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Das Schicksal eines Helden

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 3: Here we go! Komplett anzeigen

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Verdammt!

Er lief durch einen langen, schmalen Gang. Die Fliesen und Wände waren tiefschwarz und ließen kein Licht durchdringen. In seinem Inneren spürte er die Panik, die langsam in ihm hochkroch. Er wusste, dass er sich beeilen musste. Weshalb genau, konnte er nicht sagen, doch die Gewissheit war einfach da. Wissentlich, dass etwas Schlimmes geschehen würde, sollte er zu spät kommen, ließ ihn noch um eine Spur schneller laufen. Endlich sah er vor sich ein Licht auftauchen. Das Ende des Tunnels war nahe und doch wusste er, dass dort erst der richtige Kampf beginnen würde. Vor dem gleißenden Licht konnte er Gestalten ausmachen. Menschen lagen auf einem Haufen übereinander und auf ihnen stand eine einzelne Person, um dessen Schultern sich eine riesige Schlange wand. Ein irres Lachen erklang. „Du bist zu spät, Potter! Deine Freunde sind tot! Und was willst du jetzt machen, nachdem du an ihrem Tod schuld bist, ERLÖSER aller Zauberer und Hexen?“, rief die Gestalt hämisch und das kreischende Lachen ertönte erneut. „NEIN! Du LÜGST! Sie sind NICHT TOT! Sie sind NICHT TOT!“ Er bemühte sich noch schneller zu laufen, um sie zu retten. Er würde es schaffen. Sie waren bestimmt nur betäubt oder ohnmächtig! Er stolperte und fiel zu Boden. Als er aufblickte, sah er direkt in Lupins und Sirius ausdruckslose Gesichter. Ihre Augen starrten blicklos an die Decke. Neben ihnen konnte er Freds leblosen Körper ausmachen, der auf dem von Tonks lag. „Nein, nein, nein…das darf nicht wahr sein!“ „Du bist an ihrem Tod schuld! Sieh es endlich ein und komm zu mir auf die dunkle Seite. Wenn du dich mir freiwillig anschließt, werde ich dein erbärmliches Leben verschonen.“, flüsterte die grausame Stimme nahe an seinem Ohr. „NEIN! NIEMALS! Lieber STERBE ICH!“ „Wie du willst!“ Das Einzige, das er noch sah und spürte, war ein grüner Lichtblitz und seine eigenen Tränen, die er für seine geliebten Freunde vergoss…

 

Sein eigener Schrei ließ ihn in die Höhe fahren. Blinzelnd sah er sich um und bemerkte, dass er in einem riesigen Himmelbett saß. Wie war das möglich? Gerade eben war er doch noch in diesem Gang gewesen und nun lag er hier auf einer weichen Matratze. Seine Sicht war verschwommen, da man ihm die Brille abgenommen hatte.

 

Außerdem liefen ihm noch unaufhörlich stumme Tränen über die Wangen und es war schwer zu begreifen, dass das kürzlich Gesehene alles nur ein Albtraum gewesen sein sollte. Er fühlte sich hilflos, konnte nicht sagen, was nun Realität und Albtraum war. Sicher war, dass all diese Menschen gestorben waren und das nur seinetwegen. Die Tränen wollten und wollten nicht aufhören, doch es störte ihn nicht.

 

Plötzlich spürte er einen weichen Stoff auf seiner Wange, der sanft seine Tränen aufsaugte. Verblüfft sah er auf und blickte direkt in das Gesicht eines kleinen Mädchens. Er war so überrascht, dass er sie einfach nur anstarren konnte. Sie störte es nicht und trocknete auch noch seine andere Wange. Dabei machte sie einen leisen Laut, der ihn unbewusst ruhiger werden ließ. „Shhhhh…“ Harry war sprachlos und plötzlich erkannte er ihr Gesicht. Es war das kleine blonde Mädchen auf eines der Portraits in der Eingangshalle. Doch was tat sie hier? „Besser?“ Er konnte nur nicken, doch das reichte ihr anscheinend, denn sie strahlte ihn zufrieden an.

 

„Maisie? Mum sucht dich! Außerdem hat Dad dir doch gesagt, dass du dich von diesem Zimmer fernhalten sollst!“, ertönte da eine schnarrende Stimme.

„Aber Dray er war doch soooo traurig!“ Es herrschte kurz Stille und Harry sah schnell zum Fenster hinaus, um zu verhindern, dass Malfoy sehen konnte, wie rot er im Gesicht wurde. „Geh jetzt, Maisie, sonst wird Dad sauer!“, wies er sie in einem Ton an, der keinen Widerspruch duldete.

 

„Ach, menno!“, grummelte sie und ging Richtung Tür. „Bis dann! Und nicht mehr weinen, hörst du?“, verabschiedete sich Maisie von Harry und verschwand durch die Tür.

<Nicht sehr hilfreich!>, dachte Harry bitter als ihm bewusst wurde, dass Malfoy nun wusste, dass er geheult hatte. Die Tür schloss sich mit einem leisen Klicken und es herrschte wieder Stille. Harry wagte es nicht Malfoy anzusehen.

 

-Dracos Sicht-

Als Maisie das Zimmer verlassen hatte, musste Draco erst einmal verarbeiten, was sie gerade gesagt hatte. Ja, er selbst hatte mitbekommen, dass es Potter ziemlich schlecht ging, das hatte man schon alleine an seiner Reaktion gestern im Saal gesehen. Es war, als würde ein anderer Mensch vor ihm stehen. Der Goldjunge Gryffindors war zwar bekannt dafür ein Hitzkopf zu sein, doch wahllos Flüche durch die Gegend zu schießen, obwohl keine unmittelbare Bedrohung bevorstand, war selbst für ihn ungewöhnlich. Es stimmte schon…sein Vater hatte Potter nie leiden können, als er noch von den Ansichten des Dunklen Lords überzeugt war, doch das hatte sich im schon vor der Schlacht um Hogwarts geändert. Er hatte nur noch an seiner Seite gestanden, da er Angst um seine Familie hatte und keinen Ausweg sah, sie heil aus diesem Krieg zu bekommen, sollte er sich Voldemort widersetzen. Auch er selbst hatte erkannt, dass der Weg, den er eingeschlagen hatte, der Falsche war. Natürlich war all das keine Entschuldigung für die schlimmen Dinge, die sein Vater im Auftrag des Dunklen Lords getan hatte, trotzdem hatte niemand Potter einen Anlass gegeben sich bedroht zu fühlen. Was war also in ihn gefahren?

Nachdem sie ihm den Schlaftrank eingeflößt hatten, hatte er beim Vorbeigehen gequälte Laute aus dem Zimmer gehört. Dass es wirklich so schlimm um seinen ehemals selbsternannten Erzfeind stand, hätte er nie gedacht. Potter war immer eine starke Persönlichkeit gewesen, das hatte Draco bereits in ihrem ersten Schuljahr am eigenen Leib erfahren, als der Schwarzhaarige sein Freundschaftsangebot bei Mme Malkins abgelehnt hatte. Damals empfand er dies als Affront. Wer wollte nicht mit einem Malfoy befreundet sein, bei dem Einfluss, den seine Familie in der Zauberwelt hatte!? Obwohl er ihn dafür gehasst hatte, hatte ihn diese Charakterstärke doch beeindruckt, wenn er es sich auch nicht eingestanden hätte. Eigentlich hatte Draco Potter immer aufgrund dieser vermeintlichen Stärke gehasst. Er konnte nicht begreifen, wie jemand, der von Geburt an wie der letzte Dreck behandelt wurde, so sein konnte wie der schwarzhaarige Gryffindor. So treu, loyal und verdammt hilfsbereit zu jedem, der in Not geraten war. Trotz all der Feindseligkeiten, die die Beiden einander angetan hatten, hatte Potter ihn während der Schlacht vor dem sicheren Feuertod gerettet und somit seine ganze Familie. Hätte er dies nicht getan, hätte auch seine Mutter niemals den Dunklen Lord über Potters Zustand angelogen. Draco dachte immer, dass der Erlöser der Zauberwelt locker mit all dem Leid umging, das andere in den sicheren Abgrund stürzen würde. Hatte er sich geirrt?

 

Anscheinend ja, wenn er sich Potter so ansah, wie er leichenblass und mit verquollenen Augen im Bett saß und es vermied ihn anzusehen. Es war merkwürdig, aber irgendwie hatte ihn das Geschehene doch ziemlich mitgenommen und dass obwohl er Potter einmal zu seinem Erzfeind ernannt hatte. Er wusste nicht wieso, aber irgendwie fühlte er diesen Hass nicht mehr. Potter sei Dank, konnten er und seine Familie, sowie alle Zaubererfamilien in der magischen Welt wieder ein normales Leben führen und doch konnte er ihm einfach nicht zeigen, dass er nun anders über ihn dachte.

 

Er wollte ihm die Hand auf die Schulter legen, nur um zu zeigen, dass er dankbar war für das, was er getan hatte und doch sagte er folgendes: „Ach, der Erlöser ist also aus seinem Schönheitsschlaf erwacht!? Wie wäre es, wenn du uns diesen auch gewähren würdest? Hast wohl wieder nach deiner toten Mami gerufen.“

-Dracos Sicht Ende-

 

Als Harry hörte, was Malfoy zu ihm sagte, kochte die Wut so schnell in ihm hoch, dass er sie nicht mehr zurückhalten konnte. Er sprang aus dem Bett, packte Malfoy an den schmalen Schultern und beförderte ihn mit einem kräftigen Stoß gegen die Wand. Bevor der Slytherin realisieren konnte, was gerade passiert war, drückte er ihm den Unterarm gegen die Kehle.  „WAS WEISST DU SCHON, DU VERLOGENE SCHLANGE!? DU HAST JA KEINE AHNUNG!“

 

-Dracos Sicht-

Alles ging so schnell, dass er gar nicht reagieren konnte. Als ihm bewusst wurde, was soeben geschehen war, fühlte er die Wand im Rücken und Potters Unterarm auf seiner Kehle. Er war so erschrocken, dass er sich nicht rühren konnte und als Potter ihn dann plötzlich so anbrüllte, wurde ihm klar, was er ihm eigentlich an den Kopf geworfen hatte.

Als er sah, dass Potter nun wieder Tränen über die Wangen liefen, entwand er sich seinem Griff, was leichter vonstattenging, als er geahnt hätte. Für einen kurzen Augenblick starrte er seinen ehemaligen Mitschüler an, der nun mit hängendem Kopf und Händen in den Haaren vergraben vor ihm stand während unaufhörlich Tränen auf den Teppichboden tropften. Draco konnte den Anblick nicht mehr länger ertragen, verließ fluchtartig den Raum und knallte sie hinter sich zu. „Ich bin so ein Vollidiot!“, murmelte er, als er an der Tür herunterrutschte und reglos sitzen blieb.

-Dracos Sicht Ende-


Nachwort zu diesem Kapitel:
TBC

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