron, Hermine und Ginny auf Harrys außergewöhnliche Situation hinzuweisen.
 

Alle waren sehr erleichtert, als sie endlich in den wieder einmal vom Ministerium zur Verfügung gestellten Wagen saßen und in Richtung London zum King's Cross Bahnhof abfuhren. Die Fahrt verlief reibungslos. Dort angekommen luden sie ihre Koffer auf die bereitstehenden Gepäckwagen und liefen rasch zum Gleis Neundreiviertel. Mr. Weasley hatte Harrys Trolley übernommen und beförderte ihn nun mit Schwung durch die Absperrung zwischen den Gleisen Neun und Zehn, Harry im Schlepptau. Direkt hinter ihm folgten die anderen. Nach einer raschen Verabschiedung von Mr. und Mrs. Weasley brachten Hermine und die Weasley-Geschwister ihr Gepäck rasch in frei Abteile während Harry mit seinen Sachen auf dem Bahnsteig darauf warten musste, dass sie ihn abholen würden. Ron und Hermine kamen sehr schnell wieder heraus gestürmt und übernahmen den Schrankkoffer und Hedwigs Käfig, während Ginny im Abteil geblieben war, um die Plätze freizuhalten. Während seine Freunde durch den Gang hasteten, zockelte Harry langsam hinterher, sich ziemlich überflüssig vorkommend.
 

"Oh, Potter hat eigene Gepäckträger!" schnarrte ihm eine arrogante Stimme aus einem Abteil entgegen. "Endlich die richtige Beschäftigung für Wiesel und Schlammblut."
 

,Malfoy!' dachte Harry. ,Natürlich.'
 

Er warf ihm nur einen müden Blick zu und lief ohne Antwort an ihm vorbei.
 

"Heh, Potter....!" versuchte es Malfoy erneut und blickte verblüfft hinter seinem Erzfeind her, als wieder keine Reaktion kam.
 

Was war denn mit dem los? Er war sich nicht mal sicher, dass Potter ihn überhaupt erkannt hatte, bei dem trüben Blick, den er ihm zugeworfen hatte.
 

Bald war Harry bei seinen Freunden im Abteil angekommen und ließ sich, nachdem er sich bedankt hatte, schwer atmend auf einen Sitz fallen. Die anderen hatten schon das Gepäck verstaut. Nun saßen sie gemütlich im Abteil, hatten die Tür geschlossen und diskutierten über das neue Schuljahr.
 

Harry beteiligte sich nur mäßig. Er war einfach zu müde. Der Zug fuhr an und das gleichmäßig-monotone Rattern der stählernen Räder taten ihr übriges. Immer wieder fielen ihm die Augen zu. Hermine, die Angst bekam, er würde von der Bank fallen, überredete ihn schließlich, sich auf die Bank zu legen. Platz gab es schließlich genug, da sie ohnehin nur zu viert im Abteil waren. Harry schlief schon, noch bevor er richtig lag. Er bekam nicht mehr mit, dass Hermine ihren Umhang aus ihrem Koffer zog, ihn zudeckte und ihm die Brille abnahm.
 

Geschrei und heftige Schläge ins Gesicht ließen ihn auffahren. Er riss die Augen auf. Ein heller Fleck waberte vor seinen Augen. Als er wenigstens einigermaßen klar sehen konnte, erkannte er Malfoy, der sich über ihn gebeugt hatte und auf ihn einschlug. Er versuchte sich aufzurichten und hob gleichzeitig die Arme, um Malfoys harte Schläge abzuwehren.
 

"Malfoy...!" keuchte Harry.
 

Seine Worte blieben ihm im Hals stecken, als er Malfoys Hand an der Kehle spürte, die ihn wieder auf den Sitz hinunterpresste und ihm gleichzeitig den Atem nahm. Schwach und ohne den geringsten Erfolg versuchte der Junge die Hand des anderen wegzustoßen. Der hatte jetzt auch noch sein Knie auf Harrys Brust gedrückt, so dass sich Harry kaum noch bewegen konnte. Die Schläge hörten auf. Malfoy beugte sich etwas zu ihm und fauchte ihn an:
 

"So, Potter. Was sollte das vorhin? Ich kann es auf den Tod nicht ausstehen, ignoriert zu werden. Mach das noch einmal und du bist tot!"
 

Dabei fuchtelte er Harry mit seinem Zauberstab, den er aus dem Umhang gezogen hatte, so nah vor dem Gesicht herum, dass dieser Angst bekam, Malfoy würde ihm ein Auge ausstechen.
 

"Hier hast du schon mal eine kleine Kostprobe." grinste Malfoy diabolisch und drückte Harry den Zauberstab an die Stirn.
 

Doch plötzlich erstarrte er, als eine grimmige Stimme erklang:
 

"Was immer du vorhast.... Ich würde es an deiner Stelle nicht tun. Und jetzt, lass ihn los!"
 

Ganz langsam richtete sich Draco auf, nahm das Knie von Harrys Brust und die Hand von dessen Kehle. Überdeutlich spürte er einen Zauberstab im Genick und er wollte seinem neuen Gegner keinen Grund geben, ihn zu benutzen. Vorsichtig trat er einen Schritt von Harry weg, der dadurch freien Blick in das Abteil erhielt.
 

Nachdem er langsam wieder vernünftig atmen konnte, tastete Harry nach seiner Brille und fand sie schließlich auf dem schmalen Fensterbrett. Jetzt erkannte er an der Tür Crabbe und Goyle, die bisher Ginny bedrängt hatten und jetzt von Lee Jordan und Fred Weasley in Schach gehalten wurden, während sich dessen Bruder George um Malfoy kümmerte. Die drei waren durch Ginnys Schreie angelockt worden. In dem Moment gab es Bewegung auf dem Flur und Ron und Hermine standen mit Süßigkeiten beladen in der Tür. Sie hatten das Abteil nur für einige wenige Minuten verlassen um einzukaufen, da Ron keine Lust gehabt hatte, noch länger auf den rollenden Kiosk zu warten. Diese Zeit hatten Malfoy und seine schweinsgesichtigen Kumpane ausgenutzt um über Harry und Ginny herzufallen. Nur hatten sie es glücklicher Weise nicht geschafft, Ginnys Schreie zu verhindern.
 

Hermine ließ ihre Last fallen und lief rasch zu Harry hinüber, der sich grade aufgerappelt hatte und sich den Hals rieb. Sie wurde blass, als sie seine Hand wegzog und die Würgemale an seinem Hals und die roten Flecke sah, die Malfoys Schläge auf seinen Wangen hinterlassen hatten.
 

"Oh Harry!" rief sie erschrocken. "Ist alles ok?"
 

Als sie sah, wie Harry etwas krampfhaft nickte und ein leises "Ja" krächzte, erhob sie sich ruckhaft, wirbelte zu Malfoy herum und begann unter lautem Schimpfen auf ihn einzuschlagen. Der war so verblüfft, dass er sich nicht einmal wehrte. Schließlich konnte Ron, der sich um seine Schwester gekümmert hatte, sie von ihm wegzerren und begann beruhigend auf sie einzureden.
 

Derweil führten Lee und die Weasley-Zwillinge die drei Slytherins in ein leeres Abteil. Kurz flackerte heller Lichtschein durch den Gang, der nur von einem Fluch kommen konnte. Dann kamen die drei Gryffindors zurück und steckten ihre rauchenden Zauberstäbe in die Umhänge.
 

"Was habt ihr mit ihnen gemacht?" fragte Ginny.
 

"Ganzkörperklammer." grinste Lee und Fred fügte mit gemeinem Grinsen hinzu: "Wenn wir viel Lust haben, befreien wir sie, wenn wir in Hogsmeade sind. Wenn nicht, werden sie wohl das Festessen versäumen."
 

Mit freundlichem Winken verließen die drei das Abteil.
 

"Was wohl in Malfoy gefahren ist?" überlegte Hermine nach einer Weile. "Seine blöden Sprüche waren ja zu erwarten, aber, dass er dich..." Sie wandte sich an Harry "... gleich verprügelt und versucht dich zu verhexen, das ist neu."
 

Harry zuckte nur mit den Schultern und Ron meinte lapidar dazu:
 

"Hermine, das ist ein Malfoy, wer weiß schon, was in solch einem kranken Hirn vor sich geht."
 

Sie diskutierten noch eine ganze Weile, konnten sich aber keinen Reim darauf machen.
 

***
 

Ohne weitere Zwischenfälle erreichte der Zug schließlich Hogsmeade. Nach einer kurzen und lauten Begrüßung von Hagrid wurden sie von den üblichen pferdelosen Kutschen zum Schloss gebracht. Mit den anderen betraten sie die Eingangshalle, wo sie schon von Professor Minerva McGonagall erwartet wurden.
 

"Miss Granger, Mr. Weasley, Mr. Potter, guten Abend."
 

Sie ließ ihren Blick abschätzend über das ungleiche Trio gleiten. Hermine, Hogwarts beste Schülerin seit langem ganz rechts, mit ihrem typisch analytisch-abschätzenden Blick. In der Mitte Ron, zu dem die Lehrerin inzwischen beinahe aufblicken musste, und blieb schließlich am Kleinsten der drei hängen. Harry war einen ganzen Kopf kleiner als Ron. Sie betrachtete den hageren Jungenkörper, ließ ihren Blick rasch von den Füßen aufwärts bis zu seinem wie immer unordentlichen tiefschwarzen Haar gleiten, das ihm schräg in die Stirn fiel und die berühmte Narbe halb verdeckte. Schließlich kehrte ihr Blick wieder zu seinem Gesicht zurück. Dabei musste sie sich zusammennehmen, nicht zusammenzuzucken. Sie hatte vor einigen Tagen gemeinsam mit dem Schulleiter einen medizinischen Bericht über den Zustand des Jungen gelesen, in dem stand, dass er sich - zumindest körperlich - wesentlich gebessert hätte.
 

,Wie hat er denn dann vorher ausgesehen?' überlegte sie in Anbetracht der ursprünglich maßgeschneiderten Schuluniform, die jetzt um Harrys ausgemergelte Gestalt schlotterte.
 

Auch im Gesicht sah er nicht grade gesund aus. Blass, eingefallene Wangen, dunkel umrandete tief in den Höhlen liegende Augen, man konnte mit Fug und Recht behaupten, dass sogar der Fast-kopflose Nick gesünder aussah. Und der war immerhin schon ein paar hundert Jahre tot.
 

Unter ihrem Rointgenblick kam sich Harry vor, als würde er unter einem Scanner liegen, was ihn nichts Gutes ahnen ließ. Schließlich fuhr sie fort:
 

"Bitte folgen Sie mir. Alle drei. Professor Dumbledore erwartet Sie."
 

Damit drehte sie sich und verließ eiligen Schrittes die Eingangshalle.
 

Die Drei warfen sich beunruhigte Blicke zu, folgten ihr aber ohne Widerrede. Professor McGonagall führte sie einen Korridor entlang bis zu einer halb offenstehenden Tür und winkte sie herein. Es war zweifellos das ehemalige Büro Professor Lockhards, unschwer an dessen vielen Portraits zu erkennen, die immer noch an den Wänden hingen. Anscheinend hatte der ausgeschiedene Professor nach seinem totalen Gedächtnisverlust keine Verwendung mehr dafür gehabt.
 

In einer Ecke des Raumes stand Professor Dumbledore, in ein Gespräch mit einem der Bilder vertieft. Als er die Gruppe bemerkte, wandte er sich ab und ließ seinen Blick ebenfalls über die drei Schüler wandern.
 

"Hallo meine Lieben," eröffnete Dumbledore. "Schön, dass ihr da seid. Harry, wir haben uns für dich eine besondere Regelung ausgedacht, die es dir hoffentlich ermöglichen wird, trotz gesundheitlicher Probleme in Hogwarts zu bleiben und am Unterricht teilzunehmen. Das betrifft euch teilweise auch." sagte er zu Ron und Hermine gewandt. "Eure Hauslehrerin wird euch die Einzelheiten gleich mitteilen. Ich muss in meiner Funktion als Schulleiter jetzt dem Empfang der Erstklässler beiwohnen."
 

Damit verabschiedete er sich, und verließ den Raum. Professor McGonagall nahm hinter dem Schreibtisch Platz und zog eine Schriftrolle aus ihrem Umhang, die sie vor sich auf den Tisch legte und flüchtig überflog.
 

"Das hier, Mr. Potter, ist der medizinische Abschlussbericht Ihres behandelnden Arztes, Dr. Jacob Alary. Demzufolge sind Sie noch weit von Ihrer endgültigen Genesung entfernt was uns veranlasst hat, die vom Direktor angesprochenen Maßnahmen zu ergreifen."
 

"Darf ich das lesen?" fragte Harry.
 

"Bestimmt nicht!" antwortete ihm die Lehrerin entschieden. Sie wollte auf jeden Fall verhindern, dass er die Passage über seinen seelischen Zustand las und suchte nach einer Ausrede. "Das ist ein offizielles Schuldokument und hat in Schülerhänden nichts zu suchen."
 

Dieses Argument schien wohl nicht nur Harry ziemlich weit hergeholt, wie er an den zweifelnden Blicken seiner Freunde ersah, die sich die beiden zuwarfen. Schließlich betraf ihn das Schreiben persönlich. Um ihm keine Gelegenheit zum Widerspruch zu geben, fuhr McGonagall rasch fort:
 

"Erstens werden Sie die nächste Zeit im Krankenflügel verbringen und dort auch essen und übernachten. Dort stehen Sie nachts unter medizinischer Beobachtung, was in Ihrem Schlafsaal nicht gewährleistet wäre. Ihr Gepäck wurde schon hingebracht. Sie werden von Madam Pomfrey behandelt, die Ihre Genesung überwachen wird. Sie werden morgens zum Unterricht gehen, und danach umgehend wieder in den Krankenflügel zurückkehren.
 

Zweitens: Sie werden nirgends, ich wiederhole nirgends alleine hingehen. Damit kommen wir zu Ihnen, Miss Granger, Mr. Weasley. Sie, als seine besten Freunde werden ihn überallhin begleiten, wenigstens einer von Ihnen. Sie werden ihn morgens nach dem Frühstück bei Madam Pomfrey abholen und sofort nach dem Unterricht wieder hinbringen. Haben Sie das verstanden?"
 

Ron und Hermine nickten stumm. Dann wandte sich McGonagall wieder an Harry, der sie völlig verdattert anblickte.
 

"Das geschieht nur zu Ihrem Schutz, Mr. Potter. Wir wollen doch nicht, dass Sie irgendwo auf den Ländereien von Hogwarts zusammenbrechen und ein - im wahrsten Sinne des Wortes - gefundenes Fressen für Sie-wissen-schon-wen abgeben."
 

,Oder sich in einem unbeobachteten Moment das Leben nehmen' fügte Hermine in Gedanken schaudernd hinzu.
 

"Drittens schließlich," fuhr die Lehrerin fort, "Quidditch. Sie haben absolutes Flugverbot...."
 

Harry war heftig zusammengezuckt.
 

"A... aber Professor.... Wie sollen wir denn dann gegen die anderen gewinnen? Der Quidditch-Pokal...." unterbrach er entsetzt und starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an.
 

Die Lehrerin hatte diesen Einwand erwartet. Mit einer energischen Handbewegung schnitt sie ihm das Wort ab.
 

"Mr. Potter. Wir sind uns der Konsequenzen sehr wohl bewusst. Aber uns ist Ihr Leben weitaus wichtiger, als die sportliche Konkurrenz zwischen den Häusern. Wie wollen Sie jemals wieder einen Schnatz fangen, wenn Sie in Ihrem Zustand geschwächt vom Besen fallen oder sonst wie tödlich verunglücken. Keine Diskussion darüber."
 

Sie betrachtete Harry, der bei ihren Worten sichtlich in sich zusammengeschrumpft war. Dann fixierte sie seine Augen, die immer größer geworden waren. Sie musste sich schwer zurückhalten, nicht aufzuspringen und den Jungen in die Arme zu schließen. Diese weit aufgerissenen smaragd-grünen Augen hätten selbst bei Lord Voldemort Muttergefühle ausgelöst.
 

"Wer wird mich als Sucher ersetzen?"
 

Es war nur ein heiseres Flüstern, das sich Harrys Kehle entrang.
 

"Es gibt laut Madam Hooch einige talentierte Flieger in Gryffindor, auch wenn vermutlich niemand auch nur entfernt Ihre Klasse erreichen wird. Aber damit müssen wir leben."
 

Harry überdachte frustriert die Anweisungen. Er war wütend, enttäuscht und verzweifelt. Nicht mal in seinem eigenen Bett durfte er schlafen. Da hätte er ja gleich im Ligusterweg bleiben können.
 

"Und wie lange soll meine Einzelhaft bei Madam Pomfrey dauern?" fragte er leise.
 

Den Sarkasmus in seinen Worten ignorierend erhob sich Professor McGonagall.
 

"Bis Sie ganz gesund sind und Poppy Sie entlässt. Wenn Sie auch nur ein einziges Mal gegen diese Anordnungen verstoßen, werden Sie Hogwarts verlassen und in das St. Mungos Hospital für magische Krankheiten eingewiesen. Haben Sie das verstanden?"
 

Harry nickte stumm.
 

"Und jetzt kommen Sie. Ich bringe Sie in den Krankenflügel." sagte McGonagall und fuhr, an Ron und Hermine gewandt fort: "Sie beide gehen in die Große Halle. Das Fest ist noch nicht vorbei. Sagen Sie einfach, dass sich Mr. Potter erholen muss, wenn Sie gefragt werden, aber ohne ins Detail zu gehen."
 

Sie verließen gemeinsam das Büro und gingen durch den Flur zurück zur Eingangshalle. Dort trennten sie sich. Während Ron und Hermine noch einmal winkten und sich zur Großen Halle wandten, brachte McGonagall Harry auf dem kürzesten Weg zum Krankenflügel. Dafür brauchten sie ziemlich lange, da Harry durch das Treppensteigen völlig aus der Puste war und sich immer wieder zum Verschnaufen an die Wand lehnen musste. Professor McGonagall beobachtet ihn dann jedes Mal genau, um frühzeitig eingreifen zu können, falls er zusammenbrechen würde. Von dem energiegeladenen lebensfrohen Jungen war wirklich nichts mehr übrig. Seine Augen hatten nun auch den letzten Rest ihres üblichen Glanzes verloren. Ihr Gespräch schien zusätzlich zur körperlichen Schwäche die letzte Kraft aus ihm gezogen zu haben.
 

Schließlich erreichten sie den Krankenflügel, wo ihn die Krankenschwester in Empfang nahm. Harry war klatschnass geschwitzt. Schwer atmend setzte er sich auf ein Bett und ließ die Beine baumeln. Dann kippte er einfach nach hinten und schloss die Augen. Eigentlich hatte er sich auf die Ankunft in Hogwarts und das Festessen gefreut, aber jetzt war ihm das alles egal. Auch sein Appetit war ihm völlig vergangen.
 

Madam Pomfrey trat zu ihm und bemerkte, dass er schon tief und fest schlief. McGonagall sah ihr zu, wie sie ihm das feuchte Haar aus der Stirn strich und seine Temperatur fühlte. Während die Krankenschwester den Jungen richtig aufs Bett legte und ihn von seiner Kleidung befreite, erzählte McGonagall ihr von dem geschwächten Eindruck, den er gemacht hatte. Sie blieb noch so lange, bis Poppy Harry mit warmem Wasser den Schweiß vom Körper gewaschen und ihm ein Nachthemd angezogen hatte, ohne dass er davon wach wurde. Der Tag hatte ihn wohl ganz schön mitgenommen.

Als Harry schließlich gut zugedeckt im Bett lag verabschiedete sich Minerva von Poppy, nachdem sie ihr den medizinischen Bericht übergeben hatte. Dann begab sie sich zur Großen Halle um Dumbledore Bericht zu erstatten und auch etwas zu essen.
 

Madam Pomfrey hatte sich auf einen Stuhl neben Harrys Bett gesetzt und las erneut den Bericht Dr. Alarys. Auch wenn jetzt von den vielen Blessuren und Verletzungen nichts mehr zu sehen war, konnte sie sich durch die bildhaften Beschreibungen des Arztes lebhaft vorstellen, wieso der Junge so geschwächt war. Schließlich erhob sie sich, zog ihren Zauberstab hervor und sprach einen Zauber über Harry, der sie wecken würde, sobald er aufwachen würde.
 

Morgen war Freitag, da würde er zum Unterricht gehen, aber danach und am Wochenende hatte sie genügend Zeit ihn gründlich zu untersuchen.
 

***
 

Eine Woche war bereits vergangen. Madam Pomfrey hatte ihn am ersten Wochenende komplett auf den Kopf gestellt und so intensiv untersucht, dass Harry das Gefühl hatte, sein Inneres wäre nach Außen gekehrt. Zusätzlich überprüfte die Krankenschwester jeden Morgen und Abend, ob sich sein Zustand veränderte.
 

Harry fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben in Hogwarts nicht wohl. Durch die extrem eingeschränkte Bewegungsfreiheit, hatte er beinahe das Gefühl, er hätte auch bei den Dursleys im Schrank unter der Treppe bleiben können. Dort durfte er wenigstens in den Garten. Aber hier? Seine Welt war auf die Klassenzimmer, den Krankensaal und die Wege dazwischen zusammen geschrumpft. Zudem stand er permanent unter Beobachtung. Nachts und in den Pausen war Madam Pomfrey immer anwesend und in den Gängen der Schule ließen ihn seine Freunde keine Sekunde aus den Augen. Sie nahmen ihre Aufgabe so ernst, dass sie ihn sogar zur Toilette begleiteten. Selbst die Lehrer schienen mehr Zeit auf seine Beaufsichtigung als auf ihren Unterricht zu verwenden. Durch die gesamte Situation fühlte sich Harry so unwohl, dass so gut wie keine Fortschritte bei seiner Genesung zu erkennen waren. Er zog sich immer mehr in sich selbst zurück, sprach kaum noch und aß fast nichts mehr. Stundenlang saß er am Fenster und starrte hinaus auf das Schulgelände, wo sich seine Kameraden in ihrer freien Zeit vergnügten. Auch wenn Ron und Hermine ihn oft besuchen kamen, immer konnten sie nicht da sein.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-02-12T17:29:22+00:00 12.02.2004 18:29
Hey!
Sorry,hab dir irgendwie länger keinen Kommi mehr geschrieben! War keine Absicht,hab deine Story nur übersehen ... -.-
Aber alles was ich jetzt gelesen hab fand ich klasse! Irgendwie immer noch brutal,was du mit Harry machst! ^^
Wann gehts weiter?
Cu
DocSon
Von: abgemeldet
2004-02-12T15:51:10+00:00 12.02.2004 16:51
SCHEIß MALFOY!!! So wichtig bist du auch nicht du REINBLÜTER DU!!! Ach, kotzt mich dieser Kerl an, aber ich weiß nun wieder mal warum ich Fred, George und Lee am Besten leiden kann. Ich hätt ihnen noch einiges mehr angetan, aber der Ganzkörperklammerfluch ist schon mal ein SEHR guter Anfang.
Aber hättest du dem Harry nicht einen kleinen Funken Hoffnung übrig lassen können. Zum Beispiel ein Kompromis. Er darf wieder Quidditich spielen, wenn er wieder vollkommen genesen ist. Wär das nicht ein bisschen barmherziger gewesen als das absolute Quidditichverbot!!!
Bye, bye,
Farnelia
Von: abgemeldet
2004-02-11T18:38:03+00:00 11.02.2004 19:38
Hi
mein armer Harry nein der bringt sich net um das erledigen die alle schon, der stirbt ja an vereinsamung auch wenn sie es nur gut meinen, wird das nichts an seinem Zustabd ändern. mach schnell weiter, bitte.
Tschaui Saniko
Von: abgemeldet
2004-02-11T15:00:24+00:00 11.02.2004 16:00
gaaaaaaaaaaaaaaaaanz schnell weiterschreiben
ich könnte nur noch den ganzen Tag heulen
total schön geschrieben
Cu Devi


Zurück