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Niemand ist perfekt!

von

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Mistkerl!

Die Regentropfen laufen mir eiskalt den Nacken hinunter, doch es stört mich nicht. Auch, dass ich schon pitschnass bin, registriere ich beinahe gar nicht.

Das Einzige, das ich wirklich wahrnehme, sind die heißen Tränen, die meine Wangen hinunterlaufen und das Gefühl, als hätte es mein Herz zerrissen.
 

Der Boden ist kalt und nass. Ich friere schon. Meine Zähne klappern unaufhörlich aufeinander und mein Make-up hat sich auch verabschiedet. Obwohl ich weiß, dass ich mir den Tod holen werde, wenn ich noch länger hier sitzen bleibe, kümmert es mich nicht.
 

Ich mache mir nicht mal die Mühe die Tränen wegzuwischen, also lass ich ihnen einfach freien Lauf.
 

Oh! Ihr seid auch wieder da! Ihr fragt euch bestimmt, was mit mir los ist, wo ich doch vor kurzem noch vollkommen aus dem Häuschen war wegen dem Date mit Sanji. Sanji! Dieser verdammte Mistkerl! AAH! Wie ich ihn VERABSCHEUE! Diese widerliche kleine Wanze!!!!!!! Dieser dämliche aufgeblasene…Okay, ich sollte euch erstmal erzählen was passiert ist, dann werdet ihr meine Schimpftiraden verstehen. Da bin ich mir sicher!
 

Also es war so: Nach unserem Traumdate schwebte ich auf Wolke Sieben.
 

- Rückblick -
 

„Also Nami, erzähl! Wie ist es gelaufen?“, fragten mich meine Freundinnen am Tag danach bei Kaya Zuhause neugierig. Ich seufzte und antwortete erstmal nicht. Ich lächelte einfach nur geheimnisvoll und ließ sie zappeln.

„Naaamiiii!! Komm schon!!!“, bettelte Vivi schon ganz hibbelig und hüpfte auf ihrem Stuhl hin und her. „Na gut, aber nur weil ihr es seid.“, meinte ich grinsend und erzählte ihnen alles in ihren Einzelheiten. Während dem Bericht wurden ihre Augen immer größer. „Und? Habt ihr euch geküsst?“ „Eine Lady genießt und schweigt.“, antwortete ich mit einem breiten Grinsen. Natürlich wussten sie sofort Bescheid. Vivi quietschte vor Begeisterung und umarmte mich stürmisch. Kaya kicherte und Robin hob grinsend eine Augenbraue. „Du bist mir ja eine, Nami!“, schmunzelte Robin. Und da begann ich von Sanji zu schwärmen. Wie toll er doch küssen konnte, wie gut er doch aussah und wie verdammt charmant er doch war.
 

Alle verfielen in Gelächter, als sie mir so zuhörten. Ich lief leicht rot an, doch fiel dann ebenfalls in ihr Kichern ein. Ich war einfach nur glücklich.

Das Schönste daran war, dass ich mir mit Sanji erneut ein Date ausgemacht hatte. Wieder am Mittwoch um dieselbe Zeit im Dragon.
 

Wir waren so in unser Geschnatter vertieft, dass wir gar nicht merkten wie sich Lysop zu uns gesellte. Erst als er sich räusperte, bemerkten wir ihn. „Oh, hi Lysop! Wie geht’s?“, fragte ich freundlich. „Danke, aber darum geht’s jetzt wirklich nicht. Ich muss mit dir reden, Nami!“ „Worüber denn?“, fragte ich skeptisch, als er mich so ernst ansah. „Über Sanji! Er ist nicht so wie er sich gibt.“ „Wie meinst du das? Spucks aus und red nicht in Rätseln!“ „Nun ja. Ich kenne ihn schon länger und naja…er ist…ein bekannter…wie soll ich es sagen…puh…Playboy!“
 

Ich starrte ihn fragend an. „Ach! Er gräbt einfach Jede an! Er spielt mit den Frauen! Er hat jede Woche mindestens zehn verschiedene Frauen. Er umschmeichelt sie und macht Komplimente so lange bis sie mit ihm ins Bett gehen!“ Mir blieb fast der Mund offen stehen und dann wurde ich wütend. „Wie kannst du nur so was sagen? Sanji ist total nett und er mag mich! Das hat er mir eindeutig gezeigt! Lüg nicht immer, Lysop! Das kann ja wohl nicht wahr sein! Deine Lügen als Unterhaltung ist eine Sache, aber dass du jetzt auch noch lügst, weil es dir nicht gefällt, dass mehr aus mir und Sanji werden kann, finde ich einfach nur erbärmlich!“ Ich packte meine Handtasche und rauschte erzürnt nach draußen, wo ich mit dem Wagen nach Hause fuhr.
 

Wisst ihr, ich hätte auf ihn hören sollen, aber ich wollte ihm nicht glauben. Ich war blind!
 

Die nächsten Tage war ich immer noch sauer auf Lysop, aber mit der Zeit vergaß ich die Anschuldigungen und wurde wieder nervös wie beim ersten Date. Ich war hibbelig und aufgeregt. Ich begann wieder mit meinem albernen Verhalten mich vor dem Spiegel zu verdrehen und die besten Klamotten für den großen Abend zu finden.
 

Am Mittwoch dann fuhr ich mit einem Kribbeln im Magen wieder ins Dragon. Ich tänzelte schon fast zum Eingang und hatte ein Grinsen im Gesicht, das von einem Ohr zum anderen ging. Ich schlenderte durch den Gastraum und sah mich um, als Lysop plötzlich wieder vor mir stand.
 

„Oh Nami! Heute haben wir leider keinen Tisch mehr frei. Tut mir leid, aber ich muss dich auffordern zu gehen!“ Er versuchte mich zum Ausgang zu schieben. „Lass den Quatsch, du Blödmann! Hier stehen haufenweise Tische frei und außerdem bin ich mit Sanji auf dem Tisch im Eck verabredet!“ Ich deutete in die Richtung, in der sich besagter Tisch befand und wollte dort hingehen, doch Lysop versperrte mir den Weg. „Tut mir leid, aber diesen Tisch haben schon andere Gäste beschlagnahmt. Und alle anderen sind reserviert. Du solltest jetzt wirklich besser gehen!“, meinte er mit Nachdruck. „Hör auf damit, Langnase! Oder soll ich mich bei deinem Chef beschweren?“ Ich drückte ihn zur Seite und sah plötzlich den Grund, warum Lysop mich nicht hingehen lassen wollte.
 

Sanji saß bereits auf unserem Platz, aber er war nicht allein. Er hatte seinen Arm um eine schwarzhaarige Schönheit geschlungen und küsste sie gerade sanft auf den Hals. Es war, als würde eine Sicherung durchbrennen. Ich stürzte auf den Tisch zu und schrie Sanji lautstark an. Ich weiß gar nicht mehr, was ich ihm alles an den Kopf warf, aber es muss ziemlich heftig gewesen sein, denn es wurde ziemlich still in der Bar. Sanji meinte nur dreist: „Sag mal, Schnalle, was willst du von mir? Ich hab dich noch nie zuvor gesehen und so wie du aussiehst, würde ich dich nicht mal in Erwägung ziehen, wenn wir auf einer einsamen Insel wären. Was sich diese Gören heutzutage alles einbilden.“, meinte er verächtlich lächelnd zu seiner Begleitung, die mich daraufhin mitleidig betrachtete, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank. Das war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ich holte aus und verpasste Sanji eine Ohrfeige, die hoffentlich einige Tage anhalten würde.
 

Danach ging alles ziemlich schnell. Sanji rief nach einer Schrecksekunde den Türsteher, der mich unsanft vor die Tür setzte und nun sitze ich hier im Regen und heule mir die Augen aus dem Kopf wegen eines Idioten, der die Tränen nicht mal wert war.
 

- Rückblick Ende –
 

Das Zittern nimmt zu und schon langsam tun mir meine Zähne vom Aufeinander klappern weh. Ich schlinge meine Arme um meine Knie, um mich zu wärmen.
 

Plötzlich spüre ich eine Decke, die um meine Schultern gelegt wird. Ich blicke verweint auf und blicke in das Gesicht des grünhaarigen Türstehers, der letzten Mittwoch Dienst hatte, als alles noch in Ordnung war.
 

„Du holst dir noch den Tod!“, meinte er und setzte sich neben mich. Ich sah ihn einfach nur verdutzt an und sagte nichts. „Tut mir leid, was dir dieser Vollidiot angetan hat. Meinst du nicht, dass es besser wäre nach Hause zu fahren?“ Da ich nur noch wenig Kraft habe, schüttle ich traurig den Kopf. Er hat wohl verstanden, dass ich zu fertig bin, um mich groß zu bewegen, deshalb legt er mir einen Arm um die Taille und einen Arm um die Schultern. „Na komm. Ich bringe dich ins Royal. Dort nimmst du dir ein Zimmer und morgen wird’s dir bestimmt besser gehen, glaub mir.“ Ich bin zu erschöpft, um zu protestieren. Immerhin schleppte mich hier ein fremder Mann durch die Gegend und es war ja auch nicht sicher, dass er mich dort hinbrachte, wohin er sagte, doch ich vertraute ihm.
 

Das Royal war ein tolles Hotel nicht weit vom Dragon entfernt. Wir brauchten etwas länger, da meine Beine ziemlich steif gefroren waren, doch dann hatten wir es erreicht.

Er buchte für mich ein Zimmer. Woher er meinen Namen kannte, weiß ich nicht, aber es kümmerte mich auch nicht.
 

Danach brachte er mich auf mein Zimmer und setzte mich auf dem Bett ab. Er brachte mir noch ein Handtuch und einen Bademantel aus dem Badezimmer und meinte dann: „So, nun bist du gut aufgehoben. Ich muss wieder zur Arbeit. Und vergiss den Typen einfach. Er ist es echt nicht wert! Im Übrigen finde ich dich nicht hässlich. Du bist sehr hübsch, Nami!“
 

Ich war so perplex, dass ich meine Stimme erst wiederfand, als er schon beinahe die Tür hinter sich geschlossen hatte. „D-danke!“

Er drehte sich um und lächelte mich einfach nur an. Er nickte und wollte gehen, doch eins musste ich noch wissen: „Wie heißt du?“
 

„Lorenor Zorro!“



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