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BlackO:The Nemesis

von

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GoldenFlame, wo Ende und Anfang neu definiert werden.

Mit noch nassen Haare und nur mit Shirt und Shorts am Körper verlässt sie auf leisen Sohlen das Bad und geht im zügigen Laufschritt zu ihrer Kajüte. Hoffen, dass ihr niemand über den Weg läuft. Erst recht nicht der Käpt´n. Würde dieser nur wissen wollen, warum sie mitten in der Nacht duschen war und ob sie wieder einen Albtraum hatte. Genau wie in den letzten zwei Nächten, worauf er sie beide Male hat wecken müssen. Da ihr Wimmern wohl bis in seine Kajüte zuhören war und sie ihn damit geweckt hat.

Und auch diese Nacht wurde sie nicht verschont. Nur mit dem Unterschied, dass Law es zu ihrem Glück wohl nicht mitbekommen hat, als sie schreiend und schweißnass aufgeschreckt ist. Mit den Namen ihrer Tochter auf den Lippen.
 

Seufzend, ihren Kopf schütteln, nicht mehr daran denken wollen und erleichtert sein, wenn sie in wenigen Stunden in GoldenFlame einlaufen. Würde das hoffentlich nicht nur sie ablenken. Sondern auch Law und sein Interesse an ihrer Person, wäre dann hoffentlich erst einmal wieder erledigt und andere Dinge wichtiger und interessanter. So hofft sie wenigstens.
 

Ihre Schritte noch etwas beschleunigen, als sie ihre Kajütentür sieht, atmet sie erleichtert aus, als sie diese öffnet, nur um, erstarrt stehen zu bleiben, als sie ihren Blick hebt und Law, mit verstrubbelten Haaren und in Schlafkleidung, auf ihrem Bett sitzen sieht. Und welcher alles andere als glücklich ausschaut. Im Gegenteil, nach seinem Blick gehen, würde er sie wohl am liebsten vierteilen.

„Komm rein und schließt die Tür“, befiehlt er in einem Ton, der kein Widerspruch zulässt und was sie schluckend, einen Schritt tun lässt.

„Ich denke, wir sollten uns unterhalten.“

Ihre Lippen fest zusammenpressen und fühlen, wie sich ihr Widerwillen zu regen anfängt, blickt sie ihn mit vor der Brust verschränkten Armen an.

„Hast du mich verstanden O?“, hakt er nach, als sie ihn einfach nur mit giftigem Blick anschaut, und laut schnaubend die Tür hinter sich zuzieht. Muss das hier keiner der anderen mitbekommen. Auch wenn der Gemeinschaftsschlafraum, auf der anderen Seite der Tang liegt und um diese Uhrzeit, keiner wach sein sollte.

„Ja, klar und deutlich, Käpt´n“, grummeln und sich an ihren Schreibtisch anlehnen. Alles andere als erpicht sich jetzt mit ihm zu unterhalten. Hätte er wenigstens bis nach dem Frühstück warten können. Oder sie einfach in Ruhe lassen, doch scheint das nicht in seinem Repertoire an Möglichkeiten vorhanden zu sein.

„Also, was willst du? Mitten in der Nacht? Wenn ich dich eben geweckt habe, tut mir das Leid“, murmelt sie, so hoffen, das hier schnell hinter sich zu bringen.

„Im Grunde habe ich nur zwei Fragen, die erste ist, wirst du mir jetzt sagen, warum du jede Nacht von Albträumen heimgesucht wirst, die mittlerweile auch meinen Schlaf stören?“

Sich fest auf die Lippe beißen, betrachtet sie Law, sieht den Sturm an Gefühlen in seinen Augen, allem voran, den Missfallen über ihre Dickköpfigkeit, aber auch Sorge um sie. Und was den kleinen Funken in ihr, erneut anfacht, größer werden lässt.

Und so gerne sie es mittlerweile jemanden sagen will, kann sie einfach nicht über ihren Schatten springen und schüttelt daher nur ihren Kopf, seinen Blick, welcher sich daraufhin weiter verdunkelt, ausweichen müssen.

„In Ordnung habe ich auch nicht mit gerechnet. Dann zu meiner zweiten Frage …“, hört sie ihn murmeln, dabei in seiner Stimme einen Unterton heraushören, welcher sie sich schuldig fühlen lässt. Als … wäre er enttäuscht.

„Ich gehe davon aus, dass du weißt, dass du während deiner Träume sprichst. Dinge sagst und auch Namen nennst …“, fängt er an, worauf sich ihr Magen verkrampft und ihr schlecht wird. Ahnen, worauf das ganze hinausläuft und hektisch ihren Kopf schütteln.

„Sag es nicht … Bitte“, fehlt sie ihn leise an, sich dabei selber fest umarmen, spüren, wie die Kälte in ihr zunimmt. Ihr Herz fest umklammert. Diesen Namen nicht hören wollen und können. Würde er damit wirklich alles an Wunden in ihr, alte wie neue, verheilte und immer noch offene, aufreißen.
 

„Warum nicht? Was bedeutet dir dieser Name, dass du ihn immer wieder rufst? Was ist dir widerfahren, dass allein die Erwähnung, ihn auszusprechen, dir Qualen bereitet? Was O, sag es mir“, drängt er sie weiter und es nicht mehr aushalten können.

Will sie einfach nur noch, dass es aufhört. Diese Schmerzen in ihrem Herzen, die Erinnerungen, welche sie Nacht für Nacht sieht und spürt. Als wäre sie wieder dort an dem Ort, wo man ihr bei lebendigem Leib, das Herz herausgerissen hat. Dazu diese grässliche Lache im Hintergrund. Sie immer wieder aufs neue damit gequält wird und das seit zehn Jahren. Und als sie einfach nicht mehr kann, blickt sie hoch zu Law, welcher mittlerweile vor ihr steht und schreit es ihm regelrecht entgegen. Lässt in diesen einem Satz, all ihr Leid, ihre Wut und Hass, mit hineinfließen.

„Es ist der Name meiner Tochter, welche vor meinen Augen abgeschlachtet wurde, während ich nur zusehen konnte. Bist du jetzt endlich zufrieden? Wenn ja, dann raus hier. Ich will dich nicht mehr sehen. Auch deine Hilfe brauche ich nicht. Nicht von dir und von sonst jemanden. Lass mich einfach nur in Ruhe“, brüllt sie ihn unter Tränen an, ihn dabei von sich wegstoßen, als er näher kommt. Soll er gehen. Einfach nur gehen und sie endlich in Ruhe lassen. Hat er doch jetzt, was er wollte.

„O …“, hört sie ihn leise sagen, sieht durch den Tränenschleier, wie er eine Hand nach ihr ausstreckt, doch schlägt sie diese zur Seite.

„Nein. Verschwinde und lass mich endlich in Ruhe. Ich will deine scheiß Hilfe nicht. Von niemanden. Und erst recht nicht von dir, einem Arzt, der auf seinen Eid scheißt und Menschen umbringt, nur weil er meint, Pirat spielen zu wollen. Und jetzt raus hier!“
 

*
 

Auf O herunterschauen, die in Tränen aufgelöst und von einem Zittern erfasst, vor ihm steht, allein mit dieser Hölle, in welcher er auch noch herumgestochert hat. Auch wenn es mehr um Sorge um sie war, als wegen etwas anderem. Wie er sich eingestehen muss. Und welche ihm mehr als deutlich macht, dass er gehen soll. Dem nur widerwillig nachkommen, will er sie eigentlich nicht in dieser Verfassung allein lassen, öffnet er ihre Kajütentür und verlässt mit einem letzten Blick auf die gebrochene Frau, ihr Zimmer. Ein Zusammenzucken gerade noch verhindern, als sie die Tür mit einem lauten Knall hinter ihm zuschlägt, und er daraufhin durch diese, ihr weinen und wimmern hört. Wie sie regelrecht in einen Weinkrampf übergeht und an dem er nicht ganz unschuldig ist.

„Verdammt scheiße“, seufzt er, sich mit der Hand über das Gesicht streichen und sich fragen, wie das nur so schieflaufen konnte, während er sich schwerfällig in seine eigene Kajüte zurückzieht.
 

*
 

Kalt, ihr ist so schrecklich kalt. Kaum dass Law aus ihrer Kajüte verschwunden ist, sie die Tür hinter ihm zugeschlagen hat, hat die Kälte in ihrem Inneren, alles an restlicher Wärme und Gefühlen, ausgelöscht, die sie noch empfunden hat. Den kleinen Funken in ihr und den die Piraten entfacht und am Leben erhalten haben, weggewischt, wie der Wind die Flamme einer Kerze. Doch scheinbar soll es so sein. Soll sie allein sein. Und wollte sie das nicht sogar die ganze Zeit? Hat sie nicht deswegen, alles und jeden, immer wieder auf Abstand gehalten, sobald auch nur ein winziges bisschen Gefühl in ihr erwacht ist. So, dass es nur sie und das Monster gab…

Doch warum fühlt sie sich dann jetzt so … einsam?

Warum bereut sie ihre Worte, die sie Law an den Kopf geworfen hat und welche das alles hier, enden lassen wird …

Sich noch etwas kleiner machen, ihre Beine weiter anziehen und in die Embryonalstellung gehen, als der Schmerz in ihrem Herzen nicht mehr auszuhalten ist. Sie das Gefühl hat, als würde dieser sie auseinanderreißen und gleichzeitig, mit einem Messer, immer wieder zustechen. Bis nichts mehr von ihr übrig ist und sie anfängt sich, zu wünschen, damals ebenfalls gestorben zu sein. In dieser einen Nacht, als man ihr alles nahm, was ihrem Leben einen Sinn gegeben hat.
 

*
 

Erschöpft verlässt er gähnend seine Kajüte und blick müde auf die von O, hinter der es endlich still geworden ist. Hat er diese noch lange, nachdem er sie allein gelassen hat, weinen hören und was neben seinen Schuldgefühlen der Grund war, warum er nicht mehr hat einschlafen können. Nein, wäre es nach ihm gegangen, hätte er sie erst gar nicht allein gelassen. Egal, was sie ihm noch an den Kopf geworfen hätte. Doch der Blick, mit dem sie ihn betrachtet hat, welcher sich sekündlich mehr verändert hat, als Würde sämtliches Leben aus ihr weichen und nur noch eine kalte Hülle zurücklassen …

Erschaudern, als er daran denkt, wendet er sich von ihrer Kajüte ab und geht zum Gemeinschaftsraum.

Muss er Uni und Clione Bescheid geben, dass sie nicht mit ihr Rechnen sollen und sich einen starken Kaffee holen. Würde er diesen brauchen, wenn er den Tag irgendwie überstehen will. Immerhin hat er noch einiges zu tun, bevor sie in GoldenFlame ankommen.

Und während er den Weg entlang geht, sich fragen, ob es das nun war. Ob O sie in wenigen Stunden verlassen wird. Könnte er es ihr nicht einmal verdenken. Doch wollen, würde er das nicht.
 

Ächzend, die Tür zum Gemeinschaftsraum aufstoßen, der dunkel vor ihm liegt, schlägt er den Weg zur Küche ein, aus welcher er schon die ersten Geräusche hört und ihm der Geruch, von frisch aufgebrühten Kaffee entgegenkommt.

Seufzen, da dies genau das ist, was er nun braucht, öffnet er die Tür zur Küche und erblickt seine beiden Köche, welche schon fleißig am Schneiden von Gemüse sind.

„Morgen“, brummt er, nicht in der besten Stimmung und lehnt sich gähnend an die Anrichte, während Uni ihm eine Tasse mit dem heißen Kaffee reicht, der, zu ihr aller Glück, schon fertig durchgelaufen ist.

„Du siehst scheiße aus, Käpt´n“, kommentiert dieser seine Erscheinung, was ihn nur grummeln lässt, während er einen vorsichtigen Schluck von der heißen Flüssigkeit nimmt.

„Hmm, danke für die Blumen. Ah ja, mit O braucht ihr heute nicht rechnen.“

Seine Augenbraue heben, als er Uni´s und auch Clione´s verwirrten Blick sieht, und welche sich kurz gegenseitig mit den Schultern zucken anschauen, bevor Uni sich ihm wieder zuwendet.

„Ähm, keine Ahnung, was du gehört hast, aber sie ist schon hier. Was meinst du, warum der Kaffee schon fertig ist“, erklärt dieser ihm, worauf er sich an der heißen Flüssigkeit verschluckt.

Hätte er mit allem gerechnet, aber nicht, dass sie zur Arbeit erscheint. Eigentlich ist er davon ausgegangen, dass sie schläft. Vor Erschöpfung eingeschlafen ist.

„Wie? Sie ist hier?“, sich in der Küche umschauen, hört er Clione sagen, „Ja, hinten im Lager.“

Mit Schwung die Tasse zur Seite stellen, verschwindet er in die Richtung, die Clione ihm zeigt und worauf er die ersten Geräusche hört und sie wenige Schritte weiter, auch sieht.
 

„Was … tust du hier, O?“, will er leise von ihr wissen, ihre Erscheinung betrachten, die einen kränklichen und gebrochenen Eindruck auf ihm macht. Als wäre sämtliche Stärke in der Nacht aus ihr gewichen, als würde die Trauer und der Verlust ihrer Tochter, sie nun endgültig zu Boden drücken. Und als sie ihren Kopf in seine Richtung dreht, so, dass er ihren Blick sieht, zieht er erschrocken die Luft ein. Wenn er schon in der Nacht dachte, dass ihr Augen leer wirken, so erscheinen sie ihm nun kalt und tot.

Kann er nicht das winzige Bisschen an Gefühl in ihren grünen Augen erkennen, die stumpf und ohne jeglichen Glanz, in die seine schauen.

„Ich arbeite hier, siehst du doch. Und jetzt lass mich in Ruhe. Du hast doch jetzt, was du wissen wolltest“, haucht sie mit leiser Stimme, welche ebenfalls mehr tot, als lebendig ist, und in der er nicht das kleinste bisschen an Leben oder Gefühl heraushören kann.

Kräftig schlucken müssen, nicht wissen, was er sagen oder tun soll, während sie sich den großen Sack mit dem Reis auf die Schultern packt und damit, ohne ihm noch eines Blickes zu würdigen, an ihm vorbeigeht.
 

*
 

Zu Penguin und Ikkaku rüber gehen, welche das ganze Frühstück über O mit besorgten Blicken betrachtet haben und von welcher nicht die kleinste Regung kam. Saß diese, mit leeren Augen, leblos am Tisch, ihren Kaffee trinken und sich dabei an der Tasse klammern, als wäre es das Einzige, was sie daran hindern würde, völlig ins Bodenlose zufallen.

Und das würde er den beiden nun irgendwie erklären müssen. Denn, wie er an ihren Gesprächen mitbekommen hat, wollten sie gleich mit ihr in die Stadt. Doch so wie O drauf ist, können sie das vergessen. Und bevor sie ihr auflauern, sie zwingen, ohne zu wissen, was mit der anderen Los ist, wird er da einen Riegel vorschieben müssen.

Worauf er auch gut und gerne drauf verzichten kann, immerhin ist er nicht ganz unschuldig. Doch da gerade diese beiden, O mittlerweile als festen Bestandteil ihrer Crew ansehen, die Schwarzhaarige wirklich gerne haben, kommt er nicht drumherum.

„Penguin, Ikkaku, kommt. Ich muss mit euch sprechen“, bittet er diese, als er bei ihnen am Tisch angekommen ist und deren verwunderten Blicke sehen und leise daraufhin seufzen.

„Was ist denn los, Käpt´n?“, will Penguin wissen, doch schüttelt er nur seinen Kopf. Nicht hier vor den anderen. Zwar mögen auch die anderen aus der Mannschaft O, doch brauchen es diese jetzt noch nicht zu wissen. Reicht es, dass er ihr Geheimnis den beiden vor sich sagen wird und sich dabei alles andere als gut fühlt.

„Nicht hier. Kommt“, murmelt er und damit vorgehen, hören, wie sie ihm folgen und beschließen, dass seine Kajüte am besten für dieses Gespräch sein wird. Jedenfalls, wenn sie nicht allzu laut sprechen. Kann er schlecht sagen, was O in ihrer eigenen Kajüte mitbekommt, und das würde das Chaos perfekt machen. Sollte sie hören, wie er über sie spricht.
 

Seine Kajütentür öffnen, lässt er den beiden den Vortritt und verschließt sorgfältig diese wieder, nachdem er selber sein Zimmer betreten hat. Und ein letztes Mal tief einatmen, während er Penguin und Ikkaku betrachtet, die nebeneinander auf seinem Bett sitzen und ihn abwartend anschauen.

„Ich wollte mit euch über O sprechen und das, was sich heute Nacht ereignet hat. Ihr habt sicher gemerkt, dass sie völlig neben sich steht. Nun … daran bin ich nicht ganz unschuldig“, fängt er an, die verwirrten Blicke der beiden sehen, welche so gar nichts mehr verstehen.

„Warum solltest du daran Schuld sein?“

Seufzend, sich über den Nacken streichen, schaut er Penguin an.

„Keine Ahnung, ob ihr davon wisst, aber von Anfang an, wurde O so gut wie jede Nacht von Albträumen heimgesucht. Die letzten Tage wurde es so schlimm, dass sie mich nachts mit ihrem Schreien und weinen geweckt hat.“

„Das … das wusste ich nicht. Sie hat nie etwas gesagt. Ja, mir ist aufgefallen, dass ihre Augenringe in den letzten Tagen deutlich dunkler wurden, aber, dass das der Grund ist …“, haucht Ikkaku, ihr das schlechte Gewissen ansehen und verwundert eine Augenbraue heben, als Penguin daraufhin ihre Hand in die seine nimmt und ihr etwas zu murmelt.

Sich Räuspern, worauf die beiden mit sichtbarer röte im Gesicht wieder auseinander schrecken, was ihn dann doch, trotz allem anderen, kurz Schmunzeln lässt, erzählt er weiter.

„Ich fing an, sie danach zu fragen. Wollte den Grund wissen, und ihr dann vielleicht helfen können, etwas dagegen zu tun. Nun ja, gestern Nacht hat sie ihn mir regelrecht ins Gesicht geschrien, als ich ihr sagte, dass ich immer wieder in den letzten Nächten, sie einen Namen sagen hörte.“

„Ich nehme mal an, das hat ihr nicht so gefallen, oder?“

Seinen Kopf auf Penguins Frage schütteln, seufzt er schwer aus.

„Nein, sie hat mich angefleht, ihn nicht zu sagen. Als würde allein dieses ihr schon Höllenqualen bereitet. Nun, jetzt weiß ich auch, warum.“

„Warum? Wessen Name war es und was ist passiert, dass sie immer wieder davon träumt?“

Seine Augen schließen, murmelt er den Satz, der ihn in den letzten Stunden immer wieder durch den Kopf gegangen ist und ihn nicht zur Ruhe kommen lassen hat.

„Es war der Name ihrer Tochter und welche vor O´s Augen abgeschlachtet wurde, während sie untätig zusehen musste.“
 

*

Die Sonne durch ihr Bullauge sehen können und welche langsam untergeht, wendet sie sich seufzend Hera´s kleinem Boten zu, den sie ihr geschickt hatte, und welcher auf ihrem Bett sitzt und sich sein Gefieder putzt. Mit einem ausdruckslosen Blick betrachtet sie den Vogel, eine Krähe, um genau zu sein und der ihr die nötigen Informationen zukommen lassen hat. Würden sie sich, in genau einer Stunde, am anderen Ende der Stadt treffen und von dort aus, direkt weiter zu einer der Nachbarinseln fahren, wo Er zuletzt gesehen wurde. Alles Weitere würde Hera ihr während der Überfahrt erklären.

Und sich damit vor ihr Bett knien und ihre Seitentasche, zusammen mit dem anderen Gegenstand, den sie dort versteckt hat, hervorholen und beides auf ihr Bett ablegen.

Und mit einem letzten kurzen Blick, zu ihrer abgeschlossenen Tür, holt sie ihre Kleidung aus der Seitentasche, welche aus einer schwarzen Hose besteht, die an den wichtigen Stellen, mit Leder verstärkt ist. Ein schwarzes Muskelshirt und ihre Sicherheitsschuhe.

Ebenfalls schwarz.

Sich wieder aufstellen, zieht sie sich ihr gelbes Kleid aus und die anderen Sachen an. Worauf ihr sofort wieder das altbekannte Gefühl der Nervosität überkommt. Aber auch Ungeduld und Vorfreude endlich loszukönnen.

Ihre Schuhe fest zuschnüren und probehalber ein paar Mal in ihrer Kajüte auf und ab laufen, nickt sie zufrieden. Passt noch alles genau so, wie es soll. Sich noch schnell ihre Haare, zu einem sehr hoch sitzenden Zopf zusammenfassen, bindet sie diese stramm zusammen. Würden sie ihr ansonsten nur im Gesicht hängen oder anderweitig nerven.

Zu ihrem Kleiderschrank gehen und diesen öffnen, nimmt sie eine kleine Box zur Hand, welche sie dort versteckt hat und öffnet diese. Betrachtet ihre Wurfmesser, bevor sie diese, in ihrer Beintasche verstaut. Sicher gehen, dass sie schnell drankommt und die Box wieder zurück in den Schrank stellen.

„Jetzt fehlt nur noch ihr“, haucht sie und den länglichen Gegenstand auf ihrem Bett betrachten und wo ihre wichtigsten Waffen drin verstaut sind.
 

Die Box öffnen, lässt sie ihren Blick über die beiden Shoto´s gleiten, welche sie nach bestanden ihrer Prüfung, von Hermes geschenkt bekommen hat. Eine Geste, von größter Bedeutung. Denn sagt er ihr damit, dass er an sie glaubt. Immer an ihrer Seite ist und sie so gut er es aus seiner Position heraus kann, unterstützen wird. Und in welche er nicht nur das Emblem ihrer Organisation, sondern auch ihren Decknamen einprägen ließ. Etwas, was normalerweise nicht erlaubt ist, doch wenn man zu Führungsebene gehört, kann man scheinbar die Regeln etwas beugen.

Das Shoto in der weisen Scheide in die Hand nehmen und welches ihr, aus noch so dunklen Zeiten heraushelfen soll.

Die Klinge aus dessen Hülle ziehen und die hervorragende Schmiedekunst betrachten und welche ihr schon oft, sehr oft, den Arsch gerettet hat.

„Kiboo no Hikari“, murmeln und das sanfte Pulsieren in der Klinge spüren, welche seinen Namen erkennt und dabei, jedenfalls erscheint es so, von innen zu leuchten anfangen.

Mit einem Schmunzeln, die Klinge zurück in ihre Scheide schieben und es auf ihr Bett ablegen, greift sie nun nach dem Shoto in der schwarzen Scheide.

Betrachtet diese im Licht ihrer Deckenlampe, ehe sie auch diese Klinge aus ihrer Hülle befreit und betrachtet.

„Yami no Hakaimono“, hauchen, und sofort das starke Pulsieren spüren und welches sich an ihrem Haki labt und dieses, in Form von bläulichen Wellen, durch die Klinge schickt, ohne, dass sie, wie eigentlich üblich bei Haki, eine schwarze Farbe annimmt.

„Gut jetzt“, stoppt sie das Shoto und schiebt es zurück in die Scheide. Es zu seinem Gegenstück auf´s Bett legen und sich dann dem Vogel zuwenden, welcher sie aus seinen schwarzen Knopfaugen anblickt.
 

„So du Federvieh, in ein paar Minuten geht es los. Ich hoffe, du kennst den Weg.“

Würde der Vogel sie zu dem exakten Punkt bringen, wo Hera auf sie warten wird. Und, auch wenn sie ihr das nie sagen würde, eine recht nützliche Teufelskraft hat. Nicht nur, dass sie die Krähen nach Belieben benutzen kann, sie kann sich sogar selber in eine Verwandeln und so, kurze Strecken in der Luft zurücklegen.

Und mit einem letzten Blick aus dem Bullauge, durch welches sie die Crew hört, die sich freut, endlich von diesem Seelenverkäufer herunterzukommen und sich auf dem Weg in die Stadt macht.

Was ihr ganz recht ist. Desto weniger an Board bleiben, desto besser kann sie sich gleich wegschleichen.
 

Ein letztes Mal zu ihrem Kleiderschrank gehen und ihren Mantel hervorkramen, betrachtet sie das gute Stück und zieht ihn sich über. Befestigt die Shoto´s an ihrem Rücken, in der extra angebrachten Halterung. So, dass gerade noch die Griffe über ihre Schulter schauen und betrachtet sich dann im Spiegel.

Und sieht eine Kämpferin, die sie nicht hat, werden wollen. Doch wie so oft im Leben, gibt es Dinge, die man nicht beeinflussen kann, die einfach passieren. Genau wie die Tatsache, dass sie überlebt hat.

„Nemesis is back“, hauchend, wendet sie sich dem Vogel zu, welche auf ihren Blick hin, auf ihre Schulter fliegt und leise kräht, wohl spüren, dass es damit endgültig und endlich losgeht. Und mit einem festen Blick atmet sie ein letztes Mal tief durch und öffnet dann ihre Kajütentür und huscht, schnell im Schatten, nach draußen in die Dunkelheit des Abends. Bereit für ihren Auftrag.
 

*
 

Die Hände tief in seiner Hosentasche vergraben, geht er hinter Penguin und Ikkaku zu einer der Kneipen, in der sie sich mit dem Rest der Mannschaft treffen wollen. Und welche schon vorgegangen ist, nicht länger auf ihn und die anderen beiden warten wollten.

Welche noch eine hitzige Diskussion hatten, ob sie nicht O doch fragen sollten, ob sie mitkommen will und welche sich seit dem Frühstück, in ihrer Kajüte verschanzt hat. Doch hat er dem recht schnell ein Ende gesetzt und die beiden gezwungen, die Schwarzhaarige in Ruhe zu lassen. Würde sie herauskommen, wenn sie so weit ist. Entweder, um da weiterzumachen, wo sie aufgehört haben, oder aber, um die Crew endgültig zu verlassen. Was er nicht hofft. Auch wenn er es verstehen würde. Doch will er genauso wenig wie die beiden vor ihm, dass die Schwarzhaarige sie verlässt. Denn, wenn er ehrlich mit sich wäre, es sich eingestehen und gestatten würde, würde er merken und wissen, dass er sich gerne hat … vielleicht sogar etwas mehr als gerne.
 

Schwer aufseufzen und diese Gedanken verscheuchen. Bringen sie ihn nicht weiter. Es ist nun mal jetzt so und das muss er genau so akzeptieren, wie Ikkaku und Penguin, und damit zu den beiden rüber schauen. Und bei dem Anblick, den sie bieten, ahnen, dass die ganze Geschichte mit O, sie näher zusammenschweißen wird. Immerhin verbringen sie, seitdem diese bei ihnen ist, verdammt viel Zeit miteinander. Mehr als jemals davor. Und wenn er sich das so anschaut, wie Penguin seinen Arm um Ikkaku´s Schultern gelegt hat und wie diese seine Nähe genießt, auch wenn es dieses Mal eher einem gegenseitiges Aufmuntern gleichkommt. Doch würde es ihn nicht wundern und bei dem Anblick und Gedankenspiel spüren, dass er wohl langsam in ein Alter kommt, wo er sich dies auch vorstellen kann. Immerhin ist er mittlerweile Mitte dreißig …
 

Schnauben und diese Art von Gedanken schleunigst verscheuchen, als er diese realisiert. Zumal hat er ganz andere Dinge, über die er nachdenken sollte. Da hat er keine Zeit für romantische Gefühle und dem ganzen anderen Zeugs, was dazugehört.

Und als die laute Musik und das Stimmengewirr sein Ohr erreicht, und sie die Kneipe, wo die anderen drin sind, erreichen, seufzt er ein letztes Mal auf und öffnet die Tür. Lässt Ikkaku und Penguin den Vortritt, ehe er selber den warmen, jedoch stickigen Raum betritt. Zwar ist er alles andere als in Stimmung für einen geselligen Abend, doch würde ihm, nach der Sache mit O, etwas Ablenkung guttun.

„Käpt´n!“, wird er aus seinen Gedanken geholt, selber kaum bemerkt haben, dass er schon wieder wegen O in diese versunken ist und zu seiner Crew schauen, welche mehrere Tische in Beschlag genommen haben und sich prächtig amüsieren.

Was bei der Menge an Alkohol, welche anhand der leeren Gläser und Falschen nicht wenig sein dürfte, kein Wunder ist.

Und sich bei der Stimmung, die die Männer haben, vornehmen, nicht weiter an O und das alles zu denken und den Abend, irgendwie zu genießen. Wäre morgen auch noch ein Tag und vielleicht, hat sich die Schwarzhaarige bis dahin wieder beruhigt. Und mit diesen Gedanken setzt er sich zu Bepo an einem der Tische und schnappt sich eine der noch geschlossenen Falschen.



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