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Türchen 5

von

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Freundschaft

Es war der fünfte Dezember, kein Schnee in Sicht und alles so still. So langsam müsste es auch geschmückt werden, immerhin war der erste Advent schon da und dann wäre es doch schön, wenn man alles weihnachtlich geschmückt hätte, wäre es ihm nicht einfach zu schwer, seitdem sein bester Freund wieder fort war, hatte er keine Motivation überhaupt was zu tun.

Schwer seufzend ließ er sich auf das Bett fallen, sah zum Fenster raus, selbst der Winter lachte ihn aus oder warum war noch kein Schnee da? Es war schon sehr ungewöhnlich, dass noch keiner gefallen war, immerhin war das in Domino nicht gerade selten, dass schon im Dezember Schnee fiel, aber warum dieses Jahr nicht? Etwa, weil Atemu nicht da war? Weil er zurückgegangen war, ehe dieser überhaupt Schnee kennenlernen durfte?

Atemu war neugierig gewesen, als das erste Mal Schnee genannt wurde, natürlich als Geist des alten Ägypten, wo nie Schnee fällt, mit einer Ausnahme, dem dreizehnten Dezember 2013, als es plötzlich ein Schneefall im Vorort Kairos und in Sinai gab, da jedoch war der Geist des Puzzles noch in seinem Puzzle eingeschlossen*, deswegen konnte Atemu auch diesen Schnee leider nicht mit erleben und jetzt auch nicht mehr, obwohl es sowieso momentan eher Schneestill war.

Er musste an all die Abenteuer denken, die sie miteinander erlebt hatten, wie sie das erste Mal vor Pegasus standen, die Seelen von den Kaiba-Brüdern und die seines Großvaters gerettet hatten, danach, wie sie sich im Battlecity Turnier geschlagen hatten.

Marik hatte es ihnen nicht leicht gemacht, hätten sie es damals gemerkt, dann wäre Bakura auch nie so weit gekommen und sie hätten noch rechtzeitig reagieren können, aber das Schicksal wollte es nun mal so, dass sie es nicht merkten und so kümmerten sie sich erstmal nur um Marik und seine bösen Mächte, es ging weiter mit Noah, der ein Problem mit Kaiba hatte und sie dann doch irgendwie wieder mit hereingezogen wurden, doch sie hatten es wieder geschafft, nur damit es wieder losging, nur diesmal mit einem wahnsinnigen namens Dartz, der sämtliche Duellgeister fangen wollte, um deren Macht zu stehlen und als wäre das alles nicht schlimm genug, musste Atemu erkennen, dass sein Herz ebenfalls mit Dunkelheit erfüllt war und Yugi sich opfern durfte.

Er hatte es gerne getan, das stand außer Frage, aber seit jenem Moment hatte er Sorge, Atemu könnte wieder so finster werden und ebenfalls etwas Böses im Schilde führen können, aber das war Vergangenheit und diese Gedanken waren für ihn im Moment einfach zu traurig, also stand er endgültig auf und ging in den Keller, wo er all seinen Weihnachtsschmuck hatte, er wollte sich mit dem Dekorieren nun doch etwas ablenken. Danach, überlegte Yugi, würde er Kekse backen, die konnte er dann seinen Freunden schenken und sein Großvater würde sich bestimmt auch freuen, wenn er selbstgebackene Kekse haben würde.

Fröhlich lief Yugi hinunter in den Keller, summte dabei ein Lied vor sich hin und als er die Kiste endlich gefunden hatte, warum war sie auch immer ganz hinten, wo man sie nicht sehen konnte, ging er gerade die Treppe wieder hoch, als er die Kiste vor Schreck fast fallen gelassen hätte.

Vor ihm stand ein junger Mann, ihm so ähnlich, dass sie Brüder sein könnten und wurde fröhlich angegrinst. Zuerst verstand Yugi nicht, was, oder eher wen, er da sah, bis sein Gehirn die Information dann doch verarbeiten konnte und die Kiste fallen ließ, ehe er sich mit einem breiten Lachen in die Arme des Mannes warf.

Sanft wurde er aufgefangen und fest an den Körper gedrückt, sofort umhüllte ihn den Duft des Anderen und spürte das Herz schlagen, so kraftvoll und stark.

Wie sehr hatte er Atemu vermisst und es gar nicht gemerkt? Ihm kamen fast die Tränen, als er die warme Haut spürte, sein Herz zog sich so schmerzvoll zusammen, dass er Probleme damit hatte, atmen zu können. Und trotzdem würde er diese Schmerzen immer wieder in Kauf nehmen, solange sie ihm den Frieden brachten, den er brauchte, jetzt erst bemerkte er, dass auch in seinem Herzen Schneestille herrschte.

Lachend sahen sie sich an und gingen sofort zum Sofa und sprachen über all das, was der Andere verpasst hatte, sie redeten über ihre gemeinsamen Freunde, übereinander, über Gott und die Welt und merkten gar nicht, dass die Zeit nur so verflog, bis sie beide verstummten und sich nur immer wieder anfassten, war es mal ein Stups mit dem Bein, eine Hand auf der Schulter oder ein Streichen an der Hand, sie mussten sich immer wieder versichern, dass der jeweils Andere da war. Für Yugi fühlte es sich an wie ein Traum, als Atemu erklärte, wie es dazu kam, dass er jetzt neben ihm saß und bleiben durfte.

Er hatte sein Soll getan und als Dank, oder eher als Belohnung für all die Strapazen, die er hatte auf sich nehmen müssen, durfte er bleiben und mit Yugi und seinen Freunden ein ganz neues Leben beginnen, mit einem eigenen Körper. Für Atemu war es das Mindeste, nach dem er fünftausend Jahre in dem Labyrinth eingeschlossen war und dabei völlig verrückt wurde, dass aus ihm ein anständiger Mann wurrde, war ohnehin ein Wunder, wer wäre da nicht wahnsinnig geworden? All das führte dazu, dass Yugi sich im Stillen dafür zu bedanken, dass die Schneestille nun doch da war, sonst hätte Atemu vielleicht doch nicht zu ihm gefunden, er kannte ja immerhin keinen Schnee.

Yugi wandte dann, es war schon spät in der Nacht, seinen Blick aus dem Fenster, als er begeistert feststellte, dass jetzt doch Schnee fiel und es schon eine ganze weiße Decke über Domino gelegt wurde. Die Schneestille war soeben auch vorbei, sowohl das Wetter, als auch im Herzen und all das nur dank eines Menschen und dafür war er mehr als dankbar.

Atemu war dann irgendwann hinausgegangen und hatte sich den Schnee genau angeschaut, ehe er mit beleidigter Miene wieder hereinkam und darüber motzte, dass es verdammt kalt war, darüber konnte Yugi nur lachen und lachte so doll, dass ihm sein Zwerchfell weh tat, Atemu sah dem erst nur beleidigt zu, ehe auch er den Kopf in den Nacken legte und mit lachte.
 

*ich weiß, dass der Anime und Manga deutlich älter sind, aber ich würde mich gerne mit den heutigen Daten beschäftigen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  _Delacroix_
2023-12-20T15:01:09+00:00 20.12.2023 16:01
Eine süße Story mit Atemus erstem Schnee! Und ich kann ihn gut verstehen. Irgendwie ist Schnee doch am aller schönsten, wenn man nicht mit beiden Füßen drinsteht und feststellen muss, wie kalt er eigentlich ist. Mit Kakao und Yugi vor dem Fenster gefällt er ihm bestimmt besser.^^
 
 
Antwort von:  Black_Magic_Rose
05.01.2024 22:15
Dankeschön. Es freut mich, dass es dir gefallen hat. Als Ägypter hat man es auch nicht leicht, in kälterem Gebiet zu leben, gerade nicht, im Winter, also denke ich mal, dass du recht hast & Atemu sich unter einer Kuscheldecke mit einem schönen warmen Kakao & seinem Yugi bequem vor dem Fenster gesetzt hat & das Spektakel von innen genießt. :)
Von:  Polarstern
2023-12-05T17:59:56+00:00 05.12.2023 18:59
Erste ^__^
Habe mich sehr gefreut, als mir heute diese süße FF auf meiner Startseite angezeigt wurde.

Leider ist die Story zu kurz, um viel dazu kommentieren zu können. Ich kenne mich mit den Regeln für den Adventskalender nicht aus, aber ich nehme an, dass es genaue Vorgaben gab und die FF nunmal kurz sein sollte :-)
Ob man hier Freundschaft sieht - wie im Kapiteltitel XD" - oder ein angehauchtes Pairing, bleibt jedem selbst überlassen =D (ich nehm als Atemu x Yugi Autorin das Pairing XD~)

Du hast einen schönen, flüssigen Schreibstil, der sich angenehm lesen lässt. Mir gefällt, wie du das Thema "Schneestille" umgesetzt hast - einmal mit dem Wetter - und einmal metaphorisch im Herzen.
Auch eine sehr gute Idee, das mit dem tatsächlichen Schnee in Ägypten in 2013 einfließen zu lassen!

Ich werde mir bald auch mal deine anderen FFs vornehmen :D

Viele Grüße
Polarstern
Antwort von:  Black_Magic_Rose
06.12.2023 04:35
Hallo Polarstern,

Es freut mich, dass es dir gefallen hat. Die Story hat tatsächlich gewisse Vorraussetzungen & wer weiß, vielleicht gibt es dann eine Fortsetzung von dem Türchen? Die Länge der kurzen Geschichte war allerdings Absicht. Ich wollte es nicht zu weit aufbauschen, weil es sonst seinen Charme verloren hätte & das wollte ich dann doch nicht.

Vielen lieben Dank, für deine netten Worte bezüglich des Schreibstils, auch wenn meine Pausen teilweise Jahre anhalte, heißt es nicht, dass ich gar nicht schreibe, allerdings gehören die Texte dann nicht hier hin. Manchmal soll Geschriebenes einfach für einen alleine sein. :)
Das mit dem Schneefall 2013 war gar nicht so einfach zu finden. Ich musste tatsächlich dafür stundenlang suchen, wusste aber, dass es da mal geschneit hatte.

Ich freue mich von dir zu lesen, wenn du meine anderen Werke gelesen hast. ^.^

Ganz liebe Grüße zurück

Black Magic Rose


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