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366 Tage - 366 Geschichten

366 Tage Challenge 2024
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17.06.2024 - angenehm

Mit geschlossenen Augen legte Miguel den Kopf in den Nacken und ließ sich die Sonne auf das Gesicht scheinen. Nach Wochen, in denen es fast nur geregnet hatte, waren die Temperaturen heute wirklich angenehm. Er befand sich erst seit zwei Wochen wieder in Freiheit und hatte Unterschlupf bei der Familie Santiagos gefunden. Auch der Ältere war inzwischen wieder auf freiem Fuß und Miguel genoss jede Minute mit dem Dunkelhaarigen. Seine eigene Familie hatte sich in all der Zeit nicht einmal gemeldet und auch sein kompletter Freundeskreis hatte sich von ihm abgewandt. Für etwas, dass er nicht einmal getan hatte.

“Weißt du eigentlich, dass ich das Lächeln auf deinen Lippen sehen kann, ohne dich direkt anblicken zu müssen?” Die Stimme Santiagos sorgte dafür, dass das Lächeln auf Miguels Lippen noch eine Spur sanfter wurde.

Er öffnete seine Augen und wandte seinen. Blick zu seinem Freund. Der Dunkelhaarige lehnte im Türrahmen des Bungalows, der seinen Eltern gehörte und hatte die Arme vor der Brust verschränkt.

“Ist das so?”, wollte er schmunzelnd wissen und ließ seinen Blick über Santiago hinweg schweifen.

Das Schmunzeln erwidernd nickte Santiago. “Du wirkst glücklich.”

“Das bin ich auch”, fing Miguel an und lächelte sanft. Er trat ein paar Schritte auf den Älteren zu und hob eine Hand, um ihm eine Strähne aus dem Gesicht streicheln zu können.

“Deine Familie hat mich mit offenen Armen empfangen und du hast mir schon in der Zeit im Gefängnis gezeigt, wie schön es sein kann, wenn man jemandem hat, dem man vertrauen kann. Es fühlt sich so gut und angenehm an, dass da jemand ist, bei dem ich mich fallen lassen kann. Bei dem ich einfach ich selbst sein kann. Also ja, ich bin glücklich. Verdammt glücklich”, sprach er den Dunkelhaarigen an und legte ihm eine Hand auf den Oberarm.

“Und vielleicht kann ich auch irgendwann damit umgehen, dass ich im Leben meiner eigenen Familie keine Rolle mehr spiele”, fügte er hinzu und ließ es zu, dass Santiago ihn in eine liebevolle Umarmung zog.

“Und bis dahin werden wir das Leben hier in vollen Zügen genießen. Unsere Freiheit wird grenzenlos sein und damit wir das nützliche gleich mit dem angenehmen verbinden können, werde ich dich jetzt ins beste Strandrestaurant der Welt einladen”, entgegnete Santiago und lachte leise, als sich sein eigener Magen prompt mit einem Knurren ebenso zu Wort meldete.

“Das klingt nach einem Plan”, erwiderte Miguel und klaute sich einen kurzen Kuss, bevor er ins Innere des Bungalows lief. Bevor sie gingen, wollte er sich definitiv noch umziehen, aber eines wusste er bereits jetzt ganz sicher: Das Leben hier war um einiges angenehmer, als im Gefängnis. Auch wenn Santiago ihm die Zeit dort von Anfang an versüßt hatte.



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