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Beschützen

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Wie immer gilt: Wem Rechtschreib-, Zeichensetzungs- oder Grammatikfehler auffallen, darf mir das gerne mitteilen :) Komplett anzeigen

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Beschützen

Jacks Seele ist endlich wieder mit ihrem Körper vereint. Sie wurde im Garten vollständig wiederhergestellt und dort haben sie und ihre körperliche Hülle wieder zueinander gefunden. Jetzt sind sie gemeinsam in die Welt der Menschen zurückgekehrt, wo es an der Zeit ist, wieder physische Gestalt anzunehmen, doch die Seele kann dem Sog, der sie zu dem hochgewachsenen Mann an der Kirchentür zieht, nicht ignorieren. Es ist Sam!

Freudig sirrt sie zu dem vertrauten Gesicht hinüber. Sie nimmt wahr, wie Sam sich verbissen gegen die Holztür stemmt, um das Vorrücken von Eindringlingen zu verhindern und bleibt in der Nähe seines Gesichts in der Luft stehen. Die Seele hat gehofft, dass er sie auf diese kurze Entfernung erkennen würde, dass er ihre Präsenz einordnen könnte, aber sie hat sich geirrt. Sam sieht zwar überrascht aus, während er sie aufmerksam mustert, aber das ist auch alles.

Etwas betrübt gleitet die Seele zur Kirchenmitte. Es scheint, als müsste sie erst ihre körperliche Gestalt annehmen, damit seine menschlichen Augen erfassen können, wer sie wirklich ist. Auch Dean und Castiel scheinen nicht recht zu wissen, was sie von ihr halten sollen und starren sie perplex, wenn auch nicht feindselig, an. Die Seele konzentriert sich darauf, wieder in Jacks Innerem zu verschwinden und stattdessen den Körper des Nephilims zum Vorschein zu bringen. Etwas, das sie sehr viel Kraft kosten wird, aber es muss getan werden. In der Welt der Menschen sind Seelen üblicherweise vor den Blicken anderer verborgen und sobald sie an ihrem angestammten Platz in Jack zurückkehrt, wird dies auch so bleiben.

Ehe sie den Wechsel vollziehen kann, wird die Kirchentür jedoch von einem besonders heftigen Schlag getroffen, der Sam urplötzlich durch die Luft schleudert und ihn hart auf dem Holzboden aufschlagen lässt. Wütendes Gebell wird lauter, als die Flügeltüren aufgestoßen werden und Höllenhunde in die Kirche vordringen. Sam liegt hilflos auf den Dielen, während Dean und Castiel sich sofort in Verteidigungspositionen begeben. Der Seele wird klar, dass sie etwas tun muss. Sofort. Sie selbst kann die dämonischen Wesen zwar sehen, aber Menschen verfügen nur über diese Fähigkeit, wenn sie einen Dämonenpakt geschlossen haben und das Abkommen sich dem Ende nähert. Als Engel ist Castiel zwar in der Lage die Höllenhunde auszumachen, aber er wird sie nicht ganz alleine besiegen können, jedenfalls nicht bevor den beiden Menschen etwas zustößt.

Jacks Seele konzentriert ihre ganze Kraft darauf, ihre Familie zu beschützen. Sie denkt an Sams Güte und Akzeptanz, an Castiels Glauben und Unterstützung und an die mühsam erkämpfte Anerkennung von Dean.

Mit einem Mal leuchtet sie noch heller auf und bildet ein gleißendes kugelförmiges Gebilde um sich herum. Die Woge reinster Energie dehnt sich aus, umschließt den Engel und die beiden Menschen wie ein Schutzschild und verhindert, dass die Höllenhunde sich auf Sam stürzen können. Aber nur eine Barriere zu bilden, ist nicht genug. Außerdem weiß Jacks Seele nicht, wie lange sie die Hunde damit abwehren kann. Die Seele fokussiert sich daher auf Sam, der den Höllenhunden am nächsten ist.

Hätte sie Zähne, würde die Seele sie vor Anstrengung fest zusammenpressen. Hätte sie eine Stimme, würde sie ein angestrengtes Keuchen oder einen entschlossenen Schrei von sich geben. In ihrem körperlosen Zustand wirkt es hingegen, als täte sie gar nichts, während sie in Wahrheit mit aller Verbissenheit, die sie aufbringen kann, versucht, die Hunde zurückzudrängen. Sie sollen sich von Sam fernhalten, niemand soll ihn verletzen!

Die Seele denkt an Sams Wärme. An seine großen und starken, aber im Umgang mit ihr stets so vorsichtigen Hände. An seine gehobenen Mundwinkel, wenn er über einen von Deans Witzen lacht. An seine tröstenden Umarmungen. An seine vor Konzentration zusammengezogenen Augenbrauen, wenn er über seinem Laptop kauert. An die Geborgenheit, die er vermittelt. An seinen Fokus, wenn sie eine Frage hat, die er so gut es geht beantworten möchte und an seine unendliche Geduld.

Eine blendend weiße Lichtwelle breitet sich daraufhin in der Kirche aus. Sie lässt die Höllenhunde kurz für alle Anwesenden sichtbar werden, ehe sie die dämonischen Wesen aus der Kirche spült und dabei pulverisiert. Zurück bleibt nur Stille.

Die Seele ist glücklich. Unendlich erschöpft, aber zufrieden, sinkt sie zu Boden. Sam ist in Sicherheit.



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