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B - Memoiren eines Informanten I

von

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TEASER: Selbstreflexion

Ich hätte mir nie gedacht…
 

Anno 1523

Grand Line/Paradise

8-9ter Tag des 9. Monats…
 

... „Worauf man sich einlässt, sollte einem schon zu Beginn klar sein, finden wir nicht, Law?“, meinte sie mit melancholischem Ton in der Stimme. Während er schlief, war sie diese Nacht in sein Zimmer gekommen und sah ihm im Moment dabei zu wie er wohl träumte. Wovon genau, war ihr unklar, doch würde sie es nur allzu gerne wissen. Sacht gab die Matratze unter ihrem Gewicht nach, als sie sich zu dem Mann ins Bett legte, nur für kurz verstand sich…
 

Noch ein letztes Mal verweilte die Frau auf diese Weise in seiner Gegenwart, bevor alles vorbei wäre und sie beide sich so oder so nun dem Ende gegenübersehen würden! ...

 

~

I'll show you ruin

I'll show you broken

I'll show you shameless

I'll tear your world open

~

~My Name is Ruin – Gary Numan~

 

…so jemanden wie dich zu TREFFEN~

PROLOG: Paradise

Paradise
 

Anno 1523/8

Die erste Hälfte der Grand Line...
 

Hoch oben über dem Himmel reiste just in diesem Moment eine blonde Frau innerhalb einer hüttenähnlichen Rikscha durch die Wolkenwände hindurch, in Richtung ihres bevorstehenden Abenteuers. Ihr Transportmittel war für die Reise gut ausgestattet, schien die kleine Behausung doch wind- und wetterfest zu sein. Sie konnte sich also ganz in Ruhe nun auch mental auf das Kommende vorbereiten. Dabei kam sie nicht ganz drum herum sich zu fragen, wie lange sie sich nun schon diesen Tag herbeigesehnt hatte? Ehrlich gesagt, wusste sie es nicht mehr genau. Aber den Wunsch, endlich alles herauszufinden, hatte sie schon immer gehegt. Nun sollte dieser Tag wohl gekommen sein, an dem sie Vergeltung üben konnte! Laut ihren erhaltenen Informationen sollte sich ihre Zielperson mittlerweile auf der Insel San Farudo aufhalten, die sich in Paradise oder genauer gesagt, im letzten Drittel der ersten Hälfte der Grand Line befand. Um hierher zu gelangen hatte sie die Dienste des mittlerweile berühmten Transportunternehmens, eines Mannes namens Kovac Maco in Anspruch genommen. In ihrer Jugend war sie schon mehrmals auf diesen Herren gestoßen und wusste somit, dass auf ihn Verlass war. Sie wiederum war ihres Zeichens, trotz ihrer jungen Jahre, ein fähiger Informant unter dem Pseudonym „B“. Für normal nahm sie von anderen Aufträge an, um je nach dem Gefragten Antworten zu beschaffen, doch dieses Mal betraf es sie selbst. Es war nicht so, dass sie den Geheimnissen der Welt nicht selbst auf den Zahn fühlen wollte, spürte sie in sich drinnen doch stets diesen unbändigen Wissensdurst. B wollte jetzt aber nicht mehr länger nur den Spuren ihrer Vergangenheit folgen, sondern endlich damit abschließen können. Für sie galt es nun sich um andere Dinge zu kümmern, also durfte sie sich nicht mehr allzu sehr von ihren früheren Geistern ablenken lassen. B fand, dass sie es Junior schuldig war und hatte seinetwegen deshalb nun genug, weiterhin bloß aus der Ferne ihre Zielperson zu verfolgen. Für einen kurzen Augenblick zogen sich ihre Augenbrauen bedrückt zusammen. Ein tiefer Atemzug mit geschlossenen Augenlidern später, verdrängte aber diese Empfindung, als B dann auch wieder ihre emotionslose, kühle Maske aufsetzte. Gefühlsregungen dieser Art kamen eigentlich selten vor, jedoch in letzter Zeit immer häufiger, was wohl an den Hormonen liegen musste, dachte sie sich. Nun wie auch immer, wieder gefasst griff B in den Kragen ihres Outfits, welches heute aus einem locker legeren kurzärmeligen Jeanseinteiler bestand und zog das eine Andenken hervor, welches sie einst im North Blue gefunden hatte. Es war ein altes, schon an den Ecken verbranntes Foto, wo jemand mit einer Fellmütze darauf abgebildet war. Diese eine gepunktete Mütze war über die Zeit hinweg ihr einzig wahrer Anhaltspunkt gewesen, dem sie stets gefolgt war. Heute würde der Tag sein, wo sie dem Träger dieser Mütze gegenüberstand! Der Gedanke daran erweckte in ihr augenblicklich die unterschiedlichsten Fragen. Wie etwa der Mann so war? Den Gerüchten zufolge sollte ihre Zielperson ja ein ziemlich grausamer Mensch sein, trug er ja auch deswegen seinen gefürchteten Beinamen. B war aber nicht eine dieser gutgläubigen Personen und fand, dass man solchem Hörensagen lieber selbst noch einmal nachging. Ihrer Meinung nach war es eine Sache etwas zu glauben, aber eine ganz andere durch eigene Erfahrung herauszufinden, ob Besagtes nun auf der Wahrheit beruhte oder nicht! Gutgläubig und unwissend zu sein, war für sie mitunter das Schlimmste. Dieser Gedanke drohte B nun erneut wieder an Vergangenes denken zu lassen, doch bevor dies geschah, meldete sich ihr Chauffeur mit einem sachten Klopfen am Frontfenster. Ein weiteres Mal alles tief in ihr drinnen hinter einer gedanklichen meterdicken Tür verschließend, hob sie ihre linke Hand, um den Vorhang vor dem kleinen Fenster vor ihr beiseitezuschieben. Neugierig den Grund für sein Stören herauszufinden, blickte B nun direkt in die blaugrauen Augen des Mannes auf der anderen Seite der Glasscheibe. Der dunkelhaarige Irokesenträger schenkte ihr ein verschmitztes Lächeln und deutete ihr an, dass sie das Schiebefenster am mittleren Griff doch bitte hochschieben sollte. B tat dies, wodurch ihr auch gleich schon der plötzliche Wind durch die langen blonden Haare zauste. Nun wusste sie, warum der Mann stets seine schwarze Fliegerbrille bei sich trug. „Guten Morgen Funbee~“, begrüßte der andere sie wie immer und zog sich ob der Kälte den Kragen seiner schwarzen in Leder gehaltenen Fliegerjacke hoch, während er mit seinem doch muskulösen Oberschenkel den Haltegriff der Rikscha bei sich hielt, wie sie mit einem gleitenden Blick nach unten bemerkte. Die kurze Überlegung, wobei sie sich fragte, ob wirklich sein ganzer Körper so gezielt, jedoch nicht übertrieben durchtrainiert war, schob B lieber schnell beiseite und hob wieder ihren Blick. Der Mann zog eine Augenbraue nach oben. „Bekomme ich nicht einmal ein „Guten Morgen“ zurück? Ah, das trifft mich jetzt aber wirklich…“, machte er theatralisch angehaucht und legte sich eine Hand auf die Brust. B räusperte sich kurz, wobei sie ihre Distanziertheit aufrechterhielt. „Sind wir schon da, Mr. Kovac?“, fragte sie in aller Höflichkeit. Ihr Gegenüber nickte schlicht und deutete dann nach unten. „Jup, das hier ist deine Endstation~“, sagte er, als sehe er dabei keinerlei Probleme. B aber runzelte die Stirn, ergriff ihren Rucksack und erhob sich mit kritischem Blick. „Wir befinden uns immer noch meterweit über dem Boden, Mr. Kovac, ein Umstand, der uns doch recht ungewöhnlich erscheinen sollte, oder nicht?“, bemerkte B, wobei sie die kleine Kabinentür seitlich öffnete, und die paar kleinen Stufen hinabstieg, um auf der letzten noch stehen zu bleiben. „Ach, die Höhe schaffst du doch locker, Süße~“, erwiderte Mr. Kovac mit den Armen zur Seite geworfen. Im nächsten Moment griff der Mann aber in Richtung Rikschafront, wo sich ein kleines Schränkchen befand, während er weitersprach. „Außerdem sagtest du nur, ich solle dich zur Insel San Farudo bringen. Von Landen war dabei keine Rede gewesen~“ Während der Dunkelhaarige im Schränkchen nach etwas suchte, musste B bei seinen Worten doch etwas den Kopf neigen. Jedoch hatte er recht, sie hatte nie explizit verlangt, dass er sie am Boden absetzen sollte! Sie nahm es also hin, musste sie doch froh sein überhaupt hier zu sein und sollte sich lieber damit beschäftigen nun herauszufinden, ob ihre Zielperson noch zu Gegen war, aber auch, wenn ja, wo sie den Mann nun finden konnte! In Gedanken schon woanders richtete B ihren Blick wieder nach vorne und nach unten, um den geeignetsten Landeplatz zu finden. Plötzlich aber riss der Mann sie nochmals aus ihren Überlegungen. „Hier Funbee~ Vergiss dein Fizzy Bubbele nicht“, sagte er und zwinkerte ihr zu, dabei eine Hand mit einer Flasche zu ihr ausstreckend, „geht aufs Haus!“ Neugierig, aber skeptisch beäugend, griff B nach dem Getränk mit der gelben Flüssigkeit und besah sich erstmal das Etikett. Etwas, was sie noch nie probiert hatte, dachte sie sich. „Dein neues Serviceangebot, ja?“, murmelte sie beiher und steckte es gleich ein. Der Mann lachte bloß, wusste er doch über ihren Drang gleich immer alles Neue auszuprobieren bescheid, und machte sich dann aber wieder zum Aufbruch bereit, wie sie im Augenwinkel sah. Mit einer Kopfbewegung zur Seite überprüfte er noch, ob die Tür von vorhin auch geschlossen war, und schob dann von außen noch das kleine Fenster wieder nach unten. Anschließend brachte er sich in Position, indem er wieder mit beiden Händen den Griff der ziehbaren Rikscha umfasste. „Ich muss dann wieder. Ein neuer Auftrag kam vorhin mit Hedwig rein~“, sagte er, was B nun wiederum aufhorchen ließ. Kurz blickte sie noch einmal in Richtung Mann, wusste sie doch, wen er nun wohl in Kürze abholen würde. Ihr anderer Kontakt verließ wohl wieder die Insel, jetzt wo sie angekommen war… Kurz darauf sprang B dann aber ohne weitere Worte zu verlieren ab, um mit festem Griff an den Riemen ihres Gepäcks und konzentriertem Blick wieder nach unten gerichtet, wenig später in einer Wolkendecke unter der Rikscha vollends zu verschwinden. Jene wiederum schien wie durch Zauberhand in der Luft zu schweben, doch beim genaueren Hinsehen, konnte man einen goldenen Schweif erkennen. Jener teilte sich nach hinten hin zu je einer Seite auf. Der Mann wiederum, der sich Kovac Maco nannte, klopfte einmal mit seinem rechten Schuh in der Luft auf und murmelte dabei für Außenstehende seltsam klingende Worte. „Der Vogel von Hermes ist mein Nam, verzehr meine Flügel und halte mich zahm~!!“ Kurz darauf erschienen kleine hellgelbliche Flügel an seinen schwarzen Boots, die an den Zehen offen waren, wobei im nächsten Augenblick das Transportunternehmen „Die Schwinge~“ dann auch schon von dannen sauste, um wenig später eine weitere sehr eigensinnige Dame abzuholen…

ISLE: San Farudo

San Farudo

Am Abend desselben Tages fanden sich ebenso die Heartpiraten auf der Insel San Farudo ein, da sie aus gewissen Gründen immer noch auf der ersten Hälfte der Grand Line in Paradise verweilten. San Farudo lag in der Nähe von Water Seven und galt als die Insel, wo man einem wahrlich extraordinären Karneval beiwohnen konnte. Da die Crew sich ein wenig Auszeit gewünscht hatte, war ihr Kapitän gewillt gewesen ihnen diesen Wunsch zu erfüllen. Nach dem Besuch des Karnevalsumzugs fanden sich nun zu später Stunde nach und nach die Mitglieder der Heartpiraten in einem leicht besuchten Gasthaus ein…  
 

Während seine Crew irgendwelche Piratenlieder trällerte und durch lautes Gelächter eher abgelenkt war, galt Trafalgar Laws Aufmerksamkeit dem Geschehen nahe der Bar. Die Frau, die er augenblicklich beim Betreten des Wirtshauses entdeckt hatte, wurde just in diesem Moment von einem molligen Kerl angesprochen. Neugierig wie er sein konnte, konzentrierte er sich nun darauf alle anderen Bargespräche auszublenden, um dem einen Gespräch so gut es ging aus der Ferne beizuwohnen. Insgeheim dachte er sich ja schon seinen Teil, fand Law doch, dass der Kerl bei solch einer Dame doch sicherlich keine Chance haben würde. Grinsend, da es nun wohl sehr unterhaltsam werden würde, nahm er genüsslich einen Schluck seines Sake, welcher vor ihm an einem kleinem Tisch stand. Während seine Augen die Situation an der Bar weiterhin im Blick hielten, rief Law sich indes noch einmal das Aussehen der Frau in Erinnerung. Sie galt in seinen Augen wirklich gleich einem wahren, hellhäutigen Prachtstück eines weiblichen Exemplar Mensch. Schon allein ihre hüftlangen und leicht gelockten Haare waren ein Hingucker für ihn. Vorhin war es zwar etwas zu dunkel gewesen, doch Law vermutete dennoch, dass die Haarfarbe der Frau holunderfarben gewesen war. Des Weiteren hatte er aus seiner Perspektive heraus, nur ihr Profil gesehen, aber dennoch war ihr Gesicht gut erkennbar gewesen, hatte die Dame am Haaransatz beginnend doch sehr kurze Stirnfransen. Ihr Antlitz glich dem einer Porzellanpuppe, wie Law fand, vor allem wegen ihrer schmal geschwungenen Augen unter kurz ausgeprägten Augenbrauen. Er fand ihre angedeutete Stupsnase niedlich, aber erst ihre Augenfarbe hatte ihn irgendwie in den Bann gezogen. Die Frau konnte eine bernsteinfarbenen Iris ihr Eigen nennen, was ihn wiederum augenblicklich an die Wärme und Güte seines verstorbenen Wohltäters erinnert hatte. Dann, wobei er sich immer noch nicht ganz sicher war, aber trotzdem darauf wetten konnte, war ihm gewesen, als hätte er an ihrer Unterlippe auf der rechten Seite eine Naht gesehen. Unüblich wie er fand, dennoch aber machte es die Frau für ihn nicht weniger attraktiv, eher mehr weckte sie in ihm nur das Bedürfnis mehr über sie herauszufinden! Der Gedanke an ihren makellosen, wohlgeformten, mit ziemlicher Sicherheit bei die 1.80m großen Körper machte sich unweigerlich in seiner Hose bemerkbar. Es schien wohl, dass der bereits getrunkene Alkohol langsam seinen Geist etwas zugänglicher für die ein oder andere Sache machte. Um sich doch aber wieder etwas abzukühlen, schüttelte Law den Kopf und nahm einen weiteren Schluck seines Getränkes. Anschließend lehnte er sich etwas vor, um sich sein Glas wieder aufzufüllen und dann die fast schon leere Flasche zurück auf die Tischoberfläche zu stellen. Sich wieder locker machend, versank Law ein weiteres Mal wieder in die Kissen der Couch im hinteren Bereich der Bar, um in Ruhe seine Beobachtungen fortzuführen. Genau in diesem Moment schien die Weißblonde gerade dabei zu sein ihrem Gegenüber eine Antwort zu geben.
 

Wie so oft blieb B ruhig, während sie ihr Mahl am Ende doch frühzeitig beendete. Innerlich aber war sie genervt über das Verhalten ihres nun wohl aufgezwungenen Gesprächspartners. Es schien sich bei dem Herrn erneut um jemanden zu handeln, der leider nicht wusste, wie der Hase lief. Gefrustet überlegte sie, während sie mit der Zunge die letzten Essensreste zwischen den Zähnen hinter geschlossenen Lippen wegmachte. Dann aber seufzte sie bloß, wobei sie sich wirklich wunderte, warum es solche Leute nur immer wieder geben musste?! Indes aber sprach auch der Mann neben ihr sie erneut wieder an. „Also, Mädel, ich bin mir sicher, dass wir uns verstehen! Du hast eine hervorragende Arbeit geleistet und dafür spreche ich dir wirklich meinen Dank aus, doch das Geld hier… Denke ich dann doch zu behalten, hehehe~“, gluckste ihr Gegenüber am Ende seiner Aussage auf, wobei er sich auf den Geldbeutel klopfte, denn er sich seitlich am Gürtel befestigt hatte. Wohl bedacht legte B daraufhin ihr Besteck, aus Messer und Gabel bestehend, ab. „Es ist in meinen Augen wahrlich unverzeihlich jemandes Mahlzeit zu unterbrechen, während der andere isst, nur um sich mit dem Betroffenen dreist unterhalten zu können!“, murmelte sie, während sie sich mit der Serviette auch noch in Ruhe den Mund säuberte. Der dickliche Mann reagierte darauf und hob eine Augenbraue, während er sich weiterhin locker gegen die Bartresen lehnte. „Mmh, wie war das? Hast du was gesagt, Mädel?“, fragte er, doch dann wanderte sein Blick langsam, aber auffällig ihren Körper entlang nach unten. „Ah, sei doch nicht traurig, Kleines~ Ich bin mir sicher, so ein süßes Mädel wie du, wird sicher genug andere Möglichkeiten finden, um Geld zu verdienen.“ Nun griente der Kerl sie lasziv an, wobei er auch seine Lippen befeuchtete und am Ende ihr wieder ins Gesicht blickte. „Vielleicht, finden wir ja eine Übereinkunft, eh?“, bemerkte er mit gedämpfter Stimme und streckte dann seine fette und warum auch immer, dreckige Hand nach ihr aus. Ihr Blick folgte langsam der Hand, welche sich anschließend anmaßend auf ihre rechte Schulter legte. Im Augenwinkel erkannte sie auch, dass der Mann ihr sogar noch anzüglich zuzwinkerte. Auf solche Avancen hatte B jetzt so überhaupt keine Lust! Es war nicht so, dass sie nicht schnell einmal bereit dazu war, sich mit einem Mann sexuellen Dingen hinzugeben, jedoch musste ihr Gegenüber schon etwas mehr Klasse haben, wie sie fand. Und seine Anmache wurde auch nicht besser, nun da er ihre Anziehsachen nun beschmutzte, die sie vorhin extra für den Karneval ausgeliehen hatte!
 

Indes schien Law zu glauben nun herausgefunden zu haben, zu welcher besonderen Sorte von Frau die Weißblondine gehörte. Die letzten Minuten über hatte er dem schlecht zusammenpassenden Pärchen weiterhin zugesehen, während er immer mal wieder an seinem Drink genippt hatte. Dabei waren die ein oder anderen Wortfetzen gefallen, wobei er vor allem das Gerede über Arbeit und Geld aufgefasst hatte. Law nahm also an, dass die Dame wohl zu diesen käuflichen Frauen gehörte, die die für solche Spelunken üblich waren.  Gelegentlich ging auch er auf solche Verbindung zwischen Mann und Frau ein, da er ebenso gewisse Bedürfnisse hatte, die es galt bei Gelegenheit zu stillen. Jeder der auf den Weiten der Meere mit lauter Männern unterwegs war, würde weibliche Gesellschaft hin und wieder benötigen. Auch waren solche Dienstleistungen weitaus weniger kompliziert, als irgendwo eine feste Bindung einzugehen, fand Law! Was Ernstes kostete Zeit, aber stellte auch ein zu großes Risiko da, sodass er am Ende seinen über die Jahre hinweg geformten Plan vermutlich gar nicht mehr in der Lage sein würde zu verwirklichen. Hinzu kam auch noch, dass er von Liebe nicht gerade viel hielt, sollte er denn überhaupt dazu in der Lage sein jemanden ernsthaft zu lieben! Über diese Part war sich Law nicht ganz so sicher, aber er machte sich anschließend auch nicht mehr Gedanken darüber. Das Gelächter seiner Leute und die anderen Geräusche weiterhin ausblendend, verzog er unweigerlich aufgrund seine Überlegungen das Gesicht, aber auch weil ihm aufgefallen war, wie der ekelhafte Kerl an der Bar nun angefangen hatte, seine Hand über den Rücken der hübschen Dame wandern zu lassen. Der Anblick widerte ihn an, da der Mann der Frau immer näher zu kommen schien, ihr aber auch sichtliche Schweinereien ins Ohr flüsterte. Unbewusst wanderte nun auch Laws Blick über den ansehnlichen Körper der Weißblonden, wobei er kurz darauf seufzen musste. Er fand, dass es wirklich eine Schande war. Solch ein Kaliber hätte wahrlich etwas Besseres verdient! Sie täte gut sich lieber von ihm und seinem Können verführen zu lassen! Der Gedanken brachte ein amüsiertes Grinsen auf seine Züge, wobei indes sein Augenmerk eine Zeit lang auf ihrem Po liegen blieb. Dann aber kippte sich Law den ganzen Rest der Flüssigkeit in seinem Glas die Kehle mit der Überlegung hinunter, dass es echt ein Jammer war… Geld schien für einige Frauen wohl genug Überredungskunst zu sein.
 

„Mh und wir sind uns jetzt dabei wirklich sicher?“, bemerkte B und legte ihren Kopf leicht schief, nachdem sie auf ihrem Hocker nun zu ihrem Gesprächspartner herumrutschte. Für den Mann wohl etwas zu anzüglich spreizte sie dabei ihre Beine etwas, verlor aber auch absichtlich ihre rechte Sandalette. Ihr Tun überraschte den Dicken zuerst, doch schien er sich gleich wieder zu fangen und womöglich zu denken zu wissen, jedoch falsche Signale erhalten zu haben. „Du? He, ob ich mir sicher bin?“, kicherte er und hob eine Augenbraue, um kurz darauf aber seine Blick etwas zu senken. „Meine Güte, du gehst ja ran~ Was für ein süßes, nein, eher versautes Ding, du doch bist, eh?!“ Anschließend legte er ihr eine Hand auf den Oberschenkel und ließ sie für ihn wohl erregend darüber gleiten, um dann auch einen Schritt näher an sie heranzutun. „Ich nehme an, dass du sicher weißt, wie man sich um solch einen prallen Sack kümmert, nicht?“ Mit seinen zweideutigen Worten war bestimmt nicht sein Geldsäckchen gemeint, dachte sie sich. B wusste aber genau, wovon er sprach, doch wie auch immer, sie war nicht an ihm interessiert! Eigentlich gab sie sich nur mit ihm ab, weil er hier war, um Geschäftliches mit ihr zu erledigen. Immerhin schuldete er ihr noch Geld, doch wie es schien, würde sie jenes wohl nicht erhalten. „Also sind wir uns sicher damit, sind wir uns doch, oder?“, wiederholte sie ein letztes Mal ihre Aussage und hob den Blick an. „Sicher, ja. Lass uns irgendwo anders etwas Spaß haben“, grummelte der Dicke erregt und nickte. Damit expandierte auch sein Grinsen, aber auch seine Hand wagte es sich auf ihre linke Wange zu legen. Na gut, der Mann schien sich seiner Sache sicher zu sein und B hatte jetzt höflicherweise zweimal nachgefragt, also mussten ihm die Folgen nun bewusst sein. Keine Sekunde länger zögernd, nickte sie leicht, wobei ihr Gegenüber die Kopfbewegungen wohl als ihr Einverständnis auf eine gemeinsame Nacht auffasste. Für sie ein widerliches Bild, doch langsam begannen sich seine Lippen zu spitzen und ihrem Mund immer näher zu kommen. Bevor er aber sein Ziel erreichte, ertönte im nächsten Moment stattdessen ein dumpfes Klatschgeräusch, dessen Ursprung von ihr ausging.
 

Es passierte für Mohammed wie in Zeitlupe. Gerade noch hatte er mitverfolgt, wie sich seine kussbereiten, aufgebauschten Lippen der Frau näherten, um ihr einen Kuss aufzudrücken, da spürte er plötzlich einen dumpfen Aufprall im Gesicht und hielt augenblicklich in seiner Position inne. Langsam mit vom aufkommenden Schmerz verzogenem Gesicht erkannte er, dass die weißblonde Frau ihn einfach hart vor den Kopf gestoßen hatte und das wohl wortwörtlich. Mohammed war geschockt darüber und konnte zuerst gar nicht reagieren. Er starrte seinem Gegenüber bloß in das gelassene, emotionslose Gesicht, wobei sein Blick wenig später hoch zu ihrer Stirn wanderte. Er bemerkte, dass dort nun etwas Blut vorzufinden war, aber es schien nicht der rote Lebenssaft der Frau zu sein, nein, es war sein Blut! Sekunden später realisierte Mohammed endlich, dass es seine Nase war, die schmerzte. Somit verzog er nur noch mehr sein Gesicht zur Grimasse, die mit der Zeit aber säuerlicher wurde. Wie konnte das Weib es bloß wagen, ihn hier einfach zu attackieren! Die Kleine konnte doch froh sein, dass er sich mit ihr hatte abgeben wollen, schimpfte er in Gedanken. Dabei dachte er aber auch an seinen Käpt’n, dem es ja zu verdanken war, dass er sich hatte mit der Schnepfe treffen müssen. Sichtlich verärgert hielt Mohammed sich nun die blutige Nase, um zu retten, was noch zu retten war, wobei er aber seinen Unmut mit einem Knurren kundtun musste. „Argh, du verdammte Schlampe…“ Die Frau legte auf seinen Kommentar hin aber nur ihren Kopf etwas schräg und stellte ihm eine für ihn im Moment wohl eindeutig überflüssige Frage zurück. „Tut es weh?“ Ob es wehtat? Piepte es denn bei der Frau im Obergeschoss?! Natürlich tat eine gebrochene Nase weh, wobei er doch überrascht war, dass es der Weißblonden überhaupt möglich war, so etwas zu vollbringen. Darüber doch etwas zurückgenommen, stolperte Mohammed nun zurück, um etwas Distanz zwischen sich und dieser Vamp zu bringen. Dabei bemerkte er aber leider nicht, wo die Frau ihren Fuß schon bereits hatte! Gekonnt stellte das Luder ihm ein Bein und so verlor er unweigerlich seine Balance. Um sich aber doch noch irgendwie aufzufangen, streckte Mohammed seine rechte Hand nach der Ladentheke aus. Momente später weiteten sich dann seine Augen, als unerwartet ein elektrischer Schock durch die Handinnenfläche seiner Hand schoss. Gleichzeitig gab er aber auch einen erstickenden Schrei von sich, wobei er daraufhin fast der Ohnmacht nahe war.
 

Law verschluckte sich just in diesem Augenblick an seinem Getränk, wodurch einer seiner Kameraden ihm hilfsbereit gleich auf den Rücken schlug. Er indes aber überlegte, ob er wirklich richtig gesehen hatte und die Frau dem anderen Mann nun wirklich eine Kopfnuss verpasst hatte?! Es musste so sein, wie er dann bemerkte, als er trotz des Hustenanfalls, der ihn überfiel, dennoch in der Lage war die weiterführende Situation zu erfassen. Während Law sich wieder versuchte zu sammeln, schien die Weißblondine wohl nicht einmal mit der Wimper gezuckt zu haben, wirkte ihr Gesichtsausdruck doch nach wie vor emotionslos, wie eh und je. „Sag, hat dir keiner erklärt, dass man nicht nach einer scharfen Schneide greifen sollte? Das kann doch ganz schnell schiefgehen, weißt du?“, sagte die Frau gelassen, während sie zu ihrer linken Seite blickte. Wie Law bemerkte, hatte sie sich das Messer von vorhin geschnappt und es mit dem scharfen, spitzen Ende nach oben gehalten und somit hatte sich der dickliche Typ die Hand daran aufgespießt, als er sich festhalten wollte. Zur selben Zeit war sein Körper gegen einen Hocker gekracht und seine Nägel bohrten sich nun in den Stoff, um nicht vollends den Halt zu verlieren. Ja, es sah schmerzhaft aus, wie sich Law dachte. Die Schneide musste wohl einige Nerven geschrammt haben oder sogar Schlimmeres. Law wäre überrascht, wenn der Mann die Hand später überhaupt noch bewegen könnte. Anschließend wanderte sein nun kritischer Blick wieder zur weiblichen Partie in diesem Geschehen hin. Die Augen der Frau schienen festgefroren auf das Blut vor ihr gerichtet zu sein, welches stetig aus der Wunde in der Hand des Mannes drang. Plötzlich aber richtete sie unerwartet ihre Aufmerksamkeit auf ihn, wie Law bemerkte. Als sich ihre Augenpaare trafen, verzog sich dann ihr Gesicht zu einer seltsamen Grimasse.
 

B hatte natürlich den neugierigen Piraten bemerkt, ebenso seine verstohlenen Blicke in ihre Richtung. Selbst bei seinem Eintreffen hatte sie augenblicklich sein gutes Aussehen wahrgenommen: Ein gut gebauter, junger Mann, um die 1.91m groß mit schwarzen, kurzen Haaren unter einer weißen, braun gepunkteten Fellmütze. Wohlgemerkt die EINE gepunktete Fellmütze, die sie ihre Jugend lang schon verfolgt hatte… Des Weiteren trug der Mann, wie sie vorhin schon gesehen hatte, einen gelben Hoodie mit schwarzen Ärmeln und eine Jeans, die ebenfalls gepunktet war. Sein Nodashi hatte der Mann vorhin über die rechte Schulter getragen und hatte seine Umgebung mit einem spitzbübischen Grinsen beobachtet… Der Gedanke an seinen adonisähnlichen Körper brachte B nun augenblicklich dazu sich über ihre Lippen zu lecken, ebenso konnte sie unerwartet ein für sie doch liebliches Ziehen zwischen ihren Beinen fühlen. Es ließ sie überlegen, ob sie sich doch so zwischendurch eine kleine Auszeit nehmen sollte, bevor sie wieder ihrer Arbeit nachging… Sie sollte nicht, jedoch konnte B einfach nicht anders, als sich diese Frage unweigerlich zu stellen, während ihr Blick über den schwarzhaarigen Mann glitt, der sie immer noch aufmerksam zu beobachten schien. Er gehörte wohl zur neugierigen Sorte, dachte sie sich. Interessant fand sie auch seine Reaktion auf ihre Tat, hatte jene sie doch sehr amüsiert. Jetzt aber wirkte der Mann so, als wäre er auf der Hut vor ihr, dabei musste er das doch gar nicht, hatte sich ihr Problem doch gelöst… Naja, was ihn betraf, sollte er sich vielleicht ja doch nicht zu wohl in seiner Haut fühlen! Ihre Gedanken unterstützend verzog sie ihre Mundwinkel.
 

Was sollte das jetzt, dachte sich Law fragend. Wozu machte die Frau so ein verzerrtes Gesicht? Er konnte sich das nur fragen, während sein Hustenanfall langsam wieder abebbte. Wenig später hatte er aber zum Glück seine Fassung wieder zurückerlangt, doch gleichzeitig schien es auch ruhiger im Gastraum zu werden. Law selbst konnte es weiterhin immer noch nicht fassen, während die Weißblondine wieder ihr neutrales, emotionsloses Gesicht aufsetzte. Anschließend drehte sie ihren Kopf nun von ihm weg und Law bemerkte auch, dass der Dicke angefangen hatte seine Hand wegzuziehen. „Du Schlampe… Argh, fuck, lass los!“, forderte der Mann und zog mit aller Gewalt die Hand zurück, wobei auch die Frau just in diesem Moment einfach losließ. Ein Stoßgeräusch folgte und ließ Laws Augen sich weiten. Mit Überraschung stellte er fest, dass sich das Messer in die Kehle des röchelnden Mannes gebissen hatte. Kurze Zeit später tat der Mann dann seinen letzten Atemzug und brach zusammen, während sein Gesicht von Qualen und Horror gezeichnet war. Law musste sich augenblicklich fragen, was die Frau ihm Sekunden zuvor wohl noch zugeflüstert hatte, um so heftig und ängstlich zu reagieren? Indes zog sich die Frau ihre Kapuze über, aber was danach geschah, bekam Law nicht mehr mit, da er von seiner Crew abgelenkt wurde. Momente später aber, während er seinen vom Alkohol lallenden Leuten immer noch bestätigte, dass es ihm nun wieder gut ging, stand plötzlich die fremde weißblonde Frau vor ihm, schien sie in der Zwischenzeit wohl zu ihm herübergekommen zu sein. Law knitterte deshalb seine Stirn und lehnte sich gegen die Sofalehne zurück, um seine Augen musternd über die Dame gleiten zu lassen. Er bemerkte, dass sie auch noch zwei Sakeflaschen mitgebracht hatte und bedachte sie daraufhin nachdenklich. Unterdessen schwand zunehmend die Besucherzahl des Gastraumes.
 

Mit lauten Schluckgeräuschen leerte B nun fast eine der beiden Sakeflaschen, während sie dann aber auch ihren schuhlosen Fuß direkt zwischen die Beine des Mannes legte, um ihn somit direkt auf seinen Schritt zu positionieren. Der dunkelhaarige Mützenträger hatte ihr Tun akribisch beobachtet, bevor ihn dann aber ihre Aktion eiskalt erwischt hatte. Unverzüglich versteifte er sich. Eine Reaktion, die ihr wiederum sehr gefiel. Ihr Verhalten hatte ihnen allen aber auch eine atemlose Stille beschert, die sich sofort über jeden im Raum legte. Nur das ein oder andere trockene Hustgeräusch seitens der Crew des Piratenkapitäns vor ihr war noch zu vernehmen. Die Piraten schienen wahrlich sprachlos zu sein und warteten schluckend auf den weiteren Verlauf der Situation. „Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen!“, begrüßte B ungezwungen den Mann vor ihr und senkte dabei etwas ihr Haupt ab, wohlbemerkt in respektvoller Geste. Dann sah sie aber wieder hoch, um dem Heartpiratenkapitän eine Frage stellen zu können. „Sag, möchten wir etwas Spaß haben?“ Unterlegend zu ihren Worten, streckte sie ihm anschließend die zweite Sakeflasche entgegen. Sie brachte den Mann wiederum nur dazu eine Augenbraue anzuheben. „Dein Ernst? Du baggerst nun mich an, kurz nachdem du einen deiner Verehrer gekillt hast?“, entkam es ihm kühl, wobei die Restlichen aus seiner Crew erst jetzt den toten Körper im Hintergrund nahe der Theke bemerkten. Sofort schienen einige eine Gänsehaut zu bekommen. B auf der anderen Seite zuckte bloß mit ihren Schultern und schloss ein Auge. „Tja, wahrlich ein kleiner Unglücksfall. Der Herr wollte nicht bezahlen, verstehst du?“, erwiderte sie, woraufhin der Dunkelhaarige vor ihr zu grinsen begann und für einen Augenblick seine Augen über ihren gesamten Körper schweifen ließ. Was konnte sie denn dafür, dass es nun so gekommen war, immerhin hatte sie den voluminösen Herrn vorhin doch extra noch daraufhin gewiesen. Der Gute hatte also gewusst, was kommen würde. Ihrer Meinung nach traf sie keine Schuld an dem tödlichen Vorfall, nahe der Ausschanktheke.
 

Law hatte bezüglich ihrer Größe wohl recht gehabt und natürlich auch in Bezug ihres Körpers! Das Faszinierende allerdings waren ihre Augen. HETEROCHROMIE, wie ihm sein Doktorauge verriet. Nur einer ihrer Iriden war bernsteinfarben, der andere sah jedoch wie ein Rubin aus, was die Frau damit nur noch interessanter für ihn machte. Law bemerkte unterdessen aber auch, dass sie so etwas wie ein Karnevalskostüm trug, genauso wie einige seiner Leute. Jedoch bestand ihr Outfit aus weitaus weniger Stoff… Im Hintergrund war der Barkeeper gerade dabei sich der Leiche zu entledigen, wobei Law aber in Ruhe mit seiner Begutachtung weitermachte. Ihr Oberteil war so etwas wie ein schwarzer Hoodie mit katzenähnlichen Ohren an dessen Kapuze und schien gerade mal ihre Oberweite zu bedecken. Passend dazu trug die Frau auch noch geschnürte Sandalen und um das Kostüm zu vollenden fingerlose tatzenähnliche Handschuhe. Auf Höhe ihres Nabels war ein Korsett eng um ihre Taille geschnürt, welches hinten einen buschigen Schwanz besaß. Unten herum trug die Dame schwarze Shorts… Kurzum sah sich Law wirklich einer sehr attraktiven Frau gegenüber, deren Gesellschaft er sicherlich genießen würde, sollte er sich am Ende dazu hinreißen lassen. Ihr sexy Katzenkostüm ließ sie niedlich wirken, aber wie Law gerade gesehen hatte, war die Frau mehr eine Wildkatze. Würde er nun auf ihr Angebot eingehen, konnte der Abend bestimmt nicht langweilig werden. Der Gedanke daran ließ Law verschmitzt schmunzeln, wobei er sich schelmisch dann doch die Frage stellte, ob ihr Puschel echt war oder nur zur Deko…
 

B bemerkte indes im Augenwinkel, dass der Eigentümer der Bar, mit dem sie vorhin noch kurz ein paar Worte gesprochen hatte, tat worum sie ihn gebeten hatte. Es war nicht so abwegig, konnte er doch auch das Geld des wohlgenährten Mannes behalten, sie hatte ihre Bezahlung für ihre geleisteten Dienste dem Sack schon entnommen. Eine Münze tat den Trick, wusste das doch jeder, der mit ihr zu tun hatte! Wie auch immer, das restliche Geld sollte aber für den Schaden und die Unannehmlichkeiten kompensieren, da B immerhin wusste was sich gehörte! Sie überlegte sich nun aber auch, dass der Besitzer wirklich gut trainiert sein musste, da er doch mit nur einem Wurf sich die Leiche über die Schulter hieb. Interessant, vielleicht sollte sie da noch etwas nachhaken, dachte sie sich, doch schüttelte kurz darauf den Kopf, um sich wieder auf das Geschehen vor ihr zu konzentrieren. Kurz inspizierte B dann die Crew des Piraten, deren Antwort immer noch auf sich warten ließ: Einige der Männer trugen Karnevalskostüme, also nahm sie an, dass auch sie kurz zuvor auf der Parade gewesen waren. Einer war sogar als PINGUIN verkleidet. Naja, mehr oder weniger, denn sie fand sein Kostüm nicht gerade gut überlegt, hatte der Mann sich doch nur eine Mütze aufgesetzt mit der Aufschrift PENGUIN… Ihren Blick bemerkend blinzelte der Schwarzhaarige sie nun abwartend an, wobei B es ihm gleichtat. Er sagte nichts, so auch sie, wodurch ein kleines Blinzelduell zwischen ihnen entstand. Am Ende schien wohl sie zu gewinnen, da der Pinguinmann sich am Ende sichtlich unwohl zu fühlen schien. Ulkiges Kerlchen, dachte sich B. Im nächsten Moment aber wurde sie aus ihrer Gedankenwelt herausgerissen, da der Mann, anstatt eindeutig zu antworten, ihr eine zweideutige Frage stellte. „Dein Puschel, dient der nur zur Zierde oder lässt sich damit auch Spaß haben?!“, grinste er neckisch hoch zu ihr, wobei ihr Blick nun direkt in die grauen Augen des Piratenkapitäns fiel. „Hm, das mein Lieber werden wir wohl herausfinden müssen, nicht?“

SAN FARUDO: Kennenlernen

Triggerwarnung: LIME (Sexuelle Andeutungen)

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Kennenlernen
 

Langsam schien Law die Sache immer mehr zu gefallen. Die Frau gefiel ihm und durch ihre Schlagfertigkeit schien sie auch nicht auf den Kopf gefallen zu sein. Doch, bevor er einem Intermetzle mit der Weißblonden zusagte, hätte er gerne noch etwas mehr Informationen über sie. Auf dem Weg zum Schiff hätte er dazu sicher noch die ein oder andere Gelegenheit. Unterdessen grinste er die Dame vor sich selbstgefällig an und lockerte seine Arme, um sich kurz darauf vorzulehnen und die ihm dargebotene Flasche zu ergreifen. „Du hast hier ein Zimmer nehme ich an?“, fragte er mehr feststellend und genehmigte sich einen Schluck des Sake. Seine musternden Augen ließen sie dabei keineswegs aus dem Blickfeld, während er aber auch mit einer Hand über ihre Wade strich. Die Dame hob eine Augenbraue, ihn dabei wohl ebenso kurz kritisch beäugend. Law konnte es nur erahnen, da sich ihre Miene dabei kaum geändert hatte. „Diese Annahme ist korrekt“, erwiderte sie bloß und zog ihr Bein langsam aus seinem Griff heraus. Ein weiteres Mal wanderte sein Blick amüsiert über die Frau, dann aber reichte er die Sakeflasche an seinem rothaarigen Sitznachbarn weiter, um sich anschließend zu erheben. Shachi-ya nahm sich zwar die Flasche, doch machte trotz allem ein verdutztes Gesicht. Vermutlich, weil Law solche Gelegenheiten für gewöhnlich eher subtiler anging. Doch für ihn gab es wirklich etwas zu feiern, war ihnen Anfang des letzten Monats doch ein ordentlicher Fang ins Netz gegangen, auch wenn sie dabei beinahe erneut in ihr Verderben gesegelt wären! Der Gedanke an den Vorfall ließ ihn kurz verstimmt die Augenbrauen zusammenziehen, war der Grund dafür noch ein paar Monate zuvor zu finden. Die zu jener Zeit versuchte Meuterei und somit der Verrat dieses einen Mannes hatte sie alle, vor allem aber ihn, hart getroffen! Seine Faust ballte sich wenig später, als Law an den Namen des Genannten dachte.  TOSHI! Der Kerl, der durch gewisse Umstände für wenige Wochen an Bord der Polar Tang gewesen war. Aber Law sollte sich nun nicht länger den Abend vermiesen und ließ heute das Vergangenen mal vergangen sein. Stattdessen aber trat er einen Schritt an die Dame heran und umfasste ihr Kinn, um ihren Blick, der auf seine Faust gefallen war, nach oben in sein Gesicht zu richten. „Praktisch~, jedoch wäre ich eher dafür, dass wir zu mir gehen~“, säuselte er und schien die Weißblonde damit wohl überrascht zu haben, wie er an einer zuckenden Braue bemerkte. Ansonsten verhielt sie sich weiterhin eher emotionskarg. Ob dies auch der Fall bei gewissen anderen Aktivitäten war? Mit einem erneuten Schmunzeln im Mundwinkel freute sich Law schon darauf eine Antwort auf diese Frage zu erhalten. „Verstehe~“, sagte die Frau und entzog sich wieder seinem Griff, um ihm die andere Flasche doch etwas ruppiger in die Arme zu übergeben, „wir müssen uns dafür aber für ein, zwei Momente gedulden.“ Law nickte bloß, woraufhin sich die Dame wieder abwandte. Er nutzte aber auch gleich die Chance, um ihre Rückseite genauer zu betrachten und fand, dass er später wahrlich einen Leckerbissen zum Vernaschen hatte~ Indes ging seine zukünftige Begleitung des Abends im Raum nach links, um dort mit schwingenden Hüften den Treppenaufgang zu den Gastzimmern zu nehmen.
 

Auch Bepo hatte dem Ganzen beigewohnt, wobei er, als die Frau nun vollends um die Ecke verschwand, sofort die Gelegenheit nutzte, um seinem Kapitän etwaige Flausen im Kopf auszureden. „Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist, Käpt’n!“, bemerkte Bepo und flehte den Schwarzhaarigen fast schon mit seinen dunklen Glupschaugen an, diesen Schritt nicht zu wagen. Käpt’n Law wandte sich zu ihm herum und streckte seine Hand nach seinem Schwert aus, welches er derweil des Gasthausaufenthaltes in Obhut genommen hatte. „Das werden wir schon sehen, mein Freund!“, erwiderte er mit einem Zwinkern, was wiederum Bepo gar nicht gefiel. Vor allem nicht, wenn der Mann selbst schon dachte, er könne seine Waffe womöglich gebrauchen. Der Gedanke daran ließ den Bären seinen Griff um Kikoku verstärken und enger an seinen Oberkörper drücken. „Aber… aber sie hat den Mann einfach so umgebracht!“, entkam es ihm mit geweiteten Augen. Der Dunkelhaarige relaxte seine Pose daraufhin und schob sich eine Hand in die Hosentasche. „Nicht einfach so… Er hat für ihre Dienste einfach nur nicht bezahlen wollen, so ihre Worte“, grinste ihn der Kapitän nun verschwörerisch an. Seine Worte beruhigten Bepo keineswegs und er weigerte sich weiterhin das Schwert seinem rechtmäßigen Besitzer zu übergeben, obwohl Käpt’n Law daran schon zog. „Jetzt mach dir doch nicht solche Sorgen, Bepo-ya. Wir haben doch genug Geld angehäuft für die ein oder andere Aktivität hin und wieder, oder nicht?“ Um seine Worte zu verdeutlichen, hatte der Mann seine Augenbraue kurz anzüglich erhoben. Bepo wiederum machte nur ein unzufriedenes Gesicht, wobei sein Kapitän am Ende doch in der Lage war, Kikoku aus seinem Griff herauszuziehen. „Aber, aber Käpt´n! Sie könnte auch so etwas wie ein Dieb sein… Oder, oder eine Kopfgeldjägerin! Oh nein, eine Marineauftragskillerin?“, äußerte er sich noch einmal dazu, wobei er sich durch seine Vorstellungen wahrlich selbst erschreckte und sich wohl wie so oft zu sehr in die Sache hineinsteigerte. Sein Freund aber tätschelte ihm beruhigend den Kopf und blickte ihm noch einmal tief in die Augen. Er gab ihm damit zu verstehen, dass er ihm vertrauen sollte und seiner Meinung wohl, wie so oft eh alles glatt laufen würde. Na, ob sich der Käpt’n da nicht doch verschätzte?
 

Polar Tang, an der Kapitäns Kajüte…

Law war seines Zeichens ein kalkulierender Mann und mochte es, wenn die Dinge ganz nach seinem Geschmack verliefen. Auf dem Weg hierher hatte es keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben, naja, außer dem, wo er die Frau aufgefangen hatte, nachdem sie gestolpert war. Ihr beider Weg durch die Gassen der Stadt hatte sie auch an den Kanälen vorbeigehen lassen und hier wäre die Weißblonde doch beinahe, eher tollpatschig wie er fand, ins kühle Nass gefallen, wenn er nicht eingegriffen hätte. Der Kontakt zwischen ihren Körpern, als er sie an seine Brust presste, hätte von ihm aus auch ein wenig länger währen können, hatte er es doch genossen sie schon mal hautnah zu spüren. Die Frau aber hatte sich nach kurzem Schreck mit ihren Handflächen an seiner Brust angelegt wieder von ihm weggedrückt, wobei ihm gewesen war, als hätte er die ein oder andere Gefühlsregung mehr von ihr gesehen. Für einen Moment war sie ihm etwas nervös erschienen, doch ob der Kürze des Momentes hatte er es sich auch nur einbilden können. Naja, ihm hatte es gefallen, war er dadurch bloß nur noch neugieriger auf den weiteren Verlauf des Abends geworden… Nun mit von männlichem Stolz her geschwellter Brust, betrat Law seinen Privatraum, um auch gleich seinen Blick kurz über die Einrichtung gleiten zu lassen: Gerade aus war sein Schreibtisch, oberhalb war ein Regal mit seinen Medizinbüchern. Zu seiner Linken ging eine Tür zu seinem eigenen Badezimmer ab und daneben stand eine Kommode. Zu seiner Rechten stand sein King-size Bett… Alles genauso, wie er es verlassen hatte. Das war gut so, hielt er hier doch meist akribisch Ordnung und störte sich eher daran, wenn mal nicht etwas an seinem Platz war. Aber wie auch immer, er sollte sich wohl wieder darauf konzentrieren, wie angenehm auch das Gespräch mit der Weißblonden unterwegs gewesen war. Er nahm an, dass sie schon einige Zeit hier auf San Farudo lebte, da sie doch das ein oder andere Detail über die Insel zu wissen schien. Auch hatte Law erfahren, dass ‚Bee‘, so schien die Dame sich wohl im Zuge ihrer Geschäftstätigkeiten gerne nennen zu lassen, ihre ‚Jobs‘ oder wie sie sie nannte, eher in solchen Spelunken, aber auch in anderen öffentlichen Gebäuden angelte. Eher nur selten besuchte sie jemanden auch im privaten Bereich. Somit konnte Law sich wohl glücklich schätzen, dachte er sich, wobei ihn diese Überlegung einen Gedankensprung machen ließ. Mit einem spitzbübischen Grinsen nahm er sein mitgebrachtes Schwert von der Schulter herunter, um einen kurzen Blick nach hinten zu werfen. Jener sagte ihm, dass die Frau gerade dabei war ihren kleinen Rucksack neben der Tür abzulegen und die Tür dann mit einem Klicken verschloss. Nun schmunzelte er regelrecht und malte sich schon in Gedanken aus, wie wohl seine letzte Nacht hier auf dieser Insel aussehen würde. Nichts Böses ahnend wandte sich Law kurz darauf langsam um, doch es überraschte ihn, als er plötzlich von der Frau einen Kick in den Magen kassierte. „Urgh…“, keuchte er aus und flog nach hinten, um gezielt gegen den Stuhl, der vor seinem Schreibtisch stand, zu krachen. „Wir können unseren Trinkpegel wohl nicht so gut halten, wie? Humph~“, meldete sich die Weißblondine zu Wort, währenddessen er sich hustend den Bauch hielt und sie wütend ansah. „Ich hätte ja etwas mehr vom berühmt berüchtigtem Rookie Trafalgar Law erwartet…“, gab die Frau weiter von sich und senkte dabei wieder ihr Bein.
 

Ihr Tun hatte den Mann offensichtlich völlig unerwartet getroffen und nun lag er keuchend am Boden, während er offensichtlich, natürlich ganz unauffällig, nach seinem Schwert äugte. Das Langschwert lag zu seiner Rechten und B erkannte gleich, was er vermutlich vorhatte, jedoch wollte sie ihn nicht daran hindern. Sie wollte sehen, wohin das Ganze führte. Bis jetzt hatte es sie wirklich eine immense Zurückhaltung gekostet, um den Mann nicht schon im Wirtshaus anzufallen. Als sie ihn vorhin zum ersten Mal erblickt hatte, war einerseits eine für sie doch ungewöhnliche Welle der Wut in ihr emporgestiegen und andererseits hatte sie nichts lieber tun wollen, als sich anderweitig an diesem leckeren Kerlchen zu verbeißen. Zwei widersprüchliche Empfindungen zur selben Zeit, aus denen sie immer noch nicht ganz schlau wurde. Der dunkelhaarige Mann indes schien in Gedanken zu sein, spuckte aus und wischte sich dann einen kleinen Blutstropfen vom Mund. Auch sein vom Alkohol angeheitertes Gemüt schien zu verfliegen. „Du weißt, wer ich bin?“ Seine eigene Frage ließ ihn schmunzeln. „Natürlich, wer würde das nicht.“ B beobachtete genau seine Bewegungen, als der Mützenträger sich anschließend schwerfällig daran machte wieder aufzustehen und sich dabei etwas Staub von der Jeans wischte. Wieder spuckte er leicht aus und dachte sicherlich über seine nächsten Schritte nach. Er schien wohl ziemlich der Denker zu sein. Ebenso nachdenklich wie er, beobachtete sie ihn weiterhin, während er dann aber auch sein Schwert aufhob: Er tat es ziemlich langsam und irgendwie mühselig, wie sie fand. Dabei verrutschte sogar etwas sein Oberteil und so hatte sie schon mal die Gelegenheit seinen muskulösen Körper zu begutachten… Ja, ein wirklich schöner Körper, dachte B sich und was sie erst alles damit machen könnte~ Genüsslich leckte sie sich über die Lippen, um sogleich im nächsten Moment, eine weitere Attacke gegen ihn zu starten. Doch kurz darauf hörte sie ihn ein Wort rufen: „Room!“
 

Tja, Law sollte nicht überrascht sein, immerhin hatte er in letzter Zeit etwas zu sehr Aufsehen erregt. Immerhin hatte er dem Strohhut auf Marineford zur Flucht verholfen. Das hatte die Obrigkeit ziemlich angepisst, und wie er wusste, hatten sie sein Kopfgeld kurz darauf um ฿50 Millionen Beli erhöht. Seiner Prestige tat dies gut, doch leider waren deswegen auch mehr Kopfgeldjäger oder anderes Gesindel hinter ihm her. Auch das wusste er leider nur zu gut, wenn er noch einmal kurz an die vergangenen Geschehnisse zurückdachte. Dann aber schnaufte er aus und reckte nach seinem Schwert, wobei er noch einmal die ganze Situation gedanklich aus einem anderen Blickwinkel betrachtete. „Mh, also hat mein haariger Freund doch recht gehabt?“, murmelte Law vor sich hin, hielt die Weißblonde dabei aber weiterhin im Augenwinkel. „Dir bietet vermutlich jemand eine Menge Geld hierfür an, nicht?“, fragte er weiter und grinste die Frau im gleichen Moment ebenso herausfordernd an. Wie er schon im Augenwinkel bemerkt hatte, war sie erneut wieder drauf und dran ihn zu attackieren. Die Frau hatte seine beabsichtigte Fahrlässigkeit wohl ausnutzen wollen, doch er wiederum überraschte sie nun mit seinem schnellen Counterpart. Mit schwingender rechter Hand aktivierte er seine Teufelskräfte und ließ eine für Außenstehende wohl merkwürdige blaue Kuppel aus jener heraus erscheinen. „Room!“, rief er dabei aus, wodurch die Frau wiederum sofort Halt machte. Law benutzte aber gleich eine weitere Attacke von ihm, um mit den Worten „Shambles“ augenblicklich zu verschwinden. Vor der Dame erschien dadurch seine kleine Nachttischlampe direkt neben dem umgefallenen Stuhl, während er durch den Tausch nun hinter ihr wieder auftauchte. Der Umstand ließ sie nur eine Augenbraue heben, wie er im Spiegel links im Raum über der Kommode bemerkte. Als die Frau seine Gegenwart nun auch unmittelbar hinter sich spüren konnte, wollte sie sich zu ihm herumdrehen, doch dafür war es schon zu spät. Ihre Arme wurden ihr von seinen schnellen Griffen auf den Rücken gepinnt und der daraus resultierende Kraftaufwand ließ ihren Körper vorwärts auf die Tischoberfläche knallen. Die Luft wurde ihr aus der Lunge gepresst und sie konnte vermutlich auch den Druck seines noch ungezogenen Schwertes spüren, das er immer noch in Händen hielt. Dennoch aber hatte Law genug Kraft für einen erbarmungslosen Griff um ihre Handgelenke.
 

Mit einem Krach lag B nun vor dem Mann auf dem Tisch, wobei er seine Beine schnell zwischen die ihre schob. Keine schlechte Leistung, wie sie fand und sie würde lügen, wenn ihr der derzeitige Umstand nicht auch gefallen würde~ „Hab dich!“, bemerkte der Dunkelhaarige indes, aber erst seine nächsten Worte flüsterte er ihr direkt ins Ohr. „Nun erzähl mir mal… Bist du ein Kopfgeldjäger? Ein Auftragskiller? Und wer könnte dann dein Auftraggeber sein? Die Marine? Die Weltregierung?“ Seine Worte hätten vermutlich wie eine Drohung klingen sollen, jedoch wurde er abrupt unterbrochen und keuchte alarmiert auf, als er wohl erkannt hatte, welchen Fehler er begannen hatte. Er war darauf offensichtlich nicht vorbereitet gewesen und war wohl in dem Glauben gewesen er hätte sie erfolgreich überwältigt, jedoch befanden sich ihre Hände zu seinem Pech bereits an einer für ihn sehr ungünstigen Höhe. „Wa...?“, schnappte der Pirat nach Luft und war zuerst gar nicht mehr in der Lage etwas zu sagen. Stattdessen blinzelte er nur und schien sie wohl in Gedanken zu verteufeln, als er dafür noch einmal ihren vollen Griff an seinem guten Stück spürte. Augenblicklich ließ der Dunkelhaarige sie los, schien er doch wie alle Männer nicht zu wollen, dass man seine Männlichkeit zermatschte. „Nicht …quetschen …Argh~“ Den Atem anhaltend, machte er einen weiteren Schritt zurück und verlor dabei fast sein Schwert. B wiederum nützte sofort ihre wiedergewonnene Freiheit und brachte mehr Distanz zwischen sie beide, indem sie ihm eine gnadenlose Kopfnuss verpasste, mit der der Mann nach hinten flog. „Ach mein Lieber, es ist nicht so, wie wir denken“, sagte sie dann und richtete sich wieder auf. Niemand bezahlte sie, um hier bei ihm zu sein, nein, denn das tat sie aus freien Stücken heraus, wollte sie doch endlich mit ihrer Vergangenheit abschließen. Doch nun erschien es ihr viel wichtiger sich erst einmal um andere Gelüste zu kümmern, die ebenso von ihr gestillt werden wollten! Im Augenblick war es für sie nicht weiter fragwürdig, dass sie mit ihrem Feind gerade drauf und dran war diesen Schritt zu wagen. Naja, er sah aber auch wirklich hinreißend aus und erweckte in ihr damit die pure Lust! Was sie beide wohl für sexuell angehauchte Handlungen tun könnten? Einmal tief durchatmend, wandte sich B dann in Richtung Bett um und machte auch ein paar Schritte daraufhin zu. „Weißt du, da gibt es keine Obrigkeit…“, erklärte B weiter und schlüpfte aus ihren Sandalen heraus. „Auch Geld spielt keine Rolle…“ Unter ihrer Aussage hatte sie indes angefangen sich ihrer Kleidung zu entledigen, sodass sie nur mehr ihr Unterhöschen anhatte. Ihren Körper ganz für den Mann neckisch streckend, fuhr sie sich auch noch durch ihre Haare, während sie ihrem Gesprächspartner ein weiteres Zugeständnis machte. „Ich bin kein Auftragskiller…“ Ihr Blick richtete sich anschließend wieder vollends auf den Piraten am Boden, der sich aufgrund ihrer Tat die blutende Nase hielt, aber zugleich ihr auch mit gerunzelter Stirn verwirrt entgegenblickte. Dabei sollte es doch nicht so schwer zu erraten sein, was sie wollte. Um seine unausgesprochene Frage jedoch zu beantworten, näherte sich B ihm nun langsam. „Was sonst, fragst du?“, machte sie einen Schritt nach dem anderen und als sie ihn erreichte, beugte sie sich zu ihm hinab. „Ganz einfach mein Lieber. Im Moment möchte ich nur etwas Spaß haben!“, sagte sie zu ihm, wobei am Ende ihre Worte nur noch ein Flüstern direkt in sein Gesicht war. Ja, sie könnte es kaum erwarten zu sehen, was die Nacht noch so mit sich bringen würde~
 

Sein Schwert war bei dem Fall zurück weggefallen und Law fand sich nun auf seinem Hintern nahe dem Boden wieder. Seine Nase blutete heftig, doch nach einem kurzen Blick auf das Blut in seiner Handfläche, hatte ihn nicht nur die Pose der Frau abgelenkt, sondern auch ihre Worte. Er sah, wie sie sich durch ihr langes, wunderschönes Haar fuhr und musste die Stirn runzeln, da er sich doch fragte, was das nun werden sollte?! Dann aber setzte sich die Weißblondine in Bewegung und kam auf ihn zu. Kurz fand Law, dass sie mit ihrer elfenbeinfarbenen Haut wie eine barfüßige, langhaarige Gottheit wirkte, die nur in einem schwarzen Slip bekleidet war, doch dann verdrängte er diesen verheerenden Gedanken wieder. Etwa zeitgleich bemerkte Law aber auch, dass die Dame an einigen Stellen am Körper Nähte vorzuweisen hatte, genauso wie an ihrer Unterlippe. Indes empfand er ihren Gang als sehr anzüglich, da auch ihre Brüste nur von einzelnen Strähnen ihrer Haare verdeckt waren… Er ärgerte sich, dennoch konnte er es nicht verhindern, dass sich in seiner Hose langsam etwas regte. Ein unpassender Zeitpunkt dafür, wie er fand, doch er war dagegen machtlos, als die Frau dann direkt vor ihm auch noch in die Knie ging und ihre letzten Worte sinnlich genau in sein Gesicht aspirierte. Eine Sache, die seine Augen schon leicht weiten ließ, doch erst die Hand, die langsam unter seinen gelben Hoodie wanderte, machte seine Augen fast schon tellergroß. Als die Weißblonde dann anfing über seinen Six-Pack zu streichen, konnte Law nicht anders als kurz auf ihre Lippen zu blicken, wodurch sie wiederum lüstern darüber leckte. Eine Geste, die ihre Folgen hatte, wie er nur allzu gut realisierte.
 

B hatte angefangen ihn zu necken und ließ dann sogar langsam die Spitze ihrer Zunge über seinen Mund wandern. Zuerst reagierte er nicht, sodass sie einfach weitermachte und mit ihren Zähnen nun leicht an seiner Unterlippe zog. Dabei schmeckte sie etwas von seinem Blut. Auch fragte sie sich, wie lange er sich noch zurückhalten würde oder besser gesagt, wie lange ihm dies wohl gelang? Sein darauffolgendes tiefes Knurren verursachte ihr augenblicklich eine Gänsehaut, aber es brachte sie erst zum Bibbern, als der Dunkelhaarige sie auch grob an ihren Haaren zurückzog. Ein Keuchen ihrerseits konnte nicht mehr verhindert werden, während der Mann sie genau observierte. „Nur um etwas Spaß zu haben, ja? Ist das etwa dein Verständnis von Vorspiel?“, bemerkte er, nachdem er sich etwas aufgerichtet hatte und ihren Kopf noch weiter nach hinten zog. Mit der anderen Hand umfasste er dann ihr Kinn. „Also, stehst du darauf jemanden Schmerzen zu zufügen?“, stellte er ihr nicht wirklich eine Frage, sondern versuchte wohl mehr selbst die Antwort herauszufinden, indem er ihr Kinn etwas fester zusammenquetschte. „Huh, wie sieht es dann aus, wenn ich dir welchen antue?“ Sein Blick wurde immer gefährlicher, doch dies war genau das, was B hatte erreichen wollen! „Ach, mein Lieber… Jetzt haben wir wohl unser kleines Missverständnis geklärt, ja?“, gurrte sie ihm entgegen und biss sich vergnügt auf die Lippe, während eine leichte Röte auf ihren Wangen erschien. Das war das Einzige, dass sich an ihrer gelassenen Miene änderte, als er nochmals hart zudrückte. B stöhnte unter seinem Tun auf, während in ihr der Wunsch, dass er mit ihr weitaus mehr tun sollte, als sie eigentlich geplant hatte, immer größer wurde.
 

Sie nannte ihn, mein Lieber, huh? Law musste schmunzeln, denn irgendwie wollte er die Frau nun umso mehr~ Ihr Hang zur Gewalt, gepaart mit ihrem ansehnlichen Körper machte ihn schon etwas an, da auch er selbst nichts dagegen hatte im Liebesspiel hin und wieder etwas härter ranzugehen. Aber dennoch, war es wirklich eine gute Idee jetzt diesen Schritt zu wagen? Seine rationalen Gedanken schienen immer mehr abzuschweifen und so sah Law wieder kurz auf die Lippen der Frau, die sie indes etwas anknabberte. Sein Griff wurde unbewusst stärker und so drückte es ihre leicht geschwollenen, vollen Lippen noch ein klein wenig mehr hervor. Für Law ein sinnliches Bild, das geradezu nur auf ein kleines Zwischenspiel mit seinen Lippen zu warten schien… Er war wahrlich hin und her gerissen, was ihn schlucken ließ, doch dann zuckten seine Mundwinkel bereits wieder. Er dachte sich, was er schon zu verlieren hatte und kam der Frau langsam näher. Einzig und allein stand nur sein Leben auf dem Spiel, doch wie sagte man so schön: Wo kein Risiko, dort auch kein Spaß! Der Gedanke ließ ihn seinen Daumen gegen ihre Unterlippe pressen, wobei er es genoss ihre sichtliche Erregung zu beobachten. Was für ein unanständiges Mädchen, sie doch war, aber Law war sich sicher, dass er ihr etwas Abhilfe verschaffen könnte~ Seinen Gedanken folgten Taten und somit drückte er sie mit einem anzüglichen Grinsen hinunter auf den Boden.
 

Eine Hand hatte der Dunkelhaarige immer noch in ihrem Haar vergraben und so befand sie sich damit direkt neben ihrem Kopf, während die andere Hand angefangen hatte, hinunter zu ihrer Kehle zu wandern. Langsam verspürte sie einen leichten Druck, der ihr ein Gurgeln entlockte, doch zur selben Zeit brachte der Mann sein rechtes Knie an ihren Schritt. Reibend und drückend führte er sein Tun fort. Ihr Stöhnen wäre ihr im Hals stecken geblieben, hätte der Mann seinen Griff nicht doch etwas gelockert. Ihre entzückten Töne schienen ihm wohl zu gefallen, wodurch B wiederum nur noch lauter aufjauchzte. Als der Mann dann seine Lippen befeuchtete, ließ sie ihren erregten Blick über seinen Körper hinabschweifen. Der Pirat schien seine Lust wiedergefunden zu haben, doch für ihre Verhältnisse war er noch viel zu nett! B war also versucht ihn etwas anzuspornen und krallte daraufhin ihre Nägel in sein Handgelenk, während sie ihr Bein nun an seinen Schritt heranbrachte. Sie konnte ihm ein Knurren entlocken, als er seine Augen nun schloss, um damit wohl weiterhin die Kontrolle bewahren zu können. Ihr gefiel sichtlich, was sie sah. Wie viel er wohl noch vertragen konnte, bevor er ihr vollkommen nachgeben würde? Sie wusste es nicht, jedoch war sie gewillt es mit Genuss und unter seinen animalischen Lauten herauszufinden. Im nächsten Moment allerdings, nahm der Mann ihre Arme und hielt sie ihr einhändig über den Kopf. Sein Blick war unnachgiebig, sichtlich unzufrieden.
 

Mit jeder Bewegung ihrerseits, wuchs seine Erregung nur noch mehr, bis Law schon etwas zum Schnaufen kam. Phew, so ein Mist! Wenn die Frau damit weitermachte, dann hätte sie ihn bald! Doch mit einem Keuchen befreite er sich wieder von diesem Vergnügen und übernahm wieder die Führung, indem er ihre Hände festhielt. „Sieh an… Was für eine ärgerliche Frau, du doch bist!“, grummelte er und entwirrte seine linke Hand wieder aus ihren Locken. Langsam wanderten anschließend seine Finger ihren Arm hinunter, wobei er absichtlich eine deutliche Spur hinterließ, bis er am Ende wieder ihr Gesicht umfasste, um es erneut etwas zu zudrücken. Ihr Stöhnen ließ ihn wieder feixen. „Haha~ Nun, sag mir. Welche Emotion wirst du haben, wenn ich das hier tue?“, rätselte er vergnügt, während seine Hand tiefer in Richtung ihrer Brust rutschte. Genüsslich beobachtete er ihren anschließenden Lustschrei. Vor allem schaute Law ihr auf ihre faszinierenden Lippen, denn er wollte diese einfach nur einfangen. Seine Eigenen gegen ihre pressen, um ihr dann mit seiner Zunge den Atem zu stehlen. Law zählte nämlich zur Gattung der Männer, die dem Küssen nicht abgeneigt waren, fand er es doch faszinierend was man unter der Stimulierung all dieser kleinen Nervenendungen in den Lippen spüren konnte! Seinen Gedankengängen folgend war er gewillt dieses Erlebnis nun mit der Weißblonden zu teilen, wodurch er sich etwas vorbeugte.
 

Mmh, ja, der Mann sollte es nochmal tun, schwärmte sie und befand sich in regelrechter Ektase, während sein Gesicht dem ihren immer näherkam. Der Schwarzhaarige schien sie wohl küssen zu wollen, doch geschwind bewegte B ihren Kopf zur Seite, sodass er nur ihre Wange streifte. Das unglückliche Knurren, dass sie daraufhin erhielt, gefiel ihr. Nicht nur dieser animalische Laut, auch sein Gesicht zeigte seinen Unmut. Ein interessanter Fakt, der sie langsam neugierig machte. Vielleicht sollte sie ihn noch etwas mehr ärgern? Ja, sie würde es genießen. B hob kurz im Anschluss ihren Kopf leicht an und biss dem Dunkelhaarigen einfach so in sein Ohrläppchen, um einen Schmerzlaut von ihm zu erhalten. Augenblicklich danach umfasste er aber wieder ihr Gesicht und zog ihren Mund von seinem nun leicht blutenden Ohr weg, woran man jetzt sogar klare Bissabdrücke erkannte. „Argh, Mist verdammt! Versuchst du mir gerade das Ohr abzubeißen?“, schimpfte er missmutig, wobei B nur den Mund über solch schmutzige Wortwahl verziehen konnte! Tch! Ihre Augen verengten sich etwas, denn solch ein Verhalten konnte ihrer Meinung nach nur bestraft werden! „Haha~ Ich mag diesen rebellischen Ausdruck in deinen Augen“, bemerkte der Pirat daraufhin und versuchte erneut sein Glück mit ihren Lippen. Aber wer glaubte er denn wer er sei?! Ein Zischen verließ ihren Mund. So würde das hier nicht laufen, fand sie, also lenkte sie ihn mit einem Biss in seinen Daumen ab, um zur selben Zeit ihre Beine unbemerkt an seine Taille zu legen.
 

Law stoppte und hob seinen Daumen etwas von der Frau weg, zischte und betrachtete die blutende Kuppe, ihr Gesicht jedoch weiterhin umfassend. Wieder brummte seine Brust. „Dir scheinen Bisse also zu gefallen, ja?“, stellte er fest und ärgerte sich in Gedanken darüber, dass sie wohl keine Vorliebe für Küsse hatte. Seine Stirn legte sich verärgert in Falten, doch im nächsten Moment kippte sein Körper zur Seite und wenig später saß die Frau nun auf ihm. „Ich bin dran! …Huh?“ Sein Gegenüber konnte ihren Triumph wohl nicht richtig auskosten, denn sie hatte offensichtlich seinen Gesichtsausdruck bemerkt. Es überraschte ihn nicht, den Law wusste das sein Blick dem eines Biestes glich, das jeden verdammten Moment über einen herfallen würde. Es schien sie etwas aufzuschrecken und genau diesen Umstand nutzte er aus, um sie mit einem Kick gegen die nächstbeste Wand zu befördern. Ohne Zurückhaltung, ohne Gnade. Mit einem schmerzlichen Laut traf die Weißblondine auf und bewegte sich zuerst nicht mehr. Ob er wohl etwas zu grob gewesen war? Doch nein, mit erhobenem Finger lockte sie ihn kurz darauf wieder zu sich heran. Als Antwort warf er seinen zukünftigen Betthäschen, nein, Bettkätzchen ein verschmitztes Lächeln zu, würde der Spaß doch weitergehen…

SAN FARUDO: Liebelei

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

SAN FARUDO: Rauchverbot

Rauchverbot
 

B erreichte unterdessen endlich die Kombüse des Schiffes, wenn man es überhaupt als normales Schiff bezeichnen konnte. Dieses U-Boot schien ziemlich groß zu sein, deswegen hatte sie sich noch nicht alles ansehen können. Was sie bis jetzt aber gesehen hatte, war sehr außergewöhnlich gewesen, da die Heartpiraten im Bereich Medizin wirklich mit allerlei neuestem Schnickschnack ausgestattet zu sein schienen. Mit einer Hand bereits auf der Türklinke zur Messe, ignorierte sie zuerst noch das fröhliche Geschnatter im Raum dahinter und entsann sich noch einmal an ihre Erkundungstour zurück. Vorhin hatte sie leider ein Mitglied der Mannschaft erwischt, doch gekonnt war sie seinen Fragen ausgewichen und hatte nur gemeint, sie hätte sich wohl verlaufen. Dies war zwar die Wahrheit, kannte sie sich hier doch noch nicht so aus, aber dass ihr Umherwandern einen ganz anderen Grund hatte, ließ sie unerwähnt. Die kurze Unterhaltung mit dem Mann war für sie aber auch einer netter Zeitvertreib gewesen. Wie sie auch bemerkte, hatte auf seinem weißen Overall der Schriftzug ‚C‘ gestanden, wobei sie immer noch überlegte, was dies wohl bedeutete. Wie auch immer, der Mann selbst hatte des Weiteren eine violette, fast schon zwergenhafte Mütze getragen, die den Großteil seines hellbrünetten Haares verdeckt hatte. Nur halt nicht seinen Pony… Mit einem Schulterzucken öffnete B dann ohne weitere Bedenken die Tür vor sich und lief geradewegs hinein, während sie ihr immer noch feuchtes Haar trocken rubbelte. Ehrlich gesagt, störte sie sich nicht daran, dass sie nur im Handtuch bekleidet war und so von anderen gesehen wurde, aber wie so oft schien es mehr alle anderen zu irritieren. Augenblicklich verstummten alle Anwesenden im Raum, kurz nachdem man sie bemerkt hatte und schon erkannte sie das ein oder andere errötete Gesicht. Sie indes neigte zum Gruß nur etwas ihren Kopf, aber unter dem Handtuch heraus auch ihre Observation der einzelnen Mitglieder durchführte. Es waren 8 Crewmitglieder präsent. Jeder in diesen komischen weißen Einteilern, mit Ausnahme von einem. Ein großer, weißer Polarbär trug einen orangenen Anzug, wobei es sie doch wunderte, dass im Speisesaal auch das Haustier der Piraten anwesend war. Ihr Blick glitt dann aber unverändert weiter und legte sich auf einen sehr großen Mann. Sofort vermutete sie, dass jener zur Rasse der Zwergriesen gehörte, aber wissen tat sie es noch nicht. Er ragte geschätzt um die 4 Meter und geschätzten 27 Zentimeter in die Höhe, womit er vermutlich doch etwas Probleme hatte, ungeniert durch die Türbögen zu kommen. Obwohl, wenn sie zurückdachte, dann waren die Räumlichkeiten hier auf diesem U-Boot generell ziemlich hochgebaut. B betrachtete den Mann weiterhin und nahm von seinem dunkelbraunen, wild abstehendes Haar Notiz, ebenso wie von der Tätowierung auf seiner Stirn. Sie kannte ihn, zwar nicht persönlich, jedoch wusste sie, dass sein Name Kapitän Janbaaru war. Es wurde gesagt, dass er ein sehr furchteinflößender Pirat gewesen sei, aber nachdem er in Gefangenschaft geraten und zum Sklave gemacht worden war, hatte die Gerüchteküche um seine Person abgenommen. Letztes Jahr war er sogar zur Auktion auf Sabaody Archipel freigegeben worden, wie sie wusste. Nun da er nicht mehr selber Kapitän war, hieß er für sie wohl schlicht nur mehr ‚Jean Bart‘.
 

Jean Bart war natürlich auch etwas über den plötzlichen Auftritt der Blondine überrascht gewesen, jedoch kannte man ihm dies nicht sofort an, ganz anders als all seinen anderen Kollegen. Mit suspektem Blick musterte er die Frau, wobei ihr Outfit wahrlich von der besonderen Sorte war, wie er fand. Es war sehr aufreizend, wodurch er vielleicht doch auch eine leichte Röte um seine Nase verspürte, jedoch hatte das nichts zu bedeuten. Jean Bart fand sie schön, klar, das konnte er sich eingestehen, aber schöne Frau gab es viele auf der Welt. Unter seinen Gedanken hob er seine Faust vor seinen Mund hoch und hüstelte trocken, doch dann bemerkte Jean Bart, dass die Frau ihn beobachtete. Auch seine Augen schweiften wieder über die Dame und er vermutete, dass sie wohl ganz klar eine Errungenschaft einer seiner Kameraden war, denn er selbst war als Wächter des U-Bootes letzte Nacht nicht beim Karnevalsumzug gewesen. Wie er heute Morgen hatte erfahren dürfen, war er auch nicht bei dem anschließenden Besuch in der Bar anwesend gewesen. Seine Gefährten hatte ihm von einer sehr außergewöhnlichen Frau erzählt und was passiert war, auch dass, das ihr Kapitän dann mit dieser Unbekannten verschwunden war. Aber da ihre Crew geplant hatte San Farudo heute am frühen Vormittag zu verlassen, stellte Jean Bart sich nun doch die Frage, was die hübsche Blondine hier dann immer noch verloren hatte? Und wo war Trafalgar? Eins passte für ihn nicht zum anderen. Generell durfte zwar jeder Spaß mit wem auch immer haben, doch hatte jeder Einzelne von ihnen Sorge zu tragen, dass der vorübergehende Fremdling nach getaner Arbeit wieder ging. Eine Art eiserne Regel, die der Käpt‘n selbst aufgestellt hatte. Also? Huh und beim genauerem Hinsehen musste Jean Bart sogar kurz die Stirn runzeln und das nicht wegen ihres noch Vorhandensein! Nein, was ihn beschäftigte waren ihre blauen Flecken, Blutergüsse und Prellungen, die überall an ihren Körper zu finden waren. „Geht es dir gut?“, stellte er dann als erster eine Frage an die Frau, wobei seine tiefe Stimme im mucksmäuschenstillen Raum widerhallte. Die Angesprochene hob daraufhin nur eine Augenbraue und so fühlte er sich genötigt auch noch mit dem Finger auf sie zu zeigen, um seine Worte zu verdeutlichen. „Du wurdest verletzt?“, bemerkte er. Die Frau sah an sich hinab, aber nur um kurz darauf ziemlich nonchalant eine Antwort von sich zu geben. „Oh, die hier? …Ist egal“, schwenkte sie bloß mit einer Hand ab. Die Gruppe, wie auch er, aber war verwundert über die Gleichgültigkeit in ihren Worten.
 

Mr Jean Bart hob auf ihre Erläuterung hin nur eine Augenbraue und der Rest flüsterte sich unterdessen zu allerlei Spekulationen zu, als jene ebenso ihren geschundenen Körper gesehen hatten. B musste seufzen. „Lasst es uns so sagen, meine Lieben. Ein Jemand würde wohl so aussehen, wenn dieser ein wenig Spaß hinter sich hätte, oder würde er nicht?“ Ihre trockene, emotionslose Erklärung stieß nur auf ungläubige Gesichter, doch ihr war es egal, als sie sich dann in Ignoranz im Raum, aber auch in Richtung Küchenbereich umsah. „Würde es möglich sein Zugang zu einer Tasse Kaffee zu erhalten?“, fragte sie höflich und streckte dabei auch ihre müden Glieder durch, um die Müdigkeit endlich loszuwerden. Dabei rutschte allerdings ihr verhüllendes Handtuch leicht hoch und brachte somit einen Mann mit leichtem Bäuchlein dazu überrascht seinen Schluck Kaffee wieder auszuspucken. Neugierig blickte sie in seine Richtung, doch sagen tat der Mann nichts. Dieser Umstand machte sie wiederum nun ungeduldig, fand sie doch, dass man nicht die Aufmerksamkeit auf sich ziehen sollte, wenn man dann auch nichts zu sagen hatte! Ihr Klicken mit der Zunge bekam dieses Mal Unterstützung von ihrer linken Hand, die sie gegen ihre Hüfte stemmte, doch ihr Blick suchte bald darauf wieder nach der Möglichkeit an die braune Flüssigkeit heranzukommen. Der Abend gestern und auch die Nacht waren einfach viel zu aufregend gewesen, als dass sie hätte in Ruhe schlafen können. Manchmal fand sie das Bedürfnis zu schlafen aber auch überbewertet, da sie in diesen Stunden doch nicht die Chance hatte mehr über die Welt herauszufinden! „Ahem, ja, gleich da hinten. Setz dich. Ich werde dir eine Tasse brin-“, sprach sie nun derselbe Mann an, womit sie wieder aus ihren Gedanken herausgerissen wurde. B erkannte somit, dass der andere sogar gerade aufstehen wollte, doch sie hielt ihn mit einer verneinen Handbewegung davon ab. „Nicht nötig, wir sollten die Gastfreundschaft nicht überstrapazieren, oder nicht? Mr. M.C.?“, ließ sie verlauten, nachdem sie die Initialen auf seiner Kleidung gelesen hatte. Augenblicklich schien der Herr darüber zuerst eher geschockt zu sein, jedenfalls, bis ihm wohl der Umstand seiner Kleidung und seinem Namen darauf selbst wieder eingefallen war. Wieder beruhigt sah er ihr dann zu, wie sie hinüber zur Küchenzeile humpelte und musste doch eine Augenbraue erheben.
 

Seiner Meinung nach, mussten das aber wirklich sehr unorthodoxe Sexpraktika gewesen sein, die die Frau mit seinem Kapitän ausgeübt hatte, dachte Jean Bart sich und schüttelte seinen Kopf. Dann bekam er aber auch das Geflüster zu seiner Rechten mit, was ihn dann nochmal überraschte. „Ich habe die Beiden gehört… Ich sag dir! Das ging die ganze Nacht so!“, bemerkte jemand. Er wiederum fand, dass da ein gewisser jemand wohl über eine sehr gute Ausdauer verfügte! Im nächsten Moment lenkten ihn dann wieder seine teils etwas plumpen, aber doch durchtrainierten Freunde ab und er musste sich unabdingbar wieder dieselbe Frage stellen: Warum? Des Weiteren fiel ihm wie so oft auf, dass die gesamte Crew ständig dieselben Jumpsuits trugen, auch er und dass obwohl es gar nicht Vorschrift bei ihnen war. Ihr Käpt’n hatte nur einmal darüber gesagt, dass er dachte es wäre so leichter sich um die Wäsche zu kümmern und damit nichts verwechselt wurde, hatte auch ein jeder seine Initialen auf der linken Brusthälfte unter dem Jolly Roger Zeichen eingestickt… Doch nun zurück zu seinem vorhergemeintem ‚Warum‘, jene Frage bezog sich eher auf den Mann, der auf der rechten Seite am Kopfende des Tisches saß. Shachi, sein rothaariger Zeitgenosse, der ungefähr bei 1.80m groß war, und niemals ohne seine grün-rote Schildmütze, sowie schwarzer Sonnenbrille anzutreffen war. Eigentlich war es hier drinnen ja düsterer, also konnte Jean Bart sich nur fragen, warum er die Brille weiterhin trug. Er sollte den Mann vielleicht doch mal irgendwann nach dem ‚Warum‘ fragen. Überlegend schlurfte er an seiner Tasse Tee, doch legte kurz darauf wieder die Stirn in Falten, als er den jungen Mann weiterhin beobachtete. Dieser schien sichtlich in Gedanken versunken zu sein, vermutlich sogar um etwas ringend, wie er fand. Er hatte währenddessen sogar eine Hand innerhalb seines Overalls, jedoch nicht ohne gerötete Wangen. Jean Bart fragte sich, warum sein Kamerad so angespannt war?
 

B fand das Ganze höchst amüsant, als einige sich offensichtlich die vergangene Nacht bildlich vorstellten. Entspannt nahm sie einen Schluck ihres Kaffees, den sie am Ende doch noch ergattert hatte, um wieder etwas wacher zu werden. Indes war ihr besonders das Verhalten des rothaarigen Mannes aufgefallen. Jener besaß einen mittellangen Haarschnitt, aber auch eine gewisse Röte, die sein Gesicht zierte, je nachdem bei welchem Teil er wohl in seiner nicht jugendfreien Fantasie angelangt war. Sein Kopfschütteln und hörbares Schlucken bestätigten nur ihre Annahme, doch dann ließ sie ihren Blick weiterschweifen, bis hin zu dem tierischen Mitglied der Runde, der eben auch am Tisch saß. Für sie ein ungewöhnlicher Umstand, fand sie doch, dass Tiere nicht auf den Möbeln sitzen sollte! Für Außenstehende schien es, als würde sie den Bären eher mit emotionsarmen Blick regelrecht durchlöchern, doch für sie sollte er mehr belehrend wirken. Das Tier indes versuchte sich vehement nur auf die Tageszeitung in seinen Tatzen zu konzentrieren, auch wenn er hin und wieder ihr ebenso verstohlenen Blicke zuwarf. Er schien sich wohl sehr unwohl zu fühlen, wie sie fand. „Oi? Alles klar bei dir, Bepo?“ Der ihr bekannte Mann mit dem Pinguinhut schaute zum Polarbären rüber, doch im nächsten Moment saß der Bär bereits am Boden und hatte die Ohren angezogen, wie ein gehorsamer Hund. „Sumimasen!“, murmelte er, woraufhin sich der Dunkelhaarige verdutzt erhob. „Was‘n jetzt schon wieder los? …Bepo!“ Theatralisch warf er seine Hand zur Seite, doch ihre nächste Aktion ließ ihn verstummen. „Was für ein braves Kerlchen. Sind wir doch, nicht?“, bemerkte sie und tätschelte belohnend den Kopf des kleinen Rackers, was ihn die Augen zusammenkneifen ließ. Zur selben Zeit nahm B dann aber auch am Kopfende des Tisches Platz und überkreuzte die Beine. Anschließend schnappte sie sich wie selbstverständlich die Zeitung und fing an zu lesen als sei nichts gewesen, auch wenn den Leuten einfach die Worte fehlten.
 

Was war nur los mit der Frau? Wie konnte sie ihn nur als wildes Tier behandeln? Grrh~ Bepo konnte darüber nur seinen Mund empört aufplustern, auch sein nächster Ausruf sollte von seinem Unmut bezeugen. „Da- Das ist der Platz des Käpt‘n!“, grummelte er trotzig, doch die Frau nahm nur eine Ecke des Papiers der aktuell aufgeschlagenen Seite herunter, sah ihn mit erhobenen Augenbrauen an und schien auf ein weiteres Wort von ihm zu warten. Doch nach kurzem Zögern, senkte er sein Haupt wieder und legte die Ohren an. „Sumimasen!“, entschuldigte er sich erneut und musste sich deshalb wie so oft die Nörgelei seines Freundes anhören. Unbeeindruckt von dem Ganzen schien die Weißblondine indes einfach wieder weiterzulesen, während sie in ihrem Ausschnitt nach irgendetwas suchte. Dann aber machte Shachi mit einem Hüsteln auf sich aufmerksam. „Ahem, du… Ahem!“ Shachi schien wohl auch ihr Tun bemerkt zu haben, denn die Röte an seinen Wangen verstärkte sich. „Ich… Das hier…“, versuchte sein Freund weiter sein Anliegen zu erläutern und zog ebenso überlegend einen kleinen Beutel aus der Innentasche hervor. „Ich habe Geld! Also… Ahem… wü-würdesst d-u?“, stammelte Shachi. Bepo konnte ihn daraufhin nur überrascht ansehen. Ebenso schien auch der Rest der Truppe dem Gestammel des Rothaarigen zu verfolgen, während jener wiederum unter seiner Sonnenbrille verstohlen hervorlugte. Dieses Mal legte die Frau die Zeitung aber ganz ab und musterte ihren rothaarigen Kameraden überlegend, dann aber lehnte sie seine Anfrage mit einer Kopfbewegung ab, während sie eine kleine Box vor sich auf den Tisch ablegte. „Zurzeit bin ich nicht im Dienst“, bemerkte sie, dabei nach unten blickend. Wie vermutet, schien Shachi darüber bitterlich enttäuscht zu sein, doch nichtsdestotrotz waren alle von seiner Tapferkeit beeindruckt und auch Bepo selbst sympathisierte wirklich mit ihm, hatte er sich dieses Mal doch richtig Mühe gegeben, wie er fand.
 

Die Weißblonde begann sich eine Zigarette zu rollen, wobei ihre nächsten Worte Shachi dann doch wieder aufmunterten. „Aber wir können unser Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt fortführen, mein Lieber.“ …SPÄTER! Das hieß es war nicht unmöglich und er hatte seine Chancen noch nicht vertan. Dann auf einmal erklang plötzlich die Stimme des Oberhauptes der Hearts. „Ich denke nicht, dass du dem gewachsen bist!“ Shachi, ebenso wie der Rest sahen zum Eingang, wo der Käpt‘n des Schiffes gerade gelassen durch die Tür in den Raum hereinkam. „Außerdem wird uns die Miss bald wieder verlassen!“, erklärte sein Jugendfreund, der sich gerade seinen blauen, am Kragen gefederten Pullover überzog. Zuvor erblickte Shachi aber noch einige Blessuren, die seinen Oberkörper übersäten: Ebenso hatte der Kapitän eine aufgeschlagene Lippe, ein blaues Auge und wirklich überall Kratzer… Es sah fast schon ident zu den Prellungen der Frau aus, wie er fand. Im nächsten Augenblick hätte das abrupt auftretende Gemurmel seiner Kameraden in den Reihen, Shachi sich fast an seiner Spucke verschlucken lassen. „La-…Ahem, Käpt‘n? D-Du?”, stammelte er, wobei der Schwarzhaarige nun vollends im Raum stand und ihn nur mit einem komisch, funkelnden Blick bedachte. Shachi fühlte sich daraufhin sichtlich unbehaglich und würde nun wohl fast einer Tomate gleichen. Sein bester Freund, Peng, wie sollte es auch anders sein, lachte ihn aus, während der Käpt‘n sich nun an seine nette Bekanntschaft wandte. Er sah sie ebenso mit einem bösen Blick an. „Ich habe schon nach dir gesucht. Ich mag es nicht besonders gern, wenn Fremde einfach so auf meinem Schiff umherwandern!“, sagte Law, während Shachi das Gelächter am Ende doch zu bunt wurde. Was glaubte Peng, dieser Sack, denn wer er war? Verärgert stieg er kurz darauf fast schon über den Tisch, doch wurde Shachi sanft aber bestimmend vom Käpt‘n wieder nach unten gedrückt, während dieser immer noch die Frau belehrte. „Normalerweise verlassen Gäste das U-Boot bei Sonnenaufgang wieder. Also sieh das hier - und damit meine ich, dass du hier sitzt, an meinem Platz!! - einfach als eine kleine Ausnahme von der Regel an!“
 

Auch ihr war das Betreten des Heartpiratenkapitäns nicht entgangen und sein Anblick war, ganz klar, als ziemlich heiß zu bezeichnen. Sie senkte wieder leicht ihren Kopf, um auch ihm einen Gruß auszusprechen. Der Heartpirat war mit oder ohne Klamotten sexy, das konnte niemand bestreiten! Zufrieden leckte sie einmal über das Ende des Papiers in ihrer Hand und vervollständigte somit ihren Joint, während der Rothaarige sich immer noch versuchte wegen irgendetwas zu rechtfertigen. Sie hatte da nicht wirklich zugehört und nur bemerkt, wie Mr. Trafalgar Law seinen Kameraden wieder vom Tisch runtergezogen hatte, um ihn nachdrücklich wieder hinzusetzen. Gerade als sie sich dann den Glimmstängel zwischen die Lippen schob, wurde er ihr prompt auch schon gestohlen. „Innerhalb des U-Bootes wird nicht geraucht!“ Der Mann hatte ihn ihr einfach aus dem Mund gezogen, ein Umstand, der sie die Augen etwas zusammenkneifen ließ. Doch er konterte nur mit einem überheblichen Grinsen. „Also? Worauf wartest du noch? Es wird Zeit für dich zu gehen oder soll ich mir vorher nochmal deinen Körper ansehen? …dieses Mal als Arzt natürlich!“, amüsierte der Mann sich, während er angefangen hatte an dem Joint zu schnüffeln. Sie wiederum zischte nur, verschränkte aufmüpfig ihre Arme und schloss die Augen. „Brauchst du nicht, mein Lieber. Nur ein paar Prellungen, eine angebrochene Rippe, verstauchter Knöchel, leichte Gehirnerschütterung, Würgemale hier und ach ja, ein paar Bissabdrücke… am Hals, der Innenseite der Oberschenkel und auf der Brust“, fasste sie alles zusammen und beeindruckte damit offensichtlich den Rest der Männer, die ihre Robustheit Anerkennung zollten.
 

Das hier schien keine normale Zigarette zu sein, rätselte Law unterdessen, nachdem er einen strengen Geruch bemerkt hatte. Er konnte sich nur fragen, was es war und versuchte weiterhin dies auch in Gedanken schon die einzelnen Kräuter durchgehend herauszufinden. Indes hatte die Frau eine kurze Zusammenfassung ihrer Beschwerden von sich gegeben, was ihn nun wiederum eine Augenbraue heben ließ, nein, viel mehr machte es ihn kurz sprachlos. Er runzelte die Stirn und nahm die Hand herunter. Die Weißblondine besaß also auch medizinisches Jargon? Law begann zu überlegen, doch wurde sein Gedankengang von seinem Gesprächspartner im nächsten Moment unterbrochen. „Azteken-Salbei. Man würde es auch-“ Da der Name ihm etwas sagte, war er nun dran sie zu unterbrechen. „Salvia divinorum. Ein psychoaktives Kraut. In minimales Dosen gut gegen einige physische Beschwerden aber das hier? Bei dieser Dosis sind halluzinogene Effekte nicht ausgeschlossen!“, sagte er, ebenso mit kleiner Warnung in der Stimme. Die Frau aber schien das nicht zu kümmern, winkte sie doch bloß gelassen mit einer Hand ab. Plötzlich aber schien ihr schwindlig zu werden und sie musste sich sogar einen Augenblick später an der Tischkante festhalten. Ihr Griff war so fest, dass ihre Fingerknöchel schon weiß hervorstachen, ebenso schnappte sie etwas nach Luft. Seine Stirn knitterte sich bei ihrem Anblick und er fragte sich wirklich, ob er nicht doch einen Blick auf sie werfen sollte. Sie hatten nicht nur eine alles andere als eine ruhige Nacht hinter sich, sondern wusste er doch auch nicht, ob es nur an ihrem Gras hier lag, dass es ihr nun schlecht ging. Ohne genauere Befunde durch etwaige Untersuchungen, konnte er keinerlei Diagnose stellen! Obwohl ihn der Gedanken an die ein oder andere Aktivität dann doch kurz schmunzeln ließ. Mit der Ruhe selbst streckte Law dann aber doch eine Hand nach dem Arm der Frau aus. „Brauchst wohl doch einen Arzt, Huh? Komm her, lass mich mal sehen…“, sagte er, aber als Antwort bekam er nur einen Seufzer.
 

B hielt sich unterdessen dem Gerede des Piratenkapitäns die Stirn, schienen ihre Gedankengänge sich doch plötzlich etwas zu verlangsamen. Aber auch kein Wunder sich so zu fühlen, musste sie sich am Ende doch selbst ermahnen! Urgh, mmh, wenigstens wusste man nun, dass es nicht ratsam war das Kraut in solch einer Menge zu verwenden, war dies hier doch nicht ihr erstes Mal! Hm, besser wäre es sich das gleich zu notieren, dachte sie sich. Plötzlich aber kam eine Hand in ihr Sichtfeld, aber jene fand sie störend und schubste jene einfach wieder beiseite. Folgend stand sie hektisch auf und versuchte mit nun deutlicher Erschwernis zu sprechen. „Gib es… zurück!“ Sie war etwas erschöpft, trotzdem holte sie sich die Droge wieder zurück und verstaute sie wieder zwischen ihren Brüsten. „Mhm, sich die Dinge andere Leute einfach so anzueignen… Das sollte man nicht einfach so machen… stimmt doch, nicht?“ Daraufhin war wieder ein Gemurmel der anderen Anwesenden zu vernehmen, wobei die Augen des Mannes ihren Bewegungen gefolgt waren, doch er selbst schien in Gedanken versunken zu sein. Langsam stolperte sie um ihn herum, als er sie dann doch noch einmal ansprach. „Du hast medizinische Fachkenntnisse?“ Sie ignorierte diese Feststellung seinerseits einfach, wobei er über seine Schulter sah, um ihr auch noch etwas anderes hinterher zu rufen. „Verlässt du uns endlich?“ B wiederum hielt an und schaute zurück zu ihm. „Hier ist doch Rauchverbot… Aber an Deck wird es möglich sein, oder?“ Er setzte wieder dieses verschmitzte Grinsen auf. „Ganz genau! Warte, jemand wird dich begleiten! Also verlier nicht den Weg aus den Augen und danach gehst du, verstehst du mich?!!!“ Es war weniger eine Bitte als eine Anordnung, denn der Mann hatte am Ende sein Grinsen bereits wieder abgelegt.
 

„Peng-ya, du gehst mit ihr!“, gab Law den Befehl, wodurch Pengin seine Aufmerksamkeit zwar auf den Sprechenden legte, zugleich ihn aber eher verständnislos ansah. Law hob dann kurz andeutend die Hand hoch. „Lass sie nicht aus den Augen! Ich blicke bei ihr nicht ganz durch“, flüsterte der Mann so, dass nur er oder gegeben falls sein Sitznachbar es hören konnte. Pengin wiederum schürzte die Lippen. „Warum sollte ich den Babysitter spielen? Sie ist immerhin deine Eroberung!“ Er war ganz offensichtlich gegen die Anweisung, doch erhielt er nur einen bösen Blick seitens seines Kapitäns. „Befehl des Käpt‘n, du weißt schon?!“ Pengin rollte einfach nur mit den Augen. Er hatte gewusst, dass sein Käpt‘n das sagen würde. Dieser Satz war sozusagen fast gleich einer Trumpfkarte, die sein Freund gerne einmal ausspielte, nur um seinen Willen durchboxen zu können. Pengin aber beäugte den Dunkelhaarigen immer noch skeptisch, dann sah er aber kurz zur Tür, wo die Frau gerade dabei war den Speisesaal zu verlassen. Kurz bevor sie von der zufallenden Tür verdeckt wurde, konnte er noch einen kurzen Blick auf ihre wohlgebaute Rückseite erhaschen. Pengin grinste spitzbübisch, während ihm unweigerlich nicht ganz jugendfreie Bilder im Kopf herumschwirrten. Naja, wenn er nochmal darüber nachdachte, konnte es ja nicht schaden ein wenig Zeit mit der hübschen Blondine zu verbringen. Wie immer setzte das Nasenbluten ein, doch er wischte es bloß mit dem Handrücken weg und gluckste idiotisch auf. „Al-lles klar! La-… Eh... Aye, Käpt‘n!“, stotterte Pengin und flog förmlich zur Tür, dabei den stirngerunzelten Blick im Rücken seitens seines Freundes ignorierend. „Mach nichts Unüberlegtes! Hab… einfach nur ein Auge auf sie!“, rief Law noch hinterher, als Pengin auch schon aus der Tür war.
 

„Hey warte! Käpt‘n! Warum erlaubst du ihm auf die Frau aufzupassen? Ehem, ich meine, ich bin da doch der bessere Mann für diesen Job, nicht!?“, rief plötzlich Shachi-ya, sein rothaariger Kindheitsfreund auf und tippte dabei immer wieder mit den Fingerspitzen aneinander. „Ich… Ich kann sie beschützen, hehe, besser auf sie aufpassen… Heehee… Sie, heehee …anfassen…“, flüsterte der Kerl vor sich hin, wobei er am Ende anscheinend wieder in seine wohl schmutzige Gedankenwelt abgedriftet war. Nebenbei bemerkt, erkannte Law das daran, dass der andere bereits wieder etwas sabberte. Laws Blick war Peng-ya gefolgt, als dieser ebenso an Deck gehetzt war, aber nun kehrte seine Aufmerksamkeit auf den rothaarigen Kappenträger zurück. „Du! Lass deine Finger lieber bei dir selbst!“, grummelte er, und ließ seinen Ton sehr befehlshaberisch klingen. Seine Aussage verfehlte ihre Wirkung nicht, da der andere sichtlich zusammenzuckte, fühlte er sich doch offensichtlich bei seinem unartigen Verhalten ertappt. „Aber, das… Ich meinte es nicht so“, murmelte Shachi-ya im Versuch sich wieder einmal herauszureden, jedoch war sein Tun eher unzureichend, sodass es kommen musste, wie es kam: Der präsente Teil der Crew brach schlagartig in schallendes Gelächter aus. Auch Law fand es jedes Mal amüsant, wie Shachi-ya immer wieder versuchte sich aus solchen Situationen herauszureden. Es war innerhalb der Crew allgemein bekannt, dass er, sowie natürlich auch Peng-ya, es liebten jedem nächstbesten Rock hinterher zu gaffen! Sein rothaariger Freund stellte sich dabei aber wirklich immer selten dumm an, weil er es meist zu offensichtlich tat. Law konnte nur den Kopf schütteln und unterstützte seine nächsten Worte mit einer Geste. „Ja, ja mein Freund… Wir kennen alle deine kleinen, versauten Gedanken…“, schmunzelte er dann und nahm ebenso am Tisch Platz.

SAN FARUDO: Droge

Droge
 

Einige Zeit später an Deck der Polar Tang…

Pengin hatte gerade das Außendeck betreten und sah sich nach dem schönen Mädel um. Er fand sie zu seiner Rechten, wie sie mit den Unterarmen gestützt an der Reling lehnte. Langsam näherte er sich ihr und ließ dabei seinen Blick, observierend über sie wandern: Sie rauchte ihre Zigarette - oder wenn er der Konversation zwischen ihr und Law richtig gefolgt war - ihren Joint. Ihr rechtes Bein hatte sie hinten quer über das andere erhoben und kratzte sich leicht mit den Zehen am Linken. Sein Blick wanderte ihre wohlgeformten Beine hoch, über ihre weiße bleiche Haut und ruhte dann, wie sollte es anders sein, auf ihrem Hintern… Pengin konnte leider nicht verhindern, dass seine Nase erneut zu bluten anfing, auch wenn er sich extra gerollte Taschentuchschnipsel in die Nasenlöcher gestopft hatte. Es half nichts. Schon nach kürzester Zeit waren sie mit frischem Blut vollgesogen und es wurde auch nicht besser, als die Frau sich nun erhob und anfing sich zu strecken. Dabei verrutschte das Handtuch, welches sie um ihren Körper gewickelt hatte, gefährlich weit hoch. Oder sollte er besser sagen, glücklicherweise? Ja bitte, es sollte doch noch ein bisschen höher rutschen, dachte er sich. Aber kurz darauf fanden seine vorfreudigen Gedanken ein jähes Ende, da die Frau mit ihrem Tun stoppte und ihre Arme wieder herunternahm. Pengin musste schon sagen, dass er darüber bitterlich enttäuscht war, doch sein Unmut löste sich sofort wieder auf, als die Morgensonne, die sich langsam am Horizont erhob und über das Meer glitzerte, das Haar der Blondine glitzern ließ. Sie schüttelte es auch noch, sodass er sie wahrlich nur als Schönheit bezeichnen konnte.
 

Endlich war B wieder an der frischen Luft und konnte ihre angefangene Sache zu Ende bringen. Nachdem Anzünden, zog sie einmal kräftig und inhalierte den etwas bitteren Rauch, der ihr aus ihren selbst fabrizierten Joint entgegenkam. Es schmeckte einfach ekelhaft, das musste sie schon sagen, dennoch verflog ihre Anspannung und ihre Muskeln entspannten sich sogleich, der Kater war wie weggeflogen. Auch ihre Sinne normalisierten sich wieder und so bemerkte sie, die Anwesenheit des Mannes hinter sich. Hm, das war doch dieser Pinguinmann, oder nicht? Es schien sich wohl doch nicht nur um ein Kostüm zu handeln. Ein Fakt, den sie sich notieren sollte… Nach kurzem Hinschauen, schnell und unbemerkbar über ihre Schulter hinweg, konnte sie sagen, dass der Kerl ihr schon wieder auf den Hintern starrte, genauso wie vorhin beim Verlassen der Kombüse. Sollte sie etwas Spaß mit ihm haben und ihn etwas ärgern? Ruhig atmete sie wieder aus. Ganz klar, schien der Mann dem weiblichen Geschlecht nicht abgeneigt zu sein und sie konnte auch herausfinden, wie viel es brauchte, um an Blutverlust zu sterben, wenn man seine Angewohnheit wie ein Wasserfall aus der Nase zu bluten, mit einbezog. Und alles nur bei der Vorstellung einer Frau? Schon eine interessante Sache… Sie streckte sich mit voller Absicht einmal genüsslich, während sie weiterhin in die Ferne starrte. Da war es wieder! Der strenge Geruch der roten Flüssigkeit lag in der Luft. Aber naja, so sehr sie es auch herausfinden wollte, sie sollte sich nicht ablenken lassen. B musste seufzen. Dann fiel ihr aber schon das Nächste ein und so stellte sie sich die Frage, wie der schwarzhaarigen Piratenkapitän wohl reagieren würde, wenn sein Kamerad wirklich an einer Verminderung seines Lebenssaftes starb? Sie sollte sich das auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. Kurz darauf nahm sie wieder eine normale Pose ein, ganz klar zum Unglück des schwarzhaarigen Mannes.
 

„-misstrauisch. Immer auf der Hut. Hasst es, die Kontrolle zu verlieren und seine Tätowierungen… Hm, wirklich mysteriös dieser eine Mann, ja, ja… Aber es ist irgendwie interessant, ist es doch, nicht?“, vernahm Pengin, wie die Dame ihm gerade etwas zu murmelte, nachdem er vor sie getreten war. Da er den ganzen Kontext nicht folgen konnte, stand ihm aber leider nur Unverständnis ins Gesicht geschrieben. Pengin fragte sich unweigerlich, was die Frau wohl damit sagen wollte und war drauf und dran, diese Frage nochmals laut zu äußern. Zur gleichen Zeit wandte sich die Weißblondine aber vollends zu ihm herum und sah ihm direkt in die Augen. Indes zog sie immer mal wieder an der vermeintlichen Zigarette. Sie in- und exhalierte, wodurch ihn im Anschluss langsam der ausgestoßene Rauch erwischte und über seine Nasenflügel hochkroch. Mit der Zeit kam es Pengin vor, als würde seine Sicht irgendwie immer schummriger werden. Er schloss die Augen, um einmal kurz darüber reiben zu können, doch es half nicht. Als er die Augenlider wieder öffnete, machte ihn das präsentierte Bild sprachlos: Die Frau war plötzlich von einer schimmernden Aura umgeben. Und lächelte ihn an? Sie sah für ihn wie ein Engel aus. Und war das Musik oder bildete er sich die Melodie nun bloß ein? Mh, er empfand den Klang als lieblich und so fragte er sich, ob er ihn vorher schon mal gehört hatte… Wenn er darüber nachdachte, dann konnte das Lied doch aus seiner Sammlung stammen, nicht? Seiner Romantiksammlung wohl gemerkt, wodurch kurz darauf ein dümmliches Grinsen sich allmählich auf seinen Zügen bildete. Auf einmal schien Pengin mit sich und der Welt total im Einklang zu sein und er könnte auch schwören, dass sich im nächsten Moment viele kleine, bunte Schmetterlinge um den Kopf der Frau tummelten. Die Flatterwesen summte ein Lied, dass beim genaueren Hinhören, klang wie eine Art Aufforderung an ihn: „Küss sie! Küss sie!“ Indes im Hintergrund sprangen nun auch noch Seepferdchen aus den Fluten, wieherten und platschten wieder ins blaue Nass hinein. Dann auf einmal stand ein kleiner, etwa 10 cm großer Law am Rand des Handtuches der Weißblonden und war gerade dabei in den Abgrund zwischen zwei rundlichen Erhebungen, die wohl ihre Brüste darstellten, zu verschwinden, aber nicht ohne ihm noch etwas zu zurufen: „Anweisung des Käpt‘n!“… Sein Grinsen expandierte und seine Nase glich nun wortwörtlich einem blutigen Wasserfall. Mit ausgestreckter Hand übergab Pengin sich anschließend vollends seinen imaginären Wahnvorstellungen, von denen er aber überzeugt war, dass sie in Echt passierten…
 

Währenddessen hatte B sich schon wieder auf den Weg ins Innere gemacht, dabei schnippte sie noch den übrigen Joint-Stummel über Bord und hielt folgend höflicherweise die Tür auch für ihren Begleiter auf. War doch selbstverständlich. Doch als sie mit müden Augen über ihre Schulter sah, musste sie doch eine Augenbraue heben bei dem Eindruck, der sich ihr übermittelte: Der Pinguinmann hatte sich offensichtlich zum Teil ausgezogen. Das obere Teil seines Overalls hing nun lose an seinen Hüften herab, einen Arm hatte er sogar auch aus dem darunterliegenden Tanktop bekommen und irgendwie hatte er es auch geschafft einen seiner Schuhe an die Balken der Reling zu knoten. Doch das Verstörende an dem Ganzen war allerdings, dass er offensichtlich beschäftigt war, hm, mit schweinischem Gerede zwischen ihm… und dem Geländer? Huh, das war neu für sie! Schlussendlich tat sie es dann aber nur mit einem Schulterzucken ab, drehte sich um und ließ ihn zurück. Nichtsdestotrotz musste sie sich dazu unbedingt noch eine Notiz machen. Wirklich verwunderlich, aber die Welt war immer schon voller Mysterien gewesen, die man hinterfragen sollte. Wieder seufzte sie, während sich die Tür mit einem Quietschen hinter ihr schloss.
 

Später im Speisesaal, im Zuge einer Diskussion…

„… Das ist der Plan und wir werden ihn so ausführen!“, orderte Law und gestikulierte im Raum herum, um somit seine Aussage noch zu unterstreichen. „Aber, es dauert so lange! Wann werden wir endlich in die Neue Welt reisen?“, meckerte Shachi-ya schon wieder und dabei war er nicht allein, denn auch andere am Tisch quäken auf. Langsam ging es ihm echt auf die Nerven, aber doch musste Law zugeben, dass seine Leute Recht hatten und wie so oft, wenn eine drohende Migräne sich anbahnte, rieb er sich die Nasenbrücke. „Ich habe mir das Ganze auch etwas schneller vorgestellt!“, murrte er, als der Smutje der Crew ihm eine weitere Tasse seines morgendlichen Kaffees brachte. „Es sind jetzt schon 4 Monate. Mal abgesehen von dem kürzlichen Event, aber vielleicht sollten wir uns etwas anderes einfallen lassen?“, sagte der Koch, wobei Law ihm als Dank für die erlösende Brühe zunickte, aber den Vorschlag einfach überhörte. Er wollte nicht an dieses 'Event' erinnert werden und außerdem beschäftigte ihn gerade etwas anderes. Er sah hoch zur Uhr, die über der Eingangstür hing und wie er erkannte, waren schon vierzig Minuten vergangen! Seine Mundwinkel verzogen sich, da er sich über Peng-ya grämte. Warum verdammt dauerte das so lang? Eine Rauchen, sich Anziehen, die Sachen zusammenpacken und Gehen, dazu braucht man doch wirklich nicht so lange!
 

Es war ermüdend, wirklich nur ermüdend. B versuchte fokussiert zu bleiben und der Diskussion zu folgen, doch schien ihre Konzentration wirklich flöten gegangen zu sein. Vor einiger Zeit hatte sie wieder den Raum betreten, unbemerkt verstand sich und hatte bemerkt, dass sich nun die gesamte Crew eingefunden hatte. Leider hatte sie nur ein Bruchstück des Plans mitanhören können, während die Crew mit Klagerein um sich warf. Sie hatte sich im hinteren Teil der Räumlichkeit hingesetzt, im Schneidersitz und hatte wie immer bei solchen Versammlungen, ihr kleines Notizbüchlein im Einsatz. Um nicht gänzlich einzuschlafen, ermahnte sie sich um Konzentration, denn ihre Gedanken sollten nicht noch mehr auf Wanderschaft gehen. Unterstützend klatschte sie sich dann auch noch mit den Handinnenflächen an ihre Wangen. Die Tat sollte sie daran erinnern, wo sie stehengeblieben war. Sie blickte wieder auf ihr Notizbuch und las sich noch einmal ihren letzten Eintrag gedanklich vor:
 

✎ Der derzeitige Plan der Heartpiraten = die Jagd auf andere Piraten

✎ Der genaue Grund dafür = ??
 

Des Weiteren hatte sie den Eintrag eines der Crewmitglieder aktualisiert und überflog auch noch den Rest ihrer fein geschwungenen Handschrift:
 

✎ Smutje der Heart Piraten = M.C. für Mafi Cobia~

✎ Spitzname = Kukku

✎ Geschlecht = männlich

✎ Aussehen = etwas plump, aber muskulös, schwarzer Schnauzbart (Moustache), glatzköpfig

✎ Alter = 35

✎ Größe = 2 Meter ~29 cm

✎ Blutgruppe = XF

✎ Herkunft = North Blue

✎ Angewohnheiten = Lesen und Kochen
 

Humph, das war ja nicht gerade einfallsreich! Ein Koch, dessen Spitzname ‚Kukku‘ war. B kritzelte noch etwas dazu und sah dann wieder zur Gruppe hinüber. Alle Anwesenden der Crew – sie musste mit den Finger zählen - inklusive der Rest zusammengezählt waren 19 Mitglieder, die die Heartpiraten aufweisen konnten. Sie kniff ihre Augen zusammen. Also, wenn sie sich jetzt nicht verzählt hatte, dann hatten die Piraten also ein neues Mitglied. Ihr Blick schwebte zur Seite und sie fing an das neue Gesicht zu ihrer Rechten zu analysieren:  Das neue Mitglied war weiblich und schien, um die 1.70m groß zu sein. Die Frau war in guter körperlicher Verfassung, sah sportlich aus, aber nicht so sehr um sie als kräftig bezeichnen zu können. Also war sie damit eher ungeeignet für den Nahkampf. Des Weiteren hatte die Dame dunkles braunes, voluminöses, gelocktes Haar und besaß ebenso braune Augen. Ihre Haut war leicht gebräunt. Sie trug goldene Ohrringe und hatte auch einen rosigen Lippenstift aufgetragen… Das nächste Detail was ihr auffiel war, dass die Piratin Handschuhe trug, was wiederum auf vorsichtiges und überlegtes Handling hindeuten könnte. An der Unterseite ihrer Unterarme konnte man einen leichten Ausschlag erkennen… B vermutete, dass dies von medizinischen oder biologischen Substanzen herrührte und dass die Frau dadurch vielleicht eine Apothekerin sein könnte. Möglich wäre es, wie sie fand und versank immer weiter in Gedanken, wobei sie unbewusst anfing an ihrem Kugelschreiber zu nuckeln. Sie kannte die Frau nicht, ihr Gesicht war ihr unbekannt, jedoch stand auf ihrem Armband das Wort ~IKKAKU~ eingraviert. Das sollte dann wohl ihr Name sein, den sie nun zusammen mit den anderen Fakten niederschrieb.
 

Urplötzlich hielt Law in seinem Tun inne und versteifte regelrecht als er ungewöhnliche Geräusche vernahm. Er hatte seinem Koch immer noch nicht geantwortet, also hatte die einzige Frau am Tisch im gleichen Moment ihre Gedanken zu dem Thema aussprechen wollen, doch mit einer einzigen Gestik seitens ihm, ließ er sie verstummen. „Wir könnten au-??“ Die Braunhaarige sah ihn leicht verwirrt an, also legte Law seinen Finger, zum Zeichen still zu sein, an seine Lippen. Augenblicklich wurde es still und alle warteten darauf, dass er, als ihr Käpt‘n, den abrupten Umschwung seines Verhaltens erklärte, doch er drehte sich auf seinem Sitzplatz nur langsam um. Mehrere Blicke folgten seinem, bis seine Augen förmlich auf der Frau, die nahe der Küchenzeile im hinteren Teil saß, festklebten. Seine Kameraden hielten augenblicklich geschockt die Luft an. Law wiederum verteufelte den Umstand, dass er die Weißblondine bis jetzt überhaupt nicht bemerkt hatte! Der Gedanke an seine Achtlosigkeit und der Anblick, wie sie gerade irgendetwas in einem Heftchen notierte, ließ augenblicklich seine Alarmglocken schrillen. „Glaubst- Glaubst du, sie hat alles gehört?“, flüsterte ein Crewmitglied dem anderen zu und unterstrich damit nur seinen Verdacht, während er vorsichtshalber schon mal sein Tischmesser umfasste. Sicher war sicher, wie Law fand! Egal was passieren würde, er würde bereit sein. Er würde sich jederzeit einem Kampf stellen, auch wenn er sein Schwert gerade nicht bei sich hatte. Ruhig und mit möglichster Vorsicht fuhr Law fort, die blonde Frau genauestens unter die Lupe zu nehmen.
 

Auf einmal fühlte B sich, als würde man sie beobachten und so unterbrach sie kurz ihre Schreibaktivitäten, um hochzusehen. Und tatsächlich, teils befangene Blicke waren auf sie gerichtet und jeder schien darauf zu warten, dass sie etwas zu der ganzen Situation sagte. Doch ohne irgendeine Erklärung abzuliefern, starrte sie mit Schlafzimmerblick in die Runde, als sei nichts Ungewöhnliches vorgefallen. Einigen der Anwesenden stellte es die Gänsehaut auf, wie sie bemerkte. Plötzlich vernahm sie eine tiefe, schneidende Stimme, die zu ihr sprach. „Seit wann, bist du schon hier?“ Sie wiederum aber ignorierte die Worte und schrieb sich nur wieder etwas auf. Im Augenwinkel aber nahm B eine Bewegung wahr und sah wie ein böse dreinblickender Mann mit verengten Augen, sich bedrohlich erhob. „Also bist du doch ein Spion?“, beschuldigte diese liebliche Stimme von vorhin sie ungestüm. Augenblicklich jagte es ihr einen Schauer über den Rücken und sie fand, dass der Stimmklang ihr sehr gefiel. Es war zu erwarten gewesen, dass der Pirat, der wohl nicht um sonst Chirurg des Todes genannt wurde, einen herben Tonfall anschlagen konnte. Wieder etwas Neues, was sie sich notieren konnten, wodurch ihr Tun einfach kein Ende fand. Aber dennoch sollte sie nicht länger unhöflich sein und den ฿ 250 Millionen Beli-Mann nicht länger auf eine Antwort warten lassen. „Bin vor einiger… Äh, nicht unhöflich… Mmh, man sollte nicht… Naja, unterbrechen… Nicht wahr, mein Lieber?!“, murmelte sie unzusammenhängend vor sich hin, wodurch sie wohl nicht wirklich gehört worden war. Aber im Moment war B viel zu abgelenkt, als dass sie sich klarer ausdrücken konnte. „Rück das Notizbuch raus! Und beantworte gefälligst meine Fragen, wenn du noch länger am Leben bleiben willst!“, grummelte sie erneut wieder diese eine Stimme an, wobei der Ton nun mehr einem tödlichen Knurren glich. Ihre Aufmerksamkeit wurde deshalb endlich auf ihr Gegenüber gelenkt und so erblickte sie, wie jeder der einzelnen Männer, inklusive des Bären und der Frau, sie angriffsbereit ins Visier genommen hatten. Das Haustier der Piraten hatte seinen Körper in einer ulkigen Weise positioniert, aber wenn sie genauer nachdenken würde, könnte sie die Haltung eindeutig als eine Kung-Fu Stellung identifizieren. Im nächsten Moment meldete sich wieder die brummende Männerstimme in einiger Entfernung vor ihr. „Und wo zum Teufel ist mein Nakama?“, wollte der Mann wissen.
 

Law war einfach zu nachlässig gewesen. Die Frau war offensichtlich nicht nur eine Schickse. Dies würde ihm nun wohl endlich klar sein!! Law konnte nicht anders, als sich gedanklich fast schon selbst zu verspotten. Indes machte er einen weiteren Schritt auf die Dame zu, um schlussendlich herauszufinden, mit wem er sich nun schon wieder angelegt hatte. Ihre nächsten Worte jedoch ließen jeden einzelnen Zentimeter seiner Gliedmaßen verkrampfen. „Hm, weiß nicht… Vielleicht ist er tot umgefallen?“, bemerkte die Blondine nonchalant überlegend, wodurch seine Zähne gefährlich laut gegeneinander rieben. Indes fing sein Gegenüber wild an mit den Händen zu gestikulieren und erklärte sich weiter. „Sieh her. Das Blut… Humph, eliminieren… und an Deck…“ Mehr sagte sie nicht, nach diesem unzusammenhängenden Gequassel ihrerseits und so trat Stille ein. Law aber musste kein Genie sein, um zu verstehen was der Inhalt ihrer Aussage war, so jedenfalls vermutete er. Sein Körper spannte sich dadurch zusehend an. Er dachte an Peng-ya~ Einer seiner Männer, einer seiner ältesten Freunde und stellte sich vor, wie sein lebloser Körper tot am Boden lag, eliminiert durch die Hand der Frau!!! Law musste die Augen schließen und besann sich noch einmal an den lachenden Schwarzhaarigen, doch der Gedanke daran ihn nie wieder zu sehen, irritierte Law bis aufs Äußerste. Seine Faust ballte sich unweigerlich fester um den Messergriff in seiner rechten Hand. Sekunden später entwich ein tiefliegendes Knurren seiner Kehle und er musste sich daraufhin wirklich zwingen erstmal wieder durchzuatmen. Besser war es, wenn er seine Fassung nicht vollends verlor! Law musste konzentriert bleiben, auch wenn von seinen Männern bereits ein trauriges Schniefen zu vernehmen war. Nein, er durfte den Fokus jetzt nicht aus den Augen verlieren! Mit resoluter Entscheidung, die nur mehr einen Gedanken zu ließ, öffnete Law wieder seine Augen. In Gedanken schrie er die Frau regelrecht an, dass sie bitter dafür bezahlen würde, Hand an seinen Kameraden angelegt zu haben!!! Laws Augen wirkten starr und trieften nur mehr so vor Hass, während er sich im Stillen schwor Rache an ihr zu nehmen.
 

B blickte auf einmal in teils traurige, teils zornige Gesichter und sie bemerkte auch, wie es dem Rothaarigen richtige Tränen in die Augen trieb. Der Rest der Heartpiraten schien aber mehr dazu bereit zu sein, jeden Moment einen Schlag gegen sie auszuführen, doch ein überraschter Ausruf ihrerseits, ließ alle auf halbem Weg mit Obacht innehalten. „Oooho? Hm, welche Neuartigkeit ist das denn?“, nuschelte sie und starrte auf das Etwas vor ihr. Die anderen Anwesenden ignorierte sie dabei vollkommen. „Humph? Ah, da ist ja noch eine Zweite?“, machte sie überrascht, als sie noch so ein Objekt, wie zuvor, mit derselben Kontur vorfand. Was sollte sie jetzt tun? Sollte sie womöglich erstmal daran lecken?? Ja, das klang nach einer guten Idee. Immerhin könnte sie dann sagen, um was es sich handelte. Auch Neugeborene taten es auf diese Weise, warum sollte es dann bei ihr nicht funktionieren? Gesagt, getan, streckte sie folgend ihre Zunge etwas hervor und ließ die Spitze sanft über einen der fingerförmigen Stiele gleiten. Ihr Tun wurde fassungslos von den Umstehenden verfolgt. „Hä? Das schmeckt nicht… schlecht~ Oh? Und auch etwas salzig?“, befand sie, während ihre Worte von einem weiteren Schlecker abgelöst wurden. Fortwährend wurde ihr Tun immer sinnlicher und zog wahrlich jede Aufmerksamkeit auf sich. Sprachlose, teils errötete Gesichter folgten der Handlung der schlappernden Geräusche. Plötzlich aber hielt sie inne, war ihr doch wieder der vorderste Mann der Formation eingefallen. Sie sah mit gesenkten Lidern und einem fragenden, verführerischen Ausdruck in den Augen hoch. „Schmeckt gut~“, bemerkte sie und ließ ihre Zunge noch einmal genüsslich über das Objekt vor ihr gleiten. „Möchtest du auch mal kosten? Willst du doch, nicht wahr?“, flirtete sie den Mann folgend mehr als deutlich an.
 

Das Verhalten der Frau schien zu Laws Leid Früchte zu tragen. Innerhalb seiner Jeans hatte er doch kurz einen stimulierenden Impuls verspürt. Er musste unweigerlich schlucken, doch zur selben Zeit konnte Law sich dafür nur schämen. Es ärgerte ihn wirklich und er konnte sich selbst nur fragen, was denn nur los mit ihm war!!?? Verdammt~ Ständig belehrte er seine Kameraden und nun musste er es bei sich selbst machen. In einem unbeobachteten Moment zog er mit einer schnellen Handbewegung seine Hose wieder etwas in Position, wobei er die weißblonde Frau keineswegs aus den Augen ließ. Während Law versuchte, wieder die Kontrolle über seine Körperfunktionen zu erlangen, führte er aber auch mit schweifenden Augen seine Observation über die Dame fort: Sie wirkte im Moment nicht gerade, als würde sie zu Hundertprozent in Ordnung sein! Der Gesichtsausdruck der Frau wirkte müde. Ihre Augenlider waren kaum geöffnet und es schien für ihn, als würde sie im Sitzen gleich einschlafen oder eben gerade erst aufwachen. Ihre Augen erschienen ihm nicht fokussiert, sondern wanderte immer leicht hin und her. Ebenso waren sie leicht gerötet und es stachen der Frau ganz leicht verfärbte dunkle Ringe unterhalb, sowie leicht um die Augen, hervor. Diese Verfärbungen wurden in Fachbereich auch als sogenannte Halo bezeichnet… Wenn Law raten müsste und die Fakten zusammenfasste, würde er als Arzt ganz klar davon ausgehen, dass sie Symptome eines Junkies zeigte! Aber konnte das sein? Er überlegte und da fiel ihm ihr vorher selbstfabrizierter Joint ein. Das war es! Es schien wohl, dass die Weißblonde in diesem Augenblick wohl einfach nur von diesem Kraut berauscht war. Law hatte sich noch gedacht, dass das Inhalieren solch einer Menge dieser Substanz nicht ohne Nebeneffekte bleiben würde. Als er gedanklich langsam wieder in das Hier und Jetzt zurückfand und sich eigentlich wieder mit der Frau hatte beschäftigen wollen, tat jene etwas Unvorstellbares! Sie biss sich urplötzlich selbst in die Hand und schaffte es somit, ihn und die gesamte Crew, synchron auf eine komödiantische Art und Weise laut aufschreien zu lassen. „FRISS NICHT DIE EIGENE HAND AUF!“, echote es lautstark fast durch das ganze Schiff.
 

„Hä? Oh, darum… Ehm, es hat beim Reinbeißen ja schon ein kleinwenig gekniffen“, reagierte sie verdutzt auf das Geschehene. Daraufhin verlor ihr Publikum den Halt und kippte ob der Absurdität einfach um. B indes ließ endlich von ihrer Hand ab, welche sie vorhin als Neuartigkeit entdeckt hatte. Sekunden später meldete sich tobend der Rothaarige aus der Heartpiratencrew mit noch halbgeöffneten Mund, ob seines Unglauben zu Wort, wobei er immer noch am Boden hockte. „Echt jetzt?“ Der Mann rieb sich mit dem Ärmel über die feuchten Augen und über die leicht geröteten Wangen, ebenso zog er seinen vorher verlorenen Speichel aus dem Mundwinkel zurück. Sie wiederum staunte und wunderte sich darüber, dass plötzlich alle so gestresst aussahen. Und ehm, warum waren sie alle nochmal hier? Unverständnis war ihr ins Gesicht geschrieben und der Fakt, dass nun alle am Boden saßen, lenkte sie erst recht wieder ab. Warum sie das wohl taten? Kurz darauf erblickte sie eine weitere überraschende Entdeckung und wurde abgelenkt. „Ohoo… Was is-?“, fragte sie sich, doch sie wurde in ihrem Tun vom Geschrei von Mr. Trafalgar Law unterbrochen. „ES IST DEINE EIGENE VERDAMMTE HAND… SCHON WIEDER!“, keifte er laut. Ihr fragender Blick, der wirklich nur auf ihre linke Hand gerichtet war, wandte sich nun, dem auf komödiantische Weise mit der Hand schwingenden Mann, zu. Er wirkte ziemlich gestresst, wenn man das so sagen durfte, doch er schien sich langsam wieder zu beruhigen, nachdem sie ihre Hand wieder gesenkt hatte. „Richtig~“, erinnerte sie sich zurück, woraufhin sie den Dunkelhaarigen dann wieder nur anstarrte. Es brach erneut Stille über den Raum herein, bis nach ein paar Minuten ein ängstliches Schlucken zu hören war und ein Flüstern durch die Reihen ging. „Hat irgendjemand sie blinzeln gesehen?“
 

Law indes schwenkte furios seine Hand zur Seite, dieses Mal, um seinen Unmut zu unterstreichen. „Leg dich nicht mit mir an, Frau!“, zischte er böse, „Du kommst hier her, schnüffelst im Schiff herum! Du wagst es sogar einem meiner Männer etwas anzutun und du hast nichts Besseres zu tun, als Spaß auf deinem Trip zu haben, ja?“ Law hatte angefangen schwer zu schnaufen. „DER HIMMEL BEWAHRE, DU WIRST DAFÜR LEIDEN! AUF DIE MIR GRAUSAMSTE, NUR ERDENKLichste Art und Weise!“, grollte er los, wobei er zum Ende hin immer leiser geworden war. Bedrohlich trat er einen weiteren Schritt auf die Weißblonde zu, das Messer in seiner Hand schon erhoben, um es auf sie zu werfen. Bevor er aber agieren konnte, wurde Law plötzlich von einem Poltern außerhalb der Kombüse, auf den Gängen des U-Bootes, abgelenkt. Unverzüglich drehte er sich herum, um zu sehen, ob nicht noch ein weiterer Feind dort auf ihn lauern würde. Doch die Szene, die sich ihnen allen vorstellte, überraschte nicht nur ihn. Jeder starrte verdutzt auf die aufschwingende Tür, in der nun der totgeglaubte Schwarzhaarige unversehrt stand. Die Tür indes knallte gegen die Wand, während Peng-ya einfach hereinspazierte, als sei nie etwas gewesen. Auch schien es, dass auch er offensichtlich eine hervorragende Zeit zu haben schien. „Ah, da bist du ja~ Law, Käpt’n, mein Lieblingschirurg~♥ Sieh her, ich- Ich möchte dir… Oh, Mann, ehm, lass mich überlegen… Äh, wie war nochmal dein Name?“, fragte Peng-ya, wobei er sich verlegen am Hinterkopf kratzte und rote Papierschnipseln in den Nasenlöchern stecken hatte. Offensichtlich wollte der Mann ihm jemanden neben sich vorstellen, aber der Anblick verwirrte Law und es stand ihm wahrlich ein Fragezeichen im Gesicht… ?

SAN FARUDO: Schmiergeld

Schmiergeld
 

Der Käpt’n schien wohl schon in der Lage zu sein mit der neuartigen Situation umgehen zu können, jedoch brauchten Shachis Gedankengänge weitaus länger. Nichtsdestotrotz erlebte er gerade wohl einen seiner glücklichsten Momente in seinem 26-jährigen bisherigen Dasein oder eher den Glücklichsten. Sein bester Freund, seit er sechs Jahre alt war, stand vor ihm und das Beste daran war, er lebte. „Peng? Alter? …Mann, du lebst ja noch?“, entkam es ihm überrascht, wobei Shachi langsam seine Waffe herunternahm und seine Arme ausbreitete. „Und ich dachte schon du wurdest umgebracht von dieser… Ehm, Verführerin…“, hüstelte er mit immer noch wässrigen Augen, äugte aber kurz über seine Schulter zurück zu der seltsamen Frau. Seine Worte hatten nicht im Ansatz so geklungen, als hätte er überhaupt kein Interesse an ihr. Das Murmeln im Hintergrund nahm Shachi kaum war und auch die Adressierte schien endlich auf ihn aufmerksam zu werden. Sie fokussierte ihre Augen auf ihn, wobei sie ihren Kopf leicht zur Seite neigte. „Huh? Wer wurde umgebracht?“, fragte sie. Shachis Aufmerksamkeit indes war schon wieder auf seinem, um ein Jahr älteren, Freund gefallen, jedoch antwortete er ihr abgelenkt mit schwenkender Hand. „Hm?? Ah, na Peng da~“ Dann als Shachi sein Gespräch mit dem Dunkelhaarigen fortführen wollte, äußerte sich die Frau noch einmal. „Wer ist dieser ‚Peng da~‘?“, rätselte sie und so war es für alle klar, dass die Frau aber so gar nichts kapiert hatte. Shachi wandte sich deshalb wieder halb zu ihr um und sah, dass sie ihre Arme verschränkt hatte, auch vergaß er ein Detail vollkommen. Und zwar, dass er eigentlich mit einer Frau sprach, denn normalerweise war er ja nicht so gesprächig mit ihnen. „Argh, nun spiel nicht die Dumme!“, gab Shachi von sich und verwies mit dem Finger auf die Person, um die es ging. „Der hier. Das ist Peng!“ Doch seine Ausführungen ließen das Mädel nur den Mund verziehen. Er vermutete, dass sie jetzt wohl vollkommen den Faden verloren hatte.
 

Das Erste, das Law vorhin bemerkt hatte, nachdem Peng-ya den Raum betreten hatte, war, dass der Mann ganz und gar nicht er selbst zu sein schien: Ungewöhnlicherweise trug sein Freund einen schwarzen Anzug mit gelbem Hemd darunter. Auch hatte er sich eine mehr oder weniger festgeschnürte Krawatte um den Hals gebunden und wo normalerweise ein Anstecktuch hingehörte, hatte er ein Blumenbouquet in der linken Brusttasche stecken. Zwar trug Peng-ya noch immer seinen üblichen Hut, doch darüber hatte er sich einfach einen Zylinder aufgesetzt… Und als wenn das noch nicht schräg genug wäre, gab es eine Sache, die Law noch weitaus mehr beunruhigte. Nämlich stand neben dem Mann ein Mopp, und nicht nur ein Mopp, denn er hatte darüber hinaus auch noch ein Gesicht. Und war das da Lippenstift? Vor Law zeichnete sich wahrlich etwas Unglaubliches ab: Der beschissene Besen hatte nicht nur ein Gesicht, sondern trug auch noch Kleidung. Ein weißes Kleid mit einer pinken Schleife im Haar… Echt jetzt? Was zur Hölle ging hier nur vor sich? Die Welt um Law herum, hatte jetzt wohl eindeutig nicht mehr alle Tassen im Schrank. „Peng-ya? Alles klar bei dir? Bist du verletzt? …Mann, was ist los mit dir?“ Er musste einfach fragen, doch dann lehnte die Schiffsapothekerin den Kopf zur Seite und brachte ihn mit ihrer Aussage dazu seine Stirn, um noch eine Nuance tiefer zu runzeln. „Ist das eines von meinen?“, wunderte die Brünette sich. Law sah zu ihr, doch sie zuckte nur mit den Schultern, nachdem sie seinen Blick bemerkt hatte. Dazu fehlten ihm wirklich schlichtweg die passenden Worte! Dann aber verfolgte er den Dialog mit, den Shachi-ya mit seiner Ex-Bettgeschichte gerade am Laufen hatte und bemerkte, dass die Frau wohl keinem einzigen Wort folgen konnte.
 

„Humph, aber für mich sieht er nicht tot aus…“, sagte B, als traue sie der vorherigen Aussage nicht. Der rothaarige Mann behauptete, dass jemand gestorben wäre und dann sagte er auch noch, dass es der Cosplay-Mann wäre, aber wie sollte das möglich sein? Er stand doch gerade vor ihr oder nicht? Immer noch mit dem Finger auf das Offensichtliche zeigend, nervte sie den Ballonmützenträger wohl, denn der Griff um seine Waffe wurde fester. „Ja, das sehe ich jetzt auch!“, empörte jener sich. „Mmh, aber du hast behauptet, dass er umgebracht wurde?!“, bemerkte sie. „Nein! Das warst du, die das gesagt hat!“, stellte der Mann klar. Sie wiederum verschränkte ihre Arme. „Habe ich nicht!“, empörte sie sich, gleich einem kleinen Kind. „Doch hast du!“ „Nein!“ „Ja klar hast du das! Argh, jetzt hör gefälligst auf mir die Zunge rauszustrecken!“, schimpfte der Rothaarige mit ihr und schien sich sichtlich in Rage geredet zu haben, während er mit seiner Waffe herumfuchtelte. Auch glaubte sie zu sehen, wie Rauch aus seinen Ohren dampfte, während sie ihre Zunge zurückzog, die sie offensichtlich unbeabsichtigt draußen gehabt hatte. „Tch~“, machte sie einen Laut und sah zur Seite, „Habe ich nicht~ Sondern, nur, dass er gewisse Vorlieben für die Reling des Hauptdecks zu haben scheint…“ Den letzten Satz hatte sie nur gemurmelt, doch hatte man sie trotzdem gehört, denn nun starrten alle verdutzt auf sie. „Er-? Bitte was?“, schnappte Ms. Ikkaku, sprich die einzige Frau in der Bande, überrascht nach Luft. Sie wiederum sah ihr direkt in die Augen. „Ach herrje, genauso wie ich es vorhin gesagt hatte…“, beschwerte B sich und ließ die Arme wieder baumeln und gab sich alle Mühe, um ihre Worte genauer zu erläutern. „Der Mann da hatte Nasenbluten bekommen, während er sich seiner Kleidung teilweise eliminiert hatte, um sich anschließend mit dem Geländer des Schiffes zu amüsieren~ …Mh, aber nun scheinen seine Gelüste auf jemanden oder besser gesagt, auf etwas anderes gefallen zu sein, ja?“ Ihre Stirn runzelte sich und ihr Kopf neigte sich wieder zur Seite, als sie nun einen näheren Blick auf den anscheinend bald Bräutigam und seine Braut warf. Der Rest der Anwesenden indes hatte erneut nur Sprachlosigkeit für die derzeitigen Begebenheiten über.
 

„Du! Du… Frau!“ Bepo-kun schien einfach nicht die richtigen Worte zu finden, aber offensichtlich wollte er die Frau beleidigen. „Was hast du ihm angetan?“, versuchte er sie weiter anzuschnauzen, während er schon einmal sein Bein in seine übliche Kampfposition erhob. „Wer weiß?“ Die Weißblonde zuckte nur mit den Schultern. „Es war auch für mich eine Überraschung, humph… Aber bei solchen Gelüsten, solltest da nicht du, als sein Freund, besser darüber Bescheid wissen?“, sagte Weißblondine, woraufhin sie dann ihre Sachen zusammenpackte, während der Bär ganz klar wieder eine seiner depressiven Phasen hatte. Mit hängendem Kopf murmelte er seine übliche Entschuldigung. „Du… hast Recht. Tut mir leid.“ Doch Shachi-kun, mit dem sich Ikkaku am besten verstand, reagierte prompt und hackte auf eine komödiantische Art und Weise auf seinem bärigen Freund herum. Die andere Frau aber lenkte sie mehr ab als diese dann versuchte aufzustehen, doch erschien ihr dieser Vorgang etwas schwierig. Ihre ineinander gelegten Beine behinderten sie etwas und so kam es wie es kommen musste: Die Frau fiel wie ein nasser Sack einfach von der Sitzbank und ergab anschließend ein ungewöhnliches Bild, wie sie da so verdreht dalag, am Rücken liegend und alle 4 Extremitäten von sich gespreizt… Die Crew war überrascht, doch auch bei Ikkaku selbst konnte man fast den imaginär verdutzten Schweißtropfen am Hinterkopf sehen, denn der Versuch der anderen, der war wohl nichts. Law-kun neben ihr runzelte ebenso verwirrt die Stirn. „Huh? Warum steht denn plötzlich jeder auf dem Kopf?”, meldete sich die Blondine zu Wort und Ikkaku glaubte ernsthaft, ihre Geschlechtsgenossin würde scherzen, doch schien es ihr voller Ernst zu sein, als sie mehrmals verwirrt blinzelte. Der imaginäre Tropfen erfasste nun auch ihre Kollegen. Wie konnte man denn nur so umständlich aufstehen, dachte sich Ikkaku?! Wenige Zeit später hatte die Frau es dann endlich geschafft, sie stand nun wieder aufrecht, wischte sich den Staub von den Klamotten und zog jene wieder zurecht. Ikkaku bemerkte nun, dass die Frau eine weiße Bluse mit dreiviertel Ärmel trug, die mit einer violetten Masche verziert war. Des Weiteren hatte sie einen dunkelvioletten Rock an und schwarze enge Leggins mit dazu passenden schwarzen Ballerina. Es war eine Art Sekretärinnen Outfit.  
 

Die meisten von Laws Leuten schienen kurz von ihrer Klamottenwahl abgelenkt zu werden, doch sein Augenmerk galt der Frau, die sich, nachdem sie sich nun vollends umgedreht hatte, seinem rothaarigen Schützen widmete. „Na dann…“, zeigte sie mit dem Finger auf ihn. „Du da! Haben wir nicht noch ein offenes Gespräch von vorhin zu beenden?“, fragte sie fordernd, wobei der Gemeinte lautstark die Spucke zurückzog. „Sag mir, mein Lieber… Was kann ich für dich tun?“ Der Angesprochene wischte sich den Mund ab und stotterte vor sich hin, wieder ganz der Alte. „Was? Äh? Jetzt?“, überlegte Shachi-ya, nahm seine Schusswaffe herunter und starrte sie, aber dann auch noch ihn abwechselnd an. War das deren Ernst, dachte sich Law fragend und hob eine Augenbraue. Seiner Meinung nach war nun offensichtlich ein eher unpassender Moment, als sich die Zeit zu nehmen einen nächsten Freier klarzumachen, oder etwa nicht? Da lief doch wirklich etwas falsch mit den Synapsen der Blondine! „Hm…“, kniff die Frau die Augen zusammen, „ich sehe schon! Meine Dienste werden hier wohl nicht mehr benötigt.“ Daraufhin zuckte sie wieder mit den Schultern. „Gut, wenn man mich dann entschuldigt…”, bemerkte die Fremde und setzte sich mit wackeligen Beinen in Bewegung. Fast mehrmals den Boden küssend, trottete sie an den Ersten vorbei, doch bevor sie ihn passieren konnte, ließ Law sie mit einer Gestik anhalten. „Warte, bleib stehen, Bee~!“, forderte er, um sich kurz darauf um den schwarzhaarigen selbsternannten Bräutigam zu kümmern. „Und du…“, blickte er dem anderen ins Gesicht, nachdem er ihn erreicht hatte, „die gleichen Symptome, wie bei ihr… Jean-ya, kümmere dich um ihn und leg ihm auch eine Sauerstoffmaske an, seine Atmung ist mir zu unregelmäßig!“, orderte er seinem Steuermann an, den unter Drogen Gesetzten ins Krankenzimmer zu bringen. Man wusste nie, wie jemand auf Drogenkonsum reagierte und so wollte Law einfach auf Nummer sicher gehen. Nicht dass sein Freund später Probleme mit einer sogenannten CO2 Narkose bekam, sollte sich seine Atmung zu sehr verlangsamen und somit einen Kohlendioxidüberschuss in seinem Blut produzieren! „Er muss wohl auch das Kraut inhaliert haben, als ihr euch beide an Deck aufgehalten habt“, überlegte Law weiter und wandte sich wieder der Frau zu, doch diese hob erneut nur ihre Schultern, während der Große mit dem Kleineren den Raum verließ.
 

Sein Arztfreund bedachte die Frau nachdenklich, und Shachi fragte sich unweigerlich, was er sich wohl gerade dachte? Aber dann endlich nach einiger Zeit rührte sich sein Käpt‘n wieder und zog einen kleinen Beutel aus der Hosentasche. Es überraschte ihn etwas, als er das Belizeichen darauf bemerkte. Im nächsten Moment warf der Schwarzhaarige es dann der Frau zu, die es auffing und sogleich blinzelnd anstarrte. Shachi war sprachlos und zog gekünstelt die Lippen ein, um gespannt auf das Folgende zu warten. Währenddessen sah ihn das Mädel an, dann aber wieder seinen Freund. „Du bezahlst für ihn?“, fragte sie nach, doch der Käpt’n schien darüber nicht erfreut zu sein. „Auf keinen Fall!“, zischte er aus. Tja, es hätte Shachi ja auch wirklich gewundert, wenn er es getan hätte, doch schon sein angewiderter Gesichtsausdruck sprach Bände. „Es hat sich nun herausgestellt, dass du meinen zweiten Stellvertreter nicht umgebracht hast. Ich bin froh darüber…“, gab Law zu und deutete auf ihre Hände. „Du solltest deshalb besser deine Notizen zurücklassen, deine Bezahlung für die Nacht nehmen, auch etwas Schweigegeld, wenn nötig und mir dann nie wieder unter die Augen treten! Wenn du weißt, was gut für dich ist!“, sagte der Mann mit Nachdruck, wobei sich seine Augen zu Schlitzen geformt hatten, die Shachi schlucken ließen. Mit so einem Blick war nicht zu spaßen, die Weißblonde tat also lieber was sein Vorgesetzter sagte. Sie schien darüber auch nachzudenken und stierte in den offenen Beutel. Da viel ihm auf einmal etwas auf, und er hielt zuerst inne, bevor er den Schwarzhaarigen auf die Thematik ansprach. „Du willst sie einfach so gehen lassen?“ Doch seine Sorge wurde mit einem Seufzer quittiert. „Keine Sorge, wir haben nicht über die wirklich wichtigen Dinge gesprochen. Ich lass mir etwas einfallen.“ Shachi konnte jedoch kaum der Antwort folgen, da er schon wieder abgelenkt wurde: Das Mädel hatte die Augen geschlossen, ihre Lippen geschürzt und eine Hand mit dem Geldbeutel ausgestreckt… Nein, das würde sie doch nicht tun?! Doch genau in diesem Augenblick passierte es. Mit klirrendem Geräusch ergossen sich die Belimünzen über den Boden, denn sie hatte allen Ernst, das Geld einfach von ihrer Handfläche gleiten lassen.
 

„Zuallererst sollten wir klarstellen, dass ich keineswegs eine Prostituierte bin, und des Weiteren wird es wirklich niemals passieren, dass ich von irgendwem Schweigegeld annehme!!“, gab B von sich, wobei der Ton ihrer Stimme schneidend war. Auch ihr Schlafzimmerblick erschien nun düsterer, da sie auch noch ein Auge etwas zusammengekniffen hatte. Tz, sie empfand diese Herrschaften und ihre wüsten Anschuldigungen als extrem unhöflich! Im nächsten Moment machte sie sich deshalb wieder auf den Weg in Richtung Ausgang, wobei sie im Vorbeigehen dem Piratenkapitän zu zischte, doch als sie den letzten Mann der Crew hinter sich ließ, ertönte sein knurrender Ausruf hinter ihr. „ROOM!“ Urplötzlich sah sie, wie sich ein bläulicher Film im Raum ausbreitete und darauffolgend verspürte sie ein ungewöhnliches Stechen in der Brust, das von einem weiteren Wort begleitet wurde. „MES!“ Ihre Gedankengänge waren nicht schnell genug, um richtig verstehen zu können, was passiert war und auch das Objekt, das nun wie in Zeitlupe gen Boden flog, konnte sie zuerst nicht identifizieren. Sie keuchte auf und ihre Augen weiteten sich etwas, als sie ihr Herz identifizieren konnte. Ihr Blick war dem kullernden Quadrat gefolgt, doch langsam verschwamm von Sekunde zu Sekunde ihre Sicht und sie war dazu genötigt sich auf ihre Knie fallen zu lassen. „Wie konntest du nur? Urgh…“, keuchte sie mit einer Hand gegen ihre Brust gepresst, doch sie bemerkte auch, dass kein Blut vorzufinden war. Wie konnte das sein? Er hatte ihr doch durch den Oberkörper gestochen oder etwa nicht? Dennoch aber fühlte sie wie ihr Herz weiterhin fröhlich vor sich hinschlug und ein allerletzter Blick auf den pumpenden Gegenstand, der neben ihrem rechten Knie lag, bestätigte diesen Umstand. Anschließend kippte ihr Körper dann langsam zur Seite und es war ihr nicht mehr möglich sich weitere Gedanken dazu zumachen, da sie endgültig ihr Bewusstsein verlor und einfach neben dem Türrahmen liegen blieb.
 

Etwas zuvor…

Wer glaubte die Frau denn, wer er eigentlich war?! Und verdammt nochmal, sie sollte endlich aufhören ihn so unverfroren anzuzischen! Indes hatte die Blondine schon fast die Tür erreicht, doch er würde es sich nicht länger gefallen lassen. Niemand sprang so mit ihm um. Die Wut in seinem Inneren spürend bereitete er eine seiner Attacken vor, eine die er sich erst vor wenigen Monaten angeeignet hatte und ironischerweise, gebrauchte er diese auch in letzter Zeit des Öfteren. Schließlich war es doch ein mehr als nützlicher Trick, wenn man seine derzeitigen Pläne miteinbezog. „ROOM!“, brummte er und schwang einmal locker mit der rechten Hand herum, als sich mit einem summenden Geräusch auch schon sein wohl vertrauter Operationssaal aufbaute. Sie würde ihm nun nicht mehr entkommen können, denn sie hatte ihre Chance vertan! In der nächsten Sekunde ging Law leicht in die Knie, drehte den Griff des Messers in seiner linken Hand nach hinten, sodass er mindestens noch drei Finger frei hatte. Den Zeigefinger, Mittelfinger und seinen Daumen, die er zu einem klauenartigen Griff geformt hatte, jederzeit bereit dazu, um zuzuschlagen. „MES!“, rief Law aus, wobei er seine Augen in Präzision zusammenkniffen. Dann schoss auch schon seine Hand nach vorne und ein floppendes Geräusch sagte ihm, dass er ihr erfolgreich das Herz aus der Brust geschlagen hatte. Kurz darauf kippte der schlaffe, weibliche Körper auch schon um, doch bevor ihr kostbares Gut zerquetscht wurde, ließ er es mit einer weiteren Handbewegung in seiner rechten Handfläche erscheinen. „Dadum~dadum~“ Gelassen, beäugt er das schlagende Herz, welches, wenn er möchte, nur mit einem Zucken seinerseits augenblicklich verstummen würde. Doch entschied Law sich dagegen und deutete seinen Leuten an, die Frau in Gewahrsam zu nehmen.
 

Momente später…

B kam langsam wieder zu Bewusstsein und bekam indes mit, was um sie herum geschah: Um ihre Handgelenke befand sich nun eine Kette, also war sie nun wohl eine Gefangene. Des Weiteren lag sie am Bauch, jedoch immer noch an der mehr oder weniger selben Stelle. Ihr Hab und Gut hatten sie ihr abgenommen. Es befand sich im Augenblick offensichtlich zu ihrer Rechten, da sie dort ein Rascheln vernahm. Ein kurzer Blick dorthin, sagte ihr, dass der gesamte Inhalt ihres Rucksackes auf einem kleinen Beistelltisch, sowie auf dem großen Speisetisch verstreut herumlag. Die Piraten wühlten sich durch Dinge, wie Ersatzwäsche oder Essensrationen. Und auch wenn das noch nicht genug wäre, begrapschten gerade zwei weitere Kerle ihren Körper… B nahm an, dass die Herrschaften auf Informationen um sonst aus waren, wobei sie schon fand, dass ihr Tun ein wenig gierig wirkte. Tch, Piraten konnte man wirklich nicht als zurückhaltende Zeitgenossen beschreiben. Huh? Sie bemerkte dann, wie der Rothaarige jetzt auch noch besonders ausführlich ihren Hintern begutachtete, da er ihn wohl gründlich auf Waffen oder Ähnliches filzte. Aber im Ernst, wenn er bis jetzt noch nichts gefunden hatte, würde er auch nichts mehr finden und wenn er so weitermachte, würde sie ebenso bald auf anderen Gedanken kommen. Naja, vielleicht könnte sie sich später nochmal eine kleine Auszeit nehmen? Doch zuerst müsste sie sich erst einmal aus dieser Situation befreien, also überwachte sie weiterhin die Bewegungen des Mannes aus dem Augenwinkel, während sie sich etwas überlegte. „Ich kann bei ihr nichts Verdächtiges finden, Käpt‘n…“, gab kurz darauf der Rothaarige von sich, wobei sie sich leicht die Lippen befeuchtete, während sie dem Report und den nächsten Anweisungen lauschte.
 

„Such weiter! Wir dürfen nichts übersehen!” Der Befehl verließ zwar seinen Mund, doch war Law selbst mehr von dem Notizbuch der weißblonden Frau vor sich abgelenkt, als dass er sich wirklich auf seine Worte konzentrierte. Darin standen Namen, dazu passende Alterseinstufungen, ja sogar die Herkunft der einzelnen Crewmitglieder waren aufgelistet… Es überraschte ihn dann auch noch Daten mit den richtigen Blutgruppen vorzufinden, und auch dass die Frau sogar die ein oder andere Angewohnheit jedes einzelnen Crewmitgliedes aufgeschrieben hatte. Hm?  Sie musste wohl in seinen medizinischen Unterlagen gestöbert haben. Seine Stirn legte sich in Falten, als er das kleine Büchlein mit nur einer Hand dann zuschnappen ließ. Darüber nachdenkend stand in diesem Ding wirklich fast alles, was es über ihn und seine Crew zu wissen gab. Weiterhin seinem Gedanken nachgehend, lugte er kurz zu der ausgeknockten Frau. Jene schien wahrlich nicht mehr als nur normale Frau deklariert werden zu können, aber wer war sie, um so leicht an all diese Informationen gekommen zu sein? Seine Augen schweiften folgend wieder über die einzelnen Gegenstände am Tisch vor ihm: Bee~ oder mehr die nun wieder ihm Unbekannte besaß ein kleines Stofftäschchen, gefüllt mit einer Menge Nadeln in jeder erdenklichen Größe und einer roten, dünnen Schnur. Es sah wie eine aufgewickelte Metallkordel aus. Sicherlich dasselbe Material, das sie auch für ihre Nähte verwendet hatte. Law erkannte damit, dass sie ihre Nähte wohl selbstgemacht hatte. Ebenso hatte die Frau einen Log Pose bei sich und zu guter Letzt, ein etwas größer ausgefallenes Rasiermesser… Und wenn er mit der Hand darüberfuhr, konnte er ganz deutlich den unangenehmen Sog der Kairoseki oder besser bekannt als Seestein spüren. Und dann war da noch dieser Sack randvoll mit Bohnen, die ihn nachdenklich machten. Er hatte den dunklen Schnürbeutel aufgehoben und dessen Inhalt auf die Tischplatte gestreut. Sollte das wirklich so eine Art Essensration sein?
 

Langsam schien der Rothaarige, sowie sein Kamerad genug von ihrer Rückseite zu haben und so setzten sie B vorsichtig auf. „Phew~ Sie ist schwerer als gedacht“, murmelte der etwas Korpulentere der beiden und hielt sie an ihren Schultern, damit sie nicht wieder umkippen konnte. Mr. Shachi, so war der Name des gefuchsten Mannes, der nun ihre Vorderseite durchsuchte, wurde von ihr genauestens beobachtet und sie konnte nicht anders, als sich daran zu erinnern, wie sie durch sein Tagebuch geforscht hatte. Schließlich konnte sie nur so die fehlenden Informationen unter seinen Eintrag in ihrem Notizbuch füllen. Gedanklich ging sie diesen nochmals durch:
 

✎ Schütze der Heart Piraten = Shachi (X Nachname?)

✎ Geschlecht = männlich

✎ Alter = 26

✎ Größe = 1 Meter ~80 cm

✎ Blutgruppe = X Rh-

✎ Aussehen = mittellange, natürlich rote Haare; Grüne Ballonmütze m. rotem Schild, schwarze

     Sonnenbrille

✎ Herkunft = Swallow Island, North Blue

✎ Tot der Eltern bei einer Flut,

      Lebende Verwandte = Tante und Onkel

✎  Angewohnheiten = Liebhaber von Sprengstoff und von Frauen, ist aber leider zu schüchtern für

      sinnvolle Gespräche

✎ Sonstiges = Kenntnisse als medizinischer Assistent, gute Schwimmkenntnisse
 

Als B ihren Spaziergang durch das Schiff gemacht hatte, war sein Zimmer nicht das Einzige gewesen, in das sie einen kurzen Blick geworfen hatte. Und da er jetzt schon so nah bei ihr war, konnte sie die Zeit auch nutzen, um an noch mehr Auffälligkeiten zu kommen, also fuhr sie mit ihren Beobachtungen fort und hob etwas den Kopf an. Eine weitere Minute später, unterbrach sie dann doch das Wuseln durch ihre Klamotten. „Humph… Na, gefunden wonach wir gesucht haben?“, bemerkte sie ruhig, ihr Gesichtsausdruck war dabei gelassen, dennoch tödlich und sofort froren ihre beiden Aufpasser in ihrem Tun ein. „Ah-hem… Kä-Käpt´n?!“, rief der Ballonmützenträger etwas geschockt aus und wollte sich gerade umdrehen. Doch auch wenn nun alle Aufmerksamkeit auf ihr lag, konnte keiner so schnell reagieren, um das Vorhaben ihres Fluchtplanes zu unterbinden.
 

Law konnte kaum seinen Augen trauen! Es ging alles so schnell, dass er kaum hinterherkam, um genau ihre Bewegungen verfolgen zu können. Direkt nachdem Shachi-ya nach ihm gerufen hatte, hatte die Frau auch schon reagiert und so konnte er das Geschehen nur mehr beobachten: Die Weißblonde hielt nur kurz mit ihm Augenkontakt und bevor er nach ihrem Herz greifen konnte, schlug sie dann auch schon ihren Hinterkopf einmal kräftig ins Gesicht seines Koches. Dieser keuchte und fiel zurück auf seine Hintern, während er sich das Kinn hielt. Zur gleichen Zeit hatte sie sich zurück auf ihre immer noch gefesselten Hände gestützt und hob damit ihren eigenen Körper hoch, um im selben Akt auch noch einen ihrer Ballerina-Schuhe auszuziehen. Dann mit prüfendem Blick bedachte sie seinen rothaarigen Freund und murmelte irgendwelche Worte, dessen Bedeutung er nicht verstand, sie sich aber wie folgt anhörten: ‚Shiatsugan - Chi no fūsa‘ (Akupressur Pistole – Blutblockade)! Einen Augenblick später ließ sie ihr linkes Bein gegen den männlichen Körper vor ihr schnellen, dabei schien es aber irgendwie zu schaukeln und wenig später flog sein Freund auch schon nach hinten, während die Frau einen Salto zurück machte. Noch in der Luft schaffte sie es ihre Arme nun wieder vor dem Körper zu haben und landete in einer fließenden, dennoch taumelnden Bewegung hinter dem verdutzt dreinblickenden Kukku-ya und nahm ihn unverzüglich in den Würgegriff. Die Kette um seinen Hals verursachte ein Krächzen seinerseits, als sie diese etwas fester zog und damit wieder ihn ansah… Scheiße, dachte Law sich! Die Frau war also sehr wohl in der Lage, sich aus solchen Umständen befreien zu können oder zu mindestens schien sie nicht kampflos aufgeben zu wollen. Doch nicht mit ihm! Er zischte bei dem Gedanken auf und hatte folgend auch endlich das pumpende Quadrat erreicht.
 

Etwas zuvor…

B konnte sich schon denken, was der Dunkelhaarige als Nächstes vorhatte, dennoch geschah das Folgende für sie fast wie in Zeitlupe. Gerade als der Piratenkapitän im Begriff war nach ihrem Herz zu fassen, das ungefähr einen Meter von ihm entfernt am anderen Ende der Tischplatte lag, reagierte auch sie, doch um einiges schneller. Unverzüglich wanderten ihre Augen über den Körper direkt vor ihr, um die geeignetsten Punkte identifizieren zu können. Ihr Ziel waren die Eckpunkte seines Herzkreislaufsystems. Schließlich musste sie sich doch absichern, um einen etwaigen Misserfolg vorbeugen zu können, denn der Doktor würde sich nicht einfach so überwältigen lassen, das war ihr klar. Also musste sie zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen! Im nächsten Moment schlüpfte sie auch schon aus ihrem linken Schuh und trat mehrere Male in schnell darauffolgender Reihenfolge gegen den geschockten Rothaarigen, während sie sich mit minimalen Kraftaufwand vom Boden hob. Sie überlegte sich nun zum eigentlichen Komplott überzugehen… Bereits in der Luft nützte sie ihre Agilität aus, zog ihre Beine an und schob ihre Arme hinunter zu ihren Füßen, alles das, während sie sich drehte. Ihre Arme schlussendlich vor sich habend, landete sie nun sachte hinter dem knienden Mr. Māfī Cobia am Boden, der sich gerade über den Mund wischen wollte. Da der Mann nicht darauf vorbereitet gewesen war, zeigte sein Gesichtsausdruck nur Erstaunen und ein schriller Ausruf war zu vernehmen, als sie die Kette nun dazu benutzte, um ihn damit zu strangulieren. Aber auch im selben Moment fühlte sie wie ihr Herz zusammengepresst wurde und so entkam ihr ein Keuchen. Um wieder etwas nach Luft schnappen zu können, lockerte sie nun auch die Kette wieder ein wenig.



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