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Behind Blue Eyes

... What Lies Beneath
von

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Gleich und Gleich

8. Gleich und Gleich
 

Vegetas Atem war schwer und schmerzhaft langsam, seine Lungen müde von der Anstrengung, die ihm das kontinuierliche Ein und Aus verursachte. Seine Knie wurden langsam wund, da er schon seit fast einer Stunde über dem Waschbecken gebeugt kniete, der harte Boden sich in sein Fleisch drückend. Rote Wirbel drehten sich vor seinen Augen, und er konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob es sein Blut, das den Abfluss hinunterrann, oder seine irregeleitete Sicht war.
 

#No one knows what it's like#
 

Der Saiyajin schraubte den Hahn auf und hielt seine linke Hand unter den eisigen Strahl. Das kalte Wasser war ein Schock für sein Fleisch und betäubte die klaffende Wunde soweit, dass die Kälte, die sich bis auf seine Knochen fraß, den dumpf stechenden Schmerz überdeckte. Seine Haut war weiß wie das Porzellan an das er seine Stirn presste, um tief durchzuatmen. Der Sauerstoff half etwas, und auch wenn Vegeta noch viel schwächer war als ihm recht war, musste er sich doch so bald wie möglich in den Hauptteil seiner Zelle zerren, damit er nicht noch aufgrund des Blutverlustes zusammenklappte, und Bulma ihn womöglich auch noch so fand. Denn dass das Weib eins und eins zusammenzählen konnte, wagte der Saiyajin nicht zu bezweifeln. Ihre Intelligenz konnte ihrer Schönheit Konkurrenz machen.
 

Vegeta grinste wehmütig, spülte sich den metallischen Geschmack aus dem Mund und beseitigte etwaige Spuren seiner Vormittagsbeschäftigung.
 

-
 

Bulma schnaubte, lehnte sich in ihrem Bürostuhl zurück und verschränkte die Arme hinter ihrem Nacken. Ihre Monitorüberwachung war doch bei Zeiten unterhaltsamer als das Kabelprogramm. George Clooney und Brad Pitt mochten vielleicht die Herzen vieler Frauen höher schlagen lassen, doch Bulma interessierte sich ohnedies nur für ihren ganz persönlichen Star.
 

Vegeta konnte denken, er sei gerissen, doch Bulma würde ihm immer einen Schritt voraus sein. Ganz gleich für wie klug sich der Saiyajin-Prinz auch halten mochte, oder wie intelligent er tatsächlich war.
 

Bulma strich mit einem Finger über den Bildschirm, der Vegetas Zelle überwachte, und konnte ihr Lachen nicht mehr unterdrücken. Vegeta war schon eine Persönlichkeit für sich. So klug, um mit so einem Plan anzukommen; doch gleichzeitig so dumm zu glauben, Bulma würde nicht dahinter kommen. So stark, sowohl körperlich als auch geistig, um solch eine Erfahrung durchzustehen; und doch könnte ihn Bulma in diesem Augenblick ohne weiteres umbringen.
 

Er war ein Mann der Gegensätze, doch auch Bulma konnte mit dem einen oder anderen Paradoxon aufwarten.
 

Die Wissenschaftlerin schüttelte ihren Kopf und schaltete den Bildschirm zurück auf lautlos. Vegeta versuchte doch tatsächlich die Stufe des SSJ zu erreichen, und wie es aussah, war er sogar bereit, aus dieser Aufgabe ein Langzeitprojekt zu machen. Die wenigen Milliliter Blut, die er täglich vergoss, auch wenn diese ihn schwindelig machten, waren nicht wirklich lebensbedrohlich. Außerdem rechnete der Prinz nicht mit Bulma, die gegen ihn arbeitete und damit seine Bemühungen zunichte machte.
 

1 war niemals so klug gewesen, er hatte viel lieber gefuttert, was das Zeug hielt. Wäre er nicht mit der Zeit verrückt geworden ... Bulma schüttelte den Kopf und verbot sich, darüber nachzudenken. Wie hätte sie damals, am Anfang, auch ahnen können, dass Saiyajins das Eingepfercht-sein nicht aushielten und dass wenigstens ihr Verstand zu fliehen vermochte? Sie war schließlich Wissenschaftlerin, keine Hellseherin.
 

Bulma lächelte, schaltete die 1. Kamera aus. Und dann, nach einem kurzen Blick auf Zelle 37, fuhr sie die Anti-Xenon-Zufuhr wieder auf den Normalwert.
 

Vegeta würde sie nicht austricksen können. Wenn er gehen würde, dann nur unter Bulmas Bedingungen.
 

-
 

"Bis zum nächsten mal." Bulma beugte sich über Vegeta, doch bevor sie ihn kurz zum Abschied küssen konnte, hob der Saiyajin ruckartig den Kopf, sodass ihre Lippen seinen Unterkiefer trafen. Sie ergriff sein Kinn und drehte ihn so, dass er gezwungen war, ihr in die Augen zu sehen.
 

"Keine Angst", höhnte sie mit leicht gefletschten Zähnen, "auf diesem Weg wirst du dich mit nichts anstecken." Sie kratzte mit einem Nagel die Kontur Vegetas Unterlippe nach, wobei ihre Augen die Bewegung verfolgten. "Oder bist du einfach nicht der romantische Typ?" fragte sie und zog eine übertriebene Schnute. "Dann sind wir wohl nicht füreinander bestimmt. Dabei passen wir doch so gut zusammen."
 

"Gleich und gleich gesellt sich gern?" Vegeta gab sich unbeeindruckt ob der Tatsache, dass sich Bulmas nackte Kurven an ihn pressten. Sie mochte aufreizend sein, aber gewiss nicht unwiderstehlich.
 

"Genau", lachte sie. "Gleich und gleich ..." Bulma schüttelte den Kopf und stieß sich von Vegeta weg.
 

"Außerdem brauche ich noch etwas von dir, bevor du einen Kuss von mir bekommst ... Bulma." Vegeta streckte seine Muskeln, offensichtlich völlig unberührt wie er wirkte, wie auf einem Präsentierteller. "Warum verrätst du mir nicht deinen Nachnamen, bevor wir die Intimitäten weiter vertiefen?"
 

"Jetzt ist dir mein Vorname nicht mehr genug, 37?" Bulma warf den noch immer am Boden Liegenden einen kurzen Blick über der Schulter hinweg zu, während sie sich weiter anzog. Die erhöhte Konzentration an Anti-Xenon-Strahlung machte ihr zwar nichts aus, doch da dieses Teilgebiet der Physik noch nicht bei Menschen erforscht war, wollte Bulma nichts riskieren. Außerdem wollte sie Vegeta nicht noch länger der erhöhten Strahlung aussetzen.
 

"Ich bin ein Prinz", sagte der Saiyajin mit Flair, das er aufgrund seiner Position gar nicht haben dürfte. "Nur alles ist gerade genug für mich."
 

"Dann muss ich mich wohl für dieses unhoheitsvolle Zimmer entschuldigen, was?" Bulma lachte leise. "Wird einem Prinzen nicht ganz gerecht."
 

"Hier wird vieles einem Prinzen nicht gerecht, aber ich beklage mich ja nicht."
 

Bulma wurde still, ihr Rücken war noch immer dem Prinzen zugewandt, sodass er ihren baffen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. "Wie ... nobel von dir. Dich nicht zu beklagen, meine ich. Heißt das etwa, du hast dich damit abgefunden, hier niemals rauszukommen?" Er log so gut. Wie konnte er so locker und gelassen reden, wenn sie doch genau wusste, dass er hinterrücks seine Flucht plante? Natürlich würde sie mitspielen; was sollte sie auch mit ihm, wenn er ausgedient hatte? Frei würde er besser aufgehoben sein.
 

"Wer weiß?" meinte Vegeta leichthin. "Wenn die Aussichten verlockend genug sind, wäre ich bestimmt nicht abgeneigt."
 

"Ich frage mich, was Freezer dazu sagen würde, wenn er wüsste, wie schnell du dich verkaufst." Bulma setzte ihre Brille auf, wandte sich um und studierte Vegeta mit professionellem Blick. "Er wäre bestimmt nicht sehr erfreut ..."
 

"Freezer kann zur Hölle fahren."
 

"Harte Worte für deinen ehemaligen Meister. Sag, wirst du auch so über mich reden, wenn ich dir einmal den Rücken kehre?"
 

Vegeta zischte vor Wut auf; wie konnte das Weib es wagen, so zu reden, als ob sie sein neuer Meister sein würde? Eher würde er sein Volk und seine Seele an den Teufel verkaufen und- Okay, schlechtes Beispiel.
 

Anhand Bulmas entzücktem Lächeln konnte er ablesen, dass er genau so reagiert hatte, wie sie es hoffte. War er nun etwa vorhersehbar geworden? Keine gute Voraussetzung für seinen in der Umsetzungsphase stehenden Fluchtplan.
 

"Du musst mich nicht mit Meister ansprechen, wenn dir das unangenehm ist", meinte Bulma gnädig. "Obwohl gewisse Sondergenehmigungen mit der Anrede verknüpft wären ..." Die Blauhaarige stemmte die Hände in ihre Hüften und betrachtete die Zelle kritisch.
 

Vegeta unterdrückte den Wunsch, sich für seine Behausung zu rechtfertigen. Kami; sie war es doch, die ihn in diesem Loch untergebracht hatte.
 

"Gefällt es dir hier?" fragte Bulma mit leicht gerümpfter Nase. "Ich meine, nichts gegen spartanische Einrichtung, aber ..." Vegeta weigerte sich bei dem Wortduell mitzuspielen. "Was, gar keine bissige Bemerkung? Bin ich gar nicht von dir gewohnt, Vegeta."
 

Der Saiyajin blickte auf, eine Braue hochgezogen. "Mein Name von deinen Lippen? Soll ich mich jetzt geehrt fühlen?"
 

Und es wehte ein anderer Wind, obwohl der Raum hermetisch abgeriegelt war. Die feinen Härchen auf Vegetas Armen stellten sich auf, und die Härchen auf seinem Nacken taten es ihnen gleich. Was für eine Unterhaltung lief hier hintergründig ab? Und weshalb schien er nicht folgen zu können? Was hatte sein Name für eine Bedeutung, und weswegen wollte er Bulmas Nachnamen wissen? Es machte alles keinen Sinn mehr, und wenn die Dinge noch mehr außer Ruder kämen, so würde er ertrinken.
 

"Etwas Abwechslung tut immer wieder mal gut", meinte Bulma nur. "Und so grauenvoll klingt dein Name nun auch wieder nicht, dass ich ihn nicht in den Mund nehmen würde."
 

"Im Gegensatz zu deinem Familiennamen?"
 

Bulmas Gesicht verschloss sich von einer Sekunde zur nächsten, und Vegeta fragte sich, was genau sie so berührt hatte.
 

"Mein Name ist Bulma. Mehr hat dich nicht zu interessieren."



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2006-09-28T21:27:51+00:00 28.09.2006 23:27
Sie ist so kalt... wah wieso erinnert mich das so sehr an jemanden *am kopf kratz* Ich hab vorhin n Satz meiner Mutter vorgelesen weil ich ihn so genial fand,... die fängt so an "Der ist ja wie aus deinem Wortschatz geschnitzt" O___o"

Ach ich liebe die Story!!! Sie ist der Wahnsinn! *herumhüpf*
Von: abgemeldet
2004-10-19T09:55:05+00:00 19.10.2004 11:55
Klasse FF, ich liebe deinen Schreibstil, bin schon soooo gespannt wie es weitergeht.
anroe
Von: abgemeldet
2004-10-18T20:07:50+00:00 18.10.2004 22:07
Hi!!!
Ich liebe diese FF. Besonders mit diesem Pairing. Es ist einfach einzigartig. *schmacht*. Ich freu mich auf ein neues Kapi.
Bye Jess (alias Black_Cat)
Von: abgemeldet
2004-10-08T15:40:07+00:00 08.10.2004 17:40
Super!!!! Schreib weiter!!!


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