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Denn vergeben wird dir nie

2. Teil: Wenn wir uns wieder sehen
von

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Geraubte Unschuld

Traurig sah Scarlet zu dem trostlosen Baldachin ihres Bettes auf. Über ihrem Kopf schwebte eine Feder aus ihrem Kissen, die sie durch Atemstöße in der Luft hielt. Im Moment war es das interessanteste was so in ihrem Leben gerade geschah. So ein Leben war die Hölle. Als Kind hatte sie nie darüber nachgedacht, was wohl da draußen so alles geschah. Sie hatte sich nie gefragt, ob es noch andere Hexen und Zauberer gab, außer die Todesser und die Leute, die sonst noch für Voldemort arbeiteten.
 

Doch jetzt, mit 17, kamen all diese Fragen auf und bedrückten sie. Bedrückten das, was normale Menschen als Herz bezeichneten. Doch für Scarlet war ein Herz nichts anderes außer ein Organ, das man zum Leben brauchte, mehr nicht. Es war nicht das, womit man sich verlieben konnte, es war nicht das, womit man Freude spüren konnte. Es war nichts. Es war einfach nur da und eisigkalt. Wie war ihre Mutter denn so? Lebte sie noch? War sie auch so eine wie Voldemort? Oder genau das Gegenteil? Wie sah sie aus? Was tat sie gerade, wenn sie noch lebte? Sah Scarlet ihr vielleicht etwas ähnlich? Fragen..., dachte Scarlet und drehte sich auf die linke Seite.
 

Nichts als Fragen und keine Antworten in Sicht. Nicht einmal eine Einzige. Nicht einmal ein Funke. Soll ich ein Buch lesen?, fragte sie sich Minuten später. Aber ich habe doch schon alle gelesen... Wehmütig setzte sie sich aufrecht hin und ließ ihren Blick durch ihr Zimmer schweifen. Urplötzlich fiel ihr das Wort Freunde ein. "Freunde...", sagte sie laut. "So ein Schwachsinn... wer braucht schon Freunde?" Trotzig lief sie zu ihrem großen Spiegel und betrachtete ihr hübsches Gesicht, welches heute eher düster und böse aussah. "Ich.", murmelte sie leise und senkte den Kopf. Ihr ganzes Leben lang, gab es immer nur das Wort ,Ich'.
 

Sonst nichts. Voldemort hatte sie zu einer Egoistin gemacht. Für sie zählte niemand, nur sie selber. Sie scherte sich einen Dreck darum, wie es anderen ging. Scarlet kannte nicht das Wort ,Wir' in einen Satz einzubauen. Immer nur Ich, ich und nochmals ich. Doch Scarlet wusste, dass es noch andere Menschen auf diesem Planeten gab. Aber wollte sie diese Leute überhaupt kennen lernen? Wollte sie das wirklich? Nein... sie wollte alleine bleiben, aber trotzdem jemanden haben, mit dem sie sich unterhalten konnte. Doch hier in diesem Haus gab es niemanden, der ihr auch nur ansatzweise zuhören würde.
 

Was war eigentlich aus Anastacia geworden? Sie kannte sie jetzt schon fast 2 Jahre, aber so wirklich viel wusste sie auch nicht von ihr. Nur, dass man sie wegen Mordes nach Azkaban gebracht hatte. Mehr aber auch nicht. Wieso eigentlich? Sie hatten sich doch mal gut verstanden. Wieso hatte Scarlet sie nie über ihre Vergangenheit ausgefragt? Wieso wusste sie nichts über sie? Anastacia wusste wahrscheinlich viel über Scarlet, aber Scarlet so gut wie gar nichts über Anastacia. Wieder legte sich Scarlet in ihr Bett und starrte zu diesem tiefdunkelblauen Baldachin auf.
 

Was macht sie jetzt eigentlich?, fragte sich Scarlet schließlich. Das kann dir doch egal sein!, sagte eine Stimme in ihr. Du solltest sie umbringen. Aber dein Vater hatte sich im letzen Moment natürlich wieder um entschieden und sie irgendwo hin verschleppt. Du wolltest sie umbringen, das zeigt doch, dass sie dir schnuppe ist. Du brauchst niemanden! Scarlet schüttelte den Kopf. Es interessierte sie brennend, was Voldemort wieder im Schilde führte. Als sie gerade aufstehen wollte, krachte die Tür auf und Voldemort spazierte mit wehendem Umhang in ihr Zimmer.
 

"Los, zieh dich an! Bis Mitternacht stehst in der Eingangshalle. Mit Maske und Umhang. Haben wir uns verstanden?!", donnerte er. Uff... Mal wieder schlecht gelaunt, Daddy, was?, dachte Scarlet sarkastisch und nickte. Worauf Voldemort ihr einen zornigen Blick zuwarf. Er hasste Kopfnicken. Voldemort wollte immer ein klares, deutliches ,Ja' hören und kein dämliches Kopfnicken als Antwort erhalten. "Ja, Herr.", sagte Scarlet mit fester Stimme. "Geht doch.", knirschte Voldemort und rauschte wieder aus dem Zimmer.
 

"Welche Laus ist dem denn über die Leber gelaufen?", murmelte Scarlet leise und zog sich einen schwarzen Rollkragenpullover, eine schwarze Hose, schwarze Schuhe, schwarze Lederhandschuhe und einen langen, schwarzen Umhang an. Schließlich setzte sie sich vor ihren Schreibtisch, an dem ebenfalls ein Spiegel angebracht war und kämmte sich ihr rabenschwarzes Haar. Was hat er denn schon wieder vor? Habe ich irgend etwas falsch gemacht?, fragte sich Scarlet und legte die Bürste weg.
 

Ungehalten seufzte sie und steckte ihren Zauberstab in ihre Manteltasche. Jetzt fehlt nur noch diese scheiß Maske., dachte Scarlet und suchte in paar Schubladen durch. Wie ich diese Teile hasse. Da bekommt man immer so schlecht Luft... Nach kurzem Suchen fand sie eine weiße Maske und setzte sie sich auf. "Oh, Gott seh' ich scheiße aus.", schnaufte Scarlet unter der Maske. "Egal..." Sie warf einen Blick auf die Uhr. Mitternacht. Schnell eilte sie nach unten in die Eingangshalle. Sie war alleine, doch nach einem kurzen Augenblick tauchte Voldemort neben ihr auf.
 

"Wir disapparieren zu Kingsley Castel.", sagte er kurz. "Ach! Die Bruchbude steht noch? Wunder komm auf!", rief Scarlet und erhob ihren Zauberstab. "Heute ist nicht der richtige Zeitpunkt mich mit deinem Sarkasmus zu provozieren, Scarlet! Das kann ich dir nur raten!", zischte Voldemort. Kurz darauf verschwanden beide im Nichts. Scarlet konnte ihre Freunde, endlich mal wieder rauszudürfen, nicht unterdrücken. Als sie in dem alten, verlassenen Landsitz apparierten, sah sie sich um. Wie erwartet, waren die Fenster zerschlagen und alles staubig und roch nach Moder.
 

"Da lang.", sagte Voldemort und ging einen langen Gang entlang. Scarlet folgte ihm schweigend. Zum Glück hatte sich Scarlet warm angezogen, denn es war bitterkalt in diesem alten Schoss. Durch Ritzen im alten Gemäuer drang kalter Winterwind. Voldemort blieb vor einer alten, schon fast zerfallenen Statue stehen. Es war eine Kobraschlange. Als Voldemort etwas in Parsel sagte, zischte die Schlange mit ihrer steinernen Zunge und die Wand drehte sich um. Dahinter befand sich eine Treppe, die nach unten in die Dunkelheit führte. "Lumos.", sagte Scarlet und ihr Zauberstab leuchtete. Voldemort lief ohne Licht voraus und Scarlet ihm nach.
 

Die Treppe schien sich ewig hinzuziehen. Als sie schon leicht ins Schnaufen kam, öffnete Voldemort eine Tür und Scarlet konnte leichtes Licht erkennen. Sie befanden sich in einem großen, kahlen Raum in dem noch weitere 5 hölzerne Türen waren. Voldemort steuerte die mittlere an. Kaum stand er davor, wurde sie wie von selbst geöffnet. Rob Stair verneigte sich tief und wies mit einer Hand in den Raum. Nun stand auch Scarlet in dem kleinen Raum. Von der Decke tropfte es leicht und an den Wänden bildete sich Moos und Moder.
 

Scarlet rümpfte angewidert die Nase und ihr Blick viel in eine linke Ecke. Auf dem Boden lag Anastacia, mit Striemen im Gesicht und schlief. Voldemort grinste schadenfroh und lief auf sie zu. Langsam erhob er seinen Zauberstab und richtete ihn auf die am Boden liegende Anastacia. Scarlet hielt den Atem an. Wollte er sie umbringen? Aber das ergäbe doch keinen Sinn..., dachte sie und sah zu, wie ein heller Strahl ihre Stirn traf.
 


 

Anastacia fand sich in einem Zimmer wieder, welches sie schnell erkannte. Es war das Wohnzimmer ihres Elternhauses. Aber warum war sie hier? Wie kam sie denn bloß gerade hier her? Plötzlich ging die Tür auf und Anastacia hielt vor Schreck den Atmen an. Sie selbst kam in das Wohnzimmer, doch es war ein anderes Ich. Ihr Ich mit zwölf. Jetzt verstand sie endlich. Anastacia war in ihrer eigenen Erinnerung. Eine Erinnerung, die sie nach der Gerichtsverhandlung verdrängt hatte. Und jetzt sah sie alles wieder. Ihr zwölf jähriges Ich lief auf ein Bücherregal zu und die Leiter hoch, welche dagegen gelehnt war.
 

Sie hatte einen himmelblauen Schlafanzug an, der aus einer kurzen Hose und einem kurzärmligen Oberteil, welches Knöpfe hatte, bestand. Es war schon Nacht und Anastacia konnte damals nicht schlafen, also stöberte sie etwas in der kleinen Bibliothek ihrer Mutter herum. Die von ihrem Vater durfte sie nicht einmal anfassen. Sie griff nach einem Buch und stieg wieder von der Leiter, als sie etwas scheppern hörte. Es kam eindeutig aus dem Zimmer von gegenüber, das Arbeitszimmer ihres Vaters. Leise schlich sie auf die Tür zu und lauschte gespannt. Die 17 jährige Anastacia lief ihrem jungen Ich nach und ahnte was kommen würde. Die 12 jährige Anastacia hörte ein kurzes Zischen, aus dem Arbeitszimmer ihres Vaters.
 

Damals war sie alleine zu Hause, ihre ganze Familie war auf eine Veranstaltung gegangen, sogar ihre 9 jährige Schwester durfte mit, der Sonnenschein der Familie. Das Vorzeigekind! Aber sie selbst musste zu Hause bleiben, weil ein Brief von der Schule gekommen war, in dem stand, dass sie sich wiederholt im Verbotenen Wald herumgetrieben hatte. Aber es lag nicht an dem Brief, dass ihre Familie sie nicht mitgehen lassen hatte. Ihre Familie konnte sie schlicht und einfach nicht leiden und Anastacia wusste nicht einmal wieso. Wieder hörte die junge Anastacia leise Stimmen aus dem Zimmer und sie entschloss sich die Tür zu öffnen, neugierig wie sie war.
 

"Scheiße!", rief jemand und Anastacia konnte ein leises >Plopp< hören. Alles war so dunkel im Zimmer, dass sie nichts sehen konnte. Die 17 jährige Anastacia wollte wegsehen, doch auch wenn sie ihre Augen schloss, sah sie ihre Erinnerung. Es half nichts. Nicht einmal die Hände auf ihre Ohren zu pressen brachte etwas. Die 12 jährige Anastacia trat langsam in das Zimmer und stieß gegen den Schreibtisch ihres Vaters. Darauf folgte ein lautes >Platsch<, was ihr zu verstehen gab, dass sie so eben den Briefbeschwerer heruntergestoßen hatte. "Wer ist da?", rief ihr junges Ich.
 

"Nein! Hau doch ab! Geh wieder in dein Zimmer!", rief die ältere Anastacia, doch es kam nichts aus ihrem Mund, sie konnte nicht sprechen. Plötzlich sah ihr junges Ich, ein kleines Licht im Raum schweben. Neugierig, wie Anastacia eben damals war, lief sie darauf zu. "Sehr toll, Jerome. Wirklich klasse!", rief die junge Anastacia unbeeindruckt, die glaubte, ihr Bruder wollte sie mal wieder reinlegen. Doch urplötzlich erlosch das Licht und alle Lampen im Zimmer leuchteten auf. Vor ihr stand eine große Person, ungefähr einen Kopf größer als sie, mit einem langen, schwarzen Kapuzenumhang und einer weißen Maske. Anastacia legte das Buch auf den Schreibtisch ihres Vaters und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

"Wow. Ich mach mir gleich vor Angst in die Hose!", sagte Anastacia, die immer noch dachte, es sei ihr Bruder. Also lief sie auf ihn zu, streckte ihre Hand aus und wollte ihm die Maske runterziehen, doch die Person, hielt sie davon ab, in dem sie Anastacia am Handgelenk packte. "Autsch. Du Arschloch! Lass mich los, du tust mir weh!", zischte Anastacia und versuchte ihre Hand aus dem Griff der Person zu lösen, doch der Griff um ihr Gelenk wurde fester. "Hast du nicht gehört? Hör auf mit dem Scheiß!", fauchte Anastacia. Leise lachend, ließ die Person ihr Handgelenk los und zückte den Zauberstab. Jetzt begriff Anastacia, dass es nicht ihr Bruder war, ihr Bruder hatte nicht so einen Zauberstab und erst recht hatte er noch nie so gelacht.
 

Langsam lief sie rückwärts und stieß nach ein paar Schritten gegen das hohe Bücherregal ihres Dads. Die Person kam auf sie zu, den Zauberstab immer noch auf sie gerichtet. "Ich fang an zu schreien. Meine Eltern schlafen oben. Die kommen sofort, wenn ich brülle.", sagte Anastacia und versuchte unbeeindruckt zu klingen, doch aus ihrem Tonfall konnte man deutlich ihre Angst heraus hören. Wieder lachte die Person, dieses mal etwas lauter. "Deine Eltern sind nicht da.", antwortete die Gestalt. Entsetzt klappte Anastacia die Kinnlade runter und versuchte zur Tür zu gelangen, doch die Person versperrte ihr den Weg. Als Anastacia so ihr junges Ich sah, kamen all die Empfindungen von damals wieder zurück.
 

Sie konnte sich wieder daran erinnern, was sie dachte, was sie fühlte. All das was sie verdrängt hatte, hinter sich gelassen hatte, fiel ihr jetzt wieder ein. Es war schrecklich mit anzusehen, wie hilflos und einsam sie damals war. Sie wollte wegsehen, alles wieder vergessen, doch es ging nicht, sie blieb wie angewurzelt stehen. Ihr jüngeres Ich tat wieder auf cool, so wie es Anastacia damals immer machte, wenn eine Situation aussichtslos erschien. "Was wollen sie hier?", zischte sie. "Ich hatte nicht erwartet, dass du hier sein wirst. Eigentlich war ich wegen etwas anderem hier, aber jetzt da ich dich hier so sehe...", erwiderte die Gestalt und ließ sich das lange, blonde Haar von Anastacia durch die Finger gleiten.
 

Anastacia schlug die Hand ihres Gegenübers weg. "Sie sind ein Todesser! Was wollen sie hier?", wiederholte Anastacia zornig. Die 17 jährige Anastacia fing an leicht zu zittern. Es jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken, als sie daran dachte, was gleich passieren würde. Die Person lachte wieder und steckte den Zauberstab ein. "Gut bemerkt. Ja, ich bin ein Todesser.", sagte die Gestalt. Wieder streckte die junge Anastacia ihre Hand aus, um die Maske von der Person abzunehmen.
 

Dieses mal, unternahm ihr Gegenüber nichts. Die 17 Jährige spürte wie stumme Tränen über ihre Wangen flossen. Sie wollte es nicht sehen..., sie wollte es nicht hören, nicht sehen und nicht fühlen. Ich war doch erst 12., dachte sie wieder und schloss ihre Augen doch trotzdem sah sie alles.
 


 

Scarlet stand noch immer da und sah auf Anastacia runter. Sie schlief immer noch, doch hatte ihr Körper angefangen zu zittern und Tränen liefen über ihre Wangen. Scarlet hörte, wie hinter ihr die Tür auf und wieder zuging. Doch achtete sie nicht darauf, sonder sah immer noch gespannt zu, was da vor sich ging. Als sie schließlich ein leises Lachen neben sich hörte, drehte sie ihren Kopf nach rechts und erkannte Lucius Malfoy. Er nahm seine Maske ab und warf Scarlet einen kühlen Blick zu. "Sie sah damals wirklich nicht gerade unschuldig aus, obwohl sie es doch war...", lachte er leise. Scarlet verstand erst nicht was er damit meinte. Doch sie wollte darauf nichts sagen, zumal ihr darauf auch nichts einfiel. Scarlet schluckte schwer und sah weiter auf Anastacia runter.
 

Die 12 Jährige nahm mit leicht zitternden Fingern die Maske ab. Entsetzt ließ sie sie fallen. Sie bewegte ihren Mund um etwas zu sagen, aber sie brachte keinen Laut raus. "Die Freude ist ganz meinerseits.", sagte er und ließ seinen Umhang von sich abfallen. "Raus! Oder ich fange wirklich an zu schreien.", schnaufte Anastacia entsetzt. Lucius lachte wieder nur abfällig. "Schade nur, dass im Umkreis von 2 Kilometern keiner wohnt.", erwiderte er breit grinsend. Heimlich nahm sich Anastacia hinter ihrem Rücken ein Buch, holte aus und wollte es ihm auf den Kopf schlagen, doch er duckte sich. Sie nutzte diese Chance und rannte zur Tür raus. Sie musste so schnell es geht, in ihr Zimmer kommen, denn dort lag ihr Zauberstab.
 

Doch sie schaffte es gerade mal bis ins Wohnzimmer, als sie durch den Raum flog und hart auf der Couch landete. Anastacia konnte nichts erkennen, alles war dunkel und schreckliche Panik überkam sie. Was sollte sie nur tun? Sie hatte nicht einmal einen Zauberstab, sie war hilflos. Plötzlich sah sie einen Lichtstrahl auf sich zufliegen, reflexartig duckte sie sich und rollte sich von dem Sofa runter. Langsam und leise kroch sie unter den Tisch durch, am anderen Sofa vorbei und auf die Tür zu, welche in die Eingangshalle führte. Vorsichtig richtete sie sich auf, öffnete die Tür und rannte auf die lange Treppe zu. Die 17 Jährige folgte ihrem jüngeren Ich nach oben in ihr altes Zimmer.
 

Vor der Tür blieb sie stehen, sie wollte nicht rein... sie wollte es nicht sehen. Die junge Anastacia öffnete hastig die Tür, griff nach ihrem Zauberstab auf dem Nachtschränkchen, machte Licht und sah sich laut schnaufend um. Mit einem leisen >Plopp< erschien Malfoy vor ihr und lächelte kalt, wie eh und je. "Ach, du möchtest dich mit mir erst duellieren?", fragte er und zog genüsslich eine Augenbraue hoch. "Ich warne sie... ich kann alle verbotenen Flüche!", zischte Anastacia. Lucius lachte laut. "Ja, ich weiß... ich habe es wahrhaftig mit eigenen Augen gesehen.", sagte er und lachte über die verdutzte Miene von Anastacia.
 

"Soll das heißen... sie... sie...", stammelte sie entsetzt. "Der Verbotene Wald ist mir bestens vertraut.", meinte er immer noch dreckig grinsend. Anastacia richtete ihren Zauberstab auf ihn und rief: "Cr..." Lucius unterbrach sie und rief: "Expelliarmus!" Der Zauberstab von Anastacia flog in die Hand von Malfoy. Schnell griff sie nach einer Vase auf ihrem Nachtschränkchen und warf sie ihm entgegen, doch er ließ sie mitten in der Luft zerspringen. "Ich muss schon sagen, ich hatte besseres erwartet.", sagte er gespielt enttäuscht.
 

Langsam schritt er auf sie zu, setzte seinen Zauberstab an ihrem Hosenbund an und fuhr damit langsam ihren Bauch hinauf, wobei er auch ihr Schlafanzughemd mit hochschob. Entsetzt starrte sie auf den schwarzen Zauberstab, er fühlte sich kalt auf ihrer warmen Haut an. Sie versuchte ihm den Zauberstab aus der Hand zu reißen, doch urplötzlich stieß er ihn fest zwischen ihre Rippen, worauf Anastacia schmerzhaft aufschrie und rücklings auf ihr Bett fiel. Entsetzt starrte sie zu ihm auf, in seine kalten, grauen Augen, in denen sich plötzlich etwas regte. Ein Funkeln tauchte auf, welches Anastacia noch nie zuvor bei irgend jemanden gesehen hatte.
 

"Hauen sie ab! Verschwinden sie!", brüllte sie und ihr Tonfall ging in ein Flehen über. Er richtete seinen Zauberstab auf ihr Hemd und Anastacia stellte mit Entsetzen fest, dass sich ihre Knöpfe von selbst öffneten. Sie wollte es mit ihren Fingern zuhalten, doch es ging nicht, etwas drückte ihre Arme auf ihr Bett. Die 17 Jährige trat langsam in ihr Zimmer und sah es wieder. Das, was sie vor 5 Jahren seelisch zerstört hatte. Vor fünf Jahren in ihren Sommerferien und das alles nur wegen diesem Bastard. Ihr 12 jähriges Ich schloss die Augen. Ihr wurde schlecht, am liebsten würde sie sich auf der Stelle übergeben, als sie den Atem von ihm auf ihrem Oberkörper spürte.
 

"Arschloch...", hauchte sie mit bebender Stimme und ließ schließlich ihren Tränen freien Lauf. Niemals, aber auch wirklich niemals hätte sie gedacht, dass ihr so etwas passieren würde. Zwar war ihr dieser Malfoy schon immer ungeheuerlich vorgekommen, aber jetzt... jetzt fühlte sie nichts. Ihre Übelkeit verflog, ihr Gehirn leerte sich und Anastacia glaubte, ihr Blut würde in ihren Adern gefrieren. Kälte breitete sich um sie herum aus. Sie konnte sich nicht mehr bewegen, nichts denken, nichts fühlen, einfach gar nichts.
 

Wie versteinert ließ sie es zu, dass er sie berührte, an Stellen berührte die noch nie zu vor jemand angelangt hatte. Schluchzend ging die 17 Jährige in die Knie und vergrub ihr Gesicht in den Händen und urplötzlich konnte auch sie die Berührungen von Lucius auf ihrem Körper spüren. Fühlen wie er ihr Haar aus ihrem Gesicht wischte und ihre Lippen, ihren Hals, ihren nackten Oberkörper und ihre nackten Oberschenkel küsste. "Oh Gott, wie ich dich hasse!", schrie die 17 Jährige und klopfte auf den Boden.
 


 

Scarlet drehte sich um. Sie wollte nicht mehr sehen. Der Anblick von Anastacia reichte ihr. Sie konnte zwar nur erahnen, welche Erinnerungen das waren, doch der genüssliche Blick von Lucius bestätigte ihren Verdacht. "Wieso hast du das getan?", fragte Scarlet mit eiskalter Stimme. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Malfoy drehte sich zu ihr um und lachte leise. "Sie roch verdammt gut und dieser Ausdruck in ihren Augen... dieser Dackelblick, wenn ihr die Einsicht kommt, dass sie mir unterlegen ist... Ich bin eben auch nur ein Mann und bekomme immer das was ich will.", antwortete er und sah wieder auf die bewusstlose Anastacia runter.
 

"Nur weil sie gut riecht? Du bist doch krank! Ihr alle seid so verflucht bescheuert und gestört!", zischte Scarlet und zückte ihren Zauberstab. Voldemort gab Lucius einen Wink und Lucius schockte Scarlet mit einem lauten "Stupor!" Regungslos lag sie am Boden, als auch schon das zweite "Stupor" folgte. Voldemort nickte ihm kurz zu und Malfoy trat näher an die am Boden liegende Anastacia heran. "Bring sie weg. So bald sie aufwacht, gibst du mir bescheit.", sagte Voldemort und zog seinen Zauberstab zurück. Anastacia hob nach langer Zeit wieder den Kopf und sah, wie alles um sie herum verschwamm. Die Umrisse wurden immer unschärfer, bis sie schließlich in ein schwarzes, tiefes Loch fiel.
 

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*lol* das mit dieser Zeitung, ich glaub du weißt schon wie ich das gemeint hab oda Miss Aguilera?*g* ich habs eben nich ausgeschrieben, dass ein Uhu ihr die Zeitung gebracht hat*GG*habs mir gespart. so, das mit harry und dem >viel ihm wie schuppen von den haaren< kommt erst im 16. chapter. die FF wird nämlich etwas länger so wie ich die Sache im Moment sehe.

Dann das mit Anastacia und ihrem Schuldspruch. Das war ja nicht irgendein Mord, sondern ein "Mord" an nem sehr hohen zauberer. Nämlich dem Vorsitzenden des Schulrates und bla bla eben. und das mit ihrer Familie...das war ja nich sie, die den typen umgebracht hat. sondern das hat ihr ihre family in die schuhe geschoben, aber warum kann ich euch jetzt noch net sagen, sonst verrat ich ja alles. und es wird sich auch aufklären, wie Anastacia aus Azkaban entkommen konnte und wer Scarlets Mutter ist und was Scarlet noch so alles anstellt.*g* also ihr könnt euch noch auf ein paar weitere chaps gefasst machen.

so...hmm...gibts noch was zu sagen?*grübel*

ahja...

nächstes Kapitel heißt:" Im Vollrausch" *ggg* ich glaub das sagt schon alles
 

[...]Schlagartig sprang die Tür auf und Scarlet und Anastacia tanzten mit zwei Alkoholflaschen in der Hand herein. "Freibier für alle!", schrie Anastacia und warf eine Flasche mitten auf den Tisch. Diese zerbrach und spritzte den Alkohol in die Gesichter der Todesser. Alle starrten die beiden zornig an. In Voldemorts Gesicht herrschte der pure Wahnsinn. Scarlet war nur noch am Kichern und die Gesichtszüge von Anastacia erstarrten. "Upppsss...war wohl nich passend...wa?", fragte sie unschuldig. [...]



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  -Titania-
2004-02-25T15:20:40+00:00 25.02.2004 16:20
anou...du hast mir ja gar net gesagt das du was neues ver'öffetlicht hast^^

das luci ein schwein is wissn wa doch <.<man sieht es ihm doch schon an den augen an*GG*
haihaihai*anna knuddl* und die is für misch *knutsch* merci mon cherie^^
geil wie immer XDD ich bin immer sprachlos wenn ich deine ff lese :'))^^ da fehlen mir immer die worte...^^
mach bald weida
*blockade verfluch*
damnit!!
bis dann^^
Von:  Rouge
2004-02-24T17:30:24+00:00 24.02.2004 18:30
HI!!! So - die verpassten Kapitel alle durchgelesen. War wie in einem Bann. Meine Güte, was ich alles verpasst habe. Dieses Kapitel war wirklich einfach grandios. Total gefühlvoll. Hast es echt drauf. Kann nur hoffen, dass Du Dich auch auf die Bestrafung von diesem ekelhaften Lu verstehst und ihn Leiden lässt!!!

*werdedieseffNIEWIEDERausdenaugenverlieren* Ganz lieber Gruß, Rouge.
Von:  HorusDraconis
2004-02-24T08:48:06+00:00 24.02.2004 09:48
Lucius ist ein perverses Schwein! Mich würde interessieren, ob seine Frau darüber bescheid weis. Ist nicht so hundert pro rübergekommen. Ich denke mal nicht das der ins eheliche Bett steigt und sagt: "Du Schatz, da du ständig Migräne hast und dein Parfüm mir nicht passt, hab ich heut abend die Kleine Williams durchgenommen, weil die besser riecht als du" Griegt der später wehnigstens noch nen paar nette Crucios ab?
Von: abgemeldet
2004-02-23T21:45:42+00:00 23.02.2004 22:45
Genial wie immer.. *schnüff*
Mann tut mir die arme Anastacia leid.. 12 Jahre. Hilfe.
Du schreibst das so verdammt mitreißend, ich fühle mich gerade wie jemand, der bei der ganzen Sache zugeguckt hat. Und das ist jetzt keine Schleimerei^^
Jedenfalls... na was wohl.. weiter!! *bettelaugen*
<3
Von: abgemeldet
2004-02-23T20:41:27+00:00 23.02.2004 21:41
Wird ja immer besser ^^
So storys liebe ich.
Aber wenn man der Vorschau glauben kann wirds bald lustig ^^
Von: abgemeldet
2004-02-23T19:37:04+00:00 23.02.2004 20:37
hab ichs mir doch gedacht, dass das der lucius war... der ist wirklich böse... hoffentlich kommt sein sohn nicht so nach ihm ^^"
aber dass volodi die arme auch noch zwingt, das ganze noch einmal zu erleben - das ist wirklich fies...
erst im 16.chap??? oÔ bis dahin hab ich das doch vergessen ^.~
aber gut, dass du mal aufgeklärt hast, dass anastacia den mord wirklich net begangen hat
ich mag deinen schreibstil und auch, dass es bei dir immer so schnell vorwärts geht (was ich von meinen ff's net behaupten kann... leider...)
das nächste chap wird, wie's aussieht, etwas heiterer ^^
freu mich schon
*knuff*

miss ^-^
Von: abgemeldet
2004-02-23T18:01:36+00:00 23.02.2004 19:01
WOOOAAAAH wie imma voll goil...hab seklbst angefangen zu zittern...XD nein ich liebe deine story...schnell weida...+gniii+
baba hexe
[muahah erste]


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