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MaTcHmAkInG

von

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Es gibt rund hundert Milliarden Neuronen im menschlichen Gehirn, die ständig neue Verbindungen eingehen. Das Organ mit seinen Windungen steuert mit seinen neuronalen Leitungen und elektrischen Impulsen sämtliche Funktionen im Körper. Unter anderem wird auch das Herz, wohl gemerkt sein Lieblingsorgan, von dort aus angetrieben, damit der faustgroße Klumpen organischen Gewebes wiederum 5 Liter Blut pro Minute durch den Kreislauf pumpen kann. Das Herz schlägt für normal 70-mal pro Minute, 100.000-mal am Tag, um jedes Organ, allen voran das Gehirn, mit lebenswichtigem Sauerstoff zu versorgten. Ein wahrer Teufelskreis, dem man nicht entkommen konnte. Das eine konnte nicht ohne das andere…
 

Aber er sollte verdammt sein, wenn er das nächste Mal auf sein Herz hören sollte! Wie um Himmelswillen war er nur in diese Situation gekommen? Warum hatte er nur auf den Rat seiner Schwester Lamy gehört? Warum hatte sich sein Hirn nur so von seinem Herz einlullen lassen?
 

Trafalgar Law war schon immer mehr der Kopfmensch gewesen. Alles in seinem Leben hatte er sich schon von klein auf strukturiert durchgeplant. Er hatte schon immer wie sein Vater Lionel Herzchirurg werden wollen und hatte es mit seinen 26 Jahren sogar auf den Chefposten der Herzchirurgie im Heart Hospital gebracht. Auch seine Mutter Lillet war Ärztin. Sie war Neurochirurgin.
 

Wie auch immer, seine Eltern waren beide mit Leib und Seele Ärzte und hatten ihm somit den Berufswunsch in die Wiege gelegt. Aber auch seine Schwester war der Medizin nicht abgeneigt, nur hatte sie sich für den Beruf der Krankenschwester entschieden. Sie meinte, dass ihr der Kontrakt mit wachen Patienten eher liegen würde. Law hingegen mochte es, wenn seine Patienten möglichst ruhig und reglos vor ihm lagen, damit er mit präziser Arbeit sich ihrer Körper bemächtigen und wenn auch nur für die Zeit im OP den Schöpfer spielen konnte.  
 

Ein süffisantes Schmunzeln breitete sich bei dem Gedanken auf seinen Lippen aus. Ja, er liebte es Leute aufschneiden zu können und dem Herz dabei zu zusehen wie es den roten Lebenssaft durch die Adern pumpte. Es faszinierte ihn es wieder schlagen zu lassen, wenn es stillstand. Nur seine Hände entschieden über Leben und Tod. Ah ja, sein Job war einfach so berauschend.
 

Plötzlich aber verschwand sein freudiges Gemüt wieder aus seinem Antlitz und er runzelte die Stirn in Missmut. Warum also hatte er verdammt nochmal zu so etwas ja gesagt? Dafür hatte er extra seine Operationen für heute abgesagt. Aber warum nur?
 

Law befand sich in seinem Lieblingslokal, dem ‚Death‘. Er mochte es wirklich, hatte er sich nicht deswegen sogar Letter auf die Finger tätowieren lassen. Wie auch immer, das Lokal hatte für den heutigen Abend nur für eine geschlossene Gesellschaft die Tore geöffnet. Es besaß im Inneren Steinwände im Grauton, welche zusammen mit der dunklen Holzmöblierung und dem gedämpften Licht der flachen länglichen Lampen an der linken Seite an jedem Tisch, die Räumlichkeiten in ein angenehmes, ruhiges Ambiente tauchten. Die Sitznischen mit den Plätzen für zwei Personen befanden sich im hinteren Teil des Lokals. Die Bar war im vorderen Teil angesiedelt.
 

Von seinem Platz aus hatte er eine gute Sicht auf die verschiedenen farbigen Flaschen mit den unterschiedlichsten alkoholischen Getränken in den Holzregalen an der Wand hinter der Bar und er spielte, seit er nun hier saß oder eher festsaß, mit dem Gedanken sich mit dem ein oder anderen Hochprozentigen wegzusinnen, damit er vergessen konnte, dass er bei so einem Scheiß überhaupt mitmachte.
 

Die heutige Veranstaltung des Abends stand ganz und gar im Sinne des Speed-Datings. Ja, richtig gehört, er, Law, saß als fester Sitzpartner an einem Tisch mit der Tischteilnehmernummer 6 und wartete ihn seinem schwarzen maßgeschneiderten Anzug und knallig gelbem Hemd darauf, dass es endlich anfing, damit er sich so schnell wie möglich wieder verkrümeln konnte.
 

Er seufzte und nippte erneut an seinem viereckigen Glas mit seiner Lieblingscotchsorte. Seine Lieblingskopfbedeckung, eine weiße Fellmütze mit dunklen Punkten, lag neben ihm auf der Bank auch wenn er sich heute ausnahmsweise seine Haare in Form gebracht hatte. Naja, soweit die Form alla verrücktwuscheliger Frisur dazuzählte. Seinen Kinnbart hatte er extra zurechtgestutzt, ebenso wie seine Kotletten. Sein Outfit rundeten je zwei goldene Ohrringe links und rechts und eine Halskette mit einem Langschwertanhänger ab.
 

Ja, was sollte er sagen, er mochte die Farbe Gelb eben und etwas auffälligere Kleidung, schließlich hatte er nicht vor wie einer dieser 0815-Mensch auszusehen. Er schloss kurz die Augen und rieb sich die Nasenbrücke. Welche Gestalten er heute wohl alles treffen würde? Soweit Lamy ihm gesagt hatte, wäre am heutigen Abend alles möglich. Was sie genau damit gemeint hatte, wusste er nicht.
 

Wie auch immer. Law war bisexuell, männliche sowie weibliche Partner kamen für ihn in Frage. Vielleicht könnte er ja wirklich endlich diese Leere in seinem Herzen füllen. Schließlich war er doch nur deswegen hier. Er hatte in letzter Zeit immer mehr mit dem Gedanken gespielt, endlich eine feste Partnerschaft einzugehen. Ob das hier der richtige Weg war seinen Traumpartner zu finden? Oder war es von Anfang an ein Fehler gewesen?
 

Der erste Gong ertönte und sollte die Veranstaltung somit wohl starten lassen. Doch als der erste potentielle Interessent mit der Teilnehmer-Nr. 1 sich ihm näherte und sich nach einer kurzen genuschelten Entschuldigung umständlich wegen der Platzverhältnisse und einer verstrichenen Minute hinsetzte, konnte er nicht verhindern, dass seine linke Augenbraue skeptisch nach oben rutschte.
 

Das sollte jetzt wohl doch nicht der Ernst seines Gegenübers sein, oder? Sein Blick glitt einmal gründlich über Teilnehmer Nr. 1. Er bedachte ihn aufmerksam, ließ den anderen somit warten. Nach der kurzen Musterung vermutete Law, dass sein Gegenüber männlichen Geschlechtes war, da jener sich für den heutigen Abend in einem sehr farbbetonten orangenen Anzug gekleidet hatte.
 

Ein 0815-Mensch schien der Mann, jung oder alt, da er sein Alter nicht einschätzen konnte, wahrlich nicht zu sein. Law hatte jetzt zwei Optionen, entweder er sorgte dafür, dass der Gong auf der anderen Seite des Lokals schon bevor die 10 Minuten abgelaufen waren ertönte oder er ließ sich darauf ein und gab dem Kerl eine Chance. Das Lokal komplett zu verlassen kam leider nicht in Frage, da er sich das Gemeckere von Lamy nicht unbedingt antun wollte.
 

Sein Sitzpartner schien durch die Ruhe zwischen ihnen immer nervöser zu werden und knetete mit seinen Tatzen in den Stoff des Tischtuches. Ja, ganz recht! Sein Partner auf Zeit hatte statt Hände eben Tatzen oder besser gesagt, egal wer es in Wirklichkeit war hatte sich wahrhaftig ein weißes, voluminöses Bärenkostüm für ein Date angezogen. So etwas war ihm noch nie untergekommen.
 

Was tat er also?
 

Schlussendlich siegte doch seine Neugierde und er entschied sich dem anderen eine Chance zu geben. „Hm, dir ist aber schon klar, dass du nur mehr 5 Minuten und 35 Sekunden Zeit hast dich von deiner besten Seite zu zeigen, damit ich es in Erwägung ziehen könnte dich näher kennenlernen zu wollen?“, nippte Law erneut gelassen an seinem Getränk, sein Gegenüber aber nicht aus den Augen lassend.
 

„Ah, Entschuldigung!“, nuschelte der Bär verlegen, pausierte dann aber wieder. Er runzelte die Stirn. Der Andere schien es wohl nicht gewohnt zu sein auf ein Date zu gehen. Vermutlich deswegen auch das Kostüm, aber schon seine schüchterne Art sprach davon. Irgendwie amüsierte ihn die Idee ihn plötzlich etwas zu necken. „Du scheinst nicht so geübt im Dating zu sein, oder?“ Er schmunzelte, da das Tischtuch immer zerknitterter wurde. Sein Blick schweifte wieder nach oben. „Hä? Eh, entschuldige, nein, nicht so…“
 

Schon wieder hatte sich der Typ entschuldigt und es nervte ihn etwas. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. „Wenn ich dir auf die Sprünge helfen soll, dann wie wäre es erstmal mit deinem Namen? Mein Name ist Trafalgar Law“, schlug Law mit leichtem mürrischem Ton ob seiner anfänglichen Entscheidung vor. „Ach so, ja… Bepo.“ Und erneut folgte keine weitere Silbe über die Lippen/Schnauze des Mannes. Mit Höflichkeit konnte der Mann schon einmal nicht punkten.
 

Er stellte sein Glas ab und verschränkte laut seufzend seine Finger und legte die Ellbogen an der Tischplatte ab. „Also gut Bepo-ya-“, wollte er gerade von sich geben, doch wurde er von seinem Gegenüber unterbrochen. „Bepo.“ Er hob die Augenbrauen. „Entschuldige, aber mein Name ist Bepo… Nicht Bepo-ya.“
 

Seine Augen formten sich leicht zu Schlitzen. „Das sagte ich doch! Wie auch immer, wie kommt es-“ „Entschuldige nein, du sagtest Bepo-ya. Ich heiße aber Bepo…“ Ein Knurren entkam seiner Kehle. „Deinen Namen habe ich durchaus verstanden BEPO-YA! Also nun, warum zum Teufel trägst du jetzt ein verdammtes Bärenkostüm?“, stierte Law einen Finger bestimmend auf ihn, da er endlich eine Antwort auf die Frage haben wollte, die er sich schon seit Beginn des ‚Gespräches‘ gestellt hatte.
 

Wie er nun einen Namen prononcierte konnte dem Typen doch egal sein! Ah, ja, hatte er schon erwähnt, dass er sehr eigensinnig war? Nicht, naja, dass war er aber. Nicht umsonst hatte man ihm auf der Arbeit wegen seines mürrischen, finsteren Auftretens den Spitznamen ‚Chirurg des Todes‘, verpasst. Wenn er genervt war oder man ihm auf den Schlips trat, zeigte sich das schnell in seinem Verhalten wieder.
 

„Entschuldige, dann eben Bepo-ya…“, murmelte der Mann im Bärenoutfit eingeschüchtert. Die Pause, die folgte schien bei seinem Gegenüber unausweichlich gewesen zu sein, jedoch wurde er nur ungeduldiger. „Sagst du es mir nun endlich, oder wie?“, grummelte er und verschränkte die Arme. „Hä? Ehm, entschuldige, was soll ich sagen? …“, überlegte er verwirrt und legte den Kopf schief.
 

Nach weiteren Überlegungen holte er kurz Luft. „Ah, ja, also… Hallo, mein Name ist Bepo-ya…“, erwiderte dieser ‚Bepo‘, hatte er wohl gedacht, dass er verlangte, dass er seinen Namen erneut vorstellte. Law konnte sich nur den Nasenrücken reiben. Verstohlen linste er auf die Uhr. Verdammt. Es waren immer noch 2 Minuten übrig.  
 

Er drehte den Kopf weg und fuchtelte sich plötzlich ziemlich müde fühlend in Richtung seines Gegenübers. „Humph, nein, das mit dem Kostüm…“ „Ach so, Entschuldigung. Comic Con…“ Gut, ja, er sah es ein, sein Gegenüber war alles andere als ein guter Gesprächspartner. Er seufzte und trank sein Getränk mit einem Zug komplett aus. Das leere Glas platzierte er wieder am Tisch und beäugte es. Vielleicht sollte er sich wirklich mehr Nachschub besorgen, wenn das hier heute so weiter ging.
 

Nach einer schier endlosen Stillen erklang erneut der Gong. „Oh, schon vorüber?“ Der Bärenmann schien sich zu wundern, machte sich dann aber daran nach einer weiteren Session umständlicher Handlungen den Sitzplatz wieder zu verlassen. Law konnte ihm nur hinterherblicken. Es war ihm ein Rätsel, was jemand mit so wenig Interesse an einem Date eigentlich hier tat. Wie auch immer, das war erst Nr. 1 gewesen, aber bevor er sich Nr. 2 zuwenden würde, brauchte er mehr zum Trinken und so hob er seinen Finger, um dem Barmann seine Bestehlung aufgeben zu können…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Katsumi-Youko
2022-08-11T20:50:06+00:00 11.08.2022 22:50
Toller Anfang😊

Bitte bitte, weiter schreiben...
Möchte unbedingt wissen wie es weiter geht...
Der einstand war sehr lustig und ich bin ganz ungeduldig auf die Fortsetzung 🥰

Mach bitte weiter so
Gruß youko 😘
Antwort von:  MemoirenOfMe
15.08.2022 16:03
Hallo Youko, nun, wenn man mich schon so nett fragt, bitte gerne doch! ^^
Hab viel Freude mit dem zweiten Kapitel!
LG


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