Zum Inhalt der Seite

Neue (und alte) Abenteuer

Szenen, die es nicht in die Hauptfic geschafft haben
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

heute nochmal ein etwas kürzeres Kapitel (und vergebt mit, aber die wahre Action überlasse ich dem Meister ;-) )

Nächste Woche wird es wahrscheinlich kein Update geben, weil ich die Woche über unterwegs bin (aber wer weiß...)

Ganz liebe Grüße Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Extrakapitel 11 - Das Ende einer Ära

Das Ende einer Ära

 

- Zorro –

„Argh…“

Er packte seinen linken Unterarm, als Haut und Muskeln aufrissen, Blut und Fleisch spritzte zu Boden, drückte den Ellenbogen gegen die schmerzende Seite. Scheiße noch eins, was tat sein Körper weh. Grinsend rieb er sich mit dem Handrücken über den Mund, versuchte vergeblich das Blut abzuwischen, verrieb es jedoch nur.

Dann verstärkte er seinen Griff um Wado-Ichi-Monji. Was für ein Kampf!

Hinter sich konnte er ein schwerfälliges Grunzen hören. Verdammt, hatte es also immer noch nicht gereicht? Hatte dieser Mistkerl immer noch nicht genug?

Das war Zorros bester Angriff gewesen. Mehr Kraft hatte er nicht, seine Hakireserven waren erschöpft, ihm war nur noch ein Schwert geblieben, die anderen lagen irgendwo hinter ihm. Er hatte alles, was noch in ihm gewesen war, in diesen letzten Angriff gesteckt und dennoch war es nicht genug? Immer noch nicht genug?

Warum also grinste er so? Warum machte es ihm so Spaß, obwohl dies bedeutete, dass er immer noch nicht soweit war? Dass er trotz allem noch nicht genug war? Dabei war er sich so sicher gewesen, dass er…

Schwer atmend spuckte Zorro Blut zu Boden und neigte leicht den Kopf. Einen Angriff würde er noch aushalten können, vielleicht zwei, hoffte er. Es war nun mal ein Glücksspiel und im Vorhinein hatte keiner wissen können, wie es ausgehen würde. Außerdem war der Kampf noch nicht vorbei, noch stand Zorro, noch hatte er eine Waffe und wenn er sich konzentrierte, wenn er klug agierte, wenn er schnell genug war und sein verbleibendes Haki richtig nutzte, dann würde er die kommende Attacke gegen seinen Gegner zurückrichten können. Tja, wenn das Wörtchen Wenn nicht wäre, aber aufhalten würde ihn das nicht. Aufgehalten hatte es ihn noch nie, denn ganz egal, was passieren würde, er konnte nicht aufhören zu grinsen.

Es tat weh, den Kopf zu heben, seine Schultern waren verkrampft, aber hielten die richtige Position. Langsam wandte er sich um. Sieben oder acht Schritte entfernt stand Dulacre, die bleiche Haut seines makellosen Rückens blendete Zorro beinahe im grellen Licht der Mittagssonne. Auch zu seinen Füßen war Blut und auch seine Schultern hoben und senkten sich unter Anstrengung. Doch immer noch stand er, immer noch hielt er Yoru.

Wenn Zorro könnte, würde er diesen Moment nutzen, aber seine Beine versagten ihm den Dienst, seine Füße kämpften bereits um Balance. Er schloss die Augen für einen Atemzug, beruhigte seinen Herzschlag, schärfte seine Sinne. Er musste gewappnet sein für den nächsten Angriff. Auch sein Gegner war erschöpft, musste nahe an seinen Grenzen sein und daher würde vermutlich seine nächste Attacke…

Anmaßend elegant wandte Dulacre sich um, das Kinn etwas erhoben, Schweiß und Blut glitt seine Schläfe hinab und sein scharfer Blick lag auf Zorro. Er atmete schwer und jede Bewegung schien wohlüberlegt, dennoch zeigte er ein dämonisches Grinsen, welches Zorro vor diesem Kampf noch nie gesehen hatte und er wollte es noch so oft wiedersehen. Er wollte noch so oft, dass Dulacre ihn ansah, wie gerade in diesem Moment. Aber mehr noch wollte Zorro ihn endlich besiegen, auch wenn dies wirklich ein Ding der Unmöglichkeit zu sein schien. Verdammter Bastard!

Besagter Bastard begutachtete ihn. Genau wie Zorro es bei ihm getan hatte, schien er abzuschätzen, wie viel Zorro noch aushalten konnte, und die Wahrheit war, nicht viel. Aber das musste Zorro seinem Gegner ja nicht zeigen, so wie Dulacre ihm keine Schwäche zeigen wollte, immer noch kaum Schwäche zeigte. Langsam hob er Yoru vor die blutüberströmte Brust und Zorro wappnete sich. Wie konnte dieser Mistkerl nach diesem Angriff überhaupt noch stehen?

Zorro spannte seine Muskeln an, ging etwas in die Knie, als Dulacre einen Schritt auf ihn zu machte, und fast schon überrascht hielten sie beide inne. Yoru klapperte zu Boden, war Dulacre einfach aus den Händen geglitten. Noch eine Sekunde sahen sie einander an und dann fiel auch Dulacre, kippte nach hinten um, und selbst das noch mit einer Eleganz, dass Zorro das Kotzen kam.

War es eine Finte? Hatte er selbst jetzt noch die Energie, Zorro reinzulegen?

Er konnte das Blut in seinen Ohren pulsieren hören, während er unter Aufbietung seiner letzten Kräfte sich ein paar Schritte nach vorne kämpfte. Bei Yoru angekommen, überlegte er, es wegzutreten, aber seine Beine machten ihm ganz schnell klar, dass dies eine schlechte Idee sein würde.

Endlich stand er neben dem besten Schwertkämpfer der Welt, der schwer atmend da lag, die vor Anstrengung zu Schlitzen verengten Augen hielten ihm im Visier. Zorro konnte ihm ansehen, wie er versuchte seine Muskeln anzuspannen, um sich wieder aufzurichten, aber er schaffte es nicht, und dann wurde Dulacres Atem ruhiger, ein sanftes Lächeln umspielte seine aufgeplatzten Lippen.

Zorro stand über ihm und hob sein Schwert, sein ganzer Körper angespannt, verkrampft, wartete nur darauf, dass der andere ihn angreifen würde. Doch das tat er nicht. Auch nicht, als Zorros Waffe niederging, er bewegte sich kein Stück, zuckte nicht mal zurück, und dann grub Wado-Ichi-Monji sich in die blutige Erde, zur Rechten Dulacres, und eine Sekunde später fielen diese durchdringenden Augen zu.

Er wartete, wartete auf den Moment, auf den versteckten Angriff, die geheime Taktik, doch nichts geschah. Dulacre lag dort auf der Erde, die Augen geschlossen, ruhig am Atmen, und bewegte sich nicht, und ganz langsam dämmerte es Zorro.

Es war nicht wie damals gewesen, als Dulacre ihm mit einem Streich besiegt hatte, keine großen Worte, keine bedeutenden Gesten, kein beeindruckendes Schauspiel. Es war ein schlichter Kampf gewesen, in seiner ursprünglichsten Form, so simple und selbstverständlich, wie Zorro noch nie in seinem Leben gekämpft hatte.

Und nun war dieser Kampf vorbei.

Er zitterte. Sein ganzer Körper bebte und seine Knie wollten nachgeben. Tief atmete er ein, sah auf das ruhige Gesicht seines Gegners hinab und dann riss er den Arm in die Höhe.

Plötzlich waren da laute Stimmen, Jubel, Gebrüll und es war, als würde er aus der tiefen See emporsteigen. Langsam sah er auf, sah zum Schiff hinüber, wo sie alle waren, und dann sah er ihn, sah sein Grinsen und für einen Moment schien die Welt stehen zu bleiben. Dann gaben seine Beine nach.

Sein ganzer Körper zitterte, bebend kniete er neben dem… neben Dulacre. Warum zitterte er so? War es die Erschöpfung? Oder war es…?

„Gut gemacht… Lorenor.“

Überrascht sah er zu Dulacre hinab, der ihn aus halb geöffneten Augen ansah, ein sanftes Lächeln auf den Lippen, während Blut in seinen Bart tropfte.

„Ich wusste doch…, dass du es wert warst.“

Seine Augen fielen zu, er hatte offensichtlich das Bewusstsein verloren.

Zorro wusste nicht, für wie lange er da hockte. Er sollte wohl aufstehen, stolz die Brust strecken, die Arme gen Himmel recken, doch dafür fehlte ihm schlicht die Kraft und die Idee.

Plötzlich waren da Hände, er konnte Stimmen hören, viele, doch die Erschöpfung holte ihn ein und er verstand sie nicht. Manche von ihnen waren laut und drängend, doch alles, was er sah, war dieses Grinsen.

„Shishihi, lass gut sein, Chopper. Er muss sich nur etwas ausruhen, nicht wahr?“

Sein Körper hörte auf zu zittern, als er gegen die starken Arme sank und seine Augen schloss.

"Aye, Käpt’n, lass mich nur etwas schlafen.“

Ihm war warm und die Schmerzen weit fort, als er zu dem beruhigenden, starken Herzschlag an seinem Ohr einschlief.

 

Als er aufwachte, merkte er die Schmerzen dann doch. In der Dunkelheit lag er da, sah zur Holzdecke hinauf, ohne sie zu sehen.

Vor seinem inneren Auge sah er immer wieder Dulacre, wie er auf dem Boden gelegen hatte, dieser Blick, den Zorro zuvor noch nie gesehen hatte und er merkte, wie seine geschundenen Muskeln zu zucken begannen.

„Na, aufgewacht?“

Langsam sah er zur Seite. Das Mondlicht durch die Luke brach sich in der Dunkelheit auf altvertrautem Stroh, ließ es beinahe silbern wirken. Die Augen unter der Hutkrempe funkelten und ein breites Grinsen grüßte ihn.

„Wie lange habe ich geschlafen?“, murmelte Zorro.

„Nicht lange, hast gerade mal das Abendessen verpasst“, erläuterte sein Kapitän hilfsbereit.

Schmunzelnd wollte Zorro sich aufsetzen, doch es tat weh. Leise grunzte er auf. Dann spürte er starke Hände und ließ zu, dass Ruffy ihm half, sich gegen das harte Holz in seinem Rücken zu lehnen.

Lange sahen sie einander einfach nur an, Ruffy breit am Grinsen, während Zorro nicht mal wusste, was er fühlte. Er war dankbar, dass er in Lysops Werkstatt war, denn das bedeutete, dass Dulacre im Krankenzimmer lag. Chopper hatte natürlich auch Lysops Werkstatt so weit hergerichtet, dass es seinen professionellen Ansprüchen genügen würde, aber wenn Zorro hier untergebracht war, dann bedeutete dies, dass sein ehemaliger…

„Danke, Ruffy“, flüsterte er, wusste, dass der Kapitän diese Entscheidung getroffen hatte, vermutlich sogar zum Unmut mancher Crewmitglieder.

„Shishishi, kein Problem“, lachte er leise.

„Wo sind meine Schwerter?“, fragte er dann, als er merkte, dass sie nicht bei ihm waren.

„Kajüte“, antwortete Ruffy und begegnete seinem Blick mit einem Schulterzucken. „Brook meinte, es wäre wichtig, sich gut um sie zu kümmern, und da ihr zwei ohnmächtig wart…“

„Wer hat sie gereinigt?“ Zorro war etwas überrascht, mehr noch besorgt. Nicht jedes seiner Schwerter durfte in die Hände von Anfängern gelangen und Yoru war nochmal ein ganz anderes Kaliber. Er wusste, dass Lysop damals seine Schwerter gereinigt hatte, nachdem Zorro sie nach der G6 zurückgelassen hatte, und natürlich hatte Brook auch Recht, aber dennoch behagte es Zorro nicht wirklich.

„Lysop. Er meinte, er wüsste genau, wie du immer deine Schwerter pflegst und sie würden ihm schon nichts tun“, meinte Ruffy nur leichtfertig und selbst Zorro wusste nicht, wie ernst er diese Worte meinte, aber das war auch nicht wichtig.

„Dulacre wird darüber nicht glücklich sein“, murrte Zorro leise, doch das war nicht wirklich, was er sagen wollte, und sein Unbehagen hatte nicht wirklich damit etwas zu tun, dass Lysop sich um seine Schwerter gekümmert hatte; er vertraute Lysop und wusste, dass dieser es gut gemacht haben würde.

„Zorro?“

Er sah auf und begegnete Ruffys Blick.

„Bist du bereit für eine Feier?“

Warum fragte Ruffy ihn das?

Doch im nächsten Moment, wusste er warum.

„Nein, noch nicht“, antwortete er leise. „Vorher muss ich noch was überprüfen.“

Noch immer grinste Ruffy ihn an, dann nickte er und stand auf.

„Okay, in Ordnung. Ich geh jetzt mal hoch, der Tag war lang. Gute Nacht, Zorro.“

„Nacht, Ruffy.“

Ohne sich umzudrehen, ging er, ließ Zorro in der Dunkelheit zurück.

Für einige Minuten sah er auf seine bandagierten Finger hinab, dann hatte er genug Kraft gesammelt und schließlich warf er die Bettdecke weg und stellte sich auf seine wackeligen Beine.

Noch war nicht alles in Ordnung, noch war seine Brust viel zu eng und um das zu ändern, musste er vorher etwas wissen. Also erklomm er die Leiter und schritt über das klamme Gras Richtung Krankenzimmer.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: RuffysKreationen
2023-01-22T09:44:39+00:00 22.01.2023 10:44
Immerhin das Finale, da vergebe ich dir v.v XD
Mihawk ist an Eleganz nicht zu übertreffen, ich finds witzig, wie du es immer wieder erwähnst XD
Ich freue mich so auf den Moment, in dem es wahr wird! *___*
Antwort von:  Sharry
12.02.2023 18:58
Vielen Dank, zu gütig ;-P
Und natürlich muss ich erwähnen, wie sich unser feiner Pinkel bewegt, und sei es nur, weil es Zorro anpisst ^^

Ja! Ich muss sagen, ich hab echt ein bisschen schiss vor dem großen Knall und dem noch größeren Ende (einfach, weil OP mich gefühlt mein ganzes Leben schon begleitet), aber ich freu mich so! auf jenen Kampf (und auch ein bisschen auf die kommenden Manga-Kapitel ;-))
LG
Antwort von: RuffysKreationen
13.02.2023 16:16
Das geht nicht nur dir so X3
Wird auf jeden Fall sehr komisch, wenn OP irgendwann beendet ist :o


Zurück