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Ein letztes Geheimnis

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo alle miteinander!

Tatsächlich bin ich etwas nervös das heutige Kapitel zu posten. Daher kommt es mir fast gelegen, dass ich gerade Klausurenphase habe und daher mir jetzt nur ein paar Minuten Zeit nehme, um euch zu antworten und das Kapitel hochzuladen, und dann werde ich den heutigen Abend und meinen Sonntag mit Lernen verbringen (yay... lucky me...)

In diesem Sinne, vielen Dank für all eure Nachrichten und ich wünsche euch viel Spaß ;-)

Bis nächste Woche

Sharry Komplett anzeigen

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Kapitel 25 - Kompliziert

Kapitel 25 – Kompliziert

 

-Zorro-

„Glaubst du wirklich, ich hätte keine Ängste, Lorenor?“

Überrascht sah Zorro den anderen an, der leise aufseufzte.

„Ach, was versuche ich hier, dir zu erklären? Es ist doch wie immer, jeder theoretischer Ansatz ist bei dir verschwendete Zeit. Dann sei es so, dann werde ich wohl mit gutem Beispiel voran gehen müssen.“ Was auch immer er damit meinte. „Also, natürlich ist es für mich nicht einfach es einfach zu sagen. Nicht so einfach, wie es sein sollte, und das missfällt mir sehr.“

Zorro verwirrten diese Worte nur noch mehr, denn er verstand sie schlicht nicht, während Dulacre erneut seufzte und dann die Augen schloss, als würde es ihm wehtun die nächsten Worte zu sagen.

„Manchmal wünschte ich wirklich, ich könnte so einfach mit dir sprechen, wie damals bei unserem ersten Treffen, aber die Wahrheit ist, ich kann es nicht. Ich bemühe mich – und oh, wie sehr ich mich bemühe – aber, ob ich will oder nicht, es scheint mir einfach nicht möglich.“

Seine Tonlage hatte sich verändert, offensichtlich wollte der Samurai nicht streiten, und dennoch spürte Zorro, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Wie konnte es sein, dass es Zorro nur mit Dulacre möglich war, so zu reden, wie sie es gerade taten, Dinge auszusprechen, die er sonst noch nicht mal dachte, und jetzt wollte der andere ihm weismachen, dass er es nicht konnte? Mehr noch, dass er nie ein Problem damit hatte, die Dinge beim Namen zu nennen, aber sich ausgerechnet bei Zorro zurückhielt? Ausgerechnet bei ihm? Wollte der andere ihm etwa weismachen, dass Dulacre ihm gegenüber nicht direkt war, sondern seine Worte so bedacht wählte, wie bei politischen Gesprächen?

„Was meinst du damit?“, fragte Zorro also absolut verwirrt und entschied, eine Frage nach der anderen zu lösen, froh für den Moment nicht über seine eigenen Probleme nachdenken zu müssen, dieser Hilflosigkeit für einen Moment entrinnen zu können. „Was meinst du mit, ob du willst oder nicht?“

„Ist das wirklich nicht offensichtlich?“

„Offensichtlich nicht, sonst würde ich ja nicht fragen.“

Erneut seufzte der Ältere und rieb sich durchs Haar. „Nun ja, was erwartest du, Lorenor? Glaubst du wirklich, ich wollte so für dich fühlen?“

Für einen Moment sahen sie einander schweigend an und wieder einmal wusste Zorro diesen Blick nicht zu deuten, hatte nicht mit dieser Antwort gerechnet, hatte keine Ahnung, womit er gerechnet hatte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass dieses Gespräch sich plötzlich in diese Richtung entwickeln würde, und er wusste nicht, was er sagen sollte. Aber Dulacre erwartete wohl gar keine Antwort.

„Glaubst du wirklich, es würde mir Spaß machen, dass die Meinung eines dahergelaufenen Bengels aus dem East Blue mir so wichtig ist, dass ich meine eigene Wortwahl hinterfrage? Während du kaum in der Lage bist, die feinen Nuancen meiner Formulierungen überhaupt zu bemerken, mal ganz davon abgesehen, dass es dich regelmäßig gar nicht erst interessiert? Ich bitte dich, wem könnte das schon gefallen.“ Dulacre hob nur eine Augenbraue an und zeigte sein überhebliches Schmunzeln. „Wie du weißt, bin ich ein sehr egoistischer, selbstbezogener Mensch. Die Meinung anderer ist mir grundsätzlich einerlei und ich halte nicht viel davon, auf andere Rücksicht nehmen zu müssen. Ich halte nicht viel davon, mich anderen anpassen zu müssen oder deren Gefühle in Betracht zu ziehen. Ich halte noch nicht mal viel davon, mich mit anderen Menschen auseinandersetzen zu müssen. Tze, im Gegenteil, die meisten Menschen öden mich einfach nur an und ich bevorzuge die Gesellschaft meiner eigenen Gedanken vor den meisten Fremden.“

Zorro beobachtete den anderen von der Seite, nicht wirklich sicher, wohin das Gespräch ihn nun führen würde, nicht sicher, ob er die folgenden Worte wirklich hören wollte.

„Weißt du, mein Leben vor dir - und deiner Welt voller Chaos und Tagträumen - war nicht schlecht. Es war langweilig, gewiss, absolut öde und in gewisser Weise sehr trostlos. Aber ich war an sich sehr zufrieden. Ich tat, was ich wollte, sagte, was ich wollte, und es gab nichts auf dieser Welt, was mich hätte beunruhigen oder gar verunsichern können. Allein der Gedanke, dass der Blick eines anderen schon ausreichen könnte, mich mein Verhalten überdenken zu lassen, wäre damals lächerlich abstrus gewesen.“ Dulacre verschränkte die Arme wieder und wandte den Blick gen Himmel. „Doch dann tauchst du auf. Ein vorlauter, eingebildeter, willensstarker Bengel, noch grün hinter den Ohren und absolut unkultiviert. Aber talentiert und demütig der Schwertkunst gegenüber, selbstbewusst und unnachgiebig. Ich dachte, du könntest mir meine Langeweile vertreiben, mich ein bisschen unterhalten, zumindest für eine gewisse Zeit, bis ich das Interesse an dir verliere, so wie ich es mit der Zeit an allem verliere, aber ich hätte nie gedacht…“

Langsam glitten die Falkenaugen wieder auf ihn.

„Ich habe lange gebraucht, um mir meiner Gefühle für dich bewusst zu werden, noch länger, um sie zu akzeptieren. Selbst heute frage ich mich, wie ich solche Gefühle je habe entwickeln können, dachte ich doch, ich wäre über so etwas Erbärmliches wie Mitgefühl und Zuneigung erhaben.“ Dulacre legte eine Hand auf seine Brust und zerknüllte langsam sein Hemd. „Auch wenn ich diese seltsamen Gefühle in mir mittlerweile akzeptieren und wertschätzen kann, so war es sicherlich nicht das, was ich gewollt habe, es war lächerlich, armselig, absolut gegen jedwede Vernunft. Ich wollte nie so abhängig von einem anderen Menschen sein, so beeinflussbar, so verletzbar. Erst recht nicht bei dem einen Menschen, der mich vielleicht eines Tages besiegen könnte, bei dem einen Menschen, der...“

Zorro schwieg, als der andere nicht weitersprach. Er wusste nicht genau, wie er reagieren sollte, wusste nicht, ob es überhaupt eine richtige Reaktion gab. So etwas hatte noch nie jemand zu ihm gesagt und er wusste, dass Dulacre nun wirklich ehrlich mit ihm sprach, so wie er es stets von Zorro gefordert hatte, so wie Zorro es gerade von ihm gefordert hatte.

„Ich bemühe mich, meinem Umgang mit dir nicht zu sehr von meinen Emotionen beeinflussen zu lassen. Mir ist bewusst, dass du die direkte, ehrliche Konfrontation jeglichem Gedankenspiel vorziehst. Aber einfach ist es für mich nicht immer, manchmal ist es sogar recht schwer, insbesondere wenn…“ Er kniff die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. „Verzeih, ich scheine schon wieder eine unserer Abmachungen zu brechen. Hatten wir uns doch geeinigt, uns nicht über etwas Triviales wie meine Gefühle unterhalten zu wollen. Ich denke nicht, dass…“

„Insbesondere wenn…?“, unterbrach Zorro ihn und sah ihn aufmerksam an. Er würde nicht zulassen, dass Dulacre nun erneut seinen wahren Gedanken hinter geschickt gewählten Worten verbarg, so wie er es anscheinend sonst immer tat. Überrascht sah der andere auf und begutachtete Zorro für einen Moment, ehe er ergebend mit den Schultern zuckte.

„Nun ja, insbesondere wenn sie da sind“, meinte er nur und nickte Richtung Kombüse. „Auf Kuraigana war es deutlich einfacher für mich. Wir waren die meiste Zeit ungestört und auch, wenn Eizen mir stets ein Dorn im Auge war, so wusste ich doch, wie wenig du ihn leiden mochtest. Aber hier… es ist schwierig für mich, zu sehen, wie sie mit dir umgehen, wie sie dich behandeln, wie du dich von ihnen behandeln lässt. Mir ist natürlich bewusst, was für ein lächerliches und sinnloses Gefühl Eifersucht ist, aber ich wüsste nicht, wie ich mich davon freimachen könnte, und dass, obwohl ich doch genau weiß, wo deine Prioritäten liegen.“

„Was? Aber…“

„Lorenor.“ Sie sahen einander kurz an, doch dann seufzte Dulacre leise auf. „Fällt es dir wirklich so schwer nachzuvollziehen, wie ich mich gerade auf diesem Schiff fühlen muss? Sie sind das Wichtigste in deinem Leben, dir sogar noch mehr wert als dein Traum, für dessen Verfolgung du jederzeit bereit warst, dein Leben zu geben und für dessen Erreichung ich nicht viel mehr als ein Mittel zum Zweck bin. Aber für mich… für mich ist es unverständlich, wie sie dir so wichtig sein können und sie dich zeitgleich so gleichgültig behandeln, während ich – der so gut wie nie kaum mehr als Gleichgültigkeit für jemand anderen empfindet – so starke Gefühle für dich habe.“

Dulacre wandte den Blick ab und Zorro hatte das Gefühl ihn zum ersten Mal zu sehen, ganz ohne diese Maske, die der andere immer trug. Er war eigentlich immer davon ausgegangen, dass Dulacre sich nie vor ihm verstellt hatte, aber gerade fragte er sich, ob er vielleicht nicht doch genau so naiv war, wie der andere immer behauptete.

„Es ist grausam, zusehen zu müssen, wie der Mensch, den man so sehr liebt, von anderen nicht als das gesehen wird, was er ist. Wie soll ich diese Crew denn nur respektieren, wenn sie den einen Menschen, den ich liebe, haben sterben lassen? Wie soll ich sie akzeptieren, wenn sie selbst jetzt noch nichts unternehmen, obwohl dein Leid doch so offensichtlich ist?“ Dulacre klang ruhig, gefasst. „Wie können sie dir so wichtig sein und gleichzeitig vertraust du ihnen nicht mal genug, um sie um Hilfe zu bitten? Wie können sie dir so viel bedeuten und gleichzeitig hast du Angst davor, ihnen die Wahrheit zu sagen? Ich möchte dich verstehen, wirklich, aber sie machen mich so wütend und dass sie dir, trotz all ihrer so offensichtlichen Verfehlungen, so wichtig sind, macht mich wütend und doch kann ich nicht umhin, ihnen zu helfen, einfach nur weil sie deine verdammten Freunde sind und ich dich nicht traurig sehen möchte.“

Dulacre rieb sich über den Bart und ließ dann seine Hand am Hals verweilen, als ob er seiner Stimme nicht trauen würde, die zwar deutlich heiser klang, aber ansonsten ohne jeden Zweifel war.

„Die unverblümte Wahrheit ist, Lorenor, es ist nicht einfach dich zu lieben und ich wünschte manchmal, ich täte es nicht, dann könnte mir egal sein, wie deine Crew dich behandelt, wie du dich von ihnen behandeln lässt, dass du mich angelogen hast, selbst mir nicht genug vertraust, dass du dich von Eizen missbrauchen lässt. Dann könnte es mir egal sein, dass du sogar Angst davor hast, selbst mir die Wahrheit zu sagen. Liebe ist nicht wie in diesen eintönigen Geschichten, die am Lagerfeuer erzählt werden, zumindest nicht für mich.“

Einen Moment schien Dulacre diesen Gedanken nachzuhängen, dann schnalzte er missbilligend mit der Zunge: „Tze, Jiroushin hat mich angelogen, als er sie mir als das schönste Gefühl der Welt angepriesen hat, denn für mich ist Liebe das nicht, ganz bestimmt nicht. Für mich ist sie Angst, dich zu verlieren, an deine Crew, an Eizen, an den Tod oder einfach nur dich zu verlieren, weil ich so fühle, wie ich es nun mal tue. Für mich ist sie Zorn, weil andere in dir nicht sehen, was ich in dir sehe oder dich nicht so behandeln, wie du es verdienst, oder weil du selbst dich weder so siehst noch behandelst, wie du es verdienst. Für mich ist sie Hilflosigkeit, weil meine Worte, meine Gedanken, meine Gefühle keinerlei Einfluss auf deine Entscheidungen haben und ich nur machtlos zusehen kann, während du mit deinem Leben verfährst, wie du es für richtig hältst.“

Zorro stieß sich von der Reling ab und ging ein paar Schritte Richtung Wand. Er war sich nicht bewusst, was für Gefühle der andere gerade in ihm hervorrief, aber er wusste, dass dies die absolute Wahrheit war. Er wusste, dass Dulacre sich gerade ihm so öffnete, wie er es stets von Zorro eingefordert hatte, obwohl Zorro das nie gekonnt hatte, selbst jetzt noch nicht konnte.

„Aber trotz allem, diese Gefühle sind doch nun ein Teil von mir. Ich kann nicht mehr zurück zu dem Mann, der ich früher war, eiskalter Stratege, gefühlloser Krieger, selbst wenn ich wollen würde, und daran bist du schuld; du hast mich zu diesem Mann gemacht, der ich jetzt bin. Der gewillt ist, seinen Vertrag zu brechen, für die Sicherheit eines anderen, der sich mehr um ein anderes Leben sorgt als das eigene; der andere, die ihm sonst gleichgültig wären, verachtet für das, was sie dir angetan haben.“

Er konnte den Blick des anderen auf sich spüren.

„Es ist nicht leicht für mich, Lorenor. Weder wie ich fühle noch mit dir ganz offen zu sprechen. Ich bin es nicht gewohnt, angreifbar zu sein, und wie du weißt, vertraue ich nicht. Ich bin es nicht gewohnt, mir um andere Gedanken machen zu müssen, für andere zu fühlen, zu lieben. Und ich erwarte von dir weder Rücksichtnahme noch sonst irgendetwas. Aber selbst du - naiv wie du doch bist - musst doch verstehen, wie schwierig es für jemanden wie mich sein muss, jemanden wie dich zu lieben, so selbstlos, so gewillt, dich für andere aufzugeben, so gerade in deinen Gedanken und deinen Absichten, so unbeugsam in deinem Willen. Ich wünschte, du wärest etwas egoistischer, etwas verschlagener, etwas niederträchtiger, vielleicht würde ich dann nicht so fühlen müssen.“

Zorro schwieg.

„Aber es ist, wie es ist. Keiner von uns wollte, dass die Dinge sich so entwickeln und mir ist sehr wohl bewusst, dass sie die Freunde sind, für die du dein Leben, sogar deinen Traum, bereit bist zu opfern, und auch wenn es mir missfällt, so bin ich doch nur dein ehemaliger Lehrer und in keiner Position deine Entscheidungen beeinflussen zu können. Aber das ist nun mal die Wahrheit, vor der ich Angst habe, sie mir einzugestehen, sie dir einzugestehen. Ich liebe dich, mehr als ich jemals wollte, und ich fürchte den Moment, wenn du mich ablehnen wirst. Aber mehr noch fürchte ich die Zeitung zu öffnen und von deinem Tod zu erfahren. Daher sage ich dir nun die Wahrheit, trotz der Angst dich zu verlieren, denn ich bin eher gewillt deine Ablehnung hinzunehmen als deinen Tod.“

Die Arme verschränkend ging Zorro an seinem Lehrmeister vorbei und legte die Unterarme wieder auf der Reling ab.

„Das ist also, was du für mich fühlst?“, fragte er nach einigen Sekunden, obwohl er wusste, dass Dulacre sich hier keinen dummen Scherz erlaubte, nicht, dass dieser Mistkerl je wirklich zu Scherzen aufgelegt war. „Und obwohl ich dir sagte, dass ich dir keine Antwort geben kann, hast du es mir nun gesagt, um mich zu überzeugen, auch die Wahrheit zu sagen? Ganz schön unfair von dir.“

„Eher riskant“, bemerkte Dulacre neben ihm und Zorro konnte das leise Schmunzeln in seiner Stimme hören, wusste, dass es gelogen war. „Aber ich habe es nicht gesagt, weil ich eine Antwort von dir erwarte, so viel kann ich dir versichern.“

„Hmm“, machte Zorro nur nachdenklich.

Vor wenigen Wochen hatte Dulacre ihm seine Gefühle gestehen wollen. Damals hatte Zorro es verhindert, nun hatte er es zugelassen und er wusste nicht, was er denken sollte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass der andere solche Dinge sagen würde und Zorro fragte sich, ob es vielleicht besser gewesen wäre, wenn er den anderen damals angehört hätte. Dann hätte er wohl anders reagiert, dann wären die Dinge wohl für sie beide einfacherer gewesen. Mihawk wäre ihm nicht nachgekommen und sie würden dieses elendige Gespräch hier nicht führen.

Hätte Zorro ihm damals eine Antwort gegeben, hätten sie sich nie zum Schachspielen verabredet und Dulacre wäre nicht… nein, er hätte seinen Wein sehr wohl getrunken, aber Zorro wäre nicht da gewesen. Zorro wäre nicht da gewesen, und dennoch sagte der andere nun solche Dinge. Obwohl Zorro nicht da gewesen wäre, sagte Dulacre nun solche Dinge.

„Außerdem ist es auch gar nicht notwendig, dass du mir eine Antwort gibst, Lorenor, ich kenne sie auch so.“

Aus dem Augenwinkel sah Zorro zu dem anderen hinauf, der sich mit dem Rücken gegen die Reling lehnte.

„Ach, was?“, murmelte er zweifelnd. „Du willst wissen, was meine Antwort ist? Dabei weiß ich doch selbst kaum, was ich denke.“

Leise lachte der andere auf; auch das klang falsch und das hatte nichts mit seiner brüchigen Stimme zu tun.

„Nicht, dass das überraschend wäre, oder? Wie wir beide wissen, setzt du dich nie mit deinen eigenen Gedanken und Gefühlen auseinander, wenn du es nicht unbedingt musst. Deswegen kennst du auch deine eigene Antwort nicht.“

„Aber du weißt sie?“

„Natürlich. Die Dinge haben sich ja nicht geändert und deine Worte auf Kuraigana waren Antwort genug. Es ist immer noch alles genau so, wie es schon immer war. Deine Crew steht für dich an oberster Stelle, sogar über deinem Traum und ich bin nur der alte Lehrmeister, der deinen Lebensweg für zwei Jahre begleiten durfte, aber das ist jetzt vorbei und das ist auch in Ordnung für mich, Lorenor. Es schmerzt, wohl wahr, aber es ist in Ordnung. Du brauchst dich nicht zwingen, irgendwelche netten Worte zu finden, das ist nicht nötig. Ich hätte nie gedacht, je so offen mit dir über meine Gefühle zu reden, ganz gewiss erwarte ich nicht, dass du sie erwiderst.“

Zorro mochte nicht, wie klar der andere ihn ansah, wie freundlich er sprach. Es war ein starker Kontrast zu seinen eigenen Gefühlen gerade in diesem Moment. Denn Zorro war da gewesen, er hatte gesehen, wie der andere Blut gespuckt hatte, er war da gewesen und hatte Dulacre zur Sunny getragen, Sekunden, die ihm wie Stunden vorgekommen waren. Er war da gewesen und hatte hilflos dabei zusehen müssen, wie Dulacre beinahe gestorben war, und dennoch behauptete Dulacre zu wissen, was Zorro über ihn dachte. Obwohl Zorro doch da gewesen war.

„Allerdings hoffe ich natürlich, dass mein offenes Geständnis nun nicht dazu führt, dass du dich von mir abwendest. Ich hoffe, dass wir trotzdem…“

„Ich denke, du liegst falsch“, murmelte Zorro nachdenklich.

„Wie bitte?“ Nun konnte er den Blick des anderen auf sich fühlen. „Du willst mir sagen, dass ich mich irre?“

Oh, und wie Dulacre es hasste, sich zu irren.

„Hmm“, machte Zorro nur. „Vielleicht stimmte es damals. Ja, ich denke, auf Kuraigana hätte ich wohl so etwas gesagt, vielleicht. Habe ich nicht so etwas in der Art auch gesagt? Ich weiß es gar nicht mehr. Aber du irrst dich.“

Langsam richtete er sich auf und sah Dulacre an, der unleserlich zurückstarrte.

„Denn es ist nicht alles so, wie es immer war. Die Dinge haben sich verändert.“

Für einen Moment war es still zwischen ihnen, als Zorro versuchte, seine eigenen Gedanken zu verstehen und Dulacre ihn ansah, als würde er versuchen, Ruffy eine Matheaufgabe zu erklären.

„Wie meinst du das?“ Seine Stimme bebte, klang nun brüchiger als zuvor. „Was soll sich verändert haben?“

Zorro zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung, ich kann es auch nicht wirklich erklären, aber das, was du eben gesagt hast, das stimmt nicht mehr. Es fühlt sich falsch an.“

Es fühlt sich falsch an?“, wiederholte der andere mit hochgezogenen Augenbrauen und unverhohlener Skepsis. „Wärest du so freundlich, mir das dann doch ein bisschen näher zu erläutern, Lorenor?“

Augenrollend sah er den anderen kurz an.

„Meinst du wirklich, wenn ich es näher erläutern könnte, würde ich es nicht machen? Mich nervt dieses ganze Herumdrucksen mindestens genauso sehr wie dich, keine Sorge, aber ich weiß einfach nicht, wie ich es in Worte fassen soll.“ Seufzend beugte er sich wieder mehr vor und sah auf die Weiten des Meeres. „Ich weiß nicht wirklich, was ich fühle, aber um ehrlich zu sein, frage ich mich, ob ich dich nicht auch liebe.“

 

-Mihawk-

„Wa… was?“

Er verstand nicht. Er musste sich verhört haben. Er musste Lorenor missverstehen.

„Mhm“, murrte dieser nun und sah weiter aufs Meer hinauf. „Aber versteh das jetzt nicht falsch. Ich sage nicht, dass ich es tue, okay? Alles, was ich sagen will, ist, dass sich gefühlt alles die letzten Tage geändert hat und ich kaum noch verstehe, was ich denke und fühle. Aber ich weiß, dass es nicht mehr wie auf Kuraigana ist, dass ich nicht mehr wie auf Kuraigana bin.“

Erneut seufzte der andere schwer, machte einen Schritt zurück und hielt sich weiterhin an der Reling fest, als wollte er sich strecken, den Blick zu Boden gerichtet, bis schließlich seine Schultern knacksten, dann lehnte er sich wieder auf die Reling. Dulacre blieb nichts anderes übrig, als ihn fassungslos dabei zu beobachten, denn Worte fand er keine.

„Mir ist mittlerweile bewusst, dass ich auf Kuraigana vieles verdrängt habe, hauptsächlich wie hilflos ich mich gegenüber Eizen fühle und wie viel Angst ich vor seinen Intrigen habe, aber auch wie sehr ich die anderen alle vermisst habe und wie gerne ich bei ihnen bin. Verdammt, ich hätte echt nicht gedacht, wie fertig es mich macht, dass wir nun alle wieder unterwegs sind und ich mich aber einfach nicht wohl unter ihnen fühle, weil ich die ganze Zeit in Alarmbereitschaft bin.“ Er sprach so ruhig, so nachdenklich, während Dulacre selbst gerade an seinem eigenen Verstand zweifelte und es nicht schaffte, sein schnell schlagendes Herz zu beruhigen. „Und mittlerweile frage ich mich, ob ich nicht auch in Bezug auf dich manches verdrängt habe, damit die Dinge nicht komplizierter werden, als sie ohnehin schon sind, um es einfach genug zu halten, dass ich es verstehen kann.“

„Lorenor, was meinst du damit?“, murmelte er, dankbar endlich ein paar Worte gefunden zu haben, und sah den Jüngeren an. „Ich verstehe dich nicht.“

Leise lachte der andere auf.

„Tja, da sind wir dann schon zu zweit. Ich meine, ich verstehe ja kaum, was es bedeutet, jemandem zu vertrauen, woher soll ich also wissen, wie es sich anfühlt, jemanden zu lieben. Für mich ist dieser Begriff ein ziemlich leeres Wort, das Menschen benutzen, um ihre Entscheidungen zu rechtfertigen, und was mich immer an den idiotischen Koch denken lässt, wenn er irgendwelchen Frauen nachgeiert.“

Lorenor fuhr sich durchs Haar und zuckte erneut mit den Schultern.

„Weißt du“, meinte er dann endlich nach gefühlten Minuten, die wahrscheinlich nur wenige Sekunden gedauert hatten, „mir war immer bewusst, dass ich nicht gerade zur umgänglichen Sorte Mensch gehöre, und das war mir eigentlich auch immer ganz Recht so. Gespielte Freundlichkeit und falsche Höflichkeit sind einfach nervig. Ich habe nie verstanden, warum Leute nicht einfach sagen, wenn ihnen etwas nicht passt. Wenn ich jemanden nicht mag, werde ich nicht so tun, als wäre dem nicht so, und wenn jemand Mist baut oder Scheiße sagt, dann werde ich das nicht schönreden und wenn mich deswegen andere nicht leiden können, dann ist das halt so, nicht mein Problem.“

Kopfschüttelnd ließ er seine Hand einfach fallen, als wollte er das Wasser unter ihnen berühren.

„Mich hat nie wirklich gestört, wenn man mich nicht abhaben kann. Selbst mit den anderen, wenn sie mich nicht mögen, dann ist das halt so. Selbst, wenn sie mich nicht leiden können, mir nicht vertrauen können, es wird nichts an meiner Entscheidung ändern. Egal, was sie denken, ich werde sie beschützen, sie alle, weil sie meine Crew sind, weil sie meine Freunde sind – auch wenn der beschissene Koch manchmal einem echt auf den Sack gehen kann – und mir ist egal, was ich dafür tun muss. Wenn ich Dinge tun muss, für die sie mich später hassen, wenn ich der Böse in ihrer Geschichte werden muss, um sie zu beschützen, dann ist das halt so, dann ist das der Preis, den ich bereit bin, zu zahlen, um sie zu beschützen.“

Einen Moment zögerte er, doch dann sprach er schließlich weiter: „Mit dir sollte es das Gleiche sein. Du bist nicht der erste, den ich beinahe verloren habe, ich kenne das Gefühl – verdammt nochmal, vor zwei Jahren war genau dieses Gefühl der Grund, warum ich mich wieder verwandeln konnte – und dennoch war es bei dir ganz anders. Ich dachte, du würdest sterben und seitdem ist gefühlt alles anders.“

Sein Herz setzte einen Schlag aus. Durfte er wirklich hoffen, dass Lorenor das meinte, was Dulacre dachte? Würde er es aushalten, sollte er Lorenor wieder einmal falsch verstehen? Er wusste, dass Lorenor nicht so sprach, um mit seinen Gefühlen zu spielen, nicht bewusst Dulacre falsche Hoffnungen machen wollte, und dennoch…

„Wieso ist es anders?“, fragte er nach, erlaubte seinen wirren Gedanken nicht, ihn zu übermannen. Wenn er jetzt emotional werden würde, konnte er Lorenor gewiss nicht helfen und das würde nur ihnen beiden schaden.

„Keine Ahnung, ich kann es nicht genau beschreiben, aber als Chopper sagte, dass du durchkommen würdest, da… hätte ich da nicht einfach nur erleichtert sein müssen?“ Für einen Moment sah der Jüngere zu ihm auf, als ob er tatsächlich von ihm die Antwort erwartete, dann wandte er sich wieder dem Meer zu. „Ich war auch erleichtert – verdammt, was war ich erleichtert – aber nicht nur. Um ehrlich zu sein, ging es mir danach fast noch beschissener als vorher.“

Nun schwieg Lorenor. Dulacre konnte seinem konzentrierten Blick und den tiefen Furchen auf seiner Stirn deutlich ansehen, wie angestrengt er nachdachte, nach Worten suchte, um zu erklären, was er gefühlt hatte. Aber wie so oft blieb er auch nach Sekunden erfolglos.

„Warum?“, fragte Dulacre also nach und bot Lorenor die Hilfe, die er brauchte, um sich selbst zu verstehen, aber auch, damit auch Dulacre ihn verstehen konnte. „Was hat dich so elend fühlen lassen?“

Lorenor zuckte mit den Schultern und verschränkte erneut seine Arme auf der Reling.

„Tja ich denke, ich… ich hatte ziemlichen Schiss davor, dir wieder gegenüber zu stehen.“ Diese Worte überraschten ihn, obwohl er es doch mit eigenen Augen gesehen hatte, obwohl er doch gesehen hatte, wie Lorenor seinem Blick ausgewichen war und sich entschuldigt hatte. „Um ehrlich zu sein, erinnere ich mich gar nicht mehr genau an das, was ich dir auf Applenine an den Kopf geworfen habe – und erst recht nicht, was du geantwortet hast – aber… einiges davon war nicht richtig, zumindest nicht, wie ich es gesagt habe.“

Nachdenklich nickend stimmte Dulacre dem zu; anders als Lorenor erinnerte er sich sehr gut an jenen Streit zurück.

„Nun ja“, meinte er daher mit einem leichten Schulterzucken und verschränkte seine Arme, „ich war allerdings auch unnötig forsch dir gegenüber und habe deine Reaktion dementsprechend provoziert. Du magst dich manchmal unglücklich ausgedrückt haben – bewusst oder unbewusst – aber Unrecht hattest du mit vielem nicht.“

„Mhm“, murrte der andere, „mag schon sein, aber darum geht es mir eigentlich gerade nicht. Worauf ich hinaus will ist, dass… wie gesagt, normalerweise habe ich kein Problem damit, wenn ich mich nicht gut ausdrücke und falsch verstanden werde. Ich habe normalerweise kein Problem damit, wenn andere sich von meiner Meinung angegriffen fühlen oder beleidigt sind. Ich sehe normalerweise absolut nicht ein, Dinge zu beschönigen, nur damit sich niemand auf den Schlips getreten gefühlt.“

Hart atmete Lorenor aus und schüttelte den Kopf.

„Und dennoch…, ich habe mich so geschämt für das, was ich gesagt habe, habe es fast bereut so ehrlich und direkt zu sein, wie ich doch eigentlich immer sein möchte. Nein, nicht nur fast. Ich hatte echt Angst, was du von mir denken würdest – dass du mich wie Homura behandeln würdest – dass ich wirklich wünschte, ich hätte all diese Dinge nicht gesagt.“

Dulacres Hoffnung bekam einen leisen Dämpfer. Wieder mal hatte er vergessen, dass Lorenor in solchen Dingen sehr schlicht dachte. Dulacre seufzte, er hatte es ja erwartet.

„Aber Lorenor, es ist doch ganz normal, dass man von den Menschen, die einem wichtig sind, auch gemocht werden möchte. Diese Gedanken sind nicht…“

„Glaubst du, ich wüsste das nicht?“ Lorenor klang weder laut noch wütend, eher entnervt, als wäre er von sich selbst genervt, was er mit einem leisen Aufstöhnen auch noch bestätigte. „Natürlich will ich nicht, dass die anderen mich hassen, dass Ruffy mich hasst – es ist ein beschissenes Gefühl, zu wissen, dass der verdammte Koch mir nicht mehr vertraut, obwohl ich doch nichts anderes versuche, als sie alle zu beschützen - aber wenn das nötig sein sollte... Wenn ich für sie sterben müsste, um sie zu beschützen, dann würde ich das tun, so wie ich es bereits getan habe. So wie ich es bis eben noch vorhatte zu tun.“

Nun rieb der andere sich wieder den Nacken und schüttelte leicht den Kopf.

„Aber bei dir ist das anders. Ich weiß nicht, ob es mir einfach vorher nicht bewusst war oder ob ich es halt jetzt erst so sehe, aber ich will nicht, dass du mich hasst. Ganz gleich, was ich tun müsste, ich will nicht, dass du mich verachtest. Die Vorstellung, dass du über mich redest wie über Homura, über mich so denkst… das will ich nicht. Ich mag nicht, wie herablassend du über alles und jeden redest, weil ich dann immer denke, dass du so vielleicht auch über mich redest, wenn ich nicht da bin, und obwohl mir das eigentlich egal sein sollte, ist es das nicht. Ich will keine Enttäuschung sein, keine Zeitverschwendung.“ Er zögerte, als würden diese Gedanken ihm jetzt erst bewusst werden. „Und ich will nicht für dich sterben. Denn wenn ich das tue, dann war’s das. Dann werde ich nie wieder ein Schachspiel mit dir spielen, nie mehr mit dir am Feuer sitzen, mit dir streiten oder mit dir kämpfen.“

Ganz langsam richtete Lorenor sich auf und drehte sich zu ihm herum, zeigte deutlich, wie sehr er sich mit seinen Gedanken auseinandersetzte.

„Aber wenn du mir doch so wichtig wärest wie meine Crew, sollte ich dann nicht auch für dich bereit sein, alles zu tun, was in meiner Macht liegt, selbst wenn das bedeutet, dass du mich hassen würdest? Die Angst, euch alle zu verlieren, ist die Gleiche. Seitdem du zusammengebrochen bist, ist das alles, was ich fühle, aber warum kann ich dann für dich nicht alles tun? Warum fühlt es sich anders an? Warum ist es so kompliziert? Warum habe ich diese komplizierten Gefühle, dabei sollte es doch eigentlich ganz einfach sein?“

Diesen Gedanken konnte Dulacre nicht wirklich nachvollziehen. War es wirklich so kompliziert für Lorenor, dass er für unterschiedliche Menschen unterschiedlich empfand? Anscheinend hatte er wirklich ein sehr einfaches Weltbild, in das er Menschen nur danach einsortierte, ob er sie leiden konnte oder eben nicht.

„Die Wahrheit ist doch, dass ich mir über so etwas nie Gedanken mache, aber dann dachte ich, du würdest sterben und Chopper sagt so komische Sachen und Robin sagt so komische Sachen und ich… und ich… und ich verstehe mich selbst nicht mehr.“

Immer noch begegnete er Dulacres Blick ohne jede Scham, verstand vielleicht noch nicht mal, dass dies ein Thema war, wo die meisten Menschen errötend herumstottern würden. Allerdings war es Dulacre so tatsächlich lieber. Lorenors unbedarfte Herangehensweise erlaubte Dulacre, mit ihm zu reden, wie sie es sonst auch taten, wenn Lorenor sich ihm öffnete. Obwohl seine Emotionen gerade Achterbahn fuhren, erlaubten Lorenors naive Ansichten ihm, etwas sachlicher zu denken. Ansonsten wäre er sich allerdings auch nicht sicher, ob er dieses Gespräch überhaupt noch ertragen könnte. Sein kleiner Wildfang konnte ihn durchaus gut foltern, ohne dass er es überhaupt beabsichtigte.

„Aber ich bin kein Vollidiot“, sprach Lorenor dann weiter und sicherte sich Dulacres Aufmerksamkeit, „nachdem, was du mir auf Kuraigana gesagt hast, was Jiroushin gesagt hat, natürlich habe ich mich gefragt, ob dieses seltsame Gefühl vielleicht nicht genau das ist, was du Liebe nennst. Es wäre eine Möglichkeit, oder? Aber dich konnte ich schlecht fragen, du warst ohnmächtig, wir hatten gestritten und ich… ich wollte dir keine falschen Hoffnungen machen.“

Dulacre neigte den Kopf zur Seite. Wie sollte er Lorenor denn nur erklären, dass dieses ganze Gespräch ihm falsche Hoffnungen machte?

„Das heißt, du denkst schon seit längerem darüber nach, was du für mich empfindest?“, fragte er stattdessen. So etwas wäre absolut ungewöhnlich für Lorenor, sich freiwillig mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen. Vielleicht hatte er sich doch mehr entwickelt, als Dulacre ihm zugestanden hätte. „Du hattest beabsichtigt, dich allein deinen Gedanken zu stellen, weil du mich nicht unnötig verletzen wolltest?“

„Mhm“, machte der andere nur unzufrieden, „zumindest habe ich es versucht. Aber ich habe so meine Zweifel, dass ich da erfolgreich war. Wenn ich…“

„Dennoch besprichst du es nun mit mir, Lorenor“, unterbrach er ihn etwas ungehalten, obwohl er wusste, dass zwischen den Zeilen lesen bei Lorenor meist eher kontraproduktiv war. „Bedeutet das etwa, dass du…?“

„Spring nicht zu irgendwelchen Schlussfolgerungen!“ Mahnend hatte der Jüngere einen Zeigefinger erhoben. „Ich hatte nicht vor, es anzusprechen. Aber du Vollidiot hast mir deine Gefühle gestanden und mir dann Worte in den Mund gelegt, die nicht stimmen. Du weißt, wie wenig ich es leiden kann, wenn du mir sagst, was ich zu denken habe. Nur deswegen habe ich es überhaupt erwähnt, verstanden?“

Abwehrend hob Dulacre beide Hände und nickte.

„Dennoch, Lorenor, du musst einsehen, dass es ganz schön unfair von dir ist. Es mag vielleicht nicht in deiner Absicht liegen, aber dieses Gespräch hier ist für mich alles andere als einfach; du machst mir viele falsche Hoffnungen.“

Lorenors Auge weitete sich und leicht schüttelte er den Kopf.

„Das war mir nicht bewusst, sorry“, murmelte er, doch Dulacre winkte nur ab. Natürlich war es ihm nicht bewusst, so weit entwickelt hatte er sich dann doch noch nicht.

„Schon gut, aber darf ich dich denn nun um deine Antwort fragen?“ Lorenors überraschter Gesichtsausdruck bescherte ihn dann doch ein Schmunzeln. „Du sagtest, du hättest dir Gedanken gemacht, und ich würde gerne wissen, zu welchem Ergebnis du gekommen bist. Die Antwort, die ich dir vorgab, ist anscheinend falsch, und ich verstehe, dass es für dich schwer sein muss, in deiner derzeitigen Lage dich auch noch mit solchen Gedanken zu belasten. Aber du musst verstehen, dass auch meine Geduld mit dir nicht grenzenlos sein kann. Bitte höre auf, mich mit falschen Hoffnungen zu quälen und sage mir einfach deine Antwort, damit wir uns drängenderen Problemen widmen können. Ich versichere, dass ich damit umgehen kann und dich in Zukunft damit nicht mehr belästigen werde.“

Langsam senkte Lorenor den Blick und schwieg. Obwohl Dulacre es ihm so einfach machte, so geduldig mit ihm war und ihm bereitwillig den Weg bereitete, konnte Lorenor noch nicht einmal den letzten Schritt gehen?

„Ist das deine Antwort? Schweigen? Nach all deinen ungewöhnlich vielen Worten bin ich dir noch nicht mal ein Wort der Ablehnung wert?“

„Jetzt hör auf mit diesem melodramatischen Scheiß, okay?“ Wütend starrte der andere ihn an. „Gib mir doch zumindest zwei Sekunden Zeit, darüber nachzudenken, du Mistkerl!“

Verdutzt machte Dulacre einen Schritt zur Seite, um etwas Abstand zum anderen zu bekommen, die Reling in seinem Rücken.

„Du hattest Zeit“, entgegnete er jedoch kühl. „Ich weiß, dass du die ganze Nacht im Ausguck trainiert hast. Du hattest also genug Zeit und ich zweifle, dass zwei Sekunden mehr oder weniger etwas ändern würden.“

„Nimm mich doch nicht so wörtlich“, knurrte Lorenor augenrollend.

„Was soll ich denn dann tun? Ich soll nicht zwischen den Zeilen lesen, ich soll dich nicht wörtlich nehmen, ich soll keine Antwort erfragen und ich soll auch nicht Vermutungen anstellen. Du bist ziemlich unverschämt, weißt du das?“

„Okay, das reicht jetzt“, murrte Lorenor und überbrückte die anderthalb Schritte zwischen ihnen. „Nach der Scheiße, die du heute den ganzen Tag über abgezogen hast, hast du kein Recht mir vorzuwerfen, ich wäre unverschämt.“

Das sah Dulacre allerdings ganz anders.

„Aber meinetwegen“, sprach der andere weiter, „meine Antwort ist, ich weiß es nicht.“

Unbeeindruckt hielt er diesem feurigen Blick stand.

„Das ist mir zu wenig“, lehnte er ab. „Nach einer langwierigen Diskussion ist die Wiederholung deiner Ausgangsbehauptung für mich als Antwort zu wenig. Du wirst dich etwas mehr anstrengen müssen.“

„Du bist anstrengend“, stöhnte der andere auf und wandte sich ab, begann auf und ab zu wandern, „du machst alles immer kompliziert, weißt du das? Wenn ich es nicht weiß, dann weiß ich es nicht. Ich meine, was du sagst und was diese Bücher sagen, sind zwei komplett verschiedene Dinge, und ich weiß nicht, was ich…“

„Bücher? Was für Bücher?“

„Na, die Bücher“, grummelte Lorenor, als müsste Dulacre wissen, wovon er sprach. Dann jedoch blieb er stehen und drehte sich herum, war mit einem Mal deutlich ruhiger, während er Dulacres Blick begegnete, als wäre auch ihm bewusst geworden, dass Dulacre nicht verstehen konnte, wovon er sprach. „Tut mir leid, ich mache das nicht absichtlich, okay? Ich bemühe mich.“

Und diese Worte reichten bereits aus. Seufzend erinnerte Dulacre sich daran, dass er manchmal mit Lorenor mehr Geduld haben musste, als ihm lieb war.

„Nun gut, beruhigen wir uns“, murmelte er, obwohl Lorenor bereits ruhig war. „Es liegt auch nicht in meiner Absicht, mit dir zu streiten, Lorenor. Aber diese Thematik ist nun mal für mich sehr emotional und daher würde ich mir wünschen, wenn du mich an deinen Gedanken teilhaben lässt, selbst wenn du sie noch nicht ganz erschlossen hast. Was für Bücher sagen etwas komplett anderes als ich?“

„Die Bücher vom Koch“, kam die absolut unerwartete Antwort.

„Wie bitte?“

Lorenor zuckte mit den Schultern und begann dann wieder auf und ab zu wandern, diesmal jedoch langsamer als zuvor.

„Vor zwei Jahren hat der Koch irgendeine komische Buchreihe gelesen und Nami vorgeschwärmt, wie realistisch und nachvollziehbar die Liebesbeziehungen doch beschrieben worden wären, und ich…“

„Du dachtest, dass diese Bücher dir erklären könnten, was Liebe bedeutet?“

Der Jüngere nickte.

„Und zu welchem Ergebnis bist du gekommen?“

„Dass diese Bücher furchtbar sind“, kam es direkt vom anderen nachdrücklich. „So einen öden Schund habe ich noch nie gelesen, kann ich dir sagen.“

In einer anderen Situation hätte Dulacre diese Reaktion vielleicht amüsant empfunden, aber gerade war ihm nicht nach Lachen zumute.

„Das mag schon sein, aber ich meinte in Bezug auf…“

„Ich habe sie überhaupt nicht verstanden“, meinte Lorenor, der ihn offensichtlich verstand. „Ganz ehrlich, ich hatte keinen blassen Schimmer, von was für einem Mist diese Bücher redeten und irgendwie war ich… erleichtert, weil ich dachte, dass das Thema damit erledigt sein würde. Ich war erleichtert, weil Gefühle Dinge kompliziert machen und es ist so schon kompliziert genug, mit Eizen, meiner Crew, dir und deinem beschissenen Charakter.“

Dulacre wusste nichts zu sagen. Es tat weh, sehr weh, aber er hatte es erwartet, und es war besser, diese Angelegenheit ein für alle Mal zu klären, damit er sich keine Hoffnungen mehr machen brauchte. Vielleicht würde es ihm dann in Zukunft auch einfacher fallen, wie er mit Lorenor umzugehen hatte.

„Aber dann sagst du so einen Mist und jetzt bin ich total verwirrt. Weil…, weil ich genau weiß, was du meinst.“

Für eine Sekunde hielt Dulacre die Luft an und er stieß sich von der Reling ab und stellte sich Lorenor in den Weg, sodass er aufhören musste, Gräben ins Holz zu laufen.

„Was meinst du, Lorenor?“

Der andere schüttelte den Kopf, ohne Dulacre anzusehen. Mehrmals setzte er zu sprechen an, doch er schien die Worte nicht zu finden. Dann seufzte er.

„Naja, in diesen langweiligen Geschichten ging es immer nur um so kitschiges Zeug und damit konnte ich absolut nichts anfangen und um ehrlich zu sein, fand ich diese Bücher nur nervig.“ Endlich sah Lorenor ihn wieder an, ganz klar und unverhohlen. „Aber… ich kenne die Angst, die du beschrieben hast, den Zorn, die Hilflosigkeit. Denn ich hatte Angst, als du vor mir zusammengebrochen bist und ich zur Sunny gelaufen bin. Verdammt nochmal, während Chopper und die anderen dich operiert hatten… ich… ich hatte solche Angst, dass du sterben würdest, ohne jede Vorwarnung, ohne, dass ich je damit gerechnet hätte, ohne, dass ich irgendetwas hätte tun können. Du dachtest, ich hätte es nur für meinen Traum getan, aber ich hatte solche Angst um dich, dass ich… bis du es gesagt hattest, habe ich nicht eine Sekunde an meinen Traum gedacht.“

Es sollte ihn nicht glücklich machen, von der Angst des anderen zu hören, aber bei Gott, was tat es gut, das zu hören; es schockierte ihn beinahe. Aber was schmerzte es auch, wie sehr wünschte Dulacre sich gerade, dass Lorenor seine Gefühle erwidern würde, so sehr wie gerade jetzt hatte er wohl noch nie gehofft.

„Und ich bin auch wütend darüber, dass du einfach so deinen Titel riskierst, nur um mir nachzureisen, obwohl ich dir tausendmal gesagt habe, wie dämlich das ist. Ich bin wütend darüber, dass du dich wie ein Arsch benimmst und ich, so wie die anderen es tun, dich scheiße finden will, aber es nicht kann. Und ich habe mich so verdammt hilflos gefühlt an deinem Krankenbett zu sitzen, ohne irgendetwas tun zu können, außer zu warten. Du fragtest mich, warum ich an deinem Bett saß, und ich habe die Frage überhaupt nicht verstanden, denn was sonst hätte ich denn tun sollen? Ich hätte doch gar nichts anderes tun können.“ Lorenor seufzte tief. „Aber ich fühle mich auch hilflos, weil ich nicht will, dass du und der Koch euch die ganze Zeit an die Gurgel geht und ich nicht weiß, wie ich das verhindern soll, und als du mich eben wegen Eizen angegangen bist, da hatte ich wirklich Angst, dass du aufhörst, nachzuhaken, einfach aufgibst. Ich hatte wirklich Angst, dass ich es geschafft hätte, dass du nicht mehr nachfragen würdest, so wie ich alle in der Crew immer auf Abstand bringe, wenn sie mir zu nah kommen.“

Mittlerweile fiel es Dulacre schwer, diesem klaren Blick standzuhalten. Er verstand nicht, warum Lorenor ihm all das sagte und dennoch behauptete, seine Gefühle nicht zu verstehen. Aber es tat weh, es tat unglaublich weh, weil es das war, was er hören wollte, weil es beinahe das war, was er hören wollte, und er genau wusste, dass es das nicht sein konnte, und wie konnte es sein, dass die unbedachten Worte eines Jungen, kaum ein Mann, ihn so fühlen ließen, ihn so hoffen ließen.

„Lorenor“, seufzte er auf, „es tut mir leid, aber wie kannst du all das sagen, aber darauf bestehen, mir keine Antwort geben zu können?“

Der Jüngere senkte den Blick und wandte sich dann ab.

„Ich… ich…“ Er brach ab, klang deutlich verunsicherter als bisher.

Doch in dem Moment, als Dulacre es sagte, verstand er es plötzlich, so ganz plötzlich. Verdammt, konnte er es noch auf die Medikamente schieben, dass der Berry heute nur so langsam fallen wollte?

Natürlich, Lorenor hatte es doch gesagt, die Dinge hatten sich verändert, es war nicht mehr wie auf Kuraigana, es war nicht wie bei seiner Crew, es war anders mit Dulacre und Lorenor verstand nicht warum. Und wie immer, wenn er etwas nicht verstand, kam er zu Dulacre, nachdem er selbst erfolglos gewesen war. Erhoffte von ihm die Antwort, während er sich versuchte, zu erklären, während er sich um Kopf und Kragen stammelte, in seinem verzweifelten Versuch seine Frage so genau wie möglich auszuführen, damit Dualcre nur endlich antworten würde. Er sprach immer weiter und weiter, nicht, weil er Dulacres Frage beantworten wollte, nein, denn das konnte er gar nicht.

Es war genau, wie Lorenor sagte, er wusste die Antwort nicht, er wusste nicht, was er für Dulacre empfand. Lorenor sprach weiter und weiter, weil er darauf wartete, dass Dulacre das in Worte fassen würde, was er selbst nicht erklären konnte, so wie es schon oft zwischen ihnen vorgefallen war.

Wieder einmal hatte er es vergessen; so erwachsen und reif Lorenor in vielen Bereichen war, so unsicher war er in diesem und deswegen benahm er sich so, nicht weil Dulacre es kompliziert machte, sondern weil es schlicht kompliziert für Lorenor war, weil er halt doch noch zwanzig Jahre jünger war, weil er solche Gefühle anscheinend noch nie gefühlt hatte.

Seufzend entschied Dulacre, dieses Mal auf sein Bauchgefühl zu vertrauen und das Risiko bereitwillig in Kauf zu nehmen, versuchte seine eigenen Zweifel zu ignorieren und einen Schritt nach dem anderen zu gehen.

„Lorenor“, erhob er die Stimme und legte dem anderen eine Hand auf die Schulter, „kann es sein, dass du dir erhoffst, dass ich dir die Antwort vorgebe? Versuchst du mir das zu sagen?“

Der Jüngere erzitterte unter seinem Griff.

„Du bist ein verdammter Vollidiot, weißt du das?“, knurrte er, aber seine Stimme war nicht annähernd so bedrohlich, wie er es wohl wollte. „Alles machst du kompliziert, immer suchst du Streit und machst nur Probleme. Du versuchst nicht mal mit meiner Crew auszukommen und was war die Scheiße mit dem Koch? Ganz ehrlich, du treibst mich in den Wahnsinn, das versuche ich dir zu sagen. Du bist ein Vollidiot, ein verdammter Vollidiot!“

Dulacre schwieg für einen Moment, versuchte abzuwägen, was er sagen sollte, fühlte sich beinahe lächerlich über dieses Gefühl in seinem Inneren, das dieser Rotzbengel in ihm hervorrief. Leise seufzte er.

„Lorenor, wie du weißt, bin ich immer nur zu gerne bereit, mich mit deinen Gedanken auseinanderzusetzen. Aber in dieser einen Sache werde ich dir keine Antwort geben können. Ich wünsche mir natürlich, dass du meine Gefühle erwiderst – du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich es mir wünsche – aber ich kann nicht für dich entscheiden, ob du mich liebst. Das weißt nur du.“

Dulacre zögerte.

Er wusste genau, dass wenn er Lorenor jetzt einfach bestätigen würde, dass seine Worte einer Liebeserklärung gleichkommen würden, dann würde Lorenor dies als Wahrheit akzeptieren, aber Dulacre war zu stolz, um sich mit der Lüge einer Liebe zufrieden zu geben.

„Ich bin nicht in der Lage deine Worte objektiv zu bewerten und ich möchte dich nicht beeinflussen, dich im Zweifel zu einer Antwort verleiten, die nicht der Wahrheit entspricht, nur weil du mich nicht verletzen möchtest. Aber ich bin mir sicher, dass du die Antwort weißt, selbst wenn du dir unsicher sein solltest.“

Lorenor reagierte nicht.

„Du bist klüger, als du dir manchmal eingestehen möchtest, daher vertraue ich auf dein Urteilsvermögen. Du brauchst mich nicht, um für dich zu antworten.“ Kurz schloss er die Augen und entschied, dieses eine Mal völlig selbstlos zu sein. „Ich möchte dich nur an eines erinnern, an unsere Abmachung, ehrlich miteinander zu sein. Ich bevorzuge die harte Wahrheit vor der süßen Lüge, in Ordnung?“

Der Jüngere nickte leicht und ab dann wurde es ganz still, selbst das Rauschen der Wellen und Dulacres eigenes Herz schienen zu schweigen.

„Also Lorenor, dieses Mal in aller Klarheit, liebst du mich?“

Keine Antwort. Es kam keine Antwort.

Plötzlich stöhnte der andere jedoch entnervt auf, streifte Dulacres Hand ab und wandte sich ihm zu, sein Blick todernst, wie während ihrer Trainingseinheiten.

Im nächsten Moment packte er einfach Dulacre an Hinterkopf und Kragen, riss ihn zu sich hinab und knallte seinen Mund gegen Dulacres, stierte ihn regelrecht nieder. Keine Sekunde später stieß er ihn wieder weg, als hätte er sich an Dulacre verbrannt.

„War das klar genug?“, knurrte er und stemmte die Hände gegen die Hüfte, doch Dulacre war nur noch mehr verwirrt. Er konnte nicht einordnen, was Lorenor gerade getan hatte.

„Aber krieg mir das nicht in den falschen Hals, kapiert? Du bist immer noch ein Mistkerl, ich will dich immer noch besiegen und wenn du noch einmal so einen Mist wie mit dem Koch abziehst, dann wirst du dein blaues Wunder erleben!“

Fast schon wütend starrte Lorenor ihn an, dann atmete er tief aus und nickte.

„Schön, jetzt, da wir auch das geklärt hätten, können wir uns wieder den eigentlichen Problemen zuwenden. Also komm mit und entschuldige dich bei meiner Crew, du Mistkerl.“

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  dasy
2022-04-21T06:27:52+00:00 21.04.2022 08:27
Jeahhh....
Man, war das ein Kampf!
Durch das vorherige Kapitel habe ich mich drei oder viermal durchgekämpft, es war so verwirrend kompliziert und ich konnte mich nie richtig darauf konzentrieren. und jetzt haust Du noch so ein Kapitel drauf.
Aber der "nennen wir es mal Kuss" entschädigt für fast alles.
und ehrlich gesagt ist das Gefühlschaos der ersten Liebe, besonders wenn man nicht darauf aus ist, dass das mal Liebe und Beziehung wird, ziemlich realistisch dargestellt.
Danke für so intensives Gedankenkarussell?

Liebe Grüße, Dasy

Antwort von:  Sharry
23.04.2022 11:15
Hallo meine Liebe,
Ja, dieses Kapitel war nicht einfach (erst recht nicht für mich, weil ich es eigentlich sehr einfach halten wollte [so einfach, wie das geht, sobald Mihawk involviert ist], aber Zorro hat mir jedes Mal einen Strich durch die Rechnnug gemacht und gesagt, dass er so nicht reagieren würde, wie ich das gerne gewollt hätte... also wurde es sehr kompliziert)
Freut mich, dass du Zorros Gedankenkarussel nachvollziehen musstest(?) ;-P

Ganz liebe Grüße
Von:  DoD
2022-02-19T12:31:32+00:00 19.02.2022 13:31
Es sticht sicher heraus, dass dur Tonart eine andere ist. Ich weiss nicht, ob Falki als verletzlichen, beinahe menschlichen Teil mag, aber es ist schon.. niedlich? It grows on me.
Ich verstehe deine Nervosität, finde sie aber unbegründet. Aber ich mag das Pairing ja auch und bin ein grosser Fan von Slow Burn.
Ich bin sehr gespannt, was jetzt noch kommt. Und auch, wie sich ihre Beziehung äussert.
Ich kann mir die Entschuldigung vorstellen. „Tut mir leid, dass eure Intelligenz am seichten Ende des Genpols angesiedelt ist.“
😅
Antwort von:  Sharry
19.02.2022 18:07
'beinahe menschlich'
Danke, du beschriebst es sehr schön. Ja, ich finde auch, dass Dulacre in Zorros Nähe viel zu menschlich wird in manchen Momenten (was ihn wohl am meisten stört)
Dein letzter Satz ist göttlich. Den will ich am liebsten so klauen. Ich bin nicht ansatzweise so schlagfertig, aber das ist einfach perfekt!

Ganz liebe Grüße^^
Von: RuffysKreationen
2022-02-13T10:06:57+00:00 13.02.2022 11:06
Mihawk redet sich Herz und Seele aus dem Leib...
Und Zorro kann es nicht in Worte fassen :o ...immerhin seine Taten *hust*
Was ich mich ja tatsächlich bei der ganzen Gefühlsduselei frage (sorry, ich mag halt das Pairing nicht...), könnten die Beiden in ihrem entscheidenden Kampf überhaupt ernst machen?
Ich mag es jedenfalls, wie Zorro ihn weiterhin einfach beleidigt. Und auf die Entschuldigung bei der Crew bin ich jetzt auch gespannt XD
Antwort von:  Sharry
19.02.2022 18:00
Hey,
ich danke dir für deinen Kommi und alles in Ordnung, wie gesagt, gan zam Anfang hatte ich das bestimmt nicht geplant, aber die Charaktere entwickeln sich halt und ich passe mich dann an. (finde das total toll, dass du so ehrlich mir mir bist, das ist mir wichtig).
Aber ich kann dich auf jeden Fall beruhigen, an ein bisschen wirst du dich wohl gewöhnen müssen, aber die beiden werden eigentlich weiterhin so miteinander umgehen, wie bisher, ähnliche Gespräche, ähnliche Diskussionen und ich glaube keine der beiden würde es akzeptieren, wenn der andere in einem Kampf (ganz gleich, ob der entscheidender oder was auch immer für ein Kampf) nicht ernst machen würde. In erster Linie sind und bleiben sie Schwertkämpfer und das ist wohl auch das, was sie am meisten verbindet. Es wäre wohl die höchste Form der Respektlosigkeit, wenn einer von ihnen nicht ernst machen würde.

Ganz liebe Grüße^^
Antwort von: RuffysKreationen
20.02.2022 11:34
Ich finde es ja auch immer wieder faszinierend, wie Geschichten ein Eigenleben entwickeln XD da hilft meist keine Planung :'D
Die alte Ehepaar-Diskussionen liebe ich ja, die sollen bloß bleiben! XD
Antwort von:  Sharry
26.02.2022 21:03
Ja... da sagst du was... -.-' Mal ernsthaft, diese Geschichte hier war einst eine One-Shot idee, allerdings vor über 15 Jahren und jetzt sieh dir das Monster an...
Also, die alte Ehepaar-Diskussionen bleiben (die sind wohl der Hauptbestandteil der Kommunikation zwischen den beiden^^'), keine Sorge, sie werden eher noch schlimmer... arme Nami
Von:  DoD
2022-02-12T19:15:36+00:00 12.02.2022 20:15
Hahaha, oh man, zwei Bände und 25 Kapiteln und du hast nicht entäuscht. Ich habs jetzt erst einmal gelesen, mir fällt sicher noch mehr dazu eik, die Verletzlichkeit, die andere Tonalität, deine Nervosität ist unbegründet etc. Aber jetzt lass ich erst mal setzten. Gutes lernen. 📚
Antwort von:  Sharry
19.02.2022 17:56
Hey^^
danke für deine zwei Kommis^^ Womit hab ich das denn verdient? Vielen Dank!
Freut mich, dass es dir gefallen hat und ich hoffe es konnte sich etwas setzen ;-)

Ganz liebe Grüße


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