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Raumschiff Hiroshi II

von

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Happys Berufung

Zu etwa der gleichen Zeit fiel in einem anderen Zimmer, eine Unterkunft im Studenten-Block E, die Tür zu. Die junge Pilotin schmiss ihre Tasche unter das Bett neben dem Fenster, setzte sich auf das Kopfkissen und riss gespannt ihren Brief auf. Strähnen des langen, roten Haares fielen ihr ins Gesicht, die strich sie schnell zur Seite und begann zu lesen. Mit fast unglaublicher Geschwindigkeit rasten die blaugrünen Augen über den Text und erfassten doch jedes Einzelne der Wörter. Auf Mary Blairs Gesicht breitete sich ein zufriedenes Lächeln aus. Glücklich drückte sie das Blatt Papier an ihre Brust und schloss die Augen. "Ja...", dachte sie, "Ich hab's geschafft!". Ein weiteres Mal las sie sich den Brief durch, um noch einmal sicher zu gehen, dass sie nicht irgendetwas falsch verstanden hatte und sich zu vergewissern, wirklich als Pilotin der Raumjäger auf der ,Hiroshi II' aufgenommen geworden zu sein, doch es gab keine Zweifel.
 

Alles war zu lesen, die Informationen, ihre Daten, ihr neues Passwort und einige Anweisungen, sowie die Unterschrift eines M. Roberts und eines J. Morrisons. Schon an nächsten Tag sollte sie ihre Identitätskarte erhalten, doch zuvor war am Abend noch ein Meeting der gesamten Besatzung des neuen Schiffes. "...ein kleiner Textvortrag? Selbstbeschreibung?", las Mary erstaunt, "Was die alles erwarten... Aber natürlich, das ist wohl die beste Möglichkeit, die anderen kennen zu lernen". Sie hatte sich bereits daran gewöhnt, dass es hier das Beste war, den Anweisungen einfach zu folgen ohne Fragen zu stellen. Das Führungspersonal der neuen, militärischen Raumfahrtsgesellschaft, eine Fusion der Army und der NASA, war bis jetzt immer zuverlässig genug gewesen, dass man sicher sein konnte, das Richtige zu tun.

Aufgeregt kramte Mary ihr kleines Tagebuch und einen Stift heraus und schrieb eifrig:
 

"Liebes Tagebuch, ich bin so glücklich! Ich darf auf dieses neue Raumschiff, Hiroshi heißt es glaube ich, und bin dort Pilotin eines Raumjägers! Es ist ein ganz neuer Typ, F-3400, ich bin so gespannt, dass ich fast platze. Heute Abend um 19 Uhr ist ein Meeting, bis dahin muss ich eine Selbstbeschreibung von mir fertig haben, ich bin ja mal gespannt, ob ich das hinkriege! Hoffentlich kommt Dolly bald und erzählt mir, was mit ihr ist, sonst platze ich vor Neugier. Ich bin auch so gespannt, wen ich alles kennen lernen werde auf dem Raumschiff. Bald werden wir ins All losdüsen, ich kann es kaum abwarten! Ich schreibe dir sicherlich bald wieder, aber ich habe noch so viel zu tun, ich muss ja auch Koffer packen und das alles, aber jetzt kann ich mir wirklich nicht mehr Zeit lassen. Mach's gut. Happy"
 

Ein weiteres Mal wurde die Türe des Zimmers geöffnet, diesmal von Marys Zimmergenossin und Freundin Dolly Johnson. Das Mädchen mit den langen, blonden Locken war der Rothaarigen so schnell ans Herz gewachsen, wie sonst kaum einer, deshalb sah Mary sofort von ihrem Buch auf, legte es zu Seite und widmete all ihre Aufmerksamkeit der kleineren Frau an der Tür. Sie winkte fröhlich mit dem Brief, den auch sie in der Hand trug, schloss dann leise wieder die Tür hinter sich und setzte sich zu ihrer Freundin. Begeistert fing sie gleich an, loszuplappern: "Happy, du wirst es nicht glauben! Aber...", sie kicherte leicht, "Ich habe tatsächlich den Job als Funkerin bekommen, den ich mir so lange gewünscht habe! Jetzt kann ich, obwohl ich auf der Erde bleibe, mit dir und den anderen Kontakt halten, wenn ihr da oben seid!".
 

Mary, die von Freundinnen und Kameraden häufig Happy genannt wurde, lächelte und meinte: "Ist ja echt super, aber woher weißt du eigentlich, dass ich aufgenommen wurde?". "Na ja...", Dolly strahlte, "Ich wusste es einfach! So gut wie du ist doch keiner! Du bist immer die Beste gewesen, nein, was rede ich, du bist immer noch die Beste!" "Na, jetzt übertreibst du aber maßlos...", meinte Happy zerknirscht, so viel Lob gar nicht gewohnt, "Meine Landungen, also... na ja, wenn das gut sein soll..." "Das macht doch nichts!", Dolly ließ sich nicht von der guten Laune abbringen, "Du bist trotzdem die Beste!". "Na gut, wenn du das sagst, muss es ja wohl stimmen!", gab Mary sich geschlagen, "Aber nun erzähl mal, was steht in deinem Brief? Wirst du heute Abend auch zu diesem Meeting kommen, oder ist das nur für die Besatzung?".
 

Dolly überflog den Brief noch einmal und suchte nach der Stelle mit dem Meeting. Dann zuckte sie mit den Schultern und sagte: "Nein, ich glaube hier steht nichts!" "Hm...", Happy überlegte einen Moment, dann sagte sie, "Ach weißt du was? Das ist gar nicht schlecht! So kannst du mir in aller Ruhe mit dieser komischen Selbstbeschreibung helfen!" "Selbstbeschreibung?!", Dolly schien irritiert, "Wie merkwürdig, so was müsst ihr schreiben? Nun gut, wenn die das so wollen! Also...". Sie kramte ein Papier und einen Stift heraus und die beiden begannen eifrig zu kritzeln.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Atsusa
2004-09-08T15:11:58+00:00 08.09.2004 17:11
Hey, die Frau mag ich^^
'Aber meine Landungen...' Irgendwie cool!!
Hätte mich aber gefreut, wenn du sie ein bisschen mehr beschrieben hättest...
*ausführliche Charabeschreibungen gerne liest*
Bin jetzt echt gespannt, so schlimm wie du sagst ist das doch gar nicht!!
*Namagomi auf die Schultern klopft*
Das liegt nur an den Absätzen, sowas schreckt ab...


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