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Wochenendtrip

Sommercamp
von

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Was für ein Wochenende...

"Junis! Komm endlich, ich will heute noch abfahren...", drängt mich meine Ma. Himmel, wie ich es hasse, wenn sie mich hetzt. Aber das haben wir gemeinsam. Ich wuchte also meinen Rucksack über meine Schultern und nehme noch die Kühltasche mit dem Proviant, sowie unseren Werkzeug- Beutel. Verschließe die Tür und Folge ihr die Treppen hinunter.

Wie so oft zwingt mich meine Ma zu einem langen Camping Wochenende. Aber dieses Mal ist die Anfahrt wohl echt lang. Sie hat es sich in den Kopf gesetzt möglichst alle Campingplätze auszuprobieren, bis sie den perfekten gefunden hat...

Unten am Auto wuchtet sie gerade unser riesiges Zelt in den Kofferraum und ich staune jedes Mal darüber, das wir es allein zu zweit füllen können. Unzählige Decken und die Kiste mit dem Camping Zubehör wie Geschirr, Gaskocher und Lichterketten wurde daneben gepackt. Rucksäcke und unser Essen, für die drei Tage, landet ebenfalls hinten.

Auf der Rückbank liegen unsere Spiele und schließlich unser Werkzeug.

Wie ätzend langweilig ein verregnetes Wochenende werden kann, durften wir schnell lernen. Ich gebe es ungern zu, aber diese Zeit mit meiner Ma ist nicht immer die schlechteste. Wir verstehen uns ganz gut und treffen auch immer wieder lustige Leute. Aber jetzt gerade will ich irgendwie nicht mit.
 

Ich bin jetzt 16 und natürlich musste es passieren und ich habe mich verliebt. Ziemlich heftig sogar. Schon in den letzten Wochen habe ich immer mit meiner Ma deswegen gestritten, weil ich lieber zu Hause bleiben wollte, aber sie bestand dennoch auf meine Anwesenheit.

Ich wäre viel lieber auf ein Date gegangen oder hätte meinen Freund bei uns übernachten lassen... Aber das durfte ich nicht. Sie fand, ich sei noch zu jung. Meine beste Freundin durfte aber bei uns übernachten...

Vielleicht sähe es anders aus, wenn sie wüsste, dass Elli und ich eine Zeitlang sowas wie eine Beziehung hatten. Aber wenn sie da selbst nicht dahintergekommen war, würde ich ihr nichts sagen.
 

Elli und ich kannten uns schon seit dem Kindergarten und sind seitdem unzertrennlich. Waren auch fast immer in derselben Klasse...

Manchmal vermisse ich sie so sehr, das es wehtut. Aber sie und ich; es hatte sich nicht richtig angefühlt. Wir beide hatten verstanden, was wir fühlten und kehrten zu unserer Freundschaft zurück. Und ich war sehr erleichtert, sie nicht verloren zu haben.

Viel lieber wäre ich jetzt bei ihr, mit einer Großpackung Eis, Chips und jeder Liebesschnulze, die wir kannten!

Warum, fragst du? Weil mein "Freund" ein Arsch ist.

Oder besser gesagt, mein Exfreund!

Diese niedere Kreatur hat sich klammheimlich eine Freundin zugelegt, die Sex mit ihm hatte, nur weil ich noch nicht bereit dafür war.

'Es sieht nicht danach aus...' Am Arsch... Arg!! Ich könnte schreien vor Wut, wenn ich nur allein daran dachte, wie ich vor ein paar Tagen die beiden erwischt hatte.

Er hatte mich zu sich eingeladen. Er hatte fast schon drauf gedrängt, obwohl ich eigentlich mit Elli für's Kino verabredet war... Aber ich gab nach und sagte ihr ab, weil er meinte, mich so sehr zu vermissen.

Und dann das! Dieses Bild verfolgte mich immer noch in meinen Albträumen.

Ich empfand eine höllische Wut auf ihn und Abscheu. Ich hatte dieses humanoide Wesen so sehr geliebt und er tat mir so grundlos weh. Nein, ich liebte ihn immer noch. Deswegen schmerzte dieser Mist auch so sehr.

Aber wer hat schon nach ein paar Wochen Beziehung Sex, wenn angeblich beide noch Jungfrau waren?

Jetzt konnte ich diesen Teil nicht mehr glauben.
 

"Du bist so still...", riss mich Ma aus meinen Gedanken. "Hmm.", machte ich nur. Sie sollte nicht mitbekommen das ich einen Kloß im Hals und Tränen in den Augen hatte und sah stur aus dem Fenster.

Nach einer Weile drehte ich das Radio auf und es dauerte nicht lang, da sang meine Ma schon mit. Eigentlich konnte sie ganz gut singen, aber scheinbar hatte sie gemerkt, dass es mir nicht gut ging und begann absichtlich schräg die Titel darzubieten. Sie schnitt Grimassen dazu, bis ich es nicht mehr aushielt und zu lachen anfing. Als erneut der Refrain einsetzte, sang ich mit und gemeinsam lachten wir über uns selbst.

Ich liebe meine Mutter. Sie ist etwas schräg, aber auch irre witzig und sie lässt mir meine Zeit, bis ich soweit bin, mit ihr zu reden. Was ich dann auch tat.
 

Zwei Stunden später machten wir eine kurze Pause und tranken an einer Raststätte eine Brause und gönnten uns einen Snack. "Wie lange fahren wir noch?", frage ich nach. "Wenn wir weiterhin Stau frei bleiben, dann fast drei Stunden." Sie erzählte von der Stadt und der näheren Umgebung des Campingplatzes, aber ich hörte nicht wirklich zu. Zwei Tische hinter ihr saß eine kleine Familie und das jüngste der Kinder streckte mir seine Zunge heraus. Ich erwiderte die Geste und musste über dessen verblüfftes Gesicht schmunzeln. Damit hatte dieser Giftzwerg wohl nicht gerechnet.
 

~~~ Stunden später ~~~
 

Endlich fertig! Das Zelt stand, alles war gemütlich gemacht und in der winzigen Pfanne brutzelte ein Teil unseres Abendessens. Wie ich es liebte, wenn wir uns mit Würstchen oder Pommes an solchen Wochenenden den Bauch voll schlugen!

Die Sonne stand schon tief und würde bald untergehen. Und ich war so müde, dass ich mich kaum wachhalten konnte. Also wurde schnell der Hunger gestillt und nach einer kurzen Dusche landete ich zufrieden in meinen Schlafplatz. Morgen wollen wir uns etwas die Stadt ansehen und später an den See...
 

~~~~~
 

Der Ort war wirklich größer als gedacht und wir entdeckten eine Eisdiele, die sich damit brüstete Eis sowie Kuchen selbst herzustellen. Es war wirklich köstlich und neugierig, wie meine Mutter war, erfuhren wir von den natürlichen Zutaten und das eine der Eigentümer eigentlich Konditorin war. Daraufhin bestellte meine Mutter sich ein Stück Torte und ihre Begeisterung war mir schon fast peinlich...
 

Am frühen Nachmittag kamen wir dann zum Badesee und staunten nicht schlecht über die Menschenmenge dort.

"Ach, hier haben sich die Jugendlichen versteckt.", murmelte meine Ma und ich verdrehte nur die Augen.

Aber wo sie Recht hatte...

Mühsam suchten wir uns ein freies Fleckchen und ich war noch nie so froh gewesen, meine Badesachen unter gezogen zu haben. Es fühlte sich an, als würden mich alle beobachten. Ein wirklich gruseliges Gefühl. Obwohl ich mich eigentlich nicht für meine Figur schämen brauchte.

Eilig ging ich mich abkühlen und schwamm bis zur Rettungsinsel, in der Mitte des Sees. Hier war es wieder ruhiger und ich genoss die Sonne auf meiner Haut.

Ich beobachtete vorsichtig die Menschen um mich herum. Familien, Pärchen und ältere Leute waren Mangelware. Irgendwie war das ganz angenehm. Keine Erwachsenen, die ständig meckern...
 

Nicht weit entfernt paddelten zwei Jungen in meine Richtung. Es sah nicht so schwer aus, wie sie auf ihren Bord standen, aber auch irgendwie etwas langweilig. Sie unterhielten sich angeregt und achteten nicht auf mich.

"Heute ist doch Lagerfeuer. Kaum zu glauben, dass wir morgen schon wieder abreisen.", sagte der blonde. "Boa keine Lust auf die Fahrt... Aber bin auch froh, wenn ich wieder zu Hause bin.", meinte der andere.

Hmm, ein Lagerfeuer klang wirklich gut, ob ich mich dazu stellen könnte?

Ich entschied zu meiner Mutter zurück zu kehren. Vielleicht hatte sie gestern noch etwas aufgeschnappt. Aber bei ihr angekommen verneinte sie meine Frage. Auf dem Platz durfte kein Lagerfeuer gemacht werden, was mich doch etwas wunderte.
 

Später döste ich etwas, als ich plötzlich einen Schwung Sand abbekam. Ein Volleyball war neben mir gelandet und als ich mich nach den Spielern umsah entdeckte ich die Jungs vom See, mit ihren Kumpels. "Sorry, keine Absicht!", rief der blonde entschuldigend. Ich warf ihm den Ball zu und warf einen Blick auf die Gruppe. Sie waren zu fünft. "Darf ich mitspielen?"

Ups, wo kam das denn her? Eigentlich spielte ich nicht gern mit Fremden. "Klar. Du kannst mit mir und Riko spielen.", stimmte der blonde zu.
 

Nach einem Spiel lachten Riko und der blonde gemeinsam das generische Team aus.

Die anderen drei versuchten ihr Spiel zu verteidigen und forderten eine Revanche. "Kommt schon, ein Spiel noch.", rief ein schwarzhaariger Junge, der mir gegenüber Position bezogen hatte. Er war riesig, aber das half ihm nicht, wenn ich seine Blocks trotzdem durchbrach. Sie waren keine schlechten Spieler, aber dass ich im Verein spielte, behielt ich lieber für mich. Um es spannender zu machen, hatte ich sogar ein paar Punkte verschenkt...

"Hey Jungs...", grüßte meine Mutter sie. Oh nein, was will sie denn jetzt wieder? "Junis, ich werde auf den Platz gehen. Ich lass dir deine Sachen hier.", sie lehnte meinen Rucksack an die Netzstange. Sie lächelte, hob den Arm zum Gruß und ging. Verdutzt sah ich ihr hinterher. So einfach ließ sie mich sonst nie davonkommen. War sie etwa krank? "Bisschen alt für deine Freundin...", feixte einer der Jungs. "Das ist meine Ma."
 

Ein Spiel weiter, warfen sich Riko und der blonde abgekämpft in den Sand und kicherten erneut über unseren Sieg. Auf der anderen Seite des Netzes sah ich fast das gleiche Bild und auch ich hockte mich hin, um Luft zu holen. "Gutes Spiel.", nickte ich anerkennend. Die anderen drei hatten sich wirklich bemüht, aber ihnen einen Sieg zu schenken, war nicht mein Stil. Ihre Sprüche hatten mich angefeuert noch härter zu spielen. Meine Hände brannten, aber es war ein guter Schmerz.

Die Jungs hatten sich während des Spiels ein wenig unterhalten und ich hatte erfahren, dass sie alle Besucher eines Sommercamps sind. Der blonde und Riko sind befreundet, der Rest hatte sich erst im Camp getroffen.
 

"Hey, wir haben heute unser Lagerfeuer zum Abschluss. Setz dich doch zu uns.", lud ein Junge mit rot gefärbtem Haar mich ein. Er war sehr schweigsam gewesen, aber sein wacher Blick, war mir aufgefallen. Ich sah auf den Sand zwischen meinen Füßen. Irgendwie war es mir unheimlich wie er mich musterte, aber ich nickte zur Einladung und schickte meiner Ma eine kurze Nachricht. Erstaunlicherweise war sie einverstanden und jetzt war ich mir sicher, dass sie krank sein musste...
 

Wie sich herausstellte war das Camp nicht weit von unserem Platz entfernt und ich würde vielleicht nur 20 Minuten zu Fuß laufen. Zum Glück würde mir später mein Handy den Weg zeigen.

Das Camp war mit etwa 100 Besuchern kleiner als erwartet. Der längliche Hauptplatz in der Mitte war umringt von Bänken und Feuerholz war bereits aufgeschichtet worden, sodass jeder genug Wärme abbekommen würde. Ein kleines Stück weiter weg stand eine Schubkarre mit Nachschub und zwei Mitarbeiter präparierten Stöcker für Stockbrot und Marshmallows.

Die Jungs Namen mich in ihre Hütte mit und wir redeten, bis es Zeit für die Versammlung war. Der mit den roten Haaren saß neben mir und reichte mir seine Hand. "Parker.", stellte er sich Wortkarg vor. "Junis. Du redest nicht gern, hm?" Diese Frage schien ihn zu belustigen, denn er lachte leise. "Kommt drauf an...", gab er nur von sich.

Hä? Was sollte das denn heißen? Schräger Typ.

Aber ein gutaussehender. Seine blauen Augen fixierten mich erneut und ich musste den Blickkontakt abbrechen, weil ich merkte, wie meine Wangen heiß wurden.

Warum starrte er mich nur so an?
 

Später am Lagerfeuer saß Parker wieder neben mir und von den anderen Besuchern kamen ein paar Mädchen auf uns zu. Sie teilten sich unter den anderen auf und begrüßten sich... Auf die romantische art... Mist. Ich hätte es erahnen müssen. In solchen Camps war es normal, dass sich Pärchen zusammenfanden. Aber jetzt so viele sich küssen zu sehen, war irgendwie schmerzhaft. Es erinnerte mich an meine Küsse der letzten Zeit und ich bekam einen fahlen Geschmack auf der Zunge.

Selbst dieser Wortkarge Typ neben mir, bekam einen saftigen Schmatzer aufgedrückt.

"Woher kommst du eigentlich?", seine warme Stimme zog mich aus meiner miesen Stimmung. Während die anderen ihre Mädchen auf ihrem Schoß oder dicht neben sich gepresst hatten, war Parker scheinbar doch ohne Partnerin. Vielleicht hatte er sie auch nur weggeschickt, damit ich mich nicht so allein fühlte? "Ich bin aus Hamburg.", gab ich leise diese Info von mir.

Was würde es ihm bringen? Wir würden uns nie wieder sehen. "Echt? Wir wohnen in Wandsbek." Er lächelte mich an und mir stockte der Atem. Fuck. Er sah noch besser aus, wenn er lächelte. Mein Herz machte einen kleinen Sprung und ich konnte fühlen, wie es kräftig in meiner Brust schlug. Was mache ich hier? Ich bin doch gerade erst verletzt worden... Am liebsten hätte ich mir auf die Wange geschlagen, um mich selbst wach zu rütteln. 'Junis, er will nur nett sein. Er hat eine Freundin!', mahnte ich mich.

"Cool.", nickte ich und versuchte mich entspannt zu geben. Nein, dieser Typ war Tabu. Generell wären Typen in nächster Zeit Tabu für mich! Ich musste erst wieder klarkommen und meinen Ex hinter mir lassen. Ich wollte nicht unfair sein und nur eine Ablenkung suchen. Das bin nicht ich. Kurz darauf wurden Stöcke mit Brotteig daran, Würstchen, Marshmallows und Keksen verteilt. Ich war überrascht wie gut das alles schmeckte, wenn man es sich am Feuer selbst garte.
 

Erneut verbrannte ich mich fast die Finger an meinem Marshmallow und Parker kicherte neben mir. "Pack ihn zwischen die Kekse. Das ist viel besser." Seine großen Hände drückten schon gegen meinen Stock und er half mir mit der Köstlichkeit. Er zog das Sandwich ab, pustete etwas auf die fast flüssige Masse und hielt sie mich vor den Mund. Ich biss ab und es war wirklich lecker. Und ich verbrannte mir nicht die Zunge dabei.

Ich spürte etwas warmes auf meiner Unterlippe. Jetzt kleckerte ich auch noch. Viel peinlicher konnte ich mich selbst nicht mehr machen. Aber Parker lächelte nur und wischte mit seinem Daumen die Masse von meiner Lippe und leckte ihn dann ab. Verflucht. 'Guck weg!', schrie ich mich selbst an, aber mein Blick blieb an seinem Mund kleben und ich schluckte schwer. Mir war nicht aufgefallen, wie voll sie waren... Gerade als mein Körper ein erstes zucken zu einer Bewegung einsetzen ließ, klingelte laut mein Handy und zerriss den Moment.

Meine Ma. Die hat echt ein perfektes Timing... "Es ist jetzt nach elf. Alles gut bei dir? Kommst du bitte zum Platz zurück, der Wärter schließt bald das Tor." Ich hatte die Zeit völlig vergessen.

Ruckartig stand ich auf und sah in die Runde. "Leute, ich muss zurück. War schön euch zu treffen. Gute Fahrt!", verabschiedete ich mich. Ich warf mir meinen Rucksack über die Schulter und begab mich zum Ausgang des Sommercamps. Ja, es war wirklich schön gewesen und es war schon schade, dass ich den morgigen Tag nicht erneut mit den Jungs verbringen konnte. Aber so war das nun mal.

"Warte, ich begleite dich.", rief mir Parker hinterher, als ich schon fast am Tor war. "Geht das denn?" Sicherlich würden sie auch hier das Tor bald schließen. "Ich habe dem Leiter Bescheid gegeben.", sagte er lässig und ich meinte ein schmunzeln auf seinen Lippen gesehen zu haben.
 

Zehn Minuten Schweigen. Minuten voller Dunkelheit. Ich war froh, dass er eine Taschenlampe dabei hatte, sonst wären wir komplett im Dunkeln gewesen. Wer weiß wo wir dann gelandet wären? Es wurde langsam ein wenig unbehaglich, so still neben ihm her zu laufen. Warum wollte er mich überhaupt begleiten? Ich konnte auf mich selbst aufpassen und war nicht hilflos oder so...

"Wir sind..." "Magst du...", sprachen wir gleichzeitig. Ich gab Parker den Vorzug. "Magst du vielleicht Nummern tauschen?", fragte er. Hä? Wieso denn das? "Ähm...", ich zögerte. Was sollte das? Wir hatten nur einen halben Tag miteinander verbracht... "Ich würd' dich gern nochmal treffen...", erklärte er in mein zögern. "Warum?" Oh verflucht, wie dumm klang ich denn bitte? Meine Stimme brach und klang merkwürdig quietschig. "Du bist schwer von Begriff, oder?", ein schwerer Seufzer verließ seine Lippen. "Ich... Ich würde dich gern näher kennenlernen."

Parker war stehen geblieben. "Äh...", ich klang wie ein Gehirnamputierter... Nur langsam sickerte die Bedeutung seiner Worte zu mir durch. Irgendwie stand ich auf dem Schlauch.

"Du bist süß, okay. Ich bin echt froh, das wir in der selben Stadt Leben..." Ich starte nur auf unsere Füße. Irgendwo rief eine Eule in die Nacht. Er ergriff meine Hand und ich merkte, das er zitterte. "Aber... Deine Freundin...?", das war doch sein Mädchen gewesen oder? Sprang er etwa wahllos von einer Beziehung zur nächsten? Widerlich!

"Ich bin Single. Sie hat mich nur begrüßt. Oder bin ich nicht dein Fall?" Scheiße war der Typ direkt. Das ganze war mir sehr unangenehm und ich entzog meine Hand.

"Ich... hab' erst vor ein paar Tagen eine Beziehung beendet. Es wäre nicht fair dir gegenüber.", meinte ich und hoffte ihn damit nicht zu sehr zu verletzen. Sein erleichtertes Ausatmen sprach Bände. "Ich verstehe. Danke für deine Ehrlichkeit. Aber... Kino am Freitag? Ihr Fahrt doch erst Mittwoch zurück..." Parker klang hoffnungsvoll und ich musste zugeben, wenn er mir die Zeit geben würde... Wer konnte schon sagen, was sich dann ergeben würde.

Lächelnd reichte ich ihm mein Handy und wir tauschten Nummern aus.

Bald darauf kamen wir schon am Campingplatz an und meine Ma erwartete mich bereits am Tor.

"Gute Nacht. Und Danke.", rief ich ihm zu, da der Wärter schon ungeduldig mit seinen Schlüsseln klimperte. Mein Herz schlug mir immer noch bis zum Hals und das breite grinsen meiner Ma hatte etwas beängstigendes.

Als ich auf meinem Schlafplatz lag und mich ein kuschelte vibrierte mein Handy. Eine Nachricht von Parker.
 

"Gute Nacht... Du hast in deiner Badehose übrigens sehr heiß ausgesehen. Musste mich echt beherrschen, dich nicht anzufassen."

Mir lief der Kopf knallrot an und ich verkroch mich noch mehr in meiner Decke. So direkt!
 

"Du aber auch.", schrieb ich mutig zurück. Hoffentlich ging ich damit nicht zu weit.
 

"Danke. Dann müssen wir ja schwimmen gehen. Schließlich will ich den heißesten Kerl der Stadt erneut betrachten dürfen."

Oh Fuck. Ich war verloren!

Während ich vor mich hin schmunzelte verließ ich den Chat. So müde...

Morgen. Morgen ist auch noch ein Tag und am Freitag kann ich ihn wieder sehen.



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