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Warum ist der Mars rot?

Alternative Kriegsführung
von

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Warum ist der Mars rot?

“Nicht schon wieder. Seit Wochen schon, jede Nacht der ständig Fluglärm. Wie soll ich denn da schlafen können?”

Claudia hatte sich ihren Job bei der Flughafensicherung ganz anders vorgestellt. Doch seit einigen Wochen war sie nur noch im Telefondienst um die Spinner zu beruhigen, die jede Nacht wieder anrufen. Inzwischen blieb sie bei den meisten sehr ruhig und versuchte sie so lange wie möglich in der Leitung zu halten, dass ersparte ihr den nächsten Anruf. Sie lächelt und fragt ihre Anruferin:

“Warum fliegen die?”

“Keine Ahnung, aber jeden Abend von Punkt 21 Uhr bis 1:30 ist Fluglärm zu hören.”

Claudia wusste, dass um die Zeit keine zivile Luftfahrt erlaubt ist fragt skeptisch. “Kommen die von Innsbruck?”

“Nicht in Innsbruck, Imst. Was machen die im Flugraum über Imst?”

“Keine Ahnung.”

Das war ihr so raus gerutscht und sie befürchte schon dass das die Anruferin sich beschwert, doch sie redet weiter.

“Ich habe schon Google gefragt, aber die wissen auch nicht was da los ist.”

“Okay dann sind es Ufos.”

“Ich glaube, dass es Frachtufos sind.”

“Rauben die Marsianer die Erde aus?”

“Ja klar.”

Das Gespräch mit der Anruferin amüsiert sie und gleichzeitig spürte sie, wie die Stimme der Anruferin weniger Ärger beinhaltet und so macht sie weiter.

“Die brauchen bestimmt neue rote Farbe.”

“Hm, ja, das kann sein, klingt logisch.”

Claudia ist überhaupt nicht der Meinung, dass es logisch ist, doch sie spinnt die Geschichte weiter.

“Die wollen ihren Planeten neu streichen.”

“Warum nicht rosa?”

“Weil nicht alle Marsianer schwul sind.”

Das war zu schnell. In der Ausbildung wurde ihnen eingetrichtert, dass sie mit Stigmatisierung sehr vorsichtig sein müssen, doch die Anruferin regiert eher amüsiert als verändert.

“ Schade irgendwie.”

“Das klappt nicht mit der Vermehrung.”

“Ich weiß.”

“Deshalb rot.”

Die Anruferin ist still, als warte sie auf eine weitere Erklärung. Und Claudia lässt ihrer Fantasie freien Lauf.

“Früher haben sie den Planeten mit dem Blut ihrer Feinde angestrichen. Doch dann hatten sie Krieg mit den Gasbläschen von Pluto und deren Blut ist durchsichtig. Das war für die Marsianer sehr schlimm, weil der Planet dann auch durchsichtig geworden ist. Wenn Sie über den Planeten gelaufen sind, konnten Sie auf der anderen Seite den wieder raus gucken und bis ins Weltall. Da ist ganz vielen schlecht geworden. Ja, oh, ganz übel. Weil sich so viele Marsianer übergeben haben ist der Mars dann ganz grün und braun geworden. Das fanden sie aber nicht so gut. Deshalb wurde überlegt, gegen welchen Planeten sie als nächstes Krieg führen, um den Mars wieder leuchtend rot zu bekommen. Die Marsianer haben also in die Staatskasse geguckt wie viel Geld sie haben um Krieg zu führen. Das war nicht sehr viel. Da war erst einmal ein riesen Theater. “

Sie hört die Anruferin immer wieder bestätigend. Ja, oder... Ach so sagen. Ihr macht es Spaß die Geschichte zu erzählen und sie macht weiter.

“Dann haben Sie eine kleine Spionage Untertasse zur Erde geschickt, die haben die Erde ausspioniert und dabei entdeckt das die Menschheit sehr gut bewaffnet ist und ein Krieg sehr teuer würde. Doch dabei ist ihnen auch Aufgefallen, dass die Menschen alles, was sie haben wollen bei Amazon bestellen. Die Spione haben ihrer Regierung berichtet, dass es billiger sei rote Farbe zu kaufen, als Krieg gegen die Menschheit zu führen. Das war ein Schock für die Marsianer, die immer ein stolzes und kriegerische Volk waren. Nach einer langen Kriesensitzung wurde beschlossen es als eine neue Form des Krieges zu sehen. Sie richteten ein Amazon Konto ein und lassen seit dem die Menschen für sich arbeiten um rote Farbe herzustellen und an die Paketstation in Imst zu liefern. Und jede Nacht leeren sich die Paketstation. Dann schreiben Sie eine Mail an Amazon, dass die Farbe nicht geliefert wurde. Und weil die rote Farbe nirgends auf der Erde zu finden ist, wird sie erneuert ausgeliefert. “

Die Anruferin lacht und bedankt sich für die ausführliche Erklärung. Dank legt sie mit dem Hinweis, dass sie jetzt bestimmt schlafen kann auf. Ein Blick auf die Uhr. 1:30 Claudia denkt sich, klar jetzt ist der letzte Eimer rote Farbe verladen und die Marsianer fliegen wieder nach Hause. Sie schaltet den nächsten Anruf auf ihr Headset und blickt in die Nacht. Eine Sternschnuppe, die sich von der Erde in den Weltraum bewegt lässt sie kurz inne halten. Dann ist sie für den nächsten Anrufer da.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  vallendrael
2022-06-10T15:42:08+00:00 10.06.2022 17:42
Hihi, das war mal ein Anruf, der sich für beide Seiten irgendwie gelohnt hat. xD
Und am Ende wird angedeutet, dass die Geschichte sogar wahr sein könnte. :O Ob sie vorher schon wahr war und Claudia einmal eines der UFOs mitbekommen hat, aus versehen mit verladen wurd, dann eine Gehirnwäsche bekommen hat, dass sie sich nicht mehr erinnert und es in diesem Gespräch mit einer anderen Person, die auch aus Versehen entführt worden war, wieder hoch gekommen ist? Wer weiß? Und wie lange es wohl dauert, bis Amazon der Schwindel auffällt. xDDD Wahrscheinlich nie, das "bisschen" Farbe bezahlen sie doch aus der Portokasse. XD
Ich wünsche Claudia, dass sie mehr solcher Anrufer bekommt, mit denen sie auf kreativ-komödiantische Art umgehen kann und dass es ihr die Nachtschichten angenehmer machen wird. :)
Antwort von:  CeBe13
17.06.2022 23:06
Vielen Dank für deinen Anregungen zu weiteren Anrufen. Wer weiß, vielleicht ist Claudia ja auch selbst ein Marsianer und hat festgestellt, dass die Beste Möglichkeit etwas so fantastisches zu vertuschen ist, es allen zu sagen. Es glaubt sowieso keiner...


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