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B - Memoiren eines Informanten I

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SAN FARUDO: Rauchverbot

Rauchverbot
 

B erreichte unterdessen endlich die Kombüse des Schiffes, wenn man es überhaupt als normales Schiff bezeichnen konnte. Dieses U-Boot schien ziemlich groß zu sein, deswegen hatte sie sich noch nicht alles ansehen können. Was sie bis jetzt aber gesehen hatte, war sehr außergewöhnlich gewesen, da die Heartpiraten im Bereich Medizin wirklich mit allerlei neuestem Schnickschnack ausgestattet zu sein schienen. Mit einer Hand bereits auf der Türklinke zur Messe, ignorierte sie zuerst noch das fröhliche Geschnatter im Raum dahinter und entsann sich noch einmal an ihre Erkundungstour zurück. Vorhin hatte sie leider ein Mitglied der Mannschaft erwischt, doch gekonnt war sie seinen Fragen ausgewichen und hatte nur gemeint, sie hätte sich wohl verlaufen. Dies war zwar die Wahrheit, kannte sie sich hier doch noch nicht so aus, aber dass ihr Umherwandern einen ganz anderen Grund hatte, ließ sie unerwähnt. Die kurze Unterhaltung mit dem Mann war für sie aber auch einer netter Zeitvertreib gewesen. Wie sie auch bemerkte, hatte auf seinem weißen Overall der Schriftzug ‚C‘ gestanden, wobei sie immer noch überlegte, was dies wohl bedeutete. Wie auch immer, der Mann selbst hatte des Weiteren eine violette, fast schon zwergenhafte Mütze getragen, die den Großteil seines hellbrünetten Haares verdeckt hatte. Nur halt nicht seinen Pony… Mit einem Schulterzucken öffnete B dann ohne weitere Bedenken die Tür vor sich und lief geradewegs hinein, während sie ihr immer noch feuchtes Haar trocken rubbelte. Ehrlich gesagt, störte sie sich nicht daran, dass sie nur im Handtuch bekleidet war und so von anderen gesehen wurde, aber wie so oft schien es mehr alle anderen zu irritieren. Augenblicklich verstummten alle Anwesenden im Raum, kurz nachdem man sie bemerkt hatte und schon erkannte sie das ein oder andere errötete Gesicht. Sie indes neigte zum Gruß nur etwas ihren Kopf, aber unter dem Handtuch heraus auch ihre Observation der einzelnen Mitglieder durchführte. Es waren 8 Crewmitglieder präsent. Jeder in diesen komischen weißen Einteilern, mit Ausnahme von einem. Ein großer, weißer Polarbär trug einen orangenen Anzug, wobei es sie doch wunderte, dass im Speisesaal auch das Haustier der Piraten anwesend war. Ihr Blick glitt dann aber unverändert weiter und legte sich auf einen sehr großen Mann. Sofort vermutete sie, dass jener zur Rasse der Zwergriesen gehörte, aber wissen tat sie es noch nicht. Er ragte geschätzt um die 4 Meter und geschätzten 27 Zentimeter in die Höhe, womit er vermutlich doch etwas Probleme hatte, ungeniert durch die Türbögen zu kommen. Obwohl, wenn sie zurückdachte, dann waren die Räumlichkeiten hier auf diesem U-Boot generell ziemlich hochgebaut. B betrachtete den Mann weiterhin und nahm von seinem dunkelbraunen, wild abstehendes Haar Notiz, ebenso wie von der Tätowierung auf seiner Stirn. Sie kannte ihn, zwar nicht persönlich, jedoch wusste sie, dass sein Name Kapitän Janbaaru war. Es wurde gesagt, dass er ein sehr furchteinflößender Pirat gewesen sei, aber nachdem er in Gefangenschaft geraten und zum Sklave gemacht worden war, hatte die Gerüchteküche um seine Person abgenommen. Letztes Jahr war er sogar zur Auktion auf Sabaody Archipel freigegeben worden, wie sie wusste. Nun da er nicht mehr selber Kapitän war, hieß er für sie wohl schlicht nur mehr ‚Jean Bart‘.
 

Jean Bart war natürlich auch etwas über den plötzlichen Auftritt der Blondine überrascht gewesen, jedoch kannte man ihm dies nicht sofort an, ganz anders als all seinen anderen Kollegen. Mit suspektem Blick musterte er die Frau, wobei ihr Outfit wahrlich von der besonderen Sorte war, wie er fand. Es war sehr aufreizend, wodurch er vielleicht doch auch eine leichte Röte um seine Nase verspürte, jedoch hatte das nichts zu bedeuten. Jean Bart fand sie schön, klar, das konnte er sich eingestehen, aber schöne Frau gab es viele auf der Welt. Unter seinen Gedanken hob er seine Faust vor seinen Mund hoch und hüstelte trocken, doch dann bemerkte Jean Bart, dass die Frau ihn beobachtete. Auch seine Augen schweiften wieder über die Dame und er vermutete, dass sie wohl ganz klar eine Errungenschaft einer seiner Kameraden war, denn er selbst war als Wächter des U-Bootes letzte Nacht nicht beim Karnevalsumzug gewesen. Wie er heute Morgen hatte erfahren dürfen, war er auch nicht bei dem anschließenden Besuch in der Bar anwesend gewesen. Seine Gefährten hatte ihm von einer sehr außergewöhnlichen Frau erzählt und was passiert war, auch dass, das ihr Kapitän dann mit dieser Unbekannten verschwunden war. Aber da ihre Crew geplant hatte San Farudo heute am frühen Vormittag zu verlassen, stellte Jean Bart sich nun doch die Frage, was die hübsche Blondine hier dann immer noch verloren hatte? Und wo war Trafalgar? Eins passte für ihn nicht zum anderen. Generell durfte zwar jeder Spaß mit wem auch immer haben, doch hatte jeder Einzelne von ihnen Sorge zu tragen, dass der vorübergehende Fremdling nach getaner Arbeit wieder ging. Eine Art eiserne Regel, die der Käpt‘n selbst aufgestellt hatte. Also? Huh und beim genauerem Hinsehen musste Jean Bart sogar kurz die Stirn runzeln und das nicht wegen ihres noch Vorhandensein! Nein, was ihn beschäftigte waren ihre blauen Flecken, Blutergüsse und Prellungen, die überall an ihren Körper zu finden waren. „Geht es dir gut?“, stellte er dann als erster eine Frage an die Frau, wobei seine tiefe Stimme im mucksmäuschenstillen Raum widerhallte. Die Angesprochene hob daraufhin nur eine Augenbraue und so fühlte er sich genötigt auch noch mit dem Finger auf sie zu zeigen, um seine Worte zu verdeutlichen. „Du wurdest verletzt?“, bemerkte er. Die Frau sah an sich hinab, aber nur um kurz darauf ziemlich nonchalant eine Antwort von sich zu geben. „Oh, die hier? …Ist egal“, schwenkte sie bloß mit einer Hand ab. Die Gruppe, wie auch er, aber war verwundert über die Gleichgültigkeit in ihren Worten.
 

Mr Jean Bart hob auf ihre Erläuterung hin nur eine Augenbraue und der Rest flüsterte sich unterdessen zu allerlei Spekulationen zu, als jene ebenso ihren geschundenen Körper gesehen hatten. B musste seufzen. „Lasst es uns so sagen, meine Lieben. Ein Jemand würde wohl so aussehen, wenn dieser ein wenig Spaß hinter sich hätte, oder würde er nicht?“ Ihre trockene, emotionslose Erklärung stieß nur auf ungläubige Gesichter, doch ihr war es egal, als sie sich dann in Ignoranz im Raum, aber auch in Richtung Küchenbereich umsah. „Würde es möglich sein Zugang zu einer Tasse Kaffee zu erhalten?“, fragte sie höflich und streckte dabei auch ihre müden Glieder durch, um die Müdigkeit endlich loszuwerden. Dabei rutschte allerdings ihr verhüllendes Handtuch leicht hoch und brachte somit einen Mann mit leichtem Bäuchlein dazu überrascht seinen Schluck Kaffee wieder auszuspucken. Neugierig blickte sie in seine Richtung, doch sagen tat der Mann nichts. Dieser Umstand machte sie wiederum nun ungeduldig, fand sie doch, dass man nicht die Aufmerksamkeit auf sich ziehen sollte, wenn man dann auch nichts zu sagen hatte! Ihr Klicken mit der Zunge bekam dieses Mal Unterstützung von ihrer linken Hand, die sie gegen ihre Hüfte stemmte, doch ihr Blick suchte bald darauf wieder nach der Möglichkeit an die braune Flüssigkeit heranzukommen. Der Abend gestern und auch die Nacht waren einfach viel zu aufregend gewesen, als dass sie hätte in Ruhe schlafen können. Manchmal fand sie das Bedürfnis zu schlafen aber auch überbewertet, da sie in diesen Stunden doch nicht die Chance hatte mehr über die Welt herauszufinden! „Ahem, ja, gleich da hinten. Setz dich. Ich werde dir eine Tasse brin-“, sprach sie nun derselbe Mann an, womit sie wieder aus ihren Gedanken herausgerissen wurde. B erkannte somit, dass der andere sogar gerade aufstehen wollte, doch sie hielt ihn mit einer verneinen Handbewegung davon ab. „Nicht nötig, wir sollten die Gastfreundschaft nicht überstrapazieren, oder nicht? Mr. M.C.?“, ließ sie verlauten, nachdem sie die Initialen auf seiner Kleidung gelesen hatte. Augenblicklich schien der Herr darüber zuerst eher geschockt zu sein, jedenfalls, bis ihm wohl der Umstand seiner Kleidung und seinem Namen darauf selbst wieder eingefallen war. Wieder beruhigt sah er ihr dann zu, wie sie hinüber zur Küchenzeile humpelte und musste doch eine Augenbraue erheben.
 

Seiner Meinung nach, mussten das aber wirklich sehr unorthodoxe Sexpraktika gewesen sein, die die Frau mit seinem Kapitän ausgeübt hatte, dachte Jean Bart sich und schüttelte seinen Kopf. Dann bekam er aber auch das Geflüster zu seiner Rechten mit, was ihn dann nochmal überraschte. „Ich habe die Beiden gehört… Ich sag dir! Das ging die ganze Nacht so!“, bemerkte jemand. Er wiederum fand, dass da ein gewisser jemand wohl über eine sehr gute Ausdauer verfügte! Im nächsten Moment lenkten ihn dann wieder seine teils etwas plumpen, aber doch durchtrainierten Freunde ab und er musste sich unabdingbar wieder dieselbe Frage stellen: Warum? Des Weiteren fiel ihm wie so oft auf, dass die gesamte Crew ständig dieselben Jumpsuits trugen, auch er und dass obwohl es gar nicht Vorschrift bei ihnen war. Ihr Käpt’n hatte nur einmal darüber gesagt, dass er dachte es wäre so leichter sich um die Wäsche zu kümmern und damit nichts verwechselt wurde, hatte auch ein jeder seine Initialen auf der linken Brusthälfte unter dem Jolly Roger Zeichen eingestickt… Doch nun zurück zu seinem vorhergemeintem ‚Warum‘, jene Frage bezog sich eher auf den Mann, der auf der rechten Seite am Kopfende des Tisches saß. Shachi, sein rothaariger Zeitgenosse, der ungefähr bei 1.80m groß war, und niemals ohne seine grün-rote Schildmütze, sowie schwarzer Sonnenbrille anzutreffen war. Eigentlich war es hier drinnen ja düsterer, also konnte Jean Bart sich nur fragen, warum er die Brille weiterhin trug. Er sollte den Mann vielleicht doch mal irgendwann nach dem ‚Warum‘ fragen. Überlegend schlurfte er an seiner Tasse Tee, doch legte kurz darauf wieder die Stirn in Falten, als er den jungen Mann weiterhin beobachtete. Dieser schien sichtlich in Gedanken versunken zu sein, vermutlich sogar um etwas ringend, wie er fand. Er hatte währenddessen sogar eine Hand innerhalb seines Overalls, jedoch nicht ohne gerötete Wangen. Jean Bart fragte sich, warum sein Kamerad so angespannt war?
 

B fand das Ganze höchst amüsant, als einige sich offensichtlich die vergangene Nacht bildlich vorstellten. Entspannt nahm sie einen Schluck ihres Kaffees, den sie am Ende doch noch ergattert hatte, um wieder etwas wacher zu werden. Indes war ihr besonders das Verhalten des rothaarigen Mannes aufgefallen. Jener besaß einen mittellangen Haarschnitt, aber auch eine gewisse Röte, die sein Gesicht zierte, je nachdem bei welchem Teil er wohl in seiner nicht jugendfreien Fantasie angelangt war. Sein Kopfschütteln und hörbares Schlucken bestätigten nur ihre Annahme, doch dann ließ sie ihren Blick weiterschweifen, bis hin zu dem tierischen Mitglied der Runde, der eben auch am Tisch saß. Für sie ein ungewöhnlicher Umstand, fand sie doch, dass Tiere nicht auf den Möbeln sitzen sollte! Für Außenstehende schien es, als würde sie den Bären eher mit emotionsarmen Blick regelrecht durchlöchern, doch für sie sollte er mehr belehrend wirken. Das Tier indes versuchte sich vehement nur auf die Tageszeitung in seinen Tatzen zu konzentrieren, auch wenn er hin und wieder ihr ebenso verstohlenen Blicke zuwarf. Er schien sich wohl sehr unwohl zu fühlen, wie sie fand. „Oi? Alles klar bei dir, Bepo?“ Der ihr bekannte Mann mit dem Pinguinhut schaute zum Polarbären rüber, doch im nächsten Moment saß der Bär bereits am Boden und hatte die Ohren angezogen, wie ein gehorsamer Hund. „Sumimasen!“, murmelte er, woraufhin sich der Dunkelhaarige verdutzt erhob. „Was‘n jetzt schon wieder los? …Bepo!“ Theatralisch warf er seine Hand zur Seite, doch ihre nächste Aktion ließ ihn verstummen. „Was für ein braves Kerlchen. Sind wir doch, nicht?“, bemerkte sie und tätschelte belohnend den Kopf des kleinen Rackers, was ihn die Augen zusammenkneifen ließ. Zur selben Zeit nahm B dann aber auch am Kopfende des Tisches Platz und überkreuzte die Beine. Anschließend schnappte sie sich wie selbstverständlich die Zeitung und fing an zu lesen als sei nichts gewesen, auch wenn den Leuten einfach die Worte fehlten.
 

Was war nur los mit der Frau? Wie konnte sie ihn nur als wildes Tier behandeln? Grrh~ Bepo konnte darüber nur seinen Mund empört aufplustern, auch sein nächster Ausruf sollte von seinem Unmut bezeugen. „Da- Das ist der Platz des Käpt‘n!“, grummelte er trotzig, doch die Frau nahm nur eine Ecke des Papiers der aktuell aufgeschlagenen Seite herunter, sah ihn mit erhobenen Augenbrauen an und schien auf ein weiteres Wort von ihm zu warten. Doch nach kurzem Zögern, senkte er sein Haupt wieder und legte die Ohren an. „Sumimasen!“, entschuldigte er sich erneut und musste sich deshalb wie so oft die Nörgelei seines Freundes anhören. Unbeeindruckt von dem Ganzen schien die Weißblondine indes einfach wieder weiterzulesen, während sie in ihrem Ausschnitt nach irgendetwas suchte. Dann aber machte Shachi mit einem Hüsteln auf sich aufmerksam. „Ahem, du… Ahem!“ Shachi schien wohl auch ihr Tun bemerkt zu haben, denn die Röte an seinen Wangen verstärkte sich. „Ich… Das hier…“, versuchte sein Freund weiter sein Anliegen zu erläutern und zog ebenso überlegend einen kleinen Beutel aus der Innentasche hervor. „Ich habe Geld! Also… Ahem… wü-würdesst d-u?“, stammelte Shachi. Bepo konnte ihn daraufhin nur überrascht ansehen. Ebenso schien auch der Rest der Truppe dem Gestammel des Rothaarigen zu verfolgen, während jener wiederum unter seiner Sonnenbrille verstohlen hervorlugte. Dieses Mal legte die Frau die Zeitung aber ganz ab und musterte ihren rothaarigen Kameraden überlegend, dann aber lehnte sie seine Anfrage mit einer Kopfbewegung ab, während sie eine kleine Box vor sich auf den Tisch ablegte. „Zurzeit bin ich nicht im Dienst“, bemerkte sie, dabei nach unten blickend. Wie vermutet, schien Shachi darüber bitterlich enttäuscht zu sein, doch nichtsdestotrotz waren alle von seiner Tapferkeit beeindruckt und auch Bepo selbst sympathisierte wirklich mit ihm, hatte er sich dieses Mal doch richtig Mühe gegeben, wie er fand.
 

Die Weißblonde begann sich eine Zigarette zu rollen, wobei ihre nächsten Worte Shachi dann doch wieder aufmunterten. „Aber wir können unser Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt fortführen, mein Lieber.“ …SPÄTER! Das hieß es war nicht unmöglich und er hatte seine Chancen noch nicht vertan. Dann auf einmal erklang plötzlich die Stimme des Oberhauptes der Hearts. „Ich denke nicht, dass du dem gewachsen bist!“ Shachi, ebenso wie der Rest sahen zum Eingang, wo der Käpt‘n des Schiffes gerade gelassen durch die Tür in den Raum hereinkam. „Außerdem wird uns die Miss bald wieder verlassen!“, erklärte sein Jugendfreund, der sich gerade seinen blauen, am Kragen gefederten Pullover überzog. Zuvor erblickte Shachi aber noch einige Blessuren, die seinen Oberkörper übersäten: Ebenso hatte der Kapitän eine aufgeschlagene Lippe, ein blaues Auge und wirklich überall Kratzer… Es sah fast schon ident zu den Prellungen der Frau aus, wie er fand. Im nächsten Augenblick hätte das abrupt auftretende Gemurmel seiner Kameraden in den Reihen, Shachi sich fast an seiner Spucke verschlucken lassen. „La-…Ahem, Käpt‘n? D-Du?”, stammelte er, wobei der Schwarzhaarige nun vollends im Raum stand und ihn nur mit einem komisch, funkelnden Blick bedachte. Shachi fühlte sich daraufhin sichtlich unbehaglich und würde nun wohl fast einer Tomate gleichen. Sein bester Freund, Peng, wie sollte es auch anders sein, lachte ihn aus, während der Käpt‘n sich nun an seine nette Bekanntschaft wandte. Er sah sie ebenso mit einem bösen Blick an. „Ich habe schon nach dir gesucht. Ich mag es nicht besonders gern, wenn Fremde einfach so auf meinem Schiff umherwandern!“, sagte Law, während Shachi das Gelächter am Ende doch zu bunt wurde. Was glaubte Peng, dieser Sack, denn wer er war? Verärgert stieg er kurz darauf fast schon über den Tisch, doch wurde Shachi sanft aber bestimmend vom Käpt‘n wieder nach unten gedrückt, während dieser immer noch die Frau belehrte. „Normalerweise verlassen Gäste das U-Boot bei Sonnenaufgang wieder. Also sieh das hier - und damit meine ich, dass du hier sitzt, an meinem Platz!! - einfach als eine kleine Ausnahme von der Regel an!“
 

Auch ihr war das Betreten des Heartpiratenkapitäns nicht entgangen und sein Anblick war, ganz klar, als ziemlich heiß zu bezeichnen. Sie senkte wieder leicht ihren Kopf, um auch ihm einen Gruß auszusprechen. Der Heartpirat war mit oder ohne Klamotten sexy, das konnte niemand bestreiten! Zufrieden leckte sie einmal über das Ende des Papiers in ihrer Hand und vervollständigte somit ihren Joint, während der Rothaarige sich immer noch versuchte wegen irgendetwas zu rechtfertigen. Sie hatte da nicht wirklich zugehört und nur bemerkt, wie Mr. Trafalgar Law seinen Kameraden wieder vom Tisch runtergezogen hatte, um ihn nachdrücklich wieder hinzusetzen. Gerade als sie sich dann den Glimmstängel zwischen die Lippen schob, wurde er ihr prompt auch schon gestohlen. „Innerhalb des U-Bootes wird nicht geraucht!“ Der Mann hatte ihn ihr einfach aus dem Mund gezogen, ein Umstand, der sie die Augen etwas zusammenkneifen ließ. Doch er konterte nur mit einem überheblichen Grinsen. „Also? Worauf wartest du noch? Es wird Zeit für dich zu gehen oder soll ich mir vorher nochmal deinen Körper ansehen? …dieses Mal als Arzt natürlich!“, amüsierte der Mann sich, während er angefangen hatte an dem Joint zu schnüffeln. Sie wiederum zischte nur, verschränkte aufmüpfig ihre Arme und schloss die Augen. „Brauchst du nicht, mein Lieber. Nur ein paar Prellungen, eine angebrochene Rippe, verstauchter Knöchel, leichte Gehirnerschütterung, Würgemale hier und ach ja, ein paar Bissabdrücke… am Hals, der Innenseite der Oberschenkel und auf der Brust“, fasste sie alles zusammen und beeindruckte damit offensichtlich den Rest der Männer, die ihre Robustheit Anerkennung zollten.
 

Das hier schien keine normale Zigarette zu sein, rätselte Law unterdessen, nachdem er einen strengen Geruch bemerkt hatte. Er konnte sich nur fragen, was es war und versuchte weiterhin dies auch in Gedanken schon die einzelnen Kräuter durchgehend herauszufinden. Indes hatte die Frau eine kurze Zusammenfassung ihrer Beschwerden von sich gegeben, was ihn nun wiederum eine Augenbraue heben ließ, nein, viel mehr machte es ihn kurz sprachlos. Er runzelte die Stirn und nahm die Hand herunter. Die Weißblondine besaß also auch medizinisches Jargon? Law begann zu überlegen, doch wurde sein Gedankengang von seinem Gesprächspartner im nächsten Moment unterbrochen. „Azteken-Salbei. Man würde es auch-“ Da der Name ihm etwas sagte, war er nun dran sie zu unterbrechen. „Salvia divinorum. Ein psychoaktives Kraut. In minimales Dosen gut gegen einige physische Beschwerden aber das hier? Bei dieser Dosis sind halluzinogene Effekte nicht ausgeschlossen!“, sagte er, ebenso mit kleiner Warnung in der Stimme. Die Frau aber schien das nicht zu kümmern, winkte sie doch bloß gelassen mit einer Hand ab. Plötzlich aber schien ihr schwindlig zu werden und sie musste sich sogar einen Augenblick später an der Tischkante festhalten. Ihr Griff war so fest, dass ihre Fingerknöchel schon weiß hervorstachen, ebenso schnappte sie etwas nach Luft. Seine Stirn knitterte sich bei ihrem Anblick und er fragte sich wirklich, ob er nicht doch einen Blick auf sie werfen sollte. Sie hatten nicht nur eine alles andere als eine ruhige Nacht hinter sich, sondern wusste er doch auch nicht, ob es nur an ihrem Gras hier lag, dass es ihr nun schlecht ging. Ohne genauere Befunde durch etwaige Untersuchungen, konnte er keinerlei Diagnose stellen! Obwohl ihn der Gedanken an die ein oder andere Aktivität dann doch kurz schmunzeln ließ. Mit der Ruhe selbst streckte Law dann aber doch eine Hand nach dem Arm der Frau aus. „Brauchst wohl doch einen Arzt, Huh? Komm her, lass mich mal sehen…“, sagte er, aber als Antwort bekam er nur einen Seufzer.
 

B hielt sich unterdessen dem Gerede des Piratenkapitäns die Stirn, schienen ihre Gedankengänge sich doch plötzlich etwas zu verlangsamen. Aber auch kein Wunder sich so zu fühlen, musste sie sich am Ende doch selbst ermahnen! Urgh, mmh, wenigstens wusste man nun, dass es nicht ratsam war das Kraut in solch einer Menge zu verwenden, war dies hier doch nicht ihr erstes Mal! Hm, besser wäre es sich das gleich zu notieren, dachte sie sich. Plötzlich aber kam eine Hand in ihr Sichtfeld, aber jene fand sie störend und schubste jene einfach wieder beiseite. Folgend stand sie hektisch auf und versuchte mit nun deutlicher Erschwernis zu sprechen. „Gib es… zurück!“ Sie war etwas erschöpft, trotzdem holte sie sich die Droge wieder zurück und verstaute sie wieder zwischen ihren Brüsten. „Mhm, sich die Dinge andere Leute einfach so anzueignen… Das sollte man nicht einfach so machen… stimmt doch, nicht?“ Daraufhin war wieder ein Gemurmel der anderen Anwesenden zu vernehmen, wobei die Augen des Mannes ihren Bewegungen gefolgt waren, doch er selbst schien in Gedanken versunken zu sein. Langsam stolperte sie um ihn herum, als er sie dann doch noch einmal ansprach. „Du hast medizinische Fachkenntnisse?“ Sie ignorierte diese Feststellung seinerseits einfach, wobei er über seine Schulter sah, um ihr auch noch etwas anderes hinterher zu rufen. „Verlässt du uns endlich?“ B wiederum hielt an und schaute zurück zu ihm. „Hier ist doch Rauchverbot… Aber an Deck wird es möglich sein, oder?“ Er setzte wieder dieses verschmitzte Grinsen auf. „Ganz genau! Warte, jemand wird dich begleiten! Also verlier nicht den Weg aus den Augen und danach gehst du, verstehst du mich?!!!“ Es war weniger eine Bitte als eine Anordnung, denn der Mann hatte am Ende sein Grinsen bereits wieder abgelegt.
 

„Peng-ya, du gehst mit ihr!“, gab Law den Befehl, wodurch Pengin seine Aufmerksamkeit zwar auf den Sprechenden legte, zugleich ihn aber eher verständnislos ansah. Law hob dann kurz andeutend die Hand hoch. „Lass sie nicht aus den Augen! Ich blicke bei ihr nicht ganz durch“, flüsterte der Mann so, dass nur er oder gegeben falls sein Sitznachbar es hören konnte. Pengin wiederum schürzte die Lippen. „Warum sollte ich den Babysitter spielen? Sie ist immerhin deine Eroberung!“ Er war ganz offensichtlich gegen die Anweisung, doch erhielt er nur einen bösen Blick seitens seines Kapitäns. „Befehl des Käpt‘n, du weißt schon?!“ Pengin rollte einfach nur mit den Augen. Er hatte gewusst, dass sein Käpt‘n das sagen würde. Dieser Satz war sozusagen fast gleich einer Trumpfkarte, die sein Freund gerne einmal ausspielte, nur um seinen Willen durchboxen zu können. Pengin aber beäugte den Dunkelhaarigen immer noch skeptisch, dann sah er aber kurz zur Tür, wo die Frau gerade dabei war den Speisesaal zu verlassen. Kurz bevor sie von der zufallenden Tür verdeckt wurde, konnte er noch einen kurzen Blick auf ihre wohlgebaute Rückseite erhaschen. Pengin grinste spitzbübisch, während ihm unweigerlich nicht ganz jugendfreie Bilder im Kopf herumschwirrten. Naja, wenn er nochmal darüber nachdachte, konnte es ja nicht schaden ein wenig Zeit mit der hübschen Blondine zu verbringen. Wie immer setzte das Nasenbluten ein, doch er wischte es bloß mit dem Handrücken weg und gluckste idiotisch auf. „Al-lles klar! La-… Eh... Aye, Käpt‘n!“, stotterte Pengin und flog förmlich zur Tür, dabei den stirngerunzelten Blick im Rücken seitens seines Freundes ignorierend. „Mach nichts Unüberlegtes! Hab… einfach nur ein Auge auf sie!“, rief Law noch hinterher, als Pengin auch schon aus der Tür war.
 

„Hey warte! Käpt‘n! Warum erlaubst du ihm auf die Frau aufzupassen? Ehem, ich meine, ich bin da doch der bessere Mann für diesen Job, nicht!?“, rief plötzlich Shachi-ya, sein rothaariger Kindheitsfreund auf und tippte dabei immer wieder mit den Fingerspitzen aneinander. „Ich… Ich kann sie beschützen, hehe, besser auf sie aufpassen… Heehee… Sie, heehee …anfassen…“, flüsterte der Kerl vor sich hin, wobei er am Ende anscheinend wieder in seine wohl schmutzige Gedankenwelt abgedriftet war. Nebenbei bemerkt, erkannte Law das daran, dass der andere bereits wieder etwas sabberte. Laws Blick war Peng-ya gefolgt, als dieser ebenso an Deck gehetzt war, aber nun kehrte seine Aufmerksamkeit auf den rothaarigen Kappenträger zurück. „Du! Lass deine Finger lieber bei dir selbst!“, grummelte er, und ließ seinen Ton sehr befehlshaberisch klingen. Seine Aussage verfehlte ihre Wirkung nicht, da der andere sichtlich zusammenzuckte, fühlte er sich doch offensichtlich bei seinem unartigen Verhalten ertappt. „Aber, das… Ich meinte es nicht so“, murmelte Shachi-ya im Versuch sich wieder einmal herauszureden, jedoch war sein Tun eher unzureichend, sodass es kommen musste, wie es kam: Der präsente Teil der Crew brach schlagartig in schallendes Gelächter aus. Auch Law fand es jedes Mal amüsant, wie Shachi-ya immer wieder versuchte sich aus solchen Situationen herauszureden. Es war innerhalb der Crew allgemein bekannt, dass er, sowie natürlich auch Peng-ya, es liebten jedem nächstbesten Rock hinterher zu gaffen! Sein rothaariger Freund stellte sich dabei aber wirklich immer selten dumm an, weil er es meist zu offensichtlich tat. Law konnte nur den Kopf schütteln und unterstützte seine nächsten Worte mit einer Geste. „Ja, ja mein Freund… Wir kennen alle deine kleinen, versauten Gedanken…“, schmunzelte er dann und nahm ebenso am Tisch Platz.



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