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Das Weihnachtsgeschenk

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Das Weihnachtsgeschenk
 

Teil: 1/1

Autor: Dark Angel

Pairings: Hitomi/???

Widmung: Diese FF widme ich an erster Stelle meinen beiden Freundinnen und dann noch allen anderen, die sich so auf Weihnachten gefreut haben wie ich und natürlich allen, die meine FFs lesen und mir Kommis schreiben! Ich wünsche euch allen "Frohe Weihnachten", das hier ist mein Weihnachtsgeschenk an euch!

Disclaimer: Weder die Figuren noch die beiden Songs "When the angels sing" (No Angels) und "Heaven must be missing an angel" (Bro'Sis) sind von mir, leider.
 

Ich drehte mich in meinem Bett um, ich wollte noch nicht aufstehen, doch mein Wecker hatte vor ein paar Minuten geklingelt und eigentlich musste ich mich jetzt fertig, aber ich war einfach noch zu müde. So schloss ich wieder die Augen und fiel wieder ins Land der Träume. Wie so oft träumte ich von Van. Wir rannten auf den jeweils anderen zu. Ich strahlte über das ganze Gesicht. Da war er, mein Van. Seine schönen nachtschwarzen Haare wehten im Wind, seine schokoladenbraunen Augen blitzten nur so vor Freude mich wieder zu sehen. Der Weg zwischen uns war etwa ein paar Meter lang, doch es konnte mir gar nicht schnell genug gehen in seinen Armen zu liegen. Ich rannte so schnell mich meine Beine trugen. Das Gras unter meinen bläken Füßen kitzelte mich, aber es war ein angenehmes Gefühl. Die Sonne strahlte auf uns herunter. Ihre Strahlen erreichten uns. Dann, ich konnte seine Wärme schon fast spüren, wurde ich durchgerüttelt.

Müde öffnete ich die Augen. Schwach konnte ich das Gesicht meiner Mutter erkennen. Sie sagte etwas wie: "Das ist aber auch jeden Morgen das Gleiche mit dir. Immer verschläfst du!" Sie hatte die Vorhänge zur Seite gezogen und ich konnte raus gucken. Der Mond ging gerade erst unter und von der Sonne war noch nichts zu sehen. Ich gähnte und streckte mich. Wie ich es hasste jeden Morgen aufzustehen. So gerne würde ich einfach liegen bleiben und weiter von ihm träumen. Noch immer schlug mein Herz nur für ihn, auch wenn es schon fast zwei einhalb Jahre her war, seid ich auf Gaia gewesen war. Ich hatte es nicht geschafft mich zusammen zu reißen und wieder zu ihm zu gehen und diese Welt für immer hinter mir zu lassen. Ich konnte mich nicht mit dem Gedanken abfassen, das alles nie wieder zu sehen. Ich wollte es nicht. Egal wie sehr ich ihn auch liebte, ich schaffte es nicht. So oft hatte ich mit gepackter Tasche auf dem Sportplatz gestanden. Aber ich war höchstens fünf Meter weit gerannt, dann hielt ich immer an und ließ mich weinend auf den Boden fallen. Ich konnte es nicht.

Noch völlig benommen torkelte ich die Treppe runter, setzte mich auf meinen Platz und frühstückte. Mein kleiner Bruder nervte mich wie jeden Tag, doch ich war das gewöhnt und seine dämlichen Sprüche, von wegen ich hätte immer noch keinen Freund und würde irgendwann als alte Jungfer sterben, sollte mir eigentlich durchs eine Ohr rein und durchs andere wieder raus gehen. Aber so war es nicht. Immer und immer erinnerte es mich daran, wie feige ich war und dass ich nie einen anderen als ihn lieben könnte. Egal wie viele Jungs um meine Hand anhalten würden. Es war ja nicht so, dass ich bei den Jungen unbeliebt war, doch ich hatte bisher alle abblitzen lassen, was noch nicht mal Yukari verstand. Sie versuchte mich ständig mit jemanden zu verkuppeln und mir einzureden, dass das mit meinem Traumprinzen, wie sie ihn nannte, und mir nie etwas werden könnte, ich sollte ihn vergessen. Das Schicksal würde unsere Verbindung nicht zulassen, denn er lebe in einer anderen Welt als ich. Sie sagte das so leicht. Eine Seite in mir wollte Van vergessen, sie wollte vergessen, was ich alles schreckliches erlebt habe und hier auf der Erde ohne meine Vergangenheit mit jemand anderem glücklich werden. Doch die andere Seite war strikt dagegen. Sie liebte Van über alles und wollte unbedingt zu ihm und mit ihm glücklich werden und ließ keinen anderen zu. Die beiden Seiten stritten sich immer und so lange sie sich nicht einigten konnte ich nicht glücklich werden und mit Van in meinen Erinnerungen wollte ich das eh nicht, nein nie und nimmer. Mein Verstand stimmte Yukari zu, doch mein Herz war nicht weniger stark und es sagte mir täglich, dass es sich nach Van sehnte und ich doch endlich zu ihm nach Gaia zurückkehren sollte. Aber die beiden Seiten waren gleichstark und ich konnte mich einfach nicht entscheiden, was ich lieber wollte.

Ich seufzte. Warum musste das Leben so schwer sein? Dann stand ich ohne viel gegessen zu haben auf, machte mich fertig und ging zur U-Bahnstation. Der erste Schnee fiel aus den grauen Wolken und es war lausig kalt. Ich zitterte. Wie so oft hatte ich keine Lust auf Schule. Ich wollte die Blicke der anderen nicht in meinem Nacken spüren. Sie hielten mich zwar nicht für verrückt, doch verstehen konnten sie nicht, warum ich selbst dem süßesten Jungen der Schule einen Laufpass gab und mich von allen abzäunte und ich wollte ihnen auch nicht von meinen Erlebnissen auf Gaia berichten, niemals. Das ging sie nichts an. Ich wunderte mich, wie ich es so weit in der Schule geschafft hatte. Doch dort konnte ich mich von meinen traurigen Gedanken ablenken. Ich wollte einen guten Beruf bekommen, eine Karrierefrau werden, reich und mit keiner Zeit zum Nachdenken. Ich merkte ja selbst, das Familie nur Probleme mit sich brachte.

Ich setzte mich auf die weichen Sitze und schaute aus dem Fenster. Die kleinen, weißen, unschuldigen Flocken landeten auf den Steinen und verwandelten sich in traurige Wassertropfen, bevor die Menschen sie zertraten. Arme Dinger, sie haben nur so ein kurzes Leben. Ihre Gefühle werden nie Gehör finden. Wie traurig!
 

"Frau Kanzaki, bitte kommen Sie in mein Büro!" hörte ich es aus dem Lautsprecher in auf meinem Schreibtisch. Ich erhob mich schwerfällig aus meinem Ledersessel. Dann verließ ich mein schön eingerichtetes Büro und spürte wie die Männer mir hinter her starrten, als ich mich auf den Weg zu meinem Chef machte. Was er wohl jetzt schon wieder von mir will. Diese ekligen Schmarotzer schmachten einem hinterher, als hätten sie noch nie eine Frau gesehen. Na gut, ich war dünn, trug einen Rock, eine Bluse, Stöckelschuhe und meine Haare streng zusammen gebunden, aber so sahen viele hochrangige Bürokauffrauen aus. Es war also kein Grund mir wie die Affen mit ihren Glubschaugen nach zu gaffen. Wie kann man sich nur so hängen lassen?

Ich spürte die Kälte der Klinke, als ich sie runter drückte und den geheizten Raum betrat. "Mach die Tür zu!" hörte ich eine männliche Stimme auf dem umgedrehten Ledersessel zu mir sagen, ich tat, was der Mann wollte. "Was willst du von mir?" Ohne das kleinste Geräusch drehte er sich um und sah mich aus seinen gefühlslosen, eisblauen Augen an. Er saß hinter seinem Schreibtisch aus edelstem, lackierten Holz, das perfekt mit seinem rabenschwarzen Nadelstreifenanzug harmonierte. Die obersten Knöpfe seines schneeweißen Hemdes waren offen und ließen jeden einen kurzen Blick auf seinen gut gebauten Oberkörper erhaschen. Sein kurzer Schnurbart und der Streifen am Kinn glänzten genau wie seine anderen Haare blond, doch seine Lippen bildeten wie immer kein Lächeln, sondern einen rein geschäftlichen Ausdruck.

"Ich wollte dich fragen, ob du nächsten Freitag hier bleiben und weiter arbeiten kannst? Es ist noch viel nachzuholen." Eigentlich war das keine Frage und das wusste ich auch, es war ehr eine Art Befehl. Er würde keinen Wiederspruch dulden. Doch ich hatte eh nichts besseres zu tun. Es war zwar Heilig Abend, aber Zuhause war sowieso keiner. Deshalb nickte ich. "Gut, du kannst wieder gehen!" Mein Chef wandte sich wieder seinem Schreibkram zu und ich drehte ihm den Rücken zu und lieferte mich erneut den neugierigen Blicken meiner mir untergeordneten Mitarbeiter aus. Wie ich sie hasste! Sie dachten wohl, Kuyii und ich würden, wer weiß was, in seinem Büro machen. Doch dem war nicht so. Ich setzte mich wieder in mein Büro abgegrenzt von den anderen und fuhr mit meiner Arbeit fort.
 

Wie immer arbeite ich so konzentriert, dass ich nicht bemerkte, wie schnell es schon dunkel wurde und meine goldene Armbanduhr bereits 22.30 Uhr anzeigte. Ich beendete meine Arbeit für heute und schloss meine Bürotür hinter mir. Die restlichen Mitarbeiter waren alle schon gegangen, alle außer Kuyii, der noch immer an seinem Arbeitsplatz saß und mich nicht mal bemerkte. Ich verließ das Hochhaus setzte mich in mein nachtschwarzes Kapriole und fuhr los. Ein kalter Wind wehte mir um die Ohren. Ein paar, wenige Sterne funkelten vom Himmel herunter und der Mond war vollkommen hinter den Wolken verschwunden. Wahrscheinlich würde es wieder schneien, aber das interessierte mich nicht. Die grellen Lichter der vielen Geschäfte und Firmen beleuchteten die Straßen. Ich verstand nicht, was die Leute daran fanden, sie waren doch bloß hässlich. Ich sah auf der ganzen Fahrt keinen einzigen Fußgänger.

Vor unserem großen Haus im Reichenviertel der Stadt, wie es viele nannten, öffnete ich per Knopfdruck am Schlüsselbund das große Tor und fuhr in hinein. Das weiße Haus wirkte irgendwie einsam, was mir jedoch nicht auffiel. Ich war so müde, dass ich kaum die Augen offen halten konnte. Reflexartig schloss ich das Tor, ging müde ins Haus, zog mich um, ließ mich in das Ehebett fallen und war wenige Sekunden später eingeschlafen.
 

Es war eine von jenen traumlosen Nächten. Als mein Wecker mich am nächsten Morgen um 5 Uhr aus dem Schlaf bimmelte, war die zweite Betthälfte schon wieder leer. Ich gähnte und schlürfte ins Bad. Frischgemacht kam ich in die große Küche und setzte mich zu meinem in die Zeitung vertieften, Kaffe trinkenden Mann. Ich schmierte mir ein Brot, trank einen Kaffe und fragte wie jeden Morgen, ob es irgendwas Neues gebe. Damit meinte ich natürlich nicht im Weltmarkt, in der Nachbarschaft oder wer weiß wo, sondern in unserer Branche. "Nein! Alles beim Alten!" kam es hinter den schwarzweißen Blättern hervor.

Eine halbe Stunde später kurvte ich in meinem Wagen erneut durch die Stadt, um pünktlich in unserem Betrieb zu sein. Eigentlich durfte ich gar nicht unserem sagen, es war nur seiner. Mir gehörte nichts davon. Ich war eine hochrangige Angestellte, sonst nichts. Und dass auch nur wegen, ach daran wollte ich nicht denken, ich sollte mich lieber konzentrieren, wir hatten gleich eine Besprechung mit einem Kunden, den Kuyii für sehr wichtig hielt, und ich wusste, dass sie das war.

Wahrscheinlich waren überall auf der Welt die Leute in Weihnachtstimmung, doch bei mir und ihm war das nicht so. Ich merkte kaum, dass es bald so weit war. Denn den ganzen Tag verbrachte ich in diesem Hochhaus und nur die Einkaufsgassen, an denen ich täglich vorbei fuhr, und mein Kalender erinnerte mich daran. Mir war es egal, seit Jahren war es das. Was sollte ich mit einem Fest? Die Arbeit, die dadurch liegen blieb, musste ich ja doch nur nachholen, daher sah ich es als unnötig. Ich wusste an den Weihnachtsfeiertagen, eh nie was ich machen sollte. Ich langweilte mich meistens. Traf mich vielleicht mal mit meiner Familie, die mich wieder über alles Mögliche ausfragen würde und hoffte, dass ich bald wieder arbeiten konnte. Ich brauchte das irgendwie. Ich erinnerte mich nur noch schwach daran, dass ich jemals Weihnachten als Fest der Freude empfunden hatte. Als ich Teenager war, war es ein Fest der Trauer, ich habe immer nur an ihn gedacht und fühlte mich einsam. Das ist mir jetzt egal. Ich erinnerte mich nur selten an meine Vergangenheit. Ich hatte die "alte" Hitomi vor langer Zeit verloren, sie gab es auf der Erde nicht mehr, nur noch in den Erinnerungen anderer Leute und da sollte sie auch bleiben. Ich brauchte sie nicht, sie war nur lästig. Ich habe alles was ich wollte, einen super Job, genug Geld, nebenbei noch einen Mann und immer viel zu tun. Aber ob man das glücklich sein, nennen konnte, weiß ich nicht. Ich kannte es ja kaum und wollte es auch nicht anders. Die ganzen letzten Jahre war es so gewesen.

Mit erhobenem Kopf und meiner Arbeitsmappe in den Händen machte ich mich auf den Weg zum Konferenzsaal. Erstaunt setzte ich mich neben meinen Chef.

Ich wusste, dass unser wichtiger Kunde ein Sportler war, aber ich wusste nicht, dass es Amano Susumo war. Einer der besten und berühmtesten Läufer ganz Japans und noch dazu ein alter Schulfreund von meinem früheren ich. Geschäftlich nickte ich ihm zu als Zeichen, dass ich ihn überhaupt erkannt hatte. Wir konnten nachher vielleicht noch mit einander sprechen, je nachdem wie das Geschäft verlaufen würde.
 

Es war gut verlaufen. Wir sponserten ihn, dafür machte er für uns Werbung. Ein gutes Geschäft bei einem so beliebten Star wie ihm. Nach der Besprechung zog er mich zur Seite. "Schön dich mal wieder zu sehen!" Ich lächelte ihn nickend an. "Ja. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen!" Seine Mandelaugen strahlten noch genauso verführerisch wie früher und er schien sich sonst äußerlich auch nicht viel verändert zu haben, außer dass er sich vielleicht noch ein paar Laufmuskeln mehr dazu trainiert hatte. "Ich wusste gar nicht, dass du hier arbeitest." "Da siehst du mal, wie viel du verpasst hast!" Ich spürte, dass Kuyii und die anderen mich beobachteten und es störte mich. "Komm am besten mit in mein Büro!" bot ich ihm an. Dort konnte ich die Fenster undurchschaubar einstellen, sodass die anderen uns nicht sehen konnten, was mich wahrscheinlich beruhigen würde. Er lächelte noch immer, schüttelte aber den Kopf. "Nein, ich habe leider nicht mehr so viel Zeit!" Er deutete mit dem Kopf zu seinen Begleitern, die schon ungeduldig auf ihn warteten.

Dann drückte Amano plötzlich seine rechte Hand gegen die Wand hinter mir und beugte sich vor. Wie erstarrt sah ich ihn an. Ich drückte mich selbst so weit es ging gegen die kalte Wand. Mein Herz raste, es hämmerte förmlich gegen meine Rippen. Er wird mich doch wohl nicht jetzt vor all den anderen küssen!?! Das könnte mich meinen Beruf kosten. Erschreckt wich ich zur Seite. Doch er beugte sich zu meinem Ohr und flüsterte: "Heute Abend, halb zehn Rennbahn!" Ich nickte. Er stellte sich wieder hin, hob die Hand zum Abschied und verschwand.

Ich wollte mich gerade wieder immer noch völlig erschüttert auf den Weg in mein Büro machen, als mein Chef mich mal wieder rief.

Ich hatte es befürchtet. Viele grinsten mich an. Ich hätte sie am liebsten angemotzt oder rausgeschmissen, doch ich tat, als würde ich es nicht bemerken. Wie immer schloss ich die Tür hinter mir und setzte mich auf den Stuhl des Gastes, da ich mit einem längeren Gespräch rechnete. Er legte auch sogleich los. "Wie kommst du dazu vor den ganzen anderen mit diese Sportler zu flirten!" War er eifersüchtig? Nein, niemals. Ich bezweifelte es mit recht. Wahrscheinlich kannte er so was in Sachen Liebe überhaupt nicht. Er war höchstens eifersüchtig auf die größeren und erfolgreicheren Unternehmen, aber doch nicht auf einen anderen Mann. Innerlich schüttelte ich den Kopf. Kuyii würde sich wohl nie ändern, eigentlich schade. "Er ist ein alter Schulfreund von mir!" Wieso rechtfertigte ich mich denn? Das ging ihn wirklich nichts an. Außerdem interessierte ihn wahrscheinlich eh nicht, woher ich ihn kannte oder ob ich ihn überhaupt kannte. Für ihn zählte nur, dass ich in der Öffentlichkeit mit Amano eine Art Flirt gehabt hatte. Obwohl man dass nicht mal als Öffentlichkeit bezeichnen konnte. Es war nur auf einer Etage in seinem Unternehmen. Andererseits kannte ich die Arbeiter. Durch den ganzen Tratsch würde es sich bald überall herum gesprochen haben. Was seiner Meinung nach wahrscheinlich dem Geschäft schaden würde! Vielleicht sollte ich etwas vorsichtiger sein, aber es war wohl kaum meine Schuld, dass Amano mir so auf die Pelle gerückt ist, oder?! "Das wissen die anderen aber nicht. Wenn wir uns das nächste Mal mit ihm treffen, reiß dich gefälligst zusammen oder willst du unser Unternehmen in den Ruin stürzen? Die gesamte Klatschpresse würde über uns schreiben und alles wäre umsonst gewesen!"

Das ging noch Stunden weiter so, zumindest kam es mir so vor. Es war wirklich ungerecht! Er behandelte mich wie ein kleines Kind, das sich ihm immer unterordnen musste und keinen Widerspruch leisten durfte. Das ist doch altmodisch. Er ist Mitte 20 und ich bin 22 Jahre, wir sind in der Blütezeit unseres Lebens. Er ist noch zu jung, um so traditionell zu denken. Ich war nicht mehr die brillante Schülerin, die er damals kennen gelernt hatte. Ich war erwachsen und noch dazu seine Frau. Doch wie immer war ihm sein Ruf und das Geschäft, der Erfolg wichtiger als ich. Manchmal, und jetzt war einer dieser Momente, fragte ich mich wirklich, warum ich ihn eigentlich geheiratet hatte!

Als ich kurz vor meinem Abitur war, lernte ich ihn kennen als Erben eines sehr gut laufenden Unternehmens. Er war mir sympathisch und half mir bei meinen Prüfungen. Wir kannten uns grade ein halbes Jahr. Ich hatte mein Abi mit einem Durchschnitt von 1,2 bestanden. Ich war so glücklich, dass nichts mich hätte traurig machen können. In meinem Glück heirateten wir und verbrachten unsere erste Nacht miteinander. Ich kann mich kaum noch daran erinnern, denn es war die bisher einzige. Da er der Meinung ist, dass Kinder in unserem Alter nur das Geschäft belästigen würden. Natürlich war ich bei ihm eingezogen und bald hatte ich mich an das Berufsleben gewöhnt. Seit Jahren hatte ich fast tagtäglich den gleichen Tagesablauf, doch ich vermisste nichts. Ich hatte immer was zu tun und nie Langweile, so wie ich es mir mit 16 Jahren erhofft hatte. Ich wollte keine Zeit zum Nachdenken, keine Zeit zum Trauern, keine Zeit für Gefühle und keine Zeit für ihn haben.

"Hitomi, hörst du mir überhaupt zu?" Ich zuckte zusammen. Er hatte es gemerkt, er merkte es immer, und trotzdem tat ich es immer und immer wieder, ich wusste nicht warum, vielleicht um mal Zeit für mich zu haben und zu merken, was mir fehlt, aber ich kam nur so selten dazu, dass ich es eh immer sofort wieder vergaß, wegen dem Berg von Unterlagen, die überprüft werden mussten. Vielleicht aber auch nur, um auf mich aufmerksam zu machen. Eine innere Stimme meldete sich und wollte, dass er auf meine Gefühle Rücksicht nahm, zwecklos und ich ließ diese Stimme nur selten durch.

"Klar, höre ich dir zu!" Er sah mich kurz an, dann fuhr er fort. Seinen Blick, den konnte ich nicht entschlüsseln. Nein, ich wusste noch nicht mal, ob ein Mensch, wie er, Gefühle haben konnte. "Vergiss nicht, wir sind verheiratet und ich habe keine Lust, dass du die nächste Frau in seinen vielen Affären bist! Und jetzt geh und merk dir das!" Hatte er Affären gesagt? Ja, das hatte er, da bin ich mir ganz sicher.

Wie von selbst erhob ich mich. Er warf Amano tatsächlich vor eine Affäre nach der anderen zu haben. Das konnte ich mir einfach nicht vorstellen. War er nicht mit Yukari zusammen? Da erst fiel mir auf, dass ich auch von ihr schon Monate nichts mehr gehört hatte und zum ersten Mal seit sehr langer Zeit vermisste ich meine Freunde und sehnte mich nach Weihnachten. Oh nein, ich habe Kuyii ja versprochen, dass ich Heilig Abend arbeite, na toll. Aber woher hätte ich wissen sollen, dass ich es später einmal bereuen würde?! Ich war eine richtige Karrierefrau, wie ich es als Teenager immer hatte sein wollen. Eine die stets was zu tun hatte, reich ist und in einem angesehenem Unternehmen einen guten Job hat. Doch damals hatte ich nur die Vorteile gesehen, erst jetzt wurden mir die ganzen Nachteile bewusst. Plötzlich sah ich es als Nachteil so wenig freie Zeit zu haben. Denn ich sehnte mich nach einem Plausch mit Yukari, wie wir ihn zu Schulzeiten immer hatten. Ich vermisste meine Familie und ich war schrecklich müde. Ich wollte mal wieder ausschlafen. Seit Jahren verfolgte ich meine Arbeit immer ohne Unterbrechung durch Nebensachen. Ich hatte mir nie auch nur einen Tag frei genommen, außer ich war mal krank, dann blieb ich höchstens zwei Tage Zuhause. Heute war die Arbeit die Nebensache, ich ging ins Internet und suchte Informationen über Amano. Hatte er etwa wirklich etwas mit so viele Frauen?
 

AMANO SUSUMO - IM MOMENT SINGLE?

NACH SEINER LETZTEN AFFÄRE MIT DER ENGLÄNDERIN ANNE BOOKWOOD HAT MAN DEN FRAUENSTAR NICHT MEHR MIT EINER FRAU GESEHEN. DAS IST NUN SCHON FAST ZWEI MONATE HER. IST DAS EIN NEUER REKORD FÜR DEN SPORTLER, DER JEDES HERZ EINER FRAU IM SPIRNT EROBERT? ABER WAS BEDEUTET DIE MOMENTANE RUHEPAUSE? HAT ER ETWA SCHON EINE NEUE IM VISIR ODER WILL ER WIRKLICH EINE FESTE BINDUNG MIT EINER EINZIGEN FRAU EINGEHEN? DAS IST WOHL SEHR UNWAHRSCHEINLICH. ALSO, PASSEN SIE AUF IHRE FRAU AUF, SONST ERWISCHEN SIE DIESE BALD IN DEN SCHLAGZEILEN ALS NEUE FREUNDIN VON DEM ALSEITSBELIEBTEN SCHWARM.
 

Ich hielt es nicht aus weiter zu lesen. Stinksauer schloss ich das Fenster auf meinem Computer. Ich konnte nicht glauben, dass man so was schreiben konnte. Die Reporter gingen immer weiter. Ihnen waren die Gefühle der anderen egal, ihnen war nur das Geld, das sie vor ihre Artikel bekamen, etwas wert, der Rest zählte für sie nicht. Zwar wurde viel über die Promis hergezogen, aber wenn ein Freund betroffen ist, war das etwas ganz anderes, fand ich.

Das kann nicht sein. Amano würde Yukari doch nicht wirklich betrügen oder etwa doch? Ich sollte vielleicht mal mit ihr reden. Nächstes Wochenende ist gut.

Ich schluckte, mir war gerade etwas eingefallen. Ich sollte heute Abend um halb zehn mich mit ihm treffen auf der dunklen Rennbahn unserer alten Schule, dann, wenn niemand mehr da war. Hatte ich etwa Angst davor mich mit ihm zu treffen nur wegen ein paar Gerüchten?

Ich schüttelte den Kopf und suchte weiter nach Informationen über Amano. Doch alle waren über ihn und irgendeine Frau. Ich konnte es nicht fassen. Ich hatte sogar ein Bild von ihm in den Armen einer anderen gesehen. Tränen stiegen mit in die Augen. Hätte ich früher gewusst, dass er einmal so enden würde, hätte ich versucht das zu verhindern, denn dafür sind Freunde schließlich da. Was war ich bloß für eine Freundin gewesen!?! Ich hatte meine eigenen Freunde und meine Familie vergessen. Wie konnte ich nur?

Ich versuchte weiter zu arbeiten, wobei ich jede zehn Minuten auf die Uhr schaute. Bald war es viertel nach neun und fast alle waren schon nach Hause gegangen. Ich konnte mich absolut nicht mehr konzentrieren und wirbelte nur noch herum. Sowas war mir ja noch nie passiert. Warum war ich nur so aufgeregt? Ich las noch mal meine Arbeit durch und kam zu dem Schluss, dass der Kram, den ich da vollbracht hatte, der eines Grundschülers hätte sein können. Sauer löschte ich alles wieder und fuhr meinen PC runter. Es war nun fünf vor halb zehn. Soll ich nun gehen oder nicht? Jede Sekunde tickte mir laut in den Ohren, als wäre es der Countdown einer Bombe. Ich zitterte leicht und meine Hände waren nass und kalt.

Schließlich stand ich nach zehn Minuten auf und verließ das Gebäude. Ich stieg in mein Cabriolet und blieb hinter dem Lenker sitzen. Wo fahre ich jetzt hin? Ich wusste es nicht, also ließ ich einfach den Motor an und fuhr los. Ich fuhr, wie jemand, der kein Zuhause hatte, ohne Ziel durch die Stadt. Ich bemerkte noch mehr Weihnachtsschmuck und fröhliche Musik. Irgendwann fielen mir dann schließlich die Augen zu.
 

Als ich aufwachte, fühlte ich, dass ich eingewickelt in eine warme, dicke Decke auf einer weichen Matratze lag. Langsam öffnete ich die Augen und bemerkte erst jetzt den Grund für mein Aufwachen. Ein klingelnder Wecker. Müde haute ich ihn reflexartig aus und streckte mich. Beim Anblick meiner Umgebung war mir klar geworden, dass ich Zuhause war. Anscheinend hatte Kuyii mich irgendwo aufgegabelt und nach Hause gebracht. Nun saß er wie jeden Morgen hinter seiner Zeitung und sagte keinen Ton. Innerlich seufzte ich. Das war immerhin besser, als wenn er mir wieder einen Vortrag über mein Benehmen hielt.
 

Abends, ich war ehr nach Hause gefahren und diesmal auf direktem Weg, ob Amano sich gemeldet hatte, wusste ich nicht. Denn hätte er es, so war ich mir sicher, dass Kuyii, falls er den Anruf entgegen genommen hatte, es mir auf keinen Fall sagen würde. Aber es war mir auch egal. Ich war gestern Abend nicht mehr dort gewesen und er hatte wohl umsonst gewartet. Mein Gewissen plagte mich zwar nun, aber ich würde wahrscheinlich, wäre es heute gewesen, genauso handeln. Ich schnappte mir das Telefon und rief Yukari an. Ich war mir nicht sicher, ob sie von Zuhause weggezogen war, doch dachte ich mir, dass sie irgendwie nicht bei Amano war, deswegen hielt ich es für am besten, bei ihren Eltern anzurufen. TUT... TUT. Ich hasste es so lange warten zu müssen.

Dann endlich ging jemand dran. "Hallo?" "Hallo, Frau Uchida. Hier ist Hitomi. Ist Yukari da?" "Oh, du bist's Hitomi!" Das klang irgendwie traurig, so als hätte sie geweint. "Es tut mir leid!" Ich war mir sicher ein Schluchzen gehört zu haben, sie musste immer noch weinen, was war denn bloß passiert? "Yukari..." Sie schien sich die Nase zu putzen. "Sie, sie..." Ich zitterte, als hätte ich eine Vorahnung, dass nichts Gutes kommen könnte. Ich glaubte sogar, dass ich es gar nicht wissen wollte, doch ich legte nicht auf. Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben, sie verging so schrecklich langsam. Zwischen den einzelnen Sekunden mussten mindestens noch zehn liegen, dass hätte ich schwören können. Dann hörte ich sie noch einmal schniefen, bevor es aus ihr herausbrach. "Sie hat vor ein paar Tagen Selbstmord begannen!" Nein! Nein, das konnte nicht wahr sein! Das musste ein böser Traum sein! Yukari, die immer so fröhlich und stets gut gelaunt war, sollte tot sein?! Nie und nimmer, das konnte einfach nicht sein! Das musste ein Irrtum sein. Ja, ein großer Irrtum, wahrscheinlich hatte ich mich einfach nur verwählt. Ich überprüfte die Nummer. Nein, sie stimmte. Vielleicht waren ihre Eltern auch umgezogen und ich hatte irgendwen völlig fremdes am Apparat. Ja, das musste es einfach sein. Ich konnte es mir nicht anders erklären, ich wollte es nicht glauben. Doch ich konnte nicht weinen, ich legte einfach auf und starrte mit leerem Blick in die Ferne. Sie war tot! Tot!
 

Ich schrak auf und sah aus dem Fenster. Die U-Bahn wurde immer langsamer und hielt schließlich an. Sofort wusste ich, dass ich aussteigen musste. So nahm ich meine Sachen und ging an die frische Luft. Meine Gedanken waren noch immer benebelt von der Vision, die ich grade gehabt hatte. Ich hörte nicht den Lärm, den die anderen Schüler machten, nicht das Geräusch der wegfahrenden Bahn, ich hörte nichts. Ich kann doch nicht zu dieser gefühlslosen Frau werden und dieses langweilige Leben führen, nur weil ich Karriere machen will!?! Das kann doch nicht sein. Aber vielleicht bin ich ja nur eingeschlafen und hatte einen gewöhnlichen Traum? Nein, das ist ehr unwahrscheinlich für mich. Aber wieso muss ich gerade jetzt wieder Visionen haben? Ich hatte so lange schon keine mehr. Ich will glücklich werden und nicht nur gestresst sein. Das Leben der Hitomi in meiner Vision kann nicht mein zukünftiges sein. Die Zukunft darf einfach nicht so aussehen! Yukari, Amano und ich, nein, das, was ich gesehen habe, kann einfach nicht aus uns und unserer Freundschaft werden. Das werde ich nicht zulassen, nein! Sie werden leben, wir werden leben.

"Hitomi!" rief mich jemand. Ich sah auf. Amano und Yukari kamen mir glücklich lächelnd und Hand in Hand entgegen. Er war im Moment zur Erholung von den ganzen Rennen und dem vielen Stress wieder in Tokio und schien uns in der Schule besuchen zu wollen. Äußerlich lächelte ich, aber innerlich fühlte ich mich zerbrochen. Immer wieder brachte ich meinen Traum und unsere Zukunft mit der Gegenwart in Verbindung. Vielleicht hat Amano ja sogar jetzt schon eine andere Freundin und wir wissen es nur noch nicht. Kann ich ihm überhaupt noch vertrauen? Wenn ich ihm mit der Einstellung gegenüber trete, wird mir Sicherheit alles nur noch schlimmer. Die Vision sollte eine Warnung sein! Noch ist nicht entschieden, wie es weiter geht. Ich glaube nicht an ein festgelegtes Schicksal. Deswegen werde ich alles dafür tun, dass diese Zukunft niemals wahr wird, niemals.
 

Die Schule war für heute zu Ende. Irgendwie war sie lustiger und lockerer als sonst gewesen, doch ich hatte es kaum bemerkt, ich hing mit meinen Gedanken immer noch in meiner U-Bahn-Fahrt fest. Hatte es vielleicht sonst noch etwas zu bedeuten, dass ich nach fast zwei einhalb Jahren wieder meine erste Vision hatte? Nein, mit Gaia konnte nichts geschehen sein. Ein Band verband mich noch immer mit jenem fernen Planeten und seinen Bewohnern, mit Van. Ich wollte es zwar nicht wahrhaben, aber ich war mir sicher, dass es existierte, das unsichtbare Band. Wäre etwas passiert, hätte ich es gemerkt. Ich weiß, dass es ihm gut geht. Jemand rempelte mich an und ich wäre zu Boden gefallen, hätte man mich nicht aufgefangen. Völlig verwirrt sah ich hoch und wollte gerade anfangen den Rüpel anzuschnauzen, als ich seine wunderschönen Augen sah. Solche Augen hatte ich noch nie gesehen, sie waren so klar, so..., so unbeschreiblich schön. Ich war mir sicher, dass sie nie lügen würden, diese eisblauen, himmlischen Augen. "Geht es Ihnen nicht gut?" Der junge Mann schien schon länger auf mich einzureden, was mir sein besorgter Gesichtsausdruck sagte. Doch ich starrte ihn nur weiter an. Ich war unfähig ein Wort zu sagen, ich öffnete meinen Lippen, aber kein Ton kam heraus, deswegen nickte ich nur. Er ließ mich aus seinem Arm und lächelte mich an. Es stellte sich heraus, dass wir den gleichen Weg hatten, so begleitete er mich. Er war Student an einer Uni, die einen sehr guten Ruf hatte. Er faszinierte mich, sein Verhalten, sein wunderbares Lächeln, seine zauberhafte Stimme, die einen fesselte, wenn er sie einsetzte. Ich hätte ihm Stunden lang zuhören können. Doch schließlich kam meine Endstation und leicht traurig stand ich auf. Wir verabschiedeten uns, doch er versprach mir, dass wir uns wiedersehen würden.
 

Völlig in Gedanken versunken ging ich nach Hause und sah vor mir immer seine strahlenden Augen. Ich sah sie in denen meiner Mutter, in denen meines Vaters, in denen meines Bruder und in denen meiner Katze, doch keiner von ihnen hatte überhaupt blaue Augen. Bin ich vielleicht wirklich verliebt? Tränen stiegen mir in die Augen. Ich dachte an Van. Sie liefen mir die Wangen runter. Ich spürte den salzigen Inhalt, als ich meine Lippen ableckte. Rote Striemen blieben auf meiner Haut zurück. Mein Herz, es tat weh, so schrecklich weh. Es schlug weder schneller noch langsamer, sondern wie immer. Und trotzdem war es anders. Ich hatte Van ewige Liebe geschworen! Und ich wollte dieses Versprechen auf keinen Fall brechen, doch was konnte mein Verstand schon gegen mein Herz tun?! Mein Herz, es fühlte sich so heiß an, brennend und schmerzend schlug es in meiner linken Brust. Ich legte meine Hände darauf und war mir sicher, dass sie im Herzschlag vibrierten. Doch war das wirklich so ungewöhnlich? Es war, als würde sich mein Herz zusammen ziehen, als würde es versuchen die Liebe für Van zu vertreiben, zu verbannen. Aber die wehrte sich. Ich legte mich auf mein Bett und drückte meine Hände fest auf mein Shirt. Der Schmerz ließ jedoch nicht nach. Oh Van! Wieso kannst du nicht bei mir sein? Will ich denn überhaupt in seinen Armen liegen? Will ich nicht lieber in den Armen von.... Mist, ich weiß ja nicht mal seinen Namen. Wenn ich ihn das nächste Mal sehe, muss ich ihn danach fragen. Ich bin mir sicher, dass er einen ebenso schönen Namen hat, wie seine Augen sind.
 

Eine Woche ist es nun her, seit ich ihn das letzte mal gesehen habe. Schon so lange, aber mir kommt es noch viel, viel länger vor, ja wirklich. Warum kommst du nicht noch mal zur Schule? Ich will dich wieder sehen! Und bald ist schon Weihnachten. Vielleicht können wir ja zusammen feiern? Wäre das schön. Was denke ich da überhaupt? Ich kenne den Kerl ja kaum, ich habe ihn bloß einmal gesehen, leider. Aber ich bin mir sicher, dass er ein sehr netter und guter Mensch ist. Wahrscheinlich muss er viel für sein Studium tun. Apropos lernen, vielleicht sollte ich auch mal anfangen, schließlich sind im Frühjahr nächsten Jahres die Abiturprüfungen. Ich seufzte. Auch wenn es auf Weihnachten zu ging, hieß das nicht, dass meine Laune super war, ehr das Gegenteil. Die letzten Feste waren für mich kein Fest der Liebe oder der Freude gewesen, sondern ein Fest der Trauer. Ich hatte immerzu nur an Van gedacht, daran, wie es wäre, wenn er in dem Moment bei mir gewesen wäre. Wie schön es dann gewesen wäre. Ach Van. Unsere Leben sind so unterschiedlich wie unsere Welten. Ich lebe hier auf der Erde in einer hochentwickelten Kultur mit wirtschaftlich hohen Ansprüchen und Möglichkeiten. Wir machen uns das Leben so einfach wie möglich mit dem ganzen High-Tech-Kram und ihr könnt glücklicher als wir sein ohne das ganze Zeug. Du musst es doch auch merken, genau wie ich es tu, wir können nicht zusammen sein, du würdest hier nicht leben können und ich nicht auf Gaia. Dort gibt es ja noch nicht mal ein Telefon. Alles ist so umständlich! Ich bin in diese Welt hinein geboren worden, ich habe mich an alles das Schöne und Einfache gewöhnt, ich könnte nicht noch mal von vorne anfangen. Ich würde Heimweh bekommen, wie ich es bei meinem letzten Besuch hatte. Ich würde es wieder nicht lange aushalten, falls ich es noch mal probieren würde. Ich würde meine Freunde, meine Familie, ihn und fast alles irdische vermissen. Dann würde ich nochmals gehen, der Abschied, ich würde ihn kaum aushalten und dann ständen wir wieder vor dem Problem. Da ist es besser, es bleibt so wie es ist. Wir sind nicht dazu bestimmt zusammen zu sein, wir können nicht zusammen gehören und das müssen wir beiden verstehen, auch wenn es noch so schwer ist. Wir werden es schaffen und wir haben ja immer noch unsere Erinnerungen. Vergiss mich nicht, ich werde es niemals tun. Denn die erste große Liebe kann man einfach nicht vergessen und dich noch weniger. Leb wohl!
 

Das Wochenende war nun endlich vorbei. Es stellte sich heraus, dass Amano die letzten ein einhalb Wochen bis Weihnachten und über die Feiertage hier bleiben würde, was schon alleine genug war für Yukaris spitzenmäßige Laune. Dadurch merkte meine Freundin auch nicht, was mit mir vorging. Ich begann mich von Van zu lösen, ihn in einen hinteren Teil meines Gehirns zu verbannen, ihnen aus meinen Gedanken zu verbannen. Es war schwer, sehr schwer. Leute, die mich nicht gut kannten, wie die meisten meiner Klassenkammeraden würden es nie merken. Denn ich war noch immer genauso nachdenklich, wie nachdem ich von Gaia wiedergekommen bin. Doch damals galten meine Gedanken nur ihm. Das ist jetzt anders, jetzt versuche ich alles, um das zu verhindern. Doch wird es mir wirklich gelingen? Seine schokoladenbraunen Augen, seine weichen, rosigen Lippen, seinen muskulösen Körper, sein nachtschwarzes Strubbelhaar, seine Art, sein süßes Lächeln und ihn zu vergessen? Und will ich das auch wirklich?! Ich glaube, ich liebe ihn immer noch, egal wie sehr ich versuche, dieses Gefühl zu verdrängen zu beseitigen, desto stärker wird es. Wenn dieser junge Mann doch nur bei mir wäre, dann würde ich es vielleicht schaffen. Es ist, als ob er mir Kraft dazu geben würde. Ach Van, bitte vergib mir.
 

Am Mittwoch vor Heilig Abend geschah es dann. Er stand an der U-Bahn-Station und lächelte mich schon von weitem mit seinen bezaubernden Augen an. Ich kam zu ihn herüber "geschwebt" und lächelte zurück. "Schön dich wieder zu sehen!" "Finde ich auch!" "Wie heißt du eigentlich?" "Mein Name ist Hitomi Kanzaki." "Und wie alt bist du?" "Achtzehn. Ich mache grade mein letztes Jahr hier auf der Schule!" Klang ich wirklich so stolz, wie ich darauf war? Die Schule hatte einen sehr guten Ruf und es sollte angeblich schwer sein, dort das Abi zu schaffen. Viele waren runter gegangen, weil sie dem Stress und den Anforderungen nicht gewachsen waren. Das hatte ich mitbekommen. Doch ich hatte es gar nicht so schwer gefunden, da ich, wenn ich gelernt habe, keine Zeit hatte, um an etwas anderes zu denken. Was wohl ein Grund für meine guten Noten waren. Der junge Mann wollte noch einiges über mich wissen, bis es mir dann doch zu bunt wurde. Fragen wie, ob ich noch Jungfrau sei oder wie ich mit meiner Familie zu recht käme, gingen ihn nichts an. Außerdem musste ich schon bald wieder aussteigen und dabei wusste ich noch immer nicht, wie er hieß oder ähnliches. Deswegen unterbrach ich sein Gefrage.

"Stop. Jetzt bin ich dran! Also, wie heißt du?" Ich erwartete einen bezaubernden Namen, der zu seinem Aussehen und seiner Art passte. "Kuyii Mitsubishi!" Ich verschluckte mich fast an meiner eigenen Spucke. Er ist der Sohn eines Mitsubishi?! Dann muss er stinkreich sein. Aber er benimmt sich gar nicht so edel und hochnäsig, als wäre er etwas besseres als ich. Im Gegenteil er ist sehr nett und freundlich. Das gefällt mir. "Wie alt bist du?" Er grinste. "Wie alt schätzt du mich denn?" Ich überlegte. Er sah noch sehr jung aus und wirkte nicht wie ein eingearbeiteter Büromensch. Ach ja, er studierte ja auch noch. Sein Haar wies einen leicht Gel-Glanz vor und sein Bart war komplett wegrasiert worden. "Anfang 20?" Ich sah ihn neugierig an. Er lächelte. "Ja, ich bin 21. Willst du noch was wissen?" Ich nickte. Klar wollte ich noch etwas wissen, ich war von Geburt an neugierig und es gab so viel, was ich noch fragen konnte. Mal gucken, was sollte ich ihn als nächstes fragen. Ich spürte, wie die Bahn langsamer wurde und schließlich anhielt. "Hast du Geschwister?" Kuyii schüttelte den Kopf. "Nein, leider nicht. Ich bin Einzelkind!" "Ich leider nicht!" Wir lächelten uns an. Man wollte immer das, was man nicht hatte. Das kannte ich schon. Ich wollte früher immer Locken haben, hatte aber ödes, glattes Haar, und meine Freundinnen die Locken hatten, wollten lieber meine Haare. So war die Welt. "Willst du Weihnachten zu uns kommen?"

Kurz sah ich aus dem Fenster. Was? Erschreckt weiteten sich meine Augen. Ich schmiss mir meine Tasche über den Rücken, rief ein "Tschüss" über die Schulter und eilte durch die Menschenmenge hinweg zur Tür. Warum musste es auch gerade heute so voll sein? Aber das Schicksal meinte es gut mit mir. Ich sprang so eben noch durch die sich schließende Tür und landete auf den Pflastersteinen. Ich winkte dem Studenten der mich lieb und gleichzeitig neckend angrinste. Doch ich war mir sicher, dass das nicht böse gemeint war. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass er jemanden auslachen würde.

Überglücklich schlenderte ich durch die Straßen auf dem Weg nach Hause. Zum Glück hatte ich schon alle Weihnachtsgeschenke gekauft. Denn heute war der letzte Schultag gewesen, am Freitag war der 24. und wir hatten jetzt endlich Ferien! Das einzige, was mich wurmte war, dass Kuyii keine Zeit mehr gehabt hatte, mir zu antworten. Aber wenn er kommen wollte, konnte er ja im Telefon nach meiner Adresse suchen. Er wusste ja, in etwa, in welchem Viertel ich wohnte und wie ich hieß auch. Voller Vorfreude betrat ich das Haus und half meiner Mutter sogar beim Kochen, was ich sonst nie machte.
 

Unser Haus war weihnachtlich geschmückt. Es hing sogar ein Mistelzweig im Wohnzimmer. Wie jedes Jahr hatte mein Bruder versucht in das Gästezimmer zu gelangen oder wenigstens einen Blick rein zu werfen, doch es war abgeschlossen, die Vorhänge zugezogen und immer wenn Mama oder Papa rein gingen, waren wir entweder in der Schule, am schlafen oder mit Freunden außer Haus, sodass sie sicher gehen konnten, dass wir keinen Spalt sehen konnten. Trotzdem versuchten wir es jedes Jahr aufs neue. Noch nie hatten wir es geschafft. Und durch das Schlüsselloch konnte man nicht durch sehen, es war eins der neuen Schlösser, in die man schmale, dünne Schlüssel steckte. In dem Raum versteckten sie immer unsere Weihnachtsgeschenke und er war den ganzen Dezember verriegelt und verrammelt. Ich fand das sehr gut. Einerseits weckte es meine Neugier und andererseits fand ich es scheiße, wenn man schon vor dem Fest wusste, was man bekam. Dann war ja die ganze Überraschung weg.

Es war noch früher Morgen und ich lag wach in meinem Bett. Ich wusste nicht, was mich geweckt hatte. Ich glaubte irgendwas gehört zu haben. Doch es war erst sieben Uhr und Vater musste heute nicht zur Arbeit, deswegen würden er und Mama noch schlafen und ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass mein morgenmuffeliger Bruder schon wach war. Ich gähnte und versuchte wieder einzuschlafen. Alles war noch still und in meinem Zimmer war es stockdunkel. Genau die perfekte Atmosphäre um wieder ins Land der Träume zu finden.

Ich war kurz davor, als ich schon wieder ein leises Rumpeln hörte. Sofort war ich wieder hell wach und sauer, dass ich nicht in Ruhe schlafen konnte. Also stand ich auf und schlich ohne das Licht an zu machen durch mein Zimmer. Ich kannte mich hier sehr gut aus, schließlich wohnte ich hier seit mehreren Jahren und fand mich auch im dunklen super zurecht. Ich öffnete meine Tür. Die anderen Schlafzimmertüren waren zu. Ich stand einige Zeit wartend im Rahmen. Vielleicht habe ich mir die Geräusche ja auch nur eingebildet oder sie kamen von draußen. Ich wollte gerade wieder ins Bett schlüpfen, da hörte ich es wieder, eine Art leichtes Knurren. Meine Neugier war geweckt und auf Zehenspitze tippelte ich zu dem Zimmer meiner Eltern. Ich lauschte an der Tür. Nichts. Alles war ruhig. Trotzdem machte ich kurz die Tür auf und spähte durch den Spalt hinein. Ich hörte ihren gleichmäßigen, ruhigen Atem. Sie schliefen hundertprozentig. Also ging ich zu meinem Bruder.

Ich hatte meine Hand schon auf die Klinke gelegt, als ich es leicht Knarren hörte. Das kam nicht aus seinem Zimmer, da bin ich mir ganz sicher. Also drehte ich mich wieder um und ging zur Treppe. Das Geräusch war von unten gekommen. Ist hier etwa ein Einbrecher? Ich nahm mir einen unserer alten Wanderstöcke, mit dem ich der Person einen drüber braten konnte, falls jemand sich in unser Haus geschlichen hatte. Dass das Christkind plötzlich einen Tag ehr kam, konnte ich mir nicht vorstellen, außerdem glaubte ich schon seit Jahren nicht mehr daran, dass nachts ein kleines Kind von Haus zu Haus flog und die braven Kinder mit Geschenken belohnte. Die Vorstellung war immer schön gewesen, doch ich war lange aus dem Alter raus und musste mich wohl oder übel mit der Realität abfassen, leider. Es war so schön gewesen als kleines Kind in einer Art Traumwelt zu leben. Dabei war es ja fast so, als würde ich immer noch ein Kind sein in den Augen von anderen. Denn ich glaubte an Bevölkerungen im All, an einen bewohnten Planeten namens Gaia, an seltsame Wesen und viel mehr. Doch ich wusste ja, dass das alles wirklich war. Vielleicht hatte ich deswegen jetzt keine Angst, ich hatte schon so viel Gefährliches erlebt, dass ich mich jetzt nicht mehr fürchtete.

Barfuß schlich ich leise die Treppe runter mit dem Stock fest in der Hand. Unten brannte kein Licht, doch das brauchte ich auch gar nicht, um mich ohne Geräusche zu machen zu bewegen, außerdem leuchtete schwach das Licht vom Mond hinein. Im Moment war alles still. Aber wie lange noch? Hatte man mich etwa gehört? Ich versteckte mich im Schatten und setzte leise einen Fuß vor den anderen. Schließlich blieb ich in einer Ecke, mich an die Wand gepresst stehen und wartete. Alles war ruhig, wie es immer war, doch mein Gefühl sagte mir, dass es doch anders war als sonst.

Als ich einen Schatten in der Küche herum huschen sah, tapste ich zu der Tür und stellte mich neben den Rahmen an die Wand, sodass mich die Person nicht sehen und ich sie erledigen konnte, wenn sie heraus kam. Doch alles blieb ruhig. Hat man mich jetzt gesehen? Liegt die Person vielleicht ebenfalls auf der Lauer und wartet auf mich? Vielleicht sollte ich doch die Polizei anrufen!?! Ich zitterte leicht. Der kalte Fußboden im Flur machte die Angelegenheit nur noch schwerer, denn meine Füße begannen mittlerweile "einzufrieren". Vorsichtig spähte ich um die Ecke und erlebte erneut mit, wie ein Schatten durch den Raum huschte, während draußen ein Auto vorbei fuhr. Erleichtert atmete ich aus. Dann war also niemand in der Küche. Ich wollte mich schon wieder auf den Weg in mein Zimmer machen, da fiel mir ein, dass ich aber Geräusche gehört hatte. Also setzte ich leise einen Fuß vor den anderen, um nicht den kleinsten Mucks zu machen. Minutenlang irrte ich so in unserem Haus herum, erfolglos. Alles schien zu schlafen.

Mittlerweile war mir schrecklich kalt in meinem Nachthemd und ich wollte gerade aufgeben, als ich vor der Tür zu unserem Gästezimmer stand. Ein Grinsen setzte sich auf mein Gesicht. Ich legte mich auf den Boden und versuchte durch den Spalt unter der Tür in den Raum zu spähen. Bis mir einfiel, dass ich gar nichts sehen konnte, denn es war schließlich finster. Ich wollte mich wieder hinstellen, als ich ein Knarren hörte, blitzschnell auf den Beinen war und mit meinem Stock hinter dem Rücken zur Treppe starrte. Dort stand jemand. Ein Mann, das sah ich an den breiten Schultern und den kurzen Haaren. Der Schatten sah genauso gefährlich aus, wie die Person selbst. Mir wurde mulmig zu Mute. Hatte ich überhaupt eine Chance gegen den? Vielleicht sollte ich mit meinem Geschrei lieber die anderen wecken! Wäre eine Möglichkeit. Oder ich tat einfach so, als wenn ich in Ohnmacht fiele, doch bin ich mir nicht sicher, ob der Typ darauf reinfällt. Was will der überhaupt in unserem Haus und wie ist der hier rein gekommen? Ich habe eben kein eingeschlagenes Fenster gesehen und die Türen und Fenster waren alle fest verriegelt. Außerdem prüft meine Mutter das jedes mal, bevor sie ins Bett geht. Ich wich ein paar Schritte zurück.

Dann sah ich eine zweite Person, sie kam die Treppe runter. Was? Hatte sie es etwa schon geschafft nach oben zu gelangen? Ich zitterte, mir war kalt und dann waren dort auf der Treppe auch noch diese beiden Männer. Es war klar, dass sie stärker sind als ich. Sie sind schließlich in der Überzahl und männlich. Ich kannte zwar einige Kampftechniken und konnte sie perfekt einsetzten, doch sahen meine beiden Gegenüber nicht so aus, als wären sie irgendwelche Schlaffies, sondern ehr, als hätten sie einiges an Muskeln. Ich überlegte immer noch, soll ich jetzt schreien oder nicht?

Da hörte ich eine deutliche Stimme: "Geh ins Bett, mein Sohn!" Der größere der beiden, den ich nun als meinen Vater identifiziert hatte, legte dem anderen die Hand auf die Schulter und dieser ging wieder nach oben. Mein Herz raste noch immer. Es waren nur mein Bruder und mein Vater. Warum zitterte ich eigentlich noch. Schnell versteckte ich den Spazierstock möglichst unauffällig in einer Ecke.

Mittlerweile hatte mein Vater die unterste Treppenstufe erreicht und knipste das Licht an. Mein letzter Zweifel verschwand, denn dort stand wirklich nur er und lächelte mich kopfschüttelnd an. Mein Bruder war schon oben verschwunden. Was hat er denn? Weiß er, dass ich ihn für einen Einbrecher hielt? "Hitomi, was suchst du denn mitten in der Nacht beim Gästezimmer?" Innerlich entspannte ich mich. Er hatte nicht verstanden, er hatte meine Angst nicht gefühlt. Zumindest zeigte er das so. Ich grinste. "Einen Versuch war es wert. Ich habe Geräusche hier unter gehört und bin davon wachgeworden!" Das war noch nicht mal gelogen. Mein Vater schmunzelte. "Anscheinend warst du nicht die einzige, die ihre Geschenke schon früher sehen wollte." Mein Bruder hat mich geweckt? Hm, kann schon sein. Ach was soll's. Ich gähnte herzhaft, huschte an meinem Vater vorbei und legte mich wieder ins Bett. Irgendwie hatte mich die Müdigkeit wieder eingeholt. Ich hörte kaum noch, dass die Treppe noch öfters benutzt wurde und hatte das, als ich das nächste Mal wieder aufwachte vergessen.
 

Es war bereits später Nachmittag und aus sämtlichen Ecken hörte man fröhliche Stimmen, Weihnachtsmusik drang zu meinen Ohren, es roch lecker nach Plätzchen, Weihnachtsbraten und anderen köstlichen Dingen, Kerzen brannten und alles war bereits in Vorfreude auf die Bescherung unterwegs. Es fiel mir verdammt schwer stillzusitzen. Ob Kuyii wohl noch kommt? Mir war verdammt mulmig und zittrig. Ich konnte es kaum noch aushalten und wollte am liebsten die Zeit vordrehen, doch das stand leider nicht in meiner Macht. Ich hatte schon versucht meine Eltern zu überreden ehr anzufangen, doch das bedeutete ja nicht, dass er auch früher kommt, leider. Ich konnte mich nicht daran erinnern, jemals, seit ich weiß, dass es kein Christkind, das Weihnachtsgeschenke verteilt, gibt, mich so auf das Fest gefreut hatte. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus, faul und still herum zu sitzen und meinen Gedanken hinterher zu hängen. Ich hatte das Gefühl, dass der Abend ausschlaggebend für mein Schicksal sein würde. Noch ein weiterer Grund für meine Unruhe. Deswegen stand ich auf und half meiner Mutter in der Küche. Sie war fröhlich und sang bei der aus dem Rekorder kommenden Musik mit. Mit ihrer guter Laune steckte sie mich an und die Arbeit machte mir richtig Spaß und lenkte mich dabei noch ab.
 

Irgendwann war es dann so weit. Draußen war es bereits stockdunkel. Kerzen in allen möglichen Farben erhellten Küche und Wohnzimmer, ich liebte diese Atmosphäre. Das Essen hatte noch besser geschmeckt, als es aussah und ich war richtig stolz auf mich, so was auf die Reihe bekommen zu haben. Ein Lächeln schmückte mein Gesicht und ließ den Gedanken, dass Kuyii nicht gekommen war, fast verblassen, aber auch nur fast. Vielleicht hatte er meine Frage nicht verstanden, redete ich mir ein. Das konnte allerdings nicht sein, denn ich hatte sie laut und deutlich gestellt. Traurig starrte ich vor mich hin. "Lass den Kopf nicht hänge, ihr könnt die Geschenke ja gleich haben!" Ihre Mutter lächelte sie geheimnisvoll an. Sie versteht auch nicht wirklich, was ich fühle, denn ich habe ihr nicht von Kuyii erzählt, niemals. Sie weiß nicht, dass ich ihn eingeladen habe.

Es sollte eine Überraschung sein. Doch so wie es aussieht, fällt diese nun ins Wasser, denn die Überraschung wird nicht kommen. Kuyii Mitsubishi! Moment mal, Kuyii!?! Bin ich eigentlich blöd?! Das kann doch kein Zufall sein! Nein, er ist der aus meiner Vision. So ein Mist! Wieso bin ich eigentlich nicht ehr darauf gekommen? Ich muss blind gewesen sein, ich habe mich nur von seinem äußeren fesseln lassen. Und dann die Zukunft! Nein, sie darf auf keinen Fall so werden, wie ich es gesehen habe, nie und nimmer. Ich werde das nicht zulassen! Am besten kommt er erst gar nicht und wenn doch, werde ich vielleicht so tun, als ob ich ihn nicht kenne. Das ist zwar unhöflich, aber viel besser als die Zukunft, die ich gesehen habe. Und wenn ich ihm noch mal begegne, werde ich ihm die kalte Schulter zeigen. Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, sonst verliebe ich mich nachher noch in ihn und das wäre eine Katastrophe!

"Lass uns anfangen!", sagte ich und zwang mir ein Lächeln auf die Lippen. Meine Eltern nickten. Und mein Bruder nickte eifrig, er hatte nur darauf gewartet. Er war 15 und benahm sich an Weihnachten noch immer wie ein kleines Kind. Aber das taten ja sogar noch die Erwachsenen, also warum sollte man ihm vorwerfen, wenn er glücklich war?!

Wir saßen alle auf dem Sofa und den Sesseln im Wohnzimmer und warteten. Ich hörte das Knistern des Feuers, das in unserem Kamin brannte. Ich mochte es, die Flammen warfen Schatten in den Raum und tanzten wie kleine Geister, außerdem ging so eine herrliche Wärme von dem Ofen aus. Oft saß ich stundenlang einfach nur davor. Ich wollte auch einen Kamin in mein Zimmer haben, doch meine Eltern waren strikt dagegen. Ich hatte es immer wieder versucht, doch sie ließen sich nicht erweichen. Denn ihrer Meinung nach war es zu gefährlich und außerdem hätte ich ja eine Heizung, wozu also noch mehr Geld ausgeben. Was sollte ich aber mit einer Heizung, wenn ich einen Kamin hätte? Das war kein Trost. Ich würde lieber auf sie verzichten, als keinen Kamin zubekommen, zwecklos.

Mein Vater holte eine Art Fernbedienung aus seiner Hosentasche. Mit einem Klicken ging die Tür zum Gästezimmer auf. Verwundert schauten wir unsere Eltern an. Wir hatten das ganze Haus nach dem alten Schlüssel abgesucht und natürlich nichts gefunden, und jetzt stellte sich heraus, dass es eine Fernbedienung für die Tür gab und keinen Schlüssel, wir hatten umsonst sämtliche ausprobiert, ob sie in das Schloss passten. Unsere Eltern ließen sich aber auch immer etwas neues einfallen. Dann stand meine Mutter auf und fummelte an unserer Musikanlage herum. Doch mein Blick wanderte schnell zu der Tür, die anscheinend von Geisterhand geöffnet wurde. Ein schrecklich helles Licht drang aus dem Raum und blendete mich. Ich kniff die Augen zu und blinzelte. Irgendwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu. Was hatten sich unsere Eltern nur wieder ausgedacht? Langsam erkannte ich eine Gestalt in der offenen Tür stehen und von dem Licht angestrahlt. Sie trug einen golden Heiligenschein, engelsblonde, lange, lockige Haare, ein perlweißes, bis zum Boden reichendes Gewand, mit einer goldenen Kordel in der Lendengegend um sich gebunden, in seinen Händen hielt er ein großes Geschenk. Bald erkannte ich, dass hinter der Person noch mehr Packete standen. Langsam trat er hervor, ich war mir sicher, dass es ein männlicher Engel war, als meine Mutter die Musik anstellte.
 

AND WHEN THE ANGELS SING

I WANT YOU BY MY SIDE

I DON'T CARE HOW LONG I'VE BEEN WAITING FOR MY BABY

AND WHEN THE ANGELS BRING

YOU BACK HERE IN MY LIFE

THEN I KNOW IT'S TRUE - THAT I LOVE YOU
 

I WAS SO BLIND - I WAS SO WRONG

THE DAY WE MET IT NEVER LEAVES MY MIND

I THOUGHT YOU PLAYED SOME FOOLISH GAME

AND NOW MY HEART TELLS ME I WAS WRONG
 

AND WHEN YOU COME AROUND I LET YOU INSIDE

CAUSE I'M READY - I CAN'T WAIT ANYMORE
 

Ich konnte es nicht fassen. Ich konnte nicht glauben, was ich da sah. Es konnte nicht real sein, nie und nimmer. Die Person mit den schneeweißen, großen Engelsschwingen betrat das Wohnzimmer und lächelte uns an. Aber ich war mir sicher, dass das Lächeln nur mir zählte und keinem anderen. Aber wie konnte das sein? Dieses Gesicht, nie würde ich es vergessen können, wo ich es doch jede Nacht in meinen Träumen sah. Diese Lippen, so weich und zu einem wunderbar süßem Lächeln geschwungen. Und erst die Augen! Oh Gott, ich hatte sie so vermisst, diese Tiefe in den unglaublichsten, schokobraunen Augen.
 

AND WHEN THE ANGELS SING

I WANT YOU BY MY SIDE

I DON'T CARE HOW LONG I'VE BEEN WAITING FOR MY BABY

AND WHEN THE ANGELS BRING

YOU BACK HERE IN MY LIFE

THEN I KNOW IT'S TRUE - THAT I LOVE YOU
 

EACH NIGHT I PRAY THAT YOU'LL COME

I CAN'T WAIT DENY WHAT I FEEL INSIDE

THE MUSIC PLAYS ONE SPECIAL SONG

THE WORDS THAT THEY SAY I HOPE WILL BRING YOU TO ME
 

AND WHEN YOU COME AROUND I LET YOU INSIDE

CAUSE I'M READY - I CAN'T WAIT ANYMORE
 

Ich schloss die Augen. Es musste wieder eine Vision sein, es konnte nicht anders sein. Es war unmöglich. Doch als ich die wieder öffnete, hatte sich das Bild kaum verändert. Eine Stimme hatte den Namen meines Bruders genannt und ihm das große Paket gegeben. Der packte dieses nun voller Eifer auf und zerriss das Papier, da er wie immer nicht warten konnte. Nun sah der Engel zu mir, ja ich war mir ganz sicher, dass er mich ansah und nur mich. Ich spürte seinen Blick auf meiner Haut. Es war ganz unmöglich, doch es fühlte sich an, als würde er mich berühren durch die Klamotten hindurch nur mit seinen Augen. Es begann in meinem Bauch zu kribbeln, jenes bekannte, angenehme Kribbeln, das ich schon mal verspürt habe. Ich stand wie versteinert da. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich aufgestanden war. Doch nun stand ich auf meinen Beinen, die so wackelig wie Pudding waren. Mein Herz raste, meine Augen füllten sich mit Tränen und ich begann zu lächeln. Ein Lächeln, das schon ewig nicht mehr in meinem Gesicht gewesen zu sein schien. Es war so ungewohnt und doch so bekannt, ich konnte es mir kaum erklären. Ich spürte die Blicke meiner Eltern auf meiner Haut. Woher wussten sie?

Er sah so unschuldig aus in diesem Kostüm, dass man sich eigentlich gar nicht vorstellen konnte, was für ein mutiger und tapferer Soldat er war. Ich hörte nur diesen Song und sah den Engel vor mir. Es war als kämen die Worte aus meinem Mund, denn ich bewegte die Lippen identisch zu dem Songtext. Er gab meine Gefühle einfach wieder. Ich hätte nicht gewusst, es besser aus zu drücken.
 

AND WHEN THE ANGELS SING

I WANT YOU BY MY SIDE

I DON'T CARE HOW LONG I'VE BEEN WAITING FOR MY BABY

AND WHEN THE ANGELS BRING

YOU BACK HERE IN MY LIFE

THEN I KNOW IT'S TRUE - THAT I LOVE YOU
 

I KNOW I'VE CRIED SO MANY TIMES

I KNOW I'VE SAID THINGS - I WAS RUNNING AWAY

I WAS WRONG
 

Ich rannte mittlerweile weinend auf den Engel zu und fiel ihm um den Hals. Es waren keine Tränen der Trauer, nein, es waren Glückstränen. Ich hatte noch nie vor Glück geweint und wahrscheinlich schaute ich absolut lächerlich aus. Doch das störte mich nicht. Ich sah kaum noch was, mein Blick war durch die Tränen zu sehr verschleiert. Plötzlich schellte es, doch ich hörte es kaum, denn es war mir egal, ich war über und über glücklich. Ganz schwach vernahm ich eine männliche Stimme, die nach mir fragte. Doch ich drehte mich nicht um, ich wollte keinen anderen sehen. Ich wollte so lange wie möglich in diesem Traum bleiben! Ich wollte nicht aufwachen und feststellen, dass ich im Sessel eingeschlafen war und nicht hier in seinen Armen lag. Irgendwann ging die Haustür wieder zu und ich hörte nur eine Person zurück kommen.

Ich löste mich von seinem Gewand, in dem ich mein Gesicht verborgen hatte. Ich sah ihn an. Seine schokoladenbraunen Augen hatten sich nicht verändert. Ich konnte noch immer in ihnen versinken, sie strahlten noch immer diese Wärme aus und glänzten so glücklich. Er hob seinen Zeigefinger und wischte mir vorsichtig eine Träne weg. Dann wandte er mir seine roten, weichen Lippen zu und drückte sie langsam auf meine. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn tatsächlich vor meiner ganzen Familie. Doch ich bemerkte gar nicht, dass sie da waren. Ich spürte nur seine muskulösen Arme, roch seinen männlichen Duft, sonst hörte und sah ich nichts außer ihm. Endlich küssten wir uns wieder, zwischen dem letzten und diesem Kuss schien eine Ewigkeit zu liegen. Er leckte über meine Lippen und saugte an ihnen, bevor er in meinen Mund vordrang und meine Zunge dort stürmisch begrüßte. Es war mein erster richtiger Kuss seit einer Ewigkeit. Mir war warm und mein Herz schlug glücklich gegen meine Rippen. Eine leichte Gänsehaut überlief meine Haut und ich spürte seinen Atem leicht im Gesicht. Seine blonden Lockenperücke hatte ich ihm aus Versehen herunter gezogen und zum Vorschein kamen die wunderschönsten nachtschwarzen, strubbelige Haare, die ich je gesehen hatte. Seine Zunge und meine brachten unsere Körper zum Verschmelzen. Es fühlte sich so unglaublich gut an nach so langer Zeit endlich wieder in seinen Armen zu liegen. Er war so sanft und doch steckte Leidenschaft mit in diesem innigen Kuss. Ich vergaß alles um uns herum und konzentrierte mich mit meiner kompletten Energie auf diesen Kuss in der Hoffnung, dass er nie aufhöre würde. Aber schließlich trennten unsere Lippen sich doch von einander.

Ich lächelte ihn an. Ich war so unfassbar glücklich. Ich realisierte, dass wir zufällig genau unter dem Mistelzweig standen, die Ironie des Schicksals. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dieses Gefühl je wieder haben würde. Schließlich hatte ich keine Hoffnung mehr gehabt ihn je wieder zu sehen. Doch jetzt standen wir hier bei mir im Wohnzimmer und ich wollte nie wieder irgendwo ohne ihn sein. Die Liebe, die noch immer in mir gewesen war, kam wieder hervor und füllte mich von oben bis unten, sodass ich vor Glück überschwappen könnte. Unsere Augen trafen sich. "Van!" Meine Stimmer war sehr leise, doch ich bin mir sicher, dass er mich gehört hatte. Endlich war er wieder bei mir. Er lächelte. "Meine Hitomi!", sagte er genauso leise. Mein Bruder hatte vergessen sein Geschenk weiter aus zu packen sondern starrte wie gebannt auf mich, Van und seine Flügel. Er fragte sich mit Sicherheit, ob die echt waren. Ich spürte die lächelnden Blicke meiner Eltern im Nacken, sie freuten sich für mich. Nichts könnte schöner sein, davon war ich in diesem Augenblick fest überzeugt. "Ich habe dich so vermisst!" Wieso flüsterte ich eigentlich? Ich wusste es nicht. Ich hätte der ganzen Welt mit einem Schrei mitteilen können, dass er der Junge meines Herzens war und niemand anders je den Platz einnehmen konnte. "Ich dich auch. Ich liebe dich!" Diese Worte ließen mein Herz einen großen Sprung machen. Ich hatte ja gewusst, dass er mich liebt, sonst wäre er nie gekommen, aber es freute mich so sehr, dass er mir das sagte, dass ich diese Worte aus seinem Mund hören konnte. "Ich liebe dich auch!"

Er beugte sich zu mir vor und drückte seine weichen Lippen auf meine. Wie ich dieses Gefühl liebte, ich genoss es seine Lippen zu spüren. Das würde mir zum Leben reichen, doch wenn es ging, wollte ich mehr. Ich hatte mich so nach ihm gesehnt, die ganzen Jahre über, dessen war ich mir jetzt mehr als bewusst. Ich hatte nie aufgehört ihn zu lieben, nie, und würde es auch nie tun oder nochmals versuchen. Er öffnete seine Lippen ein wenig und ließ seine heiße Zunge herausfahren. Diese fuhr über meine Lippen und bat um Einlass. Den ich ihr natürlich sofort gewehrte. Doch anstatt in meinen Mund zu gleiten, zog er sie zurück und schloss seine Lippen um meine Unterlippe und saugte an ihr. In seinem Mund spielte er mit seiner Zunge daran herum. Gleichzeitig begann ich an seiner Oberlippe zu knabbern und schloss meine Augen. Ich brauchte nichts sehen, ich wollte nur fühlen, ihn fühlen, seine Berührungen. Es war so schön. Schließlich ließ er von meiner Lippe ab und stupste meine Zunge in der Luft neugierig an. Ein mehr als angenehmer Schauer durchfuhr meinen Körper und ich schuppste ihn zurück in seine heiße Höhle. Sanft erkundigte ich diese und genoss die dortige Wärme. Doch er wollte nicht abwarten und schob seine Zunge dazwischen. Ich grinste leicht und umspielte sie vorsichtig. Ich spürte seine Körperwärme und seine weichen Federn an meinen Fingern. Mit einer Hand fuhr ich durch das wunderschöne Haar und streichelte ihm sanft. Ich fuhr seine Zähne entlang. Plötzlich zog Van seine Backen zusammen und begann an meiner Zunge zu saugen. Wärme umschloss mich und seine Zunge schmuste mit meiner. Doch irgendwann mussten wir uns wieder trennen.

Ich drehte mich zu meinen Eltern um und fiel ihn immer noch strahlend in die Arme, noch völlig fassungslos. "Woher wusstet ihr?" Mehr brachte ich nicht heraus, ich war noch immer viel zu aufgeregt. Sie lächelten. "Deine Oma, deine Freunde und dein Tagebuch waren uns eine große Hilfe und schließlich konnten wir Kontakt mit Van aufnehmen und holten ihn her!" Meine Mutter lächelte mich an und ich gab ihr einen Kuss auf die Backe. Das hatte ich schon ewig nicht mehr getan, aber ich wusste einfach nicht, wie ich mich für das bedanken sollte, was sie für mich getan hatten, war unglaublich. "Wir konnten dich nicht mehr so traurig sehen!" Ich gab auch meinem Vater einen kurzen Kuss und grinste meinen Bruder an. Es kam mir vor als hätte ich selber Flügel, denn ich schien zu schweben. Ich ging wieder zu Van, der sich auch bei meinen Eltern bedankt hatte und die restlichen Geschenke geholt hatte. Meine anderen beachtete ich gar nicht.

Dann fuhr er seine Schwingen wieder ein, was meinem Bruder einen ungläubigen Blick entlockte und schließlich gingen wir Hand in Hand hoch in mein Zimmer, wir hatten uns so viel zu erzählen.

Meine Mutter hielt meinen Vater zurück, als der uns hinter her wollte. "Lass sie, Schatz. Die beiden sind volljährig. Das geht uns nichts mehr an!" Der Braunhaarige schüttelte den Kopf. "Sie ist immer noch meine Tochter und lebt in meinem Haus." Seine Frau lächelte immer noch. "Hast du nicht gesehen wie glücklich sie ist. Wann hast du sie zu letzt so lächeln gesehen?" Der Hausherr antwortete nicht. "Siehst du! Lass ihnen doch das junge Glück. Sie haben sich Jahre nicht gesehen. Außerdem magst du ihn ja auch!" Er nickte und setzte sich wieder auf das Sofa um seine Geschenke auszupacken. Darunter war auch eins von Van.

Ich verschloss die Tür hinter uns und setzte mich neben ihn auf mein Bett. Ich hatte ihm so viel zu erzählen, doch ich wusste einfach nicht, womit ich anfangen sollte und was so wichtig war. Nichts schien auch nur annähernd so wichtig zu sein wie Vans Anwesenheit. So saßen wir eine Zeit lang schweigend Arm in Arm auf meinem weichen Bett. Wir brauchten keine Worte um uns zu verstehen und irgendwann würden wir schon noch Zeit finden alles zu erzählen. Wir hatten ja immerhin noch unser ganzes Leben vor uns. Der Mond schien in mein Zimmer und war die einzige Lichtquelle, wir hatten kein Licht gemacht, das brauchten wir nicht. Die Heizung war auch aus und nach einiger Zeit war uns dann doch kalt. Ich schlüpfte unter die Decke, hob diese dann hoch und bot ihm an sich neben mich zu legen. Gerne nahm er die Einladung an, da auch er schon zitterte. So lagen wir an einander gekuschelt da und starrten uns im Dunklen glücklich lächelnd an. Anscheinend konnte das Leben auch nett und großzügig sein, das waren ja ganz neue Seiten.

Ich spürte seine Wärme und bald war mir sehr warm, zu warm. Ich zog mir meinen Pulli aus und ließ ihn aus dem Bett fallen. Ich grinste in mich hinein. Van hatte noch immer dieses Gewand an und hatte nicht die Möglichkeit meinem Beispiel zu folgen, wenn er nicht.... Aber das schien ihn nicht zu stören. Er setzte sich hin und hatte sich bald aus dem Stoff befreit und schmiss es anscheinend erleichtert auf den Boden. Es musste auch komisch für einen Jungen sein so was Kleidähnliches zu tragen und er hatte es nur für mich getan, wie süß von ihm. Ich hielt den Atem an. Er saß nur in Boxershorts vor mir. Ich musterte seinen gutgebauten Körper. Seine muskulöse Brust, seinen Waschbrettbauch, seine starken Arme, seine kraftvollen Beine. Sein Anblick verschlug mir den Atem. Er sah so unbeschreiblich gut aus. Ich kuschelte mich an seinen bloßen Oberkörper. Ich spürte sein Herz in seiner linken Brust schlagen und sein Brustkorb hebte und senkte sich regelmäßig. Seine Haut war schön warm und in seinen Armen fühlte ich mich geborgen. Langsam fuhr ich mit meinen Fingerkuppen über seinen Waschbrettbauch und spürte seine Muskeln.

Mir stockte der Atem, als sein Mund sich dem meinen näherte. Seine Lippen streiften meinen Mundwinkel. Er zog mich noch näher an sich, eine sanfte Bewegung, doch sie wirkte elektrisierend. Ich hatte meine Lippen bereits geöffnet, ich wollte seinen Mund und wandte ihm den Kopf wieder zu, doch er hatte den Kurs gewechselt. Anstatt mir einen Kuss zu geben, berührte er zärtlich meinen anderen Mundwinkel. Das Blut pulsierte durch meinen Körper, ich konnte es überall fühlen, es raste. Van wandte sich meinem Kinn zu und übersäte es mit kleinen Küssen, ich senkte den Kopf, ich wollte meine Lippen auf seinen spüren. Doch er ging noch tiefer und fuhr mit seiner Zunge über meinen Hals. Es prickelte angenehm auf meiner Haut. Dann setzte er seine Lippen auf und saugte leicht an meinem Hals. Er fuhr die Knochen entlang und machte mich fast wahnsinnig. Mein Atem ging bereits flach und schnell. Ich hasste mich dafür. Es hatte doch gerade erst angefangen, aber ich hatte meinen Körper nicht so unter Kontrolle, wie ich es gerne hätte. Ich spürte, dass er mich nur leicht necken wollte, doch es gefiel mir.

Schließlich ließ er dann aber von meinem Hals ab und erfüllte mir meinen Wunsch. Er drückte seinen weichen Lippen auf meine und küsste mich. Es war ein Kuss wie in meinen Träumen, so richtig gefühlsvoll und leidenschaftlich. Ein Kuss, der die ganze Sehnsucht der letzten Jahre endlich freisetzte. Ich konnte all die Liebe aus mir raus lassen und sie ihm geben. Ich musste sie nicht länger in mir vergraben und mich einsam fühlen. Er war jetzt bei mir und seine Lippen versiegelten meinen Mund. Die Welt drehte sich, und alles stand plötzlich auf dem Kopf. Seine Arme umfassten mich, seine muskulösen Arme, so als ob ich dazu geboren wäre in ihnen zu liegen. Welche Lippen sich zuerst öffneten, wusste ich nicht, es war mir egal. Das Gefühl als sich unsere Zungen berührten war hypnotisierend. Millionen von Schmetterlingen flogen in meinem Bauch herum, es kribbelte wunderbar. Eindeutig, ich liebte Van von ganzem Herzen und ganzer Seele! Ich war erfüllt von dem grenzenlosen Glück. Ich zog seinen Duft ein und fühlte mich wie auf Wolken. Mit einer Hand fuhr er in mein Haar und krallte sich sanft hinein. Es war länger als damals, es ging mir ein ganzes Stück über die Schulter und war noch immer hell braun. Seine Hände zogen nicht, es fühlte sich nur gut an. Ich spürte seine Hitze und seine Haut unter meinen Händen. Die anderen Hand legte er an meinen Arm und fuhr sanft mit dem Daumen über meine Haut, sodass ich eine Gänsehaut bekam. Als er seine Hand dann auf meine Brust legte, kitzelte es wohlig und fühlte sich unbeschreiblich gut an.

Ich fühlte wie er mit seiner heißen Zunge über meine Lippen fuhr und den Geschmack des köstlichen Abendessens davon schleckte. Er knabberte an ihnen. Ich legte meine Hände an sein Gesicht und wollte es nie wieder los lassen, damit dieser Kuss ewig dauern würde. Ich liebte diesen Menschen, jede einzelne Zelle von ihm, jeden Fehler und jedes Lächeln, selbst sein aufbrausendes Temperament. Es war einfach unglaublich, dass er so zart und liebevoll und gleichzeitig zu sehnsüchtig und leidenschaftlich sein konnte. Ich hatte noch nie so viele Gefühle auf einmal empfunden, es war überwältigend. Er fuhr mit seiner Hand unter mein Top und malte Kreise mit seinen Fingern auf meinen Bauch. Ich schmiegte mich an ihn und übernahm die Oberhand in diesem Kuss. Dann wanderte seine Hand höher und erreichte meine Brust. Er legte sie darauf und ließ sie vorerst dort ruhen. Es kribbelte unter seiner Berührung und ich spürte die Wärme seiner Hand. Ich merkte, dass es mich verrückt machte, meinen Körper verrückt machte, verbesserte ich mich, dass es so langsam voran ging. Ich genoss diese liebevolle Zärtlichkeit und doch wollte ich mehr. Dann löste ich eine Hand von seinem Gesicht und spielte stattdessen mit seiner Brustwarze, die sich sofort aufstellte und hart wurde. Mir gefiel es so eine Auswirkung auf ihn zu haben. Ich sah richtig wie meine Hand mit seinem Herzschlag pulsierte. Das war auf eine Art und Weise komisch, denn durch meine Adern floss ein anderer Puls und doch fühlte es sich sehr gut an. Es war irgendwie ein weiterer Schritt zu der Verschmelzung. Nicht so eine Verschmelzung wie Van und Escaflowne es auf Gaia gemacht haben, sondern eine andere, eine viel, viel schönere.

Schließlich lösten sich seine Lippen dann doch von meinen und er fuhr mit seiner Zunge meinen Unterkieferknochen hoch bis zum Ohr. Ich sah ihm in seine schokoladenbraunen Augen und versank in der Sehnsucht und Wärme und Geborgenheit, die ich dort vorfand. Währenddessen knabberte er genüsslich an meinem Ohrläppchen. Je höher er kam, desto mehr kribbelte es. Dann löste er sich wieder von meinem Arm und sah mich an. Ich spürte seine Blicke geradezu auf meiner Haut, obwohl ich wusste, dass er unmöglich durch meine Kleidung durchgucken konnte. Es fühlte sich angenehm an. Normalerweise war es andersrum, oder? Eigentlich war das Mädchen zuerst ausgezogen, so hatte ich es immer in Filmen gesehen oder Büchern gelesen. Aber die Wirklichkeit war keine Fantasiegeschichte, sie war real. Und das wollte ich auf keinen Fall ändern. Ich streckte meine Arme in die Höhe. Van schien zu wissen, was ich wollte, er packte das Ende meines Tops und zog es mir vorsichtig über den Kopf und warf es zur Seite. Mir war immer noch so herrlich warm.

Ich schmiss mich auf ihn drauf und drückte ihn wieder auf die Matratze zurück. Ich konnte kaum fassen, was ich da tat. "Hätte mir gestern einer erzählt, dass ich heute mit dir im Bett liegen würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt!" Er sah mich irritiert an. Doch ich lächelte. "Ich bin so froh, dass du da bist!" War das wirklich meine Stimme gewesen? Sie hatte sich so rau angehört. Ich beugte mich zu ihm runter und presste meine Lippen auf seine. Ich spürte wie er mit seinen Händen meinen nackten Rücken entlang fuhr, während ich ihn mit meiner Zunge neckte. Er fand irgendwann meinen BH Verschluss und schaffte es ihn zu öffnen. Ich spürte wie sich der dortige Druck löste und Van mir das Kleidungsstück vom Leib riss.

Ich spürte, dass er sich zurückhielt. Denn ich kannte ihn, es kam mir vor als kannte ich ihn, seit ich geboren wurde, ich verstand ihn, wie kein anderer es tat. Ich fühlte, was in ihm vorging. In seinem Inneren brodelte genau wie in mir die Sehnsucht nach dem jeweils anderen. Wir hatten so lange gewartet, wir wollten nicht länger warten, nie mehr warten. Ich hätte nicht gedacht, dass ich zu solchen Gedanken fähig war. Menschen die denken, ich sei eine guterzogene, pflichtbewusste, musterhafte Person irrten sich, da war ich mir jetzt ganz sicher. Nicht nur mein Körper verlangte nach mehr, nein auch mein Gehirn. Ich dachte dreckige Gedanken. Aber es war mir egal, das Einzige was zählte war, dass Van bei mir war, dass er mich liebte. Der Rest war dagegen unbedeutsam. Das kam mir nicht so vor, ich wusste, dass es so war. Mein Herz, meine Seele und mein Verstand sagten es mir.

Dann setzte ich mich auf seine Beine. Van musterte mich erneut von oben bis unten. Noch immer trug ich diesen Rock, der auf seine nackten Beine fiel und ihn anscheinend leicht kitzelten, wenn ich mich bewegte. Er lächelte, als sein Blick über meine Rundungen glitt. Ihm gefällt, was er sah! Das freute mich, es erlöste mich förmlich. Ich war nicht dick oder so, aber es tat trotzdem gut in seinen Augen zu sehen, dass ich ihm mehr als gefiel, wie ich merkte, als ich mir erneut seinen Körper anschaute. Eine Beule drückte sich gegen seine schwarze Shorts. Ich versuchte mein siegerisch grinsen zu vertuschen.

Ich zitterte leicht, als er sich hinsetzte und seine warmen Hände auf meine bloßen Brüste legte. Ich sah kleine Schweißtropfen auf seiner Stirn glänzen. Als er seine Lippen um meine Brustwarzen legte, wurde mir heiß und kalt gleichzeitig. Ich schloss die Augen. Dieses Gefühl war so plötzlich gekommen und hatte mich fast umgerissen, als er auch noch angefangen hatte zu saugen. Ich bebte unter seinen Händen. Alles drehte sich, selbst wenn ich die Augen geschlossen hatte. Meine Sinne wurden von seinem Mund vernebelt. Er küsste mein Schlüsselbein entlang und wandte sich dann der anderen Brustwarze zu. Er zog mit seiner Zunge Kreise um sie, die immer enger wurden. Mein Körper schien zu glühen, mein Herz raste auf Hochtouren. Es schlug noch schneller als beim Laufen. Es hämmerte mit einer gewaltigen Kraft und Lautstärke gegen meine Rippen, dass ich mir sicher war, er würde es hören und meine Knochen würden brechen. Dann verwöhnte er die andere Brustwarze mit der gleichen sinnesbetörenden Weise wie die vorige. Ich hörte ein Seufzen, dass wie ich feststellte, aus meinem Mund gekommen war. Ich riss mich zusammen. Ich hatte noch immer diesen Rock an und hatte mich schon kaum noch unter Kontrolle? Konnte das denn wahr sein! Meine Familie war unter, wie würde es dann erst sein, wenn er weiter ging?

Eine enorme Hitze rauschte durch meinen ganzen Körper. Ich hatte mich auf den Rücken fallen lassen und nun beugte er sich über mich. Ich spürte seinen heißen Atem auf meiner Haut. Das Blut raste durch meine Adern, es fühlte sich so an, als würde eine Explosion sich in meinem Körper aufbauen. Mein Körper gehörte nicht länger mir, ich war sein.

Van fuhr langsam mit einer Hand unter meinen Rock. Zärtlich strich er über die empfindliche Innenseiten meiner Oberschenkel. Ich merkte, dass er zitterte. Seine Augen funkelten und schienen Brandmale in meinen Körper zu brennen. Er ließ von meiner Brust ab und wanderte langsam zu meinem Bauchnabel runter, in den er mit seiner Zunge eindrang. Ich spreizte die Beine, er kam der pulsierenden Stelle immer näher. Ich krallte meine Hände in die Bettdecke unter mir, um mich irgendwo dran festhalten zu können. Er fuhr mit seinen Fingern über meinen Slip. Ein Erdbeben begann in meinem Körper zu wüten, mir war so unendlich heiß, dass ich dachte, ich würde gleich sterben. Doch andererseits wusste ich genau, dass das ein anderes Gefühl war. Er fasste sich den Bund und zog mir das Höschen aus. Ich spürte wie er mit seinen Fingern vorsichtig über die Locken strich. Es entfachte das Feuer in mir und ließ mich erschaudern. Verzweifelt wandte ich mich unter ihm, er sollte nicht so langsam machen, ich hielt es kaum noch aus. Dann drückte er seine Finger auf meine Haut und begann mich dort leicht zu massieren. Ich atmete flach und unregelmäßig. Meine Lippen fühlten sich schrecklich trocken an und ich roch den Duft von Schweiß, Lust und Mann in der Luft. Es brachte mich um den Verstand. Ich spürte noch wie sich seine Finger vorsichtig in meinen Körper schoben und er sie dort zu bewegen begann, ich verlor mich in seinen Bewegungen und hörte es in meinen Ohren knallen, das Feuerwerk war explodiert, die Wellen überkamen mich unerwartet und nahmen mich mit ins Nichts und gleichzeitig in den Himmel. Ich fühlte mich erlöst und sah alles bunt ineinander laufen, alles drehte sich.

Als ich wieder zu mir kam, hatte ich auch keinen Rock mehr an. Mein Herz schlug noch immer ziemlich schnell und ich zitterte noch immer völlig außer Atem. Van, der sich seine Shorts auch ausgezogen hatte lag lächelnd neben mir. Ich hatte tatsächlich einen Orgasmus gehabt! Es war unglaublich gewesen. Ich beugte mich zu ihm und küsste ihn. Ein seltsamer Geschmack lag auf seinen Lippen und ein wenig weißlich Saft rann ihm aus dem Mundwinkel. Er hatte mich geleckt. War ich denn so lange weg gewesen? Ich schleckte es genüsslich weg und küsste ihn weiter.

Ich hatte mich mittlerweile wieder so einigermaßen beruhigt. Ich setzte mich auf seinen Unterleib und drehte seine Brustwarzen langsam und zart zwischen Zeigefinger und Daumen hin und her. Ich hatte vor ihn genauso zu verwöhnen, wie er es bei mir getan hatte. Ich wollte ihn liebkosen, jedes Stückchen seiner Haut mit meinen Lippen berühren. Er würde spüren, wie es ist, den Verstand zu verlieren, nicht mehr zu wissen, wo oben und unten ist. Ja, ich würde ihn quälen auf diese besondere Art und Weise, die ihn genauso wahnsinnig machen würde wie mich. Er sollte in den Genuss kommen.

Ich beugte mich zu seinem Hals und bedeckte ihn mit kleinen Küsschen. Bevor ich meine Lippen nicht mehr von seiner Haut löste und begann zu saugen so hart, ich eben konnte. Ich spürte die Hitze, die von ihm ausging und biss leicht zu. Er zitterte kurz. Ich glaubte nicht, dass ich ihm allzu weh getan hatte. Dann besah ich mir mein Kunstwerk. Ein ovalähnlicher, roter Fleck, der in etwa die Größe meines Mundes hatte. Ich hatte ihn gestempelt. Er gehörte mir! Ich grinste und war stolz auf mich. Ich hatte schließlich noch nie einen Knutschfleck gemacht und für den Anfang war das gar nicht mal so schlecht.

Er lächelte mich mit diesem bezaubernden Lächeln, mit dem er nur mich anschaute an und ich schmolz in seinen Händen dahin. Er zog mich zu sich runter und wir küssten uns wieder und wieder. Seine weichen Lippen berührten die meinen, zwar längst nicht mehr so sanft wie am Anfang, doch das war mir egal, diese Leidenschaft und versuchte Zärtlichkeit gefiel mir, sogar sehr. Es prickelte mehr als angenehm in meinem erhitzten Körper. Ich löste mich schließlich von seinen schönen Lippen und verteilte kleine Küsse über seiner Brust. Ohne zu zögern legte ich meinen Mund um eine seiner Brustwarzen und saugte mit Leibeskräften, als ging es um mein Leben. Ich spürte wie er seinen Rücken durchdrückte und ein Seufzen von sich gab. Es hatte begonnen. Ich spürte ihn zittern unter meinen Händen, mit denen ich seinen Körper erkundete. Seine Bauchmuskeln und sein Bauchnabel hatten es mir besonders angetan. Es fühlte sich irgendwie toll an darüber zu streichen und mit ihnen zu spielen. Ich kümmerte mich dann noch um die andere Brustwarze und merkte, dass er immer erregter wurde. Er bebte unter mir. Er hält sich mit Sicherheit zurück. Ich lächelte. Van war keiner von denen, die nur an sich dachten! Nein, er war zärtlich und achtete auf meine Gefühle und meine Bedürfnisse. Wie ich diesen Jungen, der schon fast hilflos unter mit lag, liebte. Er zitterte immer mehr. Ich hob meinen Kopf und drehte mich um. Seine Männlichkeit war steif. Ich grinste kurz, bevor ich mich wieder umdrehte und mir nichts anmerken ließ. Mit seiner Lust schien auch meine zu wachsen. Ich kann nicht sagen, woran das liegt. Vielleicht durch den Duft, der in der Luft lag, oder dadurch, dass ich ihn berührte und wir nackt waren. Ich hab noch zu wenig Erfahrungen, um das deuten zu können. Ich leckte ihm über den Bauch und drang in seinen Bauchnabel rein. Während ich mit meiner Hand langsam die Innenseiten seiner Oberschenkel hochfuhr.

Seine Augen funkelten und ich bemerkte, dass er genauso vergeblich wie ich eben versuchte sich unter Kontrolle zu behalten. Doch sein Atem ging flach und unregelmäßig schnell, seine Brust hebte und senkte sich dauernd, sein Mund stand auf und er befeuchtete seine rosigen Lippen mit seiner Zunge. Ich erschauderte. Dieser Blick, mit dem er mich ansah. Meine kleinen Nackenhärchen stellten sich auf und ein Schauer lief mir den Rücken runter. Diese schokoladenbraunen Augen glänzten und ich sah ganz deutlich das Verlangen heraus, ich sah in seine Seele. Egal, wie sehr er versuchte es zu vertuschen, ich würde es bemerken und das freute mich. Wir waren schließlich zusammen, er konnte mir alles erzählen.

Ich fuhr mit dem Zeigefinger meiner einen Hand über seine Lippen und zeichnete sie nach. Er schloss diese und begann an ihnen sanft zu lutschen. Mir wurde noch heißer, seine Zunge und die Hitze in seinem Mund machten mich fast verrückt. Während sich meine andere Hand dem Punkt zwischen seinen Beinen näherte. Langsam fuhr ich über die Haut und umkreiste seine gesamte Männlichkeit. Ich streifte die Haare und spürte, wie sich seine Erektion noch mehr aufstellte und leicht anschwoll. Ich streichelte seine Hoden und nahm dann seine Erregung in die Hand. Er bekam unter mir eine Art Zitterschock und kniff die Augen fest zu. Vorsichtig begann ich ihn zu massieren. Diesmal war er es, der viel verlangend saugte und zwar an meinem Finger, der immer noch in seinem Mund war. Ich genoss das Gefühl. Umso härter ich wurde, desto härter zog auch er. Ich sah es seinen Augen an. Sein Verstand hatte fast ausgeschaltet. Es freute mich.

Plötzlich packte er mich an den Schultern und drehte uns um, so dass er über mir war. Ich sah ihm lächelnd in die Augen. Jetzt war es geschehen. Flammen loderten in seinen Augen. Flammen, die so groß waren, dass sie seine Augen ausfüllten. Flammen, die immer größer wurden und das Zeichen seiner ständig steigenden Lust war. Mir gefiel dieser Anblick. Die flackerten Flammen der Leidenschaft! Er beugte sich zu mir runter und verwöhnte meine Brüste. Ich stöhnte. Sein heißer Körper brannte süß auf meinem und seine heiße Zunge an den empfindlichen Stellen, schien mir den Verstand aus dem Kopf zu saugen. Ich spürte, dass ich schwitzte und sah ihn auch auf seinem Körper glänzen. Doch es machte mir nichts aus, es törnte mich ehr noch mehr an. Er massierte mit der anderen Hand meine zweite Brust schon um einiges kräftiger. Doch es tat nicht weh, nein. Mein Atem und mein Stöhnen standen nicht länger unter meiner Kontrolle. Mein Körper machte sich bereits wieder selbstständig, als Van begann seinen knackigen Po gegen meine Becken rieb. Ich schloss die Augen kurz. Meine Sinne benebelten wieder und die grenzenlose Lust überkam mich erneut. Dann hörte er auf einmal auf. Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu, doch er versuchte nur zu lächeln. Er bewegte sich weiter runter.

Hatte ich eigentlich einen Gummi, was ich ihm geben konnte? Nicht, das ich wüsste. Ich hatte ja auch nicht damit gerechnet, dass mir das in nächster Zeit passieren würde. Ich spürte wieder, wie er mit seinen Fingern in meinen engen Körper eindrang. Ich seufzte, als er sich in mir bewegte. Doch es war zu langsam, viel zu langsam. Wieso quälte er mich so? Einerseits wollte ich, dass er schneller macht, andererseits gefiel es mir so und er sollte bloß weiter machen. Ich drückte meinen Rücken durch und krallte mich erneut ins Bettlacken. Ich wollte diese Langsamkeit nicht, ich wollte ihn frei und wild. Dann wurde er auch etwas schneller. Doch ich spürte ganz leicht dieses Brodeln in mir und sah die Wellen noch in weiter Ferne. Ich wollte mich ihm ganz hingeben, da hörte er schon wieder auf.

Er beugte sich vorsichtig zu mir runter. "Du musst jetzt tapfer sein!", flüsterte er mir völlig außer Atem ins Ohr. Diese Worte sprach er mit einer verführerischen Zärtlichkeit aus, die ich noch nie von ihm gehört hatte. Seine Stimme war tief und heiser, aber trotzdem noch weich. Ich versuchte zu nicken, war mir aber nicht sicher, ob er das, als ein solches erkannte. Dann drückte er seine Lippen auf meinen Mund und sehnsüchtig erwiderte ich den heißen Kuss. Ich spürte, dass er mit einer Hand zwischen meinen Beinen war und öffnete diese bereitwillig. Dann schob er seine Männlichkeit vorsichtig in meinen Körper. Ich schrie in seinen Mund, als er mein Jüngerfernhäutchen durchstieß, doch er schluckte den Schrei mit seinem Mund und küsste mich weiter. Vorsichtig drang er immer weiter in mich rein. Schließlich war er bis zum Ansatz in meinem Körper.

Es fühlte sich sehr gut an seine Hitze nun auch in mir drin zu spüren. Langsam zog er es wieder raus und dann glitt er wieder rein. Er war viel zu langsam. An das Tempo konnte man sich gewöhnen. Es war jetzt genug mit Zärtlichkeit, ich wollte, dass er wild war. Ich hob ihm mein Becken entgegen. Er wurde mit der Zeit immer schneller und härter. Ich krallte mich in seine muskulösen Schultern und beugte mich ihm willig entgegen. Ich fand meinen Rhythmus und bewegte mich mit ihm. "Du machst mich verrückt!" hörte ich ihn flüstern und grinste ihn an. Diese Leidenschaft und Lust, die uns erfüllten, machte mich heiß und ich versuchte meinen Höhepunkt noch ein bisschen nach hinten zu schieben. Ich wollte dieses Gefühl noch ein wenig verspüren. Es war zu schön, zu unglaublich schön. Der Duft von Schweiß und Mann lag in der Luft. Ich hielt es kaum noch aus. Ich verlor mich in unseren Bewegungen und gab es alles.

Aber bald kribbelte etwas in mir, meine Muskeln zogen sich zusammen und Van und ich wurden gemeinsam von diesen Wellen überrollt und hinfort getrieben. Ich fühlte mich einfach super gut, es war schön nur so dahin zu treiben und an nichts denken zu müssen.

Als ich die Augen wieder öffnete, lag Van auf mir. Ich konnte mich nicht daran erinnern geschrieen zu haben, aber dass ich es nicht getan hatte, bezweifelte ich. Er schien noch nicht wieder zu sich gekommen zu sein. Glücklich strich ich ihm durch sein nachtschwarzes Haar, dass ihm nass in der Stirn klebte. Ich strich ihm über sein warmes Gesicht, dass in meiner Halsbeuge lag. Ich spürte seinen heißen Atem und merkte, wie er sich unter meinen Streicheleinheiten wieder beruhigte.

Seine schönen Augen glänzten und waren von Liebe gefüllt, als er mich ansah und lächelte. "Ich liebe dich!" Er drückte mir seine Lippen wieder sanft auf den Mund und küsste mich zärtlich. Ich schlang meine Arme um ihn und kuschelte mich an ihn. "Ich liebe dich auch, Van!" Er streichelte mich und küsste mich immer wieder.

Doch er zog sich schließlich aus mir heraus und hinterließ ein riesiges Loch in mir. Eine Leere, die ich zuvor nie gespürt hatte. Ich schmiegte mich ganz nah an ihn. Wir kuschelten noch ein bisschen und redeten. Er war so zärtlich und ich bereute gar nichts.

Mir kam ein Songtext in den Sinn, der mir im Moment gerade einfach super gefiel.
 

Came down from up above

Don't know where she went

Do you know where she's at

come on baby, tell me
 

Every time I hear you voice, every time I feel your kiss

It tells me heaven must be missing an angel

Every time I see your face, I'm thinking you must be a vision

Heaven must be missing an angel
 

Did I dream you, could you be true

Cause when I'm with you, I can't believe, that you're with me

Girl I never thought I'd ever find you,

be the one who's holding you and loving you
 

You're perfection loves expection

in every way you show me what its all about

You're the answer to all my prayers oh baby

Its like you brought me higher love from up above
 

Every time I hear you voice, every time I feel your kiss

It tells me heaven must be missing an angel

Every time I see your face, I'm thinking you must be a vision

Heaven must be missing an angel
 

Baby you're amazing to me

Maybe you're the reason I believe
 

Every time I hear you voice, every time I feel your kiss

It tells me heaven must be missing an angel

Every time I see your face, I'm thinking you must be a vision

Heaven must be missing an angel
 

Every time I hear you voice, every time I feel your kiss

It tells me heaven must be missing an angel

Every time I see your face, I'm thinking you must be a vision

Heaven must be missing an angel
 

Das war wohl der schönste Heilige Abend, den ich je hatte und natürlich auch das schönste Weihnachtsgeschenk meines ganzen Lebens. Van und ich gingen glücklich, Hand in Hand, wieder nach unten, nachdem wir uns wieder frisch gemacht hatten. Dem Gesicht meines Bruders zu Folge waren wir laut gewesen, denn er grinste mich nur vielsagend an und ich merkte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Ich versuchte davon abzulenken und fragte meine Eltern:

"Wie habt ihr es denn nun geschafft mit ihm Kontakt aufzunehmen!" Außerdem war ich jetzt neugierig und wollte genaueres wissen. Van setzte sich auf einen Sessel und ich ließ mich auf seinem Schoß nieder. "Wie schon gesagt, wir haben dein Tagebuch gelesen, sei uns nicht böse, aber wir hielten es nicht mehr aus, nicht zu wissen, was mit dir los war!" Ich lächelte. "Wie könnte ich euch böse sein, schließlich ist Van jetzt ja bei mir!" Ich gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Meine Eltern lächelten auch. "Als ich Gaia las, erinnerte ich mich an die Geschichte deiner Großmutter und redete mit ihr. Dein Vater unterdessen unterhielt sich mit Yukari und Amano, um herauszufinden, was sie wissen. Schließlich wussten wir, was es mit Gaia auf sich hatte und was du dort erlebt hattest. Und dass Van der Grund für deine Trauer war. Wie du es in deinem Tagebuch beschrieben hattest, stellten wir uns Van vor und versuchten ihn in unseren Gedanken zu erreichen. Dann fiel uns ein, dass deine Freunde ihn ja gesehen hatten, Yukari hat ihn uns auf ein Blatt gezeichnet, du weißt ja, wie gut sie zeichnen kann!" Ja, das wusste ich. Sie hatte in Kunst stets die beste Note und ihre Bilder sahen hinreißend aus, ich nahm mir vor, sie bei der nächsten Gelegenheit darauf anzusprechen. Wie konnten die beiden mir dass nur alles verschweigen!?! "Aber auch das brachte uns nicht weiter. Wir probierten es zu viert und nachher sogar gemeinsam mit deiner Großmutter. Doch nichts geschah. Ich hatte mir vorgenommen, es noch einmal zu versuchen und dann mit dir zu sprechen, falls ich wieder keinen Erfolg haben würde. Aber diesmal war es anders. Ein heller Punkt erschien am Himmel. Du kannst dir nicht vorstellen, wie froh ich war, ich dachte, dass ich jetzt nach Gaia kommen würde, aber stattdessen stand Van vor mir." Van grinste mich an. "Deine Mutter war so froh, dass sie mir um den Hals fiel!" Ich lächelte. Wäre Van das vor unserer Begegnung passiert, hätte er sie wahrscheinlich mit dem Schwert angegriffen. Doch meine Mutter sah mir ziemlich ähnlich, außerdem war er längst nicht mehr so brutal. "Dein Freund schien ziemlich überrascht. Meine einzige Sorge war, dass er mich nicht verstand. Aber die Kette um seinen Hals begann zu leuchten und wir sprachen die selbe Sprache. Ich erklärte ihm alles und er erklärte sich sofort bereit in dem Plan von deinem Vater und mir mitzuspielen. Das ist nun drei Tage her!" Van holte die Kette, die ich ihm damals hinterlassen hatte unter seinem Shirt hervor. Sie leuchtete leicht. Meine Mutter wäre für mich sogar nach Gaia gegangen, obwohl sie in etwa wusste, wie es dort war. Das freute mich. Ich war schrecklich glücklich und lehnte mich gegen seine Brust. Ich konnte nichts sagen, nur einfach lächeln. Aber meine Eltern verstanden mich, ohne dass ich ihnen sagte, wie dankbar ich ihnen war. Doch sie hatten ihn drei Tage lang vor mir versteckt gehalten. Drei Tage hatte ich mit ihm unter einem Dach gelebt und hatte es nicht mal bemerkt. Wie konnten sie mir dass nur antun?! Ich grinste innerlich.

Dann schoss es mir wie ein Blitz durch den Kopf. "Dann warst du es, den ich letzte Nacht hier unten gehört habe!" Ich sah Van an. Dieser nickte grinsend. "Ich hatte Hunger und dachte mir, dass ich noch schnell eben was essen könnte, dass hörte ich jemanden. Ich versuchte wieder ins Gästezimmer zu kommen, schaffte es aber nicht. Du warst zu wachsam, außerdem durfte ich es nicht riskieren, dass wer mich bemerkte. Der einzige Ausweg schien mir die Treppe zu sein, doch du erblicktest mich und ich erkannte, wer mich da erwischt hatte. Das Herz blieb mir stehen. Du sahst selbst in der Dunkelheit und dem Nachthemd wunderschön aus. Ich konnte meine Augen nicht von dir lassen. Wäre dein Vater nicht gekommen und hätte mich gerettet, wäre das Geheimnis wahrscheinlich aufgeflogen. Oben erwartete mich dann deine Freundin und versteckte mich in dem Schlafzimmer deiner Eltern. Später schlich ich dann wieder nach unten!" Ich küsste ihn sanft. "Da hattest du aber Glück, ich hatte eigentlich vor, dich mit einem Stock k.o. zu schlagen. Hätte ich dich getroffen, hätte das weh getan und ich hätte dich erkannt." Ich lächelte ihn an. Er nickte. Meine Eltern stimmten uns zu. "Es war wirklich ziemlich knapp. Aber zum Glück ist ja alles gut ausgegangen, sonst hättest du dein Weihnachtsgeschenk einige Stunden ehr bekommen und das wäre ziemlich ärgerlich!" Dazu wollte ich keine Antwort abgeben. Mir hätte es wahrscheinlich gefallen, dass Van heute morgen schon bei mir gewesen wäre.

Ich war froh. Das Schicksal hatte sich bereits geändert, da war ich mir sicher und es machte mich glücklich.
 

Der Himmel war klar und noch pechschwarz, aber viele Millionen Sterne funkelten und erhellten die dunkle Nacht ein wenig. Es war lausig kalt und kleine Schneeflocken fielen zu Boden. Von überall hörte man fröhliche Stimmen. Ich wärmte mich an einem Glühwein auf und ließ den Qualm mir ins Gesicht steigen. Es roch lecker nach Früchten. Ich kuschelte mich mehr in die Arme meines Freundes, obwohl ich seine Wärme dank unseren dicken Klamotten eh nicht spüren konnte. Wir hatten ihm ein paar Klamotten gekauft, denn die Sachen meines Bruders waren ihm viel zu klein und die meines Vaters viel zu groß und seine eigenen Klamotten waren viel zu dünn für dieses lausig kalte Wetter. In seinen schönen nachtschwarzen Haaren bildeten sich kleine Eisschichten. Doch seine Augen glänzten noch immer. Es war eine Minute vor Mitternacht und wir standen bei uns vor dem Haus. Yukari und Amano standen Arm in Arm neben uns. Sie hatten natürlich gewusst, dass Van bei mir war. Es schien so, als hätten alle es gewusst, nur ich nicht. Selbst meine Oma war am letzten Tag dieses Jahres gekommen. Sie kannte Van zwar schon von Weihnachten, doch sie schien ihn sehr nett zu finden und interessierte sich sehr für Gaia. Ich spürte Vans Atem im Nacken und freute mich, dass er bei mir war. Nur wie lange noch, wie lange würde er noch bleiben können? Er musste mit Sicherheit bald zu seinem Volk zurückkehren. Daran wollte ich im Moment aber nicht denken, es war zu schön, um traurig zu sein.

Dann war es so weit. Die ersten Feuerwerkskörper flogen in die Luft und machten aus der Nacht einen Tag. Überall leuchteten die Lichter in ihren vielen verschiedenen Farben und Formen. Bei dem ersten Knall zuckte Van zusammen. Er kannte so was nicht und dachte vielleicht, dass wir angegriffen würden. Doch ich erklärte ihm schnell, dass die Böller einen solchen Lärm machten und dass die nicht gefährlich sein. Er verstand mich, wenn er auch nicht kapierte, wie das alles funktionierte.

Ich hatte ihm Tokio gezeigt in den letzten paar Tagen. Er hatte über fast alles gestaunt. Auf Gaia gab es schließlich weder Autos noch Ampeln noch Fernseher oder Radios. Die Hochhäuser faszinierten ihn. Er war ziemlich schreckhaft am Anfang und wollte immer nach seinem Schwert greifen, das ich ihm jedoch abgenommen hatte, denn n Tokio läuft niemand mit einem Schwert oder solchen Klamotten rum. Und mit der Zeit hatte er sich an alles gewöhnt.

Jetzt trug er eine schwarz-silberne weite Hose, die ihm fast in den Kniekehlen hing, dazu einen weiten Kapuzenpullover und Sneakers an den Füßen. Als ich mit ihm durch die Stadt gegangen war, hatte meine Schulfreundinnen mir und ihm mit großen Augen hinter her geschaut. Ich wusste schließlich auch, dass Van einfach zum Anbeißen süß aussah. (~das wissen wir auch, woll?!~) Selbst Yukari wollte mich nicht mehr mit einem Jungen verkuppeln, sie freute sich für mich und wünschte uns alles Gute.

"Hitomi?" Ich hörte seine sanfte Stimme in meinem Ohr und drehte mich zu ihm um. Er nahm meine Hand, kniete sich auf den Boden und sah mich an. Ich lächelte jetzt schon. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass mir jemals so was romantisches passieren würde. Ich schaute ihm in die Augen, in diese schokoladenbraunen, wunderschönen Augen, in denen ich wie immer versinken könnte, sie waren so warm und voller Liebe. "Hitomi!" Wie er diesen, meinen Namen aussprach brachte mich schon zum Schmelzen. Aus seinem Mund hörte sich das so wunderbar an, dieser einfach Name. "Ich liebe dich jetzt schon so lange. Wir haben so viel zusammen durchgestanden und du hast mich immer unterstützt. Das werde ich niemals vergessen! Ich möchte, dass du immer bei mir bist, dass du neben mir sitzt, wenn ich auf dem Thron sitze, wenn ich frühstücke, dass du bei mir bist, wenn ich schlafe, dass du mit mir zusammen Farnelia regierst und mit mir auf Gaia lebst. Könntest du dir das vorstellen? Möchtest du meine Frau werden?" Mein Herz schien stehen geblieben zu sein, ich hatte die Luft angehalten, ich wollte diesen unvergesslichen Augenblick nicht zerstören. Seine Stimme schallte mir noch immer in den Ohren, so sanft und hoffnungsvoll. Auf seinem Gesicht stand die Anspannung und in seinen Augen die Hoffnung.

Plötzlich war mir klar, dass ich auf den ganzen Luxus verzichten konnte, ich brauchte ihn nicht, es reichte, wenn ich meine Familie und meine Freunde besuchen konnte, Hauptsache ich war bei ihm. Ja, und wie ich wollte. "Ja, ich will!" Er stand auf und wirbelte mich durch die Luft. Ich klammerte mich an ihn und lachte. Dann setzte er mich wieder ab und wir küssten uns. Dass die anderen klatschten, bemerkte ich gar nicht. Das Wichtigste war, dass er bei mir war, dass er für immer bei mir sein würde. Ich war so glücklich.
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Kura_Sama
2006-06-02T14:32:54+00:00 02.06.2006 16:32
sehr scvhöne ff...gefällt mir gut!
du hast die gefühle richtig gut rüber gebracht,ich konnte mich richtig rein versetzten!
Von:  ChiChi_18
2006-02-15T19:23:47+00:00 15.02.2006 20:23
Hallo, ich habe gerade deine ff gelesen. Also das ist eine der besten die ich kenne, wahnsinn wie du schreibst. Da kann man sich richtig in die Lage hineinversetzen. Find ich echt klasse. *fähnchen schwenk*
Hab dich lieb *bussy*
ChiChi_18
Von: abgemeldet
2004-02-29T14:12:23+00:00 29.02.2004 15:12
ist ja total süß,
hast du wirklich super
klasse gemacht. Also mir hat
deine FF super gut gefallen und ich
hoffe doch das ich von dir noch mehr so
schöner VoE FFs lesen werde und es nicht die letzte
war.

*knuddel* deine peggi
Von: abgemeldet
2004-01-05T22:14:01+00:00 05.01.2004 23:14
Hi,
ich muss dir wieder mal ein riesen Kompliment machen, du hast dich wieder selbst übertroffen. Die FF ist super schön, dass ich sie schon mehr mals gelesen hab. Schreib bitte bald wieder so eine Geschichte und alles liebe
Steffi
Von: abgemeldet
2003-12-28T15:42:21+00:00 28.12.2003 16:42
Hello again!
waaahhh die FF ist mal wieder super genial XD!!
Echt schön T.T
Ich warte wie immer auf weitere Werke ;)
ciao
SuChan
Von: abgemeldet
2003-12-27T15:51:07+00:00 27.12.2003 16:51
Die FF ist super geil. Ich habe sie zwar noch nicht ganz gelesen, aber da ich die Autorin sehr gut kenne, weiß ich das sie sehr, sehr gut sein MUSS!!!!!!!! Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten.
P.s.: Ich verspreche sie heute noch zu ende zu lesen.


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