Zum Inhalt der Seite

Schlange und Löwe vertragen sich nicht

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wie konnte das denn passieren?

Das Schuljahr schritt weiter voran und eh Florentina sich versah, war es nur noch eine Woche bis zu den Weihnachtsferien.

Die letzten Wochen hatte sie mühsam versucht sich bei der Nachhilfe Zabini gegenüber freundlich, aber distanziert zu geben. Ansonsten versuchte sie ihm aus dem Weg zu gehen, vor allem, wenn er mit Lydia unterwegs war. Ihr Herz zog sich jedes Mal zusammen, wenn sie die beiden zusammen im Unterricht oder zufällig irgendwo im Schloss sah. Die Schwarzhaarige verfluchte sich dafür, aber ändern konnte sie ihre Gefühle nicht.

 

„Fährst du über Weihnachten nach Hause?“

Der schwarzhaarige Slytherinjunge riss sie aus ihren Gedanken und sah sie aus seinen grünen Augen an.

Florentina hob den Kopf und erwiderte seinen Blick. „Mh?“

„Weihnachten, nach Hause?“

„Ach so…nee, ich bleibe ausnahmsweise hier. Ich freue mich auf die Ruhe im Schloss. Und du?“

Zabini zuckte mit den Schultern. „Ich würde lieber bleiben, aber ich muss nach Hause, geht nicht anders.“

„Verstehe…“ murmelte Florentina leise und sah auf den Tisch hinab.

Der Slytherinjunge lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und seufzte. „Was ist los, Florentina?“

„Nichts, wie weit bist du mit dem Kapitel?“

Er verschränkte die Arme vor der Brust, zog eine Augenbraue hoch und sah die Schwarzhaarige zweifelnd an. „Und weil nichts ist, benimmst du dich in letzter Zeit so merkwürdig?“

Florentinas Wangen färbten sich rosa und sie senkte verlegen den Blick. „Können wir bitte einfach weitermachen?“

„Nein, nicht, bis du mir nicht erzählt hast, was los ist.“

Die Schwarzhaarige legte ihre Hände auf die Tischplatte und stand auf. „Wenn du nicht lernen willst, dann werde ich jetzt gehen.“ 
 

Sie stopfte ihre Sachen schnell in ihren Rucksack, schwang ihn über ihre Schulter und steuerte die Tür an.

Zabini beobachtete sie überrascht. „Florentina…“ sagte er leise, als sie sich gerade umdrehte und vom Tisch wegging. Er stand schnell auf, fasste das Mädchen am Handgelenk und hielt sie zurück.

„Lass. Mich. Los.“ knurrte Florentina leise und sah Zabini finster an.

Der Junge zuckte zurück. „Ich weiß echt nicht, was mit dir los ist. Wir haben uns doch gut verstanden, aber seit ein paar Wochen bist du so merkwürdig.“

„Wenn du nicht allein darauf kommst, ich werd’s dir nicht erzählen,“ giftete die Schwarzhaarige und ballte ihre Fäuste.

Zabini ließ die Schultern hängen und sah Florentina traurig an. „Ich dachte, wir wären Freunde…“ sagte er leise.

Florentina schluckte schwer und ihre Miene veränderte sich. Sie ließ ihre Arme hängen und starrte traurig zu Boden. „Du weißt genau so gut wie ich, dass wir keine Freunde sein können,“ sagte sie leise. Sie blinzelte und einzelne Tränen lösten sich aus ihren Augenwinkeln, tropften zu Boden.

„Weinst du?“ fragte Zabini, betrachtete überrascht die nassen Punkte auf dem Boden und machte Anstalten erneut nach Florentinas Arm zu greifen. Doch die Schwarzhaarige schüttelte den Kopf, drehte sich weg. „Ich muss los, wir sehen uns…“

Florentina verließ den Klassenraum und ließ den Schwarzhaarigen verwirrt zurück.
 

Donnerstagmorgen stand Florentina vorm Spiegel und seufzte. Sie war blass und hatte dicke Ränder unter den Augen.

Zwei Tage noch, dann sind Ferien… dachte sie müde, drehte ihrem Spiegelbild den Rücken zu und machte sich auf den Weg zum Frühstück.

„Du siehst furchtbar aus,“ begrüßte Charlie sie am Gryffindortisch.

Die Schwarzhaarige unterdrückte ein Gähnen. „Danke, nett von dir.“

Charlie grinste breit. „Immer wieder gerne.“

Florentina verdrehte die Augen, ließ sich neben ihm auf der Bank fallen, schaufelte sich den Teller mit Speck und Eiern voll und fing an zu Essen.

„Wie war eure letzte Nachhilfe vor den Ferien?“ fragte er leise, sodass es niemand mitbekam.

Das Mädchen zuckte mich den Schultern. „Ging so.“

„Also nicht so gut,“ stellte er fest.

„Also nicht so gut,“ bestätigte sie. „Er wollte wissen, was in den letzten Wochen mit mir los war und, dass er dachte, wir wären Freunde…“ murmelte sie leise, fixierte ihren Teller und seufzte.

„Und was hast du ihm erzählt?“

„Ich bin gegangen und hab ihm gesagt, wir könnten keine Freunde sein.“

„Oh…“

„Ja, oh.“

 

„Heeeey, Florentina, Charlie!“ rief eine Stimme und ein Mädchen mit rosa Haaren kam auf die beiden zugelaufen.

„Tonks,“ sagte Florentina, schloss kurz die Augen und schenkte ihrer Freundin dann ein Lächeln.

Charlie nickte ihr zu. „Nymphadora.“

Ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich schlagartig. „Nenn mich nicht so!“ rief sie aufgebracht und schlug dem grinsenden Rothaarigen auf die Schulter. „Schon gut, schon gut,“ sagte dieser und hob abwehrend die Hände.

Die Schwarzhaarige stand auf. „Wir müssen los, oder?“

Charlie und Tonks standen ebenfalls auf und die drei Freunde machten sich zusammen auf den Weg zu Kräuterkunde.

Tonks hakte sich bei Florentina unter und lächelte sie an. „Eigentlich wollte ich wissen, ob du heute mit zum Koboldsteinklub kommst!?“

„Ähm…“ begann Florentina, versuchte schnell eine Ausrede zu finden, aber leider fiel ihr nichts ein. „Klar…“

„Super!“ rief Tonks begeistert.

 

Als sie das Schloss verließen erblickten sie Zabini und Lydia, die ebenfalls auf dem Weg zu den Gewächshäusern waren. Lydia klammerte sich an den Arm des Slytherinjungen, sah ihn von der Seite mit großen Augen an und lachte über etwas, das er erzählt hatte.

Charlie stieß seine Cousine mit der Schulter an und schenkte ihr einen mitleidigen Blick.

„Geht schon,“ murmelte Florentina leise und versuchte die beiden einfach zu ignorieren.

Während des Unterrichts suchte die Schwarzhaarige sich einen Platz möglichst weit weg von Zabini und Lydia, doch ihr entging nicht, dass der Slytherinjunge immer wieder einen Blick zu ihr rüber warf.

Mitten während des Unterrichts kam er zu Florentina herüber und tat so, als würde er sich einen der leeren Blumentöpfe holen, die sich im Regal hinter dem Mädchen stapelten.

„Können wir kurz reden?“ murmelte er leise und sah sich unauffällig um, ob sie irgendjemand beobachtete.

„Ich habe wirklich keine Lust auf diese Scharade. Wenn es dir unangenehm ist, dass uns jemand sehen könnte, wie wir miteinander sprechen, dann: Nein, wir können nicht kurz reden.“
 

Sie steckte die Pflanze etwas zu energisch in den Blumentopf und die Knospen öffneten sich, verteilten eine stinkende und ätzende Flüssigkeit auf Florentinas Händen.

„Scheiße,“ fluchte die Schwarzhaarige und versuchte das ekelige Zeug von ihren Händen zu schütteln.  „Scheiße, scheiße, scheiße…“ fluchte sie weiter, während die Flüssigkeit sich langsam durch ihre Haut ätzte und sich Tränen in Florentinas Augen sammelten. Zabini starrte geschockt auf das Szenario, wusste nicht, was er tun sollte.

„Miss Prewett!“ rief Professor Sprout aufgeregt und eilte zu ihrer Schülerin hinüber. Die Professorin schob Florentina zum nächsten Waschbecken, drehte das Wasser auf und reinigte vorsichtig die Hände ihrer Schülerin.

„Warum tragen Sie keine Handschuhe?“ fragte sie aufgebracht.

„Vergessen…“ schluchzte Florentina leise, während ihr Tränen aus den Augen liefen.

Professor Sprout seufzte, stellte das Wasser ab und begann, Florentinas Hände in ein Tuch zu wickeln. „Schon gut, meine Liebe, schon gut. Nichts, was Madam Pomfrey nicht wieder hinbekommen würde.“

Sie hielt die Hände ihrer Schülerin, während sie den Kopf nach links und rechts drehte. „Mister Zabini!?“ rief sie laut.

Der Angesprochene kam herüber. „Ja, Professor?“

„Sie waren in der Nähe, haben sie auch etwas abbekommen?“ fragte Sprout und betrachtete den Slytherinjungen.

Zabini schüttelte den Kopf. „Nein, ich war weit genug weg.“

„In Ordnung. Bitte begleiten Sie Miss Prewett in den Krankenflügel.“

„Ähm…“ Sein Blick huschte zu Florentina, die ihren Kopf zur Seite gedrehte hatte und es tunlichst vermied ihn anzusehen. „Klar…“

 

Zabini schnappte sich seine eigene Tasche zusätzlich zu Florentinas Rucksack und die beiden gingen zusammen aus dem Gewächshaus.

„Tut es sehr weh?“ fragte er leise.

Florentina presste ihre Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf.

„Geht schon,“ presste sie hervor und hielt den Blick stur geradeaus.

„Klar...“

Im Krankenflügel eilte Madam Pomfrey herbei, noch ehe sich die Tür hinter den beiden Schülern geschlossen hatte.

„Was ist passiert?“ fragte sie geschäftig, richtete ihre Brille auf der Nase und betrachtete Florentina. Die Schwarzhaarige streckte ihr die in Tüchern eingewickelten Hände entgegen und erklärte, was passiert war. Madam Pomfrey nickte und wickelte langsam die Hände des Mädchens aus.

„Kind, sie müssen unglaubliche Schmerzen haben,“ sagte sie, während sie die Wunden betrachtete. Die ätzende Flüssigkeit hatte ganze Arbeit geleistet und einen Großteil der Haut angesenkt.

Florentina biss die Zähne zusammen, als Madam Pomfrey vorsichtig ein Stück des Tuches löste, dass sich in einer der Wunden verfangen hatte.

„Es geht…“ presste sie hervor und konzentrierte sich darauf, dass ihr nicht schlecht wurde.

Madam Pomfrey hob den Blick und betrachtete Zabini. „Haben Sie auch etwas abbekommen?“

Der Slytherinjunge schüttelte den Kopf.

„Gut, Sie können zurück in den Unterricht, Mister Zabini. Lassen Sie die Tasche einfach hier.“

Zabini sah die Schulschwester zögernd an, aber ehe er reagieren konnte, hatte Madam Pomfrey Florentina bereits an den Schultern gepackt und schob sie zu einen der freien Betten hinüber.

 

Zum Abendessen durfte Florentina den Krankenflügel wieder verlassen. Ihre Hände waren bandagiert, um ihre frisch nachgewachsene Haut noch zu schonen. Die Schwarzhaarige betrat die große Halle und marschierte zielstrebig zum Gryffindortisch hinüber. Die Zwillinge hoben aufgeregt den Blick, als sie sich neben ihnen auf die Bank quetschte.

„Stimmt es, dass du dich mit Zabini angelegt hast?“ fragte George. „Und dass er dir daraufhin ätzenden Eiter über die Hände gekippt hat?“ ergänzte Fred. Charlie, der ihnen gegenübersaß, fing an zu prusten.

Florentina sah die beiden stirnrunzelnd an. „Wer erzählt denn sowas?“

„Tonks,“ antworteten die Zwillinge gleichzeitig.

„Wer sonst?“ murmelte die Schwarzhaarige. „Nein, an den Gerüchten ist nichts dran,“ sagte Florentina laut. „Ich habe in Kräuterkunde einfach nicht vernünftig aufgepasst.“

Die beiden ließen enttäuscht die Schultern hängen. „Schade.“

Das Mädchen verdrehte die Augen, konnte sich ein Grinsen über die enttäuschten Gesichter aber nicht verkneifen.

„Alsooo…“ versuchte Charlie ein Gespräch mit seiner Cousine zu beginnen. „Er hat dich zum Krankenflügel gebracht?“

Florentina schob sich die Gabel in den Mund, zuckte mit den Schultern und deutete auf ihren vollen Mund. Demonstrativ schob das Mädchen sich direkt eine volle Gabel hinterher.

Charlie schüttelte den Kopf. „Dann frag ich dich eben später.“

 

Als Florentinas Teller leer war, warf sie schnell einen Blick auf ihre Uhr, sah Charlie entschuldigend an und stand auf. „Son Pech, ich muss los. Bin mit Tonks verabredet.“

„Aber…“ begann Charlie, doch da hatte Florentina schon ihre Tasche genommen und war zum Hufflepufftisch rüber gelaufen.

Die Schwarzhaarige tippte Tonks auf die Schulter. „Wollen wir?“

Tonks strahlte ihr entgegen. „Klar!“ Sie stand auf und die beiden Freundinnen machten sich auf den Weg zum Koboldsteinklub.

Vertieft in ihr Gespräch betraten sie den Klubraum.

„Was will die denn hier?“ fragte eine schnippische Stimme und deutete auf Florentina.

Tonks stockte, drehte ihren Kopf und betrachtete Lydia Carmichael. „Bitte?“

„Was sie hier will?“

„Hallo Lydia, ich freue mich auch dich zu sehen,“ sagte Florentina und schenkte dem Ravenclawmädchen ein falsches Lächeln.

„Flo begleitet mich heute, ist doch nichts dabei,“ sagte Tonks, griff nach Florentinas Arm und zog sie mit sich.

Lydia folgte den beiden, blieb neben ihnen stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber Florentina ist kein Mitglied.“

„Was ist dein Problem?“ fragte Tonks bissig.

„SIE ist mein Problem!“ entgegnete Lydia laut. Florentina starrte sie irritiert an. „Ich hab dir doch gar nichts getan?“

Lydia trat näher an die Schwarzhaarige heran. „Halt dich gefälligst von William fern!“ zischte die bedrohlich.

Florentina zog eine Augenbraue hoch. „Ich gebe ihm Nachhilfe, mehr nicht,“ entgegnete sie gelassen.

„Das hoffe ich für dich.“ Lydia funkelte sie böse an.

 

„Was ist hier los?“ fragte ein blondes Mädchen und kam zu den dreien herüber. „Ich dulde keinen Streit im Klub.“

„Schon gut, Mel,“ sagte Tonks an die Klubkapitänin gewandt. „Lydia wollte gerade gehen und uns in Ruhe spielen lassen.“

„Eigentlich,“ begann Lydia. „Habe ich Tonks darauf hingewiesen, dass sie nicht andauernd Nichtmitglieder mitbringen kann.“

Die Kapitänin sah irritiert zwischen den Mädchen hin und her. „Das ist doch nur Florentina, ist doch kein Problem.“

Tonks grinste, Florentina versuchte unbeteiligt zu gucken und Lydias Miene verfinsterte sich noch mehr. „Sie kann doch noch nicht mal vernünftig spielen,“ zischte sie beleidigt.

Tonks verschränkte ihre Arme. „Natürlich kann sie spielen, sogar besser als du.“

„Oh, die fantastische Florentina kann also auch noch besser Koboldsteine spielen als alle anderen?“

Florentina, sah irritiert zwischen den beiden hin und her. Tonks ballte die Fäuste und starrte Lydia wütend an.

„Hier wird sich nicht gestritten,“ sagte Mel, streckte ihre Arme aus und hielt die beiden streitenden Mädchen auseinander. „Wenn ihr was zu klären habt, macht das gefälligst beim Spielen.“

Tonks Miene erhellte sich und sie grinste Lydia an. „Wie wäre es, wenn Flo und du das beim Turnier klärt? Nach Weihnachten?“

„Das Turnier ist nur für Mitglieder,“ zischte Lydia zwischen ihren aufeinandergepressten Zähnen hervor.

„Kein Problem,“ sagte Mel. „Flora muss ja nur kurz das Formular ausfüllen.“

„Äh…“ versuchte Florentina sich einzumischen.

„Oder hast du etwa Angst?“ fragte Tonks Lydia spöttisch.

„Ich werde euch vernichten, alle beide,“ antwortete Lydia entschlossen, warf ihre Haare in den Nacken und dampfte davon.

Florentina seufzte. „Ich will doch gar nicht…“ murmelte sie leise.

Mel strahlte die Schwarzhaarige begeistert an. „Ich hol dir ein Antragsformular.“

Tonks schlug ihrer Freundin freudig auf die Schulter. „Du wirst sie plattmachen.“

Florentina ließ die Schultern hängen. „Komm ich da irgendwie wieder raus?“

Das Hufflepuffmädchen schüttelte den Kopf. „Nein, auf keinen Fall.“

Die Schwarzhaarige seufzte erneut. „Prima…“

Sie streckte die Hand aus und nahm Mel das Antragsformular ab, dass sie ihr strahlend entgegenstreckte.

 

Wieder im Gemeinschaftsraum setzte Florentina sich auf den Boden und lehnte sich an den Sessel, in dem Charlie saß.

„Was ist passiert?“ fragte er, senkte sein Buch und sah seine Cousine an.

Die Schwarzhaarige grummelte. „Ich bin jetzt Mitglied im Koboldsteinklub.“

„Was?“

„Und nehme am großen Turnier nach den Ferien teil.“

„Was?“

„Lydia hat mich, oder vielmehr Tonks provoziert und das ist jetzt das Ergebnis davon.“

„Oh…verstehe.“

Florentina hob den Kopf. „Wie, du verstehst? Ich versteh das nicht. Ich habe Lydia überhaupt nichts getan.“

Ein Lächeln schlich sich auf Charlies Gesicht. „Überleg mal, Zabini ist montags und donnerstags beim Quidditch und mittwochs und freitags gibst du ihm Nachhilfe, schon das ganze Schuljahr. Das heißt, du verbringst vermutlich deutlich mehr Zeit mit ihm allein, als die beiden und sie sind zusammen.“

„Ja und?“

„Lydia ist eifersüchtig.“

„Mir doch egal.“

Charlie lachte. „Klar.“

„Ist doch echt nicht mein Problem, dass die Ziege damit nicht klarkommt,“ sagte die Schwarzhaarige zickig.

„Also verbringen wir die Ferien mit Koboldstein spielen?“ fragte der Rothaarige grinsend.

Florentina seufzte und stand auf. „Ich muss noch die Nachhilfeaufgaben für Zabini fertigstellen.“

„Das ist keine Antwort!“ rief Charlie ihr nach.

Florentina warf einen finsteren Blick zurück. „Ja, ich werde sie von ihrem dämlichen Thron schubsen.“

Charlies helles Lachen begleitete die Schwarzhaarige bis hinauf in den Schlafsaal.

 

Der letzte Unterricht vor den Ferien fand am Freitag in Zaubertränke statt. Florentina betrat zusammen mit Charlie das Klassenzimmer und sie begaben sich zu ihrem üblichen Arbeitsplatz. Als sie am Tisch der Slytherins vorbeikamen, ließ Florentina unauffällig einen Zettel auf Zabinis Platz fallen.

Nach dem Unterricht trödelte die Schwarzhaarige noch eine Weile beim Einpacken ihrer Sachen. Charlie ging, wie abgesprochen, schon vor. Florentina sah sich um, Zabini hatte den Zettel offenbar gefunden, denn er trödelte ebenfalls, schickte seine Freunde schon vor. Schließlich blieben die beiden allein mit Professor Snape zurück. 

„Zabini, Prewett, beeilen Sie sich!“

„Ähm, dürften wir noch einen Moment im Raum bleiben, Professor?“ fragte Florentina schüchtern. „Alleine?“

Snape warf den beiden einen abschätzigen Blick zu und beschloss, dass er mit dem was zwischen ihnen vor sich ging auf gar keinen Fall etwas zu tun haben wollte. „Von mir aus, aber beeilen sie sich.“

„Danke, Professor,“ sagten Florentina und Zabini gleichzeitig.

Snape schürzte die Lippen und rauschte mit wehendem Umhang davon.

 

„Also, was gibt’s, Florentina?“ fragte Zabini zurückhaltend.

Die Angesprochene öffnete ihre Tasche und hielt ihm ein paar Zettel entgegen. „Ich habe dir ein paar Übungsaufgaben zusammengestellt. Für die Ferien.“

Der Slytherinjunge streckte seine Hände aus und nahm die Aufgaben entgegen. „Danke.“

„Klar.“

Zabini verstaute die Zettel in seiner Tasche, legte sich den Riemen wieder über die Schulter und betrachtete Florentina unschlüssig.

„Also dann,“ fing das Mädchen an. „Schöne Ferien.“

„Florentina…“ Zabini griff nach ihrem Handgelenk und hielt sie fest.

Die Schwarzhaarige sah auf, blickte direkt in diese unverschämt schönen grünen Augen. Zabini schluckte schwer als er den traurigen Schimmer in den meerblauen Augen erkannte. „Ich…“ begann er, trat einen Schritt auf sie zu und vergaß, was er sagen wollte.

„Ich sollte gehen…“ flüsterte Florentina, während sie weiterhin Zabinis Blick festhielt.

Zabini legte eine Hand an ihre Wange, näherte sich mit immer flacher werdendem Atem ihrem Gesicht. Sein Herz schlug schnell und er spürte, wie seine Wangen warm wurden. Kurz war er darüber verwirrt, schob die Gedanken aber schnell beiseite, überwand die letzten Zentimeter und legte seine Lippen auf Florentinas.

Das Mädchen sah Zabini mit großen Augen an, während er ihr immer näherkam. Ihr Herz setzte für einen kurzen Moment aus, als ihre Lippen sich berührten. Ihre Augen schlossen sich, Florentinas Hände griffen in Zabinis Nacken und sie erwiderte den Kuss.

Zabini ließ seine Tasche zu Boden fallen, schlang seine Arme um Florentinas Taille und zog sie fest an sich, während sie sich wild küssten.

 

Atemlos lösten die beiden sich voneinander und der Slytherinjunge legte seine Stirn an Florentinas. Einen kurzen Moment verharrten sie so, beide mit geschlossenen Augen und einem Grinsen auf den Lippen. Dann wurde der Schwarzhaarigen bewusst, was gerade passiert war und sie riss erschrocken die Augen auf.

„Oh Gott!“ rief sie, schubste Zabini von sich und starrte ihn verwirrt an.

„Oh Gott,“ sagte sie erneut, drehte sich um, griff nach ihrer Tasche. Zabini umklammerte ihr Handgelenk, die Schwarzhaarige drehte sich zu ihm, gab ihm eine schallende Ohrfeige und rauschte ohne weiteres Wort davon.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück