Hunter
Hunter war gerade auf dem weg zu Fuss nach Hause. Von der Schule bis zu ihm war es nicht besonders weit, daher brauchte er weder Bus noch sonst ein Fahrzeug wie die meisten anderen aus seiner Schule, die entweder mit dem Fahrrad oder einem Motorrad hatten. Oder sogar schon ein ganz eigenes Auto.
Eine Halbestunde Schulweg war genau richtig um nach dem Unterricht den Kopf frei zu bekommen und um weitere Ideen sammeln konnte wie er mit Vincent ihren ehemaligen Teamleiter finden und erreichen konnte. Seitdem das Institut in dem er und ein Haufen andere Kids ein Jahr lang da gelebt hatten, Aufgeflogen ist, hat keiner von ihnen irgendetwas von den geflohenen Alphas gehört. Es wunderte ihn aber auch gar nicht, dass sie lieber untertauchen wollten bis etwas Gras über die Sache gewachsen war. Dennoch, würde er sich wünschen das sein altes Team und besonders sein Mentor wieder zusammenkam. Hunter bog gerade um die nächste Ecke in seine Strasse und bemerkte ein fremdes, schwarzes Auto vor dem Haus seiner Adoptiveltern parken. Es war ein 5, 18 Meter langes, schwarzer GMC Yukon. Hunter kannte niemand, der oder die so einen Kasten fahren würden.
Er betrachtete das schwarze ungeheuer noch ein paar Sekunden und sah dann misstrauisch zur Tür. Wer war unangemeldet zur besuch? Er überlegte einen Moment ob er das Weite suchen sollte und später nochmal vorbeikommen, wenn der Besucher wieder weg war. Er holte tief Luft, verdrehte die Augen und gab sich einen Ruck. An der Tür angekommen zögerte er jedoch. Die Hand hatte er schon an der Türklinke aber eine seltsame Vorahnung ließ ihn zögern. Erst als Balu auf der anderen Seite Bellte, schloss er die Tür auf und ging hinein. Ein grosser Hund sprang ihm schon schwanzwedelnd entgegen und warf ihn fast mit seinem Gewicht um. «hallo du töle» Grüsste er den stürmischen Riesen sanft und kraulte ihm Hinter die Ohren. Drinnen hörte er Yasmina und Franklin laut mit zwei weiteren Stimmen die er nicht kannte streiten. «und ich sage ihnen nochmals. Sie haben nicht das Recht, einfach in unser Haus zu kommen und so etwas zu verlangen!» Schimpfte Yasmina. Hunter ging rüber zum Wohnzimmer. Der eingangs Bereichs war sehr gross und man konnte von der Tür aus übersehen. Er ging ins Wohnzimmer und fand eine sehr aufgebrachte Yasmina vor, Franklin stand direkt hinter ihr und schien zu versuchen seine Stiefmutter zu beruhigen. Franklin war Yasminas Schwiegervater und war sowas wie ein Grossvater für ihn und die anderen beiden Betas die hier lebten. Er bemerkte auch zwei Fremde Gestalten in schicke schwarze Anzüge im Raum, die wohl Yasmina und Franklin von etwas zu überzeugen versuchten. Keiner von ihnen hatten ihn bemerkt. «was dürfen sie den nicht verlangen?» fragte er gerade heraus und alle vier Drehten sich erschrocken zu ihm um. Es war interessant zu beobachten wie verschiedene Emotionen über die Gesichter der erwachsenen huschten. Von entsetzen zu besorgt zur triumphierenden Vorfreude. Die Beiden Gestalten in schwarz waren einen Mann und eine Frau und beide besassen einen FBI Schildchen das an ihren Anzügen befestigt ist. //Das FBI? Seit wann machen die Hausbesuche? // Fragte sich Hunter und schob die Hände in seine Jackentasche. Misstrauisch beäugte er die beiden Agenten. «Hunter! Endlich bist du hier, mein Kollege und ich erwarten dich bereits, bitte setz dich doch wir möchten gerne etwas mit dir besprechen.» Hunter hob eine Augenbraue. «Sie. Fordern MICH, in MEINEM haus auf mich zu setzen?» Das Triumphierende grinsen der Agentin erlosch und sie Räusperte sich. «Verzeih meinen Tonfall, natürlich ist das dein zuhause. Wenn du magst kannst du dich setzen, es wird eine etwas längere Unterhaltung, wir möchten dich nämlich um einen gefallen bitten.» Hunter musterte die beiden Agenten nachdenklich. Er wusste immer noch nicht was er von dem Ganzen halten sollte oder dass das FBI einen 16 jahrealten Teenager um einen gefallen bitten sollten. Er zuckte die Schulter und zog einen Stuhl zu sich heran auf dem er sich dann setzte. Die Agentin schien erleichtert das Hunter wohl zumindest anhören wollte was sie zu sagen hatten. Sie nickte ihrem Kollegen zu der gleich darauf seinen Aktenkoffer auf den tisch legte und öffnete, so dass Hunter nur den Deckel zu sehen bekam aber nicht das innere. Der Agent nahm mehrere, in A4 grosse Fotos raus und legte sie vor Hunter. Es waren sehr körnige aufnahmen. Schnappschüsse von irgendwelche Überwachungskameras oder flüchtig von irgendwelchen Handys geschossen. Aber Alle hatten was Gemeinsames. Er war auf alle Fotos zu sehen. Entweder alleine oder mit Vincent und den anderen aus seinem Team. Die Bilder wurden so bearbeitet das hauptsächlich er im Fokus war. Auf einige Bilder sah man ihn gegen Polizisten kämpfen oder gegen Söldner oder auch gegen Soldaten. Auf einige Fotos sah man deutlich das er seine Fähigkeit einsetzte. Hunter war kein gewöhnlicher 16-jähriger Teenager. Durch ein besonderes Ereignis in seinem Leben hatte er die Fähigkeit erlernt Sand zu kontrollieren. Und sich selber in Sand zu verwandeln. Hunter kannte diese Szenen alle. Das waren alles Einsätze die er und sein Team durch Reeds Befehlen hin gemacht hatte. Hunters Gesicht zeigte keine Gefühle. Pokerface. Das hatte Reed ihnen in einer solchen Situation beigebracht. Niemals Gefühle zeigen. Dennoch konnte er nicht ganz verhindern das sein Körper sich anspannte. Woher hatten diese Agenten die Aufnahmen? Die Aussenwelt sollte nichts von den Betas wissen.
«wir wissen wer du bist, und was du kannst. Wir wollen dich für einen Auftrag rekrutieren. Natürlich wirst du dafür ausreichend belohnt.» Hunter sah zu der frau auf und lehnte sich resigniert an den Stuhlerücken zurücksinken. «und wenn ich mich weigere, bei euren Sachen mit zu mischen?» fragte er ruhig und sah die beiden herausfordernd an. «dann sorgen wir dafür, dass die Regierung diese Fotos in die Finger bekommt und das kann dann hässlich für dich und deine Freunde werden.» Sagte sie ruhig und sammelte die Fotos wieder ein. «Was erlauben sie sich eigentlich?! Hören sie auf meinen Sohn zu bedrohen und so was Gefährliches zu verlangen!» Yasmina wollte sich schützend zu Hunter stellen doch Hunter hob abwehrend die Hand. «schon gut mom, ich mach das schon.» überrascht klappte Yasmina den Mund zu und schaute erstaunt zu ihr Schwiegervater ob er dasselbe gehört hatte. Hunter hatte sie noch nie mom genannt seit er und seine beiden Stiefschwestern adoptiert und hier eingezogen sind. «was ist das für ein Auftrag?» Fragte Hunter weiter und sah wieder zu den Agenten. Die Frau lächelte zufrieden und ihr Kollege legte Hunter eine Fallakte auf den Tisch. Er zog ihn rann und klappte es auf. Drinnen waren 5 Steckbriefe zu sehen. Zwei Männer und zwei Frauen die allesamt sehr gefährliche Söldner waren. Die fünfte Person in der Akte war ein kleines Mädchen, etwa 10 Jahre alt und laut ihrer Akte war sie ein Entführungsopfer von irgend so nem Regierungs Chef. «dieser Auftrag ist sehr heikel, die Söldner haben das kleine Mädchen irgendwo in die mexikanische wüste verschleppt und ihrem Daddy ein droh Video geschickt. Sie wollen Lösegeld und verlangen das wir alle daten die wir über sie haben löschen. In ihrem Video Haben sie erklärt das sie keine Polizisten, Einheit Truppen oder irgendwelche Agenten sehen wollten, sonst würde die kleine bei der Übergabe sterben. Unser plan wird also so sein, dass die Übergabe stattfinden soll. Du wirst dich in Der nähe verstecken, wenn die Kleine bei ihrem Dad ist wirst du die Söldner ausser Gefächt setzen, so dass wir sie festnehmen können. Sollte die Übergabe nicht wie geplant stattfinden, musst du unter allen umständen das Mädchen retten und ebenfalls diese Typen ausser gefacht setzen.»
Hunter war erst still. Schien nach zu denken. Fing dann aber plötzlich an zu kichern. Die beiden Agenten sahen sich überrascht und besorgt an. Das kichern steigerte sich bis es zu einem hysterischen lach Anfall überging. Auch Yasmina und Franklin tauschten sich sehr besorgte blicke. «tut mir leid. Ich meine nur…. ist das nicht sehr frustrierend?» fragte Hunter immer noch kichernd aber es war kein wahnsinniger lach Anfall mehr. « Dass das ach so alleskönnenden FBI, ein Teenager mit Superkräften fragen müsst ob er euch hilft? ich finde das witzig.» Kicherte amüsiert und schob ihnen die Akten wieder zurück. «was ist meine Belohnung, wenn ich den Auftrag beendet habe?» Die Agentin sah Hunter sehr ernst an. Ihr schien seine Haltung ihnen gegenüber nicht zu gefallen. Sollten sie doch. Sie sollten wissen mit wem sie es zu tun hatten und dass er sich von niemanden einschüchtern lassen sollte. Wieder kramte der Mann in schwarz in den Aktenkoffer und förderte sechs gut gefüllte Einmachgläser auf den tisch ab. Ebenso einen dazugehörenden Gürtel um die Gläser bequem zu transportieren ausserdem 2 ganze Bündel amerikanische dollarscheine. Das Geld interessierte Hunter herzlich wenig. Sein Blick blieb an die Gläser kleben. Diese Einmachgläser waren mit Sand Gefüllt. Grobkörniger, heiliger Sand aus seinem Heimatland Ägypten.
Wie sind diese beiden Vollpfosten nur an sein persönliches hab und gut gekommen? «Das ist doch dein Sand, nicht wahr? Das und ein ordentliches Taschengeld ausserdem wirst du dein Armband los damit du deine Fähigkeit benutzen kannst. Es zuckte Hunter richtig in den Fingern, nach diesen Einmachgläsern zu greifen und es an sich zu raffen. Er zögerte aber noch und denkt einen Moment nach. «ich will, dass Vincent dabei ist.» Verlangte er dann überheblich und schaute zu der Frau auf. Sie jedoch spannte sich augenblicklich an. «Ausgeschlossen, eine weitere Person würde das Unternehmen gefärden!» Hunter erlaubte sich ein grinsen und lehnte sich wieder auf seinen Stuhl zurück. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er sich aufgesessen hatte. «entweder er kommt mit, oder sie Können`s vergessen!» Damit hatte sie nicht gerechnet. Das Hunter es wagen würde sowas von ihnen zu verlangen. «dann liefern wir dich der Regierung aus! Diese Aufträge die du in der Vergangenheit hattest, waren allesamt hochgradige verbrechen! Dafür kannst du in den Jugend Knast kommen kleiner!» Hunter zuckte gleichgültig mit den Schultern.
«machen sie das, wenn es sie glücklich macht. Glauben sie nur nicht das ich es ihnen damit leicht mache.» Er schaute Die frau selbstbewusst an.
«hören sie, Vincent ist der einzige Person, dem ich mein leben in die hände geben würde. Entweder er kommt mit oder sie müssen sich einen anderen Beta suchen, oh! Und…für ihn gelten die gleiche Belohnung. «Sagte er so neben bei. Schweigen breitete sich aus. Yasmina und Franklin sahen gespannt von einem zum anderen. Balu hatte sich mittlerweile wieder zu ihm gesetzt und sein grosser Kopf ruhte auf Hunters schoss. Sachte kraulte Hunter ihm hinter den Ohren und beobachtete die Agenten. Vor allem die Frau.
«Na schön! Dann soll es so sein. solltet ihr aber scheitern, wirst du die konsequenten dafür tragen.» Hunter Erlaubte sich ein sehr breites und zufriedenes grinsen. Schon alleine um die Agentin zu ärgern. Was ihm sehr offensichtlich auch gelang.
«schön, dann schicken sie mir die daten wann ich mich wo für den Einsatz melden soll.»
«NEIN!»
Seine Stiefmutter Kreischte das Wort beinahe so das Bonnie und Balu fragend ihre köpfe hoben und sie anschauten.
«Ich habe als seine Mutter immer noch ein Wörtchen mit zureden bei so einem gefährlichen Einsatz! Er ist noch Minderjährig! Und bestimmt nicht für sowas-«
«Mom! Hör endlich auf mich wie ein Kind zu behandeln. Das bin ich schon seit über einem jahr nicht mehr seit ich……an diesem Ort leben musste! Es ist MEINE Entscheidung ob ich das machen will oder nicht und wenn ich dafür dieses Beschissene Armband los werde um so besser!» Hunter sah seiner mom an wie sehr er sie damit verletzt hatte. Dieser Anblick löste ein unbestimmtes Gefühl in im aus. Er wusste nicht was es war. Aber sie so zu sehen, das mochte er ganz und gar nicht. Sie wollte noch etwas sagen, doch Franklin legte eine Hand auf ihre Schulter und schüttelte den Kopf.
«lass ihn Yasmina, er hat recht. Auch wenn er minderjährig ist, ist es immer noch seine Entscheidung.»
Hunter Seufzte leise und sah zur Seite. Er wusste, er würde mit den beiden reden müssen.
Die Agenten aus der Box werden darüber wenig erfreut sein, aber er konnte dieses Geheimnis nicht länger zurückhalten, wenn das FBI ihnen so mit der Tür ins Haus fiel.
Hunter hielt den Agenten seinen arm mit dem Armband hin was seine Fähigkeit unterdrückte und Die Frau öffnete das Ding. Sofort spürte er wieder wie seine Fähigkeit mit ihm Verbindung aufnahm und er konnte wieder jedes Sandkorn fühlen. Sand war einfach immer und überall.
«wir schicken dir eine Nachricht, in drei tagen wirst du nach Miami fliegen und da beim Militär melden. Die werden dir weitere Anweisungen geben.»
Mit diesen worten verabschiedeten sich die beiden Agenten und verliessen wieder das haus.
Stille kehrte ein und Hunter schob seine Hände in die Jackentasche. Verlegen und etwas unsicher wie er mit dieser Situation jetzt umgehen soll, linste er zu Yasmina und Franklin rüber. Yasmina sah irgendwie traurig und besorgt aus. Sein Grossvater eher vorwurfsvoll, weil er seine Stiefmutter unglücklich gemacht hat. Er seufzte erneut. //Toll gemacht Hunter…. //
«hört mal…es war nicht böse gemeint. Ehrlich. Ich will nur nicht wie Zuckerwatte behandelt werden.» Er merkte, dass diese worte nicht gerade halfen, die Situation oder die Stimmung zu bessern. «können…wir heute Abend vielleicht miteinander reden?»
«ist vielleicht ne gute Idee, dann wissen wir vielleicht was es mit «den Fähigkeiten» auf sich hat.»
Antwortete Franklin. Wieder seufzte Hunter leise und nickt. Er wollte ihnen alles sagen. Aber das würde für keinen von ihnen einfach werden. Hunter stand auf und ging zur Treppe die nach oben zu ihren Schlafzimmern führte. Auf der Treppe sah er seine beiden Stiefschwestern sitzen, die beide auch Betas und adoptiert sind wie er. Amber sah ihn finster an. Abby eher vorwurfsvoll.
Die beiden hatten alles heimlich mit angehört.
«ist dir klar was du da angerichtet hast Hunter? Du bringst uns alle in Gefahr!»
Hunter seufzte erneut und verdrehte leicht die Augen. Ihm war bewusst, dass wenn er auspackte auch Amber und Abby darunter leiden würden. Was würde passieren, wenn Yasmina und Franklin sie plötzlich nicht mehr in der Familie haben wollten, wenn sie rausgefunden haben was für Freaks sie in ihr Haus gelassen haben.
«Gib mir nicht die Schuld für das alles! Die Agenten sind hier so einfach aufgetaucht!»
Schimpfte Hunter und stieg die Treppe hoch, versuchte an ihnen vorbei zu kommen.
«Gebe ich dir aber!»
Fauchte ihn Amber an und stand auf. Sie schupste ihn grob gegen die wand und pinnte ihn da fest.
«wenn Yamina und Franklin uns deinetwegen jetzt aus dem haus jagen zieh ich dir das Fell über die Ohren! Trag gefälligst die Verantwortung für dein handeln und denk auch mal an andere und nicht nur an dich!»
Hunter schlug ihre arme weg um frei zu kommen. Sie hatte sich in seine Jeans Jacke gekrallt und ihn gegen die wand gedrückt. Er zog seine Jacke zurecht und die beiden funkelten sich eine weile böse an bis Hunter an ihr vorbei geschlichen und in sein Zimmer ist.
