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Geister, Engel und Dämonen

Supernatural- Oneshots
von

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Klare Worte

„Jungs, das ist doch jetzt nicht euer Ernst, oder?“, fragte Castiel entgeistert und schaute von einem zum anderen. Sam zuckte mit den Schultern und schaute fragend zu Dean. Der dagegen sah Castiel an und sagte: „Was zum Teufel meinst du, Cas?“
 

Castiel war wirklich erschüttert.

Da waren die beiden Winchester Brüder. Sie gingen Tag für Tag auf die Jagd, seit sie kleine Kinder gewesen waren. Geister, Heidengötter, Zombies - das alles war ihnen bereits begegnet. Sie hatten Hexenbeutel bei sich gehabt, mit Teufelsfallen gearbeitet, Bannsprüche gesprochen. Und bei alledem sollte es tatsächlich so sein, dass diese eine und ganz entscheidende Sache ihnen nicht im Geringsten klar war? Oh Gott. Und er war nun also derjenige, an dem es hing, ihnen diese Sache beizubringen.
 

„Tja also, Sam, Dean“, sagte er und wusste nicht recht, wie er anfangen sollte. „Also es ist so, diese ganze Sache mit den Geistern, den Zombies und den Vampiren und so weiter ...“
 

„Ja?“, fragte Dean. „Was ist damit?“
 

„Nun, habt ihr euch nie gefragt, warum ihr am laufenden Bande solchen Phänomenen begegnet, warum ihr auf Schritt und Tritt über dergleichen stolpert?“
 

„Wir sind Jäger“, sagte Dean, „erklärt das nicht alles?“
 

Cas schüttelte den Kopf.

„Wisst ihr, normalerweise begegnen einem normalen gesunden Menschen diese Dinge nicht in einem solchen Ausmaß. Den meisten Menschen geschieht nie etwas dergleichen, und wenn überhaupt, dann einmal, ein einziges Mal in ihrem Leben. Und auch da ist es oftmals so, dass man es für eine Geisteskrankheit hält, für eine Reaktion auf übermäßigen Stress, für eine Verrücktheit. Mit der Folge, dass der Betreffende Jahre der Therapie braucht und mit viel Glück irgendwann glaubt, er hätte sich alles nur eingebildet. Sofern er denn seine Begegnung mit welchem Wesen auch immer überhaupt überlebt hat.“
 

„Was soll das jetzt heißen“, sagte Sam etwas verärgert, „willst du damit sagen, dass Dean und ich verrückt sind?!“
 

Castiel lachte.

„Nun, das seid ihr ganz sicherlich auf eure Weise, aber nein, darauf wollte ich nicht hinaus.“

Wieder schaute er von einem Bruder zum anderen und schüttelte schicksalsergeben den Kopf.

„Es ist euch wirklich nicht klar, oder?“
 

„Herrgott Castiel!“, schimpfte Dean. „Jetzt sag endlich, was los ist! Sag, was du uns hier eigentlich klar machen willst! Ich hasse es, wenn du so um den Punkt herum eierst!“

Der Engel seufzte.

„Ihr seid nicht verrückt, jedenfalls nicht in dieser Hinsicht. Es gibt alle diese Wesen und eine Menge von ihnen habt ihr besiegt und habt vielen Menschen das Leben gerettet. Viele Katastrophen verhindert. Aber die Tatsache, dass ihr das könnt, dass ihr Jäger seid und diese Wesen bekämpfen könnt und ihnen auf Schritt und Tritt begegnet; diese Sache hat einen ganz ganz triftigen Grund.

Dean, Sam, als an jenem Tag in Lawrence euer Haus gebrannt hat und eure Mutter ums Leben kam ... Dean, erinnerst du dich an den Tag?“

„Oh Gott, ja!“ Dean schauderte.

„Dein Vater drückte dir damals deinen kleinen Bruder in den Arm.“ Castiel blickte nun zu Sam.

„Ja“, sagte Dean, „Herr Gott, ich erinnere mich. Er sagte: Lauf, Dean, trag deinen kleinen Bruder nach draußen.“

Dean schnaufte.

„Ich hatte solche Angst und ich habe Sam auf meinen Armen aus dem Haus getragen. Mutter hat es nicht geschafft aber Vater, und ich und Sam.“
 

„Nein“, sagte Castiel.

„Wie bitte?“, sagte Dean.

„Nein“, seufzte Castiel. „Euer Vater hat es geschafft, Dean. Du und Sam nicht.“
 

„Was was willst du damit sagen?“, fragte Dean scharf.

Castiel seufzte.

„Dean, du und Sam seid tot! Ihr seid damals in den Flammen gestorben und eure Geister sind auf dieser Erde geblieben. Ihr seid rächende Geister, die andere, die Böses tun, davon abhalten, bekämpfen und besiegen.“

Beide Brüder schauten sich entsetzt an.

„Castiel, aber das kann doch nicht sein! Wir haben doch mit so vielen Menschen gesprochen seitdem!“

„Tja“, sagte Castiel, „in Situationen, in denen die Menschen Geisterclowns, wandelnden Wasserleichen und ähnlichem ausgesetzt waren, haben Sie zusätzlich dazu noch zwei weitere Geister gesehen, die sie vor den anderen gerettet haben. Dich Dean, und dich Sam.“

„Wir haben jahrelang mit Vater gejagt!“

„Euer Vater hat euch gesehen, ja. Aber sein Umfeld hat es dem Alkohol zugeschrieben.“
 

„Blödsinn“, sagte Dean, „ich hab ... ich habe doch auch mit mit etlichen Frauen geschlafen!“

„Nein, Dean“, sagte Castiel, „nun ja vielleicht schon, du mit ihnen. Aber es war nicht physisch. Die Frauen … und Männer ...“, Dean wurde knallrot als Cas das sagte, „... haben das Ganze im Traum erlebt.“

„Oh Gott! Und ... und Ben?!“, sagte Dean entsetzt.

„Ben, ja“, sagte Castiel. „Ben hat dich gesehen, ja, und Lisa hat geglaubt, dass sie verrückt wird und ihr Sohn auch. Sie sind in entsprechender Behandlung.“

„Aber Bobby?!“

„Bobby ist ein Sonderfall“, sagte Castiel. „Bobby liegt genau genommen seit Jahrzehnten im Koma. Dort kommuniziert er mit euch, hilft euch, schickt euch auf Missionen.“

Sam war immer bleicher und bleicher geworden, während Dean sich regelrecht aufregte.

„Ich ...“, sagte Sam leise, „ich verstehe jetzt. Jetzt macht vieles einfach Sinn. Aber ich verstehe eines nicht Castiel - bist du denn wirklich ein Engel?“

„Ja“, sagte Castiel, „ich bin ein Engel des Herrn und ich bin vom Himmel gesandt um euch beide ins ewige Licht zu führen. Aber als ich dann hier war, hier bei euch, habe ich festgestellt, dass ihr hier auf der Erde viel mehr Gutes bewirkt, als wenn ich euch in den Himmel mitnehme. Es tut mir leid, ihr habt sehr viel leiden müssen ... ich kann euch anbieten euch jetzt mitzunehmen. Oder hierzubleiben mit euch.“
 

Dean starte in die Ferne.

„Geister, Sam. Wir sind tot. Ich kann es einfach nicht fassen.“

„Nun“, sagt Sam, „eigentlich finde ich das ziemlich cool.“ Und er lächelte sein breites, verschmitztes Sammy-Lächeln.

„Meinst du?“

„Klar“, sagte Sam, „jetzt verstehe ich auch, warum wir immer wieder gestorben sind und trotzdem nie tot bleiben konnten. Also jedenfalls dachten wir das. Es lag einfach daran, dass wir schon gestorben waren. Lass uns das Beste draus machen.“
 

„Ja“, sagte Dean, „lass uns das Beste draus machen.“
 

Er streckte eine Hand nach Castiel aus.

„Hör mal, du Engel, da ich ja nun ein Geist bin und mir um vieles einfach keine Gedanken mehr machen muss, kann ich da mit einem Engel schlafen?“

Sam verzog das Gesicht. Er mache ein richtiges Sam Wincherster-sches Bitchface, als sein Bruder breit grinste und Castiel rot bis an die Ohrenspitzen wurde. Er ließ ein gespielt angewidertes Schnauben hören, drehte sich um und sagte:

„O, Dean, Geist hin oder her, aber an dir ist immer noch einiges ganz unerträglich menschlich!“



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