20 März / 26.3.
20 März XXXX
Deutschland!
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass dieser verdammte Brief ausgerechnet bei dir gelandet ist.
Er war nicht für dich bestimmt. Am liebsten würde ich das ungeschehen machen. Ich hätte den Brief eher persönlich abgegeben oder mich foltern lassen als ihn in falsche Hände geraten zu lassen.
Wenn möglich vergiss bitte den Brief und seinen Inhalt. Es war ein Fehler. Ich würde es gerne vergessen oder ungeschehen machen, verfahre du besser ebenso damit.
Abgesehen davon, wer würde schon glauben, das ich zu einer solchen Peinlichkeit fähig bin. Einen Brief, der mir so wichtig ist, an den Falschen zu schicken.
Es ist als hätte jemand in einem Tagebuch geschnüffelt! Ich vertraue auf deine Verschwiegenheit und dein verfluchtes Pflichtbewusstsein, dass du es weißt!
Verdammt, es regt mich immer noch auf!
England
26.3.XXXX
Lieber England,
mir war nicht bewusst, dass der Brief nicht für mich bestimmt war. Nun tut es mir Leid, das ich ihn gelesen habe.
Ich kann nachvollziehen, wie unangenehm es dir ist. Die eigenen tiefen Gefühle zu zeigen fällt oft schwer. Da ängstigt es natürlich sie in falschen Händen zu wissen. Du kannst darauf vertrauen, dass ich mit niemandem darüber geredet habe und mit Ausnahme von dir auch mit niemandem darüber reden werde. Obwohl ich verstehen könnte, wenn du die Angelegenheit mit diesem Brief von mir als erledigt ansiehst.
Seit dein Liebesbrief bei mir angekommen ist, bewahre ich ihn sicher auf. Er wird nicht zufällig in die Hände weiterer Personen fallen können. Jegliche Bedenken dahin gehend kann ich dir also nehmen.
Wie gesagt, kann ich nachvollziehen, wie du dich fühlen musst und versuche das Ganze nun noch mehr so zu behandeln, wie ich es mir an deiner Stelle wünschen würde.
Wer auch immer der eigentliche Empfänger war, könnte sich glücklich schätzen ob deiner Worte und ihrer Ehrlichkeit.
Dir wohlgesonnen
dein Deutschland
