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Es begann im Regen

von

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6 Monate später

9. Kapitel – 6 Monate später

 

»Du verdammter Krimi Spinner, jetzt sag mir doch endlich wen du mir vorstellen möchtest«, sagte sie aufgebracht, doch Shinichi brachte über ihr Verhalten nur ein amüsiertes Schmunzeln zustande. »Sei nicht so ungeduldig, Ran. Du wirst es gleich erfahren«, konterte er mit ruhiger Stimme, während er sie von der Seite aus beschwichtigend anlächelte.

»Ja, schon, aber ich bin einfach viel zu neugierig. Seitdem wir uns kennen wolltest du mir noch nie jemanden vorstellen und erst recht nicht mit der Aussage: Die Person sei der wichtigste Mensch in deinem Leben, da ist es logisch, dass ich vor Ungeduld beinahe platze«, plapperte sie darauf los und zupfte ihm dabei aufgekratzt am Jackett Ärmel herum.

 

Der Braunhaarige kam nicht drum herum leise vor sich hin zu lachen. Er liebte es Ran auf die Folter zu spannen und war ungemein froh, dass alles wieder gut zwischen ihnen lief. Nach seiner Trennung hatte er zunächst die Befürchtung gehabt, sie würde sich von ihm abwenden, aber sie hatte lediglich eine kleine Auszeit von ihm gebraucht gehabt um mit sich selbst im reinen zu kommen und jetzt, sechs Monate später, war ihre Freundschaft fester denn je. Sie verstanden sich prächtig und das erleichterte ihn ungemein, war seine Sandkastenfreundin schließlich jemand, den er nie in seinem Leben verlieren möchte.

 

Er bog links in die Straße ein und Ran folgte ihm schnellen Schrittes.

»Wir sind da«, sagte er nach einigen zurück gelegten Metern und das Mädchen neben ihm sah ihm verständnislos an als sie vor dem allzu bekannten Café stehen blieben. Fragend schaute sie ihm aus ihren lavendenfarbenen Augen an, während er einen kurzen Blick auf sein Smartphone warf. »Wir sind eine Minute zu früh«, antwortete er ihr. Bevor sie allerdings etwas erwidern konnte, hörte sie hinter sich ein temperamentvolles Mädchen meckern. Verwundert über das laute Stimmorgan drehte sich um und erblickte eine Braunhaarige junge Frau in der Ekoda Schuluniform, die gerade einen desinteressierten Mann in gleicher Schuluniform an ihrer Seite zusammen schrie und sich über irgendetwas aufzuregen schien.

»Oje, die haben wohl einen Beziehungsstreit«, murmelte sie leise ihre Vermutung vor sich hin.

»Wohl kaum«, erwiderte Shinichi, was ihm von ihrer Seite aus erneut einen verwunderten und verständnislosen Blick bescherte. Sie wusste zwar, dass er einen sehr ausgeprägten detektivischen Spürsinn hatte, aber das konnte er unmöglich allein an der Erscheinung der beiden ausmachen, oder doch?

 

»Dieser verdammte Kaito KID ist schon wieder meinem Vater entwischt«, hörte sie das Mädchen aufgebracht zetern, die wild mit ihren Händen gestikulierte um ihr Ärgernis zu verdeutlichen. »Wenn ich den in meine Finger bekomme, mache ich aus ihm Sushi á la Aoko«.

Kaito verzog kurz bei der Vorstellung sein Gesicht zu einer ekelhaften Grimasse, hatte Sushi folglich was mit seinem mehr als verhassten Fisch zu tun. Allein bei dem Gedanken an diese glitschige Kreatur wurde ihm bereits schlecht und würde am liebsten schreiend davon rennen und das Weite suchen. Unweigerlich standen ihm seine Nackenhaare zu Berge.

»Udon Nudelsuppe wäre mir lieber«, erwiderte Kaito trocken, doch ehe Aoko ihn zurecht stutzten konnte, was das eine jetzt mit dem andren zu tun hätte, wurden sie beide bei ihrer Unterhaltung gestört.

»Wie immer auf die Minute pünktlich.«

»Als ob ich meinen Lieblingsdetektiv warten lasse«.

»Wer ist das, Shinichi?«, wollte seine Begleitung neugierig wissen, während Aoko mit großen Augen Kaito ansah. »Du kennst Shinichi Kudo?«

»Kaito Kuroba. Die Person, die ich dir vorstellen wollte, Ran«, antwortete Shinichi lächelnd, während Kaito ein »Kennen ist untertrieben« vor sich hin murmelte.

Kurz sahen sich die beiden Mädchen irritiert in die Augen, als sich die beiden jungen Männer grinsend anblickten und die Katze aus dem Sack ließen als beide synchron sagten:

»Er ist mein fester Freund!«

und gemeinsam ins Café et Gateau hineingingen.

 

Ihre Begleiterinnen waren in einer Schockstarre gefallen. Kein Ton kam über ihre Lippen, die vor Verwunderung leicht geöffnet waren. Perplex starrten sie auf die zufallende Café Tür, die mit einem dumpfen Ton ins Schloss einrastete.

Es folgten fünf Sekunden der absoluten Stille, ehe die Männer von draußen ein überraschtes Gekreischte ihrer Sandkastenfreundinnen vernahmen, die zeitgleich in Schallgeschwindigkeit ins Café hineinstürmten, was Shinichi und Kaito durchaus erheiterte, da man die beiden just in dem Moment – zumindest vom Verhalten her – für das doppelte Lottchen hätte halten können.

»Shinichi…«

»Kaito…«

Riefen beide enthusiastisch ihre Vornamen und knallten ihre Handflächen mit etwas zu viel Elan auf die Tischoberfläche, die von dieser Wucht leicht erschütterte. Mit dem eindringlichen Blick der jungen Frauen wurden sie regelrecht durchbohrt.

»Ich will alles wissen!«,

riefen sie im Chor.

Der Detektiv, der bereits die Getränkekarte in den Händen hielt, schaute mit einem leisen Lächeln auf den Lippen über den Rand der Karte zu Kaito hinüber, welcher breit vor sich hin grinste und seinen Zeigefinger symbolisch an seinen verschlossenen Mund hielt.

»Ladies, ihr wisst doch«, erhob er seine harmonisch klingende Stimme und zwinkerte ihnen keck entgegen. »Ein Gentleman schweigt und genießt«.

 

Ende

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Irischka25
2024-01-23T15:23:16+00:00 23.01.2024 16:23
Toll geschrieben, hab die Geschichte schon zum zweiten Mal gelesen. Würde mich sehr über Fortsetzung freuen😁


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