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BlackO:The Nemesis

von

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Die ersten Schritte sind getan.

„…Lebe Olive“, aus dem Schlaf aufschrecken, schaut sie sich hektisch Atmen in dem dunklen Krankenzimmer um. Spürt ihr Herz viel zu schnell gegen ihren Brustkorb schlagen und ihr Blut, durch ihren Adern pumpen. War ihr so, als hätte sie die Stimme von Bug gehört und welche sagte, dass sie Leben soll. Doch da dies unmöglich ist, schüttelt sie schwach ihren Kopf und lässt sich zurück ins Kissen fallen. Sich sicher sein, dass sie das nur geträumt hat. Und doch, lassen diese beide Worte sie nicht mehr los. Würde ihr Mann, nach all dem, dies sagen? Würde er sich dies, für sie wünschen? Wahrscheinlich ja. Auch wenn er ihr nie was gesagt hat, wer sein Vater wirklich ist, war er im Grunde ein guter Mensch. Auch wenn sein Schweigen das Leben ihrer Tochter gekostet hat und ihres, die Hölle werden ließ. Doch glaubt sie nicht, dass er dies je beabsichtigt hat. Liebte er Lilly und auch sie, dafür viel zu sehr …
 

„Leben?“, murmeln, nicht mehr sicher, wie man das tut und es wohl erst wieder richtig Lernen müssen.

Auch wenn der erste Schritt getan ist, wird es nicht unbedingt einfacher werden. Doch hat sie Menschen an ihrer Seite, die es ihr zeigen werden. Ihr zeigen, wie man wieder Spaß am Leben hat. Wie man lacht und liebt. Da ist sie sich sicher. Auch wenn sie für das Letzte wohl deutlich länger brauchen wird. Ist es was anderes, mit einem Mann aus Lust und ohne Liebe zu schlafen, als einen Mann zu lieben und diesem sein Herz anzuvertrauen. Doch auch dies wird sie hoffentlich im Laufe der Zeit wieder können.

Das Bild, welches ihr sich bei diesen Gedanken auftut und Law zeigt, welcher sie mit seinem Blick aus seinen grauen Augen nahezu gefangen nimmt, beiseiteschieben.

Mag sie den Käpt´n wirklich sehr, fühlt sich auch in dessen Nähe mittlerweile mehr als sicher und geborgen, gerade nach den letzten Tagen, wo er immer an ihrer Seite war. Doch glaubt sie nicht, dass sie jemals wieder für einen Arzt, vor allem für einen Arzt der Pirat ist, mehr als nur tiefe Zuneigung empfinden kann. Nicht nach dem, was so einer ihr angetan hat. Doch am Ende wird es wohl nur die Zeit zeigen, ob sie darüber hinwegsehen kann.

Schwer seufzend, da ihr Leben wieder einmal eine Wendung genommen hat, die nicht drastischer sein könnte und sich fragen, ob es ein Happy End geben wird, oder dies ein Trauerspiel ist.
 

„Du bist wach?“, hört sie die ruhige Stimme von Law auf einmal von der Tür her sagen, worauf sie aus ihren Gedanken schreckt und zu dem Käpt´n schaut.

„Hmm, aber noch nicht lange. Was machst du um diese Zeit hier?“

Sich etwas aufsetzten, damit sie ihn besser sehen kann, während er die wenigen Schritte bis zu ihrem Bett überwindet.

„Visite, wie jeden Morgen. Doch normalerweise schläfst du dann noch. Aber wenn du schon wach bist …“, erklärt er ihr und setzt sich neben sie auf die Matratze. Ihre unverletzte Hand in seine nehmen und ihren Puls kontrollieren, während sie drauf wartet, dass er weiter spricht.

„Dein Puls ist okay, dafür, dass du gerade erst aufgewacht bist. Fieber hast du auch seit zwei Tagen keines mehr. Und die meisten Verletzungen sind mittlerweile verheilt. Im Grunde spricht nichts dagegen, wenn du mich zum Frühstück begleitest. Etwas Gesellschaft und Bewegung würde dir ganz guttun. Was meinst du?“

Spüren, wie sich auf seine Worte hin, ihre Lippen zu einem Lächeln verziehen, nickt sie ihm begeistert zu.

„Gerne. Mir fällt langsam die Decke auf den Kopf.“

„Denke ich mir. Aber ich nehme dich nur mit, wenn du versprichst, es nicht sofort zu übertreiben. Nach dem Frühstück bleibst du im Gemeinschaftsraum, vorausgesetzt, das es dir dann immer noch gut geht. Kein unnötiges herumrennen. Wenn dann lieber kurze Wege mit Pause. Verstanden?“

„Verstanden“, lächelt sie ihn glücklich, endlich aus diesem Zimmer zu kommen, an und schlägt damit die Decke zur Seite und steht, unter dem wachsamen Blick von Law vorsichtig auf. Denn, auch wenn es ihr so weit wieder gut geht, die Kräftigste ist sie immer noch nicht. Und laufen oder stehen, strengen noch gut an. Auch wenn es jeden Tag besser wird. Aber nachdem Law ihr erklärt hatte, was sie alles für innere Verletzungen hatte, ist das auch kein Wunder. Immerhin musste er ihr ein Teil der Leber entfernen, welches von der Klinge damals, völlig zerstört wurde.

Sich eine dünne Jacke überziehen, würde es ihr nur im Shirt auf Dauer zu kalt werden, blickt sie zu Law, welcher sich seufzend wieder hinstellt und vorgeht. Ihr die Tür aufhalten und während sie an ihm vorbeigeht, spüren, wie er seine Hand vorsichtshalber auf ihren Rücken legt. Und worauf diese Stelle angenehm warm wird und sich diese anfängt, sich in ihrem Körper zu verteilen.
 

*
 

Die ausgelassene Stimmung genießen, welche entstanden ist, als er mit Olive den Gemeinschaftsraum betreten hat und welche seitdem anhält. Freut sich seine Crew, die Schwarzhaarige wieder gesund und vor allem lebend, unter ihnen zu wissen.

Besonders Ikkaku und Penguin, und welche sich mit dieser, nachdem Frühstück in die Leseecke auf das Sofa verzogen haben und sich seit dem dort unterhalten. Und wobei er Olive anmerkt, dass sie es zwar genießt, auch ihren Spaß hat, jedoch immer noch Verhalten ist, wenn noch jemand anderes außer den beiden dazukommt. Sie wahrscheinlich auch noch etwas Zeit brauchen wird, dies abzulegen. Ganz sie zu sein. Doch so gerne er ihr den Spaß gönnt, sieht er auch, dass sie das alles immer noch anstrengt. Das viele Sitzen, die Aufmerksamkeit und selber aufmerksam sein müssen. Und würde er das Ganze gleich beenden. Hat er keine Lust, dass sie wieder Fieber bekommt und das Ganze von vorne losgeht. Da ist er lieber der gemeine Arzt, der ihr noch ein oder zwei Tage länger Bettruhe verordnet. Zumal kann sie diese auch in ihrer Kajüte abhalten. Immerhin erholt sie sich wirklich schnell, trotz dieser schweren Verletzungen, die sie teilweise hatte. Und was ihn daran erinnert, was er heute noch tun muss und was ihr ganz gewiss nicht gefallen wird. Sein Glas auf den Tisch vor sich abstellen, steht er seufzend auf und geht zu den dreien rüber. Hört beim näher kommen, dass sie sich über den anstehenden Landgang in vier Tagen unterhalten und ob Olive glaubt, bis dahin so weit wieder fit zu sein, dass sie für ein oder zwei Stunden mitkommen kann.
 

„Das hängt davon ab, wie sehr sie sich jetzt an meine Anweisung hält, es für heute gut sein zu lassen und sich die nächsten Tage noch schon wird“, mischt er sich in das Gespräch ein und worauf sich gleich drei Augenpaare auf ihn richten. Wobei ihn nur das Grüne interessiert und in welchen er ein Hauch, Müdigkeit erkennt.

„Für heute reicht es. Merkst du selber, oder?“, wendet er sich direkt an Olive, welche erschöpft nickt.

„Hmm, schon ein wenig. Aber kann ich dann wenigstens in meine Kajüte, anstelle des Krankenzimmers?“, bittet sie ihn, verstehen können, dass sie da raus will, und spricht nichts dagegen, worauf er ihr zunickt und ihr Glückliches lächeln sieht. Was bei ihm mittlerweile ganz andere Dinge auslöst.

„Davor muss ich aber noch die Fäden ziehen“, lenkt er ein und worauf ihr Blick für einen kurzen Moment verwirrt wird, ehe sich eine gesunde und hübsche Röte auf ihren Wangen ausbreitet, als sie versteht, welche Fäden er meint. Und auch er merkt, wie sein Gesicht etwas warm wird, wenn er an diese pikante Stelle denkt. Da kann er noch so sehr Arzt sein, bei ihr ist das anders.

„Komme ich ja nicht drumherum. Und gesehen hast du ja eh schon alles. Also …“, lenkt sie seufzend ein und steht langsam auf, worauf sie zu schwanken anfängt und er nach ihrem Arm greift. Sie reflexartig an sich zieht und festhält, bis sie auf eigenen Beinen stehen kann und ihn, von untenher mit verdutzen Blick anschaut.

„Vorsichtig“, ermahnt er sie, weiterhin festhalten und mit ihr langsam losgehen. Die Blicke, die Ikkaku und Penguin ihnen noch hinterherwerfe, ignorieren. Sollen die sich an ihre eigene Nase fassen. Wenn er auch die letzten Tage und Wochen kaum was von seiner Crew mitbekommen hat, das die beiden mittlerweile was miteinander haben, jedoch schon.
 

Am Behandlungszimmer ankommen, öffnet er ihr die Tür und deutet auf die Liege. Und während er nach der Pinzette und einer Schere für den Faden sucht, sieht er im Augenwinkel, wie sie sich ihre Hose auszieht und sich nur mit einem schwarzen Höschen, das ihn kräftig Schlucken und seine Gedanken auf Abwege gehen lässt, auf die Liege setzt.

Tief durchatmen und sich gedanklich ermahnen, nimmt er zusätzlich noch ein Abdecktuch mit. Würde er dies brauchen, um sich konzentrieren zu können, und für Olive, wäre es wahrscheinlich auch angenehmer, wenn er keinen direkten Blick auf ihren Scham hat.

Die Schere und Pinzette auf den kleinen Tisch neben der Liege ablegen, reicht er ihr das Tuch und worauf sie ihn mit schief gelegten Kopf fragend anschaut.

„Zum Abdecken“, erklärt er ihr und an ihrer Röte erkennen, dass sie versteht und es ihm damit abnehmen.

„Danke.“

„Es macht es uns beiden leichter und jetzt leg dich hin, lass dein Bein angewinkelt zur Seite über den Rand der Liege fallen“, bittet er sie, sich währenddessen auf den Rollhocker setzten und richtig positionieren. Ihren Blick auf sich spüren, während er nach der Pinzette und Schere greift und sie daraufhin fragend anschauen.

„Für dich auch leichter? Also bin ich nicht die Einzige, die nervös ist“, schlussfolgert sie und in solchen Momenten, ihre Intelligenz verfluchen. Doch will er sie auch nicht anlügen, so nickt er und räuspert sich leicht.

„Ich bin zwar Arzt, aber auch ein Mann. Du eine attraktive Frau, die nicht einladender da liegen könnte. Und deine Höschenwahl, macht es auch nicht unbedingt einfacher“, erklärt er, spüren, wie seine Ohren und Wangen an Temperatur dazugewinnen und seinen Kopf automatisch senken, sodass sie dank seiner Mütze, es nicht sieht.

„Bringe ich dich etwa auf dumme Idee?“, hört er sie raunend sagen und ihren Blick auf sich spüren, während sie versucht, unter seiner Mütze zu schauen und welchen er, mit einem tiefen seufzen, am Ende erwidert. In ihre grünen Augen blickt, welche mit einem schelmischen Ausdruck, in die seine schauen.

„Ja tust du. Dafür auch das Abdecktuch und jetzt versuch still zuhalten. Ich fange an“, erwidert er ernst, sehen, wie ihr Blick von schelmisch zu überrascht wechselt, wohl nicht mit so einer direkten Antwort gerechnet haben. Doch wie er schon einmal für sich entschieden hat, würde er kein Geheimnis daraus machen, dass er etwas für sie empfindet. Und sich dann auf seine Arbeit konzentrieren, fängt er an, den ersten Faden, nur wenige Zentimeter neben ihrem verdeckten Scham, durchzuschneiden.

„Entschuldige, ich wollte nicht …“

„Hast du nicht. Es ist, wie es ist.“, unterbricht er sie direkt und dabei kurz zu ihr hochschauen, ihr Schwaches nicken sehen, während ihr Blick nachdenklich wird und er sich damit wieder der Naht zuwendet. Und während er die lange Narbe betrachtet, schweifen seine Gedanken zu ihrer Bitte, ihr zu helfen. Was er immer noch tun wird. Natürlich, wie könnte er nicht, doch …
 

„Wie gedenkst du nun weiter zu machen? Du hast mich um Hilfe gebeten und ich helfe dir. Doch was willst du nun tun, um ihn zu finden?“

Denn wenn er sich recht erinnert, ist sie ihn schon ein knappes Jahrzehnt auf den Fersen, die BlackO sogar noch länger und hat ihn nie erwischt. Und ihm fällt nicht ein, was er daran ändern kann. Ihr schweres Ausatmen hören, hebt er seinen Blick zu ihren Augen, welche ihn mit nachdenklichen-nervösem Ausdruck betrachten. Scheint, als hätte sie diesbezüglich sich schon was überlegt.

„Ich dachte, dass wir uns deinen Piratenstatus zu Nutze machen können. Es würde keiner Fragen stellen, solltest du dich in der Unterwelt herumtreiben und dich nach Sklaven, vorzugsweise Kindern erkunden. Nicht bei der Vergangenheit, die du hast. Dass du damals bei DeFlamingo warst, spielt uns in diesem Punkt in die Hände. Auch wenn es Jahre her ist. Doch vergessen die Leute so was nicht so schnell. Und so könnte man seinen Aufenthaltsort in Erfahrung bringen. Wenn du bereit dazu wärst, natürlich. Ansonsten bleibt uns nur das Fragen und Erkundigen auf den verschiedenen Inseln. Doch hatte ich bisher damit nicht viel Erfolg. Zumal, könnte das irgendwann verdächtig erscheinen, oder wir geraten an den Falschen und er wird gewarnt.“
 

Nachdenklich nicken und die Schere und Pinzette zur Seite legen, als er fertig ist, betrachtet er die feine rötliche Narbe, welche man nur zu Gesicht bekommen wird, wenn Mann sich ihr auf bestimme Art nähert. Sich dann jedoch besinnen, da seine Gedanken abschweifen, seufzt er leise und blickt wieder zu ihrem Gesicht hoch. Ihr eine Antwort auf ihren Vorschlag geben, welcher an sich gut ist, und für ihn kein Problem wäre, wäre da nicht eine Sache, die sie nicht bedacht hat, und den Plan, von vorneherein scheitern lässt.
 

„Hmm, das wäre eine Möglichkeit, ja. Doch du vergisst, dasss die Leute ebenfalls wissen, dass ich damals zusammen mit dem Strohhut DeFlamingo bekämpft habe. Hinzukommt, dass ich mit einer der Kapitäne war, die die Weltregierung gestürzt hat und bei dessen Neubesetzung, Mitsprache recht hatte. Ich glaube nicht, dass man mir abkaufen würde, dass ich auf einmal Interesse an Kindersklaven habe, wo ich mich damals für dessen Abschaffung ausgesprochen hab.“

Sehen, wie sie sich frustriert auf die Unterlippe beißt, während sie über seine Worte nachdenkt und sich wieder aufsetzt, als sie merkt, dass er fertig ist. Wäre es wirklich unwahrscheinlich, dass die Broker für Menschenhandel ihm das abkaufen würden.

„Was ist mit der BlackO? Haben die keine Informationen, die dir weiterhelfen?“

„Nein, alles, was sie wussten, haben sie mir gesagt. Ich kann Hermes zwar noch einmal fragen, doch glaube ich nicht, dass sie was Neues wissen. Andernfalls hätte er es mir schon gesagt. Immerhin sucht die ganze BlackO schon seit Jahren nach Dr. Painless. Schon bevor ich mich ihnen anschloss.“

„In Ordnung. Dann überlegen wir weiter. Wenn uns nichts einfällt, versuchen wir es mit deinem Plan“, schlägt er ihr vor, wenn er diesen dann auch noch etwas ändern würde.

„Das wird schon. So, du kannst dir deine Hose dann auch wieder anziehen. Für heute bin ich fertig. Die letzte Naht, die von der Stichwunde, braucht noch etwa eine Woche. Aber dann können dort auch die Fäden raus.“

„Hmm, was ist mit meinem Handgelenk? Wann bekomme ich die Schiene ab?“, geht sie auf den Themenwechsel ein, und daraufhin sehen, wie ihr Blick wieder etwas klarer wird und nicht mehr ganz so niedergeschlagen ist.

„Frühstens in zwei Wochen.“

„Erst? Gerade das Teil nervt am meisten. Ich kann mir ja nicht mal die Haare richtig Bürsten oder binden. Meine Kleider bekomme ich auch nicht so zu“, murrt sie, was ihm ein seichtes Schmunzeln entlockt, als er ihr Schmollen sieht.

„Dabei kann dir Ikkaku doch helfen, oder du fragst, wen anders. Das sollte dein kleinstes Problem sein“, damit vom Hocker aufstehen und ihr die Hand reichen, wirkt sie langsam etwas sehr blass auf ihn und würde er sie jetzt so was von ins Bett schicken, sich noch etwas ausruhen lassen.
 

„Komm. Wenn du dich den Rest des Tages ausruhst, kannst du beim Abendessen wieder dazukommen“, macht er ihr den Vorschlag, worauf sich ihr Schmollmund zu einem kleinen Lächeln verzieht und sie mit seiner Hilfe von der Liege steigt.

Sie weiterhin festhalten, als er ihr leichtes Schwanken wahrnimmt, führt er sie zurück in ihre Kajüte und öffnet auch hier ihr, die Tür.

Und sieht wie sie kurz ins Stocken gerät, als sie sich in dem Raum umschaut, in dem sich offensichtlich Ikkaku ausgetobt hat.

„Aber … wer?“, hört er sie murmelnd sagen, während sie mit vorsichtigen Schritten weiter in den Raum geht und sich die neue Deko anschaut. Den Vorhang, welcher vor dem Bullauge hängt, dazu die passende Bettwäsche. Und das wohl für Olive wichtigste, den Bilderrahmen, mit dem Foto von ihr, ihrem Mann und Lilly und der auf ihrem Nachttisch steht und ihre volle Aufmerksamkeit auf sich zieht.

„Ich denke, das hast du Ikkaku zu verdanken. Jedenfalls wollte sie zusammen mit Uni und Clione, das Chaos aufräumen, was ich nach der OP hier veranstaltet habe. Hätte jedoch nicht mit so etwas gerechnet“, gibt er zu und sieht ihren verwunderten Blick, welcher sich jedoch schnell in einen Dankbaren ändert und er deutlich das verdächtige Glitzern in ihren Augen sieht.

„Du bist ihr sehr wichtig, wenn ich dich daran Erinnern darf. Aber nicht nur ihr, auch die anderen waren, nachdem sie gehört haben, was passiert ist, zutiefst erschüttert. Sie sehen dich als Crewmitglied und als Freundin. Vergiss das nicht.“

Ihr schwaches Nicken sehen und wie sie sich über die Augen wischt, bevor ihr Blick zu ihm geht und ihm einen angenehmen Schauer über den Rücken laufen lässt. Wie sich ihre grünen Augen, mit einem Blick, wie er ihn bei ihr noch nicht gesehen hat, direkt auf ihn richten.

„Was … was ist mit dir? Siehst du das genauso? Ich meine … nur weil du mir hilfst, heißt das ja nicht …“, hört er sie leise sagen und zum Ende hin, fast schon flüstern, während ihr Blick mit jedem Wort unsicherer wird.

Sich seufzend vom Türrahmen abstoßen und auf sie zugehen, bleibt er direkt vor ihn stehen und blickt auf sie herunter. Nicht sicher, was er ihr sagen soll. Weder will er sie anlügen, noch mit dem, was er für die empfindet, überrumpeln oder gar verschrecken.

„Ich …“, fängt er an, ihr dabei eine der Haarsträhnen aus dem Gesicht streichen und anschließend, mit seinen Fingerspitzen, über ihre Wange streicheln, während er nach den richtigen Worten sucht. Ihren überraschten Blick aufgrund seiner Handlung sehen und die Wärme ihrer Wangen, an seinen Fingern fühlen, welche eine leichte Röte angenommen haben.

„Du bist mit sehr wichtig, Olive. Und mehr werde ich nicht dazu sagen. Aber, ich denke, das brauche ich auch nicht. Und solltest du irgendwann bereit sein, frage mich noch einmal und ich zeige dir, wie wichtig du mir bist.“

„Law … was?“

Seinen Kopf schütteln, und worauf sie mit zusammengepressten Lippen ihren Blick senkt und leicht nickt. Ganz genau verstanden haben, was er ihr damit sagen will.

„In Ordnung“, hört er sie hauchen, dabei einen Schritt zurückweichen, ehe sie ihn wieder anschaut.

„Vielleicht irgendwann“, stimmt sie zu, was seinen Herzschlag kurz ins Stocken bringt, als ihm bewusst wird, dass dies kein endgültiges Nein ist.

„Dann ruhe dich jetzt etwas aus. Ich hole dich zum Abendessen ab“, ihre Antwort nicht mehr abwarten, verlässt er mit zügigen Schritte ihre Kajüte und schlägt den Weg zur Brücke ein. Sich nun mit irgendwelchen Aufgaben ablenken müssen, andernfalls würde er das irgendwann, in ein jetzt ändern. Erst recht, wenn sie ihn noch einmal so anschaut, wie sie es eben getan hat.
 

*
 

Sich auf ihr Bett fallen lassen, als Law verschwunden ist und auf die geschlossene Tür starren. Spürt sie immer noch ihren viel zu schnellen Herzschlag. Ausgelöst von seinen Worten und welche nichts anderes Bedeuten, als, dass er wohl mehr für sie empfindet. Es ihr aus naheliegenden Gründen nicht so sagen kann oder will. Doch reicht es auch so schon, sie zu verwirren und auch etwas zu verunsichern. Denn, wie nun damit umgehen? Ja, sie sagte, irgendwann vielleicht und meint es auch genau so.

Mag sie ihn schon, doch reicht dies aus, irgendwann, vielleicht, mehr in ihm zu sehen, mehr für ihn zu empfinden?

Es nicht sagen können und wohl einfach schauen müssen, was die Zeit zeigen wird, lässt sie sich geschafft nach hinten fallen und zieht zischend die Luft ein, als sich dadurch die Naht an ihrer Seite bemerkbar macht.

„Verdammter Mist“, fluchend und nicht nur die Schmerzen damit meinen, legt sie sich richtig hin und presst ihr Gesicht in ihr Kissen. Schlafen. Wird sie jetzt einfach etwas schlafen. Danach würde das Chaos, was er in ihr angerichtet hat, sich hoffentlich gelegt haben, sodass sie dem Ganzen einfach seinen Lauf nehmen lassen kann. Denn, egal wie, ändern, oder groß daran was Beeinflussen, kann sie ja doch nicht. Also, entweder wird dieses vielleicht irgendwann eintreten, oder auch nicht.

Und mit diesen Gedanken zieht sie sich ihre Decke über den Kopf und ist mit einem letzten Blick auf das Foto auf ihrem Nachttisch eingeschlafen. Dabei die Worte von heute Morgen in Erinnerung, welche Bug ihr im Traum gesagt hat. Nämlich, dass sie wieder leben soll.
 

*
 

Gähnend betritt sie am nächsten Morgen den Gemeinschaftsraum, welcher selber noch im Dunklen liegt und biegt zur Küche ab. Konnte sie aus irgendeinen Grund nicht mehr weiterschlafen und beschloss daher, Uni und Clione etwas Gesellschaft zu leisten und sich dabei einen Kaffee zu gönnen. Beim näher kommen der Küchentür, die ihr mittlerweile vertrauten Geräusche hören, die Uni und Clione machen, öffnet sie diese und wird daraufhin von den beiden Köchen mit großen Augen angeschaut.

Bei den Blicken der beiden zu Schmunzeln anfangen und sich an die Anrichte lehnen, auf der die Kaffeemaschine steht und schon am Laufen ist.

„Morgen“, begrüßt sie die beiden, welche immer noch Maulaffen feilhalten und erst zu sich kommen, als das Zischen des Gemüses in der Pfanne nicht mehr zu überhören ist und sich dieser zuwenden und die Pfanne vom Feuer ziehen.

„Was … was machst du hier? Du sollst dich doch noch schonen. Ich glaube nicht, dass der Käpt´n das so gut findet, wenn er dich hier antrifft“, geht Uni sie an, den Kochlöffel in der Hand hin und her schwingen.

„Ich bin nicht zum Arbeiten hier. Keine Sorge. Das schaffe ich tatsächlich noch nicht. Aber ich konnte nicht mehr schlafen und dachte mir, ich leiste auch etwas Gesellschaft und trinke mir in Ruhe einen Kaffee.“

„Ah so“, beruhigt sich Uni so gleich wieder und mit einem Blick zu Clione, welcher nur ratlos mit den Schultern zuckt, sich ihr wieder zuwendet.

„Ich denke, dann geht das klar. Nun, dann bedien dich. Weißt ja, wo alles ist. Und schön, dich wieder hier zu haben. Die Küche war die letzten Wochen viel zu ruhig“, begrüßt er sie dann richtig, was sie schüchtern, jedoch erfreut über seine Worte lächeln lässt.

„Hmm, ich vermisse das Kochen auch“, gesteht sie und sich dabei in dieser umschauen.

Hat sie damals schon gerne das Essen für ihre Familie gemacht. Und freut sie sich auf den Tag, wo Law ihr erlaubt, wieder in der Küche mitzuhelfen. Als ihr ein Zettel auffällt, welcher neben dem Reis auf der Anrichte liegt und auf dem sie definitiv ihre Handschrift erkennt.

Neugierig was es damit auf sich hat, geht sie zu Uni rüber und betrachtet das Rezept für die Onigiri, dass sie ihm aufgeschrieben hat.

„Du nimmst das? Was ist mit deinem eigenen Rezept? Das ist doch sehr gut“, will sie wissen und betrachtet die wenigen Onigiri, die er schon fertig hat.

„Ähm … nun der Käpt´n hat mich darum gebeten. Scheinen die ihm deutlich besser zu schmecken. Aber ich bekomme sie nicht so hin. Jedenfalls meinte er, da würde etwas fehlen. Jedoch weiß ich nicht, was das sein soll“, erklärt er ihr und nicht wissen, was diese Worte in ihr auslösen. Nicht da dem indirekten Geständnis von Law gestern, als er sie zur Kajüte begleitet hat.

Schlucken und das Chaos in ihrem Inneren ignorieren, atmet sie tief ein und betrachtet den fertigen Reis und probiert einen kleinen Löffel davon.

Ihre Stirn kräuseln und schmecken, schaut sie skeptisch zu Uni.

„Ist doch genauso, wie er sein sollte“, murmelt sie, noch eine kleine Löffelspitze nehmen und ein weiteres Mal schmecken, doch bemerkt sie nichts, was daran nicht stimmen soll.

„Nein, du hast alles richtig gemacht.“

„Hmm, dann liegt es wohl daran, dass ich und nicht du, sie ihm machst“, zwinkert er ihr zu, was sie mit roten Wangen wegschauen lässt. Scheint es wirklich kein Geheimnis zu sein, dass Law Interesse an ihrer Person hat, wenn so offen darüber gesprochen wird.

„Ah wie ich an deinem Gesicht sehe, hat er es dir mittlerweile gesagt. Und was hast du geantwortet?“
 

Schwer ausatmen, wendet sie sich von dem Koch ab und nimmt sich eine Tasse und füllt diese mit den mittlerweile fertigen Kaffee auf. Sich mit einem Weiteren seufzen an die Anrichte lehnen, ehe sie sich Uni, aber auch Clione, der zwar schweigt, aber ihrem Gespräch interessiert zuhört, wieder zuwendet.

„Er hat es indirekt gesagt. Es ist gerade nicht der richtige Zeitpunkt für so etwas und ich habe dafür auch eigentlich keinen Kopf. Weiß ja nicht mal, ob ich das kann. Mich wieder auf einen Arzt beziehungsweise Pirat einzulassen. Daher sagte ich, vielleicht irgendwann. Und jetzt lasst uns bitte das Thema wechseln.“

„In Ordnung, das kann ich sogar verstehen. Gut, dann erzähle uns eine Jugendsünde aus deiner Kindheit. Die kleine Olive wird doch garantiert, den ein oder anderen Mist verzapft haben“, grinst er sie an und entlockt ihr damit, ebenfalls ein kleines Grinsen.

„Den ein oder anderen? Ich habe meine Eltern anmachen Tagen zur Verzweiflung getrieben. Als Kind war ich mehr Junge als Mädchen und habe mich dementsprechend auch verhalten“, gesteht sie und schweift in Gedanken zurück zu den Tagen, wo sie mit zerrissener Kleidung und voll mit Matsch besudelt nach Hause gekommen ist. Oder der Tag, wo ihr bei einer Prügelei, ein Zahn ausgeschlagen wurde.

„Wirklich? Hätte ich nicht gedacht. Du wirkst immer so ganz Frau mit deinen Kleidern und deinen Bewegungen.“

„Hmm oh doch. Meine Vorliebe für Kleider und dem ganzen Frau sein, kam erst sehr viel später. Ich glaube, ich war siebzehn, fast achtzehn, als ich mein erstes Kleid in einem Laden gesehen habe und mich direkt darin verliebt hatte. Und als ich es anzog und damit nach draußen bin … die Reaktion der Männer, aber auch von Frauen. Es gefiel mir und irgendwann wusste ich, wie man diese Waffe von Körper richtig einsetzt und kleidet“, zwinkert sie den beiden Köchen zu, als sie deren Blicke sieht, die über ihre Gestalt wandern und verstehend nicken.
 

*
 

Aufschauen, als er Olive´s Kajütentür hört, zieht er sich schnell sein Shirt über und verlässt damit seine eigene.

Sich fragen, was diese dazu veranlasst hat, zu dieser frühen Stunde ihre Kajüte zu verlassen. Gerade, wo sie sich eigentlich noch etwas schonen sollte und als er sieht, dass sie zum Gemeinschaftsraum geht, folgt er ihr leise. Für sie hoffen, dass sie nicht auf die Idee kommt, in der Küche mitarbeiten zu wollen. Spätestens dann, würde er sie an ihr Bett fesseln und erst wieder losbinden, wenn auch die Stichwunde in ihrer Seite vollständig verheilt ist.

Kurz nach ihr im Gemeinschaftsraum ankommen, hört er ihre helle Stimme durch die Küchentür, und wie sie Uni gerade beruhigt, dass sie nur einen Kaffee und etwas Gesellschaft braucht. Zufrieden mit ihrer Antwort, wird er sie wohl doch nicht ans Bett festbinden müssen, was ein Teil in ihm doch etwas schade findet, stellt er sich neben die Tür zur Küche und lauscht ein wenig. Und zuckt ertappt zusammen, als er Uni´s Theorie hört, warum ihm dessen Onigiri nicht so gut schmecken wie Olive´s, obwohl es das selber Rezept ist. Und dem in Gedanken wohl oder übel zustimmen müssen.

Doch als er sie dann wenige Minuten später sagen hört, dass sie nicht wisse, ob sie sich auf einen Arzt beziehungsweise einen Piraten einlassen könnte, senkt er nachdenklich den Blick auf den Boden. Ist ihm ihr Unterton dabei nicht entgangen und welcher dafür sorgt, dass sich nicht nur sein Magen verkrampft. Sondern auch, dass er ein Stich in seinem Herzen fühlt, den ihre Worte ausgelöst haben. Zwar hat er auch schon in diese Richtung gedacht, was bei ihrer Vergangenheit nicht abwegig ist, doch es aus ihrem Mund zu hören, ist dann noch einmal etwas anderes, als wenn er selber daran denkt, und macht das, vielleicht irgendwann, von gestern, eher zu einem, nie im Leben.
 

„Uff, Käpt´n, was stehst du den hier im Dunklen herum?“, hört er Uni leise sagen, der sich dabei die Hand übers Herz legt und ihn damit, aus seinen Gedanken holt. Zu seinem Koch runterschauen, welcher ihn mit einem skeptischen Blick betrachtet.

„Lauschst du etwa?“

„Nein“, sagen, würde er das nie tun und diesen damit stehen lassen, verschwindet er in die Küche.

Braucht er jetzt erst einmal einen Kaffee, doch als er die Schwarzhaarige mit rosé Wangen und einem Lächeln auf der Anrichte sitzen sieht, ihre grünen Augen, welche sich bei seinem eintreten, ihm zuwenden, erschaudert er leicht. Wissen und merken, dass er sich immer tiefer in etwas reinreitet, was im schlimmsten Fall, mit einem, nie im Leben, endet.

„Guten Morgen Käpt“, hört er Clione neben sich sagen, doch beachtet er den Koch kaum und nickt diesem nur sachte zu, während er sich eine Tasse aus dem Schrank nimmt und diese mit Kaffee auffüllt.

„Was machst du hier?“, will er von ihr wissen, mit Absicht den Unwissenden spielen, und dabei einen vorsichtigen Schluck der heißen Flüssigkeit nehmen.

„Konnte nicht mehr schlafen. Dachte, ein Kaffee würde nicht schaden.“

„Hmm“, brummt er verstehend, sich damit neben sie an die Anrichte anlehnen und schweigend, ihre Nähe und seinen Kaffee genießen. Wobei er deutlich ihre Blicke auf sich fühlt, wenn sie glaubt, er sehe diese nicht und welche ihn wahnsinnig machen.
 

„Ich hatte übrigens noch einmal darüber nachgedacht … “, fängt sie nach einiger Zeit des Schweigens, zusammenhanglos an, worauf er fragend seinen Kopf zu ihr dreht.

„Hmm?“

„Ich werde Hermes anrufen. Allein schon, um ihm zu sagen, dass ich noch lebe. Zudem will ich wissen, ob es Hera geschafft hat. Und vielleicht hat er ja doch neue Informationen für mich.“

„Verstehe, wann?“

„Dachte heute nach dem Mittag. Willst du bei dem Gespräch dabei sein?“

„Ja, kann nicht schaden“, stimmt er ihr mit einem Nicken zu und wendet sich dann wieder ganz seinem Kaffee zu. Spüren, wie sich ein erneutes Schweigen über sie beide legt und welches von seinen und ihren heimlichen Blicken begleitet wird.

Doch als er die ungläubigen Blicke und Uni´s fassungsloses Kopfschütteln, seiner Köche sieht und diese mit einem strengen Blick aus verengten Augen beantwortet, worauf der Koch sich mit einem seufzen, seiner Arbeit wieder widmet. Soll sich seine Crew bloß nicht einmischen. Würde er das mit Olive auch selber hinbekommen, auch wenn er, im Gegensatz zu manch anderen aus seiner Mannschaft, wenig Erfahrung mit Frauen hat. Doch hat er was anderes dafür, und das ist seine Beharrlichkeit. Er hat Zeit und irgendwann wird Olive ihm schon sagen oder zeigen, was sie will. Und so lange wird er warten.



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