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A different Journey

Abenteuer in der Neuen Welt
von

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Die Großmutter

Nami hatte als Kind mit ansehen müssen, wie Arlong ihre geliebte Ziehmutter erschossen hatte? Das war ihm nicht bewusst gewesen. Zwar war er damals bei dem Gespräch von Nojiko dabei gewesen, doch Geschichten hatten schon immer eine einschläfernde Wirkung auf ihn gehabt. Außerdem spielte ihre Vergangenheit keine Rolle, denn Nami hatte Ruffy um Hilfe gebeten und dieser zum Angriff geblasen.

Damit waren die Hintergründe für ihn nicht weiter von Belang gewesen. Der Befehl seines Captains war genug.

Außerdem … Nami weinend zu sehen, hatte ihn nicht unberührt gelassen – egal aus welchem Grund. Ausgerechnet die Hexe, die einen auf stark und cool gemacht hatte, hatte völlig verzweifelt am Boden gesessen, sich selbst verletzt und die Augen ausgeheult, weil Arlong sie mit Hilfe der Marine verarscht hatte. Der Anblick hatte sich in ihm festgebrannt. Hin und wieder träumte er sogar heute noch davon.

Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf das hier und jetzt, als Ruffy bestätigte, dass Nami lebte und es ihr gutging, und die alte Frau vor ihm auf die Knie sank und ihr Tränen über die Wangen liefen.

Lysop und Robin kümmerten sich um sie, bis sie sich halbwegs beruhigt hatte. Ruffy stand noch immer mit Abstand vor der Statue, beobachtete das schweigend, und Zorro hatte sich gegen einen Baum gelehnt und wartete darauf, mehr zu erfahren. Denn offenbar wusste die Oma noch einiges mehr zu berichten. Und es hatte mit ihrer Navigatorin zu tun. Aber wie konnte das sein? Sie waren hier in der Neuen Welt und Nami war doch im East Blue aufgewachsen. Wie passte das zusammen?
 

Kurze Zeit später hatte Robin für die Oma einen Tee aufgebrüht und diese sich auf einen alten Baumstumpf gesetzt, der direkt vor der Statue war. Versonnen schaute sie diese an und Zorro beobachtete, wie sich ein kleines Lächeln auf ihren Lippen bildete. Es wirkte auf ihn, als würde sie in Gedanken zu der Statue sprechen, ehe sie einen kleinen Schluck des Tees nahm und den Blick zu ihnen wandern ließ.

Robin hatte sich einen Stuhl aus der Hütte genommen und saß neben der alten Dame, Lysop hatte sich auf den Boden neben die Archäologin gesetzt und Ruffy stand in seiner Nähe – ebenfalls an einen Stamm gelehnt.

„Darf ich fragen, was ihr über Nami und Bellemere wisst?“

„Ähm naja, wir haben Nami vor knapp 3 Jahren geholfen, ihre Heimat Kokos von Arlong und seiner Fischmenschenbande zu befreien. Ist Bellemere hier geboren, sodass sie deswegen eine Statue bekommen hat? Oder hat sie etwas Großartiges vollbracht?“, wollte Lysop neugierig wissen, doch die Frau schüttelte den Kopf.

„Nein. Bellemere hat hier eine Statue, weil sie die beiden Kinder gerettet hat. Das hier ist Namis und Nojikos Heimat.“

„Ihre Heimat!?“ Alle starrten die Alte verwirrt an und diese nickte. Die Alte verarschte sie doch, oder!? Das konnte Zorro einfach nicht glauben! Sie kam doch von Kokos, oder nicht? Aber … Noch keiner von ihnen hatte den Namen Nojiko erwähnt, also musste es die Wahrheit sein, oder? Woher sonst sollte sie wissen, dass die Zwei zusammengehörten?

„Ach ja, Nojiko hatte das damals erzählt. Dass sie mit Nami auf dem Arm in den Trümmern einer Stadt gestanden und Bellemere sie gefunden und gerettet hatte. Moment mal, dann ist das hier dieses Bürgerkriegsland!?“

Lysops Augen wurden groß und alle schauten die alte Oma ungeduldig an. Die Stimmung war angespannt. Sie alle wussten, dass es hier um etwas Wichtiges ging – um Namis ursprüngliche Heimat. Wer hätte gedacht, dass sie hier in der Neuen Welt lag?

„Ja, das ist richtig. Meine Tochter Narumi sorgte bei dem Angriff der Piraten vor 20 Jahren dafür, dass Nojiko – die Tochter einer Freundin – mit ihrer Tochter Nami abhauen konnte, um sie zu retten. Seitdem müssen wir uns mit diesen Schweinen herumplagen, die die Insel zugrunde richten.“

„Tochter Narumi? Tochter Nami? Warte mal! Dann bist du die Oma von Nami?“ Robins Augen weiteten sich ein wenig und Zorro musterte schweigend die alte Frau.

Jetzt, wo er genauer hinsah, fiel es ihm auf. Die Augen- und Mundpartie sahen denen von Nami ähnlich und auch der Glanz der hellbraunen Augen erinnerte ihn an die diebische Katze. Wie sie wohl darauf reagieren wird, wenn sie das erfuhr? Oder wusste sie das schon? Hatte sie absichtlich diese Insel angesteuert? Nein, sie war schockiert von Robins Informationen gewesen. Das konnte er ausschließen.

„Aber eins verstehe ich nicht. Nami ist eine gesuchte Piratin, es gibt überall Steckbriefe. Wieso habt ihr all die Zeit angenommen, dass sie tot ist?“, wollte Robin weiter wissen und Zorro fand die Frage mehr als berechtigt. Es gab ja auch hin und wieder Zeitungsartikel über sie, da müsste das doch aufgefallen sein, oder?

„Das, meine Liebe, liegt an den Piraten, die sich hier eingenistet haben. Deren Captain und unser derzeitiger König hat mächtige Freunde und so die Macht, unsere Insel abzuschotten. Daher wissen wir nicht, was im Rest der Welt wirklich passiert. Er bestimmt unsere Realität – unsere Welt. Er hat die Insel hermetisch abgeriegelt. Das letzte, was wir mitbekommen haben, ist, dass ein Fischmensch Bellemere getötet hat und in dem Zeitungsartikel war auch die Rede von zwei toten Kindern.“

„Wartet mal, das ist eure einzige Frage!? Ich hätte da noch tausend andere!!!“, meldete sich Lysop zu Wort und wandte sich an die Oma, die noch immer die Statue anschaute.

„Was genau ist denn jetzt mit diesem Königreich? Was ist mit Namis restlicher Familie? Was ist mit diesem König? Und erfahrt ihr nichts, wenn fremde Schiffe hier ankern?“

Die Oma trank einen Schluck des Tees und antwortete: „In den Hafenstädten wohnen nur Mitglieder seiner Bande. Die einzigen Inselbewohner, die den Krieg überlebt haben, wohnen in der Mitte der Insel in der Königsstadt, wo er sie am besten unter Kontrolle halten kann. Wobei … So ganz richtig ist das wohl auch nicht mehr. Einige der Bewohner in den Hafenstädten haben das Piratenleben anscheinend aufgegeben und es sich wohl gemütlich gemacht, doch sie helfen uns auch nicht. Natürlich gibt es auch viele Gerüchte, aber irgendwann … Irgendwann kommt der Moment, wo ich mich entscheiden musste: Weiterleben und den Tod der Enkelin akzeptieren oder daran zerbrechen und zu sterben. Ich bin aber noch nicht bereit für den Tod – nicht bevor diese Piraten aus meiner Heimat vertrieben wurden. Was deine anderen Fragen angeht … Dieses Königreich wird brutal regiert und wer nicht spurt, bestraft. Sie haben die Freude aus diesem Land gepresst. … Und Namis Familie besteht aus ihrer jüngeren Halbschwester und mir, ihrer Großmutter. Der Rest ist tot.“ Die Großmutter senkte den Kopf, drehte einen Silberring, den sie am linken Ringfinger trug. Ein Ehering? Vermutlich und offenbar eine Erinnerung an einen Toten, wenn alle Männer in Namis Familie verstorben waren.

„Heißt die jüngere Halbschwester vielleicht Nana?“, wollte Lysop wissen und die Oma nickte.

„Ja. Habt ihr sie getroffen?“

Zorro nickte und antwortete: „Ruffy und ich haben in dem Lokal gegessen, wo sie arbeitet. Als wir den Namen Nami erwähnten, wollte sie uns zu jemandem bringen. Ich nehme mal an zu dir. Aber unterwegs haben wir sie verloren …“

„Verstehe. Macht euch um sie keine Sorgen. Sie lebt von Geburt an unter der Beobachtung der Piraten und hat schon früh gelernt, sich vor ihnen zu verstecken. Ein pfiffiges, junges Mädchen ist sie.“

Die alte Dame lächelte leicht, als sie nochmal zu der Statue schaute und den Tee austrank.

Sie stand auf und ihr Gesicht wurde düster, als sie noch einmal das Wort ergriff: „Nun aber zu euch. Dass ihr hier frei herumlaufen könnt, bedeutet, dass der König einen Plan mit euch verfolgt. Ansonsten hätte er euch schon längst festnehmen lassen. Wahrscheinlich weiß er, dass auch Nami hier an Land ist und verfolgt sie bereits. Ich hoffe, dass andere Crewmitglieder von euch bei ihr sind, um sie schützen zu können.“

Alarmiert schaute Zorro zu seinen Freunden. Nami hatte gesagt, dass sie allein die Sunny verlassen wollte, um shoppen zu gehen. Scheiße, das durfte doch nicht wahr sein!

„Wir müssen sie suchen, sofort!“, meinte Robin blass und Ruffy nickte.

„Ja los! Danke für die Informationen, Oma! Wir holen Nami hierher! Sie will die Statue bestimmt sehen und mit dir reden!“

Damit rannte die Gruppe los. Hoffentlich ging es Nami gut.



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