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Raumschiff Hiroshi II

von

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Familie Morrison

"Papa! Papa!", eine helle Kinderstimme hallte fröhlich über eine große Wiese von grünem, saftigen Gras mit bunten Blumen darin. Lachen war zu hören, ansonsten das fröhliche Zwitschern der Vögel und das lustige Plätschern des nahen Baches. Die Blätter der Apfelbäume rauschten leise im milden Frühlingswind und die Blüten der Bäume wehten über die Wiese bis zu einer Bank, auf der ein braunhaariger Mann mit Bart saß. Neben ihm ein Kinderwagen, den er sanft hin und herwiegte. Sein gutmütiger Blick auf das kleine Mädchen gerichtet, welches munter um ihn herumtollte.
 

Ihr langes braunes Haar wehte im Wind, sie hatte Sommersprossen auf ihren geröteten Wangen und die grünen Augen funkelten unternehmungslustig, als sie ihrem Vater zurief: "Schau mal, Papa!" Damit hüpfte sie so hoch, dass sie mit den Händen Halt am untersten Ast des nächsten Apfelbaumes fand und sich daran hochziehen konnte, "Ich klettere auf den Baum!" Und sie begann höher zu klettern, von Ast zu Ast.

Mit großer Geschicklichkeit erklomm sie den Apfelbaum fast bis zur Krone, als ihr Vater rief: "Toll hast du das gemacht! Aber weiter nicht, Cathy, die Äste werden zu dünn und könnten abbrechen. Nun genieß die Aussicht und komm dann wieder runter!" "Klar, Papa!", rief die Kinderstimme vom Baum hinunter. Nach einer Weile kletterte das Kind wieder abwärts. Ihr Vater sah es und wandte sich dem Baby im Kinderwagen zu. Plötzlich hörte er das Knacken einen Astes, einen Schrei und einen Aufprall.
 

Catherine Morrison zuckte zusammen, als die Assistentin ihres Vaters einen Stapel Bücher fallen ließ. Verwirrt sah sie sich um und ihrem Vater ins Gesicht. "Oh... bist du schon fertig mit dem Gespräch...?!", sie errötete leicht. Der Kommandant lächelte und nickte: "Schon seit einigen Minuten. Aber du hast so selig geschlafen, da wollte ich dich nicht wecken... Sicherlich hattest du in der letzten Zeit nicht viel Gelegenheit zu schlafen". "Es ist schon in Ordnung", meinte Cathy, "Also was wolltest du nun mit mir besprechen?". Kommandant Morrison schüttelte lächelnd den Kopf und seufzte: "Besprechen ist das falsche Wort... Ich dachte, das werden nun die letzten ruhigen Minuten Freizeit sein, die wir zusammen verbringen können, bevor du mit der ,Hiroshi II' aufbrichst und wollte mich eigentlich nur von dir verabschieden".
 

Er brach ab, als es an der Türe klopfte. "Herein", nachdem er gesprochen hatte, betrat ein Mädchen mit einem Tablett, auf dem sich zwei Tassen befanden, das Zimmer. "Ich bringe den Tee", sie stellte die Getränke auf Morrisons Schreibtisch, nickte ihm zu und verließ das Zimmer wieder, nachdem sie das "Danke sehr" des Kommandanten gehört hatte. Er nahm sich selbst eine der Tassen und schob die andere Catherine zu, "Ich dachte, wir könnten uns einfach gemütlich zusammensetzen! Und ich bin nun nicht mehr dein Kommandant oder sonst wer sondern einfach nur dein Vater. Was hältst du davon?" Cathy sah schweigend in die Tasse Tee hinein und nickte leicht, "Es ist in Ordnung... Ich verstehe dich. Ich bin wirklich keine gute Tochter... Vielleicht sollte ich etwas sagen wie ,Ich werde dich vermissen' oder ,Lebe wohl', aber...".
 

"Brauchst du nicht!", sagte er ernst, doch mit sanfter Stimme, "Du musst dich nicht zu irgendetwas gezwungen fühlen! Ich weiß, dass ich manchmal Fehler mache und es tut mir leid. Ich möchte dich akzeptieren, so wie du bist, aber weißt du, selbst ich bin nicht vollkommen und manchmal fällt es mir einfach schwer. Ich weiß, ich bin ein so altmodischer Vater, der sich alles wie in einem Märchen vorstellt, alles Friede, Freude, Eierkuchen, wie es eben sein sollte. Zumindest in der Familie. Aber ich denke, wenn überall Krieg herrscht, warum sollte zwischen Vater und Tochter nicht wenigstens Friede bestehen? Oder zumindest Waffenstillstand..." "Gut...", Cathy schien eine Weile zu überlegen, dann sah sie ihren Vater an, "Belassen wir es beim Waffenstillstand!" Dieser lehnte sich zufrieden zurück und rührte Zucker in seinen Tee, den er danach genüsslich trank.
 

Cathy ließ die Tasse stehen. Langsam schob sie den Stuhl zurück und wollte aufstehen, ihr Vater fragte: "Cathy... Warum hast du es denn so eilig? Magst du nicht den Tee austrinken? Und hast doch bestimmt noch Fragen wegen morgen, oder nicht?" Seufzend setzte sich die junge Frau wieder und fuhr sich mit der Hand durchs kurze braune Haar: "Nun ja... ich dachte eigentlich, ich würde es einfach mal auf mich zukommen lassen und das beste aus der gegebenen Situation machen... Meine größte Sorge ist, dass ich dort zu den Piloten, welche alle Profis sind, als einzige Anfängerin kommen werde. Wer wird mich überhaupt ausbilden?"
 

"Nun ja...", der Kommandant strich sich mit der Hand über den Bart, "Das Meiste wirst du dir selbst beibringen müssen. Zwar wird dir Mizzy Black die Grundlagen erklären und auch demonstrieren, aber ich glaube kaum, dass sie freiwillig mehr tut. Auf dem Holodeck gibt es einige Simulatoren, das Beste wird sein, du übst einfach für dich und fragst vielleicht die anderen- sie werden dir bestimmt Tipps geben". Cathy nickte erleichtert: "So ist es mir ganz recht... einen Lehrmeister zu haben, der mir ständig über die Schulter guckt und schaut, ob ich auch alles richtig mache und der glaubt, der Herr über alles zu sein, wäre das letzte gewesen, was ich brauchen könnte".

Schmunzelnd meinte der Kommandant: "Genau so dachte ich auch. Ich kenne dich wohl doch noch ein bisschen", er zwinkerte und führte die Tasse wieder zu seinem Mund, "Sonst noch Fragen?" "Nein, ich glaube nicht...", antwortete Cathy. Ihr Vater lächelte: "Dann wünsche ich dir noch mal alles Gute und viel Glück!" Ebenfalls lächelnd umfasste Cathy die Teetasse und fing an zu trinken.
 

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P.S.: Mal so ne Frage... warum verabschiedet er sich eigentlich von ihr?! *sich gerade totlacht*



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Atsusa
2004-09-09T13:32:14+00:00 09.09.2004 15:32
o.O Ich weiß jetzt nicht, worauf du mit der Frage hinaus willst...

Also dei Szene ist wirklich sehr schön, so andächtig und man spürt, dass sie sich doch irgendwie lieb haben, hachja^^

*Cathy mag*
Bin echt neugierigd arauf, wie sie sich dann mausern wird und wie sie mit Mizzy klar kommt...

Was ich komisch finde, ist, dass die Story um dieses Raumschiff geht und die noch nicht mal da drauf sind, irgendwie ist das echt seltsam XDD~
Vom Titel her denkt man ja gleich, dass man in die bestehende Situattion mit dem Raumschiff reinkommt, aber jetzt ist da noch so ein längeres Trara davor...

Zu meckern gibts aber noch was: Warum heißt das Kaiptel 'Familie Morrison'? Irgendwie habe ich mir unter dem Titel was ganz anderes vorgestellt und dann kam sowas...

Schön war aber der Übergang Traum-Realität, hat gepasst^^
Allerdings interessiert mich jetzt total, was passiert ist, nachdem Cathy vom Baum gefallen ist XDD~
Wahrscheinlich nichts, aber trotzdem...


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