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Süßer Pakt

von

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Junggesellenenabschied

Panik machte sich breit, als der Ehemann ihrer besten Freundin Heiji, betrunken herüber stolperte und bereit war, für Chaos zu sorgen. Heiji sah Shinichi misstrauisch an. Kenji und Sota schauten gespannt zu.

"Was zum Teufel machst du hier, Kudo?"

"Ich bin ihr Verlobter."

"Was? Verarsch mich nicht. Ran ist nicht verlobt und du auch nicht." Auf der anderen Seite des Tisches tauschten Kenji und Sota ein schwindelerregendes, selbstgefälliges Lächeln aus.

"Das ist interessant. Kannst du das erklären, Ran?" Die Brünette konnte förmlich sehen, wie Shinichi das Blut aus dem Gesicht lief. Er blickte panisch zu ihr. Er beugte sich zu ihr rüber, seine Lippen an ihrem Ohr, während er ihr Handgelenk umklammerte.

"Fuck. Was machen wir jetzt?"

"Mach dir keine Sorgen. Ich werde das schon regeln."

"Wie denn?" Bevor Ran etwas sagen konnte, lief Kazuha herüber, nahm die Hand ihres Mannes und warf Ran einen entschuldigenden Blick zu.

"Es tut mir so leid. Heiji hatte ein bisschen zu viel Spaß bei der Happy Hour. Ich hoffe, wir ruinieren dir nicht das Abendessen."

"Ähm.. Nein. Ganz und gar nicht! Bei uns läuft es total gut."

"Gut? Du und Shinichi seht aus, als wärt ihr gerade durch ein Spukhaus gerannt."

"Wir sind nur.. äh.. du weißt schon.. hungrig."

"Hey! Kann mir jemand erklären, was hier abgeht?" Die laute, lallende Stimme von Heiji ließ Kazuha und Ran aufspringen. Die Blauäugige drehte sich um und sah, wie Heiji Shinichi hart in die Brust stupste. Shinichi sein Blick wandte sich ab. Seine Augen verengten sich zu kühlen Schlitzen.

"Ich weiß, dass ihr beiden nicht verlobt seid! Kudo ist schon seit Jahren Single!"

"Ach? Stimmt das?"

"Unsere Anwälte werden ihren Spaß daran haben, Papa. Wenn wir beweisen können, dass sie lügen, gehört der ganze Block uns. Super Einkaufszentrum, wir kommen." Shinichi sein Adamsapfel hüpfte auf und ab. Er wendete sich wieder an Heiji und versuchte, seine Stimme ruhig und lässig zu halten.

"Hör zu, Hattori. Ich habe dir bei dem Training zwar nichts erzählt, aber ich bin der Verlobte von Ran. Warum setzt du dich nicht mit Kazuha an einem Tisch und gibts einfach Ruhe."

"Alter. Du weißt, dass Ran die beste Freundin meiner Frau ist. Ich denke, meine Frau würde es mir erzählen, wenn Ran verlobt wäre."

"Ja, das würde sie, nicht wahr?", mischte sich Kenji amüsiert ein.

"Nun.. weißt du.. Es ging alles sehr schnell. Richtig, Ran? Erzähl Hattori doch die.. ähm.. die Geschichte.. es ist eine lustige Geschichte.. wirklich." Shinichi sein panischer Blick traf auf Ran und flehte sie leise an, ihm zu helfen, indem sie sich was einfallen ließ. Die junge Mori wusste, dass sie nur mit Shinichi mitspielen musste und die Geschichte ihrer Verlobung war eine reine Improvisation.

"Okay.. also.. es ist so.. Shinichi und ich, wir.. kennen uns schon seit Jahren. Wir haben uns damals während meines Auslandsjahres in New York kennengelern. Ich lebte dort und studierte Konditorei an einer Kochschule, damit ihr das Heart Desserts meiner Großmutter mit bester Erfahrung übernehmen konnte. Und Shinichi war ein heißer Typ, der in einem Wohnhaus wohnte. Oder Apartment, wie er es nannte.."

"Und du warst die sexy Bäckerin, die mir jedesmal den Kopf verdrehte, wenn wir uns auf dem Flur begegneten."

"Das ist.. richtig." Ran zwinkerte Shinichi zu, als er in ihrer Geschichte einstieg, die sie sich ausgedacht hatte. Das war eigentlich ziemlich lustig. Aber wie ging es weiter? Wie waren sie schließlich zusammen gekommen?

"Und eines verregneten Abends komme ich also mit den Armen voller Einkaufstüten nach Hause.. und natürlich habe ich meine Schlüssel vergessen. Aber dann kam ein Ritter in glänzender Rüstung und rettete mich vor den Fluten des Regens."

"Spoiler- alert.. Das war ich."

"Da ich gerade vom Einkaufen kam, hatte ich ihm als Danke schön ein Abendessen gekocht."

"Ich habe darauf bestanden, dass sie mir kein Essen machen muss, damit das klar ist." Shinichi stützte seine Wange auf seine Fingerknöchel und schaute Ran bewundernd an, während sie weiter erzählte. Sie wusste, dass diese Herzchen- Augen von Shinichi wahrscheinlich Teil der Vorstellung waren, aber sie sahen fast echt aus. Auf der anderen Seite des Tisches schäumten Kenji und Sota vor Wut, weil die junge Mori sich so leicht wieder gefangen hatte. Heiji hingegen verschlang gebannt jedes Wort ihrer vorgetäuschten Liebesgeschichte mit Begeisterung.

"Verdammt, Kudo. Du bist ja ein richtiger Romantiker." Heiji stieß ein lautes, dramatisches Schniefen aus. Kazuha lachte ihren Mann aus und schlang die Arme um seine Schulter.

"Also gut, mein Träumer. Ich denke, das ist genug für eine Nacht." Sobald Heiji seinen Tisch gefunden hatte, zog Kazuha ihre beste Freundin zur Seite und flüsterte ihr ins Ohr.

"Es tut mir so leid. Ich hatte keine Ahnung, dass wir dich heute Abend treffen würden. Wir waren beide so beschäftigt, dass ich keine Zeit hatte, Heiji über das ganze Drama zu informieren. Er schläft heute Nacht definitiv auf der Couch."

"Es ist nicht deine Schuld. Ich beginne gerade erst zu begreifen, wie verrückt dieser Plan ist."

"Oh, er ist bescheuert. Und ich stehe voll dahinter."

"Wenn wir das wirklich durchziehen können, wäre das ein Wunder." Die Schleifenträgerin lehnte sich näher heran und flüsterte leise, damit niemand sie hören konnte.

"Du willst also tatsächlich Shinichi heiraten, richtig? Eine echte Hochzeit?"

"Ja, genau. Wir werden nur eine schnelle Hochzeit machen."

"Und ich hoffe mal, dass ich dann auch deine Brautjungfer bin."

"Hey. Wer sonst?"

"Wow. Und als deine Brautjungfer gehe ich morgen mit dir ein Hochzeitskleid kaufen." Schmetterlinge begannen in ihrem Bauch zu schwirren. Bei den Worten Hochzeitskleid wurde ihr klar, wie real die ganze Sache geworden war.
 

Am nächsten Tag holte Kazuha ihre beste Freundin wie besprochen ab und brachte sie zu einem örtlichen Brautmodengeschäft. Shinichi hatte darum gebettelt, mitkommen zu dürfen, aber Ran hatte ihm abgesagt. Den ganzen Morgen über schon summte ihr Telefon aufgrund seiner Nachrichten.
 

Von: Shinichi Kudo

Zeig mir was du kaufst.
 

Nach dem Chaos der letzten Nacht war Ran froh, dass sie sich beim Einkaufen entspannen konnte. Obwohl es sich surreal anfühlte, tatsächlich ein Hochzeitkleid zu kaufen.
 

Von: Ran Mori

Shinichi, du kennst die Regeln. Der Bräutigam darf die Braut nicht vor dem Altar sehen.
 

Von: Shinichi Kudo

Bitte? Bitte, bitte? Bitte, bitte, bitte, bitte, mit einer Kirsche obendrauf?
 

Von: Ran Mori

Shinichi.. Tradition ist Tradition
 

Von: Shinichi Kudo

Aber!
 

Von: Ran Mori

Kein Aber!
 

Von: Shinichi Kudo

Bitte..
 

Ran grinste ihr Handy an. Kazuha lehnte ihr Kinn über ihre Schulter, um mitzulesen.

"Verdammt. Ihr flirtet also weiter, was?"

"Ähm.. Irgendwie schon? Vielleicht?"

"Also, was läuft zwischen euch beiden? Ist das wirklich nur ein Pakt, um dir deinen Onkel vom Hals zu schaffen? Oder geht es um mehr?"

"Ähm.. Es ist nur ein Pakt."

"Aha. Ja, klar."

"Ist es! Ich meine, ich kenne den Typen kaum. Es geht nur darum, die Bäckerei und Shinichi seinen Sportplatz zu retten."

"Stimmt. Aber es hilft sicher nicht, dass Shinichi zufällig extrem heiß und charmant ist."

"Er ist.. in Ordnung. Selbst wenn es nur darum geht, unsere Geschäfte zu retten.. Ich weiß, dass dies die einzige richtige Hochzeit sein könnte, die ich jemals habe. Ich habe nicht gerade das größte Glück mit Männern gehabt."

"Nun.. Männer sind halt auch das Letzte."

"Sagt die verheiratete Frau."

"Hey, du hast gestern Abend meinen Mann gesehen. Ich liebe ihn, aber er ist ein Chaot. Aber.. rechne nicht damit, dass du aus dem Rennen bist, bevor es überhaupt angefangen hat, okay? Hier. Nimm das." Kazuha drückte Ran ein Hochzeitskleid von der Stange in die Hand. Sie stieß einen kleinen Schrei aus, als sie es bewunderte.

"Es ist wunderschön und es ist genau dein Stil. Wenn das deine einzige Hochzeit ist, Ran.. dann solltest du dich wie eine Prinzessin fühlen." Ran betrat die Umkleidekabine um das Klein anzuprobieren und trat kurze Zeit später heraus und betrachtete sich im Spiegel.

"Wow. Du bist so schön. Es steht dir perfekt." Sie sah so anders in diesem pombösen Hochzeitskleid aus. Das Kleid war Schulterfrei mit einem Bodenlangen Rock. Spitze und Tüll zierten den unteren Teil des Kleides, während der obere Teil sie mit einem glamourösen Glanz zum strahlen brachte. Ran biss sich auf die Lippen und drehte sich ein letztes Mal vor dem Spiegel, bevor sie sich wieder ihre normalen Klamotten überzog.

"Und was steht heute an?"

"Ich gehe mit Shinichi zu meiner Oma."

"Oh mein Gott! Warte, ernsthaft? Das ist eine große Sache!"

"Ich weiß. Er ist aus irgendeinem Grund sehr nervös."

"Aus irgendeinem Grund? Ran, deine Oma zu treffen, ist eine große Sache. Wahrscheinlich will er einfach keinen schlechten Eindruck machen."

"Aw.. Das ist eigentlich ganz schön niedlich."

"Wer hätte gedacht, dass Shinichi Kudo unter all den Narben so ein süßer Kerl ist?"

"Ich weiß, oder?" An der Kasse bezahlte Ran das Hochzeitskleid und verließ zusammen mit Kazuha das Brautmodengeschäft, um noch einen Kaffee trinken zu gehen.
 

Die junge Mori holte Shinichi in seiner Wohnung ab. Ihr fiel die Kinnlade runter, als sie ihn sah.

"Ich sehe aus wie ein verdammter Idiot, nicht wahr?" Shinichi zupfte mit einer Grimasse an seinem fest zugeknöpften Hemdkragen. Er starrte auf sein Spiegelbild und fummelte an seiner Kleidung herum.

"Shinichi.. Du kannst auch deine normalen Klamotten tragen, weißt du?"

"Um deine Oma zu treffen? Nein, das denke ich nicht."

"Und warum nicht?"

"Hör zu, Engel. Nichts für ungut, aber ich habe die ganze Sache mit dem Treffen der Eltern schon hinter mir. Sie werfen ein Blick aus die Narben und die Ecken und Kanten und die Show ist vorbei, bevor sie überhaupt angefangen hat. Ich habe mal ein Mädchen zu einem Date abgeholt und ihr Vater hat die Polizei gerufen, als er mich an der Tür sah."

"Was? Das ist doch verrückt." Shinichi zuckte mit den Schultern, während er immer noch mit seinem Spiegelbild beschäftigt war.

"Er dachte, ich sei ein Verbrecher, der sich mit seiner Tochter anlegen will."

"Nur, weil du ein paar Narben hast?" Der gutaussehende Fußballer wendete sich vom Spiegel ab und sah Ran an. Plötzlich waren seine dunklen Augen nur noch wenige Zentimeter von ihren entfernt.

"Nein, Süße. Weil ich ein böser, böser Mann bin." Sein Grinsen wurde verrucht. Ihre Kehle wurde ein wenig trocken, als er sie musterte und zu schätzen wusste, was er sah.

"Ein böser Mann, was? Ich glaube nicht, dass du böse bist."

"Nein?"

"Nein. Ich durchschaue dich sofort. Aber weißt du, was das Problem ist? Du bist es nicht gewohnt, dass jemand so genau hinschaut." Ihre Lippen verzogen sich und ihr Blick wanderte mit langsamer Wertschätzung über Shinichi seiner großen Gestalt.

"Unter den Narben steckt noch viel mehr." Shinichi zog eine Augenbraue hoch, als er sie ansah. Ran tat es ihm gleich.

"Nun komm schon, Prinz Charming. Wir haben meine Oma zu beeindrucken."
 

Eine Stunde später kamen Ran und Shinichi im Seniorenheim an. Shinichi fing wieder an zu schwitzen.

"Ich kann nicht glauben, dass du mich dieses Hemd tragen lässt."

"Okay, am Anfang war die Nervösität süß, aber du musst dich beruhigen. Sie ist meine Oma, nicht die Präsidentin."

"Deine Oma zu treffen ist viel beängstigender, als den Präsidenten zu treffen!" Als sie den Besucherbereich betraten, hörte Ran ihre Begleitung nervös vor sich hin murmeln. Sie drückte beruhigend seine Hand.

"Du schaffst das schon. Ich pass auf dich auf."

"Ran! Da ist ja mein kleines Mädchen." Ein Lächeln huschte über Ran ihr Gesicht, als der vertraute Rosen- und Pfefferminzduft ihrer Oma sie umhüllte. Sie umarmte ihre Enkelin herzlich. Shinichi zuckte nervös zusammen, als ihre Oma sich von ihrer Enkelin löste und ihren Blick auf ihn richtete. Ran konnte praktisch hören, wie er schluckte, während ihre Augen ihn langsam untersuchten und die verblassten Narben in sich aufnahm.

"Das ist also dein Verlobter, ja?"

"Ja.. Shinichi Kudo. Das ist.. das ist mein Name."

"Das ist dein Name? Bist du dir da sicher? Du klingst nicht sicher, Junge."

"Ich bin.. Ich bin mir sicher. Nur, ähm.. " Shinichi schaute zu Ran, seine Augen waren vor lauter Panik geweitet.

"Ein bisschen nervös. Glaube ich."

"Hm. Ran. Schätzchen, ich wusste nicht, dass du auf nervöse Typen stehst. Du stehst normalerweise auf starke und selbstbewusste Typen."

"Er ist normalerweise beides."

"Ich glaube es erst, wenn ich es sehe." Shinichi zuckte zusammen. Ran drückte seine Hand zum Trost. Nach einer weiteren Stunde mit ihrer Oma summte das Handy der Brünetten auf, als sie eine Nachricht von Kazuha erhielt. Sie schickte ihrer besten Freundin einen Link zu ihrem Lieblingsclub, gefolgt von einem Kuss- Emoji.
 

Von: Ran Mori

Was hat es damit auf sich?
 

Von: Kazuha Toyama

Als deine Brautjungfer ist es meine Pflicht, dir einen geilen Junggesellenenabschied zu organisieren. Zwanzig Uhr. Zieh dein sexiestes Kleid an. Du brauchst eine wilde Nacht, bevor Shinichi dich ganz für sich allein hat.
 

Während ihre Oma sich mit dem Einschenken von Tee beschäftigte, beugte sich Shinichi über die Schulter von Ran, um ihre Nachricht zu lesen.

"Eine wilde Nacht, was? Keine Jungs erlaubt, nehme ich an?"

"Nun.. du kannst einen Junggesellenenabschied feiern, damit es ausgeglichen ist."

"Meine Kumpels werden das lieben."

"Hab nur nicht zu viel Spaß."

"Ich ziehe mein eigenes Ding mit meinen Jungs durch. Obwohl.. der Club, in den ihr geht, mein Lieblingsclub ist. Unsere Wege könnten sich kreuzen, Ran."

"Behältst du mich etwa im Auge?"

"Das könnte sein. Du darfst jetzt nicht zu wild werden."

"Bist du eifersüchtig?"

"Eifersüchtig? Ich? Auf jeden Fall." Ein böses Grinsen kroch über Ran ihr Gesicht.
 

Eine weitere Stunde später stand die Blauäugige zu Hause vor dem Inhalt ihres Kleiderschranks und suchte nach einem Outfit für den Junggesellenenabschied heute Abend. Sie entschied sich für ein knielanges Kleid in rot mit schwarzen Overknees. Sie schlüpfte in das kokette, knallige Kleid und bewunderte ihr Bild im Spiegel.
 

Mit klackernden Schuhen betrat die junge Mori den gut befüllten Club und fand schnell ihre beste Freundin, die bereits auf sie zu warten schien.

"Sie ist die Frau der Stunde und sieht so umwerfend und absurd sexy aus wie immer. Die Qualen, wenn man eine absolute Sexbombe als beste Freundin hat."

"Sollen wir Shinichi und Heiji füreinander verlassen?"

"Bitte. Lass uns nach Frankreich fliehen und ein Liebespaar werden. Aber mal ganz im Ernst.. Ich freue mich eigentlich ganz schön für dich. Auch wenn ich weiß, dass die Situation nicht re..." Ran schlug Kazuha ihre Hand vor den Mund. Ihre Augen wurden groß vor Verwirrung. Ran lehnte sich dicht an das Ohr ihrer besten Freundin.

"Sprich nicht über die ganze Pakt- Sache in der Öffentlichkeit, okay? Mein Onkel ist verrückt. Er hat überall seine Augen."

"Tut mir leid. Daran habe ich gar nicht gedacht." Bevor die Blauäugige noch mehr sagen konnte, spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter und den vertrauten Geruch von Dieselkraftstoff und zu viel Körperspray.

"Ran! Schön, dich hier zu sehen." Es war der angehende Chefarzt Tomoaki. Sie hatte ein paar Dates mit ihm gehabt. Er war gut aussehend, aber viel zu sehr auf sein Auto fixiert gewesen und viel zu sehr auf sich selbst.

"Tomoaki." Ran zog unbeeindruckt eine Augenbraue hoch. Er grinste nur.

"Liegt es nur an mir oder bist du sexier geworden?"

"Ich war schon immer sexy."

"Verdammt richtig. Ich schätze, Abwesenheit lässt das Herz höher schlagen, oder? Kann ich dir einen Drink anbieten?"

"Ich habe bereits einen Drink." Die Basslinie der dröhnenden Hip- Hop- Musik wurde sinnlich und erotisch. Sie pochte in den Knochen der Bäckerin. Tomoaki seine Lippen verzogen sich, während er ihren Anblick in sich aufsog und sich nicht die Mühe machte, sein Verlangen nach ihr zu verbergen.

"Wie wäre es mit einem Tanz?" In diesem Moment betrat eine neue Gruppe den Club und zog sofort alle Blicke auf sich. Es war Shinichi. Eine Gruppe ebenso heißer Männer, wahrscheinlich seine Freunde und sogar Heiji, folgte dicht dahinter. Natürlich fielen seine Augen sofort auf Ran.

"Kennst du diesen Typen, Ran?" Ein dunkler Schauer lief ihr über den Rücken, als Shinichi seine Augen auf der anderen Seite des Clubs aus ihre trafen.

"Diesen Typen, Tomoaki? Das ist mein Verlobter."

"Machst du.. machst du Witze?"

"Warum sollte ich über so etwas Witze machen?" Der EDM- Beat pulsierte heiß und schwer in den Clubwänden, Stroboskoplichter flackerten. Shinichi seine Augen zogen sie an, wie ein Magnet, während er sich in Richtung Bar bewegte, umringt von seinen Freunden. Die Brünette wendete ihr Gesicht zu Tomoaki und schenkte ihm ein schelmisches Grinsen.

"Also.. du hast etwas von Tanzen gesagt?" Schwere Schritte näherten sich. Eine Hand an ihrem Handgelenk wirbelte sie herum. Die erotische, pulsierende Musik vibrierte durch ihren Körper, heiß und drängend. Shinichi ragte über ihr auf und hielt ihren Blick fest.

"Hey Baby."

"Baby?" Die Art und Weise, wie Shinichi sie ansah, hatte fast etwas Gefährliches. Ihr Atem stockte, als eine seiner großen Hände träge ihre Wirbelsäule entlang wanderte und sich an ihrem Rücken niederließ. Er zog Ran dicht an sich heran. Sein Blick wanderte zu ihrem Mund und dann wieder zu ihren Augen.

"Tanz mit mir."

"Ich glaube, ich brauche.. eine Drink."

"Nicht bewegen." Gerade als Ran aus der Szene fliehen wollte, legte sich Shinichi seine Hand um ihr Handgelenk und zog sie sanft zurück.

"Was geht in deinem Kopf vor?"

"Ähm.. Tequila?" Shinichi stieß ein leises, gefährliches Lachen aus.

"Wirklich? Denn ich glaube, ich habe dich aus der Fassung gebracht."

"Nein, das hast du nicht!" Ran antwortete viel zu schnell, um überzeugend zu klingen.

"Lügnerin. Ich bin gleich wieder da. Lass mich dir noch einen Drink holen, Ran. Geh und hab Spaß mit deinen Freundinnen."
 

Shinichi verschwand Richtung Bar. Plötzlich tauchte eine neue Gestalt in ihrem Blickfeld auf. Jemand, den sie auf keinen Fall sehen wollte. Es war Shiho, Shinichi seine übermäßig flirtende Empfangsdame von dem Sportplatz. Ihr Blick glitt verächtlich zu ihr herüber.

"Ran." Sie spuckte ihren Namen förmlich aus. Der Hass brennte in ihren Augen.

"Shiho! Hey! Ich hoffe, dass es dir soweit gut geht." Ein paar andere Mädchen tauchten an Shiho ihre Schulter auf. Sie waren fast so gekleidet und sahen genauso aus wie sie. Sie trugen alle zehn Zentimeter hohe Absätze und falsche Wimpern und sahen Ran an, als wäre sie der Teufel.

"Ist sie das?" Eine von Shiho ihren Lakeien schmatzte mit dem Kaugummi, während sie Ran mit einem kalten Blick fixierte.

"Ja. Das ist sie. Die Frau, die versucht, Shinichi zu stehlen."

"Und mit sie meinst du Shinichi seine buchstäbliche Verlobte?"

"Ähm.. was?"

"Sie lügt. Es ist nicht wahr."

"Stimmt etwas nicht, meine Damen?" Shinichi seine Stimme säuselte in Ran ihr Ohr. Er reichte ihr einen Drink.

"Oh mein Gott! Das ist er!"

"In natura ist er noch heißer, Shiho!"

"Das ist der Shinichi Kudo!" Shiho ihre Augen fixierten Shinichi wie eine Löwin, die gerade ihre Beute ins Visier genommen hatte. Ihre Schulter stieß hart gegen die von Ran, als sie auf ihn zuging.

"Ernsthaft, Shiho? Willst du eine gescheuert bekommen?"

"Trau dich ruhig, Bitch." Shiho zupfte abweisend an ihren kurzen Haaren und klimperte mit ihren Wimpern in Shinichi seine Richtung.

"Hey Boss. Willst du tanzen?" Ein tiefes, gefährliches Lachen stieg in der Kehle der jungen Mori auf, während sie beobachtete, wie Shiho ihren Verlobten anbaggerte. Jetzt war sie richtig sauer.

"Das kann ich nicht tun. Ich bin schon vergeben, Shiho."

"Was? An wen?"

"Er ist vergeben? Das ist so unfair!", beklagten sich Shiho ihre Anhängsel. Shinichi grinste Ran an und zog eine Augenbraue hoch.

"Ran."

"Was hat sie damit zu tun?" Shinichi sein verruchtes Grinsen wurde noch breiter, als die Blauäugige ihn am Kragen packte und zu sich zog. Die Augen von Shiho und ihren Freunden wurden groß. Sie wollte es dieser Tussigang zeigen. Ran ihre Finger vergruben sich in Shinichi seinem Haar und sie zog ihn für einen tiefen, schmutzigen, fordernden Kuss zu sich. Ein leises Knurren ertönte in seiner Kehle, während sie über seinen Mund leckte und seine Lippen mit ihren verschlang.

"Shiho, du hast gesagt.. du hast gesagt.."

"Ich weiß, was ich gesagt habe!"

"Meine Lieben.. Nichts für ungut, aber würdet ihr meinem Verlobten und mir ein wenig Privatsphäre gönnen?"

"Ihr bremst uns irgendwie aus."

"A.. a.. aber..!"

"Komm schon, Shiho. Lass uns gehen." Mit einem kollektiven Kopfschütteln und einem wütenden Geflüster verschwand Shiho und ihre Lakeien im Club. Noch ganz errötet von der Hitze des Kusses, zogen beide lachend von dannen. Shinichi unterdrückte sein Lachen, indem er sich an ihrer Schulter krümmte.

"Das hatten die verdient."

"Shiho in den Wahnsinn zu treiben, könnte mein neues Lieblingshobby werden."

"Und wenn ich dich dabei auch noch küssen darf, werde ich mich nicht beschweren." Mit einem heftigen Schlucken begegnete Ran seine Augen. Er schaute ihr tief in die Augen, aber sein Blick war unleserlich.

"Wir werden wirklich heiraten, wie?"

"Bist du bereit?"

"Keine Ahnung. Du etwa?"

"Auf gar keinen Fall."

"Es ist noch nicht zu spät, auszusteigen, Ran. Ich will dich nicht zwingen."

"Nein. Wir haben uns verpflichtet. Wir ziehen das durch. Wir müssen es tun. Für die Bäckerei. Und für den Sportplatz."

"Genau. Für die Bäckerei und dem Sportplatz." Shinichi wiederholte es, fast so, als wollte er sich selbst überzeugen. Aber in seinen blauen Augen rührte sich noch etwas anderes. Etwas Unverfälschtes. Etwas Reales.

"Ich habe ein wenig recherchiert wegen der Trauung. Wir könnten morgen heiraten."

"Morgen?"

"Ja, genau. Und danach.. Du weißt schon, was wir tun müssen, oder? Überzeugend sein?"

"Was?"

"Wir werden zusammenleben müssen."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  yinyin084
2022-11-27T19:31:23+00:00 27.11.2022 20:31
Ach du scheiße, gut wie Ran Shiho verscheucht hat. 😉😂
Von:  Hallostern2014
2022-11-02T20:00:06+00:00 02.11.2022 21:00
Huhu meine Liebe

Na, da haben beide aber Glück das sie sehr gut aus der Sache raus gekommen sind. Wie schnell die umgeschaltet haben. Selbst Heiji hatte es geglaubt 😂.

Na, Shinichi ist ja mal so gar nicht Neugierig..Aber Ran scheint wohl ein Kleid gefunden zu haben. Was ich aber toll finde das selbst Kazuha gemerkt hat das wohl wirklich was zwischen den beiden etwas anbahnt.

Uii wie süß ist Shinichi denn ? Er ist nervös..Okay kann ich aber verstehen. Er scheint wirklich was für Ran zu empfinden und für ihn ist es wirklich kein richtiger Pakt.

Hehe, ich bin mir sicher das Shinichi mit Absicht in den selben Club ging. Es war mir aber klar das dieser Idiot von Tomoaki auftaucht. Was der sich einbildet. Ist echt zum Kotzen.. zum Glück hat Ran sich nicht auf ihn eingelassen. Und seine Reaktion das Ran Verlobte ist war der Hammer.

Und natürlich darf Shiho nicht fehlen. Aber die beiden haben es ihr und ihre Tussis gezeigt. Pech gehabt.
Auf die Hochzeit bin ich sehr gespannt, auch darauf ob dan etwas mehr läuft oder nicht. Aber Shinichi hat recht. Bei de müssen auch zusammen Leben. Das wird ein Spaß

Ich freue mich schon sehr aufs nächste Kapitel
Glg :*


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