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Der Squib

von

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Prolog

Grüne Augen blickten amüsiert auf, als er ein angewidertes Schnauben hörte. Kurz stockte der junge schwarzhaarige Mann, als er einen blonden Aristokraten im Eingang der Kneipe stehen sah. Leicht runzelte er die Stirn. Was machte denn Mister Malfoy hier? Die grünen Augen wanderten weiter zu dem Begleiter des Blonden und da musste sich der junge Mann fast ein Lachen verkneifen, als er die genervten Onixe auf sich ruhen sah.

Ohne auf den Blonden weiter zu achten, marschierte der Begleiter zu dem jungen Mann. „Kein Wort!“, zischte es, als er sich an den Tisch setzte.

Es dauerte einen Moment, da näherte sich auch der Blonde dem Tisch und stockte.

„Potter?!“, keuchte er entsetzt auf. Harry erhob sich amüsiert lächelnd. „Guten Abend Mister Malfoy, bitte setzen Sie sich doch und dann erklärst du mal, Severus, warum Mister Malfoy mit anwesend ist“, meinte Harry und setzte sich wieder.

Lucius blickte verwirrt zu seinem langjährigen Freund. Warum duzte Potter ihn und…

„Setz dich, wenn du nicht wieder vorhast, zu gehen“, schnarrte da Severus Snape und blitzte den Malfoy an. Lucius setzte sich direkt. „Severus, wenn das der Lord erfährt…“, setzte Lucius an, wurde aber direkt vom Angesprochenen unterbrochen. „Der Lord wird es nicht erfahren.“

Harry lachte leise, als er die beiden beobachtete und schaute dann fragend zu Severus. Dieser atmete tief durch.

„Luc ging mir einfach auf die Nerven. Er wollte es nicht hinnehmen, dass ich jeden Freitag einfach nur weggehe, um etwas zu trinken. Schließlich habe ich gesagt, er soll mitkommen, damit er sich selbst ein Bild machen kann.“

Harry lachte leise. „Und da kommt er tatsächlich freiwillig in die Muggelwelt?“

Lucius schnaubte. „Wie Sie sehen, Mister Potter! Warum sind Sie hier und nicht an der Seite von Dumbledore, um den Lord zu vernichten?“

Harry hob eine Augenbraue. „Warum sollte ich?“

Lucius hob eine Augenbraue und musterte Harry beinahe geschockt. Dann ging sein Blick zu Severus und wieder zurück.

„Was ist passiert?“, wollte er ernst wissen. Harry lächelte bitter. „Das spielt keine Rolle mehr. Die magische Welt existiert nicht mehr für mich. Ich habe in Severus einen sehr guten Freund gefunden und der Rest ist mir egal. Sucht euch einen anderen Trottel… Ach, ich vergaß, den habt ihr ja schon gefunden!“

Lucius lehnte sich nun etwas zurück. „Es wird gesagt, dass der Lord eine Verbindung zu dir hat, also dich aufspüren kann und…“

Harry lachte auf. „Wenn der Lord wissen würde, wo Harry ist, dann würden wir nicht hier sitzen, sondern unser Gläschen beim Lord im Kaminzimmer trinken“, erklärte Severus.

„Wahrscheinlicher ist Folterkammer…“, grinste Harry.

Lucius nickte. „Verstehe. Weiß Dumbledore Bescheid? Ich meine…“ setzte Lucius erneut an und hielt inne, als er die Veränderung sowohl bei Potter als auch bei Snape wahrnahm. Beide wurden kalt und unnahbar.

„Verstanden… Fettnäpfchen.“ Severus nickte. „Sehr große Fettnäpfchen.“ Harry nickte nun ebenfalls.

„Dann schlage ich vor, der Abend geht auf mich…“, bot Lucius an und bestellte direkt drei Kurze.

Langsam schlug Harry seine Augen auf und stöhnte. Verdammt, was hatten sie gestern denn alles getrunken?! Dass Severus kein Kind von Traurigkeit war, hatte er sehr schnell begriffen, aber Lucius... Der konnte trinken...

Harry stockte. Lucius? Hatte Mister Malfoy ihm wirklich das Du angeboten? Oh man, wo war er denn da schon wieder reingeraten?
 

Mühsam stieg Harry aus seinem Bett und schlurfte ins Bad, um zu duschen und sich mit Aspirin vollzupumpen. In einem weiten Trainingsanzug schlurfte er dann anschließend in die Küche. Oder zumindest wollte er das. Verblüfft blieb er an der Wohnzimmertür stehen und starrte auf zwei Männer, die dort irgendwie auf dem Sofa und dem Schlafsessel schliefen. Langsam legte Harry seinen Kopf schief und fieberhaft überlegte er, WAS die Nacht passiert war, dass Luc und Sev bei ihm übernachteten. Nur leider bekam er vom vielen Nachdenken wieder Kopfschmerzen und so wanderte er nun doch in die Küche, wo er Kaffee ansetzte.
 

Mit äußerst vorsichtigen Bewegungen, begann Harry die Aufbackbrötchen in den Backofen zu legen, den Tisch zu decken und Aufschnittplatten vorzubereiten. Er kochte Eier, schnitt Gemüse und Obst auf und schließlich setzte er sich mit einer Tasse schönen heißen Kaffee an den Tisch, um zu warten, bis die Brötchen fertig waren.

Da betrat Severus mit schleppenden Schritten und gebeugter Haltung die Küche. Nichts war von der katzenartigen Geschmeidigkeit zu erkennen, die dem Tränkemeister normalerweise so eigen war. Langsam wanderte eine Augenbraue bei Harry nach oben. „Aspirin?“, fragte er leise und beinahe ungläubig.

„Kaffee. Ich habe bereits einen Trank eingenommen“, wehrte Severus ab.

Oha! Jetzt wurde Harry doch etwas unruhig. Severus hatte bereits einen Trank intus und sah dennoch so aus wie Harry sich fühlte. WAS hatten sie denn die Nacht alles getrunken?!

So hingen die beiden eher wie ein Schluck Wasser über ihren Tassen und dösten mehr vor sich hin.
 

„Guten Morgen, die Herren! Ich hoffe, das ist normal, das Rauch aus dem Ding da dringt“, betrat Lucius Malfoy mit blendend guter Laune und frisch wie eh und je die Küche. Harry fuhr erschrocken auf und hetzte zu dem Backofen. Die Brötchen waren verkohlt!

Leise vor sich hin fluchend beseitigte er das Malheur und legte neue Brötchen in den Ofen. Dann wandte er sich Lucius zu. „Kaffee oder Tee?“, wollte er wissen und schloss geblendet seine Augen, als der Aristokrat ihn mit seinen weißen Zähnen anlächelte. „Ich hätte gerne einen Tee, wenn es keine Umstände macht.“

Harry wandte sich kommentarlos ab und begann für Lucius einen Tee aufzubrühen. Dieser setzte sich an den gedeckten Tisch und musterte schmunzelnd Severus, der bereits am Überlegen war, ob es sehr auffallen würde, wenn der Blonde von der Bildfläche verschwände.

„Warum ist der Kerl so fit?“, murrte Harry, als er den aufgebrühten Tee vor Lucius hinstellte. Dieser lachte leise auf. „Habt ihr nicht gut geschlafen?“, stichelte er süffisant.

Lange fixierte Harry Lucius mit verengten Augen. Das konnte doch nicht sein, dass der Kerl so fit war!

„Lucius ist sehr trinkfest. Das ist mit einer der Gründe, warum ich nie vorgeschlagen habe, ihn mitzubringen“, kam es da leise, beinahe gequält von Severus. Der blonde Aristokrat grinste frech und Harrys Augen blitzten. „Na da kann ja Luc mir mal sagen, was wir alles getrunken haben. Und was passiert ist, dass ihr beide mit hier schläft!“

Lucius lehnte sich entspannt zurück, als er nur kurz zum Backofen deutete. Sofort sprang Harry auf, holte die Brötchen raus und tat sie in ein Körbchen, um dieses auf den Tisch zu stellen. Dann setzte er sich wieder hin und begann zu frühstücken, während er und Severus nun erwartungsvoll Malfoy fixierten.
 

Lucius nippte amüsiert an seinem Tee und beobachtete die beiden. „Ich gestehe, auch ich war nicht mehr wirklich fit, so dass ich beschloss hier zu nächtigen. Wir waren in verschiedenen Clubs, weil du mich davon überzeugen wolltest, wie toll das Nachtleben der Muggel ist. Und wir haben zum Schluss auf Bruderschaft getrunken – wie ihr Muggel das nennt.“

Harry musterte Lucius skeptisch. Irgendwie kam ihm das dann doch etwas spanisch vor. Luc lächelte amüsiert. „Harry, ich bin ein Slytherin. Glaubst du wirklich, dass ich jeden zeige, wie ich privat bin? Und falls es dich beruhigt: Wenn Sev und ich mal weggehen, sieht es ähnlich aus, wie der letzte Abend. Du wolltest mit mir dann noch Absinth trinken, doch hielt ich es besser, davon abzusehen.“

Harry musterte den Aristokraten misstrauisch. „Du bist bestimmt ein magisches Wesen... Wie sollst du sonst so fit sein!“, murrte er und Lucius brach in schallendes Gelächter aus.
 

Langsam begannen die drei Männer zu frühstücken. Lucius beobachtete dabei, dass Harry wirklich alles mit der Hand machte und da räusperte er sich schließlich. „Warum nutzt du deine Magie nicht?“, wollte er wissen und Harry erstarrte. Sofort musterte der Malfoy den Jüngeren genau. Dieser blickte hilfesuchend zu Severus, doch dieser schwieg. Hielt sich daraus. Es war Harrys Entscheidung.

Dieser biss sich nun auf die Lippen und fand das Brötchen in seinen Händen ganz interessant. Geduldig wartete Lucius auf eine Antwort, während er an seinem Tee nippte. Da atmete der Jüngere tief durch. „Ich bin ein Squib“, eröffnete er und Malfoy spie den Tee quer über den Tisch. „Bitte was?!“
 

Severus lehnte sich amüsiert zurück und beobachtete nun gespannt. Wie oft hatten Harry und er darüber geredet, noch jemanden anderen mit einzuweihen und somit die Chancen zu steigern, dass Potter wieder seine Magie anwenden konnte. Doch der Junge hatte Angst und wollte nicht wieder zur Marionette und Waffe werden. Und so empfand es Severus als Erleichterung, dass Lucius der natürlich nicht vorhandenen Neugier nachgegeben hatte und ihm gefolgt war.

„Ich kann keine Magie mehr anwenden“, erklärte Harry leise. Lucius atmete tief durch. „Was ist passiert... oder eher WIE ist es passiert?“, wollte er ernst wissen und ging in Gedanken bereits seine Bibliothek durch.

Harry schmunzelte leicht bei Lucius Reaktion. „Was und wie es passiert ist, kann ich leider nicht sagen. Es passierte bei einem Spezialtraining, dem mich Dumbledore unterzogen hatte.“

Lucius hob eine Augenbraue. „Nicht Professor?“, fragte er und Harry lächelte bitter, antwortete aber nicht.

Lucius nickte. „Was musstest du beim Training machen?“ Harry atmete tief durch. „Mir wurden Bänder angelegt, damit meine Magie geblockt wurde und ich musste mit Magie kämpfen. Die Auroren meinten, dass ich dadurch stärker werden würde.“

Lucius musterte Harry intensiv. „Ich werde in meiner Bibliothek nachschauen. Und dann reden wir nächsten Freitag darüber, einverstanden?“

Harry nickte und lächelte dankbar. „Das wäre toll“, meinte er und blickte dann besorgt zu Severus, der leise aufzischte. „Der Lord...“, grollte er und Lucius stöhnte auf. „Lass dich nicht unterkriegen!“, lächelte er Harry an, griff nach Severus und schon waren sie mit einem Knall verschwunden.

Kapitel 2

Severus Augen weiteten sich, als sie nicht wie gewohnt im Eingangsbereich landeten, sondern etwa Einhundert Meter von den Schutzbannen des Anwesens entfernt.

„Was ist passiert?“, fragte Lucius verwirrt. Severus schüttelte unwissend den Kopf. „Ich weiß es nicht. Anscheinend haben sie jemanden wichtiges erwischt“, überlegte der Tränkemeister und zischte gepeinigt auf, denn Voldemort schien ungeduldig zu werden.

Sofort eilten Malfoy und Snape zum Anwesen. „Dumbledore?“, fragte Lucius leicht außer Atem.

„Vielleicht ist auch ein Spion von Dumbledore aufgeflogen“, überlegte Severus, während sie die Schutzbanne passierten und an seiner Magie gezerrt und geprüft wurde und sich so viele Zauber auf ihn legten und wieder lösten, um ihn zu autorisieren.

Lucius blieb wie angewurzelt stehen. „Dumbledore hat Spione in unseren Reihen?!“ Severus grinste zynisch. „Habe ich persönlich eingeschleust“, erklärte er und schon eilten beide weiter zum großen Herrenhaus des Lords.

„Weiß das der Lord?“, hakte der Blonde nach. „Luc, glaubst du wirklich, dass ich noch leben würde, geschweige denn in seine Nähe kommen dürfte, wenn er es wüsste?“, fragte Snape dagegen und schon betraten sie die große Empfangshalle.

„Du spielst ein gefährliches Spiel, mein Freund“, raunte Lucius sehr ernst. „Schon mein halbes Leben lang...“, raunte Severus wehmütig.

Dann ein Schwenk ihrer Zauberstäbe und sie waren in ihren Todesserroben gekleidet, um Sekunden später den großen Versammlungsraum zu betreten. Ein kurzer Blick in die Runde belehrte beide, dass ALLE versammelt waren. Sie rauschten bis zum Thron und sanken beide synchron vor dem Lord auf die Knie und küssten dessen Saum.

Da eine gespenstische, unheildrohende Stille herrschte, blieben beide in der Demutshaltung harrend.
 

Voldemort saß auf seinem Thron und spielte beinahe gelangweilt mit seinem Zauberstab, während er das vor ihn schwebende Zeitglas beobachtete. Er wusste nicht warum, aber es hatte ihn einfach gereizt, mal zu wissen, wie lange seine beiden besten und vertrauenswürdigsten Todesser nach dem Ruf benötigen würden, um vor ihm aufzutauchen.

Als die beiden seine Schutzbanne durchbrachen, verengte er überrascht und bedrohlich zugleich seine roten Augen.

Lord Voldemort war der beste Leglimentiker aller Zeiten. NIEMAND konnte ihm das Wasser reichen. Dummerweise war ausgerechnet Severus Snape der beste Okklumentiker aller Zeiten. Ja, Voldemort hatte es sich zur geheimen Aufgabe gemacht, Severus Schilde zu knacken. Er versuchte es bei jedem Treffen und immer wieder auf eine andere Art und Weise. Er hatte herausfinden können, warum Snape so gut war, doch er hatte die Schilde noch nicht knacken können.

Aus einer Laune heraus hatte er einige Zauber gewirkt und in dem Moment wie Snape die Banne durchschritt, wirkten die Zauber und beinahe ohne Widerstand glitt der Lord in Severus Geist ein.

Snape hatte noch immer Alkohol im Blut, einen mordsmäßigen Kater und kam direkt von Potter. Harry Potter!

Voldemort verschluckte sich beinahe vor Verblüffung und dann sah er, dass Snape Spione von Dumbledore in seine Reihen eingeschleust hatte und seine Augen glühten vor Wut auf.
 

Nun knieten beide vor ihm und er fixierte sowohl Severus als auch Lucius schweigend und er überlegte, wie er vorgehen sollte.

„Ihr habt lange gebraucht...“, stellte er fest, während er das Zeitglas verschwinden ließ. „Was hat euch aufgehalten?“, fragte er beinahe zynisch und er konnte sowohl Malfoys als auch Snapes gedankliches Schnauben hören.

„Mein Lord, wir hatten nicht mir Ihren Sicherheitsvorkehrungen gerechnet und waren etwas verwirrt gewesen“, kam es nun aalglatt und schnarrend von Snape.

Voldemort schwieg eine Weile, während er Snape musterte. „Severus, wem gehört deine Loyalität?“, wollte er da wissen und musste schmunzeln, als er Snape verwirrt zusammenzucken sah. „Ich möchte die Wahrheit, Severus. Ich garantiere dir Straffreiheit“, lockte er ruhig.

Der Tränkemeister wusste, dass Voldemort sich an sein gegebenes Wort halten würde, doch schwieg er zu der Frage verbissen, was Lucius leicht aufblicken und Snape mustern ließ.

Voldemort seufzte lautlos. Das würde also später geklärt werden müssen.

„Nun gut. Severus, mir ist aufgefallen, dass du schon seit fast einem Jahr jeden Freitag einfach verschwindest. Du bist weder in Hogwarts noch bei dir zu Hause.

Harry Potter ist seit fast drei Jahren spurlos verschwunden. Ich kann keine Verbindung mehr zu ihm aufbauen. Ich spüre ihn nicht“, erklärte er ruhig und war amüsiert, als er sah, wie Snape eine Nuance blasser wurde. Ja, Voldemort wusste sehr wohl um seine und Potters Verbindung. Er verstand nicht, warum jeder ihm dieses elementare Grundwissen absprach – schließlich war er der größte und mächtigste Schwarzmagier aller Zeiten!

„Merkwürdigerweise spüre ich immer einen Hauch von Potter, wenn du Freitags verschwindest. Du musst also Kontakt mit dem Jungen haben. Und da ich weiß, wie du zu Lucius stehst, habe ich diesen den Auftrag gegeben, dir zu folgen und mir zu berichten, wo Potter ist“, erklärte er ruhig und war beinahe schockiert von Snapes Reaktion.
 

Malfoy hatte den Kopf gehoben und Voldemort beinahe garstig angestarrt. Dann behauptete der Lord auch noch einen Schwachsinn! Leichenblass blickte er zu Snape, dieser hatte seinen Blick abrupt Malfoy zugewandt und im nächsten Moment war er disappariert.

„Severus... das ist nicht wahr!“, wollte Malfoy ihn erklären und sagte die letzten drei Worte in die Leere. Dann fiel ihm noch etwas auf und er erhob sich. Mit verengten Augen blickte er den Lord fest an. „Eine Illusion?“, fragte er bissig, was den Lord schmunzeln ließ. Die Illusion verschwand und nun standen sie beide in den riesigen leeren Saal.

„Sie haben gelogen, mein Lord!“, knurrte Lucius aufgebracht.

Voldemort zuckte mit den Schultern. „Was habt ihr getrunken, dass er noch immer so unzurechnungsfähig und handlungsunfähig ist?“, wollte er ernst wissen. „Er ist ein gefundenes Fressen für all seine Feinde!“

Lucius wollte schon etwas sagen und stockte dann, als er meinte einen schmollenden Unterton gehört zu haben.

„Sie haben das alles inszeniert, um an seinen Schutzschilden vorbeizukommen?!“, fragte er ungläubig.

„Was ja auch hervorragend geklappt hat“, murrte der Lord. „Nun berichte, Lucius! Was hat es mit Potter auf sich!“

Malfoy atmete tief durch und wog ab. Schließlich entschied er sich alles auf eine Karte zu setzen.

„Mir ist auch aufgefallen, dass Sev Freitags immer weggeht. Er hat sogar mir mehrere Male Absagen erteilt. Also fragte ich ihn, ob ich ihn begleiten könne. Er nahm mich mit und ja, wir trafen auf Harry Potter in einer Bar in der Muggelwelt.

Ich erfuhr, dass Potter wohl keine Magie mehr besitzt. Er ist ein Squib, verursacht durch die Trainingsmethoden von Dumbledore. Am besten erwähnen Sie diesen Namen weder in Snapes noch Potters Nähe. Die beiden sind nicht gut auf Dumbledore zu sprechen. Und wenn ich es richtig verstanden habe, wären sie auch schon längst zu Ihnen gekommen, mein Lord, wenn sie nicht Angst hätten, dass Sie Potter umbringen.

Ja, wir haben sehr viel getrunken.“

Voldemort lauschte den Worten, während er sehr behutsam in Lucius Gedanken stöberte. Malfoy war nach wie vor loyal und ehrlich. Nur was Potter anging, war er nicht einverstanden mit Voldemorts Weg.

„Ich würde mir Potter gerne mal anschauen. Was schlägst du vor, wie wir das bewerkstelligen?“, fragte er ruhig und stockte, als Lucius in schallendes Lachen ausbrach. „Ich würde abwarten. So wie ich Severus kenne und Harry kennengelernt habe, denke ich, dass Harry Sie spätesten in drei Tagen treffen möchte.“
 

Harry war gerade dabei mühsam den Frühstückstisch abzuräumen. Er verräumte den letzten Rest, als es knallte, er gepackt wurde und Sekundenbruchteile später sich übergebend irgendwo im nirgendwo wiederfand. Hinzu kam der stechende, bohrende Kopfschmerz und Harry schrie den Schmerz raus.

„Trink das!“, kam es schnaubend und Harry wurde eine Phiole vor die Nase gehalten. „Ich dich auch, Severus!“, keuchte Harry und griff nach der Phiole.

Als es ihm besser ging, ließ er sich auf den Po fallen und blickte zu Severus auf, der neben ihn wartete. „Was ist denn passiert?“, wollte er leise verwirrt wissen.

„Malfoy hat uns verraten und der Lord weiß, wo du wohnst!“, kam es beinahe fauchend als Antwort.

Harry musterte Severus einen Moment und legte den Kopf leicht schief. „Und wie kommst du darauf?“, wagte er es dann doch zu fragen.

Der Tränkemeister erzählte kurz, was passiert war, während er mit gezücktem Zauberstab seine Umgebung beobachtete.

Als er geendete hatte, lachte Harry leise vor sich hin. „Respekt an Voldemort...“ entfuhr es ihm. Severus hob eine Augenbraue, während er überlegte, was Harry damit meinte oder ob dieser einfach nur den Verstand verloren hatte.

„Warum Respekt?“, wollte er dann doch interessiert wissen und Harry grinste breit. „So wie du es erzählt hast, wirkt es auf mich, als ob er dir eine Falle gestellt hat und du bist reingetappt. Und nein, ich bin nicht der Grund für die Falle gewesen... Weil wenn das so wäre, dann hätten sie mich überfallen, während du bei Voldemort gewesen bist“, versuchte er seine Gedanken zu erklären.

Severus musterte Harry einen Moment sprachlos und ganz langsam verfinsterte sich sein Blick, als ihm bewusst wurde, dass Harry Recht hatte. Sofort überprüfte er seinen Geist auf fremde magische Spuren und entdeckte zu seinem Entsetzen die Spur des Lords.

„Es war eine Falle...“, entfuhr es ihm geschlagen.

Harry ließ sich auf den Rücken fallen und kugelte sich vor lachen. „Wollen wir was trinken gehen?“, fragte er unschuldig mit blitzenden Augen.

Kapitel 3

Harry stand neben Severus vor dem großen Tor des Malfoy-Anwesens und musste sich wirklich bemühen nicht laut loszulachen oder den Tränkemeister weiter zu sticheln.

Dieser vertrug es nämlich überhaupt nicht, dass er vom dunklen Lord so plump übertölpelt worden war und dementsprechend mies war auch die Laune – seit fast einer Woche.

Nun war wieder Freitag und da Harry anscheinend uninteressant für den Lord war, hatte er beschlossen, das gesellige Zusammensein diesmal bei Lucius zu veranstalten, damit Sev und Luc sich aussprachen und Ersterer sich beim Letzteren entschuldigte.

„Wollen wir?“, fragte er und konnte sich doch nicht ganz einen amüsanten Tonfall verkneifen, was ein grollendes Schnauben zur Antwort hatte.
 

Schließlich wurden sie in einem Salon geführt, in dem sowohl Lucius als auch Narcissa gemütlich saßen. Sie blickten beide amüsiert auf.

Harry blieb wie angewurzelte stehen, da er mit der Tatsache, dass Narcissa dabei war, etwas überfordert war und Severus grollte etwas von „Ich kann mich beerdigen lassen.“

Narcissa erhob sich. „Seid willkommen. Severus? Setz dich doch. Mister Potter, es ist mir ein Vergnügen den jungen Mann kennenzulernen, der es geschafft hat, meinen Mann unter dem Tisch zu trinken. Ich bin Narcissa“, begrüßte sie den jungen Mann und reichte ihm die Hand.

Harry war komplett überfordert und schlug in die Hand ein. „Harry, sehr erfreut“ murmelte er. „Wie kommst du darauf, dass ich Luc unter den Tisch getrunken habe? Er war doch der einzige von uns dreien, der noch irgendwie nüchtern war.“

Auch Severus blickte neugierig und leicht verwirrt zur Frau seines besten Freundes, nach dem er sich neben Lucius gesetzt hatte.

Narcissa lachte glockenhell auf, während Lucius amüsiert schmunzelnd Severus ein volles Glas reichte.

„Junger Mann, du scheinst zu vergessen, dass Lucius ein Mitglied des Hochadels ist und sehr oft im Namen des Lords an Gesellschaften teilnehmen muss, bei denen sehr viel getrunken wird. Er hat vom Lord immer einige Phiolen bei sich, mit deren Inhalt er zu einem sehr viel vertragen kann, ohne auch nur den Schein der Trunkenheit zu bekommen und zum anderen wird jede Nachwirkungen des Alkoholkonsum beseitigt“, erklärte sie und sofort ging ein empörter Blick von Harry und ein verstehender Blick von Severus zu Lucius.

„Erwischt“, meinte er amüsiert und reichte Harry eine Flasche Muggelbier.

Potter griff danach und musterte intensiv seinen Gegenüber. „Das nennt man kämpfen mit unlauteren Mitteln. Das war nicht fair!“, stellte er fest und griff nach der Flasche.

Während Harry trank, runzelte Severus irritiert die Stirn. „Wenn er ein so genialer Tränkebrauer ist, warum braucht er dann mich?“, wollte er leise wissen, sich wohl bewusst seiend, was für Eskapaden er sich die letzten Jahre geleistet hatte.

„Zeitvertreib?“, schlug da Harry zynisch vor und stocherte wieder in der Wunde herum. „Schließlich bist du der beste Okklumentiker aller Zeiten und er ist der beste Leglimentiker aller Zeiten“, grinste er und Lucius nahm schnell einen Schluck, während Narcissa in die vorgehaltene Hand hustete.

„Mister Potter!“, grollte es da tief und bedrohlich aus der Brust des Tränkemeisters. „Sie begeben sich auf sehr dünnes Eis!“

Harry grinste frech und zwinkerte Severus kokett zu. „Und ich dachte, ich laufe bereits über die Wasseroberfläche.“

Narcissa griff zu einem Glas Champagner und beobachtete nun amüsiert die drei Männer, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten.

„Wie dem auch sei“, griff Lucius nun ein und unterband, dass es sich zwischen Severus und Harry hochschaukeln konnte.

„Severus, ich hoffe, du glaubst mir, dass ich nichts verraten habe. Es war ein Bluff von dem Lord. Er war regelrecht erschüttert, wie du reagiert hast und er denkt ernsthaft über ein Alkoholverbot für dich nach.“

Harry brach in schallendes Gelächter aus, als er die Worte und Severus ungläubige Miene sah. Auch Narcissa lachte leise auf.

„Er hat dich beobachten lassen und studiert, um eine Schwachstelle zu finden“, erzählte Lucius nun ernst weiter. „So ist ihm auch aufgefallen, dass du Samstags nie fit bist. Also hat er die Schutzbanne mit einigen Zaubern versehen, so dass er unvorbereitet auf deine Schilde treffen konnte, wenn du die Schutzbanne durchtrittst. Außerdem hatte er einen Zauber gelegt, dass er dich jederzeit hätte verfolgen können. Er war regelrecht enttäuscht, wie leicht es funktionierte. Er traf auf absolut gar keinen Widerstand und war geschockt, als er erfuhr, dass du nicht nur weißt, wo Potter ist, sondern auch mit ihm einen regen Kontakt unterhältst und dass du MEHRERE Spione von Dumbledore in seine Reihen eingeschleust hast.“

Severus musterte Lucius nachdenklich. „Deshalb die Frage nach meiner Loyalität“ , überlegte er, während er an seinem Glas nippte.

„Aber wenn er weiß, wo ich bin, warum hat er mich nicht schon längst aufgesucht?“, wollte nun Harry neugierig wissen und nahm einen Schluck aus seiner Flasche.

Lucius atmete tief durch und nahm einen Schluck aus seinem Glas. „Ich habe ihm erzählt, dass du ein Squib bist. Er wollte es erst gar nicht glauben, dann habe ich ihm das gesagt, was ihr mir erzählt habt. Harry, der dunkle Lord würde sich mit dir gerne treffen und dich mal untersuchen.“

Der junge Mann war ernst geworden und Abneigung blitzte in seinen Augen. „Wer hat dir das Recht gegeben, über mich zu reden?!“, zischte er gefährlich und war kurz davor, die Flasche nach Lucius zu werfen.

„Niemand, nur habe ich noch einen kleinen elfjährigen Jungen mit strahlenden Augen vor mir, als er das erste Mal die Zauberwelt betrat. Dann habe ich deine traurigen Augen gesehen, als die Sprache auf deine Zauberkraft kam. Harry, ich hab die letzten Tage in meiner Bibliothek Bücher um Bücher gewälzt, um eine Lösung für dein Problem zu finden.“

Harrys Augen verengten sich bedrohlich. „Woher willst du wissen, dass es eine Lösung gibt?“ Lucius nahm einen weiteren Schluck aus seinem Glas. „Die Verbindung von dir und dem Lord ist magisch. Sobald Magie durch deinen Körper fließt, spürt und sieht er dich. Im Moment, kann er das nicht. Doch, immer wenn du mit Severus zusammen bist, kann er dich spüren. Zwar schwach, aber er kann dich spüren“, erklärte Malfoy und Snape verschluckte sich fast. „Dann ist Harry kein Squib?“, fragte er beinahe freudig erregt. „Es scheint so. Deshalb habe ich es dem Lord erzählt und er möchte sich Harry anschauen“, nickte Lucius und Harry ließ seinen Blick gleiten. „Ich weiß nicht, ob mir das gefällt. Sobald ich wieder Magie wirken kann, bin ich doch nur noch eine Waffe. Man wird in mir nur noch den Auserwählten sehen und nicht mehr Harry.“

Lucius schwieg eine Weile. „Wenn du es möchtest, werde ich es dem Lord so sagen“, erklärte der Aristokrat leise.

Harry blickte nachdenklich auf seine Flasche, die er in der Hand hin und her drehte.

„Rede mit ihm wenigstens einmal“, schlug da Severus vor. „Vielleicht kann er dir helfen. Und wenn es nur darum geht, dass du ungestört bis ans Ende deines Lebens leben kannst.“

Potter blickte zu Snape und nickte. „Du beschützt mich?“, fragte er leise. „Mit meinem Leben!“, kam es sowohl von Severus als auch von Lucius wie aus einem Mund.

„Danke“, lächelte Harry, prostete den beiden Männern zu und leerte seine Flasche.

Kapitel 4

Narcissa beobachtete die drei Männer sehr amüsiert. Es schien, als ob Harry und Severus beschlossen hatten, Lucius nun wirklich unter den Tisch zu trinken. Denn, dass, was sich hier abspielte, war nichts anderes als ein reines Kampftrinken!

Kurz blickte sie auf, als sie spürte, dass der Lord das Anwesen betrat. Nun war sie gespannt, ob er sie beehren würde. Ja, der Lord wirkte sehr in sich gekehrt, seit er vom Schicksal seiner Nemesis erfahren hatte.

Sie nippte gerade an ihrem Elfenwein, als sich die Salontür öffnete und der Lord eintrat.
 

Voldemort konnte es drehen und wenden wie er es wollte – er musste mit Potter reden! Denn er hatte absolut keine Idee, was Dumbledore mit dem Jungen gemacht hatte. Er hatte noch nie von so einem Fall gehört und auch in den Aufzeichnungen sämtlicher Schwarzmagier hatte er nichts gefunden.

So stand er vor Potters Heim und stellte fest, dass dieser nicht da war. Verwirrt blinzelte er und legte sogar für ihn untypisch den Kopf schief. Heute war doch Freitag. Seufzend machte er sich also wieder auf den Weg zu den Malfoys – in der Hoffnung, dass Lucius wusste, wo er Potter finden konnte.

Wie selbstverständlich betrat er schließlich den Salon und blieb verblüfft in der Tür stehen, als er Lucius ziemlich in Bedrängnis sah. Potter und Snape waren gerade dabei den Malfoy so richtig unter den Tisch zu trinken, was schon was heißen sollte, denn der Lord hatte noch nie jemand trinkfesteres als den Malfoy gesehen.

Sein Blick wanderte zu Narcissa, die sich im Hintergrund hielt und alles amüsiert beobachtete. Grüßend nickte der Lord der Hausdame zu und diese hob leicht ihr Glas zum Gruß.

Da wandte der Lord seinen Blick wieder zu der Männergruppe und hob leicht eine Augenbraue, als grüne Smaragde auf ihn gerichtet waren.
 

Während Harry und Severus dabei waren, Lucius fertig zu machen, spürte er plötzlich etwas so Vertrautes, was ihn den Kopf zur Tür rucken ließ. Mit großen Augen erkannte er da einen stattlichen jungen Mann mit schwarzen Haaren, die er gepflegt zurückgekämmt hatte. Wenn Harry gedacht hatte, dass die Malfoys edle Klamotten trugen, da hatte er sich geirrt. Denn Malfoys beste Garderobe waren Lumpen im Vergleich zu dem, was der junge Mann trug. Dieser grüßte soeben Narcissa mit einem leichten Kopfnicken.

Der Herr wandte seinen Augen wieder zu der Männergruppe und Harry konnte sehen, dass sein Gegenüber eisblaue Augen hatte, die plötzlich kurz rot aufglühten. Aber nicht bedrohlich, sondern eher leicht amüsiert.

Er blickte zu Severus und Lucius. Die hatten den Neuankömmling noch nicht bemerkt. Dann ging sein Blick zu Narcissa, die ihn beruhigend zunickte. So erhob er sich und trat langsam zum Neuankömmling.

„Wollen wir kurz reden?“, fragte Harry leise und beinahe scheu.

Der Lord nickte und führte den jungen Potter ins Kaminzimmer.
 

Voldemort beobachtete den jungen Potter, wie dieser sich in einen Sessel vor dem Kamin setzte und beinahe gedankenverloren ins Feuer blickte.

„Was wollen Sie trinken?“, fragte er, während er sich ein Glas Elfenwein einschenkte.

Harry blickte auf und schüttelte den Kopf. „Nein, Danke. - Warum bin ich hier?“, wollte er direkt wissen.

Der dunkle Lord trat nun zu dem Sessel, Potter gegenüber und setzte sich darein. Er nippte bedächtig an seinem Wein.

„Das ist eine sehr gute Frage“, überlegte er und spielte mit seinem Zauberstab. „Warum sind Sie nicht bei Dumbledore?“, fragte er also dagegen.

„Weil ich ersetzt worden bin“, erwiderte Harry und seufzte dann. „Was wollen Sie wissen?“

Voldemort dachte einen Moment nach.

„Mich würde interessieren, wo all die Zeit mein wohl ärgster Widersacher gewesen ist. Schließlich war es kein Geheimnis, dass nach meiner Wiederauferstehung, Dumbledore alle Hebel in Bewegung setzte, um den Widerstand zu mobilisieren. Er hat ja auch angefangen, Schüler zu rekrutieren.

Mister Potter, was ist passiert nach unserem letzten Zusammentreffen auf dem Friedhof?“

Harry atmete tief durch und nahm nun doch das Glas Elfenwein entgegen, was Voldemort vor ihn auftauchen ließ. Er nippte leicht am Glas und seine Augen flackerten nervös. Immer wieder blickte er hilfesuchend zu der Tür, was den Lord schmunzeln ließ.

„Nach dem ich vom Friedhof wieder zurück war, wollte mir niemand glauben, dass du wieder auferstanden bist. Man warf mir vor Cedric getötet zu haben, damit ich das trimagische Turnier gewinne. Es war ein Spießrutenlauf und ich war am Ende. Da kam Dumbledore eines Abends auf mich zu und verlangte meine Gedanken zu sehen.

Es hatte zur Folge, dass ich zu einem Spezialtraining sollte. Mir wurden Bänder angelegt, die meine Magie unterdrückten und dann sollte ich gegen ausgebildete Auroren kämpfen. Mehr als einmal bekam ich den Cruziatus zu spüren oder war dem Tod näher als dem Leben.

Wenn ich nicht trainierte, erholte ich mich in einem Zimmer in Askaban bei den Dementoren.

Das ging so etwa ein halbes Jahr oder so. Dann bekam ich Bänder angelegt, die meine Magie komplett unterdrückten – wie Schwerverbrecher sie bei der Gerichtsverhandlung angelegt bekommen.

Und da begann ich das erste mal auch gegen magische Wesen zu kämpfen, die von den Auroren unterstützt wurden.

Irgendwann hetzten die mir ein ganzes Werwolfrudel auf den Hals, zusammen mit den Auroren. Da schaffte es meine Magie durch die Banne zu brechen und mich zu schützen. Sowohl die Werwölfe als auch die Auroren existieren nicht mehr. Dumbledore war so sauer auf mich. Ich weiß nicht wie lange er mich bestrafte. Unter einen seiner vielen Cruziatus-Flüchen verlor ich das Bewusstsein und wurde erst wieder wach, als ich an einer Wand gekettet in Askaban hing.

Meine Magie war nicht mehr da. Es dauerte lange bis Dumbledore das begriff und akzeptierte und er entsorgte mich in irgendeiner dunklen Gasse in London mit nichts in der Tasche.

Irgendwer fand mich und brachte mich in ein Muggle-Krankenhaus und dort lag ich mehrere Wochen, bis ich wieder laufen konnte. Man glaubte mir die Geschichte, dass ich überfallen worden war und mir alles geraubt wurde.

Als ich dann wieder fit genug war, versuchte ich Severus zu kontaktieren, was schier unmöglich war ohne Magie. So suchte ich sein Elternhaus auf und erwartete ihn zu beginn der Sommerferien. Nun ja. Seit dem sind wir in Kontakt und gut befreundet.“
 

Der dunkle Lord schwieg lange, als Harry mit seiner Erzählung fertig war. Er blickte in das Kaminfeuer und nippte immer wieder nachdenklich an seinem Wein. „Das hört sich auf den ersten Moment so an, als ob dein Magiekern überlastet wist und nun sich regenerieren muss“, überlegte er.

Harry nickte zustimmend. „Auf die Idee war Dumbledore auch gekommen. Es ist keinerlei Magie in meinem Körper feststellbar. Selbst ein Muggle ist magischer als ich“, erklärte er resigniert.

Wieder schwieg der Lord lange und dachte nach.

„Ich wüsste einen ganz einfachen Test, um herauszufinden, ob du wirklich ein Squib bist oder nur nicht mehr in der Lage bist, die Magie zu nutzen“, meinte er dann nach einer Weile.

Harry horchte auf und legte sogar neugierig den Kopf schief. „Das ist möglich?“, fragte er.

Der Lord nickte mit einem zynischen Grinsen. „Es wird immer wieder vergessen, dass ich der größte Schwarzmagier aller Zeiten bin. Ich habe ein magisches Wissen, dass nicht ohne ist. Des weiteren hat das, was ich machen möchte, nichts mit schwarzer Magie zu tun“, zuckte er mit den Schultern.

Harry blickte Voldemort nun ungeduldig und auffordernd an. Dieser wiederum musste leise lachen.

„Ich werde dich kennzeichnen. Wenn du Magie in dir trägst, erhältst du das Mal. Wenn nicht, wird deine Haut weiter jungfräulich bleiben. Und nein, es ist keine schwarze Magie. Es ist Parselmagie. Und diese ist Lichtmagie, weil Schlangen Wesen des Lichtes sind.“

Harry starrte den dunklen Lord ungläubig an und ließ sich dann alles noch einmal durch durch den Kopf gehen. Plötzlich runzelte er die Stirn.

„Wenn das Mal erscheint, bin ich ja dann ein Todesser...“, stellte er verblüfft fest.

„Erraten!“, grinste Voldemort unverhohlen diabolisch und prostete mit seinem Glas Harry zu. Dieser sprang regelrecht aus dem Sessel aus und starrte den dunklen Lord beinahe feindselig an. Sie blickten sich lange in die Augen und schließlich nickte Potter.

„Ich denke darüber nach“, sagte er und verließ das Zimmer.
 

„Nagini... pass auf ihn auf! Mich würde es nicht wundern, wenn Dumbledore den Jungen überwachen lässt...“, zischelte der Lord und seine große Schlange, die die gesamte Zeit sich im Schatten aufgehalten hatte, schlängelte davon.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: AomaSade
2023-11-29T10:37:12+00:00 29.11.2023 11:37
Ich mag deine Geschichte. Sie ist voller Humor und tollen Charakteren. Die Handlung ist neu, die Charaktere sind ähnlich aber anders, lebendiger. Jetzt bin ich wirklich sehr, sehr neugierig, wie es weitergeht.
Antwort von:  Seelendieb
29.11.2023 12:25
Sei gegrüßt :D
Es freut mich immer wieder, wenn dir meine Geschichten zusagen. Ich bin auch gespannt wie es weiter geht. XD

Lassen wir uns überraschen ;)
Von:  Niomie
2023-01-16T08:52:37+00:00 16.01.2023 09:52
Huhu,
ein sehr interessanter Anfang. Bin schon gespannt wie es weiter geht.
LG
Niomie


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