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Kriegerin bei Nacht

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier ist also das erste richtige Kapitel!
Wie ich schon in der Zusammenfassung geschrieben habe, werde ich die Geschichte auch als Doujinshi hochladen, aber es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich die ersten Seiten fertig gezeichnet habe.
Bis dahin würde ich mich über Feedback zur Geschichte freuen^^ Komplett anzeigen

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Kira

Die Sonne stand schon tief, als Kira durch die Stadt ging, um sich beim Bäcker etwas für den Abend zu holen. Die Stadt in der sie wohnte, Fabula City, war eine Großstadt, die gleichzeitig modern und altmodisch war. Einerseits gab es hohe Wolkenkratzer und mit digitalen Werbeanzeigen ausgestattete Einkaufsviertel, andererseits besaß die Stadt alte Tempel und Gärten, die an vergangene Zeiten erinnerten.

Als Kira bei der Bäckerei angekommen war, öffnete sie die Tür und schaute sich um. In dieser kleinen, altmodischen Bäckerei war es immer sehr ruhig, doch heute war irgendwie mehr los als sonst. Kira bemerkte schnell einen Jungen von etwa 17 Jahren, um den sich einige Menschen versammelt hatten, die lachten und sich eifrig mit ihm unterhielten. Etwas überrascht beobachtete Kira, wie eine der Personen, eine junge Frau, ihr Handy herausholte und ein Selfie mit dem Jungen machte.

„Ist er irgendwie berühmt?“, dachte Kira bei sich, während sie ihre Bestellung aufgab.

„Kira! Wie schön dich zu sehen!“, holte sie eine fröhliche Stimme sie aus ihren Gedanken.

„Irmgard? Was für eine Überraschung!“, sagte Kira.

Irmgard war eine 70-jährige Dame, die Kira zufällig beim Spazierengehen kennengelernt hatte. Sie hatte lockige, silberweiße Haare und trug immer Shirts mit bunten Blumenmustern.

„Du hast so sehr von dieser Bäckerei geschwärmt, da wollte ich auch mal hierherkommen.“, meinte Irmgard, während sie die Kuchen in der Vitrine betrachtete.

„Aber, sag mal,“, Irmgard sah sie fragend an „Meintest du nicht, dass hier fast nie etwas los ist?“

Kira schaute sich nach dem Jungen um, doch der war inzwischen schon wieder weg und auch die Menschen gingen langsam wieder.

„Ist wohl eine Ausnahme heute...“, sagte sie.

„Wie auch immer!“ Irmgard strahlte sie an „Was hältst du davon, wenn wir uns demnächst mal wieder auf ein Stück Kuchen zusammensetzen? Ich bin mir sicher, du wirst die Törtchen lieben, die ich letztens entdeckt habe.“

Die beiden unterhielten sich noch eine Weile und verabschiedeten sich dann.
 

Kira schloss ihre Haustür auf und ging ins Haus, wo Nox sie wie immer mit wedelndem Schwanz erwartete. Das Haus, in dem Kira wohnte, war eines von der älteren Sorte. Es war zwar nur eine Haushälfte und deshalb relativ klein, aber selbst wenn sie eines der hochmodernen Apartments hätte angeboten bekommen, die in Fabula City der letze Trend waren, würde sie ihr Haus im weniger belebten Teil der Stadt vorziehen. Außerdem hatte sie einen großen Garten nach hinten raus, den sie, besonders wegen Nox, nicht hätte missen wollen.

Als sie im Haus war, setzte sie sich mit ihrem Brötchen aufs Sofa. Nox kuschelte sich zu ihr und sie nahm ihr Tablet, um sich die neuesten Nachrichten anzuschauen. Schon bald entdeckte sie etwas.

Ein Bild zeigte ein eingestürztes Haus. Die Überschrift „Seltsame Vorkommnisse in Fabula City“ prangte über dem Artikel. Anscheinend waren im älteren Viertel der Stadt, in dem auch die Tempel standen, einige Häuser ohne jeglichen Grund zusammengebrochen.

„Wie gruselig“, sagte Kira zu Nox, der nur kurz mit den Ohren zuckte, „Hoffentlich passiert in unserer Region nicht auch noch etwas, nicht wahr?“

Sie streichelte Nox noch kurz über den Kopf, gähnte und stand auf.
 

Diesen Abend ging Kira etwas früher ins Bett, denn aus irgendeinem Grund war sie müder als sonst. Sie füllte die Vase der Blume, die sie letztens gepflückt hatte, noch schnell mit Wasser auf und legte sich dann schlafen.
 

Ein leises Kratzen und Winseln weckte Kira auf. Verschlafen schaute sie sich um.

„Nox? Was ist los?“

Sie stand auf, um die Schlafzimmertür aufzumachen. Warum fühlte sie sich so leicht?

Kurz vor der Tür blieb sie stehen und machte das Licht an. Neben der Tür hatte sie vor einiger Zeit einen Spiegel angebracht. Und durch diesen blickte sie erschrocken ein junges Mädchen an.

„Was...was ist das?!“

Kira betrachtete beängstigt, wie sich die Lippen des Mädchens zu ihren Worten bewegten. Sie hob langsam ihre Hand und legte sie auf den Spiegel. Das Mädchen tat es ihr gleich. Kira glaubte, in ihr ihr 16-jähriges Ich zu erkennen, auch wenn sie Kleidung anhatte, die sie niemals getragen hätte. Sie hatte dunkelbraune, hinten mit einer Haarklammer zusammengebundene Haare und ein dunkles Top, welches leicht durchsichtige Ärmel hatte. Als Kira ihren Blick nach unten wandern ließ, erkannte sie eine kurze Hose mit weiten Beinen.

Fragen schossen Kira durch den Kopf.

Wer war das? War sie es selbst? Wie war das passiert? Warum hatte sie diese seltsame Kleidung an?

Ein langgezogenes Jaulen von Nox holte sie aus ihren Gedanken. Schnell öffnete sie die Tür, um Nox hereinzulassen. Doch dieser erstarrte und fing an zu knurren, als er sie sah.

„Nox? Nox, ich bin es doch!“

Kira hielt Nox ihre Hand hin und er näherte sich vorsichtig. Endlich fing er an mit dem Schwanz zu wedeln und Kira seufzte erleichtert. Etwas unbeholfen stand sie auf und tapste ins Wohnzimmer. Dort stand sie und wusste nicht weiter. Was sollte sie in so einer Situation machen?

Nox kratzte an der Gartentür und sie ließ ihn raus. Weil sie nicht wusste, was sie tun sollte, ging sie ein paar Schritte nach draußen, auch wenn die Nächte sehr kalt waren.

So stand sie da und atmete die Nachtluft ein.

„Hab ich dich endlich gefunden“, sagte eine jungenhafte Stimme.

Kira wirbelte herum... und traute ihren Augen nicht. Kurz über ihr schwebte ein Junge in der Luft und schaute sie streng an. Oder... war es überhaupt ein Mensch? Er hatte zwar menschliche Züge, doch seine Haare sahen geisterhaft durchsichtig aus und sie glänzten, genau wie seine Haut, in Weiß-, Blau-, Gelb- und Rosatönen, fast schon perlenartig.

„Du bist also ab heute die neue Kriegerin.“

Während er das sagte, setzte er sich leicht auf dem Boden ab und ging ein paar Schritte auf Kira zu.

„Äh...Kriegerin?“

Kira hatte das dringende Bedürfnis wegzulaufen.

Als der Junge sah, dass Kira in Abwehrhaltung war, stoppte er.

„Mein Name ist Alon. Ich komme, um dich über deine Aufgabe als Kriegerin zu informieren. Du musst natürlich erst mal wissen, was ein Krieger oder eine Kriegerin überhaupt ist.“, fuhr er routiniert fort, „Hast du in letzter Zeit von den eingestürzten Häusern in Fabula City gehört?“

Kira nickte leicht.

„War das ein Ja? Wie auch immer, für diese Vorfälle sind bestimmte Monster verantwortlich, die aus einer anderen Welt hierher kommen. In letzter Zeit werden sie immer mehr und eine ernste Bedrohung. Deshalb wurden Menschen wie du auserwählt, die diese Monster bekämpfen sollen.“

Er drehte sich abrupt zu Kira um, die ganz perplex war.

„Das heißt also, dass du uns behilflich sein wirst, diese Gefahr abzuwenden.“, sagte Alon und stemmte die Arme in die Hüften.

Kira schaute ihn an und wusste nicht was sie davon halten sollte. Der kalte Wind rauschte durch die Bäume.

„Was ist denn?“, unterbrach Alon die Stille.

„Ich...kann nicht.“, murmelte Kira kaum vernehmbar.

„Hm? Was hast du gesagt?“

„Ich...ich kann das nicht...“

„Bist du besorgt, dass du nicht gut genug bist? Keine Sorge, du bekommst natürlich spezielles Training von...“

„ICH WILL DAS NICHT!“

Alon schaute sie geschockt an.

„Ich wollte sowas nie! Warum muss ausgerechnet ich dabei helfen? Warum...“

Kira hielt inne und schlug sich die Hand vor den Mund.

„Es...es tut mir Leid...ich wollte nicht so schreien...“

Alon seufzte.

„Was hältst du davon, wenn wir uns morgen weiter unterhalten? Es ist spät.“

Er wedelte mit der Hand in Richtung Haus.

„Na los. Geh schlafen.“

Kira drehte sich langsam um und ging ins Haus zurück, natürlich nachdem sie Nox zu sich gerufen hatte. Sie hatte für heute genug erlebt.

Kurz vor der Tür blieb Nox stehen und drehte sich um.

Alon zuckte zusammen. Ihm war, als würde der Hund ihn direkt anschauen.

„Was ist... dieser Hund?“, dachte er, doch da trottete Nox schon weiter hinter Kira ins Haus hinein.



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