Zum Inhalt der Seite

Behind Blue Eyes

... What Lies Beneath
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erste Anzeichen

A/N: Kleine A/U, dass SSJ1 blaue statt grüne Augen haben.

-

3. Erste Anzeichen

Die Gefängniszelle war schlimm genug gewesen. Das sterile Weiß tat nach einiger Zeit in den Augen weh. Die Wände, der Boden, alles war weich gepolstert - Vegeta fühlte sich, als würde er in einem Irrenhaus sein, oder einem Irrgarten. Wie sollte er es anders erklären, dass er erst nach drei Stunden suchen, das versteckte Panel gefunden hatte, das die hintere Wand hochfahren ließ, wobei ein winziges Bad enthüllt wurde? Das blauhaarige Weib hatte ihn nicht darauf aufmerksam gemacht. Was, wenn er es nicht rechtzeitig gefunden hätte? Aber der Gedanke war rasch vergessen angesichts der unsaiyajin'schen Dimension der Räumlichkeit.

Was hatte man in einem Raum schon zu tun, das offensichtlich für Geisteskranke gemacht worden war? Im Kreis gehen? Däumchen drehen? Alles Tätigkeiten, die nicht auf der Hitliste eines Saiyajin standen.

All die Jahre, die Vegeta bereits mit Purging Missionen verbracht hatte, jedes Mal, wenn er mit seiner Raumkapsel zu einem anderen, meistens Lichtjahre entfernten Planeten geflogen war ... All das verblasste nun völlig. In der Raumkapsel war er narkotisiert gewesen, die Reise verging sprichwörtlich wie im Flug, er bekam nicht mit, dass er monatelang unterwegs war, und wenn er aufwachte, brauchte er für lange Zeit keinen Schlaf mehr, was sich auf den Eroberungen als großer Vorteil erwies.

In dem weißen Raum allerdings war er bei vollem Bewusstsein - wenn auch nicht bei voller Kraft - gewesen, und es hatte sich so angefühlt, als würde er langsam sterben, oder den Verstand verlieren (wie vorausdenkend dann, dass er ja schon in einer Klapsmühle steckte).

Die Bewegung, die Jagd, der Kampf, das alles war für einen Saiyajin essentiell, ohne das alles gingen sie jämmerlich zu Grunde - aber vielleicht hatte es die Wissenschaftlerin ja darauf ausgelegt? Vielleicht wollte sie nur erforschen, wie lange verschiedene Spezies überlebten?

Dafür sprach natürlich die Tatsache, dass sich Vegeta auf einem Labortisch angebunden wieder fand. Das war ein weiterer Schritt in die falsche Richtung, denn nun konnte er sich nicht mal mehr irgendwie bewegen. Er fühlte sich ausgeliefert und vollkommen schutzlos, und das einem Wesen gegenüber, das ihm eigentlich nicht mal annähernd das Wasser reichen dürfte.

Vegeta blickte mit unfokussierten Augen auf und erkannte, dass die, die ihn gefangen hielt, direkt über ihm stand und ihren Oberkörper in seine Richtung gebeugt hatte.

~#Behind blue eyes#~

Was war es, das er da sah? War es Wut, Zorn? Aber wieso richtete sie diese Gefühle auf ihn? Was hatte er ihr schon getan?

Hm, er hatte versucht ihren Planeten zu assimilieren. Damit machte man sich wahrscheinlich keine Freunde. Aber er war ja auch der Saiyajin no Ouji, der brauchte diesen Luxus nicht. Freunde waren nur gefährlichere Feinde, die einem im günstigsten Moment in den Rücken fielen, um einen selbst tot zu sehen.

~#No one knows what it's like

To be hated#~

So war es in der Vergangenheit gewesen, und so würde es immer sein, denn die Geschichte neigte dazu, sich zu wiederholen. Sein Vater hatte bereits der Eidechse dienen müssen, und jetzt hatte auch Vegeta Ouji sich ihm unterwerfen müssen. Was war solch ein Leben schon wert? Er lebte das Leben eines anderen, jemandes, dem es nicht besser ergangen war als ihm.

"Lehn dich zurück und entspann dich, 37, es wird nicht weh tun", meinte Bulma mit einlullender Stimme. "Zumindest nicht wenn du das Richtige sagst ..."

=~-~=

Vegeta fand sich Stunden später wieder in seiner Zelle wieder, wo er zwischen Bewusstseinsphasen hin- und herwechselte. Freezer konnte von ihr bestimmt noch einiges lernen, was Foltermethoden anbelangte. Nicht, dass er es wünschte ...

Ein eindeutiger Geruch gelangte an seine Nase und ein kurzer Blick auf die Seite bestätigte, dass er diese Nacht wahrscheinlich nicht hungrig schlafen musste.

Auf einem Tablett waren Berge von Fleisch und Reis angehäuft, daneben stand eine große Soft-PET-Flasche. Nichts war als Waffe zu verwenden - das Weib dachte aber auch an alles.

Das Essen war im Nullkommanichts verschlungen und sättigte den Saiyajin einigermaßen. Nun konnte er sich wieder etwas konzentrieren und seine Flucht planen. Merkwürdigerweise entglitt ihm aber trotzdem immer wieder sein Gedankengang und er beschäftigte sich mit der blauhaarigen Wissenschaftlerin, die ihn hier gegen seinen Willen gefangen hielt.

~#To be fated#~

Was war es, das sie so interessant machte, was sie so anziehend erscheinen ließ? War es der Zorn, der unterschwellige Schmerz in ihren blauen Augen gewesen? Machte sie das zu Gleichgesinnten? Wohl kaum.

Das Schicksal hatte ihnen ihre Rollen zugeteilt, und nun hieß es, die Vorstellung zufriedenstellend hinter sich zu bringen.

=~-~=

Bulma presste ihre Fingerspitzen an ihre Schläfen und versuchte den Schmerz wegzumassieren. Um drei Uhr morgens hatte sie ihre außergewöhnlichen Pflichten endlich erledigt und konnte sich ein wenig entspannen. Doch das würde sie wie immer nicht in ihrem Zimmer tun, das Zimmer, das sie schon seit ... Monaten nicht mehr betreten hatte.

~#To telling only lies#~

Mit einem müden Lächeln erinnerte sie sich daran, wie ihr Vegeta doch tatsächlich angenommen hatte, dass seine Tätowierung mit Anti-Xenon-Strahlen gemacht worden war. Was für ein Narr! Oder vielleicht wirkten die Strahlen auch nur besonders gut an ihm, dass er zu verwirrt war, um klar zu denken. Egal wie, auf jeden Fall hatte es geklappt. Das nächste Projekt war die Umprogrammierung der Androiden ... parallel mit dem Saiyajin-Projekt.

Er hatte es geglaubt. Was für ein Tor. Wer glaubte schon dem Feind? Und sah es nicht so aus, als wäre sie sein Feind? Hatte er sie unterschätzt? Hoffentlich würde er diesen Fehler kein zweites Mal begehen. Sobald jemandes Opponent den Mund öffnete, musste man damit rechnen, dass nur Lügen herausflossen.

'... eines natürlichen Todes ...'

'... kein Grund ...'

'... alles auf Kosten von ...'

'... du wahnsinnig ...'

'... kann nicht länger ...'

'... liebst mich nicht ...'

'... brauchen, kommen Sie ...'

'... alles getan, was ...'

Es waren immer nur Lügen gewesen.

Und mit dieser Gewissheit schloss Bulma ihre Augen.

~#But my dreams

They aren't as empty

As my conscience seems to be#~

Es war ein außergewöhnlich schöner Maitag, die Sonne strahlte gelassen und völlig unbekümmert vom klaren Himmel und erfreute die Menschen, die im Freien Sport trieben oder einfach entspannten.

Oder die mit ihrem Laptop im nahegelegenen Park Büroarbeit erledigten, wozu auch Bulma Briefs zählte.

Seit sie der neue CEO der Firma ihres Vaters war, kam sie nicht mehr so oft an die Luft wie sie gerne wollte, aber ein wenig schummeln war erlaubt. So kam es in letzter Zeit immer öfter vor, dass man die blauhaarige Wissenschaftlerin auf einer Picknickdecke im Gras antreffen konnte. Hin und wieder plauderte sie mit Bekannten, die zufällig vorbeikamen, und wenn sie eine kurze Pause brauchte, so hatte sie stets ein paar Sandwiches und Erfrischungsgetränke dabei, damit sie nicht ständig nach Hause laufen musste.

Das hochgewachsene Gras kitzelte ihre Zehen, und Bulma arrangierte ihre Beine zu einem Schneidersitz um und notierte in Gedanken, das nächste Mal eine größere Decke mitzubringen.

Die Arbeit ging ihr an der frischen Luft immer leichter von der Hand, anfangs war sie ein wenig abgelenkt, aber jetzt fügte sich alles zusammen und harmonisierte ihr Arbeitsklima, sodass sie ihre Tätigkeit noch effektiver ausführen konnte, da sie kürzere Pausen benötigte und damit die Linie nicht zu sehr störte.

Bei Sonnenuntergang packte sie ihre Sachen zusammen und schlenderte den kurzen Weg zur C.C. zurück, wo sie auch innerhalb von zwanzig Minuten ankam. Zuerst brachte sie ihre Ausrüstung zurück in ihr Labor, wobei ihr auffiel, dass es merkwürdig still war im Haus. Weder ratterten irgendwelche Maschinen, die ihr Vater in seiner jetzt üppigeren Freizeit erfinden wollte, noch lief das Radio in der Küche, das ihre Mutter immer anstellte, wenn sie kochte - was so gut wie immer der Fall war, da sie sowohl ihre Tochter wie auch ihren Mann für viel zu dünn hielt.

Nicht weiter besorgt verschloss Bulma den Haupteingang und räumte ihren Laptop und ihre Tasche weg. Die zwei Sandwiches, die sie mitgenommen hatte, hatten zwar ihren Hunger kurzzeitig gestillt, aber deswegen wollte die Wissenschaftlerin noch nicht das Abendessen ausfallen lassen; deswegen machte sie sich auf in die Küche, wo sie - wie sie hoffte - eine ausladende Mahlzeit erwarten würde.

Knapp daneben.

Die Küche war kalt und von ihrer Mutter war keine Spur zu finden, und auch als sie nach ihr rief, erhielt Bulma keine Antwort. Selbst ihr Vater war unauffindbar, und da nirgends eine Nachricht angebracht war, begann sich die Blauhaarige langsam Sorgen zu machen. Sie hatte doch wohl nicht vergessen, dass die beiden wieder irgendwohin fahren wollten, oder? Nein, bestimmt nicht. Außerdem erzählte ihre Mutter ihr immer alles drei Mal und hinterließ Dutzende Zettel und vorgekochte Mahlzeiten, da Bulma nicht gut und auch nicht gern selbst Hand an den Kochlöffel legte, aber der Kühlschrank war so gut wie leer.

Jetzt ernsthaft besorgt durchforstete Bulma das ganze Haus systematisch von Dachboden bis Atomschutzkeller, doch nirgends war eine Spur zu finden, bis sie schließlich ratlos wieder in der Küche stand.

"Hm ... Ihnen wird schon nichts passiert sein, oder? Ich meine, sie können ja auf sich selbst aufpassen ..."

Bulma schlang ihre Arme um ihren Oberkörper, als ein kühler Luftzug sie frieren ließ, und erst jetzt bemerkte sie, dass die Hintertür ein Stück offen stand. Doch das war zuvor noch nicht so gewesen. Ganz bestimmt nicht, denn sie erinnerte sich daran, wie sie die Kühlschranktür geöffnet hatte, dass sie automatisch den Hintereingang verschlossen hatte. Der Kühlschrank war so nah am Eingang platziert, dass das kein Problem war, und Bulma war damit groß geworden, dass sie bei Sonnenuntergang die zweite Tür verschloss, da man nicht wusste, wer in einer so großen Stadt wie der Westlichen Hauptstadt nachts sein Unwesen trieb.

Der Schauer, der jetzt über ihren Rücken lief, war anderer Natur. Wie konnte das geschehen sein? Bulma war Wissenschaftlerin und daran gewöhnt, nicht unvorsichtig zu sein, und sie war sich 100%ig sicher, dass die Türe einwandfrei verschlossen war. Das ließ nur eine Möglichkeit übrig: Jemand musste von innerhalb in den Hintergarten gelangt sein.

Nur wer? Ihre Eltern? Warum sollten sie so ein dämliches Versteckspiel mit ihr aufführen, wenn sie sich nun schon die größten Sorgen um sie machte? Nein, das sah wirklich nicht nach ihnen aus.

Ein Einbrecher vielleicht? Das musste dann aber ein ungeheuer talentierter Einbrecher sein, denn sie hatte ihn weder irgendwo gesehen, noch gehört.

Das machte alles keinen Sinn.

Bulma hatte nur eine Möglichkeit herauszufinden, was hier passiert war, und entschlossen umgriff sie den Knauf und stieß die Tür auf, damit sie im Licht der Fluterbeleuchtung den Garten in Augenschein nehmen konnte.

=~-~=

Bulma schreckte aus ihrem Schlaf hoch und spähte auf ihre Armbanduhr, die sieben Uhr anzeigte, Zeit zum Aufstehen und Duschen. Hisho würde bald erscheinen und da musste sie das Bild der beschäftigten Arbeitgeberin mimen.

Als die Wissenschaftlerin kurze Zeit später unter der kalten Dusche stand, die ihre Sinne auf Vordermann bringen sollte, konnte sie das Bild des gepeinigten Saiyajin 37 nicht abschütteln. Noch war er keine große Hilfe gewesen, aber nach ein paar mehr Sitzungen würde er seine Geheimnisse schon verraten und damit könnte sie ein paar mehr Stunden schlafen.

Ein kleiner Teufel flüsterte ihr ins Ohr, dass sie diese zusätzlichen Stunden doch auch mit demjenigen verbringen könnte, der sie ihr verschafft hatte, doch Bulma schüttelte diesen Gedanken rigoros ab.

~#I have hours, only lonely#~

Für solche Gedanken hatte sie überhaupt keine Zeit, und vor allem, wenn sie ihren Feind betrafen. Und als Feind wurde seit Yamchu jeder angesehen. Vielleicht sollte sie ihm dafür ja auch irgendwie dankbar sein. Dafür, dass er ihr die Augen geöffnet hatte, dass er sie auf den für sie rechten Weg gebracht hatte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-09-28T20:52:35+00:00 28.09.2006 22:52
irgendwie kann ich mich voll in bulma reinversetzen... ist schon lange her, dass mir ein charakter so ähnlich war^^
Von:  Aroun
2006-01-30T11:34:27+00:00 30.01.2006 12:34
klasse^^! echt tolle story! kannst du mir das adult kap ma bitte per ens schicken?
thx
nenya
Von: abgemeldet
2004-01-27T16:47:04+00:00 27.01.2004 17:47
Super!
Und mal was ganz anderes. Bin gespannt auf den nächsten Teil.


Zurück