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Brüder - Segen oder Fluch

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ho alle zusammen.
Ich habe leider völlig vergessen hier die Kapitel hoch zu laden. Deswegen gibt es jetzt gleich mehrere auf einmal.
Viel Spaß beim lesen.

eure Vampi Komplett anzeigen

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Prolog

Mist! Mist! Mist! Merlin lief in seinem Zimmer hin und her und überlegte dabei, wie er an seinen Wachen vor der Tür vorbeikam, ohne dass es auffiel. Wenn es nur einfache Wachen gewesen wären, wäre das ja kein Problem. Aber seine persönlichen Wachen waren leider Lancelot, Leon, Persival, Elyan und Gwaine und nicht zu vergessen Arthur, wenn er Merlin in seinen königlichen Gemächern im Auge behielt. Diese wechselten sich mehrmals ab, immer zwei waren bei ihm. Selbst wenn er nur durch die Burg lief, waren sie immer mit dabei.

Es war einfach nur zum Haare ausraufen. Irgendwas plante Morgana wieder, das spürte er. Und er kam an keine Informationen, weil er sich nicht wegschleichen konnte, um mit den Druiden oder Kilgharrah zu sprechen. Heimlich seine Magie üben, konnte er auch nicht, da die Gefahr bestand, dass plötzlich jemand ins Zimmer kam.

Merlin blieb stehen und seufzte geschlagen. Zum wiederholten Male verfluchte er sich selbst an dem einen Tag, so unaufmerksam gewesen zu sein und auch, dass er danach öfter klein beigegeben hatte. Nun hatte er den Salat.

Frustriert setzte er sich auf sein Bett. Vielleicht viel ihm ja doch noch eine Lösung aus seiner misslichen Lage ein. Ein wenig Zeit hatte er ja noch, bis es am Abend wieder los ging. „So langsam glaube ich, das Leben hasst mich. Wie soll ich denn meine Bestimmung erfüllen, wenn Arthur mich beschützen will, statt ich ihn?!“, murmelte Merlin frustriert zu sich selbst, als er seinen Kopf in seinen Händen verbarg.

Kapitel 1 Ein Ausflug mit Folgen

Es war gerade Winteranfang, als Prinz Arthur mit seinen Rittern und Merlin einen kleinen Jagdausflug unternahm, einer der letzten, bevor es zu kalt und gefährlich wurde. Merlin war wie immer begeistert darüber, dass er mit auf die Jagd gehen musste. Doch heute hatte er noch weniger Lust, da er in seinen dünnen Kleidern fror. Er versuchte es, den anderen aber nicht zu zeigen. Er wusste, entweder zogen ihn die Ritter dann auf, oder was er vermeiden wollte, dass sie sich Sorgen um ihn machten.
 

So verlief der Ausflug ereignislos, bis Merlin es wieder einmal schaffte, das Wild zu verscheuchen, was Arthur zu einigen Flüchen hinreisen ließ. Da sie bis jetzt nichts erlegt hatten, machten sie eine kleine Pause, in die Merlin zu einem nahegelegenen See ging, um die Wasserschläuche wieder aufzufüllen. Da erschall plötzlich ein Schrei in der Stille, gefolgt von einem lauten Platschen. "Merlin!", kam es, wie aus einem Munde.
 

So schnell konnte man gar nicht schauen, waren alle aufgesprungen und rannten in die Richtung, wo der Schrei her gekommen war. Am Ufer fanden sie nur die Schläuche. Von Merlin fehlte jede Spur. "Wo ist er?!", sprach Gwaine besorgt und suchte mit seinen Augen den Boden nach Spuren ab. "Merlin! Zeig dich verdammt!", rief Arthur erbost, aber man merkte ihm die Sorge um seinen Diener an. Als Lancelot dann die Oberfläche des Sees genauer in Augenschein nahm, wurde er schlagartig blass. Auf der Eisoberfläche, die den Rand des Sees zierte, war ein großes Loch ganz in ihrer Nähe. "Nein... das kann nicht wahr sein. Merlin!", murmelte er dabei vor sich hin. Die Anderen, die sich mittlerweile etwas aufgeteilt hatten, bemerkten Lancelots Verhalten und wandten sich zu ihm um. Dieser sah nur auf das Loch im Eis und als die anderen seinem Blick folgten, wurden sie ebenfalls blass und besorgt. Gwaine war der Erste, der sich aus seinem Schockzustand befreien konnte. Er nahm seinen warmen Umhang ab und auch die Stiefel zog er aus. Für das Kettenhemd und den Rest seiner Rüstung hatte er keine Nerven und Zeit, diese abzulegen. "So gehst du uns nicht verloren Merlin. Schließlich schuldest du mir noch einen Abend in der Taverne mein Freund.", schwor er, ehe er zum Ufer schritt und dabei aufpassen musste, nicht auszurutschen. Er verstand jetzt, was Merlin passiert war. Das Ufer war die reinste Falle. Und so tollpatschig, wie Merlin war, konnte das nur schief gehen.
 

Gwaine wandte sich an seine Kammeraden, als er am Ufer kurz vor dem eisigen Wasser stand. "Haltet mich fest. Ich werde erst hier gehen, wenn unser Tollpatsch wieder bei uns ist." Diese Worte holten auch die letzten aus ihrer Starre. Entschlossen nickten sich die anderen zu. Leon umfasste Gwaines linken Unterarm. Genauso taten es die Anderen, so dass dann eine Kette entstand. Percival war der Letzte, danach kamen Elyan, Lance, Leon und Gwaine. Arthur nahm seinen Umhang ab und hielt ihn griffbereit, um Merlin darin zu wärmen, sobald sie diesen wieder hatten.
 

Gwaine ging dann langsam ins Wasser und suchte mit seinem Arm nach Merlin. Das eisige Wasser biss die ganze Zeit durch seine Kleidung, am schlimmsten war es an seinen Füßen. Doch er hatte Glück. Als er bis zur Hüfte im Wasser stand, spürte er einen Wiederstand an seinem Handschuh. Beherzt griff er zu, als sich dieser Wiederstand als Arm entpuppte. Er zog den Arm höher und als er die Jacke daran erkannte, atmeten alle innerlich etwas auf. Leon griff jetzt nach Gwaines Gürtel, damit dieser beide Hände frei hatte, um Merlin besser zu greifen. "Ich hab ihn und er atmet noch!", rief Gwaine dann, als er Merlin um die Hüfte umfangen und seinen Kopf über Wasser hatte.
 

Schnell, aber sicher, zogen die Ritter die beiden aus dem Wasser ans Ufer. Merlin zitterte am ganzen Körper, zudem war er schneeweiß und hatte blaue Lippen. Arthur hatte Gwaine Merlin abgenommen und schlug diesem leicht auf die Wange. "Hey Merlin. Komm zu dir. Nicht Einschlafen, hörst du?!", sprach er dabei eindringlich. Doch dieser war schon leicht weggetreten. Viel länger hätte er im Wasser nicht mehr durchgehalten. Plötzlich fing Merlin an zu husten und erbrach einiges an Wasser. Der Umhang ,den Arthur Merlin umgelegt hatte, saugte sich langsam immer mehr voll. "Er muss aus diesen nassen Sachen raus. Sonst ist das sein Tod!", meldete sich Percival zu Wort. Elyan half gerade Gwaine, seinen Umhang und die Stiefel wieder anzuziehen, während die anderen gemeinsam Merlin aus seiner Kleidung schälten, was gar nicht so einfach war. Diese klebte an ihm, wie eine zweite Haut und seine Gliedmaßen waren durch die Kälte steif.
 

Ein kollektives Aufkeuchen gab es, als sie Merlin das Hemd über den Kopf auszogen. "W-... Was zum ....?!", keuchte Lance auf. Wobei er die Gedanken der anderen ausprach. Merlins Körper war entstellt, von Narben jeglicher Art, wobei seine Brust noch relativ gut aussah. Sein Rücken war das reinste Schlachtfeld. Ein Großteil der Narben sah schon älter aus, einige waren frisch, ober was die Ritter am meisten entsetzte, einige waren noch relativ frische Wunden, die gerade anfingen zu heilen. "Fokus Leute!", rief Leon die anderen wieder zur Ordnung, "Er muss auch aus seiner Hose raus. Um seine Verletzungen kümmern wir uns später. Er muss erstmal wieder warm werden!" Das half. Schnell fanden die anderen in ihre Routine als Ritter zurück, zogen Merlin komplett aus und wickelten ihn danach in ihre Umhänge. Man könnte ihn jetzt liebevoll einen Merlinburito nennen, aber diese Speise gab es zu dieser Zeit noch nicht.
 

Arthur nahm Merlin dann im Brautstil vorsichtig hoch, wobei er ihn dicht an sich drückte. Doch, jetzt nur in die Umhänge gewickelt, merkte Arthur, wie leicht Merlin war. Besorgt sah er auf diesen herab. Doch Merlin bekam alles wie aus weiter Ferne mit. Aus halb geschlossenen Augen blickte er unfokusiert an Arthurs Brust. "Lasst uns zum Rastplatz zurück kehren. Elyan! Lance! Ihr holt Feuerholz, so viel, wie ihr finden könnt. Leon geh vorraus und bereite eine Stelle vor, wo wir Merlin hinlegen können. Percival, du hilfst Gwaine. Er muss auch aus diesen nassen Kleidern raus.", befahl Arthur und alle nickten. "Ich habe noch Wechselkleider in meinen Satteltaschen. Ich ziehe mich dann am Rastplatz um. Merlin ist jetzt wichtiger und mir geht es gut.", antwortete Gwaine. Er machte sich gerade wirklich mehr Sorgen um seinen Freund, als um sich selbst.
 

So zerstreuten sie sich und erledigten ihre Aufgaben. Leon bereitete schnell auf der Lichtung, wo sie Rast gemacht hatten, eine geschützte Stelle vor. Er befreite sie vom Schnee und legte eine der dicken Pferdedecken auf den Boden, um die Kälte von unten fern zu halten. Davor hatte er die Fläche auch geräumt für das Lagerfeuer. Zuvor hatte er noch Merlins nasse Kleider mitgenommen.
 

Arthur trug Merlin auf seinen Armen, begleitet von Gwaine und Percival langsam zum Lager. Dabei spürte er die ganze Zeit das ständige Zittern und Zähneklappern von seiner wertvollen Facht. "Halte mir ja durch Merlin. Es wird gleich wärmer. Du lässt dich doch sonst von nichts aufhalten. Nicht einmal von mir", murmelte er leise und besorgt in Merlins nasses kaltes Haar. Der Prinz wollte es sich zwar nicht anmerken lassen, aber man spürte, er hatte Angst um seinen Freund. Auch wenn er dies niemals laut sagen würde.
 

Sie erreichten das Lager kurze Zeit nach Leon. Gwaine ging sofort zu den Pferden und suchte seine Wechselkleider. Schnell waren Hose und Kettenhemd mit Percivals Hilfe ausgezogen und gegen eine dicke Tunika und eine warme Hose getauscht. "Danke. ... Komm. Mal schauen, ob Merlin auch etwas anderes zum Anziehen dabei hat. Er nimmt doch immer alles mögliche mit.", meinte Gwaine und fing an, sich an Merlins Satteltaschen zu schaffen zu machen. Percival nickte und nahm sich die Tasche auf der anderen Seite des Sattels vor. Doch was die beiden, besser gesagt alle Freunde von Merlin nicht wussten, war, dass er nur zwei relativ dünne Leinenhemden, zwei Hosen und seine Lederjacke besaß. Da er es sich nicht leisten konnte, bei einem Überfall, welcher eigentlich bei fast jedem Ausflug stattfand, seine paar Kleidungsstücke zu verlieren, hatte er diese nicht eingepackt.
 

Derweil hatte Arthur sich auf den vorbereiteten Platz niedergelassen und hielt Merlin nach wie vor dicht an sich gedrückt. Elyan und Lance kamen dann mit einer größeren Menge an Feuerholz zurück. Schnell war ein Feuer entfacht und trotz der sich verbreitenden Wärme, hatte sich bei Merlin noch nicht viel verändert. "Merlin hat keine Kleider in seinen Taschen dabei, aber dafür noch eine Decke.",sagte Gwaine, als er mit Percival zu ihnen stieß. Die erwähnte Decke wurde ebenfalls um Merlin gelegt. Danach scharten sich alle um die beiden Wasserplanscher und nach einiger Zeit erholte Gwaine sich wieder. Wobei es bei Merlin sich auch langsam besserte. Er hörte auf so stark zu zittern und blinzelte, als er wieder zu sich kam. "W... wa...", fing er mit kratziger Stimme an zu sprechen und musste sofort husten. "Merlin!", kam es erleichtert von Arthur. Schnell richtete er das hustende Sorgenkind etwas in seinen Armen auf und klopfte auf seinen Rücken. Lance reichte Arthur dann einen Wasserschlauch. Ehe Merlin etwas sagen konnte, hatte Arthur diesem schon an Merlins Lippen gesetzt, so dass dieser trinken konnte.
 

Nach ein paar Schlucken drehte Merlin seinen Kopf etwas zur Seite, um zu zeigen, dass er genug hatte. Der Schlauch wurde weggelegt und auf Merlins fragenden und verwirrten Blick, erbarmte sich Lance. "Du bist ins Eis eingebrochen. Zum Glück fand Gwaine dich rechtzeitig im Wasser, sonst... ", den Rest ließ er weg. Da alle wussten, wie es hätte enden können. Merlin brauchte eine kleine Weile, bis diese Informationen in seinem immer noch trägen Gehirn ankamen. Dann gab er Gwaine einen dankbaren Blick und sagte leise bibbernd: "Dan...-hanke." Der Angesprochene erwiderte den Blick. "Immer wieder gern Merlin. Aber das nächste Mal, wenn du baden willst im See, mach das bitte im Sommer.", fügte er hinzu, um die Stimmung aufzulockern. Was bei allen auch zum Teil funktionierte. Nur Arthur behielt Merlin noch immer fest in seinen Armen und ließ diesen nicht aus den Augen. Dies schien auch Merlin jetzt zu merken. Schwach drehte er seinen Kopf hoch zu Arthur. Als er dessen Augen sah, merkte er den Zustand, in welchem der Prinz sich gerade befand. Trotz, dass sich Merlin hundelend fühlte und er nach wie vor seinen Körper nicht richtig spüren konnte, versuchte er sich, das nicht anmerken zu lassen. "Du kan...-nnst mich ...jeeee...-tzt los lassss.....-ssen. ... Mir geht es hatschu..... wieder gut. ... So ein bisschen Kääääl......te kann ich....ha-...ha- schu ab.", versuchte er Arthur und die Anderen zu beruhigen. Doch die besorgten und ernsten Blicke, die er daraufhin bekam sagten alles. Keiner glaubte ihm auch nur ein Wort. So ließ er es und kuschelte sich lieber in die Umhänge, soweit er sich bewegen konnte.
 

Mittlerweile war es schon später Nachmittag geworden. Lance verteilte gerade den Proviant an alle. Dieser bestand aus etwas Brot, Käse und Wurst. "Mach Merlins Ration größer als unsere Lance. Er ist viel zu leicht.", befahl Arthur und als Merlin zum schwachen Protest den Mund öffnen wollte, fuhr ihm Arthur streng dazwischen. "Du brauchst es gar nicht erst zu versuchen. In Zukunft isst du vernünftig und wenn ich es kontrollieren muss. Du bist leichter als meine Rüstung, Merlin. Mit so was spaßt man nicht!", sagte er mit blitzenden Augen, welche keinen Kompromiss zuließen. Merlin merkte, dass er hier auf verlorenen Posten kämpfte und gab klein bei in dem er seinen Kopf senkte. Das Merlin nicht wie sonst Arthur konter gab, bewies wie schlecht es diesem in Wahrheit ging.
 

Lance nickte nur und verteilte dann das Essen. Bei Merlin und Arthur angekommen, merkte er Merlins innerlichen Wunsch zur Flucht, doch da musste dieser jetzt durch. In seinem jetzigen Zustand und so wie sich alle um ihn geschart hatten, könnte ihn selbst ein Wunder vor hier nicht fortholen und retten.
 

Die Anderen warfen Merlin besorgte Blicke zu, doch innerlich machten sie sich alle Vorwürfe, nichts gemerkt zu haben, schließlich war Merlin die ganze Zeit unter ihnen.
 

Schweigend nahmen alle ihr Mahl ein. Na ja, zumindest die Ritter. Merlin sah sich jetzt der peinlichen Situation gegenüber, gefüttert zu werden, da er sich nicht bewegen konnte. Die Umhänge hatten ihn in eine sich windende Raupte degradiert, auch so wäre er zu schwach für viel Bewegung. Als dies ihm bewusst wurde, hätte er sich am liebsten eine geklatscht oder einen von Arthurs Feinden bekämpft. Schmunzelnd beobachtete Arthur mit den Rittern Merlins Minenspiel. Erst schmollend, dann verzweifelnd und zum Schluss aufgebend gefrustet, denn dieser hatte scheinbar erst jetzt kapiert, was ihm bevorstand. "Auch wenn du selten machst, was man dir sagt. Sei jetzt schön brav und mach den Mund auf.", meinte Arthur dann neckend zu Merlin, wobei man den besorgten Unterton deutlich heraus hören konnte.

Kapitel 2 Es braut sich was zusammen

Nachdem Merlin auch das letzte Stückchen Brot endlich herunter geschluckt hatte fielen ihm die Augen zu. Obwohl er es eigentlich nicht wollte. Doch sein Körper ließ ihm keine Wahl.
 

Als Arthur merkte, dass Merlin eingeschlafen war, seufzte er auf. "Na schläft unser Sorgenkind endlich?", fragte Gwaine, als er das Seufzten hörte. "Ja endlich. Der Sturkopf hätte auch noch weiter dagegen angekämpft, wenn er nicht so schwach gewesen wäre.", erwiderte Arthur und strich Merlin eine Strähne aus dem Gesicht. Jetzt, wo dieser schlief, sah man, dass es ihm gar nicht gut ging. Sein sonst schon blasses Gesicht war jetzt kreidebleich. Seine Atmung war immer noch unregelmäßig und schneller als normal, aber doch besser als vorher. Seine Körpertemperatur stieg auch langsam wieder. Dennoch mussten sie ihn so schnell wie möglich zu Gaius bringen.
 

"Hat einer von euch von seinen Narben und Verletzungen gewusst?", fragte Elyan die Anderen. Als alle die Köpfe schüttelten, sahen sie sich überrascht an. "Also weiß keiner, woher Merlin diese Verletzungen hat?!", grollte Arthur gefährlich leise und sah auf den Schlafenden in seinen Armen. Da hatte definitiv dieser einiges zu erklären, wenn es ihm wieder besserging. "Ich kann mir denken, wo er vielleicht einige herhaben könnte.", warf Gwaine ernst ein. Als er sich sicher war, alle Aufmerksamkeit zu haben, sah er Arthur ernst an. "Erinnert ihr euch noch, wo ich verbannt wurde aus Camelot, Prinzessin?", fing dieser an. Arthur nickte. "Ja ihr hattet Gastritter angegriffen und diese wollten Genugtuung. Obwohl sich später herausstellte, dass es gar keine Ritter waren. Aber worauf wollt ihr hinaus?" "Ich will darauf hinaus, dass ich Merlin damals vor diesen beiden falschen Rittern verteidigt und gerettet habe. Merlin wollte damals beweisen, dass diese Ritter, die Gauner aus der Taverne waren, wo wir uns kennen lernten und falsche Schwerter benutzten. Doch als er nicht wiederkam, machte ich mir Sorgen und suchte ihn. Als ich ihn fand, nahmen diese Bastarde ihn gerade in die Mangel. Wenn ich mich recht erinnere, steckten sogar ein paar Dolche neben ihm in der Wand. ... Was ich sagen will ist, was ist, wenn andere höher Gestellte Merlin genauso schikanieren.", erläuterte Gwaine seinen Verdacht. Die anderen hatten alle still zugehört, doch sah man die Wut auf ihren Gesichtern. Jeder konnte sich vorstellen, was Merlin wiederfahren wäre, wenn Gwaine nicht eingegriffen hätte.
 

"Warum seid ihr nicht gleich zu mir gekommen? Vertraut ihr mir nicht genug?", fragte jetzt Arthur. Allein die Vorstellung, Merlin in so einer Situation zu wissen, ließ ihn den Schwarzhaarigen noch näher an sich drücken. Doch er war auch gekränkt, dass sie damals nicht zu ihm gekommen waren. Gwaine seufzte. "Natürlich vertrauen wir euch Prinzessin. Aber bis auf Merlins Beobachtung, hatten wir keine Beweise, dass diese Bastarde mit falschen Schwertern betrügen. Wie hättet ihr uns da glauben können oder etwas unternehmen.", erklärte dieser. "Ich denke, dass Merlin euch auch aus der ganzen Angelegenheit heraushalten wollte. Merlin denkt doch immer zuerst an andere, als sich selbst. Vielleicht, wenn Gwaines Verdacht stimmt, wollte er uns nicht mit seinen Problemen belästigen. Schließlich weiß er genau, wie wir auf so etwas reagieren.", warf Lancelot in die Runde. Er selbst war ebenfalls erschüttert und sauer auf Merlin, dass dieser ihn nicht wenigstens ins Vertrauen gezogen hatte. Aber so, wie es um diesen stand, konnte es einfach nicht weitergehen. Schicksal hin oder her. Merlin brauchte jetzt Hilfe, ob er selbst wollte, oder nicht und dafür würde Lancelot sorgen. Und so, wie er die Ritter und den Prinzen sah, welcher Merlin besitzergreifend und schützend an sich drückte, war er sicher, dass diese genauso dachten.
 

"Ich kann Merlin auch zu einem kleinen Teil sogar verstehen", fing Leon an, "Diener haben unter Uther keine Stimme. Egal ob das Anliegen wahr war oder nicht, spielt keine Rolle. Die Stimme eines Adligen zählt immer mehr. Wenn Merlin also zu uns gekommen wäre und wir die Schuldigen angeprangert hätten, wäre Merlins Aussage bedeutungslos. Man hätte es unter Züchtigung der Dienerschaft verkaufen können, da Merlin frech geworden wäre. Ich denke Merlin wollte uns deswegen nicht ins Vertrauen ziehen. Aber das erklärt nicht alle seine Verletzungen." Alle nickten betreten. Leon sprach die unschöne Wahrheit aus. Irgendwie mussten sie doch Merlin schützen können vor solcher Willkür.
 

"Wenn ich König bin, werde ich den Dienern eine Stimme geben. Ich will nicht, dass so etwas weiter geschieht. Auch wenn Merlin gerne vorlaut ist, hat er solche Strafen nicht verdient.", sagte Arthur fest entschlossen. Die Anderen nickten ihm anerkennend und stolz zu. Leiser fügte er aber noch an: "Das erklärt aber auch, warum er sich so oft in der Taverne betrinkt." Ungläubig sahen die Anderen ihn jetzt an. Jeder hatte seine leisen Worte gehört. "Bitte was?! .... Merlin und sich betrinken? Bei aller Liebe, wenn ich Merlin einmal im Monat mit in die Taverne bekomme, ist das schon viel. Er lässt sich jedes Mal eine andere Ausrede einfallen. Sei es noch Aufgaben für euch Prinzessin oder für Gaius. Und unter uns. Merlin verträgt überhaupt nichts. Der ist schon von einem Krug Ale betrunken. Wo bitte habt ihr diesen Mumpitz her?!", regte sich Gwaine mit Händen und Füßen auf. Selbst die anderen Ritter sahen verwirrt zu Arthur. Wussten sie doch von Merlins seltenen Tavernenbesuchen.
 

Arthur dagegen fühlte sich vor den Kopf gestoßen. Merlin sollte so selten in der Taverne gewesen sein! Dass diese Aussage stimmte, glaubte er Gwaine aufs Wort. Dieser war ja fast täglich in der Taverne anzutreffen. Aber wohin verschwand Merlin dann immer bitte? Selbst Gaius hatte ihm diese Ausrede schon aufgetischt. Steckten diese etwa unter einer Decke? Aber wofür logen sie Arthur so ins Gesicht? ...
 

Plötzlich schreckte der Prinz aus seinen Überlegungen auf, als eine Hand vor seinem Gesicht wedelte. Merlin murmelte etwas Unverständliches aber wachte zum Glück bei Arthurs Zusammenzucken nicht auf. "Arthur geht es euch gut. Ihr wart plötzlich wie weggetreten.", sprach Elyan besorgt. "Nein, nein alles gut. Ich war nur in Gedanken. Merlin und Gaius benutzen diese Ausrede - wie es jetzt scheint - sehr oft. Wenn ich Merlin suche und Gaius nach ihm Frage, bekomme ich immer diese Antwort. Und Merlin hat diese auch schon oft benutzt.", erklärte Arthur. Allen war jetzt klar, irgendwas verheimlichte Merlin und Gaius schien ihn zu decken. Doch so, wie Merlins Körper aussah, schien es gefährlich zu sein und keine Mädchengeschichte.
 

"Wie es scheint, gibt es nur einen Weg, Merlin von Ärger oder besser Verletzungen fern zu halten. Er darf nicht mehr ohne Aufsicht sein. Wir sollten ihn im Auge behalten und so könnten wir auch heraus bekommen, was er uns verheimlicht. Denn ich glaube nicht, dass er uns freiwillig etwas verrät.", sprach jetzt Persival das erste Mal. Dabei hatte er seine Augen nicht von ihrem schlafenden Sorgenkind genommen. Erstaunt sahen die Anderen ihn an. Dieser Vorschlag war nicht schlecht. "Gute Idee. Merlin wird das alles zwar nicht gefallen aber das ist irrelevant. Er kann nichts dagegen tun. Sobald wir wieder in Camelot sind, teilen wir ein, wer wann ihn bewacht. Aber auch wenn Merlin nicht reden will. Er wird. Sobald es ihm besser geht, hat er Rede und Antwort zu seinen Verletzungen zu stehen. Und wenn ich ihm Zimmer- oder Kerkerarrest geben muss, dass er redet. Er wird reden. Da ertrage ich sogar George.", antwortete Arthur entschlossen. Ein Schmunzeln legte sich auf die Gesichter der Ritter, als alle sich bildlich vorstellten, wie Merlin versuchte sich zu drücken und kläglich scheiterte.
 

"Den Kerkerarrest würde ich nicht empfehlen. So dünn wie seine Kleider sind, holt er sich da unten den Tod zu dieser Jahreszeit.", gab Leon zu bedenken. "Wie meinst du das? Hat er keine dicken Winterkleider?", fragte jetzt Lancelot verwirrt. Leon schüttelte den Kopf und gab den anderen Merlins nasse Kleider zum betrachten. Jeder besah sich die Kleidungsstücke genau und der Befund war eindeutig. Merlins Kleider waren für den Ausflug mehr als ungeeignet. "Sollte sich herausstellen, dass er nur solche dünnen Sachen hat, werde ich ihm beim Schneider passende, für alle Jahreszeiten, anfertigen lassen. So kann das doch nicht weiter gehen... Und ich glaube kaum, dass er genügend isst. So weit wie die Kleider sind, fällt es nicht auf, wenn er mager wird.", kam es entschlossen von Arthur. Gwaine zog aber jetzt eine Augenbraue hoch. "Und was wollt ihr dagegen tun? Ihn zu jeder Mahlzeit zwingen oder beaufsichtigen?" Arthur grinste jetzt fies auf seinen nichtsahnenden Diener herab ehe er zu Gwaine sah. "Erraten. Merlin muss mir sowieso immer meine Mahlzeiten bringen. Da kann er auch zwei Tabletts tragen und mit mir speisen. Auch wenn es nicht den Etiketten entspricht. So haben wir unter Kontrolle, dass dieser Tunichtgut vernünftig isst." Als den Anderen Arthurs Worte bewusst wurden, lachten sie leise. Oh, da braute sich einiges über dem jungen Zauberer zusammen. Wenn die Ritter alle ihre Ideen in die Tat umsetzen, würde es sehr schwer werden, für Merlin sein Schicksal zu erfüllen.

Kapitel 3 Ein Unglück kommt selten allein

Nachdem die Ritter sich als es dunkel wurde für die Nacht bereitmachten, war das Lagerfeuer noch einmal richtig geschürt worden. Genügend Feuerholz lag auch bereit, so dass es die Nacht über nicht verlöschen würde. Sie legten sich dicht bei einander, um so Wärme zu sammeln. Merlin war dabei in der Mitte von den Anderen. Leon hatte sich für die erste Nachtwache gemeldet. Arthur würde dieses Mal mit dem Wachdienst aussetzen. Er wollte Merlin nicht loslassen. Und obwohl er ihn im Auge behalten wollte, übermannte ihn doch irgendwann - nach dem zweiten Wachwechsel - der Schlaf.
 

Lancelot hatte - zum Glück für Merlin - gerade Wache, als dieser anfing, unruhig zu werden. Erst merkte es Lancelot nicht, aber als Merlin anfing, immer lauter zu murmeln und den Kopf leicht hin und her warf, eilte dieser an Merlins Seite. Vorsichtig hielt er Merlins Kopf in seinen Händen fest. "Merlin? Hey was ist mit dir?", fragte er leise und besorgt. Doch als das nicht half und Lancelot ihn sich genauer betrachtete, stieg die Sorge. Merlin glühte. Seine Wangen waren gerötet, sein Körper schien wieder schlimmer zu zittern und wenn sich Lancelot nicht täuschte, dann sah er im Feuerschein auf Merlins Stirn sogar einen leichten Schweißfilm. Was diesen aber am meisten Sorgen bereitete, waren die Wortfetzen, die er verstand. Es waren Worte wie "Nein ... nicht", "bitte hasst mich.... nicht", "lass mich...", darf nicht... erfahren...". Wenn die anderen das gehört hätten ginge es ja noch. Aber die anderen Laute die über Merlins Lippen kamen, durfte keiner der Anderen hören. Es waren Bruchstücke von Zaubern. Zumindest klang es danach.
 

"Oh Merlin.... Dir wird es bald bessergehen. ... Hab keine Angst. Wir passen auf dich auf. Halte nur noch ein wenig durch.", flüsterte der Ritter und streichelte Merlin beruhigend über sein Haar. Nach einiger Zeit schien es zu helfen und Merlin wurde ruhiger. Erleichtert seufzte Lancelot auf. Merlins Halstuch kühlte er dann etwas im Schnee und legte es auf die heiße Stirn. Diesen Vorgang wiederholte er in seiner restlichen Wache noch ein paar Mal.
 

Als es Zeit war für den Wachwechsel, weckte Lancelot leise Percival. "Hey Pervs, aufwachen.", flüsterte er dabei. Als Percival ihn dann verschlafen ansah, musste Lancelot grinsen. "Du bist mit der Wache dran. Und hab ein Auge auf Merlin. Er fiebert mittlerweile schwer und hatte auch Albträume. Ich habe ihn die ganze Zeit seine Stirn mit seinem Halstuch gekühlt. Das hilft.", erklärte er ihm. Persival nickte ernst, als er sich aufsetzte. "Keine Sorge. Ich kümmere mich um Merlin. Schlaf gut."
 

Und so übernahm Percival die Nachtwache. Bis auf das Merlin ab und zu etwas unruhig wurde, verlief die Nacht ereignislos. Die Ritter wechselten sich noch einmal ab, so das Elyan die letzte Wache übernahm. Gwaine wollten sie schlafen lassen, hatte dieser ja auch das kalte Wasser gespürt.
 

Als der Morgen graute, weckte Elyan die anderen leise. Merlin ging es in der Nacht immer schlechter. So ließen sie ihn am längsten schlafen. Aber als sie ihn dann versuchten zu wecken, wachte dieser einfach nicht auf. "In Ordnung. Sobald die Sonne hoch genug steht, brechen wir auf. Merlin muss so schnell es geht zu Gaius.", befahl Arthur. Die Ritter stimmten ihm zu. "Merlin ist hart im Nehmen. Er wird durchhalten, bis wir bei Gaius sind.", versuchte Lance Arthur zu beruhigen. Was zwar Arthur ein kleines Lächeln entlockte aber die Besorgnis blieb. "Ja er ist hart im Nehmen. Wie sehr genau werden wir wohl erst erfahren, wenn er uns erklärt hat, wie er zu seinen Narben kam.", grummelte Arthur.
 

So frühstückten sie erstmal und schafften es auch Merlin etwas Wasser einzuflößen. Nach dem Frühstück stand die Sonne hoch genug, so dass sie zusammenpackten. "Merlin auf sein Pferd zu setzen wird nicht funktionen, so eingewickelt, wie er ist.", warf Gwaine während des Zusammenpackens ein. Arthur zog nur eine Augenbraue hoch und meinte, als wäre es ganz selbstverständlich: "Deswegen reitet er auch bei mir mit. So können wir auch ein schnelleres Tempo vorlegen." Dass er Merlin im Auge behalten und für seine Sicherheit sorgen wollte, war aber allen klar.
 

So wurde es dann auch getan. Erst stieg Arthur auf sein Pferd und Persival und Leon reichten ihm Merlin hoch. Diesen nahm er vor sich und umfing ihn sicher mit seinem linken Arm. So könnte Merlin selbst bei schnellem Galopp, ihm nicht vom Pferd rutschen. Er rückte Merlin noch etwas zurecht, so das dieser mehr an ihm lehnte und sah dann zu seinen Rittern, welche in der Zeit auch aufgesessen waren. "Auf nach Camelot.", befahl er.
 

Bis nach Camelot war es nur leider noch ein weiter Weg durch unwegsames Gelände. Die Gruppe war schon eine Weile geritten, als Merlin wieder unruhiger wurde. Besorgt musterte Arthur ihn. "Merlin? Hörst du mich?", fragte er. Gwaine kam ein bisschen näher geritten. "Geht es ihm schlechter?", erkundigte sich dieser, um seinen Freund besorgt. "Ich hoffe nicht. Er wird aber unruhiger und sein Fieber steigt. ... Vielleicht hat er schlechte Träume. Doch er wacht nicht auf.", antwortete Arthur ihm.
 

Sie waren durch die Unterhaltung etwas langsamer geworden. Das war auch ihr Glück gewesen. Denn plötzlich sauste ein Pfeil haarscharf an Arthurs Kopf vorbei und blieb in dem Baum gegenüber stecken. Die Pferde von Arthur und Gwaine scheuten und stiegen. "Sachsen! Schützt den Prinzen und Merlin!", rief dann schon Leon. Als Arthur sein Pferd wieder unter Kontrolle hatte, sah er aus dem Wald, von mehreren Seiten, lauter Sachsen auf sie zustürmen. Mist, mit Merlin konnte er nicht kämpfen, Merlin war schutzlos ohne sie und musste zu Gaius. Die Ritter hatten derweil einen schützenden Kreis um den Prinzen gezogen. "Arthur reitet mit Lancelot und Gwaine als Geleitschutz vor. Wir kommen nach, sobald wir hier fertig sind. Merlin muss zu Gaius.", beschwor Leon seinen Prinzen. Kannte er doch Arthurs Starrsinn. Doch mit Merlin als Argument nickte Arthur wiederstrebend. "Gut. Ich verlass mich auf euch.“, sagte Arthur, "Lance, Gwaine folgt mir!"
 

Die beiden sahen kurz zu Arthur und nickten. Sobald sich eine Lücke auftat, brachen die drei Reiter aus und verschwanden mit schnellem Galopp im Wald. Hinter ihnen hörten sie das Klingen der Schwerter, welches immer leiser wurde, so weiter sie sich entfernten. Arthur hoffte, dass er alle wiedersehen würde in Camelot und es hier nicht der Abschied gewesen ist.
 

"Was ist mit den anderen?", ruft Gwaine gegen den Wind an. "Sie verschaffen uns einen Vorsprung. Ich werde ihnen Hilfe schicken, sobald wir in Camelot sind.", rief Arthur zurück, ohne sich umzudrehen. Scheinbar genügte die Aussage den anderen, da keine weiteren Fragen kamen.
 

Als sie glaubten, sich weit genug entfernt zu haben, hielten sie an, um sich zu orientieren. Sie hatten Glück gehabt. Von ihrem Standpunkt aus waren sie nur noch eine halbe Wegstunde von Camelot entfernt. "Das nenne ich mal Glück im Unglück. Wir sind ja fast zu Hause.", meinte Gwaine zuversichtlich, als er sich sein Haar aus dem Gesicht strich. "Wir haben schließlich Merlin bei uns als Glücksbringer. Hat er den Ritt gut überstanden Sire?", meldete sich nun auch Lancelot. Er sah besorgt in das gerötete Gesicht eines bewusstlosen Freundes. "Er wurde etwas durchgeschüttelt. Sonst keine Veränderung. ... Kommt weiter. Je schneller wir da sind, um so schneller gibt es Hilfe.", sprach Arthur und ritt schon weiter. Diesmal im Trapp, damit die Pferde sich etwas erholen konnten.
 

Sie waren noch nicht lang unterwegs, als sie von fern Reiter hörten. Arthur hob die Hand und die anderen blieben stehen. Lancelot und Gwaine zogen leise ihre Schwerter und schlossen zu dem Prinzen auf. Angespannt warteten sie, bereit bei erneuter Gefahr Arthur und Merlin mit ihrem Leben zu beschützen. Die Geräusche von Hufen kam immer näher. Aber dann sahen sie durch den Wald etwas Rotes aufblitzen. Ein kollektives Seufzten entwich jedem von ihnen. Es war ihre Rettung. Eine Patrouille von Camelot! "Die schickt der Himmel", murmelte Lancelot leise zu sich selbst.
 

"Kommt", sagte Arthur knapp und so ritten sie ihnen entgegen. Als die Patrouille sie dann sah, beschleunigten diese auch ihr Tempo, bis sich die beiden Gruppen trafen. "Mein Prinz. Es tut gut, euch unverletzt zu sehen. Am Hofe macht man sich bereits Sorgen, da ihr nicht zurückgekehrt seid.", begrüßte Sir Bors, der Anführer der Patrouille sie. Arthur nickte nur. Dabei bemerkten die Ritter Merlins bewusstlose Gestalt in Arthurs Armen. "Was ist passiert Sire?"
 

"Das erfahrt ihr später. Die Anderen, die uns begleiteten, kämpfen etwas weiter weg gegen Sachsen. Teilt die Patrouille, da wir Merlin zu Gaius bringen müssen. Lancelot du zeigst ihnen den Weg.", befahl Arthur. Lancelot nickte und 4 der Ritter folgten ihm zurück zu den anderen. Sir Bors und 2 weitere Ritter gaben Arthur Geleitschutz. Jetzt wieder im etwas zügigerem Tempo, ritt die kleine Gruppe, ohne irgendwelcher Zwischenfälle nach Camelot. Einen der Ritter hatte Arthur als Boten vorgeschickt, um Gaius zu benachrichtigen.
 

Durch die Stadt kamen sie, ohne aufgehalten zu werden. Die Bürger begrüßten ihren Prinzen, als dieser mit den Rittern durch die Straßen ritt. Aber als sie Merlin in seinen Armen sahen, wurden die Gesichter besorgt. Da fiel Arthur auf, wie beliebt sein Diener bei vielen sein muss. Bei Hofe sahen viele der Ritter Merlin mittlerweile schmunzelnd nach, wenn dieser durch das Schloss rannte. Das hatte Arthur schon oft aus seinem Fenster aus beobachten können. Und von seinen engsten Rittern/ Freunden wusste er, dass sie Merlin als jüngeren Bruder betrachteten, den es zu schützen, aber auch zu necken galt. Und kurz dachte er, dass die Unterstützung für Leon und die anderen hoffentlich rechtzeitig eingetroffen sei.
 

Im Burghof erwartete man sie schon. Gaius, Gwen und Agravaine standen auf der großen Treppe. Sobald Arthur sein Pferd zum Stehen gebracht hatte, rannte Gwen schon zu ihnen. Gaius und Agravaine folgten ihr. "Sire, was ist passiert? Was ist mit Merlin? Und wo sind die anderen?", fragte Gwen besorgt. Die Ritter waren derweil abgestiegen und Gwaine nahm Arthur Merlin ab. Bevor Arthur antworten konnte, erreichten die anderen beiden sie. "Was ist mit ihm Sire?", fragte Gaius besorgt. So hatte er seinen Ziehsohn nur einmal gesehen. Und das war wo er an dem Gift der Mortaeus Blume litt.
 

Arthur war derweil abgestiegen und nahm gerade wieder Merlin auf seine Arme. "Merlin ist gestern ins Eis eingebrochen. Bis gestern Abend war er noch bei Bewusstsein aber heute früh ist er nicht mehr wach geworden. Gwaine hat ihn aus dem Wasser gezogen. Den Rest erzähle ich später.", erklärte Arthur und ließ keinen Widerspruch zu. Gaius nickte und seine Sorge um Merlin wuchs mit jedem Wort, was er hörte. "Bringt ihn schnell rein. Ich werde mich sofort um ihn kümmern. Gwen, bitte hol so viel heißes Wasser und Eis aus der Küche, wie du bekommen kannst. Und wir brauchen Decken, dicke warme Decken.", wies Gaius die anderen an. Gwen nickte und rannte davon. Arthur ging mit Gaius in die Burg. "Gwaine, du kommst mit. Du warst ebenso im Eiswasser.", rief Arthur über die Schulter. Das Gwaine ihnen folgen würde, darin bestand kein Zweifel. Dieser war ja genauso besorgt um Merlin, wie Arthur. So verschwanden sie ins innere der Burg und ließen einen böse grinsenden Agravaine zurück.

Kapitel 4 Hoffen und Bangen

Die Tür zu Gaius Raum wurde aufgestoßen und Arthur mit Merlin auf den Armen sowie Gwaine und Gaius schritten schnell in den Raum. "Wo soll er hin?", fragte Arthur und sah dabei Gaius erwartungsvoll an. "Legt ihn auf das Krankenbett hier. Am besten wir ziehen es vor den Kamin.", sagte Gaius, während er nach seiner Arzttasche griff. Gwaine packte das Bett und zog es vor den Kamin. Danach legte Arthur Merlin behutsam auf das Bett. Nur wiederwillig machte er Platz aber Gaius konnte Merlin am besten helfen. So stellte er sich an den Sims des Kamins. Gaius setzte sich zu Merlin auf das Bett und legte Merlin eine Hand auf die Stirn. "Er glüht richtig. Helft mir, ihn aus diesen Umhängen zu holen.", meinte Gaius, während er schon überlegte, was für Behandlungsmethoden er anwenden würde.
 

Arthur und Gwaine übernahmen das schnell. Schließlich wussten sie, wie sie ihn eingewickelt hatten. Als Merlin dann frei lag, stockte Gaius kurz der Atem, aber dann kam der erfahrene Arzt in ihm wieder durch. Routiniert untersuchte er Merlin komplett von oben bis unten, wobei seine Mine immer ernster wurde. „Was genau ist passiert?!“, fragte er dabei. „Merlin sollte die Wasserschläuche an einem See auffüllen und fiel dabei hinein. Gwaine holte ihn da raus. Wir zogen Merlin um und am Rastplatz beim Lagerfeuer kam er wieder zu sich. Er hatte etwas zu sich genommen und schlief dann ein. In der Nacht kam das Fieber dazu und er ist seitdem nicht mehr aufgewacht. Wir hatten versucht, ihn die ganze Zeit zu wärmen. Wisst ihr, woher diese Verletzungen und Narben auf seinem Körper stammen?“, fragte Arthur am Ende seines Berichtes. Gaius nickte ab und zu beim Zuhören, wie als Bestätigung zu dem, was er fand. „Nicht alle Sire, viele der Verletzungen sind mir unbekannt.“
 

Als Gaius gerade seine Untersuchung fertig hatte, kam Gwen mit einigen Dienern herein. Sie schleppten eine Wanne und viele Eimer mit heißen sowie kaltem Wasser. Schnell deckte Arthur Merlin zu, um Gwen den Anblick zu ersparen aber auch um Merlins Würde zu bewahren. Gaius derweil wies die Diener an, wo sie was abstellen sollten. Die Wanne wurde neben dem Kamin platziert und mit heißem Wasser gefüllt. Nach dem die Diener ihre Arbeit getan hatten, gingen sie wieder, wobei alle Merlin besorgte Blicke schenkten.
 

Sobald die Tür wieder ins Schloss gefallen war und Gwen draußen warten sollte, bis Merlin und Gwaine wieder angezogen waren, wies Gaius an, dass Gwaine in die Wanne sollte. Er selbst kümmerte sich um Merlin. Wusch ihn mit Arthurs Hilfe. Nach dem Merlin sauber war, wurden seine Wunden mit Salben behandelt und weil das Fieber immer noch sehr hoch war, kamen Kräuterwickel zum Einsatz. Zum Schluss wurde er noch in seine Kleider gesteckt und unter dicken Decken begraben. Ein kühles Tuch kam noch auf seine Stirn und dann ließ Gaius ihn erstmal in Ruhe, um nach Gwaine zu sehen und Medizin anzurühren.
 

Gwaine war wieder aus der Wanne gestiegen und trocknete sich gerade ab. „Also bis auf ein leichtes Kratzen im Hals, merke ich nichts.“, meinte dieser als er sich wieder anzog. Gaius untersuchte ihn auch genau und griff dann nach einem Fläschchen. „5 Tropfen früh und abends. Zudem empfehle ich Bettruhe für einige Zeit und keine Anstrengungen. Die Auswirkungen von dem Eisbad können sich in den nächsten Tagen immer noch zeigen.“, wies Gaius den Ritter an, wobei er sich bei dessen verdrießlicher Mine ein Schmunzeln verkniff. „Keine Sorge Gaius, Gwaine wird sich an deine Vorschriften halten. Aber wie steht es jetzt um Merlin, warum ist er bis jetzt nicht mehr aufgewacht?!“, fragte Artuhr, wobei der erste Teil mit vergnügtem Ton kam, doch der letzte Teil war wieder von Sorge gezeichnet. Selbst Gwaine schien seine Zwangspause zu vergessen, bei seiner Sorge um Merlin.
 

Gaius seufzte. Er verschaffte sich noch ein paar Minuten Zeit, bis er Gwen wieder in das Zimmer ließ. Dann bedeutete er den Anderen, sich lieber zu setzten, bevor er mit seiner Erklärung anfing: „Nun wie erkläre ich es am besten. Merlin wacht durch das hohe Fieber nicht auf und wenn ich es nicht schaffe, es zu senken, sieht es nicht gut um ihn aus. Noch kann ich aber nicht sagen, ob das Fieber aufgrund des Eisbades oder von seinen Verletzungen stammt. Ich werde aber mein möglichstes geben, da seit euch versichert, Sire.“ Gwen sah bei Gaius Worten besorgt zu Merlin. „Ich werde euch helfen Gaius, doch von welchen Verletzungen sprecht ihr? Hatte er sich bei dem Jagdausflug auch noch verletzt.“, fragte sie und sah dabei zu den drei Männern. Bei den grimmigen, teils wütenden Gesichtern ahnte Gwen Schlimmes. „Nein, bei dem Ausflug tat er sich nichts. Doch sein Körper ist mit Narben übersäht. Einige stammen von Schwertern und anderen Waffen.“, erklärte Arthur.
 

Sein Gesicht hellte sich aber plötzlich auf. „Gwen, weißt du vielleicht etwas darüber, wie Merlin von den Adligen und Dienern am Hof behandelt wird? Wurde er bestraft von jemandem, ohne dass ich davon Kenntnis erhielt, oder wird bedroht?“, fragte er sie, in der Hoffnung auf Antworten. Gwen war entsetzt, schüttelte aber dann bedauernd den Kopf. „Die Dienerschaft mag Merlin. Niemand würde ihm etwas tun. Er ist hilfsbereit, gütig und …. Ja, er nahm manchmal die Strafe für jemanden anderen in Kauf. Aber das waren eher Standpauken, als körperliche Züchtigung. Ich könnte mir nur vorstellen, dass vielleicht einem Gast Merlins Art nicht gefiel. Aber in der Burg wüsste ich niemanden, der ihm böses will. Doch was ist mit außerhalb der Burg?“, sprach sie.
 

„Außerhalb der Burg?“, fragte Gwaine. Gwen nickte. „Ja außerhalb der Burg. Er muss doch bei jedem Kräutersammeln in den Wald. Vielleicht hat er sich dabei verletzt.“, meinte sie. Gaius schüttelte aber da entschieden den Kopf. „Das wäre mir aufgefallen. Das einzige Mal, wo er angriffen wurde beim Sammeln, war die Geschichte mit dem Greifen. Doch da hat Sir Lancelot ihn gerettet. Wenn sich Merlin sonst verletzt hatte, kam er zu mir.“, gab Gaius seine Meinung kund. Das er aber auch nicht wusste, woher Merlin seine Verletzungen hatte, war zum Teil gelogen. Er konnte sich denken, dass diese aus der Aufgabe entstanden sind, Arthur und Camelot zu schützen und zu verteidigen. Nur konnte er das hier nicht sagen. Besonders wollte er wissen woher Merlin sich den Serketstich geholte hatte. Durch das Gift dieser Skorpione, war die Überlebenschance ohne Magie gleich null. So saßen alle in unangenehmer Stille am Tisch. Alle machten sich Gedanken über ihr Sorgenkind im Bett.
 

Nach einer Weile klopfte es an der Tür. Erschrocken zuckten alle zusammen. „Herein.“, rief Gaius und als die Tür aufging, standen da die restlichen Ritter des ehemaligen Jagdausfluges. Alle wirkten etwas angeschlagen aber es sah nach nichts Schwerwiegendem aus. Schnell schritten sie in den Raum. Als ihre Blicke auf Merlin fielen, war die Sorge wieder spürbar. „Wie geht es ihm?“, fragte Lancelot. „Es ist noch keine Verbesserung oder Verschlechterung eingetreten, seit er hier ist. Und jetzt bitte ich, die verletzen Herren Platz zu nehmen, damit ich mich um ihre Verletzungen kümmern kann.“, wies Gaius sie zurecht, bevor wieder eine Diskussion starten konnte.
 

Während Gaius die Ritter versorgte, wandte sich Leon an Arthur und sie zogen sich etwas in eine Ecke zurück. „Die Unterstützung kam gerade im richtigen Moment Sire. Nun, wie steht es jetzt um Merlin?“ Arthur nickte, doch seufzte er danach. „Das Fieber muss sinken. Nur von was das Fieber stammt, weiß Gaius nicht. Wir können also nur abwarten und weiter nach Gründen suchen, bis Merlin es uns selbst sagen kann. Gwen meint, in der Burg würde niemand Merlin böses wollen, doch er scheint Strafen von anderen Bediensteten auf sich zu nehmen. Geh der Sache nach. Ich will wissen, für wen er das tat, von wem er bestraft wurde und welche Strafen das waren. Warum zum Henker hat es mir keiner gesagt? Merlin ist mein persönlicher Leibdiener!“, regte sich dieser immer mehr auf. Dann seufzte er und versuchte sich wieder zu beruhigen. „Auch scheint sich der Verdacht mit den Gästen zu verhärten. Gaius sind auch nicht alle seine Verletzungen bekannt. Er schien erschrocken, als er das Ausmaß sah. Ob er aber mehr weiß, kann ich noch nicht sagen.“
 

Leon hörte ruhig zu und nickte bei einigen Stellen. „Keine Sorge, Sire. Ich werde dieser Angelegenheit persönlich nachgehen und regelmäßig Bericht erstatten. Ich würde auch vorschlagen, dass, wenn Gwen sich doch irren sollte, immer einer von uns Rittern bei Merlin bleibt. So verpasst ihr auch nicht, wenn er wieder zu sich kommt.“, schlug dieser vor. Denn das Merlin mehr Narben aufwies, als alle 5 Ritter, war als Diener und Bauernjunge nicht normal. Zudem war Merlin auch keiner, der sich freiwillig mit jemandem anlegte, es sei denn, er wollte jemanden beschützen. Da ließ es nur den Schluss zu, das Merlin in großen Schwierigkeiten steckte aber niemanden etwas sagte.
 

Dankbar nickte Arthur ihm zu. Dann wanden sie sich wieder den anderen zu. „Hört alle her. Wir werden abwechselnd an Merlins Bett Wache halten. Ich will, dass er nicht allein gelassen wird. Gwaine, du bleibst erst einmal außen vor, bis Gaius dich wieder für den Dienst gesund erklärt. Des weiteren kein Wort über Merlins Zustand an andere. Ich will nicht, sollte Merlin doch in Schwierigkeiten stecken, dass jemand seine Hilflosigkeit ausnutzt. Leon teile bitte alle ein. Ich muss mich jetzt um die Angelegenheiten des Rates kümmern. Informiert mich aber umgehend, sollte es Neuigkeiten geben.“, befahl Arthur und schritt dann aus dem Raum. Bevor er aber die Tür schloss, ruhte sein Blick nochmal auf Merlin.
 

-----Zeitsprung-----
 

So vergingen zwei ganze Wochen, seit ihrer Ankunft in Camelot. Bei Gwaine hatte ich in den ersten Tagen eine fiese Erkältung gezeigt. So musste er das Bett hüten. Merlins Zustand dagegen blieb unverändert. Die Ritter hielten Wache und selbst Arthur saß öfters an dessen Bett, wenn er sich kurz von den Regierungsgeschäften lösen konnte. George war erstmal sein Diener zur Aushilfe. Aber sobald Merlin wieder gesund war, würde er seinen Posten wiederbekommen. Gwen half Gaius bei Merlins Pflege, wenn sie sich nicht um den König kümmerte. Aber langsam sanken die Hoffnungen, dass Merlin wieder aufwachen würde. Häufiger erkundigte sich auch Agravaine nach Merlins Zustand, doch erhielt keinen Zugang zu Merlin oder eine Auskunft. Arthurs Befehl über Merlins Zustand zu schweigen, hielten alle Eingeweihten strickt ein.
 

Leon hatte aber dafür schon einen kleinen Erfolg. Seine Nachforschungen bezüglich Merlins Strafen, die er für andere auf sich nahm, war abgeschlossen. Als er Arthur die Ergebnisse vorlegte, zitierte dieser die Schuldigen zu sich. Seiner Predigt konnte man selbst auf dem hohen Westturm deutlich folgen. Nur leider würden diese Strafen keine solchen Verletzungen, wie Merlin sie hatte, erklären. Somit war diese Spur leider kalt. Und was die Gäste anging, konnten sie nicht weiterforschen.
 

So kam es, dass eines Abends Arthur bei Merlin war und diesem, obwohl er schlief, seine Sorgen erzählte. Gaius war noch bei einem Patienten und so waren die beiden allein. „Warum wachst du nicht auf? Die anderen machen sich alle große Sorgen. Leon hat deine gutmütigen Taten übrigens aufgedeckt. Glaube mir, das wird noch ein Nachspiel haben. Wie kann man nur so dumm sein, für andere seinen Kopf hinzuhalten, für solche Nich- … Wa- Was zum…?!“, rief dann Arthur ganz erschrocken. Er sprang auf und zog sein Schwert dabei, doch griff er nicht an. Vielmehr starrte er auf Merlin.

Kapitel 5 Was geschieht hier?

Arthur starrte immer noch mit gezogenem Schwert auf seinen Freund. Doch glauben, was er sah, konnte

er nicht. Aus Merlin kamen helle, leuchtende Stränge. Diese wickelten sich um diesen und bildeten einen

schützenden Kokon. Arthur stand für kurze Zeit wie erstarrt. Starrte einfach nur auf den

leuchtenden Kokon vor ihm, bis er den Kopf schüttelte und zum Bett trat. Das konnte nur Magie sein!

Vorsichtig und auf einen Angriff gefasst, berührte er mit der Schwertspitze die Lichthülle.

Aber nichts geschah. Kein Angriff, nichts, aber er konnte sie auch nicht zerschneiden, um an Merlin

heranzukommen. Diesen sah er zum Glück noch durch diese leuchtende Barriere und er schien auch

nicht, dadurch verletzt zu werden.
 

Zögernd streckte Arthur jetzt eine Hand dem Kokon entgegen und als er diesen berührte, keuchte er auf.

Eine Welle von Gefühlen traf ihn völlig unvorbereitet. Aber es war nicht bösartig. Es war warm,

freundlich und beschützend. Verblüfft strich er weiter darüber, doch kein Angriff kam. Diese netten

Gefühle beruhigten Arthur eher. Aber als er die Hand wegnahm, waren diese Gefühle wieder weg. Etwas

benommen schüttelte er den Kopf und lief dann schnell zur Tür. Er riss sie auf und zog sie hinter sich zu,

um den Schein des Kokons zu verstecken. Sollte das bekannt werden, würde Merlin angeklagt,

wegen Magie. Aber Merlin schlief mit hohem Fieber. Er konnte somit das gar nicht verursachen, richtig?
 

„WACHEN!“, rief Arthur dann laut, nachdem er sich versichert hatte, dass die Tür hinter ihm richtig zu

war. Arthur brauchte nur kurz warten, dann erschienen Zwei der Wachen vor ihm. "Was können wir für

euch tun, Sire?", fragte die eine Wache, nachdem sich beide verbeugt hatten. „Holt Gaius und meine

engsten Ritter Sir Leon, Sir Lancelot, Sir Persival, Sir Elyan und Sir Gwaine hier her. Es ist dringend!“,

befahl er. Die Wachen nickten und liefen los. Arthur seufzte und ging zurück zu Merlin. Nur wusste er

nicht, was er tun sollte. Er konnte nur hoffen, dass Gaius etwas wissen würde.
 

Kurz Zeit später klopfte es und die Ritter kamen mit Gaius herein. Doch blieben alle wie angewurzelt

stehen, als sie zu Merlins Bett sahen. „Was ist das da bitte?!“, rief Gwaine, immer noch verschnupft, aus.
 

„Ich weiß es nicht, aber es hüllt Merlin komplett ein und man kommt nicht durch. Doch es greift nicht an.

Gaius, sag mir was das ist und wie man es loswird!“, entgegnete Arthur. Langsam kamen alle näher.

Während die Ritter misstrauisch blieben, ging Gaius ganz nah heran. Als er eine Hand, wie zuvor Arthur,

auf den Kokon legte, weiteten sich seine Augen. „Faszinierend… so rein… Bemerkenswert…“, murmelte

er dabei vor sich hin.
 

„Und was ist das jetzt? Merlin scheint es ja nicht zu verletzen, soweit man ihn durch dieses Ding sehen

kann.“, drängte Lancelot.
 

Gaius wandte sich um. Als er die besorgten und angespannten Männer vor sich sah, stahl sich ein

Lächeln auf seine Lippen. „Das hier ist reine Magie in ihrer ursprünglichen Form. Wer auch immer sie

Merlin geschickt hat, hilft ihm. Sie basiert nicht auf Sprüchen oder Ritualen. Ihr könnt eure Schwerter

wegstecken, denn von dieser Magie geht keine Gefahr aus. Obwohl ich sagen muss, so etwas habe ich

auch noch nie gesehen, sondern nur davon gehört.“, erklärte Gaius, wobei er den letzten Teil hinzufügte

als er sah, dass den Rittern Merlins Wohl am Herzen lag.
 

Arthur runzelte aber die Stirn. „Wie kann Magie ursprünglich sein? Alle Magie ist schlecht. Und was soll

das heißen, sie hilft Merlin? Erklärt Euch!“, befahl er, denn dass hier verwirrte ihn, war er doch anders

aufgewachsen. Gaius konnte sehr gut verstehen, was in dem Prinzen und den anderen vorging. Vielleicht

waren diese jungen Männer aufgeschlossener zu Magie. Er hoffte es um Merlins Willen. Zumindest hatte

Arthur keine Wachen alarmiert, um Merlin in den Kerker werfen zu lassen. „Setzt euch bitte. Ich werde

versuchen, es zu erklären. Vor der großen Säuberung gab es viele Arten von Magie. Sie wurde zum

Heilen, zum Schutz – sprich weiße Magie - aber auch leider zu dunklen Zwecken - sprich schwarze Magie

- gebraucht. Diese Magie hier basiert aber nicht auf erlernten Sprüchen oder Ritualen. Sie ist eine reine

Form. Berührt man diesen Kokon, geht nichts Negatives von ihm aus. So ist es weiße Magie, genauer

gesagt Heilmagie. Ich bin mir sicher, Merlin wird durch diese geheilt und damit niemand dabei stört, ist

dieser Schutz undurchdringlich um ihn. Das Einzige, was wir machen können, ist abzuwarten und zu

beobachten.“, versuchte Gaius es so einfach wie möglich zu erklären, nachdem sich alle an seinen großen

Tisch gesetzt hatten.
 

Die Anderen hatten Gaius Ausführungen aufmerksam gelauscht. Zu dem Erstaunen aller, spricht Leon als

erstes. „Das heißt, diese Magie um Merlin funktioniert wie dieser Kelch, mit dem die Druiden mir mein

Leben retteten? Er wird also bald gesund und munter aufwachen, wie immer?“, sprach dieser

hoffnungsvoll. Als Gaius daraufhin nickte, spürte man ein Aufatmen im gesamten Raum. Nur Elyan

runzelte angestrengt die Stirn. „Das ist wundervoll. Aber wer hat Merlin diese Magie geschickt?

Schließlich ist Magie in Camelot auf Todesstrafe verboten. Und ich denke nicht, dass Merlin mit

Zauberern verkehrt.“, wandte dieser ein. Gaius sowie Lancelot waren bemüht, neutrale Mienen

aufzusetzen, sie wussten beide schließlich von Merlins Gabe und ein bisschen mehr. Gaius hatte den

Verdacht, dass es Merlins eigene Magie war, die ihn heilen wollte.
 

Doch bevor jemand dazu etwas sagen konnte, flackerte der Kokon und verblasste nach und nach immer

mehr, bis er ganz verschwunden war. „Merlin“, rief Gwaine, der es als erstes bemerkte und stürzte zu

seinem Freund, die Anderen dicht hinter ihm. „Lasst mich bitte durch und macht etwas Platz.“, sprach

dann Gaius und trat an das Bett.
 

Fachmännisch überprüfte er Puls, Atmung, Temperatur und vieles mehr. Dabei ignorierte er die

angespannten Männer um sich herum. Merlin sah jetzt viel besser aus. Seine Wangen hatten wieder

eine gesunde Farbe, seine Atmung ging ruhig und regelmäßig, kein rasselnder Husten mehr. Genauso

hatten sich das hohe Fieber und der Schüttelfrost verabschiedet. Das Einzige, was noch auf Merlins

kritischen Zustand hinwies, waren seine durchgeschwitzten Kleider.
 

„Ich denke, er ist über den Berg. Sein Fieber ist weg und auch sehe ich keine anderen Symptome mehr.

Lassen wir ihn ruhen. In ein paar Tagen spätestens dürfte er von allein aufwachen.“, sprach dann Gaius

die erlösenden Worte. Es war als ob jedem ein schwerer Stein von den Schultern gefallen wäre. „Ähm,

sollten wir ihn nicht in andere Kleider stecken? Diese sind doch schon arg mitgenommen.“, warf dann

Gwaine ein. Da verzog Gaius das Gesicht. „Das würde ich empfehlen. Nur besitzt Merlin nicht allzu viel

Kleidungsstücke und die, die er trägt, waren die letzten sauberen, bis auf seine Dienergewänder.“,

erklärte er etwas beschämt. Da Merlin aus bäuerlichen Verhältnissen kam, hatte er nie viel besessen und

den Großteil des Lohnes, den er für seine Dienste als Diener bekam, schickte er seiner Mutter zur

Unterstützung.
 

Lancelot seufzte. „Ich hole etwas von mir. Es dürfte zwar etwas zu groß sein, aber besser als nichts.“,

meinte er, als er schon fast zur Tür raus war. Arthur schüttelte nur über Merlin den Kopf. „Warum hat er

nicht gesagt, dass er ein paar mehr Kleider zum Wechseln braucht. So schwer ist das doch nicht. Das

dürfte selbst Merlin hinbekommen…“, murmelte Arthur mehr zu sich selbst, als zu den anderen.
 

„Nun, Merlin ist es seit klein auf gewöhnt, so zu leben. Da er es nicht anders kennt, sah er wohl keine

Veranlassung, es zu ändern. Ihr könnt diese Gegebenheit mit ihm ja klären, sobald er wach ist.“,

versuchte Gaius, Merlin etwas in Schutz zu nehmen. Durch diese Worte erinnerte sich Arthur daran, dass

Merlin gesagt hatte, bei ihrer Mission, Ealdor vor Banditen zu retten, dass das harte Bett hier in

Camelot für ihn der pure Luxus wäre. Jetzt verstand Arthur das so langsam. Doch es zu akzeptieren, war

er weit entfernt davon. Schließlich kannte er nur das Leben in der obersten Schicht. Der kurze Aufenthalt

bei Gwen hatte ihm aber etwas die Augen geöffnet.
 

Deswegen winkte er Gaius' Erklärungsversuche ab. „Lasst gut sein. Jetzt gerade ist es nicht zu ändern.

Doch in Zukunft wird er genug Kleider zum Wechseln haben, dafür werde ich Sorge tragen“ und wenn ich

persönlich den Auftrag dafür bei den Hofschneiderinnen erteile, fügte er in Gedanken hinzu. Doch laut

aussprechen würde er dies nie.
 

Dann fiel ihm wieder ein, was Gaius gemeint hatte, ein paar der Verletzungen von Merlin zu kennen. Nur

aus Sorge um seinen tollpatschigen Diener und Freund war er diesem nicht weiter nachgegangen. „So

lange wir warten, könntet ihr uns aber sagen, welche der Verletzungen Ihr von Merlin schon kanntet und

woher er diese hat.“, lenkte Arthur das Thema, was alle Ritter hier im Raum - seit Merlins Eisbadetag -

durch den Kopf ging, wieder in den Vordergrund, jetzt, da Merlin auf dem Weg der Besserung war.
 

Als Gaius sich wieder im Fokus aller befand, hätte er am liebsten alle rausgeschmissen und verfluchte,

dass Merlins Freunde so hartnäckig sein konnten. Wenn diese weiter so nachforschten, würden Merlins

Geheimnisse und seine Gabe sicher bald ganz aufgedeckt werden. „Setzt euch doch alle wieder.“, meinte

er seufzend. Sobald alle saßen, atmete Gaius noch einmal tief durch und fing an zu erklären. „Nun gut.

Ein paar kleine Narben stammen aus seiner Zeit in Ealdor, nur hat er mir nicht erzählt, wie er sie

bekommen hat. Hier in Camelot hat er sich auch einige zugezogen. Doch das waren eher kleine Unfälle

bei seinen Aufgaben - blaue Flecken oder ein paar Prellungen - wenn er euch im Training half. Kleine

Schnitte und so, zog er sich oft zu, in seiner Anfangszeit als Diener . Aber woher er seine anderen

Verletzungen hat, weiß ich nicht.“
 

Gwaine zog eine Augenbraue hoch. "Das erklärt aber nicht, wo er den ganzen Rest her bekommen hat.

Aber sagt, Gaius, warum sagt Ihr, dass Merlin immer in der Taverne ist? Wohin verschwindet er da

immer?", forderte dieser. "Dies kann ich euch nicht sagen, da ich es selbst nicht weiß. Da müsst ihr

Merlin schon fragen. Ich sagte dies, um sein Verschwinden zu erklären, Sire, damit er keine so großen

Probleme bekam.", versuchte Gaius, sich etwas aus der Affäre zu ziehen. Arthur zog eine Augenbraue

hoch. "Darüber reden wir, wenn ich Merlins Version gehört habe. Da es ihm besser geht, wird er uns bald

die Antworten auf unsere Fragen beantworten.", sagte er mit seinem Befehlston, der keine Widerworte

oder anderes Ausweichen zuließ.
 

Die Tür ging auf und Lancelot kam - mit einem Stapel Kleider über dem Arm - wieder in den Raum. "Diese

dürften passend für Merlin sein. Sie sind warm genug, so dass er nicht frieren dürfte. Persival hilfst du

mir?", meinte er, als er zu Merlin schritt. Persival erhob sich vom Tisch mit einem "natürlich" und lief zu

den beiden hinüber.
 

Zusammen hatten sie Merlin schnell entkleidet. "Das glaub ich jetzt nicht. Seine noch nicht verheilten

Verletzungen sehen aus wie einige Wochen alte Narben.... Dieses Magieding hat ihn wirklich geheilt.",

rief Lancelot fassungslos. Die anderen sahen überrascht zu ihm. "Was?!", fragte Elyan. Nun wollten die

anderen sich ebenfalls von dieser Aussage überzeugen. Persival schüttelte ungläubig den Kopf. "... Ich

weiß nicht, was für Freunde Merlin noch hat, aber diese müssen definitiv mächtig sein.", meinte er

beeindruckt.
 

Vielleicht braucht er diese auch, kam Arthur der Gedanke, als er seinen Freund so auf dem Bett liegen

sah. "Hoffen wir nur, dass sie uns auch wohlgesonnen sind. Kleidet ihn jetzt an. Es ist spät und wir sollten

uns alle etwas ausruhen nach den Ereignissen. Leon, der Wachdienst bleibt weiterhin bestehen, zu

Merlins Schutz", befahl Arthur und fügte in Gedanken hinzu und auch um Merlin davon abzuhalten, sich

weiter in Schwierigkeiten zu bringen. Die anderen nickten. Lancelot und Persival steckten Merlin schnell

in dickere Kleider und deckten diesen richtig zu. "Was haltet ihr von dem Vorschlag, Sire, wenn Merlin

wieder aufwacht und es ihm soweit gut geht, ihn zum Reden zu bringen. Da er das Bett noch hüten

muss, kann er nicht weg. So hätten wir unsere Antworten und könnten schon agieren, während Merlin in

Sicherheit hier ist.", brachte Leon an. Arthur dachte über diesen Vorschlag nach. Das war keine schlechte

Idee und allemal besser, als ihn tage- oder wochenlang zu beschatten, um Antworten zu bekommen. Als

er nickte, bemerkte er nicht, wie Gaius und Lancelot die Gesichter, nicht gerade begeistert, verzogen.
 

Lancelot wollte zwar die Hilfe für Merlin und dass mehr auf dessen Sicherheit geachtet wurde, aber

nicht, dass sein Freund sich jetzt schon offenbaren musste und dafür nach den Gesetzen hingerichtet

werden müsste. Gaius erging es ähnlich. Er machte sich Sorgen um Merlins Sicherheit, doch auch wie

scharfsinnig und hartnäckig Arthur wurde, wenn es um Merlin ging. Dieser schien sich wirklich um

Merlin zu sorgen. Hoffentlich ging das mal gut.

Kapitel 6 Antworten oder doch mehr Fragen?

Die Ritter hielten weitere zwei Tage Wache an Merlins Bett nach der kuriosen Nacht des leuchtenden Kokons. So langsam machten sie sich wieder größere Sorgen um Merlin, denn obwohl er gesund wirkte - bis auf die Narben - wachte er einfach nicht auf. Lancelot hatte es schon mit rütteln und anderem versucht. Merlin schlief einfach weiter. Sein Schlaf war ruhig und friedlich. Dass er dabei auch noch so unschuldig aussah, als könnte er nichts anstellen, wurmte besonders Arthur. Schließlich wussten alle Freunde, dass Merlin in irgendwelchen Schwierigkeiten steckte.
 

Gaius hatte versucht, die Ritter zu beruhigen, nur leider half es nicht viel. Umso länger Merlin nicht aufwachte, umso besorgter wurden sie. Im geheimen hatte Gaius eine Theorie, warum Merlin nicht aufwachte: Was wenn dieser Kokon, der Merlin geheilt hatte, seine eigene Magie gewesen ist und diese sich dadurch zu einem Großteil aufgebraucht hatte. Sollte diese Theorie stimmen, so hoffte Gaius, dass Merlin wieder aufwachen würde, wenn sich seine Magie erholt hatte. Nur wie lange würde das noch dauern? In der ganzen Zeit schon hatten sie Probleme, Merlin mit Nahrung zu versorgen...
 

Doch auch mit etwas anderem hatten Merlins Freunde zu kämpfen. Es war schon über zwei Wochen her, dass man Merlin gesehen hatte. Die Leute begannen zu fragen und zu spekulieren, was mit ihm sei. Allen voran Agravaine. Da Arthur Merlins bewusstlose Gestalt durch die Unterstadt und in der Burg getragen hatte, gab es auch über Merlins Tod Gerüchte. Gaius hatte zwar mit den anderen erklärt, das Merlin mit einer schlimmen Grippe im Bett lag und wegen der Ansteckungsgefahr nur ein Arzt zu ihm könnte, aber das half nicht viel.
 

Gaius hoffte auch, dasszu Morgana keine der Gerüchte zu Ohren kamen. War das dann doch das beste Zeichen dafür, das Camelot unbewacht war. Am liebsten wäre Gaius in die geheime Höhle unter Camelot zum großen Drachen gegangen um ihn über Merlins Zustand zu befragen, nur leider war dieser dort nicht mehr und einzig Merlin konnte diesen rufen. So blieb nur abzuwarten und zu hoffen, dass Merlin aufwachen würde.
 

Und eben dieser begann sich langsam in seinem Bett unruhig zu bewegen. Gwaine, dem es seit gestern wieder so weit gut ging um zum Dienst zugelassen zu werden, hielt gerade Wache an Merlins Bett und sah überrascht auf seinem Freund. Sollte das etwa endlich ein Zeichen sein, dass sein Freund zu sich kam? Voll innerer Hoffnung beugte sich dieser über Merlin und rüttelte leicht an ihm. „Merlin? Hey Merlin! Hörst du mich?“, fragte er dabei.
 

„Hm...?“, hörte dieser tatsächlich sehr leise. Gwaine konnte es kaum glauben. Merlin wurde endlich wach! „Endlich! … Los komm schon mein Freund. Dein Schönheitsschlaf hat lange genug gedauert.“, animierte Gwaine Merlin seine Augen zu öffnen, dabei schlug er auch leicht auf Merlins Wange.

Es dauerte jedoch noch etwas, aber dann blinzelte Merlin.
 

Noch ganz verwirrt und orientierungslos sah dieser zu Gwaine auf. Wo war er? Und noch viel wichtiger: was war passiert? „Wa- …?“, begann er mit rauer Stimme zu fragen. Aber statt zu antworten, zog ihn Gwaine nur in eine eiserne Umarmung. Dabei wurde ihm beinahe wieder schwarz vor Augen. „Jag uns nie wieder so einen Schrecken ein. Erst Eisbaden und dann Schönheitsschlaf machen. Du kannst froh sein, so mächtige Freunde zu haben.“, redete Gwaine dabei vor Erleichterung. „Hey Gaius! Merlin ist endlich wach!“
 

Gaius, welcher gerade in den Raum kam, war mit schnellen Schritten bei den beiden. „Endlich...“,seufzte er dabei erleichtert. „Wie fühlst du dich, Merlin? Und bitte versprich mir, mir nie wieder solch eine Angst zu bereiten. Du weißt doch, das vertrage ich nicht mehr so gut.“ Während er das sagte, musterte er seinen Schützling, welcher immer noch total verwirrt wieder in dem Kissen lag, da Gwaine gemerkt hatte, dass das zu schnelle Aufrichten keine gute Idee war. Dadurch dass Merlin wieder lag, hatte er Gaius verstanden. „Wie al- ...“, wollte er gerade antworten, doch musste husten. Gwaine sprang auf und holte ihm einen Becher mit Wasser. Langsam trank Merlin ihn aus. Das Wasser war eine Wohltat.

Als sein Hals nicht mehr kratzte, räusperte sich Merlin noch einmal leise. „Wie als wenn Kilgharrah auf mir gelandet wäre...", erklärte er dann ohne zu merken, was genau er sagte. Gaius weitete entsetzt die Augen. Das Aufkeuchen konnte er zum Glück noch verhindern, sonst hätte Gwaine seine Reaktion bemerkt. So sah dieser nur verwirrt zu Merlin. „Was ist ein Kilgharrah?“, stellte er dann die Frage. Doch bevor Merlin den Mund erneut aufmachen konnte, sprang Gaius ein. „Er ist ein Freund von Merlin. Was haltet ihr davon, dem Prinz und den anderen Rittern die freudige Kunde von Merlins Erwachen zu bringen. In der Zeit kann dieser noch ganz wach werden und ich sehen, ob wirklich alles in Ordnung ist.“, lenkte dieser den Ritter erfolgreich ab. Gwaine nickte und verschwand dann mit einem Grinsen im Gesicht. „Die anderen werden sich freuen, besonders unsere Prinzessin.“, meinte er noch, bevor er aus der Tür verschwand. Gaius seufzte erleichtert. Nicht auszumalen, was passiert wäre, wenn Merlin in seinem noch nicht ganz wachen Zustand ausgeplaudert hätte, dass sich hinter diesem Namen der Große Drache, welcher Camelot einst angegriffen hatte und Merlins Freund und Seelenbruder war, verbarg.
 

Gwaine rannte von Gaius' Kammer aus zu dem Trainingsplatz der Ritter. Wusste dieser ja, dass zu dieser Zeit die Ritter trotz Kälte weiter trainierten. Zwar nicht mehr so lange wie im Sommer, aber wenn die Sonne schien war mindestens eine Stunde Training Pflicht. Dass dies auch eingehalten wurde, dafür sorgten Leon und Arthur persönlich.

So auch jetzt. Arthur zeigte gerade einem noch jungen Ritter seine Fehler und wie dieser diese vermeiden konnte. Leon führte gerade einen Zweikampf mit Lancelot, während Percival Elyan gerade in den Schnee geschickt hatte. Als Gwaine näher kam, winkte er wie wild. „Hey!“, rief er dabei. Die Anderen sahen auf. Arthur befahl eine Pause und wartete, bis Gwaine sie erreicht hatte.
 

„Ist etwas passiert?“, fragte Arthur sofort. Er und die anderen hatten ein ungutes Gefühl. Gwaines Lächeln ließ sie aber hoffen und es fielen ganze Berge von ihren Herzen, als Gwaine folgende Worte sagte: „Unser Langschläfer hat endlich seinen Schönheitsschlaf beendet. Zwar ist er noch komplett durcheinander, also mehr als sonst, aber er ist wach. Er hat erzählt, er fühle sich als wenn ein Kilgharaha oder so ähnlich auf ihm gelandet wäre. Sagt euch der Name etwas? Gaius meinte, es wäre ein Freund. Er untersucht ihn gerade, um festzustellen, ob unser Sorgenkind wirklich in Ordnung ist.“ Er vermied es, Merlins Namen in der Öffentlichkeit kund zu geben, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu erzielen.
 

Alle atmeten erleichtert aus. Das Warten hatte ein Ende. „Na endlich. Er hat uns lang genug warten lassen.“, sagte Lancelot grinsend. Die anderen nickten. Da fest stand, dass sie jetzt zu Merlin gehen würden, um sich selbst zu versichern wie es ihm ging, wandte sich Arthur an die restlichen Ritter auf den Trainingsfeld. „Das Training ist für heute beendet.“, rief er. Die jüngeren Ritter beschwerten sich nicht und sahen eher erleichtert der verschwindenden Gruppe nach. So wie es aussah, würde sich deren Laune hoffentlich heben, das hieß auch leichteres Training für alle.
 

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Nach dem Gwaine gegangen war, richtete Gaius sein Augenmerk auf seinen Schützling. Dieser schien langsam ins Hier und Jetzt zu finden. „Gaius.... Was ist passiert?“, fragte jetzt Merlin und sah sich in dem Raum um. „Wie bin ich hierher gekommen?“ Gaius seufzte und setzte sich an Merlins Seite. Während er ihn untersuchte, beantwortete er Merlins Fragen. „Du warst ins Eis eingebrochen als du mit Prinz Arthur und den Rittern Sir Leon, Sir Lancelot, Sir Gwaine und Sir Eylan auf einem Jagdausflug warst. Sir Gwaine zog dich aus dem Wasser. Am nächsten Tag brachten sie dich hierher. Du hattest hohes Fieber und warst bewusstlos. Das war vor zwei Wochen. Du bist erst heute zu dir gekommen.“
 

Gaius ließ erstmal die Heilung weg, um die Informationen sacken zu lassen. Merlin hatte zugehört und versuchte, sich an irgendetwas zu erinnern. Aber in seinem Kopf herrschte gähnende Leere. Er fühlte sich auch sehr schwach, nicht nur körperlich sondern auch seine Magie war sehr schwach, als hätte er einen sehr mächtigen Zauber gewirkt. Gaius Erzählung half ihm. Doch bei der Länge seiner Bewusstlosigkeit zuckte er zusammen. Und dann fiel ihm auch auf, was er trug. Das waren keine Sachen von ihm. Er bekam eine böse Vorahnung. Innerlich schluckend sah er zu Gaius auf. „Vom wem sind die Kleider, die ich trage?“, fragte er zögernd.
 

„Die Kleidung gab dir Sir Lancelot. Als die Ritter dich umzogen, sahen wir deinen Körper. Merlin... Warum bist du nicht zu mir gekommen, wenn du verletzt wurdest?! Du weißt, ich bin für dich da. Jetzt wollen Prinz Arthur und die Ritter Antworten, die du ihnen nicht geben kannst. Besonders nach deiner wundersamen Heilung. Ich mache mir wirklich Sorgen um dich...“, sagte Gaius und bestätigte somit Merlins Befürchtung.
 

„Gaius, natürlich vertraue ich dir. Die Verletzungen zog ich mir meist in den Kämpfen zu, wenn ich Arthur beschützte. Aber es war nie so schlimm, dass ich Euch deswegen behelligen wollte. Und wenn es doch für mich gefährlich wurde, hatte ich Freunde, die mich heilten. Mein Schicksal ist nun mal nicht leicht. Mach dir bitte nicht so große Sorgen. Aber was meinst du mit ,wundersamer Heilung'?“, versuchte Merlin das Ganze runter zu spielen. Doch als er Gaius' Blick sah, hatte er da definitiv versagt. Gaius hob seine berühmte Augenbraue wieder. „Darüber reden wir noch. Sir Gwaine wird gleich mit den anderen zurück sein. Und was deine Heilung angeht. Ich wusste nicht mehr, was ich noch tun konnte. Alle waren in großer Sorge um dich. Die Ritter hielten abwechselnd Wache an deinem Bett. In der Nacht vor zwei Tagen war der Prinz bei dir. Als ich zu euch kam, warst du in einem Kokon von reiner Magie gehüllt. Keiner kam an dich ran. Die Ritter kamen auch dazu. Als die Magie verschwand, war dein Fieber weg und du schienst gesund. Da du jetzt erst aufgewacht bist, denke ich, du selbst hast dich geheilt. Wie, weiß ich nicht. Nur denken seitdem die anderen, dass du mächtige, magische Freunde hast. Also passe auf, was du sagst...“, erklärte Gaius, verstummte aber, als die Tür aufging. Arthur und die Ritter waren gekommen.

Kaptiel 8 Vom Regen in die Traufe

Als Gaius aufhörte mit Reden und aufsah, folgte Merlin seinem Blick. Beim Anblick seiner Freunde bekam er ein schlechtes Gewissen, sah er doch deutlich die Sorge und die Erleichterung in ihren Gesichtern. „Ähm … Hallo“, versuchte Merlin die Situation etwas zu lockern. Was ihm nur zum Teil gelang, denn Arthur schnaubte. Doch ein kleines Lächeln zuckte an seinen Mundwinkeln. „'Hallo'?! Ernsthaft Merlin? Das ist das Erste was dir einfällt, nachdem du die anderen in Sorge um dich gelassen hast?“, fing Arthur an, als sie alle zu Merlin kamen.
 

Merlin musste grinsen und versuchte sich aufzusetzen, doch seine Arme wollten noch nicht. So ließ er es frustriert bleiben und begnügte sich mit einer frechen Erwiderung. „Nur die anderen, Sire? Nicht auch Euch?“ Arthur setzte sich auf den Rand von Merlins Bett als Gaius Platz gemacht hatte. Die Ritter versammelten sich um das Krankenlager. Jedem war die Erleichterung anzumerken, dass Merlin jetzt schon wieder scherzte. Das war ein gutes Zeichen.

„Nun ich musste mich mit George begnügen, während du es vorzogst ein langes Nickerchen zu halten.“, meinte Arthur und wandte sich dann an Gaius. „Wie sieht es aus? Ab wann ist Merlin wieder gesund?“ Dass Artur damit wissen wollte, ab wann sie Merlin ins Verhör nehmen konnten, war allen klar - bis auf Merlin selbst. Gaius überlegte und musterte dabei noch einmal Merlin von oben bis unten. „Nun ich denke, es wird noch eine Weile dauern bis er aufstehen kann. Wie Ihr selbst seht, ist er noch ziemlich schwach. Viel Ruhe und mehrere gute Mahlzeiten täglich sollten ihm dabei helfen, bald wieder auf den Beinen zu sein. Aber eine Woche mindestens sollte er noch das Bett hüten. Wie lang seine Genesung insgesamt noch dauert, kann ich noch nicht absehen. Was seine anderen Beschwerden angeht, konnte ich nichts mehr feststellen.“
 

Merlin sah dabei überrascht zu Gaius. Eine Woche im Bett bleiben und nichts tun. Das klang im ersten Moment gut aber da er ganze zwei Wochen verpasst hatte, wollte Merlin lieber erst mal nach dem Rechten sehen. Morgana oder irgendjemand anderes konnte es in der Zeit auf Arthur oder das Königreich abgesehen haben. Außerdem war er sich sicher, dass Killgarah sich mittlerweile Sorgen um ihn machen würde. Schließlich trafen sie sich alle paar Wochen um zu reden. Waren sie doch Brüder im Geiste. Und wenn Merlin jetzt noch mindestens eine Woche im Bett bleiben sollte, wäre er fast drei Wochen überfällig. Sie hatten sich ursprünglich nach dem Jagdausflug treffen wollen.

„Eine Woche? Es geht mir doch schon besser. Ich denke, in ein paar Tagen bin ich wieder in Ordnung.“, versuchte er sein Glück.
 

Arthur, der genickt hatte bei Gaius Worten, sah überrascht zu Merlin, als dieser protestierte. Seit wann war dieser gegen ein paar Tage frei? Zumal es ihm wirklich nicht gut ging.
 

„Merlin geht es dir gut? Du kannst dich noch nicht einmal aufsetzen und willst in ein paar Tagen wieder Arthur dienen. Da stimmt doch was nicht. Wirst du bedroht?“, mischte sich jetzt Elyan ein. Verwirrt sah Merlin zu diesem. „Bedroht? Wie kommst du darauf?“

„Durch deine Narben, Merlin“, half ihm jetzt Lancelot auf die Sprünge. Jetzt kam Merlin ins Schwitzen. „Ähm … welche Narben?“, versuchte er seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Dumm stellen konnte er sich ja.
 

Arthur aber reichte es jetzt. Er packte Merlin am Oberarm und zog diesen zu sich. Merlin wurde durch die schnelle Bewegung kurz schummrig. Als sich seine Sicht wieder klärte, war er an Arthurs Brust - besser gesagt an dessen Kettenhemd - gedrückt und sein Hemd war hoch gezogen. „Keine Narben, Merlin?! Und was sind das dann alles ür Zeichen auf deinem Körper? Das sind Spuren von Folter und Züchtigungen. Ganz zu schweigen von den Klingen, die dich verletzten. Verkaufe uns nicht für blöd. Ein Ritter erkennt eine Dolch- oder Schwertnarbe. Als hör auf zu lügen und sag uns die Wahrheit! Wirst du von irgendjemandem bedroht und woher hast du diese Narben?“, redete Arthur sich in Rage. Er war es leid zu warten und keine Artworten zu bekommen und jetzt auch noch diese Ausflüchte, da konnte doch was nicht stimmen.
 

Während Arthurs Rede war dieser über die einzelnen Narben gefahren, wobei Merlin bei einigen empfindlichen zusammengezuckt war. Er versuchte sich aus Arthurs Griff zu befreien aber genauso gut hätte ein Mensch einen Drachen ohne Waffen angreifen können. Das Resultat war dasselbe. Arthurs Griff verstärkte sich noch, als er Merlin etwas von sich weg hielt und diesen streng ansah.
 

Merlin seufzte geschlagen. Als er antwortete, mied er die Augen der anderen und blickte stattdessen lieber auf seine Decke. „Ich werde nicht bedroht. Zumindest nicht direkt...", druckste er herum.

„Merlin...“, kam es warnend von Arthur.

„Na gut, ich habe ein paar kleine Spielschulden und diese noch nicht beglichen.“, platze es aus Merlin heraus. Dass dies eine Notlüge war und somit nicht der Befragung stand halten würde, zeigte sich als Gwaine sich einmischte. „Spielschulden? Bei wem? Ich kenne so ziemlich jeden hier in Camelot, bei dem man wetten kann. Sag mir den Namen und das Problem ist erledigt.“ Als Gwaine von den anderen ungläubig angeschaut wurde, zuckte dieser nur mit den Achseln. „Was? Ich spiele halt gerne.“
 

Die Aufmerksamkeit wandte sich allerdings schnell wieder Merlin zu als dieser nicht antwortete. Merlin überlegte fieberhaft, wie einer der Schuldeneintreiber in Camelot hieß. Doch ihm fiel keiner ein. Verdammter Mist. „Ähm...", fing er daher an, doch wusste nicht weiter.

„War es Harold oder Leofwine?“, stellte ihm Gwaine eine Falle.

„Ja, ... ja Leofwine war es.“, antwortete Merlin erleichtert. Doch als er Gwaines Lächeln sah, ahnte er böses.

„Leofwine ist jemand, der die Schulden eintreibt, aber nicht hier in Camelot. Tut mir leid, Merlin, aber ich glaube dir nicht, dass du Spielschulden hast. Dafür müsstest du öfter in der Taverne sein.“
 

So viel zu dieser Ausrede. Komm schon denk nach, Merlin. Dir muss doch etwas einfallen um die anderen zu täuschen.

Eine Hand in seinem Nacken, die ihn zwang aufzusehen. Arthur musterte ihn streng. „Ich sagte: keine Lügen. Also rede gefälligst.“ Bei diesem Blick musste Merlin schlucken. Arthur schien nicht locker zu lassen und als er es schaffte, seinen Kopf wieder zu bewegen, sah er, dass es den Rittern und Gaius genauso ernst war. Er saß ganz schön in der Tinte.
 

„Ihr werdet nicht locker lassen in dieser Sache, oder?“, fragte er dann resigniert. Arthur schüttelte den Kopf. „Nein. Merlin, du bist ein Diener aber hast mehr Narben auf deinem Körper als alle Ritter hier im Raum. Du kannst mir nicht erzählen, dass alles in Ordnung ist. Und jetzt hör verdammt noch einmal auf, Zeit zu schinden. Rede!“

„Jetzt komm schon, Merlin. Mach es nicht noch schlimmer als es ist. Wir wollen dir nur helfen.“, versuchte Persival sein Glück. Ihm gefiel es gar nicht, dass sie noch keinen Schritt weiter waren, obwohl Merlin wach war.
 

„Ich hatte ein paar Unfälle in der Waffenkammer als ich anfing, Diener zu sein. Teile der Rüstung fielen mir auf den Fuß, geschnitten habe ich mich an den Schwertern beim polieren oder mich beim reparieren des Kettenhemdes verletzt...“, erzählte Merlin dann doch. Dabei lehnte er sich an Arthur an. Dass die Unfälle ihm wirklich passiert waren, stimmte sogar. Nur hatte er - wenn überhaupt - ausschließlich kleine Narben an den Fingern davon getragen.
 

Arthur änderte etwas sein Haltung, als Merlin sich an ihn lehnte, so dass er diesen mehr stütze als festhielt. „Merlin?“, fragte er. Doch dieser war still geworden und seine Augen fielen ihm immer mehr zu.

„Sire, Merlin braucht jetzt Ruhe. Bitte führt das Verhör morgen weiter, wenn es ihm besser geht.“, sprach dann Gaius.

„In Ordnung. So bringt es nichts.“, seufzte Arthur. Dabei ließ er Merlin in sein Kissen sinken und deckte ihn richtig zu. Merlin bekam davon nichts mehr mit. Er war schon im Reich der Träume. Nachdenklich betrachteten ihn seine Freunde.
 

„Viel sinnvolles erzählt hat er ja nicht gerade. Irgendwelche Vorschläge wie wir ihn zum reden bringen können und das ohne Lügenmärchen?“, warf Gwaine frustriert in die Runde.

„Ich denke er hat vor etwas Angst und redet deswegen nicht. Ihm fehlt das Vertrauen. Vielleicht wenn nur einer mit ihm spricht...? Aber da er weiß, dass wir alle uns Sorgen machen, wird das wohl eher auch nicht funktionen.“, meinte Lancelot.

Da hatte Persival eine gute Idee. „Wenn er erstmal nicht reden will, sorgen wir einfach dafür, dass er in keinen Ärger mehr verwickelt wird.“ Gwaine musste lachen. „Ganz tolle Idee. Und wie willst du das anstellen? Merlin zieht Ärger praktisch an.“
 

„Erst einmal wird Merlin das Bett hüten. Und so lange er nicht wieder ganz genesen ist, würde ich empfehlen, dass er das Bett nicht für lange verlässt. So kann er keinen Ärger verursachen oder in ihn hinein schlittern“, gab Gaius die Anweisung.

„Das wird er nicht. Aber sag, Gaius. Habt Ihr zur Zeit viele Patienten in Eurer Obhut?“, meinte Arthur nachdenklich.

Gaius nickte verwirrt. „Ja, Sire. Da der Winter Einzug hält, sind viele an einer Erkältung oder schlimmer: der Grippe erkrankt. Warum fragt Ihr?“

„Das heißt, du hast sehr viel zu tun. Ich denke, Merlin wird einen Umzug machen. Solange er so schwach ist, will ich ihn nicht allein wissen. Leon, bereite alles dafür vor, dass Merlin eine Zeit in meinen Gemächern untergebracht werden kann. Ein einfaches Bett und so weiter. So kann Gaius sich auf seine Patienten konzentrieren und Merlin hat seine Pflege.“, meinte Arthur. Leon nickte und ging aus dem Raum. Da nur befugte Personen Zutritt zu seinen Gemächern hatten, wäre sein Freund und Diener in Sicherheit und dank der Wachen vor der Tür könnte Merlin sich nicht einfach davonstehlen. Dass Arthur den Umzug auch wollte, um Merlin immer im Blick zu haben, brauchte nicht unbedingt erklärt zu werden.

Lancelot ging derweil auf Merlins Kammer zu. „Ich schau, was für Sachen wir von Merlin einpacken müssen.“, meinte er. Gwaine folgte ihm. „Warte, ich helfe dir, Lance.“, rief er dabei. Als die beiden in Merlins Kammer verschwunden waren, wandte Arthur sich an Persival. „Wenn alles vorbereitet ist, bring Merlin in meine Gemächer. Elyan, geh deine Schwester suchen. Ich möchte wissen, wie weit sie mit Merlins neuen Kleidern ist.“, befahl Arthur.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen.
Das hier ist meine erste Geschichte, die ich online stelle. Seit daher bitte gnädig.
Unter dem selben Titel habe ich die Geschichte in Fanfiktion.de veröffentlich.
Viel Spaß
eure Vampi Komplett anzeigen

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