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Für wen die Glöckchen läuten

Team 7
von

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IV – Katana vs. Kunai

Sakuras Gesicht verlor merklich an Farbe und ihr Herz rutschte ihr gewaltig in die Hose. »Was zum …!«, stotterte sie und sah ihre Kameraden ängstlich an.

Sasuke zögerte nicht, er flitzte zur Tür und trat sie auf. Sie schrie protestierend in den Angeln, schwang zurück und knallte gegen die Wand, Putz rieselte auf den Boden. Der Uchiha wollte gerade rein, da wurde er halb von ihrem „Verdächtigen“ über den Haufen gerannt, als dieser Hals über Kopf zum Ausgang stürzte. Dem Mann blieb keine Zeit, sich groß zu wundern, was die drei Ninja hier trieben, denn hinter ihm jagte ein anderer Mann nach. Groß, kräftig, grimmiges, kantiges Gesicht voller Bartstoppeln. Gekleidet in einer Samurai-Rüstung, jedoch ohne Helm. In den Händen ein Katana.

»Er will mich umbringen!«, schrie der Flüchtende panisch und mit angstgeweiteten Augen als er an Sasuke vorbeizischte.

Was du nicht sagst, dachte der Uchiha. Er wich mit Leichtigkeit aus, draußen floh der Mann zwischen die Häuser und war verschwunden. Sasuke versperrte dem Samurai bestimmt den Weg. Der wollte seinem Opfer sofort nach, musste jedoch nun innehalten und betrachtete den Ninja vor sich wie eine lästige Fliege.

»Ich tue Kindern nichts, wenn es sich vermeiden lässt«, schnarrte er mit tiefer Stimme, seine schwarzen Augen musterten die drei vor sich unbeeindruckt.

Naruto verarbeitete noch die Tatsache, dass ihr Verdächtiger, den sie verfolgt hatten, offenbar kein Samurai gewesen war, dieser jetzt aber unverhofft doch vor ihnen stand. Mit einer Waffe in der Hand. Ungünstig.

Sakura schoss ein panischer Gedanke nach dem anderen durch den Kopf und sah immer wieder zu Sasuke hinüber, in der Hoffnung, dass er ihnen gleich einen genialen Plan unterbreiten würde, wie sie den Feind geschickt und ohne große Schwierigkeiten festnehmen konnten. Aber Sasukes Plan war in diesem Moment recht simpel – nicht vom Katana treffen lassen.

Der Samurai hatte kein Interesse daran, die drei anzugreifen. Er steckte schnaubend sein Katana in die Scheide und marschierte mit klappernder Rüstung an seinen Kontrahenten einfach vorbei. Glücklicherweise ließ der Regen gerade endlich nach.

»Äh, hey! Stehenbleiben! Wir nehmen Sie fest!«, plärrte Naruto und sprang auf den Mann zu, ein Kunai in seiner Hand. Er würde den Verbrecher nicht einfach so davonziehen lassen, das hier war seine Chance zu glänzen und Kakashi (und Sakura) zu beeindrucken!

Ein Samurai war kein Ninja, aber er hatte dennoch gute Kenntnisse in Selbstverteidigung. Narutos plumpen Angriff auszuweichen und dessen Hand samt Kunai zu greifen war eine Leichtigkeit für ihn.

Das ist meine Chance!, dachte Sasuke und schleuderte drei Kunai auf den Samurai. Einer zielte auf das Gesicht des Mannes, die anderen zwei visierten sowohl Arme als auch Beine an. Sasuke hatte sich tatsächlich eine Sache in den Büchern in der Bibliothek genauer angesehen – die Schwachpunkte einer japanischen Rüstung. Neben der eingeschränkten Bewegungsfreiheit waren Arme und Beine teilweise frei, damit man überhaupt vom Fleck kam. Genau diese Stellen waren Sasukes Ziel.

Die Schnelligkeit des kleinen Uchiha überraschte ihren Gegnern tatsächlich, dennoch schaffte er es den Geschossen gerade so auszuweichen.

Verdammter Mist! So schnell erwisch ihn nicht mehr auf dem falschen Fuß! Sasuke knirschte mit den Zähnen. Aber ich bin ja noch lange nicht fertig!

Naruto griff derweil in seine Tasche, holte einen weiteren Kunai heraus und versuchte diesen in den Bauch des Samurai zu rammen, aber der schleuderte den Blondschopf von sich, bevor Naruto den Kunai überhaupt richtig zu greifen bekam. Er fing sich selbst auf dem Boden gut ab und warf seine Waffe stattdessen, aber das beeindruckte den Samurai keineswegs. Ein Schritt zur Seite und der Kunai flog ins Leere.

Während also Sasuke und sein Kamerad sich für den nächsten Angriff wappneten machte sich ihr Gegner davon. Mal wieder.

»Hey, hiergeblieben!«, rief Sasuke ihm verärgert nach und sprang dem Samurai hinterher. Nicht für voll genommen zu werden fuchste den Jungen ungemein, er war ein würdiger Gegner, das würde er seinem Kontrahenten schon noch zu verstehen geben!

Der Samurai warf einen genervten Blick über die Schulter: »Haut endlich ab, ihr stört!«

»Oh, also das tut mir aber leid!«, sagte Sasuke sarkastisch und formte die Fingerzeichen für sein spezielles Jutsu. Wenn er seinen Gegner nicht richtig treffen konnte, dann würde er ihn einfach einschmelzen. Kurz darauf barst eine große Feuerkugel aus seinem Mund, der Feind fluchte.

Als das Jutsu Sasukes Kontrahenten hätte eigentlich treffen müssen zischte es plötzlich laut, es knallte und Dampf breitete sich aus. Sasuke wusste gleich, irgendwas was war schief gelaufen, so funktionierte sein Jutsu nicht. Das war eher so BBQ und weniger Dampfsauna.

Naruto kam neben seinem Kameraden zum Stehen, er fragte sich insgeheim, was das für eine Technik war, die sein Teammitglied da auf dem Kasten hatte. Wenn wir das in der Schule gehabt hätten, wüsste ich davon! Glaube ich ...

Sakura hatte sich im Hintergrund gehalten und war ganz begeistert von Sasukes Angriff. Sie hatte zwar keinen blassen Schimmer, was das für ein Jutsu gewesen war, aber sie wagte zu behaupten, das es dem Samurai ganz schön eingeheizt haben müsste.

Als der Dampf sich verzog stand ihr Gegner mit gezogenem Katana da. Sasuke kniff die Augen zusammen und sah genauer hin.

»Ist das Wasser an der Klinge?!«, fragte er laut mehr sich selbst als sein Team.

Naruto reckte den Hals. »Oh Mann, ich glaub schon!«

Sakuras Herz sank, erneut, Sasukes mächtiges Jutsu hatte den Mann keinen Kratzer zufügen können, dabei sah es so aus, als hätte es das tun müssen.

»Tja, mein Katana ist nicht irgendein Katana! Da staunt ihr, wa...?«

Naruto hatte den restlichen Dampf genutzt und war dem Samurai unbemerkt näher gekommen. Statt das für einen sinnvollen Angriff zu nutzen versuchte er seinen Feind erneut mit seinen Kunai zu verletzen, ungeachtet der Tatsache, dass die Rüstung für derlei Waffen undurchdringlich war.

Seufzend wich der Samurai fast schon gelangweilt aus, seine Schuhe schabten über den Boden und seine Rüstung klapperte.

»Könntest du das mal lassen, Junge?!« Knurrend bekam er Narutos Arm zu fassen, musste aber wieder loslassen, als Shuriken auf ihn zugeschossen kamen und er ihnen ausweichen musste, vor allem, um sein Gesicht zu schützen.

»Sasuke!« Sakura tauchte zitternd und kreidebleich neben ihrem Kameraden auf. »Wir ... haben keine richtige Chance gegen ihn ... Er ist so verflixt schnell und hat auch noch dieses Katana, das nicht normal ist!«

»Kann schon sein, aber wir schinden Zeit«, erwiderte Sasuke und zielte sorgfältig, er durfte Naruto auf keinen Fall treffen, aber er musste den Samurai weiterhin in Schach halten.

So lange Naruto weiter versuchte ihren Gegner anzugreifen und Sasuke ihn aus der Distanz beschäftigte, war der Mann in seinem Handlungsspielraum begrenzt und das mussten sie so lange wie möglich aufrechterhalten.

Sakura begann ebenfalls ihre Shuriken und Kunai zu werfen. »Wir schinden Zeit?«, rief sie Sasuke fragend zu.

Er nickte. »Ja. Und das weiß er auch, er will hier weg, wir halten ihn auf. Wir müssen das nur so lange hinbekommen, bis die Jounin uns finden.«

Der Samurai hatte es geschafft, sich hinter eine verfallene Mauer zu retten, die Shuriken und Kunai prallten gegen den losen Putz und das bröckelnde Gestein, einige Waffen blieben in der Wand sogar stecken.

Hinter der Mauer schleuderte er Naruto erneut von sich. Wie beim letzten Mal fing der Blondschopf seinen Sturz katzengleich ab und schlitterte auf allen Vieren zu seinem Team hinüber.

»Harter Brocken!«, brummte Naruto und klopfte sich Staub von der Kleidung. »Versuchen wir was anderes!« Er legte seine Hände aneinander und rief: »Jutsu der Schattendoppelgänger!«

Circa 30 Narutos tauchten überall auf und stürzten mit Kampfgeschrei auf ihren Feind.

Sasuke hatte eine Idee, er schnappte sich einen der Doppelgänger und sagte: »Ich werd einen zweiten Angriff versuchen, der echte Naruto sollte möglichst weit weg sein!«

»Geht klar!«

Sakura stand ratlos da, ihre Shuriken und Kunai hatte sie fast vollständig aufgebraucht, ebenso ihren Mut. Ihr Kopf war wie leer gefegt. Sie war Jahre lang auf Momente wie diese vorbereitet worden und hatte jetzt das Gefühl der absoluten Ohnmacht und Nutzlosigkeit anheim zu fallen. Ich kann nichts tun oder ... oder ich weiß nicht, was ich tun kann ... Aber ich muss doch irgendwas tun!

Sasuke kletterte in Windeseile die Wand eines baufälligen Haues hinauf, etwas weiter oben konnte er sein Jutsu besser anwenden. Er hatte es noch nicht oft ausprobiert, aber das war ja auch immer eine Frage der Motivation und an der mangelte es Sasuke derzeit keineswegs. Er hatte noch das eine oder andere Ass im Ärmel, aber ohne Naruto und Sakura konnte er diese nicht richtig anwenden.

Auf dem wackeligen Dach angekommen sah der Uchiha, wie die Narutos immer und immer wieder den Feind attackiert. Der Samurai schwang sein Katana und die Klinge traf mühelos einen Doppelgänger nach dem anderen.

Gut so, Naruto. Bloß nicht nachlassen!, dachte Sasuke, formte sein Jutsu, holte tief Luft und fühlte die Hitze durch seinen Körper strömen. Dieses Mal kam keine große Feuerkugel heraus, sondern viele kleiner. Da Sasuke so weit oben war gab es einen hübschen Streueffekt, genau das, was er sich erhofft hatte. Auf den Samurai und die Narutos ging ein Feuerregen nieder. Die Doppelgänger verschwand ruckzuck einer nach dem anderen. Nur noch der Samurai blieb zurück, welcher überrascht das Katana schwang, um Feuerkugeln abzuwehren, aber vor allem fußläufig aus der Gefahrenzone zu kommen versuchte. Seine Rüstung begann merklich zu leiden und auf seinem Gesicht waren Verbrennungen sichtbar. Er brüllte wie ein Stier vor Wut und Schmerz.

Er fasste den echten Naruto ins Auge, der auf der anderen Straßenseite stand, Sasuke befand sich noch immer auf dem Haus gegenüber. In einer Geschwindigkeit, die ihm keiner der Ninja zugetraut hätte, stürzte der Feind fuchsteufelswild mit gezücktem Katana auf den Blondschopf zu. Der war von dem Angriff so überrumpelt, dass ihm keine Zeit blieb, um zu reagieren.

Sasuke stieß sich sofort vom Dach ab, Schindeln lösten sich unter seinen Füßen und nahmen ihm so den Schwung, den er dringend gebraucht hätte. In diesem Moment wusste er: Das schaff ich nicht mehr! Er konnte Naruto nicht rechtzeitig erreichen, der Samurai war einfach zu schnell.

Naruto hielt die Luft an. Sein Körper war zum Zerreißen gespannt, für mehr reichte seine Zeit nicht mehr, als ihm klar wurde, dass die Klinge direkt auf ihn zuschoss.

Aber die Klinge wurde nicht in Narutos Körper versenkt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  konohayuki
2021-09-21T10:01:07+00:00 21.09.2021 12:01
Hallöchen :)

So, jetzt kommen wir also zum Showdown.

> Mit einer Waffe in der Hand. Ungünstig.
Dieser Teil hat mich sehr zum Lachen gebracht. Das ist wirklich ungünstig, wenn man noch nicht so wirklich als Team zusammenarbeitet. Und eventuell auch einen Gegner hat, der eine Hausnummer zu groß ist für einen.

Ich finde es so witzig, wie sie eigentlich die richtigen Ideen haben, der Samurai aber einfach immer wieder kontern kann und einfach weggeht. Der ist vermutlich auch einfach nur noch genervt. Ich bin sehr amüsiert.

Was mir auch sehr gefallen hat ist, dass da immer ein paar kleine Überraschungen im Kampf gewartet haben. Das Wasser auf der Klinge hat mir besonders gefallen. Und dass Sasuke klar ist, dass sie den Samurai vermutlich nicht besiegen können, sondern auf Unterstützung angewiesen sind.

Und der Cliffhanger ist fies! Gut, dass das nächste Kapitel auch schon da ist ;)


Ein paar kleine stilistische Anmerkungen:

>Sakuras Gesicht verlor merklich an Farbe und ihr Herz rutschte gewaltig nach unten.
Ist der Ausdruck nicht "ihr Herz rutschte ihr gewaltig in die Hose"? Bin beim Lesen drüber gestolpert.

>Sakura schoss ein panischer Gedanken nach dem anderen durch den Kopf und sah immer wieder zu Sasuke hinüber, in der Hoffnung, dass er ihnen gleich einen genialen Plan unterbreiten würde, wie sie den Feind geschickt und ohne große Schwierigkeiten festnehmen konnten.
Da hat sich ein "n" zu viel bei den Gedanken reingeschlichen.

Und jetzt bin ich gespannt auf das Finale. Ich habe da eine Vermutung, dass eventuell nicht alles so ist, wie es scheint.

Viele Grüße
kono
Antwort von:  Sas-_-
23.09.2021 22:36
Hey, hey :)

Ich bin seit dieser Woche leider krank, in Spanien, unpraktisch ^-^" Deswegen komme ich jetzt erst zum Antworten, tut mir leid q_q

Ich hatte gehofft, mein Humor passt gut in die Geschichte und gefällt mir :) Freut mich zu lesen, dass dem wohl so ist ^-^
Ich fand es realistisch, dass der Samurai keinerlei Interesse an einem Kampf hat, warum auch. Er muss von Konoha ja vor allem weg, deswegen hat es mir ja auch so Spaß gemacht zu schreiben wie er am liebsten effektiv verduften würde :D
Action-Szenen zu schreiben ist schon eine Herausforderung, aber ich glaube, das hören von "Die Flüsse von London" war schon hilfreich, da kommt ja einiges an Action vor und mMn macht der Autor das immer richtig toll, ich war sozusagen inspiriert :D
Der Cliffhanger kam, als ich fand, dass das Kapitel zu lang wurde ... Gut, das ist Geschmackssache, andere lesen 10.000 Wörter am Stück, aber ich finde eine Kapitellänge von 1.000 bis 3.000 angemessen. Damit sich das ganze etwas in der Waage hält hab ich diesen "hübschen kleinen" Cut gemacht, damit man nicht auf einmal so einen Brocken lesen muss :D Die vorangegangen Kapitel waren ja kürzer.

Die stilistischen Fehler hab ich entsprechend ausgebessert und überhaupt gemerkt, dass ich ganz am Ende geschludert habe -.- Da waren noch zwei Fehler, falsch konjugiert im Zuge des Umschreibens und ein ganzes Wort vergessen, Bravo ^-^"

Vielen Dank für dein Feedback :)


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