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BlackO:The Nemesis

von

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Was war, was ist und was möglich sein könnte.

Geistesabwesend, streichelt er über Olive´s Oberarm, während diese an ihm gelehnt schläft und ihr dabei immer noch vereinzelte Tränen über die Wange laufen. Was er ihr, nach der Geschichte, die sie ihm erzählt hat, nicht einmal verdenken kann. Als sie geendet hat, sich Halt suchend und völlig fertig, mit erneutem Fieber, an seine Brust lehnte und ihren Schmerz herausschrie. Sich an ihn gekrallt hat, als wäre er in diesem Moment ihr letzter Halt. Und wie sehr es ihm selber geschmerzt hat, sie so zu sehen. Zu hören, was man ihr angetan hat. Ihr eigener Schwiegervater ihr angetan hat. Ihr Mann ihr verschwiegen hat und welchen Preis sie dafür bezahlen musste. Das niemandem Wünschen und wenn er sich vorstellt, dass sie Jahre damit allein fertig werden musste, ist so manches Verhalten mehr als nachvollziehbar. Ebenso ihre Abneigung ihm gegenüber, die sie zu Anfang noch hatte. Ihre Verachtung gegenüber Ärzten, die entschlossen haben, Pirat zu werden. Muss sie das jedes Mal an ihren Schwiegervater erinnert haben. Und an ihren Mann, welcher einfach geschwiegen hat und wissentlich, seine eigene Tochter in Gefahr brachte, als er seinen Vater ins Haus ließ.
 

Seufzend, auf sie herunterschauen, sieht er ihren mittlerweile entspannten Gesichtsausdruck, hört ihren ruhigen Atem und streicht ihr vorsichtig die verirrten Haarsträhnen aus dem Gesicht, hofft, dass es ihr, nachdem sie alles erzählt hat, besser gehen wird. Immerhin steigt ihr Fieber nicht mehr, trotz, dass er ihr noch keine Medikamente wieder dagegen gegeben hat. Und was ihn hoffen lässt, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Waren die letzten zwei Wochen aufreibend genug und sie oft genug am Kipppunkt, wo er dachte, dass es das jetzt war. Das er sie nicht retten kann. Das sie nicht wieder aufwachen wird. Umso erleichterter war er, als er gestern endlich ihre Stimme durch die Tür gehört hat, als Penguin bei ihr war. Und als er sie dann auch noch gesehen hat, wach, ihn anschauend, merkte er, wie eine unglaubliche Erleichterung ihn erfasste. Die Anstrengungen, die vielen schlaflosen Nächte, der letzten zwei Wochen, sich gelohnt haben und er dies immer wieder tun würde. Solange er im Anschluss, in ihre grünen Augen schauen kann.

Und während er sich erneut eingesteht, mehr für Olive zu empfinden, viel mehr, ihr dabei vorsichtig über die immer noch leicht erwärmte Wange streichelt, hört er, wie die Tür leise geöffnet wird und Ikkaku ihren Kopf durch den Spalt steckt und bei dem Anblick, denn Olive und er abgeben müssen, leicht lächelt. Doch ist ihm das egal, soll sie und auch der Rest der Crew doch denken, was sie wollen. Es ist nun mal so, wie es ist und er würde kein Geheimnis daraus machen, dass er etwas für Olive übrig hat. Und so lange sie es ihm erlaubt, würde er immer wieder ihr Nähe aufsuchen.

„Das Abendessen ist fertig. Kommst du, oder willst du hier essen?“

Bei der Frage zu Olive schauen, welche mittlerweile ruhig und tief am Schlafen ist, seinen Oberkörper dabei als Kissen benutzt, seufzt er leise auf. Würde es wohl nicht schaden, wenn er sie für ein oder zwei Stunden allein lässt und etwas essen geht. Zudem hat er seine Crew in den zwei Wochen kaum zu Gesicht bekommen und das ein oder andere wird sich angehäuft haben, worum er sich ebenfalls wieder drum kümmern muss.

„Ich komme mit“, gibt er Ikkaku daher als Antwort und löst Olive´s Finger aus seinem Shirt, welche sich dort immer noch leicht rein krallen und steht vorsichtig vom Bett auf. Betrachtet sie und den Monitor ein letztes Mal, sieht ihre Werte, welche mittlerweile deutlich besser sind, und verlässt dann mit der Schwarzhaarigen das Krankenzimmer.

Würde ihm etwas Gesellschaft guttun, auf andere Gedanken bringen. Welche er nach Olive´s Geschichte über ihre Vergangenheit, dringend braucht. Zumal dies noch nicht alles war, steht immer noch die Frage im Raum, was sie bei der BlackO tut und warum sie so schwer verletzt war.
 

*
 

Dem Stimmengewirr seiner Crew lauschen, beißt er von dem Onigiri ab, welche Uni für ihn gemacht hat und seufzt leise auf, als er den Geschmack erkennt und weiß, dass sein Koch Olive´s Rezept benutzt haben muss. Auch, wenn es nicht ganz an ihre herankommen, die sie ihm das eine Mal gemacht hat.

„Wird Olive denn jetzt wieder vollständig gesund?“, hört er mit halbem Ohr jemanden Fragen und spürt darauf, wie sich sämtliche Augenpaare auf ihn richten, worauf er seufzend den Onigiri auf den Teller legt.

„Hmm, wenn ihr Fieber nicht wieder steigt, ja. Ihre Wunden verheilen sehr gut. In einer, jedoch spätestens zwei Wochen, sollte sie die Krankenstation auch verlassen können“, erklärt er seiner Mannschaft und hört erleichtertes Aufatmen und erfreute Zwischenrufe.

Und so gerne er der Crew ihre gute Laune lassen will, gibt es ein paar Punkte, die er noch erwähnen und klären muss.

„Aber jetzt was anderes. Olive erzählte mir eben, was damals passiert ist. Ich habe sie noch nicht gefragt, ob ich es euch erzählen darf, daher werde ich es euch erst einmal nicht sagen. Doch, sollte ich mit meiner Annahme richtig liegen, werden wir bald ein neues Ziel haben. Und dieses besteht darin, denjenigen zu finden und zu töten, der ihr das angetan hat. In der Unterwelt nennt er sich selber Dr. Painless. Merkt euch den Namen. Ich erwarte von euch allen, dass ihr euch bei der nächsten Insel, die wir anlaufen, nach diesem Mann umhört und erkundigt. Es ist für Olive, aber auch für mich wichtig, dass wir ihn finden und ausschalten. Des Weiteren gehört Olive zur BlackO. Inwieweit und warum, weiß ich selber noch nicht. Ich wollte nur, dass ihr das schon einmal gehört habt.“

Damit fürs Erste alles gesagt haben, was für den Moment wichtig ist, nimmt er den Onigiri wieder zur Hand und isst weiter. Dabei in Gedanken die nächsten Punkte durchgehen, die noch geklärt werden müssen und wofür er mit Bepo, Shachi, Uni und Hakugan sprechen muss und welche er gleich zur Brücke bestellen wird. Aber davor würde er sich eine heiße Dusche gönnen. Kann er sich nämliche langsam nicht mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal eine genommen hat und worauf ihm ein weiterer Punkt einfällt und sein Blick zu Ikkaku geht. Würde sich Olive garantiert auch gerne frisch machen. Immerhin liegt sie seit zwei Wochen im Bett und wurde nur notdürftig mit einem Lappen gewaschen. Doch kann das auch noch bis morgen warten. Erst muss ihr Fieber vollständig gesunken sein und für mindestens zwölf Stunden nicht wieder steigen.

Tonlos aufseufzen, da seine Liste an Aufgaben gefühlt immer länger, aber nie kürzer wird, lehnt er sich müde in seinem Stuhl zurück. Freut er sich, wenn er die Nacht wieder in seinem Bett schlafen kann. Hat er dieses, in den letzten zwei Wochen nicht wirklich oft gesehen, und noch weniger benutzt.
 

*
 

„Die Vorräte reichen noch für etwa zwei Wochen. Doch brauchen wir bald frisches Wasser. Wir sollten also schauen, wo sich die nächste Insel befindet, damit wir dieses auffüllen können“, teilt ihm Uni mit, wie es um ihre Vorräte steht und nickt ihm verstanden haben zu und wendet sich damit an Bepo und Shachi. Und welche für ihren Kurs zuständig sind.

„Ihr habt es gehört, sucht also bitte die nächste Insel heraus, wo wir Wasser finden. Und auch eine Weitere, für Vorräte. Wobei wir zu dir kommen, Hakugan. Wie sieht es mit der Tang und der Elektronik und Ersatzteilen aus? Erreichen wir überhaupt noch die nächste bewohnte Insel?“

Dies nicht unbegründet Fragen, da ihre alte Tang, in den letzten Monaten immer wieder Probleme gemacht hat und sie nur dank Hakugan´s Fähigkeiten, selbst aus Schrott, noch etwas Brauchbares zu machen, weiterfahren konnten. Doch wundert ihn das auch nicht. Immerhin ist die Polar Tang nicht mehr die Jüngste und befördert sie schon seit fast zwei Jahrzehnten, über die Meere und hat so einige Schlachten geschlagen.

„Bisher läuft es. Aber ich brauche dringend ein paar Ersatzteile, die wir bei der letzten Insel nicht bekommen haben. Ohne diese werde ich bei größeren Schäden, die Tang wohl nicht mehr repariert bekommen.“

„Hmm, verstehe. Also gut, Bepo, Shachi vergesst das mit der Insel für das Wasser und sucht den kürzesten Weg, zur nächsten größeren bewohnten Insel. Wir werden das Frischwasser dort auffüllen. Denn, nicht nur Ersatzteile fehlen uns. Ich brauche auch einiges an Verbandszeugs und Medikamente. Sollte jetzt jemand ernsthaft krank werden, oder sich verletzen, sieht es schlecht aus.“

„Aye, Aye Käpt´n“, ruft Bepo, wie immer, beschwingt und macht sich sofort an die Arbeit, wobei er Shachi, welchen er aus dem Augenwinkel betrachtet, hinter sich herziehen muss, da dieser tief in Gedanken versunken, aus dem großen Bullauge schaut.

Und erkennen, dass es der gleiche Blick ist, wie damals, als sie beide Penguin von der Kneipe, zur Tang schleppen durften.
 

Sich seufzend über die Augen wischen, als er diesen sieht und so langsam glauben zu wissen, was demnächst noch für ein Gespräch auf ihn zukommt. Und dabei denken, dass das alles hier, vor fünf, oder zehn Jahren einfacher war. Doch da war die Tang auch noch in Ordnung. Und auch wenn ihm der Gedanke nicht gefällt, sollten sie sich mit diesen vielleicht anfreunden und sich bald nach einem anderen Schiff umschauen. Wenn es denn noch angebracht ist.

Merkt er nicht nur an sich selber oder an Shachi, sondern auch bei dem ein oder anderen aus der Crew, dass die Luft, als Pirat die Meere zu bereisen, langsam raus ist. Es nicht mehr so ist, wie damals, als er die Heart Piratenbande gegründet hat. Als sie noch Träume und Ziele hatten. Wo es an jeder Ecke, Abenteuer und Gefahren lauerten. Wo die Grand Line und die Neue Welt, für sie noch völliges Neuland waren. Sie sich mit den anderen Rookies gemessen haben. Allianzen geschmiedet worden sind, oder wo die großen Geheimnisse dieser Welt, noch genau das waren, Geheimnisse die es erst noch zu entdecken gab.
 

„Gut. Macht bitte eine Liste mit allen, was fehlt. Hakugan, du schreibst ebenfalls noch auf, was alles an der Tang kaputt ist und nur durch eine intensive Reparatur bei einer Werft repariert werden kann. Je nachdem, wie diese ausfällt, sollten wir uns mit dem Gedanken anfreunden, dass die Tang nicht mehr zu reparieren ist.“

Auf seine Worte hin, die bedrückenden Blicke der anderen sehen, seufzt er einmal tief und murmelt, „Was dachtet ihr denn? Das die Tang uns ewig tragen kann? Also, macht euch an die Arbeit. Es gibt viel nachzuholen.“
 

*
 

Doch für alles länger gebraucht haben, als gedacht, öffnet er leise die Zimmertür und sieht Olive, mehr oder weniger, unverändert schlafend im Bett liegen. Ikkaku auf dem Stuhl neben ihr sitzen sehen, und welche bei seinem Eintreten, ihren Blick hebt und ihn gähnend, anschaut.

„Alles unverändert. Sie hat die ganze Zeit geschlafen. Fieber hat sie auch nicht mehr wirklich“, berichtet die Schwarzhaarige ihr, worauf er seufzend nickt. Wenigstens eine gute Nachricht an diesem Tag.

„Schön zu hören. Dann kannst du jetzt auch schlafen gehen. Ich denke nicht, dass sie die Nacht noch überwacht werden muss“, meint er, dabei seine Hand auf Olive´s Stirn legen, welche wirklich nicht mehr warm ist und auch ihr Puls geht ruhig und gleichmäßig.

Scheint seine Theorie, dass ihr Fieber psychischen Ursprungs war, richtig gewesen zu sein. Jedenfalls, sinkt dieses, seit ihrem Gespräch kontinuierlich.

„Hmm. Was ist mit dir? Wirst du diese Nacht, dann auch mal wieder dein Bett benutzen? Von uns allen hast du den Schlaf am nötigsten.“

Ihren besorgen Blick sehen und leicht lächeln müssen, als ihm in diesem Moment so richtig bewusst wird, wie erwachsen die Schwarzhaarige in den letzten Jahren doch geworden ist. Von dem jungen, temperamentvollen Mädchen, das es kaum schaffte, ihre eigenen Haare zu bändigen und das bei ihm anheuerte, weil sie ja doch nichts Besseres zu tun hatte, hat sie sich zu einer hübschen, jungen Frau entwickelt. Und Penguin kann sich glücklich schätzen, sie an seiner Seite zu haben.

„Keine Sorge werde ich. Ich höre es schon nach mir rufen. Wollte auch nur sehen, ob hier alles in Ordnung ist.“

„Das ist es. Und dieses eine Mal gebe ich dir, Käpt´n, einen Befehl. Geh ins Bett und schlaf dich aus. Ich will dich erst weit nach dem Frühstück aus deiner Kajüte kommen sehen. Verstanden?“

Schmunzeln seinen Kopf schütteln, blickt er von Olive zu ihr und nickt, verstanden haben.

„Aye, Aye, Käpt´n“, tut er ihr dieses eine Mal den Gefallen, aber auch nur, weil er hundemüde ist und im Stehen einschlafen könnte. Und so verlässt er, mit einem letzten Blick zu Olive, das Zimmer und geht gähnend, zu seiner Kajüte.
 

*
 

Sich blinzelnd aufsetzten, schaut sie sich in ihrem Krankenzimmer um, welches abgesehen von ihr selber, leer ist. Doch stört es sie nicht. Ist es das erste Mal seit … keine Ahnung haben wann, dass sie allein ist und somit Zeit hat, ihre Gedanken und Gefühle zu sortieren. Was gerade nach gestern, als sie Law einiges erzählt hat, bitternötig ist. Auch wenn es ihr, dafür, dass sie regelrecht in seinen Armen zusammengebrochen ist, erstaunlich gut geht. Aber das könnte auch daran liegen, dass sie geschlafen hat. Ohne einen einzigen Traum. Und das für sehr viele Stunden, wenn sie sich den Stand der Sonne durch das Bullauge anschaut.

Und auch sonst fühlt sie sich erstaunlich gut. Scheint ihr Fieber endlich abgeklungen zu sein. Jedenfalls fühlt sich ihr Gesicht nicht mehr heiß an. Auch von ihren anderen Wunden merkt sie kaum etwas. Abgesehen davon, dass ihr geschientes Handgelenk juckt.

Aber gut, immerhin lag sie zwei Wochen im Koma. Da wird einiges verheilt sein und sie deswegen, kaum noch etwas spüren.

Sich über ihre trocknen Lippen lecken, schaut sie sich nach etwas zu trinken um und sieht, ein Glas mit Wasser auf dem Nachttisch stehen. Nach diesem Greifen und zusammenzucken, als sich die große Stichwunde an ihrer Seite bemerkbar macht und sie gequält seufzt.

„Wie war das? Ich merke kaum noch etwas?“

Na, gerade wurde sie eines Besseren belehrt und sich erst etwas drehen, bevor sie ein zweites Mal versucht, an das Glas zukommen, als sich plötzlich die Zimmertür öffnet und sie erschrocken innehält. Zu der Person schauen, und Law erkennen, atmet sie erleichtert aus.
 

„Erschrecke mich doch nicht so“, murmeln und dabei endlich das Glas in die Finger bekommen.

„Lass dich nicht erschrecken“, erwidert er nur und setzt sich auf den Stuhl neben ihrem Bett, beobachtet sie, während sie das Glas mit wenigen Zügen, leert und leise seufzt, als das kühle Nass ihren trocknen Hals herunterläuft.

„Dir scheint es besser zu gehen, als gestern noch. Du hast auf jeden Fall wieder etwas mehr Farbe im Gesicht.“

„Hmm, deutlich besser“, stimmt sie seufzend zu und lässt sich langsam ins Kissen zurücksinken. Law von der Seite her beobachten, welcher sich wieder aufrichtet und seine kühlen Finger auf ihre Stirn und Wange legt.

Nicht verhindern können, leise zu seufzen, denn, auch wenn sie kein Fieber mehr hat, tut die Kälte seiner Finger immer noch gut.

„Fieber hast du auch keines mehr. Das ist gut. Dann scheinst du endlich die Kurve bekommen zu haben. Was mich zum nächsten Schritt bringt“, hört sie ihn sagen und verwirrt, was er damit meinen könnte, ihre Stirn kraus ziehen.

„Ist dir noch nicht aufgefallen, oder?“, will er mit einem seichten Schmunzeln wissen, worauf ihre Verwirrung komplett ist und sie nur ihren Kopf schütteln kann.

„Du musstest bisher noch kein einziges Mal auf die Toilette …“, hilft er ihr auf die Sprünge und als sie so langsam versteht, worauf er hinauswill, schaut sie ihn mit großen Augen an und schüttelt ihren Kopf.

„Nicht dein Ernst. Du hast mir einen Katheter verpasst?“

„Natürlich. Bettpfannen sind für jemanden, der im Koma liegt, ungünstig. Wie du dir denken kannst. Also wollen wir dich von dem Teil erlösen, oder nicht?“

„Ähm …“, machen und merken, wie ihr das langsam doch gut peinlich wird, weicht sie seinem Blick aus und seufzt geschlagen auf. Wird sie nicht drumherum kommen, außer, sie zieht ihn sich selber raus, doch das traut sie sich dann doch nicht. Zumal hat er sie ja auf dem OP-Tisch schon ohne Kleidung gesehen, kann es also nicht viel schlimmer werden.

„Bringen wir es hinter uns“, sagen und damit nachgeben, worauf sie sofort von der Decke befreit wird, was sie frösteln lässt.

„Sieh es positiv, wenn du den los bist, darfst du auch die ersten Schritte versuchen. Und desto eher kommst du aus diesem Zimmer wieder raus.“

„Hmm“, brummt sie und damit ihr Becken etwas anheben, so, dass er ihr die Hose bis zu den Knien herunterziehen kann.

Mit roten Wangen ihn anschauen, während seine Augen ruhig auf ihr Gesicht gerichtet sind, stellt sie ihre Beine etwas auf und öffnet diese. Hoffen, dass das hier, ganz schnell vorbei ist, als er seine Hand zwischen ihren Beinen verschwinden lässt. Seinen Blick dabei keine Sekunde von ihren Augen nehmen. Und als sie wenige Sekunden später, seine kühlen Finger an ihrer wohl privatesten Stelle ihres Körpers spürt, beißt sie sich auf die Unterlippe. Merken, wie ihr Gesicht regelrecht am Glühen ist, und das leichte Zucken seiner Mundwinkel sehen, bevor er die erlösenden Worte sagt.

„Das war es schon“, und damit seine Hand wieder hervorholt, zusammen mit einem weißen Schlauch, der in einem Beutel übergeht und der ihr bis jetzt, gar nicht aufgefallen ist und welcher neben ihrem Bett herunter hing.

„Super“, haucht sie, sich umständlich mit nur einer Hand ihre Hose wieder hochziehen und dann noch die Decke zurückschlagen. Reicht dies an Peinlichkeiten für einen Tag und geschafft seufzen. Sein Kopfschütteln dabei einfach ignorieren, mit dem er sie betrachtet, während er den Beutel samt Schlauch weglegt und sich wieder auf den Stuhl setzt.

„Dann ist es ja gut, dass wir Ikkaku haben, die dir später beim Duschen hilft. Obwohl, Penguin würde sich dafür wahrscheinlich auch noch eignen. Dabei müsste ich nämlich hinschauen“, zieht er sie noch etwas auf, was es nicht unbedingt besser macht und ihre Röte verstärkt. Auch wenn die Aussicht, endlich Duschen zu können, sie fröhlicher stimmt. Fühlt sie sich mittlerweile einfach nur klebrig und schmuddelig.

„Als würde dir das nicht gefallen. Aber sag mal, gehst du immer so mit deinen weiblichen Patienten um, oder was wird das hier?“, wissen wollen, sich nämlich nicht daran erinnern können, dass er vor ihrem Auftrag so mit ihr umgegangen ist und ihn mit, vor der Brust verschränkten Armen, anschauen.

„Hmm, das kann ich nicht abstreiten. Und nein, nur mit dir. Warum? Sollte es nicht eher, warum nicht heißen? Es lockt dich etwas aus der Reserve, oder nicht? Und etwas Ablenkung, von dem, was davor war, kann nicht schaden. Meinst du nicht auch?“

Ihre Augen verdrehen, auch wenn sie ihm gedanklich recht geben muss. Lenkt sie das gerade wirklich gut ab und dazu, macht es ihr sogar irgendwie … Spaß.

„Wusste ich es doch. Aber ja … es schadet nicht. Doch hast du nicht noch mehr Fragen? Immerhin habe ich dir gestern noch nicht alles erzählen können“, meint sie und zum Ende leiser werden, als ihr das Gespräch von gestern wieder ins Bewusstsein kommt. Und wie sie sich dabei gefühlt hat. Aber auch, wie sie, nachdem sie geendet hat, in seinen Armen lag und wie gut ihr das tat, seine Nähe zu spüren. Wissen, dass er da ist. Sie hält, wenn sie es braucht.
 

Und als sie sein schweres Seufzen hört, schaut sie ihn wieder an, sieht seinen forschenden Blick, als wüsste er nicht, wie gut sie das heute verkraften würde, wieder über diese Dinge zu sprechen.

Daher lächelt sie ihn dünn an und meint, „Es ist okay. Das Folgende ist bei weitem nicht mehr so schlimm. Und du bist ja hier“, haucht sie zum Ende hin und sein zustimmendes Nicken sehen.

„Ganz, wie du magst.“

„Dann habe ich es hinter mir und kann vielleicht nach vorne sehen.“

„Okay, dann … wie kommt es, dass du bei der BlackO bist? Und woher kommen diese Verletzungen?“
 

Sich seufzend, etwas gemütlicher hinsetzten, betrachtet sie ein Stück der Wand über der Tür und lässt ihre Gedanken fließen.

„Als ich alleine war, nachdem er gegangen ist, stand ich kurz davor, meinen Verstand zu verlieren. Ich schrie, bis ich heißer wurde und dann noch etwas mehr. Keine Ahnung, was genau passiert ist. Doch irgendwann roch ich den Rauch. Spürte die Hitze der Flammen, die immer näher gekommen sind. Und ich denke, irgendein Teil von mir, nenne es Überlebensinstinkt, wenn du willst, sorgte dann dafür, dass ich aus dem Haus durch die Hintertür rannte. Ich rannte einfach. Immer weiter. Dachte jedoch nicht an die Steilklippen, und stürzte diese herunter. Doch starb ich nicht, wie erhofft. So lag ich da, gebrochen, mit dem Wissen, dass alles, was mir heilig war, tot ist. Und nie wieder zurückkommen würde. Bewegen konnte ich mich nicht, sterben konnte ich nicht. Und ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, doch irgendwann fand mich Hermes von der BlackO. Er nahm mich mit, pflegte mich gesund und erzählte mir dann, dass er von der BlackO sei, was diese tun und ob ich mich ihnen anschließen will, nachdem er von meiner Geschichte hörte. Und ich stimmte zu. Sah wieder etwas Licht im Dunklen. Eine Möglichkeit, mich zu rächen. So wurde Hermes mein Ausbilder. Drei Jahre lang trainierte und unterwies er mich. Brachte mir alles bei, was ich als Agentin der BlackO wissen muss. Und dann, entließ er mich unter dem Namen, Nemesis. Seitdem bin ich auf der Suche nach Dr. Painless. Erledige zwischendurch Aufträge für die BlackO. Doch die meiste Zeit gehe ich meinen eigenen Weg. Hin und wieder bekomme ich neue Informationen von Hermes. Wo er zuletzt gesehen wurde. Oder andere nützliche Dinge. Das war es im Grunde auch schon … so bin ich da gelandet“, erklärt sie ihm, wie sie Agentin wurde, und seufzt zum Ende auf.
 

Waren die drei Jahre unter Hermes, alles andere als einfach. Nicht nur körperlich hat er ihr einiges abverlangt, sondern auch mental, musste sie einiges einstecken. Doch nur so konnte sie stärker werden. So stark, dass sie völlig alleine, sich auf den Weg machen konnte.
 

„Du bist Nemesis? Die Nemesis, vor der jeder in der Unterwelt schon einmal gehört hat und froh ist, wenn man ihr nicht begegnet?“, hört sie ihn überrascht fragen, worauf sie ihn, mit zusammengepressten Lippen, anschaut. Die Überraschung in seinen Augen sehen können, worauf sie schwer seufzt.

„Hmm. Hast also von mir gehört, was?“

„Nur ein bisschen, aber genug, dass ich weiß, dass sich keiner mit dir anlegen sollte.“

Schwach auflachen und ihren Kopf schütteln, blickt sie zur Decke rauf und murmelt, „Das meiste ist erfunden. Ich bin einfach nur eine gewöhnliche Frau, die gut mit ihren Shoto´s umzugehen weiß und nicht auf den Kopf gefallen ist“, erklärt sie, wobei ihr einfällt, dass ihre Waffen, immer noch in der Höhle, auf der Insel liegen müssen. Und welche sie wohl nie wieder sehen wird.

„Shoto´s? Eine ungewöhnliche Waffe, aber passt zu dir. Und deine Verletzungen kommen, wie ich vermute, von einem Auftrag, der schiefgelaufen ist?“

Leise knurren, als sie Law´s Worte hört und ihre Hand zur Faust ballen, schaut sie ihn mit vor Wut funkelnden Augen an.

„Schiefgelaufen ist gut“, knurrt sie durch zusammengebissene Zähnen.

„Wir wurden von einem unseren Verraten. Hera, meine Partnerin bei diesem Auftrag ist mit ihm alleine weiter, während ich woanders nach den Kindern suchte und direkt in die Falle tappte. Nur wenige Meter von mir entfernt, stand er, Dr. Painless zusammen mit unserem Mann und noch jemanden, dem der Kinderring gehörte. Ich höre noch immer sein Lachen, während an die dreißig Männer mich umkreisten. Und während ich am Kämpfen war, sah ich, wie er schon wieder davon lief. Obwohl er so nahe war, kam ich nicht an ihn heran. Und eigentlich hätte ich dort sterben müssen. Doch Hera fand mich im letzten Moment und brachte uns dort raus. Flog uns noch zurück nach GoldenFlame und brach dann ebenfalls zusammen. Sagte mir nur noch, dass ich gehen soll. Und ich tat es. Schleppte mich quer über die Insel, bis zu deiner Kajüte. Keine Ahnung, was mit ihr passiert ist, ob sie es geschafft hat und dort weggeholt wurde. Denn, anders als sich, arbeitet diese gerne mit der Marine zusammen und steht ständig mit dieser in Kontakt. Gut möglich, dass sie früh genug gefunden wurde“, beendet sie die grobe Zusammenfassung von der Nacht, wo alles schieflief, was nur schieflaufen konnte, und spürt wenige Sekunden später, Law´s Hand auf ihrer, welche sich fest in die Decke krallt.
 

Und als sie seine Hand auf ihrer spürt und sieht, wie diese ihre aus dem Stück Stoff befreit und fest umschließt, atmet sie mehrmals tief ein und aus, merkt, wie sie wieder ruhiger wird und ihren Blick zu seinem Gesicht hebt. Seinen beruhigenden Blick sieht, welcher auf ihr liegt. Ihr alles das gibt, was sie braucht. Und sich so lange verwert hat.
 

„Jetzt weißt du alles. Nachdem ich damals Hermes alles erzählt hatte, habe ich nie wieder ein Wort darüber verloren. Nicht einmal mehr den Namen meiner Tochter, oder Mann in den Mund genommen. Mir verboten, an sie zu denken. Nur für meine Rache gelebt. Immer auf der Suche nach ihm. Mein Herz verschlossen, die Kälte, die Dunkelheit und die Einsamkeit willkommen geheißen. Ich … ich … . Hilf mir, den Mörder meiner Familie zu finden, bitte Law … ich … ich weiß nicht mehr weiter. Ich … “, stammelt sie am Ende, ihn flehend ansehen. Ist er die einzige Person, die sie um Hilfe bitten kann und will. Würde sie keinen anderen fragen können. Sich keinen anderen so öffnen, wie sie es heute und auch gestern bei ihm getan hat.
 

Und als sie sein sanftes Lächeln sieht, sieht, wie er leicht nickt und seine Worte hört, „Natürlich helfe ich dir. Helfen wir dir“, fällt auch das Restliche an Anspannung, Angst und Zweifel von ihr ab, die immer noch in ihr vorhanden waren und sie merkt, wie ihr vor Erleichterung, die ersten Tränen aus den Augen, über ihre Wange laufen, und welche er mit seiner anderen Hand wegwischt.

Nun wirklich wissen und begreifen, dass sie nicht mehr alleine diese Last schultern muss. Dass sie es tatsächlich geschafft hat, sich jemanden anzuvertrauen und dieser, ihr sogar hilft. Und was den Funken in ihr, noch etwas heller und stärker zum Brennen bringt und auch das letzte bisschen an Dunkelheit, das noch in ihr war, auslöscht. Sie endlich nach vorne blicken kann, nicht länger in der Vergangenheit leben muss, welche ihr nichts als Kummer und Schmerz bereitet hat. Und mit dieser Erkenntnis lächelt sie Law, mit Tränen in den Augen, das erste Mal aus ganzem Herzen an.



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