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Welt ohne Karten

von

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Kapitel 2
 

"Hey Leute, ich bin wieder da!"

Von diesem Ruf wurde Yugi abrupt aus dem Schlaf gerissen.

- Scheiße, wer ist das? - , war das einzige was er denken konnte und krabbelte über Seto hinweg aus dem Bett. Doch ... zu spät.

"Hey Bruderherz, ich geh einen rauchen, willst du mit?", Yami stand lässig in der und entdeckte erst jetzt den schlafenden Seto.

"Oh ... ich glaub ich störe. Ich geh dann lieber mal..."

Er drehte sich um und wollte gehen, doch Yugi packte ihn an der Schulter.

"Du hast nichts gesehen, verstanden?", fauchte er Yami an.

"Hey Bruder, ich weiß doch schon lange, dass du was mit meinem Ex hast!", versuchte Yami ihn zu beschwichtigen.

"Dein Ex?!?", Yugi schaute seinen neuen Bruder entgeistert an.

"Du bist auch schwul? Und ich dachte ich wäre hier der Einzige! Aber was meinst du mit einen rauchen?"

"Klar bin ich schwul, na und? Mit einen rauchen meine ich nen Joint! Hat dir doch sonst auch geschmeckt und ganz im Ernst, dann ist der Sex auch besser!", klärte Yami ihn zwinkernd auf.

"Nein danke, heute nicht.", lehnte Yugi das Angebot ab und schob Yami mit Gewalt auf den Flur.

"Hey, ich will doch auch kuscheln!", protestierte dieser lautstark.

"RAUS!!!", schrie Yugi ihn an und schlug die Tür zu, wodurch Seto nun doch aufwachte.

"Was'n hier los?", fragte er schlaftrunken.

"Ach, nur mein Bruder. Komm, lass uns weiter schlafen.", beruhigte Yugi Seto und kuschelte sich wieder neben ihn ins Bett.

Es war einfach toll, endlich mit Seto zusammen zu sein und seinen warmen, duftenden Körper zu spüren. Yugi konnte nicht anders, er legte einfach seinen Kopf auf Setos Brust und schlief mit einem Grinsen auf dem Gesicht ein.
 

Es lief alles so wunderbar. Yugi verbrachte nun endlich viel Zeit mit seinem heiß geliebten Seto Kaiba und war relativ gut in der Schule. Auch sonst hatte er keine Probleme, nur daran, dass Yami jetzt sein Bruder war, daran konnte er sich nicht so recht gewöhnen, aber er musste sich nun mal damit abfinden. Aber da war noch etwas, dass ihn nachts wach hielt. Wo waren seine geliebten Karten abgeblieben? Keiner außer ihm besaß ein Deck. Immer und immer wieder musste er an sie denken und auch an die Duelle, die er mit ihnen gespielt hatte.

Gerade saß er in seinem Zimmer und dachte über die Karten nach.

Mit Schrecken fiel ihm ein, dass er seit seiner Ankunft in dieser Welt sein Deck nicht mehr begutachtet hatte.

Eilig sprang er von seinem Bett und lief zum Schrank, da er sein Deck in dieser Welt nicht gebrauchen konnte, hatte er es in den Schrank gelegt. Yugi brauchte nicht lange zu suchen, da fiel es ihm schon in die Hände.

Er betrachtete die Karten und ...

begann zu schreien, die Karten waren schwarz, weder von Monstern noch von der Magie war etwas zu finden.

Langsam setzte er sich auf sein Bett.

Was war hier nur los? Sollte er seine Karten aufgeben, nur um mit Seto zusammen zu bleiben?

Das konnte und wollte Yugi nicht tun, aber was sollte er nur tun um in seine Welt zurück zugelangen? Es war quasi unmöglich, jedenfalls schien es so.

Er war total verzweifelt und beschloss spazieren zu gehen, um seine Gedanken zu ordnen.
 

Yugi war noch nicht lange unterwegs und er hing seinen Gedanken nach, als er mit einem Mal angesprochen wurde.

"Yugi, glaube an das Herz der Karten!"

Die Stimme war rau, jedoch zugleich freundlich. Yugi drehte sich nach allen Seiten um, doch entdecken konnte er niemanden.

"Wo bist du?", fragte er leicht eingeschüchtert.

"Ich bin über dir.", antwortete die Stimme. Yugi blickte nach oben, an den Himmel und entdeckte ein Männergesicht. Das Gesicht hatte tiefe Falten, dunkle Augen, über deren Augenbrauen ein Büschel silbrigen Haares herabhing und blasse Lippen, die nicht lächelten, sondern zu einem schmalen, strengen Strich zusammengepresst waren.

"Und wer bist du?", wollte Yugi wissen, nun etwas mutiger, da er dem Fremden wenigstens in die Augen schauen konnte.

"Und warum bist du dort oben, am Himmel?"

"Ich bin Okanory. Der Hüter der Karten. Mein Milleniumsmedaillon gibt mir die Macht zwischen den Welten zu wechseln. Ich bin hier um dir zu sagen, wie du in deine Welt zurück kommst.", antwortete dieser gelassen.

"Milleniumsmedaillon? Aber dann gäbe es doch acht Milleniumsgegenstände! Und wie komme ich zurück in meine Welt?", Yugi wurde immer neugieriger. Okanory legte die Stirn in Falten.

"Nun gut, ich werde es dir erklären. Es gibt insgesamt sechzehn Milleniumsgegenstände, sieben davon sind in deiner Welt, drei sind gut versteckt in dieser Welt und die restlichen sechs existieren in meiner Welt.

Nun zu deiner Rückkehr in deine Welt.

Trage dein Deck immer bei dir," Yugi nickte,

"sobald der Zeitpunkt gekommen ist, werden die Karten dir bescheid geben. Sei vorsichtig und handle gewissenhaft!"

Yugi setzte gerade zu einer erneuten Frage an...doch mit einem Rauschen war der geheimnisvolle Okanory verschwunden.

"Aber wie werden mir die Karten bescheid geben? Und wann ist es soweit?", schrie Yugi ihm panisch hinterher, aber der Hüter der Karten konnte ihn nicht mehr hören.

Lange grübelte Yugi im Gehen, was Okanory gemeint haben könnte, doch es fiel ihm nicht ein.
 

- Was meint er nur damit? -, fragte sich Yugi im gehen immer wieder.

Ratlos machte er sich auf den Weg zum Stadtpark.

Ganz in seine Gedanken versunken und den Blick auf den Himmel gerichtet, schlenderte er den Kiesweg entlang.

Er wollte gerade sein Deck aus der Tasche ziehen, als Joey und Thea auf ihn zukamen.

"Yugi, Alter was machst du denn hier?", rief ihm Joey schon von weitem entgegen und Thea rannte auf ihn zu.

"Yugi, ich hab dich so vermisst!", sie schloss Yugi in ihre Arme und drückte ihn so heftig, dass dieser keine Luft mehr bekam.

"Thea, ist gut ... du erwürgst mich noch!", wehrte Yugi ab und schob die völlig enttäuschte Thea von sich.

"Alter, was machst du überhaupt hier?", fragte Joey, der die beiden jetzt erst erreichte.

"Ich ... äh ... geh nur spazieren.", druckste er rum. Joey nahm ihn beiseite und flüsterte:

"Kannst du auch wo anders spazieren gehen? Du weißt schon warum." Joey zwinkerte und deutete auf die sichtlich beleidigte Thea.

"Ach, ich versteh schon ... aber warum hat sie mich so überschwänglich begrüßt?", fragte Yugi, leicht irritiert, denn Thea öffnete gerade den obersten Knopf ihrer Bluse. Was das wohl heißen sollte? O.K., vielleicht war ihr auch einfach nur warm, schließlich war Sommer!

"Weil ... äh ... verdammt! Weiß ich doch nicht!", antwortete Joey aufgebracht, der nichts von Theas Aktion mitbekommen hatte, denn als er sich zu ihr umdrehte, war der Knopf schon wieder geschlossen.

"Lass uns einfach allein!", er wandte sich um und ging zu Thea, die mit einer Unschuldsmiene da stand.

Joey packte sie am Arm und zog sie davon, im gehen drehte sie sich um und winkte Yugi mit genervter Miene.

- Die sind sich wohl auch nicht ganz grün. -, dachte er und schüttelte den Kopf.

Yugi ging noch lange planlos durch den Park, als ihm plötzlich die Idee kam, zum großen Ententeich zu gehen.

Da er völlig sicher sein wollte, dort allein zu sein, ging er über die Rasenfläche, an einem "Betreten Verboten" Schild vorbei, auf die Hecke zu, die an den Teich grenzte.

Er schlug sich langsam durch das dichte Strauchwerk und nach einigen widerspenstigen Ästen, erreichte er eine Lücke, wo er sehen konnte, was am Teich geschah, die Leute ihn aber nicht entdecken konnten.

Mit den Augen suchte er erst die linke Seite des Teiches ab. Die Bänke waren leer und bis auf ein paar Enten war nichts zu entdecken.

Wunderbar, wenn die rechte Seite nun genauso leer war, hatte er freie Bahn.

Sein Blick wanderte über den See hinweg zur anderen Uferseite. Alles vollkommen leer, oder? Nein, auf der Bank, ungefähr zwei Meter von seinem Versteck entfernt saßen Tristan und Serenity.

Yugi konnte nicht verstehen, über was die beiden redeten, also beschloss er näher an sie heran zu schleichen. Langsam und vorsichtig kroch er durch das Gebüsch, doch nicht vorsichtig genug.

* Knack * Yugi war auf einen kleinen Stock getreten und das Knacken war unüberhörbar.

"Scheiße!", fluchte Yugi leise, denn Serenity sprang auf und schaute sich panisch um.

"Was war das?", wandte sie sich ängstlich an Tristan, der sofort aufsprang und sie liebevoll in seine Arme schloss.

"Da war nichts Süße, außerdem bin ich doch bei dir um dich zu beschützen.!"

Langsam beruhigte Serenity sich.

"Komm, wir setzen uns wieder hin."

"Hmh...", machte Serenity leise und schaute sich noch einmal um, bevor sie sich setzte.

"Also, du glaubst, dass Yugi schwul ist.", stellte Tristan fest,

"Und wie kommst du darauf?"

Yugi traf fast der Schlag, als er Serenitys Verdacht hörte. Er hatte doch immer krampfhaft versucht, die Beziehung zwischen Seto und ihm geheim zu halten.

"Ich weiß auch nicht, Tristan. Er verhält sich so ... komisch ... anders als früher."

"Wann früher?", hakte Tristan nach.

"Bevor er die Treppe runter gefallen ist. Vorher war er immer so ... liebevoll zu mir, das fehlt mir!", beschrieb Serenity ihre Gefühle.

Yugi wurde immer nervöser. Wie konnte es sein, dass Serenity Verdacht schöpfte? Was hatte er anders gemacht? In seiner Zeit hier, nahm er immer mehr den Charakter des anderen Yugis an und die alte Welt, seine Welt und die Karten gerieten in Vergessenheit.

"Aber Serenity, du hast doch noch mich!", versuchte Tristan sie zu beruhigen.

Als Antwort bekam er nur ein stummes Nicken von ihr und sie senkte den Blick auf den Boden. Tristan beschloss sich ein Herz zu fassen.

Sie war bisher immer seine beste Freundin gewesen, aber das genügte ihm schon lange nicht mehr.

Er stand auf, stellte sich vor Serenity und kniete dann vor ihr nieder.

Yugi konnte nun Tristans Gesicht genau erkennen und sah, dass er dunkelrot angelaufen war. Er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, so wie Tristan da kniete sah er ja ganz süß aus.

Noch schaute Serenity auf den Boden und Tristan griff nach ihrer Hand. Sie hob den Blick und sie schauten sich nun genau in die Augen.

"Serenity", begann Tristan und seine Stimme klang unbeherrscht und leise.

"Serenity, ich ... hätte es dir schon früher sagen sollen, aber ... ich hatte nicht den Mut. Aber jetzt möchte ich es dir sagen.

Ich ... liebe ... dich.", es hörte sich an als müsste Tristan sich anstrengen um nicht den Mut zu verlieren. Er blickte sie hoffnungsvoll an.

Serenity starrte ihn völlig verdattert an. Tristans erhoffter Erfolg blieb aus. In seiner Vorstellung war Serenity ihm um den Hals gefallen und hatte ihn geküsst, doch sie blieb sitzen und starrte ihn weiter an.

Tristan konnte sich nicht rühren, warum tat sie nichts?

Langsam fasste Serenity sich wieder, doch ihre Sprache hatte sie noch nicht perfekt wiedergefunden.

"Du ... äh ... liebst ... mich?", fragte sie ungläubig.

"Äh, ja. Sonst hätte ich es dir nicht gesagt!", erwiderte Tristan aufgebracht.

"Aber Tristan, du weißt doch, dass ich in Yugi verliebt bin!", mit diesen Worten zerschlug sie all seine Hoffnungen ( die dumme Kuh, hat die Möglichkeit sich Tristan * schmacht * zu schnappen und tut es nicht! ).

Yugi war inzwischen kreidebleich geworden, er saß immer noch im Gebüsch und lauschte einem Gespräch, von dem er nie etwas erfahren sollte. Er fühlte sich schuldig, er hatte einfach seine Freunde belauscht und ihre geheimsten Gefühle entdeckt. Doch Tristan tat ihm noch mehr leid. Er hatte seine Gefühle für Serenity solange verborgen und jetzt, wo er ihr endlich sein Herz geöffnet hatte, wies sie ihn ab, weil sie in den schwulen Yugi verliebt war. Die beiden konnten einem wirklich leid tun.

"Aber Yugi ist doch schwul, glaubst du jedenfalls!", sagte Tristan verzweifelt und sank auf den Boden.

"Die Hoffnung, ihn für mich zu gewinnen, gebe ich erst auf, wenn er in festen Händen ist!", sie war aufgestanden und reichte Tristan die Hand um ihm hoch zu helfen, doch er schlug sie weg.

"Aber Tristan, versteh mich doch!", versuchte sie ihn zu besänftigen.

Wenn das so weiterging, würde Yugi übermorgen noch in diesem Busch hocken!

Er beschloss die ganze Situation zu retten und Serenity nicht weiter im Dunkeln tappen zu lassen. Er kroch leise aus seinem Gebüsch, ging über den Rasen zum Kiesweg und Richtung See. Er sah die beiden noch so sitzen wie vor ein paar Minuten, keiner von beiden sprach ein Wort.

"Hey Leute, was denn hier los?", rief er ihnen von weitem zu, obwohl er genau wusste was los war.

"Nichts.", winkte Tristan ab.

"Was machst du denn hier?", wollte Serenity wissen.

"Ich ... äh ... wollte mit euch reden.", es fiel Yugi verdammt schwer sich zu outen, aber es musste sein!

"Schieß los.", forderte Tristan ihn auf.

"Also ... äh ... ihr habt bestimmt gemerkt, dass ich mich in letzter Zeit blendend mit Seto verstehe.", begann er und die beiden nickten.

"Das liegt daran, dass ... ähm ... wir ineinander verliebt sind und zusammen sind.", die letzten Worte sprach er sehr schnell, jetzt war es wenigstens raus.

"Du bist also schwul?", Serenity starrte ihn entgeistert an. Yugi nickte nur, man, war ihm diese Situation peinlich!

Tristan klappte der Mund auf.

"Du bist schwul? Und mit Seto Kaiba zusammen?", er hatte sich langsam wieder gefasst. Das waren gute Neuigkeiten für ihn, er rechnete sich sofort wieder neue Chancen bei Serenity aus.

Lächelnd stand er vom Boden auf, klopfte sich den Staub von den Sachen, setzte sich auf die Bank und legte einen Arm um die Schultern der verstummten Serenity. Sie wehrte sich nicht, sondern starrte nur auf den Boden.

"Äh, Serenity ... stimmt irgendwas nicht?", fragte Yugi und stupste sie an.

"Was? Oh, nein, es ist alles klar. Ich musste nur eben die Info verarbeiten.", sie schaute auf und lächelte ihn gequält an.

Dann lehnte sie sich überraschenderweise mit dem Kopf an Tristans Schulter.

"Yugi, kannst du uns allein lassen?", flüsterte Tristan. Yugi nickte nur stumm und wandte sich zum gehen.

- Na ganz toll! Jetzt hab ich mir mein Deck immer noch nicht in Ruhe angeschaut! Und zu Hause geht das nicht, weil mein verrückter Bruder da rumhängt. Bei Seto eingeladen bin ich auch noch! Nie find ich Zeit für mich! Scheiße! -, sauer kickte er eine leere Cola Dose ins Gebüsch und stapfte wütend den Weg entlang.

Schließlich hatte er die beiden zusammen gebracht und was taten sie? Schickten ihn einfach weg, ohne ein Danke Schön!

Er hob einen Stein vom Boden auf und warf ihn in eine Pfütze.

Nachdem er sich einigermaßen beruhigt hatte, schlug er den Weg zu Seto ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ryourin
2004-01-14T12:40:20+00:00 14.01.2004 13:40
*reinschnei*
Tach auch^^ *wechlol* Mann, das is geil... Besonders die Vorstellung, Yami kiffen zu sehn XD


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