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Ace of Spades and King of Hearts

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Wer weiß, was der Tag uns bringt...

Ace of Spades and King of Hearts
 

Kapitel 02: Wer weiß, was der Tag uns bringt...
 

Loguetown – östliche Bucht
 

Vor geraumer Zeit hatte Penguin sich per Teleschnecke bei Law zurückgemeldet - auch, wenn er nicht sonderlich begeistert geklungen hatte.

„Der hat einfach die Zeche geprellt! Gastronomie ist ein Albtraum! Shamble mich gefälligst zurück in meinen Körper!“

„Sehr schön, und was ist mit den wichtigen Angelegenheiten?“

„Ich will ja nicht sagen, ich hab´s dir gleich gesagt, aber Mann, ich hab´s dir gleich gesagt! Natürlich denkt er, dass du ihn zu einem Kampf herausfordern willst!“

„Kommt er her, oder nicht?“

„Keine Ahnung, wie gesagt, er ist abgehauen, und dieser arme Kerl, in dessen Körper ich grad feststecke, kriegt das vom Lohn abgezogen. Ich hoffe, du bist stolz auf dich.“

In dem Moment horchte Okojo auf.

Captain...ich glaub, das isser!...aber er kommt von der Seeseite aus?!“

Ohne eine weitere Antwort legte Law auf, und wandte seine Aufmerksamkeit in besagte Richtung.

Das Gefährt, mit dem sich ihr Gast? Gegner? genähert hatte, war in der Tat ziemlich außergewöhnlich; wäre der Schiffstechniker der Heart-Piraten nicht sicher auf der Tang, wäre Vidra garantiert hin und weg.
 

Ace lehnte sich an seinem Mast zurück, nachdem er nah genug ans Ufer herankam und alle vier anwesenden Piraten gut überblicken konnte: „Hey hier bin ich? Was gibt es denn, Trafalgar, brauchst du eine Typ-Beratung?“ Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Oh, hey Bepo, fang!“, rief er dann dem Bären zu und warf ihm eine Packung Kekse entgegen, der Bär sah für ihn wirklich mehr als gestresst aus, vielleicht tat ihm auch etwas Zucker gut um damit klar zu kommen, er wusste selber nicht wieso, vielleicht war es diese leicht tollpatschige, unbeholfene Art, die ein Lächeln auf sein Gesicht zauberte, denn er freute sich irgendwie den Mink zu sehen.
 

„Sorry, ich fürchte, der Cowboy-Look liegt mir nicht.“, gab Law, ebenfalls grinsend, zurück. Ace´ finstere Miene von zuvor war verflogen, er wirkte heiter und gelassen. Aber Law wusste jetzt, dass sich das ganz, ganz schnell ändern konnte. Diesmal allerdings hatte er die Gelegenheit gehabt, sich vorzubereiten, und war daher selbst auch ruhiger. Er hatte es sich, gegen einen Stapel Kisten gelehnt, am schmalen Steg am Ufer bequem gemacht, die langen Beine übereinandergeschlagen und das vertraute Gewicht seines Schwerts auf einer Schulter, während mit Bepo, Okojo, Puffin, und Uni vier seiner Crewmitglieder ein Auge auf die Lage hielten.

Okojo winkte Ace etwas unsicher zu, während Uni und Puffin wachsam und still blieben; Bepo indes friemelte emsig an der Packung Kekse, die ihm zugeworfen worden war.

„Oh, vielen Dank! Das ist wirklich nett!“, rief er erfreut, riss mit seinen Klauen die Seite der Packung aus Versehen auf, und gleich mehrere Kekse fielen heraus und starben einen verfrühten Tod durch Ertrinken. „Oh nein, verflucht-!“ Als Bepo die Pfoten ausstreckte, um doch noch ein paar zu retten, kippte prompt der Rest der Packung hinterher. Dafür, dass der Bär so gewandt kämpfen konnte, war er wirklich verflucht tollpatschig. Irgendwie schaffte er es, die Packung wieder aus dem Wasser zu klauben, und inspizierte den verbliebenen Inhalt.

„Das ist kein Problem, die kann man noch essen!“, rief er Ace zu, und ob nun, weil er sich schlecht fühlte, dass er die geschenkten Kekse alle ruiniert hatte, oder weil sie ihm mit etwas Salzwasser tatsächlich schmeckten, verzehrte er die Teile wirklich.
 

Mitfühlend hatte Ace erstmal das ganze Szenario mit Bepo verfolgt, zu seiner Schande musste er eingestehen, dass er nicht daran gedacht hatte, dass der Mink so große Probleme damit haben könnte die Verpackung zu öffnen.

Es war sicherlich nicht seine Absicht gewesen den Mink so in Verlegenheit zu bringen.

„Sorry, ich hätte besser mitdenken sollen.“ gestand Ace daher seinen Fehler ein und fügte noch hinzu, dass Bepo sich bloß keine Umstände machen sollte, er musste sie nicht essen. „Verdirb dir bloß nicht den Magen, mein Großer.“
 

Law beobachtete das Ganze amüsiert - manche Dinge änderten sich eben nie, und Bepo und Plastikverpackungen war schon immer eine gute Show gewesen - dann wandte er seine ganze Aufmerksamkeit wieder Portgas D. Ace zu.

„Ich will ehrlich mit dir sein; wir sind in der Tat nicht „nur“ zum Shoppen hier.“, begann Law dann, abwägend, wieviel genau er dem anderen Piraten mitteilen wollte.

„Dieser Ort ist nur für eins berühmt, und das sind nicht die Desserts. Ich hatte gehofft, hier etwas über Gol D. Roger herauszufinden. Allerdings haben mich die offiziellen Aufzeichnungen ein winziges bisschen enttäuscht. Ich dachte schon, ich würde heute nichts Interessantes mehr erfahren, aber dann“, fuhr er fort, und seine Augen leuchteten wissbegierig auf, „dann kam dieser spannende Anruf.“

Er beobachtete Ace aufmerksam, ob sich auf dessen Gesicht Regungen abzeichneten, bereit, seine Teufelskräfte zu aktivieren, falls dieser zum Angriff überging.
 

Und auch Ace musterte den anderen Piraten eingehend; hatte der Typ sich umgezogen?

Doch nicht extra für dieses Treffen hier, oder...? Naja, wer wusste schon, was in der Zwischenzeit alles passiert war, vielleicht war er in eine große Schlammpfütze gefallen oder hatte sich beim Essen bekleckert.

Und schon musste er sofort an Ruffy denken, Ruffy und Sauberkeit – das waren zwei Dinge, die nie zusammen passen würden, vor allem nicht beim Essen.

Ein fast schon liebevolles Lächeln legte sich auf sein Gesicht, das geschah immer, wenn er an den Kleinen dachte oder von ihm erzählte, für Ace war Ruffy einfach der wichtigste Mensch auf dem ganzen Meer.

Doch er musste sich jetzt von den lustigen Erinnerungen verabschieden, und schob sie auf später, wenn er mehr Zeit hatte.

„Wie, willst du mir etwa damit sagen, dass du mich angeflunkert hast, Trafalgar, und das in deinem Alter.“ Amüsiert schüttelte er seinen Kopf „Schon schade, dabei würde dir der Cowboy-Look sicherlich gut stehen.“ Bei der Aussage musterte er Law noch mal recht auffällig von oben bis unten.

Der Typ konnte doch nun wirklich alles tragen, bei dem Gesicht und den Beinen... da konnte man glatt neidisch werden, aber sicher, sie waren nicht wegen der Kleiderfrage an diesem Ort.
 

„Eine kleine Notlüge.“, gab Law zwinkernd zu. „Schlechte Angewohnheiten wird man nur schwer los.“

Aber hallo - konnte er sich seine Informationen vielleicht „erflirten“? Der Blick war ihm definitiv nicht entgangen, und es wäre gelogen, zu sagen, Law wäre dem abgeneigt. Er war immerhin nicht blind, ihm war durchaus aufgefallen, dass der Kerl unverhohlen attraktiv war; sicher hatte der Verehrer*innen, wohin auch immer es ihn verschlug. Aber irgendwie fühlte sich die Idee nicht ganz richtig an - zunächst einmal könnte auch Ace´ Interesse gespielt sein, Mittel zum Zweck, um Law in Sicherheit zu wiegen; und mit jemandem aus der Crew eines der vier Kaiser anzubandeln, war äußerst riskant.

Zum anderen war Ace so ziemlich das Interessanteste, das ihm in letzter Zeit passiert war - er war willensstark, und unberechenbar - und das erste andere D, mit dem er eine längere Konversation geführt hatte. ´Feind der Götter´, bei jemandem wie Ace konnte man sich das gut vorstellen.

...Und da waren noch die paar Sekunden zuvor, als sein Ausdruck so rein und offen gewesen war, der Blick voll ehrlicher Zuneigung, und der Gedanke fühlte sich noch falscher an.

An wen oder was auch immer Feuerfaust gerade gedacht hatte, das war etwas persönliches, etwas, das Fremde eigentlich gar nicht hätten sehen sollen, und erneut musste Law sich fragen, was genau für eine Sorte Pirat dieser Mann sein sollte - kein einziger Seeräuber, den er kannte, wagte es, seine Emotionen so offen im Gesicht zu tragen. Was kam als nächstes, rettete er in seiner Freizeit in Not geratene Kinder und Welpen? Nahm er nur den Reichen und gab es den Armen?
 

„Du wolltest also etwas über Gold Roger erfahren?“, hakte Ace nach. Schon erstaunlich, dass der Typ den Namen seines Vaters gleich richtig ausgesprochen hatte, mit dem getrennten D, war wohl ein deutliches Anzeichen, dass er sich wirklich für den toten Piratenkönig interessierte.

„Was für eine Überraschung, dass sie nur Müll in ihren Archiven stehen haben, nicht wahr?! Es hat mich auch ziemlich genervt eine Sammlung voller Schrott in den Händen zu halten, aber was anderes hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet.“
 

„Traurig, aber wahr“, stimmte der Kapitän der Heart Piraten seufzend zu.

„Auch du suchst nach Informationen über den Mann - aber ich habe das Gefühl, wir haben da sehr unterschiedliche Gründe, hab ich Recht?“
 

Nachdenklich schob sich Ace die Hände in die Hosentaschen und blickte Law eine Weile einfach nur stumm an.

Was wollte der Typ, und warum interessierte er sich für den toten Idioten? Ging es ihm um den Schatz, oder andere Geheimnisse?

Ace mochte es nicht, wenn die Leute in dem Leben seines Vaters herumwühlten, denn er hatte Angst, dass irgendwer, irgendwann tief genug graben würde und so eine Spur zu ihm und somit zu Garp und Ruffy finden würde.

Tief atmete er die Seeluft ein und aus, auf der einen Seite wollte er ganz sicher nicht Informationen austauschen, auf der anderen... wer wusste schon an was Law so alles herangekommen war, der Typ war schließlich pfiffig.

„Ich weiß ja nicht, was dich an dem toten Piratenkönig interessiert, aber mir geht es lediglich um sein Schiff, die Oro Jackson. ´ne Idee, was daraus geworden sein könnte?“ Es war zwar absolut nicht die Wahrheit, aber auch nicht ganz gelogen, denn der Nachkömmling des Piratenkönigs wollte wirklich wissen, was mit dessen wunderschönem Schiff passiert war.
 

Das lange Schweigen, das auf Laws letzte Frage folgte, ließ ihn schon fast glauben, das Gespräch ende hier an Ort und Stelle - er hielt Ace´ Blick, abwartend, aber nicht bereit, einen Rückzieher zu machen - und schließlich ließ dieser sich doch noch zu einer Antwort herab.

„Die Oro Jackson?“, wiederholte er nachdenklich. Zugegeben, daran hatte er noch gar nicht gedacht; was war aus dem Schiff des Piratenkönigs geworden? Allerdings machte es irgendwie nicht richtig Klick. Der Wortlaut am Telefon hatte gehießen

“..neugierig ob du schon... was neues über deinen Va..., ich meine den Piratenkönig herausgefunden hast?“

Law fielen spontan nicht viele Worte ein, die mit Va begannen, und in so einem Satz Sinn machten, erst Recht keine, die mit einem Schiff zu tun hatten. Vielleicht half es fürs erste, wenn er das Gedankenspiel dennoch mitspielte?

„Ich hab keine Ahnung, was damit passiert sein könnte.“, gab er daher offen zu, und zuckte die Schultern. „Allerdings habe ich auch noch nie gehört, dass jemand je danach gesucht hätte. Es würde mich nicht wundern, wenn die Marine es auf den Meeresgrund geschickt hätte - nur um ganz sicherzugehen. Die Weltregierung scheint wirklich ...äußerst...empfindlich zu sein, was Dinge betrifft, die eine Verbindung zum großen König der Piraten haben. Gab es was besonderes auf diesem Schiff, dass du es suchst? Will der alte Whitebeard es als Trophäe oder was?“

Der war beim Anruf schließlich auch erwähnt worden, wenn auch in völlig anderem Kontext. Allerdings hatte das bestätigt, dass Ace wirklich allein hier aufgetaucht war - auf seiner „spirituellen Reise“.

Bewusst vermied er es, eine eigene Antwort zu liefern, warum er sich wegen Gol D. Roger durch lückenhafte Archive und Propaganda-Vorträge quälte - solange sein Gesprächspartner sein Blatt nicht offen zeigte, würde Law nicht mal eine einzige Karte anrühren.
 

„Trophäe?“ wiederholte Ace langsam und zog etwas nachdenklich die Augenbrauen zusammen, denn er dachte natürlich nicht daran, dass sein Ziehvater das Schiff einbehalten wollte, aber vielleicht tatsächlich die Marine.

Könnte es sein, dass diese die Oro Jackson irgendwo in einer Basis bunkerten? Denn hätten sie das Schiff den Flammen geopfert oder sonst wie versenkt, hätten sie damit mit sicherlich geprahlt, da war sich Ace sicher.

„Tja, vielleicht sowas ähnliches.“ Auch Ace hielt sich ziemlich bedeckt, er wollte Law sicherlich nicht zu viele Antworten liefern auf Fragen, die der Typ sicherlich sich selber nie gestellt hatte.

Ihm fiel natürlich auf, dass Law die Frage, was dieser von seinem Vater eigentlich wollte, immer noch nicht beantwortet hatte: „Denkst du, dass du in den Aufzeichnungen von Gold Roger eine Antwort erhalten kannst, wo sich das One Piece befindet, oder geht es dir um etwas anderes?“

Nun, er konnte ihn auch einfach immer wieder fragen, was er denn jetzt genau suchte, vielleicht konnte er so zumindest einen Hinweis erhalten; oder er würde die Konversation beenden, wenn sie sich irgendwann anfing im Kreis zu bewegen.

Man hatte wirklich das Gefühl, als würden sie hier Poker spielen und keiner der beiden Mitspieler wollte sich in die Karten blicken lassen, denn wahrscheinlich hatten die beiden so ziemlich dasselbe auf der Hand - und das war nicht besonders viel.

Dennoch, egal wie wenig Ace auch über Roger wusste, jede einzige Info, die er an Fremde gab, war schon viel zu viel.

In Laws Karten zu blicken war wirklich schwierig, der Typ schien eine durchaus gute Schule „genossen“ zu haben.

Zugegeben, sein Interesse an dem Piraten vor sich war durchaus groß, schon damals vor drei Jahren war er ihm sofort aufgefallen, nicht nur rein optisch war er ein interessanter Typ, nein, auch seine Art hatte Ace´ Interesse geweckt, er hatte jedoch keine Zeit gehabt diesem nachzugehen und zu versuchen mehr über den Typen heraus zu finden.

Tja und jetzt? Jetzt schien das Timing auch nicht das Beste zu sein, zwar verfolgten sie dasselbe Ziel, jedoch aus unterschiedlichen Gründen, die sie dem jeweils anderen nicht sagen wollten – klar, eine vertrauliche Basis hatten sie nun mal nicht.

Nachdenklich wanderten seine Augen zu den anderen vier, die bei Law waren, viel Sinn etwas aus diesen herauszubekommen hatte es wahrscheinlich auch nicht, dafür müsste sie Ace schon gefangen nehmen und bedrohen, und dies wollte er vor allem Bepo nicht antun.„Tja, ich habe das Gefühl, wir stecken in einer Sackgasse fest, Trafalgar. Ich habe keinen Grund, dir Informationen über Whitebeard zu geben, und warum er nach der Oro Jackson sucht, und du hast keinen Grund, mich über deine Beweggründe aufzuklären. Was machen wir denn jetzt, hattest du so eine Pattsituation in deinem Plan mit einberechnet?“
 

„Wenn in den Aufzeichnungen hier echte Hinweise versteckt wären, dann hätten sich irgendwelche goldgeilen Idioten schon vor Jahren darüber die Köpfe eingeschlagen“, meine Law abfällig.

Bei der Frage nach dem One Piece, fiel ihm auf, horchten auch seine eigenen Crewmitglieder auf. Stimmt, so richtig wussten viele von ihnen auch nicht, was genau er eigentlich zum Ziel hatte - den Krumen konnte er ihnen ruhig zuwerfen. Außerdem gefiel es ihm nicht, dass Feuerfaust die vier kurz ins Auge gefasst hatte - lieber zog er die Aufmerksamkeit komplett auf sich.

„Irgendwelches Gold und Reichtümer interessieren mich herzlich wenig. Aber die Grand Line werde ich bezwingen. Ich will die letzte Insel finden.“

Dann lächelte er schief. „Und ich weiß nicht, welche Pattsituation du meinst...“

Wenn er eins im Leben gelernt hatte, dann war es, stets so zu tun, als wäre man im Vorteil, auch wenn man es gar nicht war. Also wagte er den Versuch, und setzte alles auf seine abstruse Vermutung; entweder, Ace berichtigte ihn automatisch, da Menschen ohnehin eher dazu tendierten, die Wahrheit zu sagen, wenn sie eine über sich getroffene falsche Aussage korrigieren konnten, er beendete das Gespräch, und floh, oder griff an. So oder so, er ging das Risiko ein - wenn jetzt schon Gefahr bestand, dass seine Crew ins Fadenkreuz geriet, dann wurde es höchste Zeit, die Sache etwas gröber voranzutreiben.

„Weißt du, ich habe ein ziemlich gutes Gedächtnis; mir ist nicht entfallen, was dein Freund vorhin über die Teleschnecke gesagt hat, und ich habe ein paar Ideen, was er gemeint haben könnte. Es wäre zwar ziemlich unglaublich, eigentlich unmöglich, was dein Kollege da angedeutet hat, aber wie heißt es so schön, wenn man das Mögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein, so unwahrscheinlich sie auch klingen mag...“
 

Sicherlich konnten sich die ein oder anderen Idioten darauf stürzen und das Archiv unsicher machen, doch nicht jeder konnte den einen einzigen wichtigen Hinweis finden, mit welchem er dem One Piece näher kommen konnte, aber dies musste er Law sicherlich nicht erklären.

Generell gefiel ihm gerade nicht, was für eine Tonlage der Ältere angenommen hatte: „Wieso plötzlich so patzig, ich dachte, du wolltest mit mir reden. Mich persönlich interessiert weder deine Hintergrundstory, noch deine Beweggründe oder deine Crew. Und da ich sowieso jetzt hier fertig bin, kannst du auf Loguetown tun und lassen was du willst, Kumpel.“

Auch sein Ton hat einiges an Feuer zugenommen, so langsam aber sicher nervte der Typ ihn, und außerdem verschwendete er einfach nur seine kostbare Zeit, Ace hätte schon längst die Stadt verlassen und sich auf die Suche nach einer der Personen begeben können, die ihm Marco genannt hatte, oder in den Aufzeichnungen standen.
 

Der Stimmungswandel bestätigte Law, dass er einen Nerv getroffen hatte; er setzte sich ein wenig aufrechter, und beobachtete die Reaktionen seines Gegenübers ganz genau, ehe er fortfuhr, als hätte Portgas nicht mehr als deutlich zu verstehen gegeben, dass das Gespräch an dieser Stelle für ihn zu Ende war. „Wusstest du, dass die Initiale D in Familien weitergegeben wird? Es ist ein ziemlich seltener Name, es heißt, man könne die Menschen, die ihn heutzutage noch tragen, an den Händen abzählen.“
 

„...Was also kann der Piratenkönig für dich sein, das mit "Va" beginnt?“
 

Gerade wollte Ace dem Älteren den Rücken zudrehen und sich los machen, da drangen seine Worte wieder zu ihm durch, und es gefiel ihm gar nicht, welches Thema dieser wieder anschlug.

Ace stockte in seiner Bewegung und drehte sich leicht seitlich zu diesem um, sein Blick hatte dabei wieder eine deutliche Kälte angenommen, als wollte er damit Law zu Eis erstarren lassen.

„Nichts hast du gehört, du Möchtegern - Detektiv. Es gibt gewisse Dinge, die dir nicht egal sein sollten, besonders alles, was mit einem der Kaiser zutun hat.“

Als ob er ihn jetzt wissen lassen würde, was Deuce gemeint hatte, dafür müsste Law schon um einiges mehr auffahren... wobei, nein es gab nichts, was ihn dazu bringen würde dem anderen zu erzählen, dass Gol D. Roger sein Vater war.

„Ich weiß zwar nicht, was du mir da für einen Scheiß von den D´s erzählst, ist mir auch egal“ - was durchaus gelogen war, denn egal war es Ace sicherlich nicht, das D hing genauso mit seinem Vater, seiner Mutter und dem Geheimnis der Weltregierung zusammen, genauso wie das One Piece – zumindest hatte Whitebeard das mal erwähnt.

„Ich kann dir nur sagen, ich kenne mehr als nur fünf Leute mit einem D im Namen so wie meins, vielleicht hattest du bis jetzt einfach nur Pech gehabt keinen der Anderen zu begegnen. So, und jetzt entschuldige mich, ich habe an dieser Unterhaltung kein Interesse mehr.“

Mit diesen Worten wandte er sich wieder von Law ab, sein rechtes Bein fing Feuer, was die Turbine zum laufen brachte.

Doch Ace startete nicht, nein, sein Blick fiel auf das Wasser, welches seltsam unruhig wurde.

Skeptisch zog er die Augenbrauen zusammen, für einen Moment wurde es wieder still, viel zu still.

„Scheiße...“ brummte der junge Pirat, sprang mit einem Seil in die Luft und flog auf das Ufer zu: „Weg vom Ufer, gleich kommt eine riesige Welle auf uns zu!“ schrie er Law und den anderen entgegen, er schaffte es gerade so seinen Striker an einen Mast zu binden, bevor eine gigantische Welle sich über ihnen aufbaute und unbarmherzig gegen das Ufer knallte.

Mitten in dieser hohen Welle ragte ein Seeungeheuer hervor, es grölte und schlug um sich, was immer mehr Wellen gegen die Küste donnern ließ.

Ace hatte Glück sich an dem Mast festhalten zu können, und Law hatte es geschafft, sich und seine Crew mithilfe eines ROOM´s auf eine Klippe zu teleportieren.

Ace kletterte dann auf die Spitze des Mastes, um sich das Monster ansehen zu können.

Es war mindestens 20 Meter lang, wenn nicht größer, und außer sich vor Wut, er konnte jedoch nicht sofort erkennen, was Problem war, doch ein ungutes Gefühl beschlich ihn... Jäger hatten es bestimmt an die Küste getrieben.

Seine Annahme bestätigte sich, als er an der Flosse des Tieres eine riesige Harpune erkennen konnte, nachdem das Seemonster sich in die richtige Richtung gedreht hatte um gegen die Bucht zu schlagen.

Na großartig, jetzt würde die Marine erst recht mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Männern hier auffahren.
 

„Scheiße, wo kommt das denn her?“, stieß Okojo aus, eloquent wie eh und je, während Puffin und Uni sich aus irgendeinem Grund zu freuen schienen; Sekunden später war klar, warum, als Uni „Gelbstreifen-Telos“ murmelte, und sich mit Puffin abklatschte.

„Bingo!“, riefen beide wie aus einem Mund. Law verdrehte die Augen; wenn sie ihr Meerestier-Bingo selbst jetzt weiterspielten, warum hatten sie dann zuvor so ein Aufhebens darum gemacht, dass Laws Vorhaben selbstsüchtig sei? Sie hatten doch ihren Spaß...

„Schaut mal, er ist verletzt!“, rief Bepo aufgeregt, und deutete auf die Schwanzflosse des Tieres. „Jaa, die sin´ ziemlich selten“, erklärte Uni, „bestimmt hat wer versucht, den zu jagen.“

Law ließ den Blick über die Bucht schweifen; Feuerfaust hatte sich auf einem Mast in Sicherheit gebracht, nicht, ohne ihnen eine Warnung zuzurufen; wie zuvorkommend von ihm, wo doch ein paar Sekunden zuvor alles so gewirkt hatte, als hätte er die Nase voll von ihnen; Law hatte mit seiner Fragerei offenbar in ein Wespennest gestochen.

Da er unter den jetzigen Umständen allerdings das Gespräch unmöglich würde fortführen können, hielt er es für das Beste, erstmal zu verschwinden.

Das Seemonster schlug brüllend um sich, und obschon es sich größentechnisch nicht mit den kolossalen Monstren des Calm Belts messen konnte, reichte die dennoch imposante Länge und Wucht der Flossen mehr als aus, das Meer zum Toben zu bringen. Das Teil war definitiv zu laut, und nah genug am Hafen, dass die Marine in Null Komma nichts antanzen würde, um für Ordnung zu sorgen, das war klar.

Law wollte sich gerade zum Gehen wenden, doch Puffin hielt ihn zurück.

„Hör mal, wir können das doch nicht einfach ignorieren...“

„Genau, das Schicksal hat uns dieses tolle Abendessen geschenkt!“, fügte Okojo zu.

„Ihr wollt doch bloß einen Beweis haben, dass ihr bei eurem Spiel vorne liegt, das ist alles..“, gab Law zurück, was sofort von vehementem Kopfschütteln und Protesten verneint wurde.

„Captain, Gelbstreifen-Teli besitzen ein Neurotoxin, das meinem nicht unähnlich ist, in den Stacheln an ihren Flanken. Wenn man meins für medizinische Zwecke nutzen konnte, dann geht das bei dem vielleicht auch?“, versuchte jetzt Uni sein Glück, und das ließ Law tatsächlich innehalten. Der Fischmensch kannte sich mit diesen Kreaturen außerordentlich gut aus, und wenn er dadurch etwas Neues ausprobieren konnte...

„Na gut“, gab er nach, und gerade, als er seinen ROOM ausweiten wollte, um die Kreatur erreichen zu können, hörte er eine Stimme von oberhalb zu ihnen herunterschallen:

„Na das ist ja mal was ganz Neues; macht ihr da gerade einen Angelausflug oder was?“

Law fuhr herum; direkt oberhalb, an der Spitze der Klippe, hatte sich eine ganze Marineeinheit versammelt!

Die Stimme, die gesprochen hatte, gehörte zu dem Mann, der sich vor ihnen aufgebaut hatte - groß und breit, mit silbernem Haar, und unverkennbar der Kapitän der Truppe.

Nicht nur eine, gleich zwei Zigarren qualmten aus seinem Mund, sodass man nicht lange überlegen musste, wieso seine Stimme rauer klang als ein Reibeisen.

Ganz prima; auf der einen Seite ein vor Schmerz und Wut rasendes Seemonster, sowie ein mehr oder minder angepisster Whitebeard - Pirat, auf der anderen Seite eine komplette Marineeinheit samt Kapitän. Eigentlich konnte man Law nur zu diesem Meisterstreich gratulieren, zu dem diese Situation eskaliert war.

Vielleicht erkannte er sie ja ni-

„Trafalgar Law, du bist hiermit festgenommen.“

Dann wanderte der Blick des Marine-Kapitäns weiter den Abhang herunter, zu dem Mast, wo sich Ace befand, und ein überraschter Ausdruck trat auf sein Gesicht.

„Interessante Gesellschaft hast du da - was macht einer von Whitebeards Kommandanten allein hier im East Blue?“

„Das“, sagte Law, „ist eine wirklich hervorragende Frage.“

Das Seeungeheuer indes hatte unter wütendem Hin- und Herschlagen versucht, die Harpune, die tief im Fleisch seiner Schwanzflosse steckte, loszuwerden; da dies nicht von Erfolg gekrönt worden war, schrammte es langsam an den Klippen vorbei, und begann, sich aus der Bucht hinaus zu schieben - in Richtung Hafen.

„Ihr“, bellte der Marine-Kapitän einen Teil seiner Mannschaft an, „stellt dieses Vieh ruhig, es darf auf keinen Fall in den Hafen schwimmen!

Und ihr beide“, damit fixierte er wieder die Piraten, und klopfte energisch mit der Jitte, die er in der rechten Hand trug, auf seine Schulter, „Ihr bleibt schön, wo ihr seid, und lasst euch festnehmen.“
 

Ace hockte auf dem Mast, als würde er ausharren und auf den richtigen Moment warten um die Jagd auf das Seeungeheuer zu Ende zu bringen.

Mit einem sogar recht mitleidenden Gesichtsausdruck beobachtete er das tobende Tier, wie es sich vor Schmerzen krümmte und sogar versuchte, sich selbst von der Harpune zu befreien.

Eine gewisse Wut überkam ihn, wenn er an die miserablen Jäger dachte, die ihre Arbeit so schlampig verrichtet hatten und ihrer Beute so viel unnötiges Leid zufügten.

Eine Jagd war immer etwas persönliches, schließlich übernahm man die Kräfte des Tieres und nutzte sie für sich selber, und ein schneller Tod war in dem Fall das Mindestmaß an Respekt, das man dem Tier erweisen konnte.

Aber nun gut, er konnte jetzt die Dilettanten - Jäger nicht zu Sau machen oder ihnen die Köpfe einschlagen, das einzige, was er tun konnte, war, das Leid des Seeungeheuers zu beenden.

Als er sich gerade wieder aufrichten wollte, um die beste Angriffsmöglichkeit zu suchen um das Monster schnell zu erledigen, ertönte eine Stimme von hinten, die scheinbar Ärger bedeutete.

Dass die Marine auftauchen würde, das stand außer Frage, jedoch hätte er nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde, meistens waren die Jungs und Mädels nicht so gut organisiert.

Doch hier war es anders, lag es an ihrem Chef?
 

Auch Law wog seine Chancen ab; die blassblaue Kuppel, innerhalb derer er seine Kräfte frei wüten lassen konnte, summte noch immer vertraut um ihn herum, und seine vier Kameraden waren theoretisch auf einen Kampf vorbereitet; alle lebenswichtigen Organe waren sicher auf der Polar Tang, und die wartete keine 5 Minuten entfernt auf der Rückseite der Bucht unter Wasser.

Andererseits war da die Sache mit Portgas D. Ace, aus dem Law immer noch nichts herausbekommen hatte, und den er ungern unverrichteter Dinge davonziehen lassen würde. Vielleicht konnte er ihn zur Kooperation überreden?

Mit einem weiteren Shambles brachte er sich und die seinen wieder weiter nach unten.

„Wie sieht´s aus, Feuerfaust, möchtest du dich festnehmen lassen? Oder begraben wir erstmal unsere Differenzen, und arbeiten zusammen?“
 

„Hhhmmmm“ ein tiefes Brummen verließ seine Lippen, während er sich seitlich zu den Hütern des Gesetzes umdrehte.

Er hatte jetzt gerade weder Bock, noch Zeit sich mit den Pappnasen auseinander zu setzen, denn das Monster verließ langsam die Bucht und steuerte auf den großen Hafen zu und sicherlich hatten die Jungs von der Marine genauso wenig Ahnung, wie man so ein Tier zu erledigen hatte, wie die dummen Jäger, die damit begonnen hatten.

„Wie unglaublich anhänglich ihr doch heute alle seid.“ Kurz blickte er, nachdem er das gesagt hatte, zu Law, dieser schien vorerstmal eine Pause einzulegen, was ihr „Problem“ anging.

Aber gut, ein Team-up wäre an dieser Stelle vielleicht gar nicht mal so verkehrt, so würden sie die Marine um einiges schneller abschütteln könnten.

„Weißt du was, Trafalgar, das ist das erste Interessante, was du heute von dir gegeben hast.“ Ein grinsen legte sich auf sein noch zuvor genervtes Gesicht und er erhob sich schließlich.

Sein Blick fiel auf Smoker, welchen er kurz mustern musste, Zigarren im Mund, Zigarren an der Jacke, Zigarren überall: „Du musst Smoker, der „weiße Jäger“ sein, ich habe schon von dir gehört.“

Ein Logia-Nutzer bei der Marine, sowas blieb natürlich nicht unbemerkt, egal, wie klein der Hafen war, in dem er seine Runden drehte.

Dieses Tatsache weckte Ace´ Interesse, ein Kampf gegen einen anderen Logia-Nutzer, so eine Gelegenheit bot sich nicht oft.

„Ich übernehme Smoker und ihr werdet die anderen Marinesoldaten los.“ Sie waren schließlich zu fünft, das sollten sie ohne Probleme hinkriegen.

Ace sprang los, sein Tempo, mit dem er zu Smoker rüber flog, war enorm: „Um mich festnehmen zu können muss du schon was Ordentliches auffahren.“

Noch bevor er diesen erreichte, schwang er seine Faust, und eine gewaltige Flammen raste auf den Kapitän der Marineeinheit zu.

Angepisst hatte dieser die Tatsache wahrgenommen, dass Feuerfaust sich ihm so dreist entgegen stellen wollte.

Diese junge Piratengeneration nervte einfach nur, sie waren dauerhaft frech und überschätzten ihre Fähigkeiten.

Schnell hatte er zum Gegenangriff und Verteidigung seine Fäuste gehoben und den Rauch als Konter benutzt, umso überraschter war er, als ihn das Feuer dennoch traf und nach hinten schleuderte.

„Mit so einer laschen Verteidigung kommst du gegen meine Feuerfaust nicht an.“ ,warnte ihn Ace, und begann mehrere Feuerbälle auf diesen niederregnen zu lassen.

Doch ganz so einfach würde Smoker es dem frechen Burschen auch nicht machen, sicherlich er war ganz überrumpelt gewesen von der Feuerkraft des Piraten und er hatte wirklich gedacht, dass sein Rauch ihn ohne Probleme schützen würde, doch geschlagen gab er sich sicherlich nicht.

Er kassierte ein paar Treffer, konnte sich dennoch in Sicherheit bringen, indem er den Rauch als Tarnung nutze und über den gesamten Platz ausbreitete.

Gehüllt in eine Wolke, machte er einen Bogen um Ace und griff diesen mit seiner Jitte aus Seestein von hinten an.

Ace hatte sich derweil nicht mehr bewegt, sondern einfach nur gelauscht. Diesen Smoker durfte er so schnell nicht unterschätzen, nicht nur weil er Logia-Nutzer war, sondern auch Kapitän bei der Marine - und diese hatten meistens schon so einiges drauf.

Als er den Schlag von hinten wahrnehmen konnte, drehte er sich schwungvoll um und parierte diesen mit seiner linken Hand, welche er in Rüstungshaki gehüllt hatte.

Das überraschte sogar den Marine-Kapitän.

„Was ist, warum bist du so überrascht?“, fragte Ace grinsend und nutzte den Moment, in dem Smoker abgelenkt war, um ihm mit der Haki-umhüllten Faust eine zu verpassen.

Der Marine-Kapitän wurde durch die Luft geschleudert und krachte mit einem lauten Knall in ein Haus, welches dabei zur Hälfte einstürzte.

„So, den hätten wir erstmal.“ Ace war klar, dass er sich wieder aufrappeln würde, doch die Zeit konnten sie noch für andere Dinge nutzen.

Denn der Blick zum Hafen zeigte ihm deutlich, dass die Marinesoldaten mit dem Seemonster nicht klarkamen.

Tja, sie waren ja auch nicht von der ~ Dave-Eliteeinheit.

„Trafalgar“ rief Ace aus, und landete direkt neben diesem, wie er geahnt hatte, waren er und seine Crew mit den Soldaten gut zurecht gekommen.

Ohne noch ein Wort zu sagen, schwang Ace seinen Arm um den Älteren und zog diesen fest an sich: „Ich werde mir mal euren Capt´n ausleihen. Kümmert euch bitte um meinen Striker.“, bat er die restlichen Heart Piraten, die ihn mit großen Augen anstarrten, und schon war er mit Law in der Luft und flog zum Hafen rüber.

„Wir müssen uns um das Seeungeheuer kümmern, so kann es schließlich nicht bleiben, bevor dieser Smoker mit einer weiteren Verstärkung auftaucht.“ erklärte er Law auf dem Weg sein Vorhaben „Das wird ein prima Abendessen geben, ich hoffe, ihr habt einen großen Grill bei euch am Bord.“ Grinsend blickte er Law an, scheinbar hatte sich Ace gerade selber zum Essen auf der Polar Tang eingeladen.
 

„Entschuldige mal!“, rief Law empört aus, als er unvermittelt von Ace gepackt wurde. Man konnte ihn doch nicht einfach schnappen und sonstwohin verschleppen, wie es einem passte!

Das war heute schon das zweite Mal, dass der Mann ungefragt in seinen Personal Space eindrang - für den allerdings schien das keine große Sache zu sein.

Solange sie in der Luft waren, ließ er es es geschehen - er konnte nicht riskieren, ins Wasser zu fallen - aber sobald sie in die Nähe der ersten Pfeiler und Schiffsmarkierungen am Hafen kamen, switchte Law den Platz mit einer kleinen Leiterbuchse auf einem Pfeiler.

„Und ich dachte, du hättest Manieren!“, rief er Ace von seinem erhöhten Landepunkt aus zu, und schüttelte in gespielter Enttäuschung den Kopf.

Um seine Leute musste er sich keine Gedanken machen, abgesehen von ihrem Chef, der von Ace in Grund und Boden geflext worden war, hatten diese Soldaten tatsächlich nicht viel drauf, und daher blieb als größtes Problem das Seeungeheuer - auch, wenn es nicht wirklich schwierig war, dem Tier ein schnelles und schmerzloses Ende zu bereiten.
 

Ace konnte sein Kichern derweil kaum unterdrücken, wenn Law so aufbrausend wurde, wirkte er wie eine Katze, die mit Wasser in Berührung gekommen war und darauf in ein Dauer- Beschwerde Modus verfiel.

Eine große, lange, wunderschöne Katze, die man einfach nur faszinierend finden musste.

Den Tausch hatte er jedoch nicht kommen sehen, war es dem Heart Kapitän denn wirklich so unangenehm, von ihm durch die Luft getragen zu werden?

Aber nun ja, alles musste natürlich so seine Zeit bekommen, und vielleicht würde der schöne Kater auch irgendwann etwas handzahmer werden.

Sie landeten schließlich auf den Pfeilern und Ace überließ Law nur zu gerne das Monster, schließlich hatte er ja das passende Werkzeug dabei, er selber erledigte währenddessen die letzten Matrosen, die alles andere als eine Herausforderung waren.

So konnte er sich genug Zeit nehmen um Law bei der Arbeit zuzugucken, und was er sah, ließ einen anerkennenden Pfiff aus seinem Mund entgleiten.
 

Law fixierte das Seeungeheuer; es tauchte immer wieder abwechselnd auf und ab, wahrscheinlich, um erneut an Geschwindigkeit zulegen zu können - und als es das nächste mal direkt vor ihm aus dem Wasser stieß, packte Law sein Schwert, und zerteilte die monströse Kreatur mit einem Hieb längs durch. Feuerfaust sollte heute schließlich nicht alles an Arbeit alleine für sich beanspruchen.

Der erschlaffende Körper des Seeungeheuers wurde von dem Schwung, den es gerade noch aufgenommen hatte, in das seichte Strandgewässer geschoben - sehr gut, dann lief es nicht Gefahr, einfach ungenutzt im tieferen Wasser zu versinken, und Law visierte jetzt einen Punkt an der Flanke an, wo er, wie von Uni beschrieben, gelb gestreifte Stacheln ausmachen konnte. Diesmal ließ er seine Teufelskräfte in den Hieb mit hineinfließen - Toxine erhielten sich nur in frischem Fleisch, also musste er es noch ein Weilchen vorm Ausbluten bewahren.
 

„Schön zu wissen, dass du weißt, wie man mit so einem langen Teil umgeht.“, kommentierte Ace lachend, und sprang zu dem Älteren rüber, welcher sich schon begann an dem Seeungeheuer zu bedienen.
 

„Das“, sagte Law zufrieden mehr zu sich selbst, als ein halber Meter frisch isoliertes Fleisch neben ihm landete, „ist für mich.“ Was den Rest anbetraf...das war wirklich eine Menge. Sie würden Platz brauchen, um das Teil zu zerlegen.

„Hab ich das richtig verstanden, dass du uns beim Essen heute Gesellschaft leisten willst?“, fragte er an Ace gewandt, und lächelte süffisant. „Was brauchen wir dann noch einen großen Grill, wenn wir dich haben?“
 

„Hmmm ja, ich kann zwar recht gierig werden wenn es ums Essen geht, aber hier haben wir mehr als genug für alle und gegen Gesellschaft, habe ich nie was einzuwenden.“ Neugierig blickte er zu dem Stück Fleisch, welches sich Law abgetrennt hatte, irgendwas sagte ihm, dass es nicht unbedingt etwas zu essen war.

Aber ja, es stimmte wohl, Ace konnte man ziemlich gut als Grill-Ersatz benutzen, und weil er das Feuer selber regulieren konnte, bestimmte er so selber, wie durch das Fleisch wurde und wie knusprig die Haut.

„Hehe, gut erkannt, Trafalgar, ich bin ein wahrer Meister auf dem Gebiet, ich werde dir das zarteste und leckerste Fleisch herzaubern, das du je gegessen hast. Ein wahres Freudenfest für deinen Gaumen.“ Dieses Mal konnte er sich sogar ein zweideutiges, fast schon schmutziges Grinsen, als würde er von etwas ganz anderem als Essen sprechen, nicht verkneifen, während er das sagte. „Aber ich freue mich auch, dich etwas entspannter zu sehen, scheint, als hätte dir der Flug mit mir besser getan, als du es zugeben möchtest!“, fügte er am Ende noch hinzu.

Teils überrascht, aber auch teils zugetan hob Law eine Augenbraue. „Ach so?“, fragte er verschmitzt.
 

„Bölle Bölle Bölle Bölle“, tönte es da leise, und er nahm die Mini-Teleschnecke zur Hand.

„Captain, Bepo sagt, ihr habt da eine Situation mit der Marine und einem Seeungeheuer?“

Das war Vidra, der ihn vom U-Boot aus angeböllt hatte.

„Ist erledigt; kommt her und helft Aufräumen.“

„Sind schon unterwegs.“

Ohne weitere Umschweife wurden Vorbereitungen zum Abschleppen des großen Seeungeheuers getroffen, und die Crew wieder eingesammelt. Ace´ Striker hatten sie tatsächlich ebenfalls berücksichtigt; als die Polar Tang in Sicht kam, tauchte sie nicht, wie Law erwartet hatte, von unten auf, sondern kam sichtbar an der Wasseroberfläche an den Hafen heran; das kleine mechanische Dinghi war mit einem Seil an der Reling befestigt, sodass es gemächlich hinter dem gelben U-Boot hertrieb.

Naja, vielleicht war es auch besser so, überlegte Law - wenn ihr Abgang gut sichtbar war, ging die Marine vielleicht davon aus, dass sie komplett aus der Gegend verschwanden, und ließ sie in Ruhe. Nach der brachialen Niederlage, die Smoker und seine Leute gerade hatten einstecken müssen, mussten die sich garantiert erst einmal wieder sammeln.

Währenddessen könnten sie sich auf eine der kleineren, unbewohnten Nebeninseln zurückziehen, und in Ruhe Seemonster zubereiten - und Ace vielleicht doch noch irgendwie zum Reden bringen.

„Wie steht´s - fährst du mit deinem Böötchen, oder kommst du mit an Deck?“ Er zwinkerte schalkhaft. „Wir werden auch nicht einfach abtauchen, versprochen.“
 

Ace freute es natürlich zu sehen, dass sie an seinen Striker gedacht hatten, das brachte dem Team noch einiges an Pluspunkten ein und steigerte sein Vertrauen, aber er ließ natürlich nicht die Möglichkeit außer Acht, dass es auch eine List sein könnte.

Man sollte immer schön vorsichtig bleiben.

Für einen Moment dachte er nach, das U-Boot weckte ja schon sein Interesse, doch konnte er Law wirklich einfach so vertrauen und in sein Territorium eintauchen?

„Ich denke mal, wir fahren nicht weit, also werde ich dir die Chance geben, mich von dir zu überzeugen.“ Er lachte und sprang dennoch erstmal auf seinen Striker, von dort holte er den Rucksack, welcher zum Glück noch am Ort und Stelle war, gut, dass er diesen immer absichern konnte, und verstaute die Segel, so konnte man den Striker sogar prima mit unters Wasser ziehen, ohne das irgendwas beschädigt wurde.

Nachdem er das alles erledigt hatte, begab er sich zu den Heart Piraten an Bord, sein Blick schweifte zur Stadt, in der einst sein Vater geboren und hingerichtet wurde.

Ein Brummen verließ seine Lippen, tja, es war zwar irgendwie interessant, den Ort zu sehen wo sein alter Herr herkam und von wo er ausbrechen wollte, doch näher waren sie sich dadurch nicht gekommen.
 

„Ich weiß immer noch nichts über dich, nichts, was mich davon überzeugen könnte zu glauben, dass du mal ein guter Mensch warst.“, ging es ihm durch den Kopf, während sie die Stadt immer weiter hinter sich ließen.
 

Fortsetzung Folgt



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