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Reflex Aggresso Magnific

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1. Ligusterfrust

Reflex Aggresso Magnific
 

Autor: Sssnitch
 

Disclaimer: Nix meins, alles Rawlings und Partnern ihres. Geld gibt's auch keins, zum Glück hab ich noch einen anderen Job.
 

Reviews: Jeder Zeit gerne an sssnitch@gmx.de Ernst gemeinte Kritik bevorzugt.
 

Zusammenfassung: Jeder, aber wirklich jeder scheint es auf Harry abgesehen zu haben. Es schließt an den 4. Band an. Obwohl mittlerweile überholt durch das Erscheinen des 5. bin ich nicht Willens alles wieder zu löschen, nachdem mein Herzblut hineingeflossen ist (Nein wie theatralisch).
 

Rating: Ich hoffe ich hab nicht voll ins Kloh gegriffen. Aber da es zeitweise ziemlich brutal zugeht ist es nix für die Kleineren unter uns.
 

Warnung: Siehe auch unter Ratings: Ziemlich viel Gewalt.
 

Und nun viel Spaß. Hope you'll enjoy it.
 


 

1. Ligusterfrust
 

Harry wischte sich den Schweiß von der Stirn, der ihm immer wieder in die Augen lief und brannte. Obwohl es nicht besonders warm war, war Harry nass geschwitzt. Seit Stunden war er im Garten und erledigte die ihm von den Dursleys aufgegebenen Arbeiten. Beete umgraben, Büsche beschneiden, Rasen mähen.... Jetzt lag er schon eine ganze Weile auf den Knien und stutzte die Rasenkante. Zentimeter für Zentimeter rutschte er am Rand des Karrees entlang.
 

Plötzlich verspürte er ein seltsames Gefühl, als würde ihm etwas kribbelndes, ja fast elektrisierendes über Hals und Rücken streichen. Ihn schauderte und seine Nackenhaare sträubten sich. War das ein Zauber, ein Fluch gewesen, der ihn gestreift hatte? Harry blickte auf und sah sich um. Über der Hecke fiel ihm ein Flimmern auf. Er rieb sich die Augen, als ihn Schweißtropfen blendeten. Erneut sah er zur Hecke hinüber, konnte aber nichts mehr erkennen. Vielleicht kam das Flimmern ja doch nur vom Schweiß. Er sah noch einmal hin, da aber tatsächlich nichts mehr zu sehen war, schüttelte er nur den Kopf. Schließlich hatte sein Schuldirektor Professor Dumbledore ihm versichert, dass ihn hier im Ligusterweg völlig sicher sei und ihn nur Zauberer und Hexen finden konnten, die ihm nicht böse gesinnt waren. Außerdem waren die Flüche, die er bisher am eigenen Leib kennen gelernt hatte, nicht so spurlos an ihm vorüber gegangen. Er sah sich noch einmal genau um, dann widmete sich wieder seiner Arbeit.
 

Als er fertig war, begann er, das letzte Beet vom Unkraut zu befreien. Von dem Gewitter, das grade vorübergezogen war, war der Boden klatschnass und matschig. Überall hatten sich tiefe Schlammpfützen in dem unebenen Boden gebildet. Entsprechend sah Harry jetzt aus. Er hatte sich zwar vor dem heftigen Guss unter das Terrassendach gerettet, aber jetzt, da er auf den Knien am Boden hockte, waren unzählige Schlammspritzer auf seiner kurzen Hose und dem ehemals weißen T-Shirt zu sehen. Er erhob sich, um seine Beine zu strecken und blickt an sich hinunter. Seine Turnschuhe strotzten vor Dreck, seine nackten Beine waren bis über die Knie mit dunklem Matsch bedeckt, ebenso wie seine Unterarme und Hände. Er blickte in die Runde und sah zu Dudley hinüber, der sich eisessend und comiclesend auf einer Gartenliege lümmelte und ab und zu aufschaute um Harry beim Arbeiten zuzusehen, wenn ihm das Lesen zu anstrengend wurde. Harry war überzeugt davon, dass sich Dudley sowieso nur die Bilder ansah, wahrscheinlich, weil er den Text ohnehin nicht verstehen würde. Harry musste grinsen.
 

Dudley sah auf.
 

"Was grinst Du so?" grunzte der, um dann zum Haus hin zu rufen: "Mum, Harry arbeitet nicht mehr!"
 

Sofort erschien Tante Petunia in der Tür.
 

"Du brauchst wohl für alles eine Aufforderung! Mach dass du fertig wirst. Immer brauchst du eine Aufsicht. Und mach das ja anständig", knurrte sie Harry an, bevor sie sich nach drinnen wandte und Onkel Vernon als Sklaventreiber hinaus rief.
 

Der warf Harry einen bösen Blick zu und ließ sich in einen der Gartenstühle auf der Terrasse fallen. Er vergrub sich hinter seiner Zeitung und lugte immer wieder mit Argusaugen zu Harry hinüber.
 

Harry seufzte, ließ sich wieder auf Hände und Knie nieder und begann, mit einer kleinen Schaufel im Schlamm zu stochern und das Unkraut herauszureißen. Eigentlich hatte er nichts gegen Gartenarbeit. Nur war er leider gezwungen, an Dudleys Diät teilzunehmen, so dass er viel zu wenig zu Essen bekam und immer hungrig war. Da er auch noch ein paar wenige Zentimeter gewachsen war, sah er jetzt noch dünner, noch hagerer aus als früher. Wenn Harry sich im Spiegel betrachtete, blickten ihm tiefliegende, dunkel umrandete Augen entgegen, in ein blasses, abgemagertes, müdes Gesicht eingebettet. Ja, man konnte getrost sagen, nur Haut und Knochen. Durch diese Hungerkur und die körperliche Arbeit war er abends so erschöpft, dass er sofort ins Bett fiel. Eigentlich müsste er danach immer schlafen wie ein Stein, würde er nicht von dauernden Alpträumen heimgesucht. Jede Nacht schreckte er schreiend und schweißgebadet aus dem Schlaf. Immer der gleiche Traum. Immer wieder traten die Ereignisse der letzten Zeit vor sein inneres Auge.
 

Harrys Gedanken gingen Wochen zurück: Das Trimagische Turnier.... Voldemorts Auferstehung..... Cedrics Tod...... Wurmschwanz und die Todesser..... die Flucht vom Friedhof......
 

"Auuuu!"
 

Er war so in Gedanken versunken, dass er nicht bemerkt hatte, dass Dudley jetzt neben ihm stand, und kräftig auf Harrys Hand getreten war, mit der er sich aufgestützt hatte.
 

Platsch!
 

Bevor Harry reagieren konnte, spritzte ihm Schlamm ins Gesicht. Dudley hatte seinen Fuß von Harrys Hand gehoben und direkt vor ihm kräftig in den Matsch getreten. Harry richtete sich fluchend auf die Knie auf, wischte über Gesicht und Brille um beides einigermaßen zu reinigen und strich sich dann das schlammtriefende Haar aus dem Gesicht.
 

"Was soll das denn?" schnauzte er seinen Cousin an, der ihm frech ins Gesicht grinste.
 

"Weil du vorhin so blöd gegrinst hast. Außerdem bist du doch schon dreckig, da macht dir das bisschen mehr doch wohl nichts aus." kam die hämische Antwort mit einem neuen Schwung Schlamm, der sich über Harry ergoss.
 

Sofort hob Dudley erneut den Fuß um wieder nach Harry zu treten
 

,Das reicht jetzt', dachte Harry.
 

Schnell nahm er die Schaufel in die Hand und schlug Dudley den Stil gegen das Schienenbein, der daraufhin auf einem Bein herumhüpfte und laut zu jammern begann. Harry blieb das Lachen, dass er sich bei dem Anblick nicht verkneifen konnte, im Halse stecken, als Onkel Vernon laut brüllend auf ihn zugerannt kam.
 

"Was machst du da! Du hättest ihn verletzen können!"
 

Er hatte sich heruntergebeugt, in Harrys rabenschwarzes, immer strubbeliges und jetzt ziemlich schmutziges und nasses Haar gegriffen und ihn auf die Füße gezogen. Dann packte er ihn an beiden Schultern und schüttelte ihn so heftig, dass Harrys Brille zuerst auf die Nasenspitze rutschte und schließlich zu Boden fiel. Wieder griff Onkel Vernon in Harrys Haar, drückte ihm den Kopf in den Nacken und beugt sich über ihn, bis sie nur noch wenige Zentimeter trennten und herrschte ihn an:
 

"Nie wieder wirst Du ihm so etwas antun! Hörst Du? Nie wieder!!!"
 

Harry zappelte in dem schmerzhaften Griff. Er nahm Vernon ohne Brille nur verschwommen wahr, und fragte sich, was er denn Schlimmes getan hatte, dass er so eine Behandlung verdienen würde. Der kleine Schlag hatte Dudley sicher nicht besonders weh getan. Er wollte sich grade rechtfertigen, dass er sich doch nur hatte verteidigen wollen, als Onkel Vernon ihn nach hinten stieß, mit seiner riesigen, fleischigen Hand weit ausholte und ihm einen heftigen Schlag ins Gesicht versetzte. Gleichzeitig ließ er Harry los, der durch die Wucht des Schlages zur Seite taumelte und lang hinschlug. Schlamm spritzte auf. Er war ausgerechnet in der größten Pfütze gelandet. Benommen blieb er einen Augenblick liegen. Dann kam der Schmerz. Onkel Vernon hatte den Schlag falsch berechnet und statt Harrys Wange halb seine Schläfe und halb das rechte Auge getroffen. Vielleicht hatte er es aber auch mit Absicht getan. Harry setzte er sich keuchend auf und presste beide Hände auf sein heftig brennendes Auge.
 

Onkel Vernon schien das nicht zu stören. Er erging sich in einer Predigt über Harry Unzulänglichkeiten. Durch einen Nebel von Schmerzen drangen Wortfetzen wie "....undankbar..... alles für dich getan..... schlechter Charakter..... mieses Früchtchen....." an sein Ohr. Schließlich endeten die Hasstiraden mit der unmissverständlichen Aufforderung, Harry solle sich sofort in sein Zimmer verziehen.
 

Harry rappelte sich mühsam auf, nahm seine Brille vom Boden und setzte sie auf. Vor der Terrassentür wurde er von Tante Petunia aufgehalten.
 

"Wie siehst Du aus, völlig verdreckt. So kommst Du mir nicht ins Haus!"
 

"Aber....." wollte Harry erklären.
 

"Zieh dich hier aus!" schnitt sie ihm das Wort ab. "Dudley-Schatz, hol den Gartenschlauch."
 

Tante Petunia umklammerte mit ihren klauenartigen Fingern Harrys Arm, zerrte ihn hinter sich her und postierte ihn in der Mitte des Rasens.
 

"Ausziehen, habe ich gesagt."
 

Harry blieb nichts anderes übrig als zu gehorchen. Als er nur noch mit der Unterhose bekleidet war, keifte Tante Petunia:
 

"Das auch, die ist auch dreckig. Ist das zu fassen, sich bis auf die Haut einzusauen. Zieh das aus, oder du bekommst eine Woche nichts zu essen!"
 

,Viel mehr bekomme ich jetzt auch nicht' schimpfte Harry in Gedanken, hütete sich aber, das laut zu sagen.
 

Schließlich stand er nackt da. Tante Petunia nahm den Schlauch, und spritzte Harry ab. Das Wasser war eisig. Dann drehte sie das Wasser ab und drückte Harry ein Stück Seife und einen Waschlappen in die Hand. Er wusch sich rasch ab um möglichst schnell der Kälte zu entkommen. Als ihr das nicht schnell genug ging, hielt Tante Petunia ihm den eisigen Wasserstrahl über den Kopf und wusch ihm mit angeekeltem Gesichtsausdruck den Schlamm aus den Haaren und den Schaum vom Körper. Dann gab sie den Schlauch an Dudley zurück, und ging ins Haus um ein Handtuch zu holen.
 

Dudley stand mit Schlauch im Anschlag da und sah zu Harry hinüber, der versuchte, sich mit den Armen zu wärmen. Dann grinste er dreckig und drehte plötzlich und ohne Vorwarnung das Wasser voll auf. Er hatte den Strahl auf die härteste Stufe gestellt und machte genüsslich Zielschießen auf den vor Kälte schlotternden Jungen. Harry konnte nur versuchen, mit Armen und Händen Gesicht und Unterleib zu schützen, als das Wasser knochenhart auf seinen Köper prasselte. Endlich erschien Tante Petunia wieder mit dem Handtuch (Harry war überzeugt, dass sie sich extra viel Zeit gelassen hatte) und Dudley drehte enttäuscht den Hahn zu.
 

Als Harry schließlich, natürlich ohne Abendessen sein Zimmer erreichte, konnte er durch sein rechtes Auge schon fast nichts mehr sehen. Er zog sich schnell den Pyjama an und verkroch sich, immer noch bibbernd, unter seiner Decke. Trotz des Schmerzes schlief er sofort ein. Tatsächlich hatte er in dieser Nacht keine Alpträume.
 

***
 

Der große Schreck kam dann am nächsten Morgen als er in den Spiegel sah. Sein Auge war völlig zugeschwollen und leuchtete in dunkelviolett-schwarz Schattierungen. Die Prellung hatte sich samt Verfärbung von seinem Wangenknochen bis über die Augenbraue und von der Nasenwurzel bis fast zum Ohr hingezogen.
 

Statt ihn wie üblich zu ignorieren, starrten ihn die drei Dursleys entsetzt an, als er in die Küche kam, und Tante Petunia entfuhr sogar ein kleiner Schrei. Vorsichtshalber brachte Onkel Vernon Harry zum Augenarzt.
 

Der betrachtete kopfschüttelnd Harrys geschwollene Gesichtshälfte und fragte, wie denn so etwas passieren konnte. Harry schluckte die Antwort herunter, als er Onkel Vernons warnenden Blick sah und nuschelte nur undeutlich:
 

"War 'n Unfall."
 

"Ein Unfall!" echote der Arzt und drückte vorsichtig mit zwei Fingern das Augenlid auseinander, um die Pupille und den blutunterlaufenen Augapfel betrachten zu können.
 

Die Antwort klang dermaßen ungläubig, dass sich, während Harry sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Armlehnen des Stuhles festklammerte, Onkel Vernon zu einer Erklärung genötigt fühlte:
 

"Er muss ja immer Streit suchen, und ist dann auch noch so dumm, sich mit Stärkeren anzulegen. Er lernt eben nichts dazu..."
 

Der Arzt warf ihm lediglich einen merkwürdigen Blick zu und untersuchte das Auge, um schließlich Entwarnung zu geben. Die Prellung würde im Laufe der Zeit von allein zurück gehen. Er verschrieb aber vorsichtshalber Augentropfen, die Harry täglich morgens und abends nehmen sollte.
 

***
 

Die nächsten Tage wurde er von den Dursleys in Ruhe gelassen. Sie ignorierten ihn völlig, aber sie gaben ihm auch keine Arbeit mehr auf. Harry war es nur recht und freute sich, ruhig in seinem Zimmer bleiben zu können. Da nahm er schon lieber die Einsamkeit in Kauf, als Tante Petunia an ihm herumnörgeln zu hören, oder sich von Onkel Vernon verprügeln zu lassen. Und auch Dudleys Sticheleien vermisste er nicht. Die restlichen vier Wochen konnten so beinahe erträglich werden. Er ahnte nicht, wie sehr er sich irrte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Wasserhexe
2004-01-02T11:56:55+00:00 02.01.2004 12:56
Es wundert mich, dass hier noch niemand einen Kommentar hinterlassen hat?!? Gute Story wirklich. Ich hoffe es geht bald weiter....

die Wasserhexe


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