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Der Squib

von

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Kapitel 4

Narcissa beobachtete die drei Männer sehr amüsiert. Es schien, als ob Harry und Severus beschlossen hatten, Lucius nun wirklich unter den Tisch zu trinken. Denn, dass, was sich hier abspielte, war nichts anderes als ein reines Kampftrinken!

Kurz blickte sie auf, als sie spürte, dass der Lord das Anwesen betrat. Nun war sie gespannt, ob er sie beehren würde. Ja, der Lord wirkte sehr in sich gekehrt, seit er vom Schicksal seiner Nemesis erfahren hatte.

Sie nippte gerade an ihrem Elfenwein, als sich die Salontür öffnete und der Lord eintrat.
 

Voldemort konnte es drehen und wenden wie er es wollte – er musste mit Potter reden! Denn er hatte absolut keine Idee, was Dumbledore mit dem Jungen gemacht hatte. Er hatte noch nie von so einem Fall gehört und auch in den Aufzeichnungen sämtlicher Schwarzmagier hatte er nichts gefunden.

So stand er vor Potters Heim und stellte fest, dass dieser nicht da war. Verwirrt blinzelte er und legte sogar für ihn untypisch den Kopf schief. Heute war doch Freitag. Seufzend machte er sich also wieder auf den Weg zu den Malfoys – in der Hoffnung, dass Lucius wusste, wo er Potter finden konnte.

Wie selbstverständlich betrat er schließlich den Salon und blieb verblüfft in der Tür stehen, als er Lucius ziemlich in Bedrängnis sah. Potter und Snape waren gerade dabei den Malfoy so richtig unter den Tisch zu trinken, was schon was heißen sollte, denn der Lord hatte noch nie jemand trinkfesteres als den Malfoy gesehen.

Sein Blick wanderte zu Narcissa, die sich im Hintergrund hielt und alles amüsiert beobachtete. Grüßend nickte der Lord der Hausdame zu und diese hob leicht ihr Glas zum Gruß.

Da wandte der Lord seinen Blick wieder zu der Männergruppe und hob leicht eine Augenbraue, als grüne Smaragde auf ihn gerichtet waren.
 

Während Harry und Severus dabei waren, Lucius fertig zu machen, spürte er plötzlich etwas so Vertrautes, was ihn den Kopf zur Tür rucken ließ. Mit großen Augen erkannte er da einen stattlichen jungen Mann mit schwarzen Haaren, die er gepflegt zurückgekämmt hatte. Wenn Harry gedacht hatte, dass die Malfoys edle Klamotten trugen, da hatte er sich geirrt. Denn Malfoys beste Garderobe waren Lumpen im Vergleich zu dem, was der junge Mann trug. Dieser grüßte soeben Narcissa mit einem leichten Kopfnicken.

Der Herr wandte seinen Augen wieder zu der Männergruppe und Harry konnte sehen, dass sein Gegenüber eisblaue Augen hatte, die plötzlich kurz rot aufglühten. Aber nicht bedrohlich, sondern eher leicht amüsiert.

Er blickte zu Severus und Lucius. Die hatten den Neuankömmling noch nicht bemerkt. Dann ging sein Blick zu Narcissa, die ihn beruhigend zunickte. So erhob er sich und trat langsam zum Neuankömmling.

„Wollen wir kurz reden?“, fragte Harry leise und beinahe scheu.

Der Lord nickte und führte den jungen Potter ins Kaminzimmer.
 

Voldemort beobachtete den jungen Potter, wie dieser sich in einen Sessel vor dem Kamin setzte und beinahe gedankenverloren ins Feuer blickte.

„Was wollen Sie trinken?“, fragte er, während er sich ein Glas Elfenwein einschenkte.

Harry blickte auf und schüttelte den Kopf. „Nein, Danke. - Warum bin ich hier?“, wollte er direkt wissen.

Der dunkle Lord trat nun zu dem Sessel, Potter gegenüber und setzte sich darein. Er nippte bedächtig an seinem Wein.

„Das ist eine sehr gute Frage“, überlegte er und spielte mit seinem Zauberstab. „Warum sind Sie nicht bei Dumbledore?“, fragte er also dagegen.

„Weil ich ersetzt worden bin“, erwiderte Harry und seufzte dann. „Was wollen Sie wissen?“

Voldemort dachte einen Moment nach.

„Mich würde interessieren, wo all die Zeit mein wohl ärgster Widersacher gewesen ist. Schließlich war es kein Geheimnis, dass nach meiner Wiederauferstehung, Dumbledore alle Hebel in Bewegung setzte, um den Widerstand zu mobilisieren. Er hat ja auch angefangen, Schüler zu rekrutieren.

Mister Potter, was ist passiert nach unserem letzten Zusammentreffen auf dem Friedhof?“

Harry atmete tief durch und nahm nun doch das Glas Elfenwein entgegen, was Voldemort vor ihn auftauchen ließ. Er nippte leicht am Glas und seine Augen flackerten nervös. Immer wieder blickte er hilfesuchend zu der Tür, was den Lord schmunzeln ließ.

„Nach dem ich vom Friedhof wieder zurück war, wollte mir niemand glauben, dass du wieder auferstanden bist. Man warf mir vor Cedric getötet zu haben, damit ich das trimagische Turnier gewinne. Es war ein Spießrutenlauf und ich war am Ende. Da kam Dumbledore eines Abends auf mich zu und verlangte meine Gedanken zu sehen.

Es hatte zur Folge, dass ich zu einem Spezialtraining sollte. Mir wurden Bänder angelegt, die meine Magie unterdrückten und dann sollte ich gegen ausgebildete Auroren kämpfen. Mehr als einmal bekam ich den Cruziatus zu spüren oder war dem Tod näher als dem Leben.

Wenn ich nicht trainierte, erholte ich mich in einem Zimmer in Askaban bei den Dementoren.

Das ging so etwa ein halbes Jahr oder so. Dann bekam ich Bänder angelegt, die meine Magie komplett unterdrückten – wie Schwerverbrecher sie bei der Gerichtsverhandlung angelegt bekommen.

Und da begann ich das erste mal auch gegen magische Wesen zu kämpfen, die von den Auroren unterstützt wurden.

Irgendwann hetzten die mir ein ganzes Werwolfrudel auf den Hals, zusammen mit den Auroren. Da schaffte es meine Magie durch die Banne zu brechen und mich zu schützen. Sowohl die Werwölfe als auch die Auroren existieren nicht mehr. Dumbledore war so sauer auf mich. Ich weiß nicht wie lange er mich bestrafte. Unter einen seiner vielen Cruziatus-Flüchen verlor ich das Bewusstsein und wurde erst wieder wach, als ich an einer Wand gekettet in Askaban hing.

Meine Magie war nicht mehr da. Es dauerte lange bis Dumbledore das begriff und akzeptierte und er entsorgte mich in irgendeiner dunklen Gasse in London mit nichts in der Tasche.

Irgendwer fand mich und brachte mich in ein Muggle-Krankenhaus und dort lag ich mehrere Wochen, bis ich wieder laufen konnte. Man glaubte mir die Geschichte, dass ich überfallen worden war und mir alles geraubt wurde.

Als ich dann wieder fit genug war, versuchte ich Severus zu kontaktieren, was schier unmöglich war ohne Magie. So suchte ich sein Elternhaus auf und erwartete ihn zu beginn der Sommerferien. Nun ja. Seit dem sind wir in Kontakt und gut befreundet.“
 

Der dunkle Lord schwieg lange, als Harry mit seiner Erzählung fertig war. Er blickte in das Kaminfeuer und nippte immer wieder nachdenklich an seinem Wein. „Das hört sich auf den ersten Moment so an, als ob dein Magiekern überlastet wist und nun sich regenerieren muss“, überlegte er.

Harry nickte zustimmend. „Auf die Idee war Dumbledore auch gekommen. Es ist keinerlei Magie in meinem Körper feststellbar. Selbst ein Muggle ist magischer als ich“, erklärte er resigniert.

Wieder schwieg der Lord lange und dachte nach.

„Ich wüsste einen ganz einfachen Test, um herauszufinden, ob du wirklich ein Squib bist oder nur nicht mehr in der Lage bist, die Magie zu nutzen“, meinte er dann nach einer Weile.

Harry horchte auf und legte sogar neugierig den Kopf schief. „Das ist möglich?“, fragte er.

Der Lord nickte mit einem zynischen Grinsen. „Es wird immer wieder vergessen, dass ich der größte Schwarzmagier aller Zeiten bin. Ich habe ein magisches Wissen, dass nicht ohne ist. Des weiteren hat das, was ich machen möchte, nichts mit schwarzer Magie zu tun“, zuckte er mit den Schultern.

Harry blickte Voldemort nun ungeduldig und auffordernd an. Dieser wiederum musste leise lachen.

„Ich werde dich kennzeichnen. Wenn du Magie in dir trägst, erhältst du das Mal. Wenn nicht, wird deine Haut weiter jungfräulich bleiben. Und nein, es ist keine schwarze Magie. Es ist Parselmagie. Und diese ist Lichtmagie, weil Schlangen Wesen des Lichtes sind.“

Harry starrte den dunklen Lord ungläubig an und ließ sich dann alles noch einmal durch durch den Kopf gehen. Plötzlich runzelte er die Stirn.

„Wenn das Mal erscheint, bin ich ja dann ein Todesser...“, stellte er verblüfft fest.

„Erraten!“, grinste Voldemort unverhohlen diabolisch und prostete mit seinem Glas Harry zu. Dieser sprang regelrecht aus dem Sessel aus und starrte den dunklen Lord beinahe feindselig an. Sie blickten sich lange in die Augen und schließlich nickte Potter.

„Ich denke darüber nach“, sagte er und verließ das Zimmer.
 

„Nagini... pass auf ihn auf! Mich würde es nicht wundern, wenn Dumbledore den Jungen überwachen lässt...“, zischelte der Lord und seine große Schlange, die die gesamte Zeit sich im Schatten aufgehalten hatte, schlängelte davon.



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