Zum Inhalt der Seite

Killing Butterflys

Unsere wahre Natur
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eine Glockenblume namens Linnea

Als Ich auf diese magische Welt kam, hatte ich noch keine Ahnung was mich erwarten würde. Ich wusste nicht, wer eines Tages meine Freunde sein würden oder wem ich mein Vertrauen schenken könnte. Aber ich fühlte mich sicher und geborgen, als ich in den warmen Armen meiner Mutter lag.

Ich kann mich leider nicht an diesen Tag erinnern aber ich habe Geschichten davon gehört und weiß daher wie es gewesen ist.
 

Meine Mutter war, lag seit zwei Stunden in den Wehen. Sie sagt bis heute, dass ich mir wohl nicht sicher war, ob ich jetzt wirklich kommen wollte oder nicht. Eine Eigenschaft, die ich bis heute noch habe und meine Eltern damit gerne auf die Palme bringe. Mein Vater war Arbeiten, zunächst wollte er nicht nach Alfea, doch Mama hatte ihn überredet und ihm gesagt, dass er sich keine Sorgen machen müsse, ich würde ja erst in ein paar Tagen kommen, war wohl nichts. Als mein Vater also die Nachsicht erhielt, war er mitten im Unterricht und warf dann alles beiseite um so schnell wie es ging zu uns zukommen. Zum Glück waren wir aber nicht allein, meine Omas waren ebenfalls da, wobei Mama immer sagte das meine eine Oma nur gejammert hätte. Sie war sehr temperamentvoll und bestimmt, was meine Mutter wahnsinnig machte. Ich musste mich wohl endlich entschieden haben, denn meine Mutter war sich sicher, nun war es so weit. Es durfte keine Zeit mehr verloren werden, auch wenn mein Vater noch nicht da war, auch wenn dies meiner Mutter am wenigsten gefiel. Sie sagten mir immer was für ein besonderes Kind ich bin, ein Mädchen halb Fee und halb Elfe, etwas das ich nie sein wollte. Ein großes Gewusel brach aus und das Zimmer fühlte sich nur so, mit Schwestern und Ärzten. Vor Schmerz krallte sich meine Mutter an ihre Mutter und drückte ihre Hand so fest sie nur konnte. Vorbei war es jedoch noch lange nicht. Endlich sprang die Tür auf und mein Vater kam endlich dazu. Er löste meine Oma ob und als hätte ich nur darauf gewartet, dass meine Eltern beide da waren, kam ich auch endlich, um das Licht der magischen Welt zu sehen.
 

In einem rosa -farbenden Tuch ein gewickelt, übergab man mich dann endlich meiner Mutter, die es noch nicht glauben konnte, nun Mutter zu sein. Auch mein Vater konnte es noch immer nicht ganz glauben doch war er sich sicher, sollte dies ein Traum sein, wollte er niemals aufwachen. Es war natürlich kein Traum, auch wenn es anfangs für alle so erschien. Vorsichtig und behutsam nahm mein Vater mich aus den Armen meiner Mutter. Er betrachte mich, meinem Gold braunen Haar, meine spitzen Elfen Ohren und mein helles Gesicht. Ich sah ihm so unglaublich ähnlich, dass man so meine Feen Herkunft, nicht einmal nur erahnen konnte. Noch immer waren meine Augen fest verschlossenen, langsam öffnete ich diese, als ich die Stimme meines Vaters hörte, die leise zu mir sprach: „Willkommen meine kleine Prinzessin“ Als er in meine frisch geöffneten Augen sah, strahlte er mehr als zuvor und hielt mich zu meiner Mutter, die sehen sollte, dass ich ihre Grünen Augen hatte. „Hast du dir schon einen Namen überlegt?“, fragte Mein Vater, meine Mutter, wohl wissend das sie sich schon einen überlegt hatte. „Ja, Linnea“ Natürlich hatte mein Vater hierbei kein mit Sprache recht, meine Mutter bestand darauf und er sollte es lediglich akzeptieren als hatte er bestimmen können. Doch mein Vater mochte meinen Namen wirklich und fand auch er würde zu mir passen, da ich bestimmt irgendwann mal, eine süße kleine Blume sein würde, wenn er gewusst hätte, wie sie sich darin irren. Meine Mutter bekam zunächst auch noch viel Bett Ruhe verschrieben und ich sollte bekam einen Platz neben ihr, damit ich nah bei ihr sein konnte und ihre Wärme spürte.
 

Wir leben im großen Schloss von Lynphea, ein magisches Reich, welches von den schönsten und seltensten Bäumen und Pflanzen beheimatet waren. Doch auch die Bewohner aus Fleisch und Blut sind unglaublich interessant und spannend. Es gibt Dunkel Elfen, Wald Trolle und Zwerge, die Feen wie meine Mutter und die Elfen zu denen mein Vater gehört. Ich bin Fee und Elfe und früher als Kind, liebte ich das, denn ich war damit etwas ganz Besonderes und wurde auch so behandelt. Einige Wochen nach meiner Geburt nahmen meine Eltern mich mit nach Alfea. Ich weiß davon nichts mehr, doch sie wollte dennoch das die anderen die dort waren mich kennenlernten und so wohnten wir auch einige Zeit immer mal dort und pendelten von dort nach Lynphea. Doch in Lynphea gefiel es mir besser, dort hatte ich Platz zum Spielen und zum Entdecken.

Die erste Person, die ich in Alfea kennenlernte, war eine alte Fee namens Fachagonda. Sie hatte weiße Haare und fiele falten, doch sie hatte auch ein freundliches Lächeln und eine sehr nette stimme. Die Frau die sie auf Schritt und Tritt verfolgte, sah weniger nett aus, doch während sie mich ansah, ein kleines und noch hilfloses Baby, konnte sie nicht leugnen das sie hin und weg war. Sie sprach selbst mit einer Baby stimme und versuchte ihr bestes mich zum Lachen zu bringen, was ihr auch gelang. Die anderen Lehrer waren ebenfalls von mir verzaubert und jeder von ihnen, wollte mich halten und ab knutschen. Meine Mutter sagte, dass ich dies wohl nicht gern hatte bei fremden und auch schnell weinte. Nur Sie oder Papa durften mich hochnehmen oder küssen, jeder andere, bekam mein schrilles Geschrei zu hören und das, solange bis ich wieder bei meinen Eltern war.
 

In der ersten Zeit als wir in Alfea lebten, konnte ich nie Schlafen, die Nächte habe ich durchgemacht und zwang meine Eltern, es mir gleichzutun. Meine Mutter war sich sicher, Ich würde Alfea nicht mögen, was mein Vater jedoch nicht glauben wollte. Er war sich sicher ich würde mich schon an alles gewöhnen, doch Mama erinnerte ihn daran, das ich nur wenig Zeit hatte mich an hier zu gewöhnen und dann wieder an Lynphea und schließlich wieder an Alfea.

Freunde hatte ich in Alfea zu nächst keine, doch dies war auch nicht nötig, da wir nur dort waren bis ich ein Jahr alt war, danach hörte die Pendelei auf und ich lebte dauerhaft mit Mama fest in Lynphea. Sie wollte das ich ein festes Zuhause habe und freunde habe, was so sonst nicht funktioniert hätte. Dies geschah jedoch zum Leidtragen meines Vaters, der uns viel lieber bei sich gehabt hätte, doch sie mussten sehen, was das beste für mich war und das taten sie damit auch.

Papa pendelte dennoch immer hin und her und versuchte dafür zu sorgen, dass ich ihn nicht vergessen würde und ihn immer noch als meinen Vater sehen würde, was ihm auch gelang. Wenn er während den Ferien zu uns kam, spielte er eine ganze Menge mit mir, zeigte mir kleinere zauber und las mir nachts Geschichten vor. Ich hingegen, konnte ihm zeigen, was ich alles schon gelernt hatte.

Auch wenn er immer sagte wie stolz er war, wusste ich auch das er gerne dabei gewesen wäre, wie zum Beispiel, meine ersten Schritte. Doch für mich zählt es mehr das ich ihm das alles sagen kann und er mir aufmerksam zuhört, wenn ich davon erzähle.

Kleine tränen

Aufgeregt und mit ihren kleinen Füßen hin und her geschaukelt, sah die kleine halb Elfe gespannt auf die große pendel Uhr, die am anderen Ende des Raumes Stand und laut Tick Tack machte. Die Uhr lesen konnte sie noch nicht, doch hatte sie nun gelernt, komplette Worte zusagen und konnte auch schon alleine in ihrem Bett schlafen. Für eine dreijährige schon eine ganze Menge. Linnea starrte weiter auf die Uhr. Ihre Mutter hatte ihr verraten, wenn die Uhr ein lautes Glocken schlagen von sich gab, würde ihr Vater jeden Moment kommen. Seitdem sah das Mädchen zur Uhr und wartete darauf, dass ihr Vater kam. „Linnea, iss schon weiter, bevor es kalt wird“, bat Flora ihre Tochter. Neben der Fee lag ein Brief auf dem Tisch, der schon geöffnet wurde und an die kleinen Fingerabdrücke klebte. Linnea hatte ihn während dem spielen gefunden und ihn geöffnet, weil sie jedoch noch nicht lesen konnte, zeigte sie ihn ihrer Mutter, die den Brief erst einmal zur Seite genommen hatte, da dieser für Palladium gedacht war. Schmollend und ihre Arme übereinander gekreuzt, weigerte sich Linnea weiter zu essen und schüttelte, wird mit ihrem Kopf. „Ich mag nichts mehr essen“ „Und wie willst du dann groß und stark werden? Iss wenigstens noch die Gurken schiebe auf“ bat Flora die kleine, die geknickt auf ihren Teller sah und ihren Kopf auf ihren Händen abstützte. Langsam griff Linnea dann aber doch zu ihrer letzten Gurke und führte diese zu ihrem Mund. Verträumt starrte sie dabei löcher in die Luft und als die große Standuhr endlich ihr lang ersehntes schlagen von sich gab, lies die halb-Fee ihr Essen aus ihren kleinen und zarten Händen fallen. Das Laute Geräusch, erschrecke die kleine ein wenig, doch mit einem Mal sprang sie von ihrem Platz auf. „Papa kommt!“, wie wild, sprang Linnea von ihrem Sitz auf und ab, als wäre es ein Trampolin. Flora musste ihre Tochter festhalten, damit diese nicht vor Aufregung, vom Sitz fiel. „Linnea, nicht so Hecktisch“ „Aber Papa kommt doch jetzt“

erklärte sie und hielt dies für eine gute Rechtfertigung, dafür das sie so herumsprang. Flora hob das kleine aufgeregte Mädchen von ihrem Sitz hoch und setzte sie dann auf ihren Füßen wieder ab. Kaum stand Linnea auf ihren eigenen Beinen rannte sie durch die Gänge in Richtung Tür, wo sie erwartungsvoll, auf das Öffnen derer wartete. Flora räumte der, weil auf und entsorgte die Essens-Reste ihrer sehr aktiven Tochter.
 

Schon nach ein paar wenigen Minuten, lief Linnea wieder zurück zu ihrer Mutter. Ihr Köpfchen tief runder hängend gehabt und ein Gesicht wie sieben tage regen, drückte sie sich an Floras Bein. „Ach Glockenblümchen, Papa kommt sicherlich gleich“ tröstete sie ihre Tochter und hob das nun nicht mehr so glückliche Kind hoch. Ihrer Mutter um den Hals gefallen, weil sie ihr trauriges Gesicht nicht zeigen wollte, klammerte sie sich ganz fest an diese. Nicht mehr aufgesehen und sich in der schulter von Flora vergraben, bemerkte die halb-Fee jedoch auch nicht, wie leise Palladium sich an sie schlich. Er sah zu Flora, die ihn zu sich wank und ihre Tochter überreden wollte sich umzudrehen. „Linnea schau mich an Blümchen“ „Nein“ sagte das Mädchen und schüttelte dabei den Kopf. „Warum denn, hast du mich nicht lieb?“ „Doch“, antwortete Linnea kurz und knapp, während sie sich fester an Flora drückte. Noch immer an Flora gehangen, übergab diese Linnea jedoch dann an Palladium und löste das Mädchen von sich. Verwundert und mit großen Augen, sah Linnea ihre Mutter nun doch an und drehte sich langsam zu ihrem Vater. Als sie ihn sah, erschien auch ihr fröhliches lachen wieder und kuschelte sich freuend an ihn. „Na hast du mich vermisst süße?“ Strahlend nickte die kleine und fragte ihren Vater, ob er sie denn auch vermisst hätte, was er natürlich bestätigte. „Ich habe nur an dich gedacht meine kleine.“
 

„Palladium, ich muss dir noch etwas sagen“ überrascht sah der Elf Flora an, die ein sehr besorgten, Ausdruck hatte und es wohl sehr ernst meinte. Linnea runder gelassen, bat er das Mädchen doch in ihr Zimmer zu gehen, um zu spielen. Nur mit dem versprächen, dass er jedoch gleich nach kommen würde, ging Linnea rüber und wartete dort auf ihn.
 

Mit seiner Frau alleine, fragte Palladium sie, was los sei und was passiert wäre. Doch nur schwer konnte Flora in Worte fassen, was geschah. „Ich habe einen Brief von deinem Vater bekommen, sein Vater, dein Großvater Efall, er ist Tod. Er wurde während eines Einsatzes in einem Dunkelelfen Dorfs getötet.“ tief eingeatmet setzte sich der Elf. Trotz dieser schrecklichen Nachsicht, wirkte er sehr gefasst und selbst kontrolliert. „Lieblich, ist alles ok?“, fragte Flora besorgt als sie nach seiner Hand faste und ihn ansah. „Ja mir geht es gut, ich brauch nur einen kurzen Moment.“
 

Von den schlechten Nachrichten nichts mit bekommen, spielte Linnea derweil in ihrem Zimmer, dass überfüllt mit lauter Spielsachen war. Ein ganzer Berg von Kuscheltieren lag neben ihrem Pinken Prinzessinnen -himmels-Bett und ihrem Kleiderschrank der voll mit pinken und grasgrünen Kleidern war. Linnea fehlte es wahrhaftig an nichts, sie war der Mittelpunkt von allem und genoss diese Aufmerksamkeit zudem auch. Linnea lag inmitten ihres Zimmers, nachdem sie sich entschlossen hatte, auf ihrem Boden zu malen. Die Farben wild auf ihrem Blatt verteilt, verzierte sie ihr Gemälde anschließend mit einem ganzen -haufen Glitter und verstreute ihn nebenbei, in ihrem gesamten Zimmer. Der gesamte Raum funkelte und glitzerte, in Rosa und goldenen Farben. Das alles nicht so richtig bemerkt, kümmerte sich Linnea fröhlich weiter um ihr Bild.

„Linnea, was hast du gemacht?“ betrat Flora das Zimmer ihrer Tochter und traute ihren Augen kaum. Sorglos sprang das Mädchen auf, lief mit dem Bild zu ihrer Mutter und präsentierte es ihr stolz. „Schau mal Mama, was ich gemacht habe“ „Ich sehe, was du gemacht hast, ganz schön und dein Zimmer hast du gleich mit zu einem Kunstwerk gemacht“ verwundert sah Linnea sich um bemerkte jetzt erst das glitzern. „Hier sieht es ja aus, als wäre eine Fee explodiert“ kicherte die halb-Fee. „Dann sag dieser Fee besser sie soll das alles wieder aufräumen, wir gehen dann, nämlich weg Blümchen.“ neugierig und mit großen Augen sah Linnea ihre Mutter an und wollte unbedingt wissen, wo es hinging. Auf und ab gesprungen und immer weiter gefragt, lies die kleine halb Elfe nicht locker. „Wenn du aufgeräumt hast kommst du rüber und wir sagen es dir, aber zuerst räumst du hier wieder auf“ erklärte Flora dem Mädchen, bevor sie wieder ging.
 

Ihren verstreuten Glitzer wieder beseitigt, kehrte Linnea zu ihren Eltern zurück und neugierig fragte die kleine halb Elfe ihren Vater, wo sie denn hingingen. Linnea konnte es vor Aufregung kaum erwarten und hüpfte wie ein Gummiball auf und ab. „Wir gehen zu deinen Großeltern“ aufgehört zu springen sah Linnea von ihrem Vater weg, hin zu ihrer Mutter. „Etwa nach Gondolin?“ „Ja, sie werden sich sicherlich freuen, wenn sie dich wieder sehen“ erklärte Flora und verschwieg vorerst den wahren Grund, für ihren Besuch dorthin. Doch auch wenn ihr keiner etwas sagte, bemerkte

das Mädchen dennoch, dass etwas passiert sein musste. Sie sah es an den blicken ihres Vaters und an dessen verhalten.
 

Im Reich der Elfen stürmte Linnea auf das Haus ihrer Großeltern und freute sich diese wieder zusehen. „Linnea, unsere kleine Elfe“ begrüßte Eliv ihre Enkeltochter. „Du bist aber groß geworden“ „Ich esse auch immer meine Teller auf“ erzählte sie stolz.

Mit ihrer Enkeltochter zu den stellen gegangen, zeigte Eliv ihr die Pferde, die in Linneas Augen unglaublich rissig waren. Sie streckte ihre Hände aus, und strich über das Gesicht des Tieres. „Das ist aber ein großes Pferd“, sagte die halb-Elfe, während sie es weiter streichelte. „Oma, was ist eigentlich mit Papa, er sieht so traurig aus“ Eliv verwunderte es ein-wenig das Linnea nichts davon wusste und fragte das Mädchen, wie sie darauf käme. „Papa war erst ganz fröhlich und dann nicht mehr, ist etwas passiert?“ „Dein Urgroßvater ist gestorben“, erzählte die Elfe ihr. „Aber warum?“ „Er war in einem Kampf und kämpfte gegen böse Monster“ Linneas Augen wurden groß und sie sah sich hektisch um, bevor leise zu Eliv flüsterte. „Dann sind die Monster noch da?“ Nicht weiter darüber nachgedacht, nickte sie dem kleinen Mädchen zustimmend, was ihr jedoch angst machte. Wenn diese Monster jetzt noch da draußen waren, könnten sie bestimmt auch zu ihr und ihren Eltern, um ihnen auch Wehzutun. Verängstigt und ängstlich, fing Linnea an zu weinen und konnte auch nicht mehr aufhören. Die dreijährige steigerte sich immer weiter in diese Gefühle und konnte auch nicht von Eliv beruhigt werden. Die Elfe hingegen, konnte mit diesen starken, sensiblen Gefühlen ihrer Enkeltochter, nicht um gehen und verzweifelte an dem Kind.
 

Eliv gab auf, Linnea zu beruhigen und versuchte stattdessen sie einfach nur noch abzulenken, was bei einem so jungen Kind, doch leicht sein sollte. „Linnea, willst du auf das Pferd und ein bisschen Reiten?“ schniefend nickte das Mädchen und ließ sich von ihrer Oma, auf das große Pferd setze. Doch kaum war Linnea dort oben, wurde das Tier zunehmend nervöser, durch die Ängste, die das Kind aus strahlte und warf sie ab. Nun schrie Linnea vor Schreck und vor schmerzen. Als Eliv das kleine Mädchen hochnahm, sah sie sofort, dass sie an der Stirn verletzt war und eine kleine blutende Platzwunde sich zugezogen hatte, durch den Fall auf den dreckigen Boden.
 

„Wie geht es euch so?“, fragte Flora währenddessen Asrai. „Es geht so weit. Habt ihr es Linnea gesagt?“ „Nein noch nicht, sie war so glücklich vorhin, da wollten wir sie nicht gleich wieder traurig machen“ Erklärte Palladium seinem Vater und wollte Linnea eigentlich auch gar-nichts sagen, doch diese Entscheidung wurde von Eliv bereits vorweggenommen. Zu ihrer Mutter getragen worden, hatte das kleine Mädchen winzige kuller-tränen noch in ihren Augen und sah mit diesen zu Flora. „Ach-du liebe Blüte, Linnea!“ Flora nahm ihre Tochter und fragte genauer nach, was passiert sei, als sie die Verletzung ihrer Tochter sah. Immer noch weinend sagte Linnea dann auch, dass sie wusste, dass ihr Ur-Großvater verstorben war und weil sie das aber so traurig machte, durfte sie dann auf eins der großen Pferde, welches sie jedoch abwarf. Mit einem vorwurfsvollen Blick und einer Menge Wut, sah Palladium zu seiner Mutter und musste sie einfach fragen, ob dies wirklich nötig gewesen war. Eliv hingegen war sich keiner Schuld bewusst, ihrer Meinung nach hätte Linnea sich besser halten müssen, doch sie war auch der Meinung, dass Mädchen wäre viel zu über sensible Elfe und sie solle sich doch nicht so anstellen, was Palladium jedoch in rasche brachte. „Palladium, ich kümmere mich um Linneas Verletzung“ Erklärte Flora dem Elfen, da Linnea von dem allen jetzt nicht auch noch etwas mitbekommen sollte, für sie war das ja schon Aufregung genug. Während Palladium seine väterliche Wut Luft machte, sah sich Flora die Wunde ihrer Tochter an und versorgte diese. Noch immer traurig sah Linnea ihre Mutter an. „Hast du noch etwas auf dem Herzen mein Schatz?“, fragte Flora sie. „Ist mein Ur-Großvater wirklich nicht mehr da? Und wo ist er jetzt?“ einen Moment dachte Flora darüber nach, wie sie ihrer Tochter das erklären sollte, da fiel ihr ein, was ihre Mutter ihr damals sagte. „Ich habe eins gehört, das, wenn eine Fee oder ein Elf das Leben verlässt eine wunderschöne Blume widert. Diese Leuchten in der Nacht in einem bezaubernden blau und werden Leichenblumen genannt. Sie sind magische Blumen und können weder gepflügt noch gefunden werden, von denen die ihnen weh tun wollen. Sie haben keine schmerzen und sind bei denen die sie lieben.“

Ein kleines Pflaster auf Linneas Stirn geklebt, wischte Flora noch ihre kleinen Tränen vom Gesicht weg und tröstete ihr kleinen Mädchen bis diese nicht mehr so traurig war. Aus dem hintersten Stall gelaufen, kam auf sie Whispert zu, der seine kleine Nichte ebenfalls schon länger nicht mehr gesehen hatte, sie jedoch sofort erkannte. „Flora, Linnea Hallo“ ihren Kopf leicht zur Seite gesenkt, erkannte sie denn Elfen jedoch nicht auf Anhieb. Es war auch eine lange Zeit her gewesen, dass sie ihn das letzte Mal sah und traute sich zunächst auch nicht ganz, mit ihm zu sprächen, bis Flora ihr sagte, dass er ihr Onkel sei.

„Hast du dir Weh getan, Linnea?“ leicht und schüchtern nickte sie und sprach, mit zarter stimme. „Ich bin vom großen Pferd gefallen. Ich glaube er mag mich nicht“ Linnea seine Hand aus gestreckt bot der Elf ihr an, ihr ein kleines Pferd zu zeigen, was sie sofort sehen wollte und ihre Mutter an bettelte, ob sie das sehen dürfte. Natürlich hatte Flora nichts dagegen und erlaubte es dem Mädchen.
 

In einem der Stelle hinein gegangen, sah Linnea dann, dass noch ungeschickte Fohlen, das noch kaum gerade aus laufen konnte. „Das ist ja süß“ sprudelte es aus ihr heraus und ging langsam darauf zu. Das kleine Fohlen sah Linnea mit ihren grünen Augen an und vorsichtig strich das Mädchen über dessen braunes Fell und der goldenen Mähne. „Wie heißt das Baby Pferd?“, fragte Linnea neugierig und sah zu ihrem Onkel, der ihr dann sagte, sie dürfe ihr einen Namen geben. Einen kurzen Moment sah sie das Pferd an und entschied dann ganz schnell. „Dann heißt sie Zucker, weil sie so süß ist“ „Dann ist das jetzt ihr Name und immer wenn du uns besuchst, kannst du mit ihr Spielen“ darüber freute sich die halb-Elfe, weswegen sie das auch ihrem Vater sagen wollte, der jedoch einfach nur heilfroh war das Linnea keine weiteren Schäden davon drüsig.

Kiki

Trotz ausdrücklichen verbot, seitens seiner Frau, saß Palladium in der Nacht noch immer in seinem Büro und arbeitete dort noch. In Alfea waren zwar zurzeit noch Ferien, doch dies hinderte den Elfen nicht, schon einmal vorzuarbeiten, was jedoch Flora gar nicht gefiel. Sie sagt ihm jedes Mal, das er, wenn er zu Hause war, die Arbeit bei Seite legen sollte, damit er sich auf Linnea konzentrieren konnte. Dies tat er auch und nutzte die Nächte dann für seine anderen arbeiten, was Flora jedoch auch nicht gefiel. Doch dieses Mal war es etwas anderes, er musste wach bleiben, um einige unterlagen zusammen zu stellen. Der Grund hierfür, war das Palladium sich als stellvertretender Schulleiter in Alfea beworben hatte und jetzt noch einige unterlagen, brauchte, da er und seine Familie eingeladen worden, um heraus zu-finden, ob es denn auch alles passen würde.

Seiner Familie hatte noch nichts gesagt er wollte es ihnen erst erzählen, wenn er auch sicher die Stelle bekäme. Vertieft in den Sachen, bemerkte der Elf jedoch nicht, wie sich leise ein dunkler Schatten in sein Büro schlich und durch den Raum bewegte. Weiter gearbeitet, hörte er noch einer kurzen weile, eine stimme und ein Kichern unter seinem Schreibtisch. Schon eine Ahnung wer sich da versteckte, sah Palladium runder und erweichte seine kleine Tochter, die mit einem Teddybären da unten saß. „Linnea, was machst du hier, du sollst doch schon längst im Bett sein?“ „Du bist auch noch nicht schlafen“ argumentierte das Mädchen. „Aber ich bin auch Erwachsen und du bist ein Kind, also ab ins Bett“ „Ich kann nicht schlafen, Ich hatte einen“ erzählte Linnea, während sie sich an ihren Plüsch -bären kuschelte. Doch dies beeinflusste Palladium nicht und er schickte seine Tochter dennoch ins Bett, die stampfend den Raum verließ. Durch den Gang gestampft, sah Linnea zurück und schlich sich anschließend in das Schlafzimmer, zu Flora.

Leise aber auch ein-wenig ungeschickt, kroch das Mädchen zu ihr und kuschelte sich unter die Bettdecke, neben ihrer Mutter. Die vierjährige war unglaublich vorsichtig und nachdem sie ihrer Mutter leise Gute Nacht gesagt hatte, wünschte sie dies auch ihrem noch ungeborenen Geschwisterchen.
 

Am Nächsten Morgen als Flora aufwachte, verwunderte es sie nicht, dass ihre Tochter neben ihr im Bett lag, dies tat sie schließlich öfters, wenn sie angst hatte. Jedoch bemerkte die Fee das Palladiums Seite völlig unberührt war und er scheinbar die ganze Nacht wieder wach gewesen war. In damit Konfrontieren gewollt, platzte Flora zu ihm, in sein Büro. „Bist du jetzt die ganze Nacht wieder wach geblieben?“ „Ja, ich konnte nicht schlafen“ „Und was hast du dann die ganze Zeit getan?“ fragte Flora, obwohl sie sich das schon denken konnte. Als sie auf seinen vollgepackten Tisch sah, bestätigte dies auch nur ihre Vermutung. „Du bist schon wieder nur am Arbeiten“ „Na und es macht doch nichts, wenn ich Nachts noch was mache“ erklärte der Elf, doch an Flora prallte das alles ab. „Doch, denn dann bist du Tags über, die ganze Zeit müde und erledigt. Also was ist denn so wichtig, dass du das jetzt machen musst?“ wollte sie wissen und hob dabei ein runder gefallenes Blatt auf, welches ihre Frage netterweise beantwortete. „Du hast dich als stellvertretender Schulleiter in Alfea beworben?“ Nun war die Katze aus dem Sack. Palladium nahm seiner Frau das Blatt weg, konnte jedoch nicht mehr rückgängig machen, was sie gesehen hatte. „Warum hast du dich dafür beworben?“ „Warum? Ist die fragen ernst gemeint?“ „Weißt du wie viel Verantwortung du damit auf dich nehmen würdest, du bist doch so schon selten da“ versuchte Flora ihm ruhig zu erklären. „Warum kannst du mich nicht einfach dabei Unterstützen, Linnea ist jetzt vier und versteht das alles jetzt auch viel besser. Wir könnten wieder zusammen nach Alfea und …“ Palladiums Traum -vorstellung unterbrochen, machte Flora ihm deutlich, Lynphea nicht zu verlassen und Linnea wider hier wegzuschleifen und schon gar nicht denselben Fehler wieder zu begehen, mit ihrem zweiten Kind. Palladium hingegen hatte sich jedoch schon entschieden. „Es reicht mir nicht immer an einer stelle zu stehen, ich will mehr, warum verstehst du das nicht?“ „Ich verstehe dich sehr-wohl, nur mache ich mir auch Sorgen“ Palladium versuchte weiterhin, die Fee zu beruhigen und ihr die angst und die sorgen zu nehmen, die sie deswegen hatte. Flora schon mal sosehr beruhigt, dass sie zustimmte mit Linnea mitkommt, zu dem Treffen in Alfea, hatte der Elf innerlich die Hoffnung, Flora würde doch mit den Kindern in Alfea bleiben. Doch vorerst sollte dies erst einmal genügen, und man sollte das glück ja auch nicht herausfordern.
 

Flora suchte dann schon mal etwas zum Anziehen für Linnea, die neben dran auf ihrem Bett saß und ihrer Mutter zu sah. Eilig sprang das Mädchen auf, rannte zu ihrem Schrank und zog ein pinkes Prinzessinnen -kleid, mit ganz vielen funkelnden Steinen heraus. „Ich will das anziehen!“, rief sie und drehte sich mit dem Kleid fröhlich auf der stelle. „Tut mir leid, aber das ist für später etwas zu festlich Blümchen“ gleich darauf schmollte die vierjährige und setzte sich wieder auf ihr Bett. „Wo gehen wir eigentlich hin?“, fragte das Mädchen und legte sich hin, während sie zu ihrem Himmel Bett hochsah, an dem viele Blumen und Blätter befestigt waren. „Wir gehen nach Alfea, weil Papa eine neue Arbeits-Stelle bekommt und unsere Unterstützung braucht“ „Ok, dann brauche ich aber noch Kiki“ wieder stand Linnea auf, sprang auf ihrem Bett auf und ab und hielt ihren Stoff-Bären in Richtung ihrer Mutter. „Warum denn das?“, fragte Flora verwundert. „Damit Papa noch mehr Hilfe bekommt und mit Kiki, geht es mir auch immer besser“ die Fee musste es ihr einfach erlauben den Bären mitzunehmen, zu süß redete Llinnea davon, Palladium damit helfen zu können.

Vom Bett aufgestanden wieder, sah Linnea den runden Bauch ihrer Mutter an, während diese sie anzog. Es würde noch ein wenig dauern, doch bald würde sie große Schwester werden und einen kleinen Bruder bekommen. Darauf freute sie sich sehr, auch wenn sie jetzt wusste, dass sie dann teilen müsste, was ihr wiederum nicht so gefiel. Leicht legte die Halbfee ihre Hand, auf ihrer Mutter ab und spürte das Treten ihres Bruders. „Mama er hat mich getreten!“ „Bedanke dich bei ihm, wenn er auf der Welt ist“ trat Palladium in das Zimmer. „Nein wirst du nicht Linnea“ stellte Flora klar, da Linnea gerne auf ihren Vater hörte und vor allem, wenn es darum ging, sich zu rechen. „Erzähl ihr doch nicht immer so etwas“ beklagte Flora sich weiter, doch weder Linnea noch Palladium hörten ihr zu. Sie kicherten lieber herum und machten hinter ihrem Rücken Blödsinn.
 

Auf dem Weg nach Alfea hatte Linnea nur eine wichtige frage die sie quelle und sie beschäftigte. „Sind da auch andere Kinder, mit denen ich spielen kann?“ „Ich weiß nicht, vielleicht“, antwortete Flora sehr wage und offen. „Also soviel ich weiß, hat einer des Schulvorstands auch eine Tochter, möglicherweise ist sie ja auch dabei“ erklärte Palladium, was das Mädchen natürlich freute. Zum ersten Mal wieder in Alfea, sah Linnea das große Schulgebäude noch immer als gigantisch und rissig an. Sie kam sich so klein vor und schwach. Einige Feen -gruppen saßen auf dem Rasen oder unterhielten sich am Schulbrunnen. Sie waren ihr gar-nicht so unähnlich, doch hatte keine von ihnen, solche spitzen Ohren wie sie. Linnea war kein schüchternes Mädchen mehr wie früher sie hätte gerne mit diesen älteren Mädchen gespielt, doch sie waren ja aus einem Grund hier. Sie folgten dem langen Schulfluren und kamen zum großen Saal. Weiter hin an der ihrer Mutter geblieben, sah Linnea sich um und blickte zu einer Frau, mit weißem Haar und einem freundlichen Lächeln, die auf sie zu kam. „Schön, dass ihr gekommen seid“ sprach sie und beugte sich dann runder, zu der halb Fee. „Hallo Linnea, na kennst du mich noch?“ nun doch wieder ein wenig schüchtern, schüttelte das Mädchen ihren Kopf und hielt Floras Hand fester. „Ich bin Fachagonda, die Direktorin von Alfea“ Die alte Frau hielt Linnea die Hand hin, die das Kind dann auch nahm und begrüßte sie noch einmal. Alles gezeigt bekommen wurde Linnea schnell langweilig und die Lust auf das alles verflog. Doch gerade als sie anfangen wollte zu quengeln, hörte sie ein Lachen. Es klang, wie das Lachen eines anderen Kindes. Mit Reh Augen fragte Linnea ihre Mutter, ob sie herumlaufen dürfe im Saal, da sie ein anderes Kind gehört hatte. Flora hatte nichts dagegen, solange sie nur im Saal blieb war schließlich nichts dabei, sie sollte diesen nur nicht, einfach verlassen. Sofort flitzte Linnea los und suchte, wo sie nur konnte. Als sie unter einem Tisch nach sah, der mit einer Weißen Tischdecke überdeckt war, glaubte sie bereits sie hätte sich das lachen nur eingebildet. Sie hielt Kiki vor sich und sprach mit ihr eben. „Warum hast du nicht gesagt, dass da nichts war? Das ist nicht sehr nett“ „Mit wem redest du?“ hörte Linnea hinter sich und drehte sich haitisch um. Ein rosa haariges Mädchen in einem Perl blauen -kleid sah sie mit verwunderten Lila Augen an.
 

„Ich spiele mit Kiki“, sagte Linnea, während sie ihren Bären zeigte. „Kann ich mit spielen?“ Wortlos Nickte Linnea und stellte sich dann auch vor. „Ich heiße Linnea und du“ „Ich bin Vivien“ zusammen krochen sie wieder vom Tisch vor und überlegten, was sie spielen konnten, als Vivien Linneas Ohren auffielen. „Du bist ja eine Elfe“ „Ich bin eine Halbelfe, meine Mama ist eine Fee“ gerichtete Linnea das Mädchen. „Meine Mama ist auch eine Fee. Ich mag deine Ohren die sind hübsch“ Durch den Saal dann gerannt, bemerkten die beiden Mädchen nicht, dass sie bereits herausgelaufen waren und nun durch die Flure rannten, bis sie auf eine Gruppe von Alfea Schülerinnen zu liefen. Vor ihnen gestoppt, waren diese jedoch nicht gerade nett. „Ist hier ein Kindergarten oder warum seit ihr halben Portionen hier?“ Vivien sah betroffen zu Boden sagte kein Wort, während die Feen um sie standen. „Hey, hört auf!“ Linnea ließ sich nicht einschüchtern und sah die Mädchen finster an, was mit ihrem süßen kleinen Gesicht, leider nicht so gefährlich aussah. „Und wenn nicht was willst du dann machen?“ „Ich hole sonst meinen Papa“ die Feen konnten Linnea noch immer nicht ernst nehmen, bemerkten dann aber die Ähnlichkeit, der kleinen mit ihrem Professor. „Las uns gehen Linnea“, bat Vivien die Halbfee, die die Feen noch immer böse anstarte. „Du bist die kleine von Professor Palladium, der kleine Mischling“ unsicher sah Linnea die Mädchen an, die sie auslachten und sich über sie lustig machte. „Ich bin kein Mischling!“, rief sie, wusste jedoch nicht was das war. „Doch du bist ein Mischling, deine Mutter ist eine Fee und dein Vater ein Elf.“ „Hast du überhaupt Feen Kräfte?“ Lachten sie weiter und ignorierten, wie sich das kleine Mädchen fühlte. Linnea weiter geärgert, nahm eine der Feen, Linneas Bären und wollte diesen aus ihrer Hand reißen. „Vivien hilf mir!“, forderte Linnea ihre neue Freundin auf, was diese auch tat. Zusammen an dem Bären gezogen, ließen die nähte des Kuscheltieres nach und Kiki wurde auf grausame weiße geköpft. Der watteartige Inhalt quelle heraus und ein teil dessen verteilte sich auf dem Boden, während Linnea einen schmerzen Schrei losließ und die Feen erschreckte. Den Rest des Bären los gelassen, machten sich die Feen aus dem Staub, bevor sie doch noch Ärger bekamen.
 

Linnea beim einsammelt von Kiki geholfen, gingen sie wieder zurück und wurden dabei von ihren Eltern abgefangen. „Linnea, wo wart ihr?“ Wort los, weil ihr die stimme, dazu fiel etwas zu sagen nach dieser für sie schrecklicher tat, zeigte sie ihrer Mutter lediglich das verbrächen. Vivien über nahm das Reden dann und erzählte was passiert war und das die Mädchen, die dies getan haben, weg gelaufen waren, nach dem Linnea schrie. Doch nicht alle hatten Verständnis für das Verhalten des kleine Mädchen, im gegen -teil, einige waren erschüttert, dass sie so die Kontrolle über ihre Gefühle verlor und das nur wegen eines Spielzeuges. Unter diesen waren auch Viviens Eltern, die ihre Tochter von Linnea weg nahmen und es aber auch nicht lassen konnten einen Kommentar zu bringen. „Wegen eines solchen belang losen Ding, eine solche Welle zu machen, ist das zu glauben?“ „Aber die waren richtig fies Papa“ erklärte Vivien, was jedoch nichts nützte. „Vivien, sei still, du wurdest nicht gefragt.“ Flora nahm das kaputte Kuscheltier an sich und versicherte Linnea, dass sie es zu Hause wieder reparieren könnte und sie aufhören könnte traurig zu sein. Linnea weinte jedoch nicht nur deswegen, es waren auch die Worte der gemeinen Feen und das sie überhaupt so fies gewesen waren. Die Halbfee hatte eine Menge aufsehen erregt, dass sich nur langsam wieder legte und für gesprächs-, Stoff sorgte, was Flora zwar völlig egal war, Palladium jedoch in eine blöde Lage brachte. Würde er mit seiner Tochter Schimpfen, würde Linnea nur noch mehr weinen und Flora wäre ebenfalls wütend auf ihn. Würde er aber nichts tun käme er vor den anderen als unfähiger Vater vor, der sich von seinem Kind auf der Nase herumtanzen lässt. Und was würde dies über seine Arbeit sagen oder seiner Kompetenz. Er hoffte Linnea würde ihm verzeihen und Flora würde ihn verstehen, als er das Mädchen zum Aufhören zu weinen animierte und ihr mit strenger Stimme sagte, sie wäre zu alt, als dass das sie ständig weinen könnte. Linnea tat jedoch das, was sie immer tat und gab wieder Wort. Es war normal, dass sie dies tat und auch durfte, sie durfte sich immer rechtfertigen, wenn sie etwas ungerecht fand. Doch nun war dies nicht erwünscht und der Elf verbot ihr den Mund. Weil Linnea die jedoch nicht gewohnt war, sprach sie weiter und wirkte natürlich bei jedem anderen, wie ein ungehorsames und zickiges Mädchen. Palladium nahm den zerstörten Bären und entschied kurzerhand, dass die noch vierjährige ohne hin zu alt dafür wäre und lieber daran arbeiten sollte ihre Kräfte zu erwecken. Völlig vor den Kopf gestoßen, schüttelte Flora den Kopf. „Was soll das denn jetzt?“ „Linnea hat bisher noch keine einzigen Anzeichen von Magie gemacht. Sie braucht mehr Förderung dabei und …“ „Und was?“

, fragte Flora nach und wusste genau worauf das hinausging, was sie mit allen mitteln verhindern würde. „Sie sollte hier bleiben, sie braucht mehr grenzen“ „Dann solltest du öfter zu Hause sein.“ Dem Elfen konnte Flora kontra geben, wenn es um ihre Kinder ging und würde dies auch immer tun. „Was ist mit diesen Mädchen die Linneas Bären kaputt gemacht habe, kommen die einfach so davon?“ „Ich weiß doch nicht wer die waren außerdem sollte ich, denen vielleicht danken.“

Für Flora unglaublich. Sie hob ihre Tochter hoch näherte sich Palladium und warnte ihn netterweise vor, heute lieber nicht heim zu kommen und in Alfea zu bleiben. Mit Linnea auf dem Arm ging die Fee dann.
 

Zu Hause hatte sich Flora für ihre Tochter beruhigt und hatte sie Bett fertig gemacht. Die kleine halb Fee kroch schon einmal ins Bett und wartete nur noch auf ihren Nachtkuss. Flora telefonierte noch behielt jedoch die Fassung, während sie mit Palladium sprach. Dennoch was passiert war und was er zu seiner Tochter sagte, wollte er ihr dennoch gute Nacht sagen, was Flora auch guthieß, Linnea sollte nicht darunter leiden und musste wissen, dass er sie noch liebte. Doch als Flora dem Mädchen das Telefon hinhielt und ihr sagte, dass es ihr Vater war, Lende sie es ab mit ihm zu reden. Palladium sollte spüren wie verletzt sie war und das sehr tief. Flora wusste selbst langsam nicht mehr weiter, sie Verlies das Zimmer ihrer Tochter wieder, sagte ihr jedoch, sie würde gleich wieder zu kommen und ihr gute Nacht sagen. Ihre Gefühle sprangen hin und her, sie war sich nicht mehr im Klaren, ob sie sauer war oder traurig oder enttäuscht. Für die Fee war das alles zu viel, doch nur über ihre Leiche, würde sie zu lassen das Linnea wieder dahin gehen müsste, wo sie nicht hin wollte, was sie auch genau so Palladium sagte. Jedoch war er anderer Meinung dabei und warf Flora vor, sie würde Linnea nicht fördern wollen. Palladium musste einfach das letzte Wort haben und erklärte ihr, er würde erst einmal in Alfea bleiben um runder zukommen. Die Fee konnte dagegen nicht viel sagen, nahm es eben an und lag dann auf.
 

Kaum hatte sie Aufgelegt, ging es der Fee noch Schlächter, doch nicht nur wegen Palladium. Sie spürte einen schrecklichen Schmerz und befürchtete schon das schlimmste. Kaum konnte sie sich auf den Beinen halten und stützte sich am Tisch ab. Sofort wieder das Telefon gegriffen rief Flora dieses Mal ihre Mutter an. Es klingelte kurz und dann ging Alyssa ran.

„Mama, ich glaube das Baby kommt“ Alyssa kam sofort rüber, schnappte sich ihre Tochter und ihre Enkeltochter, die noch in schlaf-Klamotten war. In den geburts-, Raum durfte Linnea nicht, sie musste draußen warte, was für sie eine endlose Warterei war. Immer wieder kam Alyssa raussah nach dem Mädchen und rief dabei immer wieder Palladium an, der jedoch nicht ran ging. Vor ihm stieß Rhodos noch dazu und sah nach Linnea, die daran dachte, dass sie jetzt Kiki mehr als zuvor gebraucht hätte. Ein letztes Mal versuchte Alyssa es, ihren Schwiegersohn zu erreichen und sprach ihm dann auf den Anrufbeantworter, bevor sie dann wieder zu Flora ging.

Große Schwester

Da waren wir also: Ich, mit gerade einmal Vierjahren, wartete darauf, dass mein Vater wieder zurückkam, weil meine Mutter meinen Bruder bekam, und das viel zu früh. Mein Vater hatte sich den falschen Tag ausgesucht, um mit meiner Mutter streit zu haben und in Alfea zu bleiben. Meine Oma versuchte mehr fach, ihn zu erreichen und hinterließ ihm auch eine Nachricht. In den Armen meines Opas eingeschlafen, bemerkte ich nicht wie mein Vater endlich aufkreuzte. Als er die Nachricht meiner Oma endlich las, beeilte er sich wieder Nachhause zukommen, doch wirklich gefreut hatte er sich nicht. Es war noch zu früh um ohne angst zu sein. Mein kleiner Bruder wäre zu früh und das könnte schreckliche folgen haben, eine davon wäre das er dies nicht überleben würde oder er und unsere Mutter. Als Ich wieder wach wurde, sah ich meinen Vater, der lief nervös auf und ab ging. In das Zimmer, in welchem meine Mutter sich befand, durfte er nicht, was ihn nur noch mehr verunsicherte.
 

Als er sah, dass ich wach wurde, näherte er sich mir, als er mich ansah. „Alles gut meine kleine“, sagte mein Vater mir, obwohl er sich damit nur selbst beruhigen wollte, während er seine Hand auf meinen Kopf legte. Ich glaubte ihm zunächst, doch dies sollte sich noch ändern. Es fühlten sich wie endlose stunden an, als ich mit meinem Vater wartete und darauf hofften, dass alles schon gut gehen würde. Endlich, nach drei nicht enden wollenden stunden, öffnete sich die Tür. Sofort sprangen wir auf und sahen zu meiner Oma, die eine kleine minzgrüne Decke in ihren Armen trug. Vorsichtig übergab sie diese meinem Vater, der es wortlos betrachtete.
 

Nicht wissend was ihn da so berührte, lief ich zu der noch offenen Tür und wagte einen blick hinein. Mehrere Leute liefen hektisch um her, riefen sich dinge zu und vesperten mir den Blick auf das Bett, in welchem meine Mutter lag. Ein kurzer Moment entstand eine Lücke und ich hatte so Sicht auf das Bett. Von meiner Mutter sah ich erst nicht viel, doch als die Sicht freier wurde und ich mich auf Zehnspitzen stellte, erkannte ich zumindest ihr Gesicht. Sie war so Blass und an ihr klebte Blut. Ein Anblick das ich nicht verstand und schon gar nicht hätte sehen dürfen. „Mama!“, schrie ich laut und rannte zu ihr, wo ich dann ihre Hand griff, die schwach vom Bett runder hing. Meine Oma und auch mein Vater hörten mich natürlich auch, und trugen mich dann aus dem Zimmer wieder raus, wobei ich meine Mutter dann komplett sah. Sie lag gerade da, ihr einer Arm von der Bettkante runder hängen lassen und eine weiße decke über sich gelegt, die mittlerweile mehr rot als weiß gewesen war. Ihre Augen geschlossen gehalten, sah sie mich nicht und drehte sich auch nicht zu mir, als ich sie ein weiteres Mal rief. So wie sie da lag, konnte ich mir nicht mehr vorstellen, dass aus einer Fee eine Blume werden könnte, wenn sie stirbt. Wieder draußen, wollte ich nur noch wieder rein. Ich war mir sicher, dass mich keiner von ihnen verstehen konnte. Ich musste zu ihr, denn nur dann würde es meiner Mutter besser gehen. Als ich rausgeholt wurde, zog meine Oma die Tür zu und verhinderte so, dass ich noch einmal hereingehen könnte. Weiterhin weinte ich und klammerte mich an Papa, der selbst auch keine Ahnung hatte, was los war und was genau mit Mama ist. Mit nassen Augen und Wangen, sah ich zu der Decke, die mein Vater noch im Arm hielt und sah in ein kleines und rundes Gesicht. Ein kleines, hilfloses Baby mit braunen Haaren und vereinzelten hellen Strähnchen, lag dort in einer Decke eingewickelt, mit noch fest verschlossenen Augen. Er war gerade mal so groß wie eine Puppe, mit denen ich immer spielte, doch dies war ein Lebewesen das atmet und ein schlagendes Herz hatte, genauso wie ich.
 

Mein Vater sagte mir, mit zitternder Stimme, die er dennoch versuchte zu verbergen, dass dies mein Bruder sei und das ich auf ihn aufpassen sollte, da ich seine große Schwester wäre. Nickend versprach ich dies und wischte meine tränen vom Gesicht. Im nächsten Moment spürte ich nur noch seine Umarmung und sah meinen Bruder ganz nah bei mir. Er war so klein und sah auch so hilflos aus. „War ich auch so klein?“, fragte ich. Mich wieder angesehen lächelte Papa und während er mir sagte, dass ich mich hinsetzen sollte, gab er mir meinen Bruder auf den Schoß. „Nein, so klein warst du nicht“ „Und wie heißt er?“ wollte ich neugierig wissen, während ich ihn ansah. Papa wollte gerade zögernd antworten, als die Tür wieder aufsprang und meine Oma eingekreist wurde, von Ärzten. Aufmerksam hörte ich hin als sie sprachen und sah in dessen Richtung. Alleine saß ich mit meinem Bruder da, als unser Vater zu ihnen stieß und ebenfalls wissen wollte was los ist.
 

„Keine angst, alles wird gut“, sagte ich zu dem Baby auf meinem Schoß, dass langsam anfing zu quengeln. Von dem weinen überfordert, hatte ich angst das es auch meinem Bruder, nicht gut ging. „Papa!“ Mein Vater nahm ihn wieder an sich und angst davor gehabt etwas falsch gemacht zu haben, entschuldigte ich mich. „Das muss es nicht, du hast nichts Böses getan, mach dir keine Gedanken“ stumm nickte ich und kuschelte mich an die beiden, um nicht das Gefühl zu haben, alleine zu sein. „Ist Mama tot?“, fragte ich mit Tränen in den Augen und schniefender Nase. Mit seiner Hand strich Papa über meinen Rücken, sah in meine glasigen Augen, die randvoll mit tränen waren und schon ganz rot waren, während er mir sagte, dass Mama noch lebte und wir bald zu ihr dürften. Erleichtert, wie eines großen Fells, fiel es uns von der Seele und gleichzeitig lächelten wir uns an. Oma streckte ihre Hand nach mir aus und führte mich langsam in das Zimmer, zu meiner Mutter. Mein Vater folgte uns, zusammen mit meinem Bruder und gab mir damit genügend kraft weiterzugehen.
 

Das Zimmer war Dunkel, die Vorhänge waren weit zugezogen und es herrichte eine dicke und stickige Luft dort. Eine junge Frau in Weiß öffnete dann jedoch die schweren Vorhänge und drückte die großen Fenster auf. Das Licht der Morgensonne schien wider hinein und erhellte den Raum. Sanft hörte man den Gesang der Vögel und das Rascheln der Blätter, die vom Wind getragen wurden. Zum Bett bestürmt, griff ich die Hand meiner Mutter, nach dem ich mich von der Hand meiner Oma riss. „Linnea nicht so doll“ versuchte mein Vater mich zu stoppen, doch nichts hätte mich aufhalten können, um zu meiner Mutter zu gehen. Die Hand von Mama gehalten und diese angesehen, spürte ich das vertraute Streicheln auf meinem Kopf. Voller Erwartung sah ich auf und blickte in das sanfte Lächeln meiner Mutter, die zu mir schaute. Papa näherte sich auch ganz vorsichtig und händigte das noch immer eingewickelte Baby ihr aus. Endlich sah auch sie ihn und konnte ihn in ihren Armen halten.
 

Überglücklich sagte unsere Mutter mir auch noch mal, dass ich nun eine große Schwester sei und immer gut auf ihn aufpassen sollte, gerade weil er so klein war. Zu ihnen ins Bett geklettert, kuschelte ich mit ihnen und berührte dabei die noch winzige Hand meines Bruders, die jedoch schon fest zugreifen konnte und meine Finger nicht wieder hergeben wollte.

Unsere Eltern beschlossen auch endlich ihm einen Namen zu geben. Efall, benannt nach unserem Urgroßvater, weil er nie aufgab und für das gute und die Familie kämpfte.
 

Als ich ihn weiter betrachtete und daran dachte, dass er nun auch zu unserer Familie gehörte, öffnete er zögernd die Augen und mit seinen grün strahlenden Knopf Augen, hätte ich schwören können, dass er mich anlächelte.

Die grusel- Nacht (Part 1)

Wer mich nicht kennt, muss wissen, ich hasse es mich zu gruseln oder angst zu haben, heute so wie damals. Gewitter, Blitze, Stürbe, gruselige Geräusche wie: Hexen Gelächter und Gespenster spucken, sind dinge die ich weder sehen, noch hören will. Doch kommen wir nun zu meiner schlimmsten Erfahrung als Kind, nämlich während ich mit meiner Schwester Linnea alleine war und das am Grusellisten Tag im Jahr, der Grusel-Nacht.
 

Die Grusel-Nacht, welche in Lynphea ein wichtiger Feiertag ist, um die dunkle Magie und Kreaturen fernzuhalten, war noch nie mein lieblings-, Feiertag, doch wenigstens hatte ich es immer irgendwie geschafft mich davon zu drücken. Doch an dieser Grusel-Nacht hatte ich Pech. Und das in so vielen Hinsichten. Es begann alles am frühen Morgen, und das war um

sechs Uhr.
 

„Efall, steh auf, es ist morgen“ weckte meine Mutter mich, während sie mir sanft über die Wangen strich und mir einen Kuss auf die Stirn gab.

Dies tat sie immer, jedoch aus einem guten Grund, weil ich oft Fieber habe und schnell krank werde und meine Mama es so früh genug wissen muss, ob alles gut mit mir ist. Doch heute ging es mir gut und ich hatte keiner leih beschwerten.

Zögernd und blinzelnd öffnete ich meine Augen. Als das Licht der Sonne jedoch in meine Augen strahlte, zog ich die Decke wider über mich und flehte Mama an, mich doch noch schlafen zu lassen. Dies kam für sie jedoch nicht in Frage. Es war ohnehin immer eine Tortur mich vom Bett raus zu holen, da ich es liebte zu schlafen oder mich wie eine Katze einzurollen, um es warm und kuschelig zu haben. Bei meiner Mama konnte ich aber auch diese Diskussion führen, was bei meinem Vater nicht ging. Er hatte dabei kein erbarmen und ließ mir nie eine Wahl. Doch heute weckte mich ja zum Glück meine Mama und das hieß, ich musste nur lange genug mit meinen Augen klimpern. Heute brachte mir dies jedoch nicht, ich musste aufstehen und da brachte auch kein flehen und betteln.
 

Nachdem ich es aus meinem Bett geschafft habe, kam ich in unser Frühstückzimmer. Hinter mir quälte sich auch meine Schwester vorwärts und zog hinter sich ihren Teddy Bären. Ihn nur an einer Pfote gehalten, hing der Rest wie ein nasser Sack auf dem Boden. Ihre Augen gerieben, sah Linnea schließlich in das Zimmer und mit auf gerissenen Augen, stürmte sie zum Tisch. Nur den Wind gespürt, den sie verursachte, sah ich den Grund für ihre freute.

Unser Vater war wieder da und verhielt sich mit Linnea so, als wäre er nie weg gewesen.

Sie umarmten sich und meine Schwester lachte, als hätte sie gerade ein Geburtstags-Geschenk bekommen. Ich hingegen, stand wie versteinert da und starrte meinen Vater auch nur unsicher an. Es fühlte sich immer komisch an, wenn er da war und alle so taten als wäre das normal.

„Efall, hallo mein großer, na wie geht es dir?“ sprach er plötzlich zu mir, doch antworten konnte ich nicht. Es fühlte sich auf einmal an, als hätte ich einen Klos im Hals, der verhinderte, dass ich etwas sagte. Aber warum sollte ich auch, schließlich war ich immer da! Wenn es ihn wirklich interessieren würde, wie es mir geht, wäre er immer bei uns/ dann wäre er bei mir.

Zurückhaltend lief ich wortlos um den Tisch herum zu meiner Mutter, versteckte mich hinter ihrem Bein und klammerte mich da an ihr fest. Ich konnte ihre Blicke alle spüren und vergrub daher, mein Gesicht tief im Rockzipfel meiner Mutter. Langsam sah ich wieder auf und blickte mit starkem Arten, in das vor mir erschiene Gesicht meines Vaters. „Hey Efall, was ist los mein Schatz?“, fragte er erneut und fuhr mit seiner Hand, über meine kleinen Finger, die sich fest an meiner Mutter klammerten. Noch immer sagte ich nichts und klammerte mich an meiner Mama weiter fest, bis sie sich zu mir runder kniete und ich in ihre Arme schlüpfen konnte. „Ich schätze er hat nicht besonders gut geschlafen, es hat auch die ganze Nacht gewittert“, erklärte sie meinem Vater, der dies einfach hinnehmen musste. Ein wenig tat es mir auch leid, doch er war selbst schuld daran, zumindest hatte ich mir dies so eingeredet.
 

„Mama, was ist das für ein Zettel?“, fragte Linnea, während sie schon am Frühtücken war und einen schwarz-, orangen Zettel auf dem Tisch entdeckte. Mit einem Brot im Mund hob sie den Zettel hoch und lass diesen wären dessen durch. Plötzlich sprang sie auf, wedelte mit ihrer Hand, in der das Papier war und rief voller Begeisterung los. „Das ist eine Einladung, für eine Grusel-Nacht Party!“ Schnell war das Teame also gewechselt worden, vor allem für Linnea, die fasziniert die Einladung anstarrte. „Ja ist es, aber wir gehen da nicht hin“ erklärte unsere Mutter, lies mich runder und entnahm meiner Schwester den Zettel wieder, aus ihren Händen. Doch dies konnte Linnea nicht einfach so akzeptieren. „Warum nicht? Die Party findet auf Solaria statt, der glamouröste Planet überhaupt. Und zudem werden wir von der Kron-Prinzessin persönlich eingeladen. Bitte Mama wir müssen da hin“ „Linnea nein, die Party ist nichts für Kinder. Stella veranstaltet solche Feiern immer, außerdem gehen die bis spät in die Nacht und da, sollt ihr schon lange im Bett sein“ Es war nicht zu übersehen, dass Linnea dies nervte und sie gerne trotzdem hingegangen wäre. Doch mit ihren acht Jahren hing sie genauso hier fest wie ich. Nur machte mir das nichts aus.

„Das ist so gemein“, beklagte sie sich dennoch weiter, in der Hoffnung unsere Eltern doch noch umstimmen zu können. „Linnea -liebling, ihr seit noch zu jung dafür und es währen ohnehin, viel zu langweilig für euch.“ Was unser Vater sagte, stimmte, doch hatte er in meinen Augen kein Recht, dies zu bestimmen. „Wir machen unsere eigene kleine Feier hier und dann könnt ihr auch noch herausgehen, was sagt ihr dazu?“ Linnea war von der Idee unseres Vaters einverstanden, ich hingegen wollte gar nicht herausgehen, wenn es dunkel wird, ich wollte lieber in Ruhe in meinem Zimmer sein und spielen, und die Nacht schnell hinter mich bringen.
 

Als ich versuchte meiner Mutter zu erklären, dass ich auf Süßes oder saures keine Lust hatte,

sprang plötzlich die Tür auf und ein grelles und brennendes -licht überflutete den Raum regelrecht.

Schnell hielt ich mir die Augen zu und vermied es, in das strahlende Licht zu sehen. Nach einer Weile ließ es nach und eine blonde Dame betrat das Zimmer, die unglaublich laut sprach und noch viel schriller war.

„Flora, süße, hast du mich vermisst? Sag schon, du hast mich vermisst, hab ich recht?“

Linnea sah weniger irritiert aus wie ich und stürmte auf die Blondine zu, als würde sie diese kennen. Was sie auch tat. „Tante Stella!“ Während meine Schwester in ihre Arme sprang, versuchte ich mich unauffällig hinter meiner Mutter zu verstecken, was jedoch, wie immer, nicht klappte.

Sie entdeckte mich doch und kam weiter auf uns zu. Nur meine konnte sie noch davon abhalten mich auch durch zu-kuscheln wie meine große Schwester. „Stella, was tust du hier?“ „Ich wollte sichergehen, dass alle Winx auch die Einladung bekommen haben. Die anderen haben mir versichert, dass sie auch kommen, du bist die letzte“ „Stella, das ist wirklich toll von dir, aber das geht nicht“ erklärte Mama, doch nun bettelte auch Linnea wieder. „Mama bitte“ „Linnea, das ist nichts für Kinder“ das ging ewig so weiter, bis unsere Eltern einknickten, weil Stella sie ebenfalls überredete. „Das ist schon ok, sie können mit kommen. Musa und Bloom kommen auch mit ihrer Familie, ist doch klar. Es wird ihnen gefallen. Überall wird es geschmückt sein und Musik geben, zum Tanzen“ „Ich weiß nicht, was denkst du Palladium?“ Unser Vater sah uns kurz nachdenklich an und schien sich dann auch ganz sicher zu sein.

„Es wäre vielleicht ganz lustig für die beiden und dort sind ja auch noch andere in ihrem Alter“

Der Optimismus meines Vaters war bemerkenswert, doch Spaß haben, an einem solchen Ort, mitten in der Grusel-Nacht? Da hatte ich so meine Zweifel.
 

Trotz aller Bemühung meinerseits, gingen wir am Abend doch nach Solaria. Wir betraten einen großen Saal, dessen Lichter in Gold und Orange strahlten. Über der hohen Decke hingen weiße Spinnen-weben, Spinnen und Fledermäuse herunter. An den steten standen Skelette und große Kürbisse mit gruseligen Gesichtern, die von ihnen mit einer Kerze leuchteten. Das restliche Licht war unglaublich empfinden und am Boden schwebte leichter Nebel auf. Ketten gekapert und Hexen lachen war leise zu hören, so wie auch das Heulen eines Wolfes.

Schnell klammerte ich mich an meine Mutter und ließ sie erst einmal nicht mehr los.
 

Der Saal war schon gut gefühlt und einige Kinder rannten auch schon dort umher. Neugierig sah ich ihnen zwar nach, doch jetzt zu ihnen hingehen, traute ich mich nicht. Linnea war da viel mutiger, sie konnte es kaum abwarten, sich alles anzusehen. Sobald unsere Mutter ihr die Erlaubnis gab, verschwand Linnea und ließ mich bei unseren Eltern zurück. „Efall, willst du dich nicht auch ein wenig umsehen mit deiner Schwester?“ Sofort schüttelte ich meinen Kopf und sah meinen Vater dabei so an, als hätte er mich gefragt, ob ich in ein dunkles und kaltes Loch springen wollte. Was war das denn auch für eine Frage? Ich wollte lieber bei Mama bleiben, denn da war ich sicher. Es kamen allmählich immer mehr Gäste, doch wirklich Spaß hatte ich noch immer nicht. Erneut drängte auch mein Vater, doch mal mit Linnea mir zugehen und Spaß zu haben, was ich zwar tat, doch gleich wieder bereute. Während Linnea mit den anderen lachte und tanzte, stand ich nur daneben und fühlte mich, als wäre ich hier komplett fehl am Platz. Unsicher sah ich umher und erschreckte als ich eine der Fledermäuse auf den Kopf gefallen bekam, die sich von der Decke gelöst hatte. Vor Schreck schrie ich und rannte los. Weit kam ich nicht, da ich gegen Linnea schlug und an ihr abprallte. Alle sahen mich verwundert an und meine Schwester hob genervt, die Papier Fledermaus von meinem Kopf hoch. „Das ist doch keine echte“, klagte sie und legte diese in meine Hände. Es fühlte sich schrecklich an wie Linnea zu mir war, ich dachte immer sie wäre für immer an meiner Seite, doch jetzt hatte sie wohl kein Interesse mehr daran, meine große Schwester zu sein.
 

Sie ignorierten mich und hatten auch keine Lust mit mir zu spielen. Ich hatte dann auch keine Lust mehr und ging auf die Suche nach meiner Mama, doch vor lauter Leuten und dem Nebel konnte ich kaum jemanden erkennen. Weiter gelaufen, stieß ich an drei Damen, die dann unfreundlich zu mir runder sahen. „Verschwinde du kleine Ratte“ interessiert sah ich sie an und blickte, wie in einer trohs in ihre Augen. Die eine hatte eine schrecklich finstere Aura und ihr Blick war tief und dunkel. Die zweite hatte einen pulsierenden Blick und ihre Augen wirkten verrückt und skrupellos.

Bei der letzten musste ich nicht einmal in die Augen sehen, um zu spüren, wie eiskalt sie war.

„Was willst du denn noch, verschwinde kleiner!“ keifte die eine mit dem kalten Eis- blick. Die anderen standen daneben und lachten. Sie lachten wie Hexen und meine Nackenhaare richteten sich, vor Angst auf. „Ihr … ihr seit Hexen“ stammelte ich und konnte mich kaum bewegen. Sie kamen ein wenig näher und streckten ihre langen Fingernägel nach mir aus. Vor Schreck wisch ich nach hinten aus und stolperte, doch bevor sich noch einmal nach mir fassen konnten, sprang ich auf und rannte von den drei Hexen davon, zu Linnea zurück. Bei meiner Schwester, stieß ich als allererstes mit ihr zusammen, riss sie mit mir zu Boden und landete auf ihr. „Was ist denn los mit dir?!“ stieß sie mich weg und richtete sich wieder auf, während die anderen ihr lachen nicht zurückhalten konnten. „Da sind Hexen und die sind hinter mir her“ versuchte ich zu erklären, doch keiner nahm meine Wahrung ernst. Vor allem meine Schwester, stellte mich als Feigling dar und sagte, dass hier alle verkleidet sein und hier keine echten Hexen wären. Ängstlich und vorsichtig sah ich um mich herum und suchte drei, die jedoch nicht mehr zu sehen waren. Keiner glaubte mir und Linnea hatte mich wieder alleine gelassen. Zögernd ging ich weiter, spürte jedoch, wie mein Herz raste und meine Angst stieg, so ganz alleine zu sein mit dem Gedanken, dass da drei Hexen sind, die mich

suchen. Während ich lief, wechselte die Musik zudem auch ständig und piepste krausem in meinen Ohren.
 

Endlich erblickte ich meine Eltern. Eilig rannte ich los, doch als ich näher an ihnen ran kam, starten sie bewegungs- los nach vorne. Und jeder der hier war, tat es ihnen gleich. Was ich auch tat, sie bewegten sich kein Stück. Ihre Augen waren leer und sie schienen mich auch nicht zu erkennen, noch mich zu bemerken. Erschrocken trat ich zurück und sah mich erneut um.
 

Langsam schlich ich mich nach vorne und entdeckte dort die fürchterlichen Hexen, die etwas mit der Musik gemacht haben, so das alle von unter ihrer Kontrolle waren. „Ich wusste doch, dass das keine verkleideten Frauen waren“, sprach ich zu mir selbst und sah unter den anderen Gästen Linnea und die anderen Kinder. Sie waren ebenfalls nicht beeinflusst und wanken mich auch zu ihnen. Als ich ihnen zu laufen, wollte jedoch, trafen die Blicke der Hexen auf uns. „Warum sind diese Kinder nicht in unserem Bann!?“ „Das ist ja komisch“ „Was sollen wir jetzt machen?“ „Darcy, Stormy, schnappt sie euch, die machen sonst unseren Plan zunichte“, schrie die eine und hetzte die anderen auf uns. „Efall!“ Zu Linnea gerannt, versperrte mir eine der Hexen jedoch den Weg und griff meinen Arm. Zitternd starte ich die düstere Hexe an, die ihre Hand vor mein Gesicht hielt und etwas von dunkler Magie murmelte. Um mich die Finsternis gespürt, vernebelte sich meine Sicht. Vollgepackt mit Angst, floss aus meinen Augen eine kleine Träne, die über meine Wangen auf den Boden tropfte. Wo die Träne landete, schoss nun ein gigantisches Blatt, dass die Hexe umgriff und festhielt. Wieder frei, lichtete sich meine Sicht wider und ich sah zu meiner Schwester, die zu mir rannte. Noch immer nicht verstanden was gerade passiert, stand ich auf und packte die Hand von Linnea die meine fest in ihrer drückte. „Ich lass dich nicht alleine“, versicherte ich ihr und sah zu den anderen Hexen. „Ich bleibe auch bei dir“ versprach Linnea mir dann auch und stellte sich weiter vor mich, um mich zu beschützen.
 

„Verschwindet ihr bösartigen Hexen!“ „Warum denn? Der Spaß hat doch gerade erst angefangen“ antwortete die eine Linnea und feuerte mit einem Blitz auf aus. Zurück geworfen worden, öffnete ich zögernd meine Augen und sah in die elektrisierenden Augen der Hexe, die mich gerade mit ihren Blitzen schocken wollte, die aus ihren Händen sprühten.

Ich versuchte noch sie von mir fern zuhalten, doch dass sie wohl um einiges stärker war als ich, muss ich glaube nicht sagen. Von ihren Blitzen geschockt, ließ sie mich auf den Boden knallen und vor Linnea liegen.

Die grusel- Nacht (Part 2)

Von der fiesen Sturm-Hexe angegriffen worden, fiel Efall vor mir auf den Boden. Verängstigt sah ich zu den Hexen, die uns gegenüber standen und hämisch lachten. Zitternd trat ich mit meinen Füßen zurück und versuchte so, weit genug von den Hexen wegzubleiben. „Verschwindet ihr Hexen, ihr seid hier nicht willkommen“ traute ich mich schließlich zu sagen. Beeindruckt waren diese davon jedoch nicht und nutzten ihre Dunkelmagie dafür, alle hypnotisierten Gäste auf uns zu hetzen. Überfordert sah ich mich um und stand mit denn anderen eingekesselt in dem dunklen Saal. Bei mir waren nur noch: Luca, Rina-Lee und Jazz. Und als Kinder hatten wir nicht gerade gute Chancen, gegen alle anzukommen, geschweige-den gegen einen.
 

Der künstliche Nebel verdeckte bereits unsere Knie und streifte mit einem kühlen Hauch über unsere Beine. So kalt und erdrückend, dass es einem die Stimme verschlug, wurde es im Saal. Die anderen und ich waren zusammen gepfercht, wie wilde Disteln in einem engen Garten. Hecktisch sahen wir uns um, doch die Erwachsenen, die auf uns zu gingen, schienen noch immer nicht Heere über ihre Körper zu sein. Weiter führte mein besorgter Blick zu Efall, der noch immer da lag und vom Nebel verschlugen wurde. An mich geklammert stand die rot-Haarige Jazz neben mir und petzte vor Angst ihre Augen fest zusammen. Ihre Devise, was sie nicht sah, existierte auch nicht. „Das ist nicht echt, es ist nicht echt, ich liege im Bett und wache gleich auf“, murmelte sie leise vor sich hin. Luca hatte ebenfalls aufgegeben, so zu tun als hätte er keine Angst und zuckte jedes Mal zusammen wen er sich umdrehte. Voller Mut und ein wenig zu viel selbst bewusst sein, war Rina-Lee. Sie war wohl die Mutigste, doch auch die leichtsinnigste und auch diejenige die alles alleine machen wollte. Team -arbeit war ihr ein Fremdwort. Wir waren wirklich ein Haufen von ungleichen Kindern, doch waren wir alle im selben Blumentopf gefangen.
 

Meine Siecht war versperrt, doch konnte ich zwischen den Schritten der Erwachsenen, plötzlich meinen kleinen Bruder erkennen, der mühevoll versuchte sich aufzurichten. Erleichtert und besorgt zugleich, wollte ich augenblicklich zu ihm, doch war die menge vor uns noch immer, ein zu großes Hindernis. Efall aus den Augen verloren, erstarren alle erprobt und rührten sich keinen Zentimeter mehr. Ein lautes und hohes Kreischen erschreckte uns und ließ unsere Augen noch größer werden als zu vor. Efall hatte sich auf eine der drei Hexen gestützt und sich an ihren Rücken geklammert.
 

Wild schwang sie sich hin und her um ihn abzuschütteln, bis sie ihn mit ihren langen Fingernägeln, an den Fingern, packte und von sich riss. „Du bist sogar noch nerviger als eine Ratte, die wissen wenigstens wann sie verloren haben!“ zornig stieß sie ihn zu Boden und während sie ihn mit ihrem eiskalten Blick ansah, war die andere wieder kurz davor Efall erneut einen Blitz schlag zu verpassen. Doch noch einen würde mein sowieso schon angeschlagener Bruder nicht überleben.

In meinem Kopf spielte sich, wie ein Film der Tag seiner Geburt ab und ich erinnerte mich wider daran, was ich damals meinem Papa versprach. Ich würde immer auf ihn achten und ihn beschützen, denn ich bin seine große Schwester und wenn alles verloren scheint, haben wir noch immer uns.
 

In meinen Augen funkelte das Licht der Blitze und mein Verstand, setzte aus als diese los gefeuert wurden. Wie eine große Schock-welle aus magischer Energie brach aus mir heraus und brach denn angriff der Hexe ab. Um mich wurde es warm und meine Füße Verliesen den Boden auf dem ich gerade noch stand. Ich konnte diese gewaltige Magie weder lenken, noch konnte ich sie beenden, ich hatte keinerlei Kontrolle über sie. Es war, als wäre sie unkontrollierbar und als würde sie mich beherrschen. Über Magie hatte ich ja auch keine Ahnung, weder wie sie zu benutzen war, noch wie man diese beendet. Ich ließ diese Kraft mich benutzen und gab mich dieser hin, was jedoch zu einem schrecklichen Fehler wurde.
 

Angewurzelt und wie versteinert, sahen die drei Hexen zu der unkontrollierten Kraft und stellten auch sofort fest, dass dies auch genau das war. Meine Kräfte wurden durch einen tiefen emotionalen Grund erweckt und war noch eine unbändige-kraft, die kontrolliert werden musste. So viel Magie auf einmal hätte mich auch zerreißen können und so fühlte sich dies auch an, also ließ ich zu, dass die unkontrollierte Magie Besitz von mir nahm. Die drei Hexen um kreisten mich und erschufen ein Hexen Zirkel, um meine Magie an sich zu nehmen. Denn eine noch so voller Chaos bestückten Macht war, die noch unkontrolliert ist, kann eine Menge Schaden anrichten und in den Händen der Hexen, würde diese zu einer unbändigen schwarzen Magie werden.
 

Meine Magie währte sich gegen die drei und feuerte gegen diese durch mich. Was genau ich tat weiß ich nicht, ich fühlte nur wie die Kraft durch mich strömte und richtete diese Magie, die sie so gern wollten, gegen sie selbst. Mündlichkeit und schwäche, wie schmerzt, spürte ich scheinbar von außen her keine, doch innerlich war ich am Ende. Die Hexen gaben jedoch einfach nicht auf und versuchten es weiter, bis … ein Teil der Magie von mir, sich abspaltete, an ihnen vorbeizog und auf meine Freunde zu flog. Mehrere Teile taten es dieser Kraft gleich und traf, eine der Hexen, eine Lampe und ein Fenster. Das Fenster zersprang in tausend kleine Teile und klirrte noch mal beim Aufprall auf den festen Boden. Die Lampe zerschlug es und das Licht, welches sie gemacht hatte, ehrlich mit ihr. Die eine Hexe fiel zu Boden und mit ihrem ausschalten waren alle aus ihrer Kontrolle wieder frei. Langsam schwebte ich wieder auf den Boden mit meinen Füßen und kam wider zu mir.
 

Ich hielt mir den Kopf und konnte mich an nichts richtig erinnern, doch als ich Efall sah, wollte ich nur zu ihm. Bevor ich bei ihm war, waren auch schon unsere Eltern bei ihm. Unsere Mutter hielt ihn ganz doll fest, ich spürte diese tiefe Angst in mir und hörte meine Stimme fragen: „Ist er … Tod?“

Meine Augen konnten, die vielen Tränen, nicht mehr halten und so floss eine nach der anderen über meine Wangen herunter. Mein lautes, verzweifeltes schniefen gehört, blickte Papa zu mir, der zu mir stürmte und mich glücklich in die arme nahm. Richtig sprächen konnte ich nicht, geschweige denn fragen, ob Efall noch am Leben war. Ich konnte nur weinen und mich an meinen Papa klammern. Eine weitere Person schloss sich uns an und als ich nach sah, erblickten meine Augen Mama und Efall, die mich beide ansahen. Sofort umarmte ich meinen Bruder der außer ein paar Kratzer, blauen Flecken und schrammen gesund war und vor allem noch lebte. „Ich werde dir absorbiert immer und alles glauben, egal was du mir sagst. Und wenn du mir sagst, dass ein Monster unter deinem Bett ist, werde ich da runder krabbeln und es verscheuchen“, versprach ich überglücklich und.
 

Doch der Schreck war noch nicht vorbei, denn eine Person gab es noch, dass meine Magie zum opfer fiel. Ein lauter Schrei, voller Schmerz und Quallen ertönte, während wir uns freuten, dass es uns gut ging. Aufgesprungen, liefen wir eilig zu dem Schrei und würden diesen Anblick nie mehr vergessen. Eine der Freundinnen meiner Mutter, beugte sich kniend über Rina-Lee und drückte diese fest an sich. „Musa?“, fragte meine Mutter nur zögernd, als sie zu ihr wollte. Doch dies ließ die schwarz haarige Fee nicht zu. Sie drehte sich zu uns, ihr Kajal vollkommen verschmiert und ihre Augen bereits rot, schrie sie nur und hatte auch jedes recht hier zu. „Verschwinde, verschwinde mit deiner Monster Tochter. Wenn ich euch jemals wider sehe, schwöre ich dir, Flora, werde ich für nichts garantieren!“ Ihre Worte taten dennoch weh, auch wenn ich ihr das Wichtigste in ihrem Leben nahm. Ich spürte die Ernsthaftigkeit hinter ihren Worten, als Papa seinen Arm vor mich hielt und mich ein Stück zurückhielt, auch um im letzten Augenblick, mich beschützen zu können.
 

Rina-Lee konnte ich nur schwer erkennen, jedoch nicht, weil sie so gut verdeckt wurde von ihrer Mutter, sondern weil meine unkontrollierte Magie sie nicht einfach nur traf, sondern sie auch in gewisser Weiße entstellte. Die Magie hatte dafür gesorgt, dass aus Rina-Lee Pflanzen aller Art sprossen und sie so töteten. Ihr Körper wurde bröselig wie Erde und fiel immer mehr in sich zusammen, und das alles während sie in den Armen ihrer Mutter lag, die nichts dagegen tun konnte, außer es mit anzusehen.
 

Ich war wahrhaftig ein Monster, wie konnte ich zulassen das ich jemanden so etwas antue, wie konnte es sein, dass meine Magie jemanden tötet? Ich wollte diese Kräfte nicht, ich wollte sie nie, ich habe es mir nicht ausgesucht. Alles würde ich tun, um diese loszuwerden.
 

Wieder schrie Musa meiner Mutter zu, dass wir verschwinden sollten und dass dies ihre letzte Wahrung war. Mit meiner Schuld bewusst, sah ich meinen Papa an, zu dem ich mit zitternder Stimme, sagte, dass es mir leidtat und ich das alles nicht wollte. Meine Worte jedoch fanden keine wirklichen Ohren und alles, was ich sah, lag in Trümmern. Hassten mich nun auch meine Eltern oder hatten sie Angst vor mir? Ich konnte mir nichts erklären, und doch war ich mir sicher, wie könnten sie mich jetzt noch lieben, jetzt wo ich ein scheußliches Monster war. Sie würden mich nun bestimmt weg schicken, verjagen oder mich anders loswerden wollen.
 

Gesprochen habe ich bis wir wider Zuhause waren nicht mehr, ich wollte alles nur schnell hinter mich bringen und war bereit für meine Strafe. Zu Hause bat mich mein Vater noch mal in mein Zimmer zugehen, was ich widerwillig tat und mich dort auf mein Bett saß. Einprägend sah ich mich um und verabschiedete mich schon von allem, bis Mama und Papa schließlich hereinkamen. Ich hatte sogar angst zu atmen, was dachten sie wohl nur über mich? Sie waren bestimmt enttäuscht und ihre Liebe zu mir war, erlischt. Doch als sie anfangen wollten zu reden und Papa sich vor mich knien, fing ich erneut an zu weinen. „Es tut mir leid, ich wollte das nicht! Bitte ich will nicht weg, ich hab … ich hab angst“ Mama drängte sich zu mir und wisch mir Tränen noch vor Papa aus dem Gesicht und redete mir, mit ihrer sanften stimme zu. „Das wissen wir, Glockenblümchen. Wir würden auch nie etwas anderes denken als das“ Überglücklich fiel ich ihr um den Hals und presste mich an sie. Mein Vater strich mir über den Kopf und erklärte mir, dass ich dennoch lernen musste die nun erwachte Magie in mir zu kontrollieren müsste. Unsicher nickte ich, doch in Wahrheit, wollte ich diese Kräfte niemals widerstehen, spüren oder nur von ihnen hören, sie waren ein Teil eines dunklen Kapitels meines Lebens, welches ich nur vergessen wollte.
 

Wer das alles auch vergessen wollte, war Efall der ebenfalls zu uns kam und noch große Angst hatte.

Jedoch nur vor den Hexen und nicht vor mir. Er erzählte auch unseren Eltern noch einmal was genau passiert ist. Dass er die drei entdeckt hatte, keiner ihm glauben wollte und dass sie alle unter ihrer Kontrolle hatten. Efall erzählte ihnen auch, dass ich es war, die ihn geredet hatte und dass die Hexen versuchten mir meine Kräfte zu stählen. Er hatte ja keine Ahnung was dies für mich bedeutete, denn dadurch kam unser Vater auf die Annahme das die Hexen der Grund für das Unglück waren, wären sie nicht gewesen wäre das alles nicht geschehen. Es hätte jedem passieren können, unglücklicher weiße geschah es jedoch mir und beendete das kurze Leben von Rina-Lee.

Unkontrollierte Magie

Der weite Himmel wurde von dunklen Wolken bedeckt und lies Regen, wie Wasserfälle auf die Erde fallen. Helle Lichter zierten den verdunkelten Horizont und erhellten diesen ein Stück. Laute Schläge ertönten von oben und polterte noch eine Zeit lang in den Ohren. Der Regen rieselte weiter auf den Boden und sorgte dafür, dass die Erde nass und mit Matsch bedeckt war. Zwischen all diesen Geräuschen, waren Schritte zuhören, die durch den Schlamm gingen und durch große Pfützen. So schön die Klänge auch waren, so unheimlich und doch passend war dieses Wetter auch.
 

Vor dem Palast von Lynphea verstummten die Schritte und vor dem Tor, hielt eine vermummte Gestalt inne. Der regen hatte diese völlig vernässt und das Wasser tropfte schon, von dessen dunklen Mandel her-runder. Den Palast noch eine Weile angestarrt, wurden auch zwei Wachen, auf die Gestalt aufmerksam, die diese mit einem Taschenlampen-Schwenker, auf diese verscheuchte.
 

Von dem allem nichts mitbekommen, war die königliche Familie mit ihren eigenen, unerwarteten Problemen beschäftigt. Linnea hatte sich seit ihrer Ankunft im Schloss, nicht mehr aus ihrem Zimmer getraut, aus angst wieder jemanden zu verletzen. Ihre Eltern sorgten sich um sie und befürchteten, dass ihre Tochter durch dieses Ereignis, ihr Lachen und ihre Freude verlieren würde.

Hin und her gelaufen, überlegte Flora, wie sie Linnea helfen könnte und machte damit jedoch ihren Ehemann völlig nervös, durch ihr auf und ab gehen, der ihres Sohn nah an sich gedrückt auf dem Arm hielt. Der kleine und vollkommen erschöpfte Efall, war von dem Abend völlig erschöpft und hatte es nicht geschafft, noch länger seine Augen aufzubehalten.
 

„Flora, jetzt bleib doch mal stehen“, bat Palladium die Fee, die besorgt um hersah. „Ich kann nicht. Diese Hexen haben meiner Tochter weiß gemacht, sie hätte jemanden verletzt!“ „Unserer Tochter, es ist immer noch unsere Tochter“, korrigierte der Elf sie und versicherte ihr auch, dass Linnea viel stärker sei, als irgendjemand es ahnen könnte. „Linnea wird es schaffen, ihre Magie zu beherrschen. Sie wird lernen, dass ihre Kraft andere auch beschützen kann und dies kein Fluch ist, sondern eine Gabe, die ihr gegeben wurde, um anderen zu helfen.“ Flora war sich dessen dennoch unsicher und wollte daher lieber noch einmal, mit der achtjährigen sprächen. Palladium stellte sich ihr auch nicht in den Weg, Flora wusste, was sie tat und vor allem, wenn es um ihre Kinder ging, hatte sie immer die richtige Eingebung. Nicht zu -letzt auch, weil sie sie auch die meiste Zeit mit ihnen verbrachte und sie die beiden einfach so besser kannte als er, was der Elf oft genug zu verdrängen versuchte. So gab er sich jedoch auch immer extra viel Mühe, wenn er mal zu Hause bei ihnen war, um mit Linnea und Efall Zeit zu verbringen, was jedoch auch nicht immer so funktionierte, wie er sich dies erhoffte. Linnea sah er immer an, wie verständnisvoll sie war und wie sie damit umgehen konnte, was jedoch Efall zu fehlen schien. Dass der kleine halb Elf ganz anders war als seine Schwester, war nicht zu übersehen. Er hielt sich zurück und auch für Palladium war es offensichtlich, dass sein eigener Sohn ihn teilweise als fremden ansah. Dadurch waren diese Momente, in denen Palladium seinen Sohn im Arm hielt, eine Seltenheit und etwas ganz Besonderes für ihn.
 

Palladium druck ihn in sein Zimmer, legte ihn in sein Bett und deckte ihn dann anschließend zu. Er setzte sich noch einen Augenblick den ihn an sein Bett, während er den kleinen halb Elfen ansah und über seine weichen und rosigen Wangen strich. Leicht war seine Temperatur Gestiken, was an dem aufregenden Tag gelegen haben könnte oder an seiner oft auf tretenden Krankheit, die der halb-Elf seit seiner Geburt hatte.

Manchmal fühlte es sich an, als würde er seine Familie im Stich lassen, wenn er nach Alfea ging. Ganz besonders vor Efall, fühlte er sich immer noch schuldig, da der kleine halb Elf, nach Palladiums siecht nur seinetwegen, so früh auf die Welt kam und dadurch auch noch Krank wurde. Wie sollte er ihm denn also jetzt noch, ein guter Vater sein? Mit diesen Fragen quälte sich der Elf jeden Tag selbst und machte es sich selbst immer schwerer, daran zu glauben, dass Efall ihn je als Vater sehen würde. Das Fieber des kleinen halb Elfen wurde immer stärker, doch anstatt nun in Panik aus-zu brechen blieb Palladium ruhig und organisiert. Er wusste was Zutun war, und so nahm er ein Tuch, einen Eimer, mit kaltem Wasser und tauchte das Tuch in dieses hinein. Er tupfte das feuchte Tuch, um das Gesicht und auf die Stirn seines Sohnes, um das Fieber so runder zu kühlen.

Eine gefühlte Ewigkeit, war Palladium bei seinem Sohn und sah dem kleinen Elfling, beim Schlafen zu, auch um sicherzugehen, dass er nur schlief und noch immer atmete. Langsam und vorsichtig näherte sich Palladium seinen Sohn, hielt seine Stirn an seine und schloss dann seine Augen.

„Ich werde immer für dich da sein.“
 

Während Palladium sich also um das wohl befinden von Efall kümmerte, war Flora bei Linnea, die auf ihrem Fensterbrett saß und dem Regen beim Fallen, auf die Erde zu sah. Behutsam näherte sich die Fee ihrer Tochter und setzte sich ihr gegenüber. Das Mädchen sah nur widerwillig zu ihrer Mutter und machte sich dabei ganz klein. Ihre Beine nah an sich gezogen und mit ihren Armen umschlungen, brachte die halb-Elfe nur leise Worte von sich.

„Du hast mir gesagt, wenn Feen sterben, würden sie zu Blumen werden, doch Rina-Lee … sie wurde zu keiner Blume“„Nein, das wurde sie nicht, da hast du recht“ entgegnete Flora ihrer Tochter. „Das Leben und das Ende davon, ist um einiges komplizierter. Niemand weiß was danach kommt, daher ist es wichtig das leben so lange es geht zu genießen und …“ „Wie soll ich das denn noch machen jetzt? Ich habe das Gefühl, nicht das Recht zu haben, jemals wieder Glück oder Freute spüren zu dürfen“, erklärte Linnea und sprang dabei auf, um ihren Worten noch mehr Ausdruck zu verleihen. „Das ist nicht wahr mein Blümchen, du darfst und musst Glück und freute haben. Es ist nicht deine Schuld“ Linnea spürte die Hände ihrer Mutter an ihren Schultern, die sie dort festhielten. Die halb-Elfe war jedoch überzeugt davon, nicht mehr froh sein zu dürfen und sehr wohl schuld an Rina-Lee's Tod zu sein. „Linnea tu dir das nicht an, gib dir nicht die schuld an etwas worüber zu keine Kontrolle hattest“ „Aber was ist, wenn es wieder passiert und ich dir weh tue oder Papa oder Efall?!“ fragte Linnea aufgewühlt. Ihre Tochter in den Arm genommen, merkte Flora sofort, wie diese sich ganz feste an sie presste und genau das widergebraucht hatte (Nähe). „Dann lernst du einfach wie man die Magie kontrolliert, ich werde dir dabei helfen“ versprach Flora ihr und strich ihrer Tochter, die ängstlichen Tränen vom Gesicht.
 

„Komm meine kleine Glockenblume, es ist jetzt schon spät und lange Zeit fürs Bett, wir reden morgen weiter“ Linnea ließ sich ins Bett bringen und kuschelte sich tief in ihre Bettdecke ein, sodass nur noch ihre grünen Augen zusehen waren. „Gute Nacht Mama“ „Gute Nacht, meine süße“,

vorsichtig schloss Flora die Tür, nachdem sie das Licht ausgeschaltet hatte und das Zimmer ihrer Tochter verlassen hatte. Obwohl die Fee noch mal mit Linnea jetzt gesprochen hatte, machte sie sich weiterhin Sorgen um sie und hatte nicht wirklich das Gefühl etwas bei ihr bewirkt zu haben.

Noch immer in Gedanken versunken, sah Flora nochmal nach Efall und öffnete leise die Tür in sein Zimmer. Das Licht des Ganges schien leicht in den Raum hinein und zum Bett des kleinen Jungen. Bei ihm Palladium, in dessen Armen er feste schlief und an den sich Efall gekuschelt hatte. Sich den beiden genähert weckte die Fee vorsichtig den Elfen und achtete darauf, dass ihr Sohn weiter schlief.

„Liebling, wach auf“, lachte Flora leise und sah ihren Elfen an, der sich langsam wider aus dem Bett bewegte. „Efall hatte wieder Fieber, aber keine Sorge, es ist wieder etwas abgeklungen und es geht ihm wider besser“, versicherte er ihr, als Floras Augen vorsorge wider größer wurden.

Flora war schließlich bei Efalls Erkrankungen immer sofort Panik und sorgte sich auch immer schnell um ihn. Sie hatte einfach unglaubliche Angst, dass ihm oder auch Linnea, etwas zustoßen könnte und reagierte daher auch bei Efalls Krankheit immer etwas über. Daher war es ihr um so wichtiger, dass Palladium auch da war, der ihr die Angst und die Sorgen ein wenig nehmen konnte.
 

Das Zimmer zusammen verlassen, zog der Elf die Tür vorsichtig zu, jedoch nicht ohne ein letztes Mal zum Bett zu sehen, in welchem sein Sohn friedlich weiter schlief.

„Wie geht es Linnea?“, fragte Palladium hoffnungsvoll, nachdem sie aus dem Zimmer des Halbelfen waren. Jedoch musste Flora ihn vertrösten und erklärte ihm, dass das Mädchen noch Angst hatte und dies womöglich auch noch so bleiben würde.

Dies hatte sich der Elf schon gedacht und dennoch etwas anderes erhofft, von Flora zu hören.

„Aber sie ist einverstanden damit, dass wir ihre magischen Kräfte zu kontrollieren versuchen“, erklärte Flora ihm. Auch wenn Palladium höchstes vertrauen zu seiner Fee hatte, war er dennoch unsicher, ob ihr vorhaben so gluck sei. „Bist du dir sicher, Flora, dass du das machen willst? Es könnte …“ „Das ist mir bewusst, aber Linnea braucht unser Vertrauen dabei, sonst glaubt sie womöglich, wir hätten Angst vor ihr oder ihrer Magie“ Palladium wusste, dass er seine Frau von diesem Vorhaben, nicht abbringen konnte, er konnte sie nur unterstützen und seine geliebte Tochter, so wie auch seinen kleinen Sohn. „Flora, ich werde da sein“ mit großen ungläubigen Augen, sah Flora den Elfen an und glaube zu nächst etwas falsch verstanden zu haben. „Palladium, nein, das musst du nicht tun“, versicherte Flora ihm und schüttelte dabei durchgehend den Kopf. „Das weiß ich, aber ich will es“, versprach er ihr, während er ihre Hand hielt und sie dabei liebevoll ansah.
 

Der nächste Morgen begann für Linnea und Efall gleich, sie wachten verschlafen auf, rieben sich ihre Augen und standen dann vom Bett auf. Im langen Flur trafen die Geschwister aufeinander und betraten zusammen das frühstücks-Zimmer. Ungläubig sahen die beiden dort, zu ihrem Vater, der noch immer da gewesen war. „Papa, du bist ja noch da!“ freute sich Linnea und rannte strahlend auf ihn zu. Efall hingegen war skeptisch, warum sollte ihr Vater jetzt noch da sein? Diese Frage beantwortete jedoch schon ihre Mutter, während sie Efall hochnahm. „Euer Vater hat beschlossen, einige Zeit hier zu bleiben“ „Wirklich?“ fragte Linnea lächelnd, während sie auf den Schoß des Elfen sprang. „Ich möchte einfach, auch wider mehr Zeit für euch haben und bei euch sein. Darum habe ich mir jetzt eine Auszeit von der Arbeit genommen“ Linnea war mehr als überzeugt und liebte diese Überraschung, ihres Vaters. Efall hingegen genoss diese Neuigkeit mit Vorsicht, konnte es jedoch auch nicht verheimlichen, wie sehr er sich eigentlich freute. „Hilfst du mir dann auch, meine Kräfte zu kontrollieren, Papa?“, fragte Linnea mit Engels Stimme und funkelnden Augen, die denen ihrer Mutter so ähnlich war, dass Palladium ihr womöglich keinen Wunsch abschlagen hätte könnte. „Wenn du es willst, werde ich dir gerne helfen“ Linnea hätte sich nichts mehr gewünscht als dies und kam auch aus dem lächeln gar-nicht mehr heraus.
 

Das Trainieren ihrer frisch erwachten Magie jedoch, erwies sich als schwieriger, als sich die kleine Halbfee es vermurtet hatte. Trainiert wurde im Schloss-Garten, umgeben von Gebüschen, Blumen, Bäumen und anderen Pflanzen. Linnea sollte die Natur um sich herum spüren und eins mit dieser werden, was so noch um einiges leichter ging. Kleine Funken mit grünen Blättern sprühten aus ihren Händen und ließen sich nicht kontrollieren. Noch zu ungestüm und hektisch bewegte Linnea sich, während sie von ihrem Vater Anweisungen erhielt. „Magie und ganz besonders Feen -magie, ist fest mit den Emotionen verbunden“, erklärte Palladium seiner noch ungeduldigen Tochter. „Du darfst keine Angst vor ihr haben, sie ist ein Teil von dir. Also konzentriere dich auf die kleine Knospe in meiner Hand und sorge dafür, dass sie zu einer Blume wird“, forderte Palladium Linnea nun auf, die ihre Arme und ihre Hände vor die Knospe hielt und diese mit halb zugekniffenen Augen an starte. „Es passiert nichts“, klagt sie weiter und hielt weiter ihre Arme drückend nach vorne.

„Konzentriere dich darauf, wie die Blume aus der Knospe wächst. Wie die Blätter sich richten und die Blüten ihre Form annehmen. Du musst jeden Schritt, bis zur fertigen Blume, in deinem Inneren sehen und auf die Knospe übertragen.“ Frustriert das es ihr nicht gelang, lies die halb- Fee ihre Arme wider runder baumeln. „Ich schaff das nicht“ „Es erfordert eben sehr viel Übung und es klappt eben auch nicht immer beim ersten Mal“ versuchte der Elf das Mädchen zu motivieren. „Was macht ihr?“, verwundert sah Palladium zu Efall, der neugierig am Rand stand und ihnen zu gesehen hatte. Der kleine halb-Elf schwang seinen Oberkörper hin und her während er mit seinen Füßen fest am Boden stehen blieb. „Deine Schwester versucht ihre Magie zu beherrschen“ „Darf ich zu sehen?“, fragte er, mit großen Kulleraugen. Als wäre dies selbst verständlich nickte Palladium und zeigte Linnea erneut die Knospe, die sie zu blühen bringen sollte. Efall stellte sich näher zu ihnen und sah zu der sich nicht rührenden Knospe, die in der Hand seines Vaters lag. „Ich bekomme das nicht hin!“, beschwerte sich die halb- Fee erneut, während sie mit ihrem Fuß auf die Erde stampfte. Ohne einen Gedanken darüber zu verlieren, starrte Efall schließlich zu der noch geschlossenen Knospe. Diese nur angesehen, begannen seine Augen zu leuchten und aus der Knospe richtete sich ein kleiner Sprössling, mit einem kleinen Blatt. Dies ebenfalls bemerkt, sah Palladium seinem konzentrierten Sohn zu, ohne ihn abzulenken oder ihn darauf anzusprechen. Er ließ den jungen weiter machen, sah ihm jedoch genau zu um eingreifen zu können. Ein weiteres Blatt erstreckte sich hervor, bevor Efalls Augen zu leuchten aufhörten. Keine Ahnung was gerade passiert war, sah Efall seine Schwester und seinen Vater an, die ihn überrascht anblickten.
 

„Ist was passiert?“, fragte der halb-Elf überrascht. Die von Efall verursachte Ablenkung genutzt, versuchte Linnea es auch noch mal. Sie starrte den Spross an, doch als sich bei ihr noch immer nichts tat, fragte sie sich, warum es denn bei ihrem kleinen Bruder klappte, jedoch nicht bei ihr. Linnea plackte diese Frage und für einen kurzen Moment, war sie eifersüchtig. Er war doch viel jünger als sie, warum fiel es ihm so leicht? Das durfte nicht sein. Sprach sie in sich, während sie die Pflanze ansah. Plötzlich reagierte diese jedoch, als hätte sie Linnea verstanden und wuchs unkontrolliert hinauf. Die Pflanze wucherte sich durch den Garten und zerdrückte alles, was sich ihm näherte. Palladium hielt seinen Arm vor Efall und schützte ihn vor den wild wachsenden Wurzeln. „Linnea, ruf die Pflanze zurück!“, rief der Elf seiner Tochter zu, die überfordert und wie eingefroren da stand. „Ich kann nicht, ich weiß nicht wie“ verängstigt von der Situation, kullerten dem Mädchen wider die tränen und sie hob zitternd ihre Arme, um die Pflanze zu stoppen, die jedoch nicht auf ihre befehle reagierte. Linneas Verzweiflung war nicht zu übersehen, und so stoppte Palladium das Pflanzen -monster selbst, bevor es noch mehr zerstörte oder noch jemanden verletzte. Diese Situation zeigte der Jungen halb- Elfe nur noch einmal, dass sie es einfach nicht konnte aber auch keine Kontrolle über ihre Kräfte hatte.
 

„Ach du liebe Tulpe, was ist denn hier passiert?“ lief Flora in den Garten und traute sich kaum zu fragen. „Mama“ stürmte Efall auf sie zu und klammerte sich an sie. „Linnea hat ein Pflanzen- morsten gemacht“, erzählte der kleine junge, was der halb Elfe jedoch gar-nicht passte. „Das ist so gemein“ „Linnea, das macht nichts, du bekommst es noch hin“ versuchte Palladium seine Tochter aufzumuntern, doch diese hatte sich bereits Entscheidern. „Nein, ich hasse es und ich will auch keine Fee sein!“ verwundert und überrascht, sahen Flora und Palladium ihre Tochter an. „Linnea du kannst es dir nicht einfach wegdenken, keine Fee mehr zu sein, nur weil es gerade schwerer ist. Es wird immer ein Teil von dir sein, weil …“ Weiter ließ die halb-Elfe ihren Vater aber nicht erklären und fiel ihm sofort ins Wort. „Es soll aber kein Teil von mir sein!“ Linnea hatte ihren Standpunkt klar gesagt und ihren Eltern offen gesagt, was sie dachte, auch wenn ihr nicht ganz klar war, was sie damit ausdrückte. Palladium war es bewusst und ihm gefiel dies gar-nicht, denn Linnea war eben eine halbe Fee und sollte dies auch nicht verbergen, vor allem, weil sie so ihre Magie nicht Unterkontrolle bringen würde. Auch wenn es ihre Seite war, die Linnea von sich stieß, wollte Flora ihre Tochter dennoch unterstützen.

Eigene Wege

Linnea hatte sich entschieden und wollte sich auch nicht länger damit auseinandersetzen, wo ihre Feen Hälfte herkam. Für ihren Vater, war dies unfassbar, dass sie einfach den leichten Weg gehen wollte. Vor allem sorgte er sich um das Mädchen, dass sie dadurch nie lernt, ihre Magie richtig zu kontrollieren.
 

Es kehrte langsam wider Normalität ein und Linnea entkam ihren magischen Übungen immer wieder. Ihr Bruder hingegen lernte diese Dinge gerne und überraschend schnell. Oft war der Junge mit seiner Mutter im großen Gewächshaus und ließ sich dort, von ihr alles zeigen. Sie erzählte ihm, welche Pflanzen wo wuchsen, welche Besonderheiten sie hatten und benötigten. Einige brauchten viel Licht, wenig Wasser und auch ganz viel stille. Andere wiederum wuchsen und blühten nur in der Nacht und benötigten daher silbernes Mondlicht. Efall war fasziniert von all dieser Vielfältigkeit und wollte, so wie seine Mutter, auch die Pflanzen und die Natur um sich herum verstehen können. Den jungen halb Elf auf ihren schoss gesetzt und vorsichtig seine kleinen Hände nach vorne gestreckt, zeigte Flora ihm, wie er die Pflanzen zum Wachsen bringen könnte. Mit weit auf gerissenen Augen sah Efall auf die immer größer werdende Blume und staunte darüber, dass er so etwas überhaupt konnte. „Konzentriere dich auf die Blume, du kannst durch deine Finger spüren, wie die Pflanze, langsam wächst und schließlich erblüht“ die Anweisungen seiner Mutter befolgt, gelang es ihm eine Blume vollständig erblühen zu lassen. „Du hast es geschafft“ freute sich Flora mit ihrem Sohn, der freudestrahlend auf Sprung und um die kleine Pflanze hüpfte. „Ich kann es, ich kann es!“ jubelte er stolz. So stolz wie auch seine Mutter auf ihn war. Lachend schnappte sich Flora ihren kleinen Sohn, zog ihn auf ihren Schoss und alberte noch eine weile mit ihm herum.
 

Wohl und behütet, lag Efall bei Flora und sah zu, wie sie kleine Blüten blätter über ihn schweben ließ. Sachte hörten sie das Plätschern eines Baches, der dort zwischen den Pflanzen versteckt lag. Auch leises Vögel Gesang war zu hören, die hoch oben von den Bäumen kamen. Das wohlige und schöne beisammen sein wurde jedoch unterbrachen, als prompt die Tür zum Gewächshaus auf gerissen wurde. Erschrocken sah Efall auf, so wie auch seine Mutter. Flora stellte den halb Elf neben sich, richtete sich auf und fragte schließlich die rein-geplatzten Wachen, was dies zu bedeuten hatte. Noch immer war Flora ruhig und freundlich, jedoch auch ernst und bestimmend, was Efall sehr beeindruckte. Seiner Mutter nacheifern gewollt, stellte der Junge sich gerade hin, um auch so königlich wie seine Mutter sein zu können.
 

„Prinzessin, entschuldigt die Störung, doch ihr habt Besuch“ Neugierig wer dies sein könnte, ging Flora mit Efall an der Hand zurück ins Schoss. In der großen Empfangshalle eingetroffen, hielt Flora für einen Moment inne, als sie dort die Silber-Blonden locken sah, welche locker über ihre Schultern hingen, ihre Haut war noch immer, wie vom Mond- geküsst und Puppenhaft. „Hallo Flora“, sprach die Elfe. „Mama, wer ist das?“ „Wir kennen uns eigentlich schon Linnea. Ich bin deine Tante Athris aber du warst damals noch zu klein um dich jetzt noch daran zu erinnern“, erstaunt sah Linnea die Elfe an. „Athris, was verschafft uns die Ehre?“, fragte Flora freundlich hielt ihre freute jedoch zurück. „Ich muss dich um einen gefallen bitten Flora“, entgegnete die Elfen Prinzessin ohne viele Worte zu verschwenden.

Eilig und gehetzt kam auch Linnea nun neben ihrer Mutter an und stellte sich zu Efall. „Du bist zu spät“ informierte der halb-Elf seine Schwester, die ihr an stupste. „Das weiß ich selbst, sei still“ „Schubs mich nicht“, klagte der vierjährige und drückte Linnea von sich weg. Die Geschwister begannen weiter zu zanken und schubsten sich gegenseitig hin und her. „Hör jetzt auf“, klagte Efall wider und sah seine Schwester unsicher an, die heute jedoch sehr leicht reizbar war und schnell genervt. „Heul nicht so -rum!“ „Linnea!“, ermahnte Flora schließlich ihre Tochter. „Sei nicht so gemein zu deinem Bruder“, schmollend übergesetzte Linnea ihre Arme und sah provokativ um her.

Die halb-Elfe wollte wohl nicht nur, ihre Feen gähne versteckten, sondern auch ihre Mutter so wie auch ihren Bruder, von sich emotional fernhalten, eine Entscheidung die, das Mädchen wohl unüberlegt durchführte. „Was ist los, warum wurden wir hergerufen?“ stieß nun auch Palladium dazu, der, so wie auch seine Frau, sehr überrascht über Athris Besuch war, als er die Elfe sah. „Athris, was verschafft uns denn, deinen überraschenden Besuch?“ „Das gesamte Elfen-Königreich benötigt deine Hilfe, Palladium“, verwundert sahen Efall und Linnea ihren Vater an und warteten auf eine Reaktion von ihm. „Wir sollten das vielleicht nicht hier klären“, schlug Flora vor und führte die Elfe dann in einen Raum, der extra für solche Dinge vorgesehen war. Die Kinder bat sie in ihre Zimmer zu gehen, da diese Gespräche sie auch nur gelangweilt hätten. Athris hatte für Flora und Palladium auch keine guten Nachrichten, ihr erscheinen hatte politische gründe und diese sollten vor allem Palladium betreffen.
 

„Also noch mal, nur dass ich es wirklich verstanden habe. Du willst das Palladium (der Vater meiner beiden kleinen Kinder), zurück nach Gondolin geht, um die Königsgarde anzuführen?“ fragte Flora entsetzt. Athris konnte die Sorge der Fee verstehen, doch musste auch sie an das Wohl ihres Reiches denken. „Ich würde ihn nicht darum bitten, wenn es nicht einen anderen weggeben würde, doch durch die noch schwere Verwundung seines Vaters, bleibt uns nichts anderes übrig. Flora, ich muss dich darum bitten, Palladium für diesen Kampf gehen zu lassen. Da er durch die Heirat mit dir, nicht mehr an das Königreich der Elfen gebunden ist und ich ihm keine Befehle erteilen kann, du jedoch schon“ Flora gefiel das alles dennoch nicht, es war ihr nicht geheuer. Was wäre, wenn ihm etwas passieren würde und er nicht zurückkehren könnte? Sie musste an die Zukunft ihrer Familie denken. Als Flora die Bitte von Athris ausschlagen wollte, sprach ihr jedoch Palladium dazwischen, der schließlich auch ein mit Sprache recht hatte und eigene Vorstellung von dem allen hatte. „Ich werde es tun“, sprach der Elf entschlossen und vermied es dabei seine Frau anzusehen. Mit großen und erschrockenen Augen sah Flora ihn an. Athris war ähnlich erschrocken, freute sich jedoch auch. „Was denkst du dir dabei?!“ Überrascht sah Palladium zur Fee, die ihn kurz darauf daran erinnerte, dass sie zwei Kinder hatten, die ihn verlieren könnten, würde er dort auf dem Schlachtfeld sterben. Doch dies enterte nichts an seiner Endscheidung. „Linnea und Efall sind auch Elfen und sie sollen wissen, dass auch Gondolin ihre Heimat ist und dass wir auch dieses beschützen“ „Tu das nicht“ bat Flora den Elfen. „Verbiete es mir nicht Flora, du weißt ich würde es dennoch tun." Flora gab sich schließlich geschlagen und willigte ein, auch wenn es ihr ein ungutes Gefühl verschaffte. Palladium sollte dennoch Linnea und Efall selbst sagen, was sein Vorhaben war, dies wollte sie nicht tun, die beiden sollten es von ihm erfahren. Linnea und Efall nahmen die Neuigkeiten auch gut auf, vor allem die halb- Elfe fand das sehr spannend und wollte auch das ihr Vater ihr alles erzählte, wenn er wider da war.
 

Bei der Verabschiedung, war Linnea noch immer der festen Überzeugung ihr Vater würde nur ein paar Tage oder höchstens ein Monat weg sein, weswegen für sie das alles nicht so schwer war. Flora wusste wie gefährlich es wirklich war, sagte jedoch nichts darüber, um ihre Kinder nicht zu ängstigen. Der Elf selbst versicherte seiner Familie, bald wieder zurückzukommen, auch wenn es nicht in seiner Hand allein lag, dieses Versprechen halten zu können. Wieder fühlte sich das große Schloss so riesig an und einsam, ohne ihren Vater. Jeden Tag hoffte Linnea auf eine Nachsicht von ihm und wartete. Ihr stures Warten jedoch verhinderte auch das Spielen mit ihrem Bruder und auch ihr Lernen. Sie vernachlässigte alles und jeden. Zu dieser Zeit schlich sich die halb-Elfe auch täglich nach Gondolin, zu Athris. Sie war so völlig anders, als die Feen in ihrer Familie und schon gar-nicht so wie ihre Mutter. Athris war zwar eine Prinzessin, doch sie war auch eine Kämpferin und in Linneas Augen unglaublich cool.
 

„Prinzessin Flora, verzeiht die Störung bitte, doch ihre Tochter …“ „Was ist mit Linnea, ist etwas passiert?“ fragte Flora besorgt. „Nein, sie ist nur zurzeit nicht bei ihrem Unterricht erschienen“ „Ich werde mich darum kümmern“, versicherte die Fee, bevor sie den Raum Verlies. Überall nach der halb -Elfe gesucht, fand Flora ihre Tochter draußen im Garten. „Linnea, was tust du da?“ ging Flora auf sie zu und gab ihr die Möglichkeit, alles von sich aus zu erklären. Doch Linnea wusste von ihrem Auffliegen noch nichts. „Ich wollte frische Luft schnappen“ „Und was ist mit deinem Unterricht?“, fragte Flora. „Ach der, ja ich hab gerade Pause“ Linnea log und das mitten in das Gesicht ihrer Mutter, was ihr fast die Sprache verschlug. „Linnea ich habe mit deiner Lehrerin gesprochen, du bist schon länger nicht mehr zum Unterricht erschienen“, sofort wurde Linnea ganz klein und ihr Blick wanderte beschämt auf den Boden. „Was denkst du dir dabei und mich dabei auch noch zu belügen?“ „Ich einfach keine Lust auf diesen Prinzessinnen zeug. Warum könnt ihr mich damit nicht in Ruhe lassen?“ klagte das Mädchen. „Du bist eben Prinzessin, ich kann es doch auch nicht ändern, Liebling“ versuchte Flora jedoch auf sie einzureden und strich ihr dabei durch die Haare. Sofort sprang Linnea jedoch von ihrer Mutter weg und schlug ihre Hand von sich, was auch Flora überraschte. „Ich will keine Prinzessin sein, warum bist du nur meine Mama!?“ Schrie Linnea ihrer Mutter zu und rannte darauf hinweg. Schockiert stand Flora da, sah in die Richtung, in-welche Linnea verschwand und begann dann sich zu fragen, was sie falsch gemacht hatte.
 

Überstürzt und ohne klaren Verstand, lief Linnea an den Rand des Lynphea Waldes und in den verzauberten Dichterwald rein. Bis nach Gondolin trugen ihre Füße sie und noch weiter bis zu Athris. Als Linnea von ihren Wachen aufgegriffen wurde brachten diese das Mädchen zu ihrer Prinzessin, die über das Auftauchen der halb-Elfe sehr verwundert war. „Linnea, was tust du denn hier?“, fragte sie. „Kann ich nicht hier bei dir bleiben?“ „Erzähl mir erst einmal, was vorgefallen ist“, bat die Elfe das Mädchen und führte sie in ein ruhiges Zimmer. Dort setzte sich Linnea und erhielt von einer Dienerin eine heiße Schokolade, um wider ruhiger zu werden. „Jetzt sag mir in aller Ruhe, was passiert ist“ Linnea stellte ihre Tasse am und sah die Elfe unsicher an, als würde ihr klar sein, dass sie einen Fehler begannen hatte, diesen aber nicht wahrhaben wollen. „Meine Mama versteht mich nicht, Ich will keine Fee sein aber das ist ihr egal“ „Ist das wahr?“ fragte Athris nach und wollte dies kaum selbst glauben. „Warum bist du nicht meine Mutter?“ „Linnea, es ist sehr süß, dass du das sagst, aber dann wären fiele dinge anders passiert“ erklärte Athris, was Linnea nur neugieriger machte. „Es würde dich, so wie du jetzt bist nicht geben und auch deinen Bruder, würde es nicht geben“ „Das ist mir egal!“ fuhr die halb-Elfe aus ihrer Haut und überraschte Athris, mit ihren Worten. „Dann hasst du also deine Mutter und deinen Bruder so sehr?“, zögernd sah Linnea die Elfe an und antwortete darauf nicht wirklich. „Sie verstehen mich nicht“ „Was ist mit deinem Vater, versteht er dich etwa?“ „Weiß ich nicht“, gestand die halb-Elfe und senkte ihren Kopf langsam. „Aber du kannst nicht hier bleiben Linnea, du musst auch wieder zurück nach Hause, deine Mutter macht sich sicherlich schon Sorgen“ Dies hatte Linnea schon befürchtetet und dafür einen simplen Plan ausgetüftelt. Sie sprang auf und entschuldigte sich, bevor sie Athris sagte, dass sie für einen Moment Luft schnappen gehen wollte. Nachdem Linnea draußen war, verschwand sie jedoch auch von dort und schmuggelte sich, auf einen vollbeladenen Heuwagen.
 

Als Athris bemerkte, dass das Mädchen sie ausgetrickst hatte, war diese schon weg und Athris blieb nichts weiteres übrig, als Flora zu kontaktieren. Der Fee war das Verschwinden ihrer Tochter bereits aufgefallen und auch schon auf der Suche nach ihr. Sie konnte sich auch denken, wo Linnea als Nächstes hingehen könnte und machte sich auch gleich auf den Weg zu ihr.

Linnea kam schließlich auch mit dem Wagen genau da an, wo sie hin wollte, nun wusste sie jedoch nicht, ob sie dort auch erwünscht war. Zwischen Waffen und Pferden, aus dem Heuwagen geklettert, schlich sich das Mädchen durch ein Lager, das voller Elfen war. Suchend sah sie sich um und kroch dabei auch auf dem Boden und unter einige Wagen. Alles im Auge behalten, sah Linnea überall und ließ keine Ecke ungesehen. Während sie sich an einem großen Zelt versteckte, sah sie mehrere Männer in dieses reinstürmen und ein lautes Gespräch über Orks und Waldtrollen, die wohl ganz in der Nähe gesehen wurden. Weiter gehorcht und in das Gespräch vertieft, richteten sich alle ihre Nackenhaare auf, als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Vorsichtig drehte sie sich um und ein Hellblonder Elf mit grauen Augen, stand vor ihr. Er packte das sich währende Kind am Arm und schlief dieses in das Zelt hinein. „Wir habe hier eine kleine Spionin. Die kleine Ratte hat draußen herumgeschnüffelt und euch belauscht“ Hinter einem Tisch auf einem Stuhl, hörte sich ein junger Elf mit dunklen Haaren alles an und schickte anschließend alle andere raus. Beide Beine auf dem Stuhl hin und her geschaukelt, sah Linnea den Elfen an, der ihr gegenüber saß und einen Brief fertig schrieb. „Gib den bitte weiter“, reichte der Elf den Brief an den anderen weiter, der diesen an sich nahm und dann wider aus dem Zelt lief. Unschuldig sah Linnea den Elfen weiter an und fing dann an zu lächeln. „Was ist los?“, fragte der Elf, ebenfalls lächelnd das Mädchen. „Ich kenne dich“ lachte sie und hatte ihren Onkel auch sofort erkannt als sie ihn sah. „Ach ja? Da bin ich aber froh, dass du mich noch kennst“, entgegnete Whispert ihr und fragte Linnea auch gleich, warum sie hier war. „Ich wollte zu Papa, weil ich Streit, mit Mama hatte“, gestand sie und senkte wider ihren Kopf. „Du wartest jetzt erst einmal hier, Palladium wird dann gleich kommen.“
 

Es war bereits dunkel geworden und um die Lampen im Lager, flogen bereits Moden und lästige Mücken. Linnea wartete mit Whispert nun schon mehrere Stunden, spielte mit ihm Karten und redete mit dem Elfen, bis plötzlich ein weiterer Elf in das Zelt stürmte. „Whispert, die Orks schlagen sich weiter vor und haben schon mehr als die Helft des Wegs zu uns geschafft. Wir müssen uns bereit machen, falls sie doch noch zu uns kommen“ Linnea sah die beiden Männer fragend an und konnte nur mutmaßen was hier los war. „Gut dann ist das so, es sollen sich alle bereit machen“, besorgt fragte Linnea, was los ist und was sie tun könnte, um ihnen zu helfen. „Du bleibst hier und rührst dich nicht. Wenn es so weit ist, versteckst du dich, wartest bis jemand von uns dich holen kommt, verstanden?!“ fragte Whispert seine Nichte, die leicht nickte und sich dann unter dem Schreibtisch versteckte. An seinem Gürtel gekramt, hielt Whispert dem Mädchen noch einen Dolch entgegen, welcher in ihre zarten Kinder Hände wanderte. „Behalte ihn nah bei dir, setze es ein, wenn du keinen anderen Weg findest“ Linnea verstand und umklammerte den Dolch mit ihren Händen, sodass dieser kaum noch zu sehen war. Ein lauter Schrei, rief alle Elfenkrieger und verkündete, dass es so weit war. Whispert sah seine ängstlich aussehende Nichte an, die nichts sagte und ihn nur zu nickte, bevor er sich auch aufmachte, um zu den anderen nach draußen zu stoßen. Linnea petzte fest ihre Augen zusammen, als sie Geräusche hörte. Schwerter schlugen aneinander, laute schreie waren deutlich zu hören und der Boden bebte, durch die Massiven schritte der Angreifer. Die halb-Elfe zitterte am ganzen Körper und hoffte nur, alles würde schnell vorbeigehen und sie würde ihren Vater gleich sehen.
 

Um sie herum wurde es immer heißer und es bildete sich über all dichter und dunkler Rauch.

Plötzlich spürte auch linnea die wärme und steckte vorsichtig, ihren Kopf aus dem versteck. Alles brannte und auch das Zelt, in welchem sie war, brannte völlig ab. Der Rauch verhinderte ihre Siecht und setzte sich auch, in ihrer Lunge ab, weswegen das Mädchen schrecklich hustete, während sie versuchte aus dem Zelt zu Griechen. An der Luft draußen angekommen, sah es dort jedoch auch nicht besser aus. Alles war am Brennen und über all rannten Elfen und andere grausame Gestalten herum. Die letzten Rauch -partikel ausgehustet, war Linnea völlig mit Ache bedeckt. Hilflos sah Linnea um sich, in der Hoffnung ihren Vater oder ihren Onkel zu sehen, doch vergebens. Aufgerichtet umklammerte die junge halb-Elfe noch immer ihre Waffe und stand inmitten eines Krieges.

Kämpfe wie ein Krieger

Die Flammen schlugen um sich und der Rauch kroch in die arten Wege und in die Augen aller. Die dunkle Nacht verschlang alles in sich und nur das flackernde Licht des Feuers erhellte das Angesicht der Feinde und Elfen. Staub wirbelte durch die Luft und erschwerte einem die Siecht zusätzlich. Laute schreie und das aufeinander schlagen von Schwertern, war zuhören. Ängstlich stand ich auf, den Dolch meines Onkels fest umklammert, mit der frage im Hinterkopf: „Was soll ich denn damit tun?“
 

In Gedanken vertieft, hätte ich fast den großen und Furcht -einflüsternden Ork übersehen, der durch einen präzisen Pfeil getroffen wurde und zurückfiel. Gerade noch ausgewichen, rannte ich weg und hielt mich dabei immer nah an den Stoffen der Zelte. Schnell war mein atmen und ich meine hätte zitterten wie verrückt. Mit dem Rücken an einem der Zelte gestanden, bettete ich immer wider in mich hinein: „Bitte lass das nur ein Traum sein, bitte lass mich aufwachen … lass mich bitte bei Mama sein.“ Schlagartig riss ich meine Augen auf. Das Lager brannte immer mehr nieder und durch das Flackern des Feuers erkannte man verletzte Elfen und Orks am Boden liegen.

Ich war nicht am Träumen, ich war wach und ich war alleine, wieder mal. Besorgt sah ich mich um bevor ich zu meinen Händen sah und meine Gedanken mir zu flüsternden, ich solle meine Magie verwenden. Sofort ballte ich meine Hände zu einer Faust und schüttelte den Kopf. „Nein, das werde ich nicht!“, schrie ich. Weiter gehen gewollt, packte mich plötzlich ein großer Elf, mit gelben-Falken Augen, der mich irritiert ansah und musterte. „Wer bist du?“, fragte er und drückte meinen Arm immer doller zu. Meine Angst vor diesem Mann, wurde immer mehr und aus dieser heraus, schnitt ich ihm in den Arm. Vor Schreck, lies er mich los und ich flüchtete so schnell ich konnte.
 

Um mein noch junges Leben gerannt, spürte ich den heftigen Wind im Gesicht und an meinen Beinen. Mein Kleid war schon völlig verdreckt und zerrissen, meine goldblonden Haare zerzaust und mit Ruß bedeckt, wie mein Gesicht. Gestolpert über eine frei liegende Wurzel, landete ich Schlamm und nun war ich nicht nur schmutzig, sondern auch nass und fror. Nass und frierend, rappelte ich mich auf und versuchte dabei nicht zu weinen, vergebens jedoch. Es war einfach zu viel und zu hart. An einen Rand gesetzt hielt ich mir die Ohren zu, Alls die schreie und die anderen Geräusche zu viel für mich wurden. Schniefend und weinend kauerte ich mich zusammen, während ich meine Füße übereinander stellte und leise danach flehte, dass Mama kommen würde. Ich hatte es doch nicht so gemeint, dass ich sie und Efall hassen würde. In niemandes Armen wollte ich nun lieber liegen, als in denen meiner Mutter.
 

Noch immer voller Angst und Furcht spürte ich das laute stampfen von großen Füßen. Aufgesehen, stand Einstück von mir entfernt, ein gigantischer Mann. Seine Haut war fest und grün, aus seinem Mund ragten große scharfe Zähne und seine Augen strahlten Gelb, wie die von Katzen. Sofort sprang ich auf, doch saß ich bereits in der Falle. Mein Weg, versperrt von den Ork, schluckte ich zitternd, während ich wie eine kleine Maus in der Ecke stand. „Na sieh sich einer das an, ein kleiner Snack“ Er streckte seine Hand nach mir aus und versuchte mich zu greifen. Meine Angst bei Seite geschoben, sprang ich im letzten Moment zurück, sprang dann wider vor auf seine Hand, um dann von da aus hochzuspringen. Den Dolch gezückt, lies ich diesen mit der Klinge an deinem Gesicht lang gleiten und sprang dann auf der anderen Seite, von seinem Rücken wider runder. Dies hatte er nicht kommen sehen, und während er beschäftigt war damit, seine Hand an die Wunde zu halten, nutzte ich die Gelegenheit, um abzuhauen. Durch die engen Wege zwischen den Zelten geschlüpft, gelang ich an großen Platz, wo noch um einiges mehr los war. Viele Elfen kämpften, als würde es um ihr Leben gehen, was natürlich auch der Fall war. Unsicher und zögernd sah ich um mich und versteinerte, während ich die Kämpfe beobachtete. Dennoch auch von diesen Kämpfen fasziniert, starrte ich auf ihre Bewegungen und Genauigkeiten, es wirkte teilweise so, als würden sie Tanzen, was natürlich Unsinn war und dennoch, sah es ein wenig so aus.
 

Ein lauter Schrei, sorgte dafür, dass ich mich wider herumdrehte und lies mich vor Angst zittern. Der Große Org stampfte durch die Zelte direkt auf mich zu und hatte noch eine Rechnung mit mir offen. Seine Schritte waren groß und weglaufen hätte nichts bewirkt, mit drei großen Schritten wäre er bei mir und ich, wäre nur noch Matsch. Verängstigt schlug ich meine Arme über meinen Kopf und hoffte nur noch auf ein Wunder. Auf dem nassen Boden ausgerutscht, spürte ich wie mich jemand packte. Mein Herz schlug immer schneller, meine Kehle verhängte sich und vor meinen Augen wurde es schwarz. „Ist das jetzt mein Ende, war es das, mit meinem noch so jungen Lebens?“ Einige Sekunden vergingen, ohne dass etwas geschah. Mich zu bewegen versuchte ich zu vermeiden und unterband es daher auch, zu weinen. Doch dann spürte ich eine Vertrautheit und einen bekannten Duft, der mich beruhigte. Noch immer schlug mein Herz wild, doch langsam konnte ich mich überwinden, nachzusehen. Alles, was meine grünen Augen sahen, waren blonde Strähne und eine Menge Fell. Vorsichtig drückte ich mich ein wenig weg. Nicht viel, nur soviel, dass ich sehen konnte, wer dort vor mir stand. Mein inneres wusste schon, wer dort war, so wie auch mein Herz, mein Kopf jedoch, wollte sich selbst davon überzeugen. Erleichtert sahen also meine Kinder-Augen in die braunen Augen meines Vaters. Überglücklich klammerte ich mich wider an ihn und schaffte es, endlich wider auszuarten. „Papa!“, rief ich dabei und spürte seine Hand, die meinen Kopf streichelte. Hinter uns war mein Onkel Whispert, der den Org aufgehalten hatte und tötete. Der Boden war gefärbt von Blut und das silberne Schwert meines Onkels, war verdreckt und an der Klinge tropfte die rote Farbe. Fest drückte mein Vater mich an ihn und versuchte, mich dies nicht sehen zu lassen. Doch zu spät, ich hatte es gesehen und meinen Blick konnte ich nicht mehr davon abwenden, egal wie schrecklich dieser Anblick auch war.
 

Mein Blick erfasste wider meinen Vater, als er mich anschaute und nach sah, ob ich verletzt war. Als er mich fragte, ob mir etwas weh tun würde, verneinte ich dies, obwohl mich am Knie verletzt hatte. Doch dies hatte ich bereits vergessen und nicht mehr gespürt. „Warum bist hier, du solltest zu Hause sein?“ Schimpfte er dann, nach dem klar war, dass ich wohlauf war. Mit leiser und zögernder Stimme gestand ich ihm, dass ich abgehauen bin und mit Mama streit hatte. Reagiert hatte mein Vater kaum, er sah mich nur unsicher an. „Dann bin ich zu Athris gegangen, von dort aus bin ich dann hier hergekommen. Ich wollte bei dir sein …“ erklärte ich ihm und meinen Onkel der nun auch bei uns war. „Linnea, Mama wird sich unglaublich Sorgen machen, wo du bist“ obwohl Papa mir dies so ernst sagte, wollte ich, dass er wusste, dass ich ihn vermisst hatte. „Ich wollte lieber bei dir sein, weil ich dich vermisst habe“ nach dem ich dies gesagt hatte, legte ich noch einen drauf und sagte ihm, was wirklich mein Wunsch war. „Ich wünschte, ich wäre keine Fee. Ich will eine kämpfen und eine Kriegerin sein, so wie du Papa!“ Es war zu spüren, dass dies wohl ein wunder Punkt war und doch ließ mich der Gedanke nicht los, mein leben wäre besser, wenn ich selbst entscheiden könnte, wer und was ich wäre. Eine Antwort bekam ich jedoch nicht, zumindest noch nicht.
 

Die Nacht wurde immer kälter und auch der arten, war deutlich zusehen. Tief war ich im Fellmandel meines Vaters eingekuschelt, während wir auf dem Rückritt, nach Hause waren. Die Sterne funkelten so klar und der Mond strahlte unglaublich hell. Langsam zogen Wolken über den klaren Nachthimmel, die ersten Schneeflocken fielen auf die Erde und legten sich wie eine weiße Decke über das Land. Als wir endlich Zuhause ankamen, war der weiße Pulverschnee überall verteilt, doch hoch war dieser noch nicht, er lag sanft wie Mehl über alles und glitzerte im leichten Mondlicht. „Mir ist kalt Papa“, klagte ich die letzten Sekunden und kuschelte mich näher an meinen Vater, der in Gedanken versunken zu sein schien. Fragend sah ich ihn an, um auf eine Reaktion zu warten, die jedoch nicht kam. „Wir sind da“, sagte er schließlich, stieg vom Pferd ab und hob mich dann mit der Mandel zusammen runder, der ebenfalls mit weißem Pulverschnee bedeckt war. Unsicher sah ich meinem Zuhause entgegen und fragte mich dann erst, wie sauer Mama wohl war und wie viel ärger ich bekommen werde.
 

Die langen Flure betreten, zusammen mit meinem Vater, führ-stete ich mich immer mehr davor, ihr gegenüberzutreten. Ich hielt mich an der Hand von Papa fest, als wir vor der Tür zu standen, die zum großen Wohnraum führte und zögerte einen kurzen Augenblick, hineinzugehen. „Komm schon, Liebling“, sagte mein Vater während er die Tür weit aufhielt. Den Raum betreten, sah ich meine Mama am Fenster stehen, die sich zu uns drehte und zu uns sah. Ihr Blick war klar und gefühlt von Erleichterung. Glücklich mich wiederzusehen, rannte sie zu mir, schloss mich in ihre Arme und sagte tausendmal, dass sie so froh war, dass es mir gut ging. „Was machst du nur für Sachen, Linnea? Ich habe mir solche sorgen, um dich gemacht“ noch immer schwieg ich und war weiterhin unsicher, ob Mama noch sauer werden würde. Doch von ihr kam nichts in dieser Richtung, sie hielt mich nur ganz fest und sah mich genau an, dass ich auch nicht verletzt war.
 

Die Sonne ging auch schon langsam auf und schien durch die Fenster und in das Gesicht meiner Mutter. Mein Vater hingegen wirkte allmählich ungeduldig und wartete wohl auf etwas. Unsicher ließ ich meine Mutter wider los und sah schuldig zu Boden. „Geh in dein Zimmer Linnea, wir werden noch mal sprächen, aber nicht jetzt“, sagte mein Vater streng befehlend, was auch nur sehr selten vorkam. Ihm zugenickt Verlies ich den Raum, wartete jedoch vor der Tür und lauschte heimlich, worüber meine Eltern sprachen. Ich legte mein Ohr an die Tür und hörte leise wie Stimme meines Vaters, der meiner Mutter erzählte, dass ich im Leger von ihm auf tauchte.
 

„Was machst du da?“ Hörte ich plötzlich eine müde und verschlafene Stimme hinter mir. Rasch drehte ich mich um und sah, Efall, der Augen-reibend vor mir taumelte, zusammen mit einem kleinen Plüsch Hasen unter seinem Arm. „Efall sei still“ legte ich meinen Finger auf meine Lippen und befall ihm leise zu sein. Dies jedoch half nicht sehr viel und mein kleiner Bruder drängte sich vor mich zur Tür und sah durch den kleinen offenen Spalt. „Papa!“ Schrie er, Ries die Tür weit auf und stürmte in den Raum hinein zu unserem Vater. Dieser nahm Efall freudig in Empfang, sah jedoch auch zu mir, weil ich mal wieder nicht auf ihn hörte. „Du bist fast so schlimm wie deine Mutter, weißt du das, Linnea?“, sagte er in meine Richtung, während ich ihn unschuldig ansah. „Ich wollte nur wissen, worüber ihr redet“ Meinen Bruder auf dem Arm gehalten, lief er zu mir und kniete sich vor mich, auf den Boden. „Du erfährst es noch früh genug, aber jetzt musst du dich etwas einmal ausruhen“ Auch wenn Papa wohl recht hatte, wollte ich jetzt alles wissen.

Durch mein schlechtes Gewissen, das aufkam, weil ich abgehauen war, zitternden meine Lippen, so wie auch meine Augen. Meine Mama sah dies natürlich auch und kam besorgt dazu. Sie reichte mir ihre Hand und lächelte mich an, während sie fragte, was los war. Schüchtern zog ich meinen Kopf ein und hielt meine Hände hinter meinen Rücken. „Es tut mir leid Mama, dass ich abgehauen bin“, sagte ich ihr leise und fast flüsternd, sodass man es kaum hörte. Doch sie hörte es und antwortete: „Ich bin nur froh, dass dir nichts passiert ist.“
 

Etwas später als ich in meinem Zimmer war und dort einiges am Aufräumen war, dass noch herumlag, trat Mama und Papa ein. Meine Mutter übernahm größten teils das reden und hatte Papa wohl das Sprächen verboten. Sie war wirklich stärker und mächtiger, als man glaubte. Und so wollte ich doch auch sein. Stärker als jeder Elf und jeder Mann. Meine Mutter setzte sich mit mir auf mein Bett, strich mir durch meine Haare und sah mir dabei, tief ins Gesicht. Papa stand währenddessen nur daneben und sah uns schweigend an. „Linnea, Papa hat mir gesagt, was dir auf dem Herzen liegt und was der Grund war, weswegen du weggelaufen bist“, sofort sprang ich auf und versuchte mich zu erklären, was jedoch nicht nötig war. Mama beruhigte mich wider, hielt meine Hand und sprach lachend weiter. „Es ist in -ordnung, Glockenblümchen. Du kannst frei wählen, was du machen möchtest und was dich glücklich macht“ Unsicher sah ich zu meinem Vater, der mir jedoch lächelnd zu nickte und dann zu mir runder kam. „Deine Mutter und ich wollen das du glücklich bist und daher, werde ich dich und deinen Bruder trainieren, damit ihr beide die Möglichkeit habt, frei zu entscheiden was ihr damit anfangen wollt“ Fröhlich sah ich beide an und umarmte sie.
 

Unser Kampf Unterricht, bei unserem Vater, begann auch so nach dem er wider von seinem Auftrag zurück war. Ich hatte großen Spaß dabei und war auch bereit dazu, alles zu lernen und zu ertragen was auf mich zu kam. Konzentration, Geschicklichkeit und Geduld, waren Dinge, die mir nicht im Wegstehen durften und die ich schnell beseitigte. Dass ich ein gewisses Talent hierfür besaß, sah auch mein Vater. Zunächst schien ihm dies wohl nicht zu gefallen, doch sowohl ich als auch Mama, überredeten ihn, mich weiter machen zu lassen. Was mir so unglaublich leicht fiel, stellte sich für ein gigantisches Hindernis für Efall heraus. Er war zu verträumt, zu ungeschickt und zu ungeduldig. Wenn ihm etwas nicht auf Anhieb gelang, warf er es zu schnell hin und verkroch sich in eine dunkle Ecke, um dort zu schmollen. Doch auch er hatte ein gewisses Maß an Ehrgeiz und gab einfach nicht auf. Egal wie hart das Training auch war, Efall schien immer sich selbst etwas beweisen zu wollen.
 

Wenn wir nicht zusammen mit unserem Vater trainierten, las mein kleiner Bruder, fiel oder verschwand in unserem großen Schlossgarten. An Tagen, anderen es sehr anstrengend war, lief er auch in den Wald und machte es sich unter einem Baum gemütlich und naschte von den Beeren, die dort an den Büschen wuchsen. Efall war einfach ein Natur-Kind und neugieriger, als es ihm guttat. Wenn ich abschalten wollte oder mir einiges zu viel wurde, malte ich Bilder oder ärgerte meinen Bruder. Doch was wir beide liebten, war es zu unseren Großeltern zu gehen und ihnen Gesellschaft zu leisten. Sie hatten immer so schöne Geschichten und erzählten diese immer so spannend. Oma erzählte oft von ihrer Kindheit und dass sie wie Mama, als normales Mädchen aufwuchs ohne königliche Pflichten. Opa war immer unglaublich albern und machte immer nur Quatsch und Blödsinn, was vor allem Efall gefiel. Unser Opa war immer dagegen, dass Efall und ich kämpften. Nach seiner Meinung würden wir dadurch unsere wahre Natur vergiften und zu Killern werden. Doch alles Schwachsinn, denn das war mein wahres Wesen und ein Killer würde ich dadurch nicht werden, nicht dadurch. Was Efall anging, war er leicht zu überzeugen, weswegen ich immer auf ihn achtete.
 

Dieses Schreit Thema wurde jedoch oft angesprochen von unserem Groß-Vater, bis Papa das Training mit Efall ab brach, weil er sich wieder einmal verletzte. Auch um angst um ihn beließ es Papa dabei und unterrichtete nur noch mich im Kampf. Efall jedoch verstand diese Entscheidung nie und versank in seinen Büchern völlig. Für ihn gab es nur eine logische Erklärung dafür: Unser Vater hasste ihn und würde seine Kräfte nicht für ihn verschwenden. Ihr Verhältnis war ja nie so besonders toll, doch dadurch, wurde es nur noch Schlächter.

Efall ließ sich von Papa gar nichts mehr sagen und wurde immer abweisender, auch schuld war daran unser Opa, der nie ein gutes Wort über Papa sagte und nur schlecht über ihn sprach, wenn wir dabei waren.

Schwarze Rose

Sachte wehte der kalte Wind durch den Wald und den kahlen Baum Ästen, an denen glitzernde Eiszapfen hingen und der Boden bedeckt von weißem Schnee funkelte. Aus dem mit Eisblumen verzierten Fenster gesehen, zündete Flora eine Kerze an, welche sie dann, auf das Fenster-Brett stellte, auf der eine kleine Blumenvase platziert war, in der eine einzelne Schwarzrose blühte. Unten sah die Fee ihre beiden Kinder, die im Schnee tobten und sorgen frei zu sein schienen.
 

Linnea war mittlerweile 15 Jahre und eine richtige Schönheit geworden. Die halb Elfe war lange schon kein Kind mehr, sie war, selbstbewusst, stark und klug. Ihr Kampf-Training, dass sie mit ihrem Vater hatte, zahlte sich aus und Linnea war, sowohl mit Schwert als auch mit Pfeil und Bogen, unglaublich geschickt. Palladium hätte auch nie stolzer auf seine Tochter sein können genauso wie auch Flora. Ihr kindliches Benehmen und ihre Fantasie, hatte sie jedoch behalten, vor allem wenn sie mit Efall spielte. Dieser war mittlerweile 11 Jahre alt und in seiner Klasse, der beste. Dass er als Klein-Kind eine längere Zeit krank war, bemerkte man gar-nicht. Efall war gesund und genoss dies auch in jeder dieser Sekunde. Der junge halbe Elf wusste auch schon, genau wie seine große Schwester, wo sein weg hingehen sollte. Er wollte um jeden Preis, seine Feen -kräfte richtig beherrschen. Aus diesem Grund veranlassten Flora und Palladium, dass Efall nach Alfea gehen könnte, sobald er 16 wäre. Doch nun schien es so, als würde dies früher anstehen, als sich seine Eltern das gedacht hatten, da Efall durch sein magisches Talent, ein Probejahr herhalten hatte. Von seinem Glück wusste der junge halbe Elf noch nichts, als er an diesem Tag draußen im Schnee tobte und seine Schwester mit Schneebällen abwarf.
 

Noch immer stand die Mutter der beiden halb Elfen am Fenster, an dem nun eine Kerze starb, flackerte und ein warmes Licht abgab. Die besondere und tolle Nachsicht kam leider nicht allein und zog mit sich ein großes Leid in ihre Familie. „Sagst du es ihnen noch?“, fragte Palladium, der sich seiner Frau von hinten näherte und seine Arme um sie legte, während sie geknickt hinuntersah. „Das muss ich, auch wenn ich es lieber nicht tun würde“, erklärte die Fee und hielt ihre Hände an Palladiums Arme die sie umschlossen. „Sie werden damit schon umgehen können, sie haben mehr stärke und vertrauen von dir als du glaubst“, versicherte der Elf ihr, bevor er ihr einen leichten Kuss auf die Wange gab. „Wenn es dir hilft, Flora, werde ich auch beide mit nach Alfea nehmen. Sie wären nicht voneinander getränt in dieser Zeit und du kannst dich in aller Ruhe um alles Weitere kümmern.“ Zögernd drehte sich die Fee zu ihm und nickte zustimmend. Sie liebte ihre Kinder beide, so sehr, doch in nächster Zeit würde sie so viel aufgaben haben, dass sie angst hatte, dass sie zu kurz kommen könnten und dies wollte sie verhindern. Der Vorschlag ihres Mannes kam daher genau richtig, Linnea und Efall würden so nicht alleine sein. Dennoch bevor dies endgültig beschlossen werden würde, mussten sie noch mit den beiden sprächen.
 

Hinunter zu Linnea und Efall gegangen, musste vor allem Flora versuchen ruhig und stark zu sein. Fröhlich und ausgeglichen rannten ihre Kinder im weißen Schnee umher und lachten dabei sorglos, was Flora nur noch schwerer fiel ihnen dies nun zerstören zu müssen. „Linnea, Efall kommt bitte mal zu uns!“, rief sie die beiden zu sich und stand schon so da, dass die halb Elfen ahnten, dass etwas passiert sein musste. „Mama, Papa, was ist los?“, fragte Linnea skeptisch, als sie auf ihre Eltern zu ging. Schwerend-.herzen und Schmerz erzählte Flora ihren Kindern, was passiert ist. „Euer Großvater ist jetzt Tod. Er ist vor ein paar Stunden friedlich im Schlaf verstorben“ Linnea hörte kaum auf die Worte, die ihre Mutter sagte, sie achtete nur auf ihre zitternde Stimme und wie ihre Mutter mit den Tränen kämpfte. Sofort ihre Hände gehalten fragte die halb Elfe, wie es ihr ging. Lächelnd, versicherte Flora ihr, dass es ihr gut ging und dass es nun eben sehr viel Zutun geben wird und sie das alles mit ihrer Mutter und ihrer Schwester regeln musste. Linnea versicherte ihrer Mutter, dass sie jederzeit helfen wolle und sie unterstützen wollte. Darauf hatte die Fee auch gezählte und sprach weiter. „Das weiß ich. Ich möchte auch, dass du auf Efall mit aufpasst, während ich die ganzen Erledigungen habe“, fragend sah Linnea ihre Eltern an und dann Efall, der noch gar nichts sagte und noch völlig geschockt war. „Warum mit, auf ihn achten?“ „Efall wird nach Alfea gehen, er wurde für ein vorläufiges Jahr angenommen. Ich möchte, dass du mit ihm gehst, gerade jetzt ist es für euch unglaublich wichtig, wenn ihr euch gegenseitig habt.“ Kopf schüttelnd, entfernte sich Linnea und betonte immer wieder, dass sie dies nicht wollte, doch Flora bat sie dies doch zu tun. „Er braucht dich dort, Linnea und du wirst ihn auch brauchen, passt auf euch auf. Zudem ist euer Vater auch da und ist für euch da, ihr seit nicht allein“ widerwillig versprach Linnea ihrer Mutter diesen Gefallen zu erfüllen, jedoch erst nach der Beerdigung ihres Großvaters. Efall jedoch war von dem ganzen überraschend der weiße, nicht erfreut und eher dagegen. Faust ballend stand er da und hob seinen eben-noch gesenkten Kopf. Nun sah man auch, dass er weinte und ihm dies mehr mit nahm als seiner Schwester, was auch verständlich war, da er zu Rhodos ein engeres Verhältnis als Linnea hatte. Jedoch darum ging es dem halb Elfen nicht einmal. „Was soll das denn jetzt, ihr glaubt aber nicht wirklich, dass ich jetzt nach Alfea gehe? Außerdem, brauche ich keinen Babysitter!“ schrie er ihnen entgegen. „Opa ist nicht mehr da und ihr redet nur darüber, uns wegzuschicken, was denkt ihr euch dabei?!“ erschrocken sah Flora ihren Sohn an und konnte gar nicht so schnell antworten, wie es Palladium dann tat. „Was wir uns dabei denken? Wir denken uns dabei, dass ihr zusammen bleibt und nicht alleine seit“ „Ich bleibe aber hier; und werde Mama nicht verlassen!“ entgegnete der halb Elf laut und stampfte wütend, auf den Schnee- bedeckten Boden. „Ich muss so fiele dinge jetzt erledigen, dass ich kaum eine freie Minute für dich oder deine Schwester haben werde. Und zudem, soll dich das alles jetzt nicht davon abhalten, deine Träume zu verwirklichen“, erklärte Flora ihrem Sohn ruhig und legte ihre Hände auf seine Schultern. Traurig sah Efall zum Schnee, der unter ihm lag und nickte schließlich ohne ein Wort zu sagen. „Nach der Beerdigung, werden wir auch erst nach Magics gehen, die Hauptstadt der magischen Dimension, dort sind alle magischen Schulen, auch Alfea“ erklärte ihnen ihr Vater, der sich um ihre Angst, ihre sorgen und ihrer trauer im Klaren war.
 

Das Schloss war ab diesem Tag nicht mehr so wie vorher. Es war leiser und dunkler geworden. Die großen Fenster waren mit schwarzen Vorhängen zu gezogen und in den Gängen flackerten die Kerzen, auf den Kerzen -ständern. Flora hoffe, dass dies nur eine zeitliche Sache sein würde und das Leben und die Freude wieder kommen würde, wenn auch ihre Kinder wieder zurückkamen. Doch noch war es nicht so weit. Linnea und Efall waren noch nicht einmal weg, sie bereiteten sich für die Beerdigung vor und würden wohl, genauso wie sie, an all die Jahre denken, an denen Rhodos noch da war. Flora konnte dies alles selbst noch gar nicht richtig glauben, und während sie vor dem Spiegel stand und an ihren Vater dachte, entwich ihr eine träne aus ihrem Auge, über ihre Wange. „Mama?“ Rasch drehte die Fee sich um und sah zu ihrer Tochter, die vollkommen in Schwarz gekleidet war. Ihre Gold-Blonden Haare, waren das einzige, dass hell war. Ihr schwarzes Kleid und ihre schwarzen Stiefel waren auch nicht das ein-zigste. Linnea trug zudem eine schwarze Strumpfhose und einen dunklen Schal, mit dunklen Handschuhen. Ihr Gesicht war gezeichnet mit trauer und mitgefühlt ihrer Mutter gegenüber. „Linnea, ist etwas passiert?“, fragte Flora, da sie nicht mit ihr gerechnet hatte. „Nein, es ist nichts, ich wollte nur nach dir sehen, Mama“, versicherte Linnea und stand versteinert da, als sie ihre Mutter sah. Sie war so schön und doch sah Linnea, auch ihre Gebrochenheit. Ihre Mutter war sonst immer so fröhlich und voller Leben gewesen, nun war sie dies nicht mehr. Linnea wünschte sich bloß, dass bald alles wieder so werden würde wie früher. „Es tut mir leid, meine Glockenblume …“ ging Flora auf ihre Tochter zu, welche irritiert zurücksah. „Was tut dir den leid? Es ist definitiv nicht deine Schuld“ „Ja ich weiß, aber trotzdem wollte ich immer, dass du und dein Bruder, dass tun könnt, was euch glücklich macht. Und jetzt bitte ich dich, nach Alfea zu gehen“ Linnea hörte an der Stimme ihrer Mutter und an ihrem ausweichenden Blick, wie ernst es ihr war. „Es macht mir nichts aus, Mama, vielleicht lerne ich dort ja auch neue Freunde kennen? Außerdem muss ich dort ja nicht für immer bleiben“, argumentierte die halb Fee und bewies ihrer Mutter mal wieder, dass sie unglaublich stark ist. „Ich bin so stolz auf dich, Linnea“ mit diesen Worden nahm Flora ihre Tochter in den Arm und hielt diese ganz fest.
 

Aus diesem Mutter-Tochter Moment gerissen, klopfte es erneut an der Tür, der Fee. „Ich hoffe, ich störe euch nicht?“ „Papa“ sprang Linnea, um ihren Vater zu umarmen. „Du störst doch nie“, antwortete Flora und bemerkte jedoch, dass ihrem Mann etwas auf der Seele lag, das er nicht so einfach ausdrücken konnte. „Linnea schau bitte mal nach deinem Bruder, wir müssen bald los“ trug die Fee ihrer Tochter auf. Als Linnea aus dem Zimmer war, fragte Flora den Elfen, was mit ihm los sei und was passiert ist. Palladium setzte sich schweigend auf die Bett-kannte, seines und Floras Bett, während er schwer aus atmete. „Ich muss später nach der Beerdigung, sofort nach Alfea zurück?“, fragend sah Flora ihn an. Eigentlich war der Plan, dass er und die Kinder, erst morgen Abend gehen würden. „Warum denn jetzt doch schon so früh?“ „Es gibt ein paar Probleme und Umstellungen, daher muss ich heute schon wieder zurück. Aber Efall und Linnea können auch erst Morgen nachkommen, ich empfange sie dann in Alfea“, erklärte er Elf zuversichtlich. Flora hatte es zwar besser gefunden, wenn Palladium mit den beiden gefahren wäre, aber dies war nun eben nicht mehr zu ändern. „Na gut, aber halte dich auch daran, nicht dass sie so lange auf dich warten müssen“ sorgte sich die Fee. Aber Palladium beruhigte sie und versprach ihr, die beiden rechtzeitig zu begrüßen und sie nicht alleine zu lassen.
 

Draußen im Verschneiden Wald, zwischen den kahlen Bäumen und den zugefrorenen Flüssen, streifte Efall um her. Ebenfalls ganz in Schwarz und einer warmen dunklen Pelzmandel über die Schultern, stapfte er durch den Wald. Alles war weiß und kalt. Sein Arten war deutlich zusehen, wenn er atmete und seine Hände vergrub er unter der dicken Mandel nah an seinem Körper, um sie vor der Kälte zu schützen. Die runder hängenden Eiszapfen, funkelten im sachten Sonnenlicht, wie Kristalle und wirkten dadurch magischer, als sie es eigentlich waren. Sein Blick kaum davon abwenden können, war er mal wieder in seiner Traumwelt. Oft ging er in diesen Wald und war immer wieder von deren Schönheit begeistert. In jeder Jahreszeit, sah es an diesem Ort so magisch aus. Oftmals stellte er sich vor, seine Magie so frei verwenden zu können, dass er auch fliegen könnte oder die Natur verzaubern zu können, wie es auch seine Mutter konnte. Doch nun war er nur an diesem Ort, um seine Trauer verarbeiten zu können. Hoch auf einen der Bäume geklettert, setzte sich der halb Elf, auf einen der dickeren Äste und holte aus seinem Mandel ein Buch. Dort oben das Buch auf der zuletzt gelesenen Seite geschlagen, auf der ein kleines Lesezeichen steckte, fuhr Efall dort weiter fort. Es war ein Buch über Elfen, welches er von seinem Großvater bekam, als er Acht wurde und schon alles andere, im Schloss gelesen hatte. Er hatte oft das Gefühl, er könnte nur hier, in Ruhe lesen, da sein Vater dies wohl nicht für gut empfinden würde. Allgemein war sein Vater wohl nicht besonders glücklich über ihn, da er noch nicht einmal ein besonders guter Kämpfer war, wie er es womöglich erhofft hatte. Der halb Elf hatte sich einiges anwissen angeeignet, dass mit Elfen Zutun hatte und ihre Kultur, jedoch auch nur aus Büchern und nie wirklich mit seinem Vater darüber gesprochen. Seiner Meinung nach, müsste er dies alles ja wissen und wenn er seinen Vater fragen müsste, würde er glauben, er würde sich nicht dafür interessieren. Efall sah sich selbst dennoch als Riesen Enttäuschung, da er keines Wegs so war wie die Elfen, die in seinem Buch als perfekte Söhne beschrieben werden.
 

„Die Elfen unterteilen sich zudem in einige weitere Völker, so zum Beispiel in die Normirga, ein äußerst magiebegabtes Elfenvolk im hohen Norden, dem auch Emerelle, die Königin von Gondolin, entstammt. Weitere Elfenvölker sind die Maurawan, ein Waldelfenvolk im verzauberten Lichter-Wald, und die Freien Dunkel-Elfen, ein Elfenvolk aus dem Schattenwald, das Gondolin verlassen hat, weil es sich nicht der Herrschaft Emerelles unterwerfen wollte“ Efall konnte gar nicht aufhören zu lesen und versank ganz und gar in seinem Buch, so sehr das er sogar vergaß, dass er auf einem Baum saß und als er sich um setzen wollte rutschte der Junge von dem Ast und stürzte hinunter, in den Schnee bedeckten Boden. Der weiche Schnee fing seinen Sturz glücklicher weiße ab, dennoch stand er junge halb Elf noch Unterschock und bewegte sich zunächst nicht, bis er ein helles und leuchtendes licht wahr nahm. „Bin ich jetzt Tod?“, fragte er schwach, als er langsam seine Hand nach dem Licht aus streckte. Allmählich formte sich das helle Etwas, zu einem schönem und schneeweißem Gesicht, welches ihn verwundert ansah. Zwei eisblaue Augen sahen ihn nun an, die wie Eiskristalle funkelten und den Jungen völlig aus der Fassung brachten. Erschrocken auf gesprungen rutschte Efall von der Erscheinung weg und starrte diese auch nur noch an. Es sah aus wie ein Mädchen, doch sie war leicht durchsichtig und hatte etwas Glühendes an sich, wie … ein Geist. „Kannst du mich sehen?“, fragte das Mädchen überrascht, die noch immer von Efall angestarrt wurde. Schnell und ängstlich nickte er, sagte aber noch kein Wort. Das Geister-Mädchen schwebte näher zu ihm, um ihn näher in Augenschein zu nehmen, was dem schreckhaften halben Elfen jedoch gar nicht gefiel und vor Aufregung in Ohnmacht fallen ließ. „Ups, Entschuldigung“ „Efall!?“ erklang plötzlich die stimme von Linnea, die auf der Suche nach Efall war. Schnell verschwand das Geister-Mädchen wider, blieb jedoch in siecht und sah zu, was das ihr unbekannte Mädchen tat. Neugierig sah sie zu, wie Linnea den halb Elfen weckte und ihr zurück zum Schloss mit nahm, der noch nicht ganz bei sich war und sein geliebtes Buch, im Schnee liegen ließ.

Willkommen in Alfea

Die Beerdigung meines Großvaters war genau so, wie sich alle diese auch vorgestellt hatten. Es kamen, fiele Gäste, freunde und Familien. Es schienen alle sehr bestürzt zu sein und mit uns zu trauern. Meine Großmutter und meine Tante Miele, waren neben uns, sie sagte jedoch kein Wort. Doch ich hätte auch nichts sagen können, da ich beschäftigt war mich fest an meiner Mutter zu halten, die ihren Arm um mich und meiner Schwester hielt, die auf der anderen Seite von ihr stand. Linnea gab sich wie immer alle Mühe nicht zu weinen, um stark zu bleiben, vor allem für unsere Mutter, allerdings lange hielt sie dies nicht durch. Beruhigend legte Mama ihre Hand auf Linneas Schulter, während sie ihr leise zu flüsterte, dass ich nur schwach verstand. „Es ist in -ordnung, Linnea. Fries es nicht in dich rein, lass es raus.“ Sich dem angeschlossen, legte auch unser Vater seine Hand auf Linneas Schulter. Zu ihm gesehen, schlich sich ein seltsamer Gedanke ein, der mir noch nie in den Sinn kam. Würde ich auch so traurig sein, wenn mein Vater nicht mehr da wäre? Diesen Gedanken nicht zu-ende denken wollen, schüttelte ich ihn schleunigst aus meinem Gedächtnis und sah weiter nach vorne, auch wenn meine Augen immer wieder, zu meinen Eltern für einen kurzen Moment wanderten. Nach der Zeremonie und der Bestattung, standen wir eine Weile da. Unser Vater musste früher los und verabschiedete sich von unserer Mutter und von uns, auch wenn wir uns ja morgen schon wieder sehen würden.
 

An diesem besagten Tag hielt sich meine vor-freute sehr stark in Kränzen. Linnea war bereits wach und ihre Koffer standen in einer Reihe bereit. Meine hingegen lagen offen auf dem Boden meines unaufgeräumten Zimmers, in welchem, meine Bücher, Klamotten und Schulunterlagen verstreut waren. Mama hatte zwar gestern noch gesagt, ich solle alles schon mal einpacken, doch die Müdigkeit war dann schließlich stärker als ich gewesen. So sprang ich aus meinem Bett und sammelte alles auf und stopfte die Dinge, einfach in die Koffer. Auf diese Rauf gehüpft, versuchte ich die überfüllten Koffer zu schlissen, mit dem Gedanken: Das muss alles mit und die Koffer werde ich eh, in Alfea wider ausräumen. Während ich endlich alles verpackt hatte und aus dem Fenster meines Zimmers in den Wald sah, fiel mir wider das Mädchen ein, dass ich gestern dort gesehen hatte. Noch immer fragte ich mich, ob sie wohl echt war oder sie doch nur ein Traum war.

Als ich mich angezogen hatte, zog ich meine beiden Koffer aus meinem Zimmer und vermied es, noch einmal zurückzuschauen, um es mir nicht noch schwerer zu machen. Noch immer lag eine Menge Schmerz in unserem Zuhause und sowohl Linnea als auch ich, trugen weiterhin Schwarz. Für Bunde und fröhliche Farben waren wir einfach noch nicht in der Lage. „Efall, Linnea, seid ihr fertig?“, fragte unsere Mutter, die uns zum Abschied noch mal fest umarmte und uns einen Kuss gab. Es war ein seltsames Gefühl, von hier wegzugehen, Lynphea war schon immer mein Zuhause, seit meiner Geburt lebte ich dort. „Passt auf euch auf und stellt nicht so viel an. Habt aber auch Spaß bitte, ich liebe euch“ „Das machen wir Mama, hab dich auch lieb“ antwortete Linnea für uns beide und ging mit mir zusammen, nach Magix.
 

Als wir endlich in Alfea eintrafen, kam ich aus dem staunen gar nicht mehr heraus. Es war ein riesiges Schloss, dass auf einem großen Campus stand und von einem weitläufigen Wald versteckt wurde, in welchem auch ein See lag. Her sah alles so friedlich aus und so harmonisch, dies kannte ich sonst nur von Lynphea. Einige Feen liefen an Linnea und mir vorbei, die uns verwundert ansahen und sich auch wieder zu uns umdrehten, als wir an ihnen vorbei waren. Es war ein seltsames Gefühl und auch ihre tuschelten stimmen zu hören. „Linnea, was haben die alle denn?“, fragte ich meine Schwester, die jedoch, wie oft, ganz cool blieb. „Lass sie reden Efall, die werden schon bald sehen, dass wir diesen laden rocken werden“ meine Schwester war schon immer so, dass sie nichts auf andere gab und nur so vor selbst bewusst sein strahlte, wenn sie es wirklich wollte. Während sie damit versuchte mich zu beruhigen, lief eine weitere Feen-Gruppe auf uns zu, die auf sechs Mädchen bestand und sich direkt zwischen uns drängte. Eine der Feen, die voranging, rempelte mich an und drückte mich, mit ihren Schultern von meiner Schwester weg, während sie ihre langen, schwarzen Haare zurückwarf. „Aus dem Weg ihr Freaks“ beklagte sie sich und richtete ihren Blick, nicht einmal auf uns. „So eine eingebildete Margerite“ sprach Linnea gehässig, was das betroffene Mädchen jedoch auch hörte, sie finster ansah und zu uns zurückkam. „Was hast du da eben gesagt?!“ „Soll ich es dir aufschreiben? Moment warte, das würdest du dann wohl sicherlich auch nicht kapieren“ Linnea war gerade erst warm geworden und suchte schon jetzt, nach schreit. „Die Magerwiesen-Margerite, auch Frühe Margerite genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Margeriten in der Familie der Korbblütengewächse“, erklärte ich und versuchte die Lage zu entschärfen, was jedoch nur so halb klappte. „Ach und du bist also, ein wandelndes Lexikon oder was?“ sofort verstummte ich wieder und zog den Kopf ein, wie eine ängstliche Schildkröte. „Lass gefälligst meinen Bruder in Frieden“, verteidigte Linnea mich weiter und stellte sich vor mich. „Ihr seit so lächerlich, jetzt mal ernst -haft, geht zurück wo ihr herkamt.“ Meine Schwester begann schon vor Wut zu kochen und hätte der Fee bestimmt eine verpasst, wenn nicht unser Vater aufgekreuzt wäre. „Linnea, Efall!“ Dieses Mal war ich wirklich froh, meinen Vater zu sehen. „Vater!“, freute ich mich und ignorierte die Feen. „Ich hoffe ihr wartet noch nicht lange, sonst macht mich eure Mutter einen Kopf kürzer“ „Nein, alles gut“ versicherte Linnea ihm und schnappte sich ihren Koffer, der neben unserem Vater stand. „Ich zeig euch erst einmal alles, danach gehen wir in die Wohnung“ Während unser Vater uns auch noch den Rest erklärte, was heute noch auf uns zu kommen würde, sah ich zurück zu den Feen, missbilligend zu Linnea und mir sahen. Vor allem die schwarzhaarige Fee mit den Blauaugen und dem goldenen Ring um die Pupille

hatte es scheinbar nun auf uns abgesehen. So folgte ich Linnea und unserem Vater rasch, als diese losgingen.
 

Unser Vater führte uns über all herum, erklärte uns zu jedem Raum, dessen Funktion und seine Entstehung. Mich faszinierte dies alles natürlich und am liebsten hätte ich sofort mit allem angefangen, doch Linnea war weniger beeindruckt wie ich und hatte nur eine Frage. „Warum muss ich das alles denn wissen? Ich werde hier nicht lernen“ „Doch das wirst du, du bist jetzt genauso hier Schülerin, wie Efall und all die anderen Feen“ erklärte er, was Linnea kochen ließ. „Nein ich bin keine Schülerin, ich bin nur hier um Efall zu unterstützen und um bei ihm zu sein“ „Linnea, die Bedingung hierfür ist, dass du auch den Unterricht besuchst“ „Das kannst du vergessen, da mache ich nicht mit!“ empört drehte Linnea sich um und lief aus dem Gebäude. Unsicher stand ich noch da und fragte dann meinen Vater, ob wir nicht langsam in die Wohnung gehen könnten, da ich auch noch nichts gegessen hatte und nun hunger bekam. Er willigte ein und zog den Koffer meiner Schwester hinter sich nach, den sie stehen gelassen hatte. Lange hatte ich Linnea nicht mehr so wütend erlebt wie da, doch ich wusste auch, dass sie sich wider beruhigen würde, daher legte ich meinen Fokus eher auf Alfea und hier alles kennenzulernen. Die Wohnung, in der wir jetzt für einige Zeit leben sollten, war recht gemütlich, auch wenn sie ein wenig klein war. Am Anfang sollte ich mir auch erst einmal mit Linnea ein Zimmer teilen, für mich war dies jedoch nicht besonders schlimm, schließlich kamen wir immer super miteinander zurecht und waren ja auch unzertrennlich. Durch das leere Zimmer gelaufen, in welchem nur zwei Schränke und zwei Betten standen. Ich legte ich meinen Koffer ab und näherte mich einem Fenster, dass auf der anderen Seite war. Hinunter gesehen, konnte man den gesamten Campus sehen und sogar zum Wald rüberschauen, der sich außerhalb von Alfea befand. Obwohl ich endlich hier war, wo ich unbedingt hinwollte, spürte ich eine seltsame Leere in mir.
 

„Efall, ich bin gleich wieder da. Ich sehe nur mal nach Linnea“ nickend sah ich zu meinem Vater, der an der Tür, des Zimmers stand. „Soll ich mit kommen?“, fragte ich ihn unsicher und trat ein Stück vom Fenster weg. Jedoch bat er mich darum, hier in der Wohnung zu warten, bis er mit meiner Schwester zurück ist. Arme überschlagen, akzeptierte ich dies zwar, doch war dies wieder mal ein beweis- dafür, dass er einfach keine Zeit mit mir alleine haben wollte, wie auch sonst auch.

Als mein Vater nach diesem kurzen Gespräch ging, hatte ich wieder einmal diese Wut in mir, die ich immer hatte, wenn er mich so ignorierte. Sauer lief ich im Zimmer auf und ab, bis ich dann feste gegen meinen Koffer trat. Dieser schwankte und kippte dann zurück. Unglücklich senkte ich meinen Kopf und setzte mich auf den umgefallenen Koffer darauf. „Warum dachte ich, dass es eine gute Idee wäre herzugehen, als ob sich irgendetwas dadurch ändern würde. Es war so dumm von mir zu glauben: Mein Vater würde sich für mich interessieren, nur für einen Moment“, klagte ich leise und schlug immer wieder, mit meiner Faust, gegen den unter mir liegenden Koffer ein. Ob ich eifersüchtig auf Linnea war, weil sie wohl sein Gold Kind war? Diese Frage stellte ich mir oft, doch ich wollte sie mir nie beantworten. Die Wahrheit war, ich war eifersüchtig, doch ich konnte und wollte es nicht zugeben. Unglücklich durch diese Gedanken, trat ich noch fester gegen meinen Koffer, der schließlich aufsprang. Zögernd sah ich in den Inhalt und kramte ein wenig darin umher.
 

Einige Zeit verging und ich hatte alles ausgeräumt, während ich nach meinem Buch suchte. Nachdem alles im Zimmer vertäut lag und ein rissen Chaos herrschte, fiel mir wider das Mädchen ein und mein Sturz vom Baum. Mir wurde langsam klar, dass ich mein Buch im Wald von Lynphea verloren hatte. Jetzt war ich richtig angepisst und sauer auf alles. All diese Gefühle wurden nur noch mal auf die Spitze getrieben, als Linnea mit unserem Vater zurückkam und er die Unordnung sah. Sich darüber beschwert, dass er noch nur kurz weg war, konnte ich dies jedoch jetzt nicht gebrauchen. Schon wieder genervt von ihm, war er dies sicherlich auch von mir. Ich rollte mit den Augen während er sprach, doch zugehört, hatte ich ihm nicht. „Efall, ich rede mit dir, mach, dass du dein Kram wieder ordentlich wegräumst!“, sagte mein Vater dann schließlich, doch während er immer lauter wurde und an mir zu verzweifeln drohte, schlug ich mit meinem Fuß gegen den zwischen uns liegenden Koffer. „Ich lass mir von dir gar nichts sagen!“, schrie ich ihm entgegen. „Du solltest nicht mehr da sein!“ Noch immer sauer, stürmte ich aus dem Zimmer und aus der Wohnung, solange mein Vater noch sprachlos da stand.
 

Durch die Flure in Alfea gelaufen, Verlies ich die Schule und verschwand in den verschneiden Wald. Eine Weile dort umher geeitert, spürte ich langsam immer mehr, die eisige Kälte und den schmerzenden Wind, an meinen unterkühlten Händen, Ohren und Gesicht. Zitternd ging ich weiter und sah mich suchend um. Es musste doch einen Rückweg hier geben. Doch alle Wege sahen gleich aus und der weiter fallende Schnee, hatte meine Schuh abdrücke verwischt. Es wurde gefühlt immer kälter und dunkler, was jedoch gar nicht sein konnte. „Hallo, ist hier jemand?!“ begann ich zu rufen. „Ich habe mich verlaufen!“ Auf eine Antwort wartete ich jedoch vergeblich. Die klirrende -kälte zehrte immer weiter an mir, bis ich vor einem großen Baum hielt. Mich an diesen angelehnt, konnte ich noch kaum meinen Körper spüren und lief bereits blau an. Meine Lippen funkelten bereits und leuchteten in einem eisblau. Kaum konnte ich meine Augen aufhalten und kämpfte bereits gegen die tödliche Müdigkeit an. „Mir ist soo kalt“, klagte ich ins Nichts. Langsam fielen meine Augen zu, als ein strahlendes Licht, mir wärmend entgegen strahlte. In dessen Richtung gefallen, spürte ich diese aufkommende Wärme, die mich wieder auftaute und mich hielt. „Ich habe dich gehört, ich bin da“ hörte ich eine, mir vertraute Stimme sprächen und ließ mich weiter in die Wärme fallen.
 

Sorgenlos öffnete ich meine Augen nach einigen Minuten und sah zu dem blassen und leuchtenden Gesicht, des Mädchens, dass mich gerettet hatte. Es war dasselbe Mädchen, das ich auch schon im Wald von Lynphea sah. Hasstisch sprang ich auf, und sah zu dem schwebenden Geister-Mädchen. „Hab doch keine Angst vor mir“, bat sie mich und setzte sich vor mir in den Schnee. Durch sie hindurch sehen können, wirkte es als wäre sie es, die so schön funkelte und glitzerte und nicht der weiße Schnee hinter ihr. „Ich hab keine Angst“, log ich, während ich vorgab total cool zu sein. „Ich bin Gaia“ „“Ich bin Efall …“, antwortete ich leise und unsicher. „Ich weiß, du bist der Prinz von Lynphea“ übermütig flog sie näher auf mich zu und sah mir mitten in die Augen. Ihre klaren eisblauen Augen funkelten und wirkten gar-nicht … tot, sondern voller Leben. „Woher weißt du das?“, fragte ich sie vorsichtig. „Ich bin ein Wald Geist, ich weiß alles. Die Pflanzen und der Wind sagen mir einfach alles. Und sie sind schlecht darin, ein Geheimnis für sich zu behalten“, kicherte sie. „Dann sprichst du also, so richtig mit der Natur?“ „Natürlich, jeder braucht doch jemanden zum Reden, sogar die Natur“ nickend stimmte ich Gaia zu und lächelte dabei. „Ich muss dann aber wider Gehen, ich muss nach …“ „Alfea, ja ich weiß. Ich zeig dir den Weg, folge einfach dem Licht, meiner Magie und du kommst wider vor den Toren von Alfea raus“ ich dankte ihr, doch davon wollte sie nichts hören. Bevor ich losging, reichte Gaia mir noch ein Buch und verstummt sah ich sie an. „Du hast mein Buch gefunden“ „Ja du hast es am Baum liegen lassen, ich dachte du würdest es gerne wiederhaben“ sofort nahm ich das Buch an mich und machte mich dann wieder auf dem Weg.
 

Als ich zurück war und in der Wohnung eintraf, sprach mein Vater kein Wort mit mir, es war wohl auch besser so. Auch ich wollte nicht mit ihm reden und so verkroch ich mich wider in das Zimmer und warf mich nur noch auf eins der Betten. In Gedanken versunken, schlug ich mein Buch auf und sah auf der ersten Seite, etwas Neues hinzugeschrieben: “Manche Abenteuer beginnen allein, aber enden zu zweit. ~Gaia“ und ein Lächeln konnte ich mir dann auch nicht verkneifen.

Der neue club

Mit einer Tasse Tee in das Zimmer gelaufen, bemerkte Linnea ihren Kleinen, der schmunzelnd auf seinem Bett lag. Sein Buch weit aufgeschlagen und in dessen Seiten versunken, ließ Linnea ihn erst einmal in Ruhe und lief zu ihrer Seite des Zimmers. Die halb Elfe setzte sich auf ihr Bett, nahm einen kleinen Schlug vom noch heißen Tee und sah aus dem Fenster, welches neben ihr war. Zum Campus hinab gesehen, bedrückte Linnea es jedoch, was Efall zu ihrem Vater sagte, wollte dies jedoch jetzt auch nicht noch einmal ansprächen. Sie schwieg und hoffte einfach, dass es nur aus einer Laune heraus kam. Selbst nach Stunden sprach in dem Zimmer keins der hab Elfen und beschäftigten sich nur mit sich selbst. Efall starte noch immer in sein Buch und legte es auch nicht mehr aus seinen Händen. Linnea hingegen, räumte ihren Koffer aus und legte alles fein säuberlich in den Schrank, der neben ihrem Bett. „Efall, wie wäre es, wenn wir es hier ein wenig grüner machen würden?“, fragte Linnea schließlich und ging auf ihren kleinen verträumten Bruder zu. „Ja klar, mach ruhig“, antwortete er geistesabwesend. „Efall, ich kann nicht Zaubern, also … würdest du bitte …“ erinnerte die halb Elfe ihn und sah ihn verwundert an, da er dies doch wusste. Genervt legte Efall sein Buch zur Seite und drehte einmal seine Hand, sodass im ganzen Zimmer Blumen und Pflanzen erschienen, und den Raum schmückten. „So kann ich jetzt weiter lesen?“, fragte der Junge und warf sich wieder zurück auf sein Kissen. „Was ist denn los?“, fragte Linnea besorgt und setzte sich neben ihn. „Du kannst es mir sagen“ gerade als Efall sich seiner großen Schwester jedoch öffnen wollte, öffnete sich ihre Tür und Palladium betrat das Zimmer.
 

„Papa, was ist los, ist was passiert?“, fragte Linnea während sie aufsprang und auf ihren Vater zu ging. Dieser jedoch beruhigte seine Tochter wieder und hatte lediglich Informationen für die beiden, was ihren auf enteilt in Alfea betraf. „Nein, es ist alles gut. Es gibt nur in ein paar Tagen eine Prüfung, in meiner Klasse“, erklärte Palladium ihnen. „Okay, wir werden dich schon nicht dabei stören, keine Sorge“, versicherte Linnea ihm und glaubte damit, das Thema beendet zu haben. „Danke, aber das wollte ich nicht damit sagen“ fuhr er weiter fort. Nun waren die Geschwister neugierig und fragte, was er dann von ihnen wollte. „Ihr sollt an diesem Test teilnehmen“, verwundert sahen Linnea und Efall sich an. „Aber wir haben doch gar keine Ahnung, worum es bei diesem Test geht“, sorgte sich Linnea zurecht. „Es ist ein recht einfacher Test, wo es um die Ehrlichkeit und die Reinheit eures Herzens geht“ „Und was müssen wir dabei tun?“ fragte Efall skeptisch. „Ihr werdet von der ältesten aller Feen in einem Labyrinth geschickt und dort geprüft. Dieser Test besteht aus zwei Teilen. Der erste, soll zeigen, wie leicht ihr, zu verunsichern ihr seid und was es braucht, um eure Meinungen über etwas zu ändern. Im zweiten Test könnt ihr nochmal zeigen, ob ihr euren Prinzipien doch treu bleibt oder euch manipulieren lasst“ „Aber warum sollen wir da denn jetzt schon mit machen?“ fragte Linnea. „Es dient euch in erster Linie, dass ihr euch über eure Schwächen im Klaren seid und dass Feinde diese auch gegen euch verwenden können. Ihr müsst mehr sein als eure Ängste oder als eure Wünsche“, erklärte Palladium seinen beiden Kinder, die jedoch nicht ganz davon überzeugt waren, dass so etwas wichtig wäre. „Aber Träume haben ist doch wichtig …“, entgegnete Efall und hielt das alles für unnötig. „Das sind sie auch, sie deuten einen denn weg, aber sie dürfen nicht deine Persönlichkeit ausmachen, sie sollten nicht alles sein, dass du hast“, doch der halb Elf, hielt es noch immer für Blödsinn.

Der erste Tag war somit, nicht gerade wie sie sich diesen erhofft hatten, doch zumindest hatten die Geschwister sich.
 

Am darauf folgenden Tag, hatten beide auch schon ihren ersten Unterricht und mussten sich dabei bemühen, nicht unterzugehen in dieser großen Schule. In den Klassen lief es meist gleich ab, Linnea und Efall waren alleine und niemand kümmerte sich darum, wer sie waren oder was sie hier taten. Schlimmer für beide wurde es, als sie unterschiedliche Fächer hatten und nun ganz auf sich alle gestellt waren. Doch auch dadurch sollten sie neuen Anschluss bekommen. Linnea wollte auch neue Freunde finden, doch wirklich reden wollte niemand mit ihr, aus der Hauswirtschaftsklasse. Schon am aufgeben, begann Linnea zu Spülen und sah ihr Gesicht im Spülbecken spiegeln. Die anderen Feen warfen unbekümmert ihre Messer und Töpfe hinein und bemerkten die halb Fee auch nicht. „Brauchst du Hilfe?“ sprach dann doch noch eine Rosa-haarige Fee sie an, die unaufgefordert ein Küchentuch zur Hand nahm und ihr bei der Arbeit half. „Danke, aber das brauchst du nicht“ versicherte Linnea ihr. „Ach stell dich nicht so an, ich helfe dir doch gerne“ lachte sie während sie sich einen Topf schnappte, um diesen abzutrocknen. Als Linnea ihr jedoch den Topf wider abnehmen wollte, fiel dieser mit einem lauten Platsch ins Wasser. Beide Mädchen nass geworden, sahen sich erst nur stumm an, bevor sie dann zusammen lachten. „Entschuldigung“ „Schon okay, ist ja bloß Wasser“ versicherte das Rosa- haarige Mädchen ihr. „Ich bin Linnea und du?“ stellte sich die halb Elfe vor. „Ich weiß wer du bist“ erwiderte die Fee kichernd. „Ich bin Vivien, du erinnerst dich wohl nicht mehr an mich?“ Linnea konnte sich sehr vohl noch an ihre alte kindheits- Freundin Vivien erinnern, sie hatte nur nicht damit gerechnet, dass sie diese wäre. „Doch natürlich, erinnere ich mich an dich“ wieder sprach Linnea ihr also schnell. „Hey wir haben gleich Pause, du musst mir dann unbedingt erzählen, was du hier in Alfea machst“ Linnea nickte und hatte nun nicht mehr das Gefühl, alleine zu sein.
 

Efall hingegen hatte auch an diesem Tag, keinen gute erfolge. Die Feen meiden auch ihn und so arbeitete er, wie so oft alleine. Der Tag wurde nur noch schlimmer als das Mädchen vom Vortag bei ihm am Tisch aufkreuzte und dem halb Elfen einzuschüchtern. „Ach sie sich einer das an, jetzt dürfen wohl auch Mischlinge nach Alfea. Ich dachte immer man muss Talent haben, aber scheinbar reicht es auch, wenn Papi der stellvertretende Schulleiter ist“ „Das ist gar-nicht wahr, damit hat das gar-nichts Zutun!“ verteidigte Efall sich, spürte jedoch schon die Zweifle, die ihn packte. „Natürlich nicht“ provokant schnappte sich die Schwarz- haarige Fee einen Stuhl und setzte sich, dem ihr vier Jahre jüngeren jungen gegen über. Nur durch einen Tisch voneinander getränt wirkte das Mädchen für Efall dennoch einschüchternd und unheimlich. „So dann sag mal kleiner, wie heißt du?“ zögernd sah er sie an und traute sich kaum zu antworten. „Ich heiße Efall“ „Was ein bescheuerter Name“ verdrehte die Fee ihre Augen. „Der Name ist nicht beschert, ich wurde nach meinem Urgroßvater benannt“ „Sag ich doch, bescheuert“ wiederholte sie ihre Meinung. Dann fiel ihr Blick auf ein Buch, welches unterfiel Papier versteckt lag. Sie griff danach und zog es heraus, noch bevor Efall es verhindern konnte. „Nein, das ist meins“, rief Efall und wollte danach greifen, doch vergebens. Unachtsam und grob, blätterte sie darin und zerknitterte dabei auch, die eine und andere Seite darin. „Mach es nicht kaputt!“, sorgte er sich darum und sprang von seinem Stuhl dabei auf. „Das ist doch bloß ein dummes Buch“, merkte sie an und streckte es ihm entgegen. „Das ist kein dummes Buch!“, schrie Efall sie an und wollte es gerade an sich nehmen, als die Fee, das ihm so wichtige Buch, über sich in den Mülleimer warf. Eilig rannte Efall darauf zu, fischte es herauf und blätterte vorsichtig durch die zerrissenen Seiten. Er umschloss es mit seinen Armen, drückte es an sich und verschwand dann aus dem Klassenzimmer..
 

Efall hatte genug, er wollte hier weg, oder zumindest zu Linnea. Diese jedoch, mache sich mit Vivien fertig für die Pause und liefen am Campus ziellos umher. „Ich wollte eigentlich nicht nach Alfea, ich hab es nur für Efall getan und auch für meine Mutter“, erzählte Linnea ihr. Vivien hörte ihr zu und die halb Elfe hatte wirklich das Gefühl, dass sie Freundinnen waren. „Ich bin froh, dass du hergekommen bist, mir egal aus welchen Gründen“ Doch ihre Gespräche wurden unterbrochen. „Vivien, was tust du da?“, fragte die Fee, die gerade noch Efall schikaniert hatte und es nun, wohl auf Linnea abgesehen hatte. „Nikki, das ist Linnea, eine alte Freundin von mir“, sprach die fröhliche Fee unbeholfen. „Wir kennen uns schon, nicht wahr“ merkte Linnea an. Nikki enterte plötzlich ihre Einstellung und wirkte wie ausgewechselt. „Ja, das tun wir, leider haben wir uns wohl auf dem falschen Fuß erwischt. Fangen wir doch noch mal an, was sagst du dazu, Linnea?“ Trotz dass die halb Elfe dies merkwürdig fand, wollte sie der Fee noch eine Chance geben und willigte ein. „Toll. Als wir wollen heute Abend noch mal los Vivien, da macht in Magix ein neuer Club auf, da müssen wir hin“ wandte die Fee sich wieder an vivien. „Aber das Schutzgrafikfeld wird doch heute Abend wieder aktiviert“, erinnerte sie ihre Freundin. Diese wusste dies jedoch ganz genau und wartete nur ab. „Was für ein Schutzkraftfeld?“, fragte Linnea neugierig, was Vivien ihr dann erklärte. „Jeden Abend wird ein Kraftfeld über ganz Alfea errichtet, damit wir sicher sind“ „Aber da durch kommen wir hier auch nicht raus und müssen hier versauern“ ergänzte Nikki noch und fügte dann noch hinzu: „Um doch raus zu kommen, bräuchten wir den magischen Schlüssel, mit dem könnten wir einfach raus und wieder rein“ „Und wo ist dieser Schlüssel?“ wurde Linnea neugierig. „Miss Fachagonder hat einen“, erzählte Vivien ihr bedrückt. „Und vergiss nicht Professor Palladium, er hat auch einen“ als Nikki dies sagte, weiteten sich Linneas Augen. „Wenn mein Vater einen hat, könnte ich in doch nehmen“ schlug die halb Elfe gerissen vor. „Du würdest den Schlüssel, deines Vaters stählen?“, fragte Vivien besorgt und wollte ihr dies gerade noch ausreden, doch Nikki gefiel die Idee sehr gut. „Sie würde ihn doch nicht stählen, nur ausleihen“ berichtete Nikki die Fee und legte ihren Arm um Linnea, die zustimmend nickte und den Plan auch, in die Tat umsetzen wollte.
 

Wieder in der Wohnung suchte Linnea zunächst in allen Schubladen nach diesem Schlüssel. Ohne überhaupt zu wissen, wie dieser eigentlich aus sah. Palladium selbst war nicht da, er war noch auf einer Konferenz und würde auch erst später zurückkommen. Er würde gar nicht merken, wenn sie weg wäre, er würde glauben sie Schläfe tief und fest. Nun brauchte sie aber auch den Schlüssel. Jedes Regal und jede Ecke suchte die halb Elfe ab. „Linnea, was machst du da?“ Hasstisch drehte sie sich um. „Efall, was machst du hier?“, fragte sie, um von sich abzulenken. „Ich wohne hier? Also sag schon“ „Du musst nicht alles wissen, dafür bist du zu jung“ erklärte sie und lief an ihrem Bruder vorbei. „Was ist heute nur los mit alles?“, fragte er sich selbst und folgte seiner großen Schwester ins Zimmer. „Sag schon, was hast du gesucht?“ ließ Efall auch nicht locker. „Nerv mich doch jetzt nicht, es geht dich nichts an!“ genervt, sprach sie nicht mehr mit ihm, was Efall fragen ließ, warum sie denn jetzt so zickig zu ihm war? „Ich hatte auch einen blöden Tag“, erwähnte der halb Elf, während er auf seinem Bett Platz nahm und sein Buch auf sein Nacht-Tisch legte. Doch Linnea hatte keinen so schlechten Tag, er war am Ende ja doch ganz gut geworden. Nur Efall würde jetzt alles wider zerstören, mit seinem ewigen Selbstmitleid. „Ich wäre lieber wieder zu Hause“ „Dein ernst!?“ brach es aus Linnea raus. „Nur weil es nicht so läuft, wie du es gerne hättest? Überraschung, so ist es eben manchmal. Reiß dich zusammen, nur deinetwegen musste ich mir hier herkommen, ich hatte auch keine Lust darauf“ Linnea ließ ihren ganzen Frust darüber, dass sie nach Alfea musste, nun an ihrem kleinen Bruder raus. Dieser verstummte, sah geknickt auf seine Bettdecke und drückte seine Finger in diese hinein. „Ich verschwinde jetzt, es ist mir zu dumm hier“, sagte Linnea dann noch, bevor sie das Zimmer wieder verließ. Sie schlich sich dann in das Schlafzimmer ihres Vaters und suchte dort weiter, ihr Bruder sollte indessen auch keine Gefahr mehr sein.
 

Im Nachttisch nachgesehen, fand Linnea dann auch einen Schlüssen. Er war Gold, mit Verzierungen und einem „A“, das für Alfea stehen könnte. Schnell griff sie ihn, steckte ihn ein und ging zurück in ihr Zimmer, um sich, für den Club umzuziehen. Ihren Bruder ignorierte sie dabei, doch nun fragte er auch nicht mehr und vergrub sich stattdessen in seinen Lehrbüchern, die er heute bekommen hatte. Fertig umgezogen, legte Linnea sich eine Tasche um ihre Schultern und ließ in diese den Schlüssen, für das magische -kraftfeld fallen. Die Wohnung verlassen, traf sie sich am Campus in einer dunklen Ecke, mit den anderen Feen. „Und, hast du denn Schlüssel gefunden?“, fragte Nikki neugierig. „Natürlich“, erwiderte die halb Fee und zog diesen aus ihrer Handtasche hervor. „Worauf warten wir dann noch? Lasst uns feiern gehen“, bestimmte Nikki wieder und schnappte sich den Schlüssel aus Linneas Händen. Heimlich hinausgeschlichen, fuhren die Feen mit dem nächsten Bus nach Magix und suchten dort den neuen Club. Während die drei durch eine etwas weniger, schöne Gegend ankamen, stießen sie auf zwei weitere Mädchen, welche wohl auch Freundinnen von Nikki waren. „Linnea, das sind Naomi und Ivy“ „Hey“ hielt Linnea sich zurück, da diese Mädchen nicht gerade wie nette Gesellen aussahen. Sie trugen knappe und kurze Miniröcke, mit Nieten an den Schuhen und Piercings im Gesicht. Auf ihren Amen und Beinen waren Tattoos, die großteils aus Hexen -sternen und Dunklen Symbolen bestanden. Linnea wollte zwar nicht fragen, doch sie befürchtete, dass diese Mädchen Haxen waren und auch welche der übelsten Sorte. Die halb Elfe ignorierte jedoch ihre Sorgen und versuchte sich einfach in die Gruppe anzupassen. „Schön ihr habt es doch noch geschafft herzukommen“ „Ja, Linnea hat den Schlüssel gestohlen und uns damit ein wenig geholfen“ merkte Nikki an. „Nicht übel“ sprach eine der Hexen emotionslos, was jedoch auch Standard bei ihnen war. „Na ja, mein Vater arbeitet in Alfea und so komm ich leicht daran“ „Kommst du dann auch so einfach an den Test und Prüfungs-Ergebnisse?“ fragte die andere. Linnea sag sie zögernd an. Denn Schlüssen mit zunehmen war eine Sache, doch nun auch noch die Prüfungs- und Testergebnisse zu stählen, eine ganz andere. „Hör nicht darauf, Linnea, so etwas musst du nicht tun“, beruhigte Vivien sie. Doch der halb Fee blieb dies noch lange im Gedächtnis.
 

Im Club war die Stimmung zum Glück wieder um einiges lockerer und entspannter. Nikki stieß irgendwann zu Linnea und Vivien, die einen Eckplatz ergattert hatten und auf sie und die anderen Mädchen warteten. „Ich finde das toll“ „Worüber redet ihr?“, fragte Nikki Vivien rein und setzte sich zu ihnen. „Wir haben darüber gesprochen, wie Linnea nach Alfea kam“ „Jetzt bin ich aber neugierig“ beugte sich die Fee zu Linnea vor und wartete. „Na ja, ich bin nach Alfea, für meinen Bruder“ erklärte sie es kurz und knapp. „Aber jetzt wo wir hier sind, will er plötzlich wider weg“ ergänzte sie sich schließlich. „Wie undankbar. Da gehst du extra mit ihm her und er will einen zurückzieher machen“ „Er scheint es nicht wirklich zu schätzen, was du für ihn getan hast“ mischte sich nun auch eine der Hexen ein. Linnea jedoch, ließ sich auf die Meinung und sichten der Mädchen ein und verlor, ihren waren blick für dies alles. Nur Vivien schien sich wahrhaftig Sorgen zu machen, konnte jedoch Linnea nicht um stimmen mehr. „Und jetzt muss ich auch noch so einen dummen Test mir machen, ob ich es wehrt wäre eine Fee zu sein. Dabei will ich das gar-nicht und das weiß auch mein Vater“ „Hört sich echt nervig an“ stellte Nikki klar und reichte der aufgelösten halb Elfe ein Getränk.
 

In Alfe fiel Linneas Abwesenheit langsam auf, als Palladium zurückkam und sowohl im Wohnzimmer wie auch in seinem Schlafzimmer alle Schubladen offen standen. Verwirrt und sauer, stürmte er in das Zimmer seiner Kinder. Dort traf er jedoch erst nur auf Efall, der überrascht im Bett lag und sich kaum traute etwas zu sagen, als sein Vater so reinplatzte. Eingeschüchtert sah Efall ihn nur an. „Was habt ihr mit der Wohnung gemacht? Euch kann man echt, keine Sekunde aus den Augen lassen“, dann sah der Elf sich um und bemerkte erst, dass seine Tochter nicht hier war. Runder gefahren, fragte er den stummen halben Elfen, der jedoch noch immer schwieg. „Efall, wo ist deine Schwester?“, fragte er erneut, dieses Mal jedoch mit ruhiger Stimme. Leise antwortete Efall: „Ich weiß es nicht, sie wollte mir nichts sagen.“

Ein band beginnt zu reißen

In Alfea hatte nun auch Palladium alles auf den Kopf gestellt, nach dem sein Sohn ihm erzählte, dass Linnea weg war und ihn einfach alleine in der Wohnung zurückließ. Der Elf konnte seine Entseuchung nur schwer verbergen, die er inzwischen für seine 15-Jährige Tochter empfand. Wie konnte sie ihren Bruder nur so alleine lassen und dann auch noch den Schlüssel für Alfea stählen? Palladium versuchte erst gar-nicht die halb Elfe zu verteidigen, sie war schließlich alt genug.
 

In Magix hingegen, ahnte Linnea noch nichts davon, dass ihr abhauen schon aufgeflogen war und feierte mit den anderen, noch immer fröhlich weiter. Es wurde immer später und Linneas Handy war auch schon voll mit Anrufen ihres besorgten Vaters, die sie jedoch gekonnt ignorierte und durch die laute Musik auch ohnehin nicht hörte. Ihre guten Launen ließen, sich die Mädchen nicht nehmen, und kippten sich ein Trink nach dem anderen rein. Auf der Tanzfläche getanzt und das Gefühl von Freiheit gespürt, für einen Moment, ließ dies auch genauso schnell wider nach. Alles drehte sich, die Farben schienen sich zu überschneiden und die Musik wirkte hektisch, fast schon beengend. Das gute Gefühl war weg und nur doch, die bedrängenden Einflüsse waren da. Selbst auf den Füßen zu stehen, war plötzlich eine Herausforderung geworden. Keinen klaren Gedanken schaffte sie es mehr zu erfassen und spürte nur noch wie die letzten Drinks, ihren weg nach draußen suchten. Jedes Geräusch war ihr zu laut, jedes Licht zu hell und jede Bewegung zu schnell für sie. Linneas Zustand bemerkt, war Vivien wohl die ein-zigste, die sich um die halb Elfe sorgte und sie versuchte zu stützen. Sie versuchte, mit Linnea zu sprächen, doch als sie mit ihr herausgehen wollte, damit diese frische Luft bekommt, kippte sie einfach um. Schleunigst rief Vivien die anderen zu sich, die ihr dann halfen Linnea raus zu bringen. Aus dem Club draußen suchte Vivien dann das Handy der bewusstlosen halben Fee und stöberte in diesem herum. „Was machst du da?“, fragte Nikki verwundert und setzte Linnea an einer Wand ab, wo diese sich anlehnen konnte. „Sie wird wohl die Nummer ihres Vaters haben …“ Weiter musste die Fee nicht sprächen, denn die anderen drei wussten, genau, was sie nun vorhatte. „Was glaubst du, wie viel ärger wir bekommen werden!?“ „Wir können sie doch nicht so liegen lassen, sie braucht Hilfe“ „Daran hätte sie vorher denken müssen, es ist nicht unser Problem“ mischte sich eine der Hexen ein und verschwand daraufhin wieder im Club zusammen mit der anderen. „Vivien, lass gut sein, sie hätte eben nicht …“ „Ich werde ihn anrufen. Geh du ruhig wieder rein, ich bleibe bei ihr“, beschloss die Fee und schickte ihre Freundin zurück. Nikki kehrte verständnislos um und ging auch zurück in den Club, wo die beiden Hexen auch wieder waren.
 

Allein mit Linnea im Dunklen, zitterte die rosa haarige Fee und schaute ängstlich zu Linneas Handy. Sie sah die vielen verpassten Anrufe, auf denen: „Papa“ stand und fragte sich, wie er wohl reagieren wird. Schon mit dem schlimmsten gerechnet drückte sie auf Rückrufen und hielt das Gerät an ihr Ohr, nervös sah Vivien zu Linnea und bewegte sich langsam wieder näher auf diese zu. „Hallo Linnea, wo bist du?“ hörte die Fee es dann auf der anderen Seite des Handys und schreckte kurz auf. Einen Moment war verstummt, antwortete Vivien schließlich doch noch. „Hallo Professor Palladium, ich bin Vivien, eine Freundin von Linnea. Es geht ihr soweit ganz gut. Aber dennoch ist es ist wohl besser, wenn Sie sofort herkommen könnten, bevor ich Ihnen alles erkläre, es ist dringend“ Vivien erklärte ihm nur noch wo er hinkommen sollte und den Rest hoffte sie, würde er bis dahin vergessen haben. Dem Elfen jedoch würde dies nie im Traum einfallen. Nachdem er aufgelegt hatte, zog er sich seine Jacke über und griff nach seinem Schlüssel. Efall, der das Telefonat nicht mit gehört hatte, stand fragend an der Tür und versperrte seinem Vater so den Durchgang. „Was ist los, und was ist mit Linnea?“ begann der junge halbe Elf seinen Vater auszufragen, der jedoch dafür keine Zeit hatte. „Deine Schwester hat sich wohl in Schwierigkeiten gebracht, ich hole sie jetzt, bleibst du hier und warte auf uns“ Efall trat zur Seite und schloss die Tür wieder, als Palladium durch diese gegangen war.
 

„Tut mir leid, dass du meinetwegen in diese Lage gekommen bist, so hast du dir den Abend bestimmt nicht vorgestellt“ Vivien saß noch immer neben Linnea, die immer wieder aufwachte und orientierungslos umher sah. Sie fühlte sich schuldig und machte sich große Vorwürfe, dass sie Nikki nicht aufgehalten hatte. Linnea nicht von der Seite gewichen, schlug plötzlich die Tür zum Club auf und ein junger Mann, mit Violett roten Haaren herauskam. Bei ihm ein Mädchen mit leuchtend roten Haaren, die sich ängstlich an ihn klammerte, als sie die beiden Mädchen am Boden sitzen sah. „Lass uns in die andere Richtung gehen“, bat ihn das Mädchen, als diese Linnea sah. „Was, warum denn?“, fragte er verwirrt und sah zu den beiden hin. Hilfs- bereit ging er zu Vivien und bat ihr seine Hilfe an. „Danke schön, aber ihr Vater kommt jeden Moment“, erklärte die Fee, die dann zu seiner Bekleidung sah. „Kommst du jetzt, Luca!?“, rief sie ihm ungeduldig zu, während sie sich besorgt um schaute. „Jazz, mach dich doch mal locker“, wieder sah Luca zu Vivien und fragte sie, ob sie sich sicher sei und dass er auch mit ihnen warten könnte. Vivien aber lehne dies ab, auch weil sie ihn gar nicht kannte und das Rot haarige Mädchen, eine Mitschülerin von ihr war, sie wollte nicht, dass noch mehr Leute Probleme bekommen würden und schickte sie daher einfach weg.
 

Nachdem Vivien wieder alleine mit Linnea war, kam auch endlich Palladium, der auf die Erklärung nur so wartete. Sofort aufgesprungen, versuchte die Fee alles zu erklären, ohne die anderen zu verraten. Für Palladium war es dann jedoch dann wichtiger sicherzugehen, wie es seiner Tochter jetzt ging. „Linnea, wach auf“ seine Tochter weiter angesprochen und a ihr gerüttelt, reagierte die halb Elfe endlich. Benebelt und auch noch immer orientierungslos, wachte sie auf und sah sich um. „Ist es schon morgen?“, fragte sie, als sie ihren Vater ansah. „Ich bring euch zurück nach Alfea, das hat gerade noch keinen Sinn, Linnea ist völlig betrunken“ Die beiden Mädchen nach Alfea gefahren, versicherte der Elf Vivien jedoch, dass dies Konsequenzen haben wird, da sie sich unerlaubt rausgeschlichen hatten. Vivien jedoch akzeptierte dies, denn Linnea und sie waren nun sicher. Die Fee machte sich auf in ihre WG, dankte jedoch ihrem Professor noch mal, dass er gekommen sei. Palladium antwortete ihr verwundert, dass es vor allem um seine Tochter ging und er alles tun würde, um sie zu beschützen. „Ich bin ihr Vater, sie zu beschützen ist und für sie da zu sein, ist das wichtigste für mich“ Vivien wusste wie ehrlich er dies meinte, doch war dies auch nicht selbst verständlich für sie. „Linnea hat Glück, Sie als Vater zu haben, nicht jeder denkt so“ Vivien reichte dann ihrem Professor zögernd seinen Schlüssel, bevor sie ging. „Wohlast du denn her?“, fragte er sie noch, doch sie schwieg. Palladium brachte die halb Elfe in die Wohnung, dass Linnea den Schlüssel gestohlen hatte, konnte er sich schon denken, doch wollte er sie dessen trotzdem noch fragen.
 

In der Wohnung eingetroffen, erwartete auch schon Efall die beiden und fragte ununterbrochen, was los sei und was passiert war. Seinem Vater dabei immer wieder im weggestanden und um ihn herumgeschwirrt, wie ein kleines Insekt, schickte Palladium ihn schließlich, gestresst in sein Zimmer. Der halb Elf, der sich ebenfalls nur Sorgen um seine Schwester machte, weigerte sich jedoch und sah seinen Vater stattdessen, finster an. Der Elf ging mit Linnea vor sich ins Bad, ließ über deren blonden Kopf, kaltes Wasser laufen und sah das Mädchen dabei zu, wie es langsam wieder zu sich kam. Als er das Wasser wieder abstellte, setzte er seine Tochter gerade hin, reichte ihr ein Handtuch und sah ihr zunächst nur zu, wie sie ihr Gesicht abtrocknete und dann ihre Haare in das Handtuch wickelte. Gerade als ihr Vater sie, über das alles ausfragen wollte, erhob sich die 15-Jährige und konnte sich dabei nur schwer auf denn Beinen überhaupt halten. „Ich will nur noch ins Bett“ Dennoch lies Palladium sie noch nicht so schnell davon kommen und zeigte seiner noch angetrunkenen Tochter den Schlüssel, denn sie gestohlen hatte. „Erst erklärst du mir, was du dir dabei gedacht hast, einfach den Schlüssel zu stählen?!“ Doch Linnea blieb stur und war auf Konfrontation aus, auch wenn es ihr Vater war. „Ich will jetzt aber nicht darüber reden. Lasst mich doch einfach in-ruhe!“ „Aber was ist denn los?“, drängte sich Efall nun mit hinein. Obwohl Efall nur fragte, weil er sich um seine ältere Schwester sorgte, kam dies bei leider nicht so an und ihn ihrem momentanen zustand, wirkte er auf sie, schlicht und einfach naiv und dumm. „Du bist doch schuld daran, nur weil du nicht alleine nach Alfea wolltest. Wenn du es nicht schaffst hier zurechtzukommen, lass es einfach, dann bist du einfach unfähig!“ ihren Bruder so angeschrien, dass er ängstlich zurückwich, hörte die halb Elfe jedoch noch nicht auf. Sie machte einen Satz nach vorne, packte den jungen halb Elten an den Armen und schubste ihn, erneut von sich weg. Sprachlos sah Efall zu ihr, traute sich nichts zu sagen und drückte sich an die Wand hinter sich. „Du wirst nie, eine Fee sein, verschwende nicht unsere Zeit! Du solltest überhaupt froh sein, dass du noch …“ „Linnea!“ zwang Palladium seine Tochter schließlich zum Schweigen und ermahnte sie, nicht so mit ihrem jüngeren Bruder zu reden. Jedoch schon verletzt, weil Efall wusste, was seine Schwester sagen wollte, nämlich dass er froh sein sollte überhaupt noch zu leben, nutzte er den Augenblick um in sein Zimmer zu rennen. Palladium, der nur noch das Knallen der Tür hörte, Linnea sagen wollte auch bewusst und dass Efall dies auch wusste.
 

Die verständnislose halbe Elfe stehen gelassen, sah der Elf nach dem davon gestürmten Jungen. Dieser jedoch verkroch sich tief in seine Decke und rollte sich fest, in eine Kugel zusammen. „Efall?“, näherte sich Palladium ihm und hob vorsichtig ein Stück der Decke an. Zwei traurige Augen blickten ihn dabei entgegen und Staren mitten in sein Vater-Herz. „Gehweg“ kauerte sich der junge weiter zusammen und dachte gar nicht daran herauszukommen. Die Decke dennoch weggezogen, setzte sich der Elf zu seinem Sohn, auf das Bett. Er sah sich den Arm, des zierlichen halb Elfen an, der diesen jedoch wieder wegzog, als sein Vater sah, dass er blaue -flecken davon trug. „Efall, zappel nicht so herum, sonst tut es nur noch mehr weh“ „Es tut gar-nicht weh“ versuchte der Junge seinen Vater zu überzeugen, der ihn jedoch ungläubig, mit einem Lächeln ansah. „Linnea ist doch bloß ein Mädchen, die kann mir gar-nicht weh tun“ „Linnea ist um einiges älter als du, und sie hat viel mehr Kraft“, erklärte Palladium ihm, während er sich den Arm seines Sohnes kühlte. Enttäuscht ließ Efall seinen Kopf hängen und sah dann zu seinem Vater auf. „Also bin ich doch eine Enttäuschung und bin auch noch ein Schwächling“ seinen geknickten Sohn entgegengesehen, wollte der Elf ihm gerade berichtigen und ihm sagen, wie falsch er lag, als nun auch wieder Linnea hereinkam. „Was glaubst du, was du da tust?“ wendete sich Palladium indessen an die halbe Elfe, die genervt ihre Arme überkreuzte und mitten im Raum stehen blieb. „Ich gehe ins Bett, ich bin müde“ zischte sie. „Nein, du schläfst heute Nacht nicht mit in diesem Zimmer, du bleibst auf der Couch“, eingeschnappt stampfte sie mit dem Fuß auf den Boden und stammelte, wie unfair dies sei. Doch Palladium blieb dabei, er trennte die Geschwister für diese Nacht. „Und morgen reden wir nochmal darüber, wie du darauf kommst, nachts abzuhauen und meinen Schlüssel zu stählen, junge Dame“ Linnea spielte die Coole, doch innerlich hatte sie bereits Angst, vor diesem Gespräch.
 

Stechend schien die Sonne durch das Fenster, in das Wohnzimmer und in Linnea Gesicht. Genervt zog die hal Fee ihre Decke über ihren noch immer dröhnenden Kopf und petzte ihre Augen feste zusammen. „Linnea steh auf!“, zog Palladium ihr die Decke weg, um sie zum Aufstehen zu bewegen. Mitleid hatte er, seit gestern keinen mehr mit ihr. „Mir geht’s nicht so gut, kann ich nicht liegen bleiben?“ „Nein, du stehst jetzt auf, sofort“ Aus seinem Zimmer gekommen, sah Efall unsicher zu Linnea, die sich jedoch nicht mehr an die Nacht erinnern konnte, bis auf ein-paar kleinere Teile. „Mach dich jetzt fertig Linnea, ihr habt dann eure erste Prüfung“ wieder auf die Couch geworfen jammerte Linnea jedoch weiter, was ihr jedoch nichts brachte.

Mit seinen beiden Kindern zum Versammlungs-Raum gegangen, war dieser schon gut besucht. In der Mitte des Raumes aufgestellt, war eine gläserne Tür, die nirgendwo hinführte. Um diese herum waren bereits neugierige Feen, die um diese herum gingen und sich fragten, was dies wohl zu bedeuten hatte. Neben der Tür anmutig gestanden, war ebenfalls Arcadia, die älteste und erste aller Feen, so wie auch Miss Fachagonder. Linnea und Efall nahmen Platz zwischen den anderen Feen und warteten darauf, was nun geschehen würde. „Danke das ihr heute alle so zahlreich gekommen seid“ begrüßte Faragonder die Feen und fuhr auch sofort weiter fort. „Ihr seid sicherlich schon gespannt, was ihr hier sollt. Alle eure Fragen werden auch sofort beantwortet, doch zunächst begrüßen wir noch Herrn Leano, den Vorsitzenden von Alfea. Er wird sich diese Prüfung, so wie auch die darauf folgende anschauen, um zu sehen, wie gut diese sind und ob man diese jedes Jahr durch führen sollte, bei den neuen Schülern“ noch immer irritiert, sahen sich die Feen um, bis sich eine von ihnen meldete und auf stand. „Dann sind wir also ihre Test-Feen?“ „Ganz recht Jazz, ihr werdet jede, einzeln durch diese Tür gehen“, erklärte die Direktorin und überliest den Rest, Arcadia. „Wenn ihr durch die Tür durch seid, werdet ihr euch in einem verglasten Labyrinth wieder finden. Dort folgt ihr eurem Weg und kommt schließlich wieder bei mir an, wenn ihr auf eurem weggeblieben seit“wieder sprach Jazz dazwischen. „Aber was ist denn daran ein Test, wenn wir nur durch ein Labyrinth laufen müssen und zu ihnen müssen?“ „Das wirst du dort erfahren, meine Liebe. Komm bitte runder zu mir“, forderte sie die junge Fee dann auf. Unsicher ging sie zu Arcadia und stellte sich vor die Tür. „Öffne die Tür und schreite hindurch“, schwer schluckend, folgte Jazz der Anweisung und verschwand im Nichts. Acadia löste sich daraufhin ebenfalls im Nichts auf und verblasste. „Eure Schulkameradin, ist nun im Labyrinth, doch während es für sie eine längere Durchquerung ist, sind es für uns hier nur ein paar Minuten“, erklärte Fachagonder denn Schülerinnen.
 

Es dauerte auch tatsächlich nur ein paar Minuten, bis sich die Tür wieder öffnete und Jazz zurück war. Selbst noch nicht ganz sicher, was gerade geschehen war, nahm die Fee wider Platz und die nächste Fee wurde aufgerufen. „Vivien, bitte du bist die nächste“ aufgesprungen, sah Vivien während des runder gehen zu Leanda. Mutig öffnete sie Tür und petzte ihre Augen fest zusammen, als sie die Türschwelle über schritt. Auch sie, kehrte nach wenigen Minuten wieder zurück. „Linnea, du bist an der Reihe“, von allen angestarrt, schritt Linnea selbst bewusst vor, zog die Tür auf und verschwand auf der anderen Seite. Das Licht der Glaswände blendete sie, doch langsam verblasste jedoch auch dies. Vor ihr waren nun mehre Wege, doch fragte sie sich welcher war ihrer? Keiner von ihnen war gekennzeichnet, also wie konnte sie ihren unter all denen finden? Schließlich beschoss sie einfach, auf ihr Herz zu hören. Schließlich hörte sie Stimmen, Musik und einen lauten Schrei. Auf diese Geräusche zu gerannt, sah sie am anderen Ende eine gigantische Produktion, von der Gruselnacht, als sie noch ein Kind war und ihre Kräfte außer -kontrolle gerieten. Das alles noch einmal gesehen, zehrte jedoch stark an ihr. Dann erschien hinter ihr Arcadia, die sich neben die halb Fee stellte und das Szenarium mit beobachtete. „Was denkst du, wenn du das siehst?“ Linnea musste nicht lange überlegen, um diese Frage zu beantworten, sie traute es sich nur nicht, es laut zu sagen. „Ich bin ein Monster, diese Kräfte, das bin ich nicht. So möchte ich nie wieder sein!“ Im nächsten Augenblick, befand sich die halb Fee wieder im großen -Versammlungsraum, unter all den anderen Feen.
 

Zurück zu ihrem Platz überlegte Linnea, ob dies gerade wirklich geschah und ob sie bestanden hatte oder nicht. „Geht es dir gut?“, fragte Vivien sie. „Ja, ich denke schon“ „Efall, als Nächstes darf ich dich bitten“, mit weit auf gerissenen Augen, sah Efall nach vorne und stand nur zögernd auf. Nervös zu seiner Schwester gesehen, hatte er wohl auf ihre Unterstützung gehofft, doch von ihr kam nichts. „Viel Glück“, sprach stattdessen Vivien zu ihm, als wüsste sie, wie er sich fühlte.

Was ist wahr und was Falsch

Von Sorgen und Ängsten gepflegt, die er hatte, seitdem er in allen war. Efall füllte sich daher auch äußerst unwohl, als er vor zur Glastür sollte. Alle sahen zu ihm und tuschelten. Wahrscheinlich über ihn. Während er hinunterstieg, sah er zu seiner Schwester, die jedoch keine aufmunternden Worte für ihn hatte.

Mit schweren Schritten, die sich anfühlten, als hätte er Stahl an seinen Schuhen, ging er auf die gläserne Tür zu. „Geh weiter, junger Feen-, Schüler" Die Türschwelle übertreten, fand sich Efall im funkelnden Spiegellabyrinth wieder und folgte dort, einer auf dem Boden liegenden Wurzel. Dicht an diesen entlang gegangen, ließ Efall seine Hand an den Glaswänden entlang gleiten. Am Ende der Wurzeln fand der junge halbe Elf, ein Tisch aus funkelndem Glas, auf dem ein Zettel umgedreht lag. Unsicher sah er um sich, bevor er auf diesen zu ging. Vorsichtig richtete er seine Hand zum Zettel, als er erschrocken die Hand jedoch zurückzog.
 

„Du bist dem Weg ohne Probleme gefolgt, wie ich sehe." sprach die Fee, welche nun hinter ihm, in einem blauen Glitzer erschien. „Dieser Brief ist der für …?" „Ja, dieser ist deiner. Los Schau ihn dir ruhig an" Efall ließ sich dies nicht zweimal sagen und griff sofort nach dem vor ihm liegenden Zettel. Ihn um gedreht, in seinen Händen, sahen seine leuchtenden grünen Augen, seine eigene Geburtsurkunde. Voller Verwunderung sah er sie an und wusste erst gar nicht, was er damit sollte. Als Efall es sich jedoch genauer ansah, bemerkte er, dass die Zeile, in der Palladiums Name stehen sollte, leer war. Irritiert sah Efall die Fee an und traute sich auch kaum zu fragen.
 

„Ich verstehe nicht ganz, warum fehlt der Name meines Vaters hier?", fragte der halb Elf Hecktisch. „Das mein lieber Feen-, Schüler, ist die Frage, welche nur du beantworten kannst" Seine Frage damit jedoch nicht beantwortet, fand sich der halb elf wieder im großen Saal. Überrascht sah er sich um und blieb mit seinen Augen bei seinem Vater hängen. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte Efall sich weiter und war überzeugt davon, es herauszufinden. Verunsichert nahm er dann wieder Platz und sah in Gedanken- vertieft, auf den Boden, während er seine Hand fest in sein Hemd krallte. Immer weniger Luft bekommen, wurde ihm erst jetzt bewusst, dass sein Vater womöglich gar-nicht sein Vater war. Da gesessen und in seiner Brust ein unerträgliches Stächen gespürt, verängstigte ihn dies nur noch mehr. „Efall, ist alles In -ordnung bei dir?“ beugte sich Vivien zu ihm runder, als sie Efalls Anspannung spürte. Erschrocken zu ihr Gewand, verstummte er jedoch bei dem Anblick von Nikki, die neben Vivien und seiner Schwester war. „Bestimmt hat er nur gesehen, wie seine Bücher verbrannt werden“ spielte die dunkelhaarige Fee alles runder und machte sich nebenbei, über den halb Elfen lustig. „So eine Bücher -Ratte“ Doch anstatt ihrem Bruder zu verteidigen oder zu ihm zu halten, stimmte Linnea den gemeinen Sprüchen zu. „Kommt mit, wir verschwinden, hier passiert ohnehin nichts Spannendes mehr“ entschied Nikki kurzerhand. Sie stand auf und schlich sich gebückt aus der Versammlung, gefolgt von Linnea und Vivien. Efall blieb wie immer zurück und hörte den Lehrern vorne weiter zu.
 

Acadia ergriff am Ende der letzten Fee, das schluss-Wort und erinnerte alle noch einmal daran, dass dies heute nur der erste Teil der Prüfung gewesen war und dass der letzte Teil, entscheidend für ihre weite Führung in Alfea sei. „Bereitet euch gut vor, für die nächste Prüfung. Sie wird eure Stärke, eure Ehrlichkeit, eure Reinheit und eure wahren Gefühle testen. Seit aber geahnt, was ihr heute gesehen habt, muss nicht der Wahrheit entsprächen. Einige haben falsche Visionen erhalten, findet selbst heraus, was die Wahrheit ist und was nicht, ihr werdet dieses Wissen benötigen“, gespannt hörte Efall zu und war einer der letzten, der aufstand. Nach draußen gelaufen, sah er seine Schwester bei den anderen Mädchen. Mit dem Gedanken gespielt zu ihnen zu laufen, entschied er sich jedoch, doch noch um. „Was machst du denn hier so alleine?“, hörte er eine nette Stimme zu ihm sagen. Neben sich gesehen, stand eine rothaarige Fee bei ihm. „Kennen wir uns?“, fragte er vorsichtig und schüchtern. „Ich bin Jazz, deine Schwester und ich waren mal befreundet. Und unsere Mütter waren auch früher Freundinnen“ „Und was möchtest du jetzt von mir?“ fragte der halb Elf, die Fee. „Wir brauchen jemanden wie dich“, irritiert sah Efall sie mit weit aufgerissenen Augen an. „Ich will den alten Club unserer Mütter zurückholen, aber mit der neuen Generation“ „Warum und warum braucht ihr mich?“ „Ich habe dich im Unterricht beobachtet, du bist unglaublich intelligent und hast starke Kräfte. Wir brauchen jemanden wie dich, um gegen die drei Hexen zu kämpfen“ zurückgewichen, bei der Erwähnung der drei Hexen, schüttelte Efall den Kopf. „Die drei Hexen, nein danke. Warum fragt ihr nicht meine Schwester, sie ist bestimmt dabei?“ „Deine Schwester ist … nicht gerade die geeignetste Person hierfür. Meine Mutter und mein Vater sind davon überzeugt, die drei seien für immer weg, aber ich weiß, sie sind noch da und warten darauf, erneut zuzuschlagen“, erklärte Jazz ihm und bat Efall es sich doch noch mal zu überlegen. Der halb Elf willigte widerwillig ein, darüber nachzudenken und ihr Beschied zu geben.
 

Als Jazz wegging, dachte Efall allmählich doch darüber nach, ihr Angebot anzunehmen. Zudem könnte Jazz´s Mutter ihm bei seiner Frage helfen, denn sie kannte ja seine Mutter seit Jahren. Efall flüchtete wieder einmal in den dichten Wald und hoffte dabei, Gaia dort womöglich zu treffen. An den Bäumen, Büschen und Blumen vorbeispaziert, haftete sich ein Gefühl von unwohl sein an ihn. Als würde er beobachtet werden, sah er sich nervös um sich, während er Gaia´s Namen immer wieder rief. „Ja, Prinz Efall?“ schwebte plötzlich, das blasse Geister-Mädchen, dicht vor seinem Gesicht. Erschrocken sprang er zurück. Gaia hingegen, fand dies immer wieder amüsant und kicherte. „Bitte erschrecke mich nicht immer so“, flehte er sie an. Lachend nickte sie und schwebte auf den Boden. „Entschuldigung, aber sag mal, was ist denn los, was suchst du hier?“, fragte sie neugierig. „Ich bin zurzeit auf der Suche danach, wer ich eigentlich bin und wo ich hingehöre“ „Das hört sich aber sehr anstrengend an“, stellte Gaia fest. „Vielteich kann ich dir helfen, durch die Natur kann ich bestimmt herausfinden, wer du bist“ „Kannst du das wirklich?“ fragte Efall aufgeregt. Gaia nickte und erklärte, dass sie schließlich ein Waldgeist sei und dadurch eine Selenverbindung, mit der Natur besaß. Sofort begann sie damit, die Natur zu befragen und sorgte für einen heftigen Wirbel -sturm, da wo sie und Efall waren. Blätter flogen um sie herum und die Äste der Bäume neigten sich. „Natur, sag mir alles über Prinz Efall von Lynphea!“ einen Moment abwarten müssen, legte sich der Sturm wieder und Gaia sah den halb Elfen an. Ungeduldig fragte er das Mädchen, was sie erfahren hatte. „Sie sagten mir, dass du der Sohn von Prinzessin Flora bist und …“ „Das weiß ich schon, haben sie etwas über meinen Vater gesagt?“ unterbrach er sie. „Sie sagten, dass dein Vater ein Elf aus Gondolin ist und Teil der königlichen Garde dort ist“ Nichts davon half Efall weiter, doch es musste etwas geben. „Sonst noch etwas, irgendwas?“ „Nein … aber sie sagten, du würdest deinem Vater sehr ähnlich sein“, irritiert sah Efall Gaia an. „Was? Nein, ich bin meinem Vater so unähnlich, wie es nur geht. Als Elf habe ich total versagt und als Sohn eines Kriegers erst recht“ „Das haben die Pflanzen mir jedenfalls gesagt“ entgegnetet Gaia ihm.

„Warum willst du das aber auch alles wissen?“, fragte sie Efall dann aber auch. „Ich vermute, dass mein Vater, gar nicht mein wahrer Vater ist“, gestand er ihr, während er sich auf einen Baumstumpf setzte. Sich zu ihm gesetzt, fehlten dem Geistermädchen jedoch die richtigen Worte, um ihn aufzubauen. „Tut mir leid, dass ich dir nicht helfen konnte. Warte mal, vielleicht ist dein echter Vater ja auch ein Elfenkrieger, zu dem diese Dinge passen“, sprang Gaia auf. „Ich werde mich weiter umhören, vielleicht finde ich noch etwas raus, wir sehen uns“, versicherte Gaia ihm, flog wieder in die Luft und verschwand schließlich im Nichts. Alleine im Wald machte sich Efall auf den Rückweg.
 

Linnea ließ sich von Nikki währenddessen, immer mehr manipulieren und hereinreden. „Linnea, ich mache mir etwas Sorgen um dich und um deinen Bruder“, hielt Vivien Linnea an und stellte sich vor sie. „Das musst du nicht, uns geht es gut“ „Wirklich? Das glaube ich dir aber nicht“, schüttelte die Fee ihren Kopf. „Linnea du solltest wirklich vorsichtig sein …“ „Das bin ich, danke“, an Vivien vorbeigelaufen, hörte sie auf nichts, was sie ihr versucht hatte zu sagen. Linneas Handgelenk gepackt hielt Vivien sie fest. Überrascht sah die halb Fee sie an. „Nein, bist du nicht, ich spüre das!“ sich los gerissen, sah Linnea sie fragend an. „Was ist dein Problem?“ „Vivien ist eine Gefühls-Fee“, hinter Linnea stand ein junger Mann, derselbe aus der Nacht, in der es ihr nicht so gut ging. „Und wer bist du?“, fragte die halb Fee. „Ich bins, Luca. Wir waren als Kinder befreundet, erinnerst du dich?“ Natürlich erinnerte sie sich an ihn, doch an diese Zeit wollte sie erinnert werden. „Nein, keine Ahnung mehr“ „Schade, ich habe dich nämlich nie vergessen“ rot geworden, versuchte Linnea jedoch Cool zu bleiben. „Ich bin eben unvergesslich und jetzt entschuldige uns, wir haben Zutun“ Vivien mit sich gezogen, wollte die halb Fee gerade verschwinden. „Deine Freundin hat aber recht“ stehen geblieben, sah sie zu ihm zurück. „Wie bitte?“ „Nikki ist keine gute Freundin, du solltest aufpassen, vor allem was du ihr sagst“ „Keiner hat dich, um deine Meinung gefragt und jetzt geh“ zischte Linnea. „Ich bin aber auch hier, weil ich mit dir reden will“ bereits auf dem Weg zu verschwinden, stoppte Linnea, als Luca den Namen nannte. „… Es ist wegen Rina-Lee“

rasch umgedreht, dachte Linnea nicht ihren Namen jemals wieder zu hören. „Wer ist Rina-Lee?“, fragte Vivien unwissend und sah Linnea an. „Eine alte Freundin von uns, nicht wahr Linnea?“ zögernd nickte Linnea und sah bedrückt von ihnen weg.
 

„Was möchtest du?“, fragte die halb Elfe besorgt, noch nicht bereit, mit ihrer Vergangenheit konfrontiert zu werden. „Die drei Hexen sind noch da und wir wollen sie dafür büßen lassen, was sie Rina-Lee angetan haben“ „Aber ich habe sie doch damals …“ erinnerte Linnea ihn mit zitternder Stimme. „Aber nur, weil die drei Hexen deine Magie außer Kontrolle brachten. Ich glaube nicht, dass du das mit Absicht gemacht hast“, versicherte Luca ihr. „Du, glaubst mir?“, fragte Linnea, während ihr ein Teil ihrer Last von der Seele fiel. Froh jemanden zuhaben, der ihr Geheimnis kannte und sie nicht für ein Monster hielt (abgesehen von ihrer Familie), umarmte die halb Elfe ihn. „Danke, dass du mir vertraust.“

Auf der Suche nach antworten

Zu Hause eingetroffen, traf Linnea in ihrem Zimmer auf Efall, der wie gewohnt auf seinem Bett saß. „Hey, was machst du da?“, fragte sie ihn zögernd, während er an seinen Hausaufgaben arbeitete. „Hausaufgaben, sieht man doch“ seines Kühlens und Abweisung ihr gegenüber, war nicht zu verleugnen und doch hoffte Linnea es wäre nicht so gemeint. Sie setzte sich zu ihrem kleinen Bruder, schob seine Aufgaben zur Seite und sah ihn besorgt an, als sie ihn fragte, was mit ihm sei. „Was geht es dich an?!“ sprang er auf und hätte seine Schwester am liebsten aus dem Zimmer geworfen, wenn sie sich dieses nicht teilen müssten. „Ich mach mir nur Sorgen um dich und … ich war in letzter Zeit keine gute große Schwester, aber …“ versuchte Linnea, mit ihm ein Gespräch zu führen, doch der halb Elf, blockte jeden Versuch ab. „Ja da hast du recht, das warst du nicht, also lass es jetzt!“ „Ich bin aber immer noch deine Schwester!“ Entgegnete Linnea, als Efall immer lauter wurde. Dann verstummte der halb Elf kurz. „Vielleicht aber nicht“ offenbarte er der halben Fee. Irritiert fragte Linnea ihn, wie er das meinte und Efall traute sich kaum, davon zu erzählen. „Es könnte sein das unser Vater, nur dein Vater ist, aber nicht meiner“ sofort schüttelte Linnea, den Kopf. „Nein da irrst du dich, wir haben denselben Vater“ „Und wenn nicht?“ fragte Efall besorgt. „Wir können doch Papa fragen oder Mama“ schlug die halb-Elfe vor und sah hektisch umher. „Sie würden nie die Wahrheit sagen, ich brauche handfesten Beweis“ „Und was, wie willst du einen Beweis finden, wenn du Mama und Papa nicht fragen willst?“ fragte Linnea skeptisch. „Ich muss nachhause und meine Geburtsurkunde finden, dort muss es stehen“ offenbarte Efall seiner Schwester seinen Plan. Von seinem Plan war die halb-Elfe nicht ganz überzeugt, doch wollte sie ihn nicht wieder allein lassen und stimmte zu, ihm dabei zu helfen.
 

„Ich sorge dafür, dass dich in Alfea niemand vermisst, während du nach Lynphea gehst, aber beeile dich“ „Ich bin schneller wieder da, als du glaubst“ versicherte Efall ihr, was sie jedoch nur mäßig beruhigte. „Ich brauche nur Hilfe von zwei Freunden, wenn das funktionieren soll“, erwähnte Linnea, was Efall nur stutzig machte. Vivien und Luca zu sich gerufen, erzählte sie ihnen ihren Plan und was sie dabei tun sollten, was Vivien nicht ganz so cool fand. „Wir sollen was machen?“ „Du müsstest Luca mit einem Feen-Zauber in Efall verzaubern, damit er so tut, als wäre er mein Bruder, während der echte Efall nach Lynphea gehen“ erklärte Linnea erneut. „Du weißt schon, dass wir Riesen ärger kriegen, wenn wir erwischt werden?“ „Also ich bin dabei“, erwähnte Luca und stellte sich zwischen die beiden noch diskontierenden Mädchen. „Dich hat keiner gefragt“, klagten die beiden und fuhren fort. „Bitte Vivien, es ist unglaublich wichtig, für unsere ganze Familie“, flehte Efall die Fee, mit traurigen Augen an. Diese gab diesen dann auch nach und willigte ein, ihnen zu helfen. Efall versicherte ihnen so schnell es ging wieder zurückzukommen und brach dann sofort auf. Luca nahm dessen Platz ein, musste jedoch dafür sorgen nicht zu sprächen, da er nur das Aussehen des halb-Elfen hatte jedoch nicht, seine Stimme.

Während Luca also nun zu Efalls Doppelgänger wurde, wartete Linnea darauf, dass ihr Vater nachhause kam. Die halb-Elfe musste ihn davon überzeugen, dass Vivien diese Nacht bei ihnen bleibt, da sie die Fee brauchte, falls der Zauber nicht lange genug anhält und Luca sich unerwartet Zurück verwandelt.
 

Am Türrahmen gestanden und aus dem Zimmer gesehen, hörte Linnea ihren Vater die Tür aufschließen. „Bist du gleich so weit, Vivien?“, fragte Linnea besorgt. „Noch einen Moment“ Schnell sprang die halb-Elfe, aus

Ihrem Zimmer, Lende die Tür hinter sich an und stolperte dann direkt vor ihren Vater, der gerade zur Tür hereinkam. Irritiert sah der Elf seine Tochter an, die sich äußerst merkwürdig verhielt. „Was machst du da, Linnea, ist alles gut bei dir?“ sofort aufrecht hingestellt, versuchte sie Vivien und Luca noch Zeit zu geben. „Ja, klar alles super Papa. Ich wollte dich nur noch was fragen“ folgte sie ihm in sein Arbeitszimmer. Seine Sachen dort abgelegt, war Palladium ganz Ohr. „Könnte vielleicht, ich weiß auch nicht, Vivien heute Nacht hierbleiben?“ vorsichtig gefragt, merkte Linnea schon an seinem Gesicht, wie dagegen er war. „Linnea, die Feen haben alle ihre eigenen Wohnräume …“ „Ja ich weiß, aber ich dachte nur, weil ich nicht in solchen WG, s bin und so“, sagte sie unschuldig und sah ihn dabei an. Doch seine Meinung konnte die halb-Elfe nicht ändern.
 

„Wo ist eigentlich dein Bruder?“ Schwer schlugen müssen, stammelte Linnea und versuchte dabei zu erklären, dass Efall im Zimmer sei, was sich jedoch nicht sehr glaubwürdig anhörte. Dies empfand auch Palladium so und drängte sich an seiner Tochter vorbei. In das Zimmer seiner beiden Kinder eingetreten, fand er dort jedoch Vivien und den nach Efall aussehenden Luca vor. „Hallo … Vater“ überwand sich Luca zu sagen, vergaß dabei jedoch, dass er nicht reden sollte. Vivien, die neben ihm stand, stupste ihn daher an, sagte allerdings auch nichts. Ihrem Vater eilig nachgelaufen, war selbst sie ein wenig überrascht, dass der Zauber so gut funktioniert hatte. „Siehst du Papa, alles in besetzter Ordnung“ zwinkerte Linnea den anderen beiden unauffällig zu. „Also gut“ wendete er sich zu Linnea, die ihn daraufhin nervös angrinste. „Ich muss dann noch mal weg, stellt nichts an, ruft mich an, wenn etwas ist und Linnea, keiner geht in mein Arbeitszimmer“ erklärte Palladium seiner Tochter. Diese senkte ihren Kopf beschämt und versicherte ihm, den Raum nicht zu betreten. Linnea wusste, dass sie das Vertrauen ihres Vaters beschädigt hatte, nachdem sie seinen Schlüssel gestohlen hatte und dennoch fühlte es sich nicht fair für sie an. „Weißt du schon, wann du wieder kommst?“ „Nein, ich werde aber nicht allzu spät wieder da sein“, versicherte Palladium ihr, bevor er das Zimmer wieder verließ. „Das war echt knapp“, erwähnte Vivien und hatte schon damit gerechnet, dass sie aufgeflogen wären. Doch außer Gefahr waren sie noch nicht. „Linnea bevor ich es wieder vergesse“ kam Palladium zurück und bemerkte die seltsame Anspannung der Jugendlichen, in ihren Gesichtern. „Ja, was ist denn los?“, fragte die halb-Elfe zügig, um ihren Vater endlich loszuwerden. „Ich wollte nur noch mal mit euch wegen diesem Test reden“ „Nein brauchst du nicht, es ist alles super, der Test war super. Wenn was ist, lassen wir es dich wissen und jetzt musst du dich bestimmt fertig machen“ sprang Linnea ihm ins Wort und warf ihn regelrecht aus dem Zimmer dabei.

Jetzt aber wirklich allein atmeten die drei erleichtert aus. „Das war ja noch knapper“ stellte Luca klar und setzte sich aufs Bett. „Nur weil du dich nicht an den Plan gehalten hast, du sollst nicht reden“ erklärte Vivien ihm erneut. „Wir hätten selbst ein Kaninchen nehmen können, das hätte sich besser an den Plan gehalten“ „Hört auf zu streiten, es ist ja alles gut gegangen“ blieb Linnea optimistisch.
 

Nachdem Palladium weg war, versuchten die drei Kontakt zu Efall aufzunehmen. „Kannst du sowas überhaupt?“, fragte Vivien Luca, der gerade eine Kontaktverbindung errichtete. „Natürlich, ich bin eben nicht nur gut aussehend, sondern auch klug“ „Jetzt rede nicht so viel und sag was du da machst“ hetzte Linnea ihn. „Also, Vivien ist als Fee der Gefühle unser Empfänger, sie kann uns durch ihre mentalen Kräfte genau sagen, wo Efall ist und auch mit ihm telepathisch Kontakt aufnehmen“ „Ich bin also ein Handy“ erklärte die Fee in kurz Fassung. „Wenn du es unbedingt langweilig sagen willst, ja“ Während Luca und Vivien weiter am Diskutieren waren, hörte Linnea ein lautes und starkes klopfen an der Wohnungstür. Neugierig stand sie auf und öffnete die Tür, als sie vor dieser stand. Vor ihr stand Nikki, die sich kurzerhand selbst reinlies. „Was machst du hier, Nikki?“, fragte Linnea die Fee. „Ich habe ein wenig nachgedacht, mich umgehört und eine Lösung für dein kleines Mischlingsproblem gefunden“ nun war die halb-Elfe ganz Ohr. Durch das Wohnzimmer gelaufen, als würde ihr alles gehören, sah Nikki sich um und sah dann zu Linnea, die übermütig fragte, was sie für eine Lösung gefunden hätte. Jetzt stießen auch Luca und Vivien dazu, die sich schon gewundert hatten, wo Linnea war. „Du brauchst den magischen Wunschstein von Gondolin und einen Vervollständigungs-trank“ „Einen Moment, worum geht es, warum braucht hier jemand diese Dinge?“ fragte Luca verwirrt, mit besorgtem Unterton. „Linnea will eine vollständige Elfe werden. Habe ich recht?“ erklärte Vivien, die von dieser Idee jedoch nicht überzeugt war. „Ich bin einfach keine Fee, als vollständige Elfe, wäre ich viel glücklicher“ „wie auch immer, ich habe mit Jana und Ivi gesprochen, sie meinten man bräuchte aber zwei Hälften“ erwähnte Nikki. „Und was soll das heißen?“, fragte Vivien irritiert, was ihr Luca jedoch übersetzte und Nikki dabei abwartend ansah. Er konnte die Fee noch nie leiden und nun war er sich auch sicher, dass er recht mit seiner Einschätzung bei ihr hatte. „Linnea braucht die Elfenhälfte von Efall und dafür bekommt er, die andere Hälfte ihrer Feen Seite“ verwundert sah Nikki Luca an, der noch immer wie Efall aussah und sie damit mächtig verwerte. „Macht euch darüber keine Gedanken, Efall will kein Elf sein und wird froh sein, die Seite los zu sein“ „Bist du dir da auch wirklich sicher, Linnea?“ fragte Luca die halb-Elfe. „Mischt ihr euch da einfach nicht ein, Linnea weiß, was sie tut“ ging Nikki dazwischen und sprach der jungen halb-Elfe immer weiter zu.
 

Sowohl Vivien als auch Luca waren sich bei diesem Unterfangen nicht so sicher, doch ließ sich Linnea auch nicht mehr umstimmen. „Jetzt ist natürlich die Frage, wo wir Sachen herbekommen“ grübelte Nikki bereits, doch Linnea war ihr schon um weites voraus. „Den Zaubertrank könnte ich hier finden, in einem der Bücher meines Vaters und was diesen Stein angeht, müsste ich nur meine liebe Tante fragen“ „Deine Tante?“ fragte Nikki. „Also eigentlich ist sie nicht meine Tante, aber ich nenne sie gerne so. Sie ist die Königin von Gbndolin, Königin Athris. Sie weiß bestimmt, wo der Stein ist“ „Perfekt, dann sollten wir gleich anfangen, suchen wir dieses Buch“ bestimmte Nikki schließlich. Linnea stimmte ihr zu und ignorierte wieder Males das Verbot ihres Vaters und betrat dieses Mal sein Arbeitszimmer sogar mit den anderen gemeinsam. Alles durchsucht und in jeder Schublade nachgesehen, fanden die vier nichts Brauchbares. „Wo ist unser Professor, eigentlich Linnea?“, fragte die schwarzhaarige Fee nach einer Weile, während sie einige Unterlagen, durchblätterte. „Das weiß ich nicht, er meinte bloß er musste noch mal weg“ „Interessant“ erwähnte sie nebenbei. Unsicher fragte Linnea nach, was sie meinte und Nikki redete ohne Rücksicht los. „Na ja, es gibt ja so einige Gerüchte, keine Ahnung, ob die stimmen, aber wenn ja dann …“ „Nikki, jetzt sag schon“ wurde Linnea ungeduldig. „Einige sagen, dass Professor Palladium mal was mit einer Schülerin hatte, andere sagen, er hat immer noch eine heimliche Beziehung mit einer“ Linnea war sprachlos, sie konnte kein Wort aussprächen, geschweige denn, einen ganzen Satz. „Wie gesagt, ist bloß ein Gerücht, wer weiß schon, ob da was dran ist“ fügte Nikki hinzu und blätterte weiter in den Unterlagen herum.
 

Linnea, völlig neben sich gestanden und lediglich im Raum umher starrt, konnte es noch immer nicht glauben. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ihr Vater ihre Mutter betrügen würde. „Ich finde kein Buch hier, hier sind nur irgendwelche Urkunden, habt ihr was gefunden?“, fragte Nikki und schloss die Schubladen wieder. Doch Vivien fand inzwischen die Lehrbücher, ein Buch, das fiel, versprächend aussah. „Ich habe was!“, rief sie den anderen zu und zog es vorsichtig aus dem Regal heraus. Linneas Freude hielt sich jedoch in Grenzen, da ihre Gedanken ganz woanders festhingen. Als die vier sich zusammenstellten, um das Buch aufzuschlagen, hörten sie das auf Aufschließen einer Tür. Schnell Verliesen sie das Zimmer, schlossen die Tür hinter sich und standen mit Herzklopfen im Wohnzimmer, als Palladium die Tür hereinkam. Verwundert sah der Elf die Jugendlichen an, die auffällig dastanden. „Was macht ihr da?“, fragte er sie, während er seine Arme überkreuzte. „Nichts, wir haben nur ein bisschen herumgealbert, alles ganz normal“ erklärte Linnea zögerlich. „Deine Freundinnen sollten dann auch so langsam gehen, es ist schon spät“ Stumm sahen sich Vivien und Nikki an, die hinter Linnea standen. Unauffällig übergab Vivien der halb-Elfe dann beim Vorbeigehen das Buch und ging in Richtung der Tür, an ihrem Professor vorbei. Ihr gefolgt, verlies dann auch Nikki die Wohnung und ihr nachlaufen gewollte Luca. Als dieser jedoch an Palladium vorbeiging, fragte dieser, wo er hinwollte. Mit großen Augen sah er den Elfen an und dann zu den anderen beiden Mädchen. Vivien schüttelte ihren Kopf bloß und konnte selbst nicht glauben, dass er wirklich vergessen hatte, dass er doch wie Efall aussah. „Nirgends, ich wollte nur noch mal … Tschüss, sagen?“ stammelte er und winkte den Feen noch mal zu. Palladium konnte es sich nicht erklären, doch für ihn, verhielten sich seine Kinder äußerst seltsam.

„Wir gehen dann in unser Zimmer“ informierte Linnea ihren Vater und zog den Efall aussehenden Luca hinter sich nach, bis in ihr Zimmer und schlug dort dann die Tür zu.
 

„Das war verdammt knapp, Linnea. Ich hoffe, das war es dir wert“ „Ja, denn jetzt brauche ich nur noch den magischen Stein“ erklärte die halb-Elfe Ziel sicher. „Aber wie willst du diesen Zaubertrank brauen, wenn du deine Magie nicht einsetzen wills?“ erinnerte Luca sie und hielt den ganzen Plan für verrückt. „Efall wird ihn brauen, dann weiß ich, dass er richtig gebraut ist und er auch“ Luca war noch immer nicht sicher und hätte die halb-Elfe gerne davon abgerieten, doch sie hätte ihm ja ohne hin nicht zugehört. „Ich würde einfach alles tun, um endlich eine ganze Elfe sein zu können“
 

Spät in der Nacht während Linnea tief und fest in ihrem Bett schlief und Luca im Bett von Efall, öffnete sich die Tür zu ihnen. Leise Schritte näherten sich dem schlafenden Jungen, der sich weit unter die Decke verkrochen hatte. Die Augen aufgerissen als er merkte, dass sich jemand bei ihm befand, Ries er die Decke hoch, setzte sich auf und schrie einmal laut auf. Vor ihr der echte Efall gestanden, erschreckte sich ebenfalls und sprang einen großen Schritt zurück. Von diesem aufgewacht erhob sich auch Linnea und ehe sie sich versahen, stand ebenfalls Palladium schon am Tür rahmen. Von dem anblies zweier Efalls, war er jedoch sehr verwirrt. „Seit wann habe ich Zwillinge?“ Den Zauber von Luca genommen, wollte der Elf nun aber ehrlich eine Erklärung haben. „Ich will jetzt wissen, was hier los ist und warum der Kerl aussah wie Efall“ Jetzt hatte er jedoch genug und wirklich wütend. Schweigend sahen die drei sich an, doch keiner von ihnen traute sich etwas zu sagen. „Das werde ich der Roten Fontäne melden müssen, das ist euch hoffentlich bewusst“ erklärte er ihnen und war gerade dabei den Raum zu verlassen, als Linnea ihr schweigen brach. „Papa, hast du noch nie irgendwelche Regeln gebrochen, warum drückst du nicht mal ein Auge zu?“ „Linnea, manche Regeln werden einfach nicht gebrochen und existieren, um für eure Sicherheit zu garantieren“ Doch Linnea wollte davon nichts hören. „Das ist doch bescheuert, das ist doch einfach nur um uns alle zu kontrollieren!“ „Das ist schwach Sinn, Linnea“ „Ist es das? Aber für dich gelten diese Regeln ja ohne hin nicht, oder?“ Überrascht sah Palladium seine Tochter an, die ihn finster anblickte. „Wovon redest du?“ Doch so schnell wie sie ihm dies vorwarf, so schnell verschwand dieser Mut auch wieder. Sie konnte ihrem Vater jetzt nicht anschuldigen ihre Mutter zu betrügen, vor allem wegen Efall und weil sie keinerlei Beweise dafür hatte. „Wir werden morgen noch mal darüber reden, ich bin aber sehr enttäuscht von euch.“

Der magische Stein der Elfen

Die ganze Nacht über konnte ich kaum schlafen. Jedes Mal wälzte ich mich hin und her und fragte mich, ob an den Gerüchten etwas Tran war. Mein Vater war oft lange Zeit nie zu Hause gewesen, doch lag es daran, dass er eine Geliebte hatte oder doch nur an seiner Arbeit. Mich von diesen Gedanken ablenken gewollt, griff ich nach dem Zaubertranks-Buch und schlug es auf. Die Seiten durchblättert, suchte ich nach dem Rezept, für den Zaubertrank. Auch Efall wachte nach einigen Momenten wieder auf und setzte sich zu mir auf mein Bett. „Lass mich mal sehen“, sagte er, während er mir das Buch vom Schoss nahm und selbst darin las. „Schau mal, da ist was. Veritaserum, ein Wahrheitstrank“ „Efall, wir suchen was anderes, aber“ ermahnte ich meinen kleinen Bruder, doch er berichtigte mich. „Nein, das ist genau, dass was wir suchen“ unglaubwürdig sah ich ihn an und runzelte die Stirn, während er weitersprach. „Durch diesen trank, wird unser wahres ich hervorgehoben und die kraft dazu verstärkt.“ „Steht da, was man dazu braucht?“ „Ja, man braucht einige Kräuter, die werden wir im Schulgarten finden oder im Labor. Außerdem braucht man einen zweiten Wiert“ Verwirrt sah ich Efall an und fragte ihn, was die damit meinten. „Im Grunde nur eine weitere Person, die dann die andere Kraft in sich aufnimmt. Du nimmst meine Elfenmacht in dich auf, dadurch wirst du der Wiert dieser Kraft und andersherum“ Es hörte sich perfekt an und wir waren bereit, endlich zu uns selbst zu werden.
 

Am nächsten Morgen, während alle im Unterricht waren und sich wohl langweilten, machte ich mich auf den Weg nach Gondolin meine wahre Heimat. „Linnea wo gehst du hin?“, fingen Vivien und Luca mich am Tor vorne ab. „Ich muss das tun, Leute“, flehte ich sie an und wollte es ihnen weiter erklären, auch dass Efall bereits die anderen Zutaten besorgte, doch das musste ich nicht. „Linnea, wir helfen dir“ Sie beruhigten mich, mit diesen Worten und versicherte mir, dass sie mitkommen würden. Es überraschte mich zunächst, doch dann war mir auch klar, dass sie wüssten, dass ich mich ohnehin nicht umstimmen lassen würde. Wortlos sah ich die beiden an und konnte in Worte gar nicht ausdrücken, wie dankbar ich ihnen dafür war.
 

Alfeas Tor überquert, verließen wir auch Magix, durch ein magisches Portal.

Grüne Wiesen, hohe Bäume und magische Tiere, zogen unsere Aufmerksamkeit auf sich. Die Blätter raschelten am höchsten Punkt eines Baumes, während zartrosa Blüten im Wind umhergetragen wurden. In der Nähe lag ein in Bach, der zu einem funkelnden Fluss führte. Das sanfte Plätschern war kaum zu hörte, doch war es in einigen stillen Momenten da. Ich sah mich staunend um, während Vivien und Luca mir folgten. „Wow, hier ist es ja wunderschön“ sprach Vivien aus, was ich dachte und staunte auch, genauso wie ich, über diesen Ort. Dem dichten Waldweg weiter gefolgt, bahnten wir unseren Weg in das Elfen-Königreich durch. Die Sonne strahlte durch die Bäume und auf die grünen Blätter, die dadurch transparent erschienen.
 

Es dauerte eine Weile, doch als an die Rückseite des Schlosses ankamen, spürte ich, das Gefühl von Zufriedenheit. Das große Schloss wirkte einschüchternd, wenn man nicht selbst in solch einem aufwuchs, so wie ich. An den Seiten standen hohe Türme, die mit Dornenranken und Efeu hoch bewachsen waren. Mit Luca und Vivien am Waldrand hinter den Büschen versteckt, warteten wir auf den richtigen Moment. Einige Wachen drehten dort ihre Runden und schienen ihren Job sehr ernst zu nehmen, was für uns jedoch zum Nachteil wurde. „Linnea, das können wir vergessen“, flüsterte Luca mir im Busch zu. „Wir werden entdeckt, noch bevor wir nur das Schloss betreten. Wie sollen wir da diese Elfen-Prinzessin erreichen?“ „Mach dir nicht gleich in deinen Spezialisten-Anzug. Ich habe einen Plan“ erklärte ich ihm selbst sicher, während ich zu einem der Türme sah, der ein kleines Fenster hatte. „Das ist doch nicht dein Ernst?“, sprang er auf, als er meinem Blick folgte und die kleine Öffnung entdeckte. „Komm runder, oder willst du, dass wir entdeckt werden?“ zog Vivien ihn wieder runder. „Aber Linnea bist du dir sicher, dass es keinen anderen weggibt?" Fragte die Fee mich dann unsicher und hoffte wohl so wie Luca, auf einen leichteren Weg, ins Innere des Schlosses. Leider musste ich die beiden enttäuschen. „Entweder hier hoch oder gar nicht, einen leiten weggibt es nicht“

Vivien und Luca sahen sich kurz an, bevor Luca sich dann wieder erhob. „Also gut, ich lenke die Wachen ab. Beeilt euch aber“ bat er mich und verschwand im Wald, um an einer anderen Stelle weiter vorne wieder herauszukommen, um alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
 

„Los beeilen wir uns“ zustimmend Nichte Vivien mir zu und folgte mir zu dem Turm. An den Efeu ranken hochgeklettert, schnitt ich mich an den dornen und verletzte mich an Armen und Beinen. Vivien hatte sich verwandelt und flog mit ihrem Flügel hoch. Ich hatte es abgehend, mich von ihr hochfliegen zu lassen.
 

Angestrengt durch das hohe und steile klettern, zog ich mich mit meinen verletzten Armen hoch in das kleine Fenster. Dabei schnitt ich mich wieder einmal am Oberarm an einer Dorne, die auch mein Ärmel zerriss. „Aua!“, brach es aus mir heraus, als der Schmerz durch meine Haut fuhr. Doch davon ließ ich mich nicht abschrecken. Ich musste weiter, wir hatten schließlich nicht ewig Zeit.

„Linnea, hast du dich verletzt?!“ sah Vivien nach mir. „Das geht schon, wir müssen weiter“ wimmelte ich sie ab und lief den langen Korridor entlang.
 

Auf Zehnspitzen schleichend, durchquerten wir die dunklen Flure. An den großen Türen, an denen wir vorbeihuschten, blätterten bereits die Farben ab und häuften sich zu einem kleinen Haufen an. Hecktisch sah ich mich um und bekam das Gefühl nicht los, in Gefahr zu sein. Sonst war ich auch nicht so ängstlich. Und hier war ich im Schloss meiner wundervollen Tante Athris. „Linnea, Vivien!“ Hörten wir Luca nach uns rufen, der uns nach gelaufen kam. Schnell legte ich meinen Finger gegen meine Lippen und sah ihn drohend an. „Shh …, was machst du denn schon hier?“, fragte ich ihn flüsternd entgegen. Doch Luca antwortete selbst sicher und schüttelte überzeugt den Kopf. „Keine Sorge, die habe ich alle beschäftigt, von denen sehen wir so schnell niemanden mehr“ unsicher sahen Vivien und ich uns an. „Bist du dir da auch ganz sicher?“, fragte Vivien ungläubig nach. Luca jedoch bestand darauf und ging anschließend voraus.
 

Mit noch immer einem tragenden Gesichtsausdruck lief ich Luca und belegt nach. An einer Ecke abgebogen, stoppten wir erprobt und sahen mit weiteren aufgerissenen Augen zu den Wachen, die wir glaubten, abgehängt zu haben. Vivien ließ sich diesen Moment noch einen Augenblick länger schmecken und sah Luca hämisch an. "Du hast sie also abgehängt und wir sehen sie, so schnell nicht wieder?" Luca sah derweil, errötet zu Boden und traute sich kaum zu wieder sprechen. "Was kannst du eigentlich?!", fragte Vivien schließlich, was auch ihn aus der Fassung brachte. "Ich habe euch von Anfang an gesagt, dass der Plan Schrot ist" "Toll, was bist du den für ein Spezialist? " "Ok, es reicht jetzt, wir müssen los" erklärte ich nervös, als die Wachen auf uns zukamen. Ich packte die Handgelenke der beiden und zog sie hinter mich nach. Die Männer folgten uns auf dem Fuß. Mit Schwertern und Schildern bewaffnet, holten sie uns schon fast ein. "Es ist nicht zu fassen, du hattest eine Aufgabe, und nicht einmal, das bekommst du richtig hin" "Vivien, wir haben gerade andere Problem, denkst du nicht auch? ", versuche ich sie, an die Wachen hinter uns zu erinnern.
 

Sofort verstummte Vivien und sah mit beschämtem Blick zur Seite weg. Sowohl Vivien als auch Luca, verstummten nun und sprachen kein Wort mehr, weder mit mir noch miteinander. Als ich weiter vorausrannte, merkte ich, dass etwas nicht stimmte und es plötzlich viel zu still geworden war. Unsicher blieb ich stehen und sah zurück. Es schien, als wählte die Zeit stehen geblieben. Niemand bewegte sich mehr und waren in ihrer letzten Position eingefroren. Ich sah mir meine Freunde genauer an und näherte mich auch den Elfen. "Es geht ihnen gut, sie sind nur in der Zeit stehen geblieben" hörte ich eine kühle u der strengen Stimme sprechen. Rasch drehte ich mich zu ihr und verschluckte dabei fasst meine Zunge als ich sie sah. Eine schlanke junge Elfe mit goldenen Augen und langen gelockten Haare, die wie der silberne Mond strahlte. Ihre Augen glich die einer Porzellan-Puppe, mit rosigen Wangen und dunklen Lippen. Sie war die Art von Elfe, die ich niemals sein könnte. Ihre Bewegung, so wie auch ihr stehen allein, war so elegant und stark, als könnte nichts sie aus der Fassung werfen. Voller Respekt, dieser Elfe gegenüber schluckte ich meine Ängste herunter und sprach zu ihr.
 

„Tante Athris, ich …“ „Spar dir das Linnear“ unterbrach sie mich und ihren Kopf höher als eine Sonnenblume. Eingeschüchtert von ihrer Stärke, stellte ich mich Kerzen gerade hin und versuchte ihre Gestik und Mimik zu kopieren. Atmen fiel mir unglaublich schwer, vor allem bei ihren eisigen Blicken. Diese waren mir früher nie aufgefallen, als ich noch ein Kind war. Waren sie schon immer so? „Ich weiß schon, was du hier willst“ unterbrach sie meinen inneren Monolog. Erschrocken sah ich Athris an und traute mich kaum zu fragen. „Wie meinst du das?“ Stumm lief sie an mir vorbei und an meinen Freunden. „Komm schon“ sprach sie und öffnete eine Tür. Schnell lief ich ihr nach und betrat schweigend den Raum. „Was ist das hier?“, wollte ich wissen und betrachtete jeden Zentimeter. Es war ein scheinbar unendlicher Garten mit so viel Pflanzen, dass Efall und Mama Monate beschäftigt sein könnten, um diesen zu erforschen. Nähe der Tür, durch die wir traten, ragte aus der Erde, die mit Moos bedeckt war, ein grüner Ast, der schwingend nach oben wuchs und am Ende einen leuchtenden Stein beherbergte. „Der Wunschstein von Gondolin“ sprudelte es aus mir heraus. Irritiert sah Athris zu mir. Ihre kühle Art breitete sich weiter aus und war selbst hier zu spüren. Sie trat an den Stein heran und hielt ihre Hände übereinander gelegt herunterhängen. „So ist es, der Wunschstein. Doch ist er hier bei uns, als der Geburtenstein bekannt. Jede Elfe und jeder Elf besitzt ein solches Juwel. Von ihm haben wir unsere Magie, er allein ist der Grund für die Magie in uns Elfen“ Unsicher, warum sie mir dies alles erzählte, bat ich sie naiv darum, ihn mir auszuhändigen. Doch Athris wand sich zerknick zu mir und fragte: Wie ich es wagen konnte, sie um so etwas zu bitten.
 

„Hast du in deiner Schule nichts gelernt, über solche magischen Adefagte?“ beschämt schüttelte ich den Kopf und sah geknickt zu Boden. Ich hatte bisher, fast jeden Unterricht geschwänzt oder einfach nicht aufgepasst, wenn ich da gewesen war. „Sollte diesem Magischen stein etwas geschehen, verliere ich all meine magischen Kräfte. Ich muss in daher schützen, für mich und für mein Volk!“ Ihre Laute stimme, drückte mich klein und machte mich wieder zu einem Kind. Stumm nickte ich und verlor schon alle Hoffnung. Doch dann brannten sich ihre Worte wieder in mein Gedächtnis. „Du hast doch gesagt, dass alle Elfen einen solchen Stein haben? Dann muss ich ebenfalls einen besitzen“

„So ist es auch“ antwortete sie mir knapp und fuhr fort. „Unsere magischen Juwelen befinden sich in uns, doch nur wenige gelingt es diese von ihrer mentalen Form zu trennen. Du hast so schon Schwierigkeiten deine Feen Kräfte zu kontrollieren, wie willst du dann noch deine Elfen-Magie beherrschen?“ wie ein Stich ins Herz klangen ihre Worte, die sich tief in mich hinein borten.

„Deine Kräfte hätten schon vor Jahren versiegelt werden sollen, sie sind zu gefährlich und werden von Jahr zu Jahr größer“ Athris lief im schnellen Schritt auf mich zu, sie packte mein Handgelenk und sah mich mit finsterem Blick an. Noch nie hatte ich, eine solche Angst oder Furcht bei ihr verspürt.

„Jeh länger du damit wartest sie zu meistern, desto unwahrscheinlicher wird es, dies auch zu schaffen.“
 

Sie ließ mich los und ging an mir vorbei zu Tür in der Hoffnung ich hätte sie verstanden. Langsam erhob ich meinen Kopf und ließ die letzten Tränen über mein Gesicht laufen, bevor ich mit finsterem Blick zu dem Stein blickte. „Ich will die Feen-Magie auch gar nicht, sie sollen verschwinden“, flüsterte ich wütend.

Ich hatte ein Ziel und diesen gab ich nicht auf.

Ich stürzte mich auf den Stein, Riss in heraus. Athris drehte sich zu mir, doch ihr gelang es nicht mehr, mich daran zu hindern. Ich hielt ihn bereits in meinen Händen und ballte sie zu einer massiven Faust. Das Licht strahlte hell, durch die kleinen Lücken heraus und während Athris von diesem geblendet wurde, stahl ich mich davon.

Mit dem magischen Stein in meinem Besitz rannte ich zu Luca und Vivien zurück. Noch immer von Athris verfolgt, fehlte ich den Stein an, die Zeit wieder weiter laufen zu lassen, damit Vivien und Luca auch weiter gehen konnten. Der Stein ließ die Magie in sich frei und nahm den Stillstand der Zeit zurück so, dass alle wieder weiter gingen. Ich schnappte mir meine Freunde und befahl dem magischen Stein nun, uns nach Alfea zurückzubringen, was er auch sofort tat. Vom einen auf dem anderen Moment, waren wir zurück in Magix und stürzten vom Himmel, hinab in ein Gebüsch, das genau am Campus von Alfea lag. Noch immer das Herzklopfen von dieser Jagt verspürt, holten wir alle tief Luft und blieben noch einen kurzen Augenblick ruhig im Gebüsch liegen.
 

In Gondolin war Atris weniger außer Atem, wie wir und rief ihre Wachen zusammen. „Eure Majestät …“, sprach einer der Elfen und senkte ehrfürchtig das Knie vor ihr. „Macht eine Kutsche fertig, ich werde mich dem selbst annehmen und nach Magix reißen“ erklärte sie standhaft, während sie zum Fenster lief und weit in die Ferne sah. „Seid ihr sicher?“ „Ich habe genug nur zugesehen, es widert Zeit, das Problem selbst in die Hand zu nehmen.“
 

Wieder in Alfea, eilte ich in den Schulgarten und suchte dort nach Efall. Er müsste auch bereits, mit dem Trank fertig sein und dort auf mich warten. Ich suchte ihn dort überall zusammen, mit meinen Freunden, noch niemand von uns, konnte ihn dort finden. Abgehetzt so wie auch in Angst, wir wären aufgeflogen, suchte ich nach ihm überall. Nach einer Weile trafen wir uns wieder am Campus, erfolglos und niedergeschlagen trat ich gegen den alten Stein-Brunnen und verletzte dabei jedoch nur mich. „Aua!“ Schrie ich auf und ließ mich auf den Boden nieder. „Was machst du denn da, Linnea?“ sorgte sich Luca. Vivien und Luca versuchten mich aufzuheitern, doch gelang dies nur sehr schwer bei mir. „Er wird schon irgendwo hier sein“ „Ja, außerdem habt ihr ja noch Zeit, wir haben den Stein von Gondolin“ versuchten sie mich weiter aufzubauen. Doch ich konnte mich darüber nicht freuen, ich hatte meine Tante bestohlen. Wie lange würde es wohl dauern, bis ich die Konsequenzen dessen spüren würde. Ich redete mir immer wieder aus, dass wegen dieses Diebstahls kein Krieg ausbrächen würde, dessen Schuld ich allein trug. Doch wie lange könnte ich mir das einreden?
 

„Linnea!“, hörte ich eine vertraute Stimme rufen, die zu Efall gehörte und aus dem Schulgebäude auf mich zukam. Erleichtert sprang ich auf und fragte ihn, wie weit er mit dem Trank war. Efall stoppte vor mir und sah mich ein wenig enttäuscht an. Ich ignorierte das und hackte weiter nach in Sorge, der Zaubertrank wäre ihm nicht gelungen. „Er ist soweit fertig, aber …“ Ich hörte meinem Bruder nur bis zu dem Wort fertig zu, den Rest ignorierte ich und freute mich bloß. Er hielt mich fest und holte mich zurück in die Realität, die ich versucht hatte, auszublenden. „Wir haben ein Problem, morgen ist schon die letzte Prüfung“ ich nahm Efalls Hände von meinen Schultern und stieß sie von mir. „Was solls, ich habe ohne hin keine Lust darauf, ich mach da nicht mit“ „Aber Linnea …“ versuchte er weiter auf mich einzureden, doch wollte das alles nicht mehr hören. Es war alles, in greif barer nähe und nichts sollte mehr schiefgehen. Efall hingegen, schien nervös und aufgebracht, er griff erneut meine Arme und zerrte an mir herum, während er mich eindringlich anschaute. „Pass doch auf, der Stein!“, schrie ich ihn zum dritten Mal an und schubste ihn daraufhin von mir ab. Seine Hände rutschten von meinen Armen entlang zu meiner Faust. Ihn bereits fallen gesehen, öffnete ich meine Hände, um nach seinen zu greifen, doch dabei fiel der Stein aus meiner Hand hinunter. Efalls Hand erreichte ich, unglücklicherweise nicht mehr, sodass mein Bruder rückwärts auf den Boden fiel. Efall stieß sich dabei, heftig an den massiven Steinen des Brunnens den Kopf. Der Stein, denn ich zuvor von Athris gestohlen hatte, landete auf dem harten Steinboden und zerbrach in mehrere Teile. Nun war alles um sonst gewesen. Dachte ich und stand ratlos da. Wie sollte ich dieses Chaos, jetzt noch in Ordnung bringen?

Die letzte Prüfung zur Fee

Mit einem starken schmerz an meinem Hinterkopf, richtete ich mich auf und hielt meine Hand, an die drückende Stelle. „Aua“ „Efall geht es dir gut?“, fragte mich Vivien, eine der neuen Freundinnen meiner Schwester. Ich zog meine Hand zurück und bemerkte, dass ich blutete. Erst etwas geschockt, versuchte mich die Fee zu beruhigen und rief auch Linnea dazu, die gerade am Boden auf ihren Knien saß. Sie schien etwas in ihren Händen zu halten und betrachtete dies, mit einem verzweifelten blick. Sie sah rasch zu mir, als Vivien sie rief und ihr mitteilte, dass ich blutete. Linnea sprang sofort auf und setzte sich vor mich. „Efall, fehlt dir was, geht es dir gut, hast du große Schmerzen?“ sorgte sie sich. Doch ob sie sich

wahrhaftig um mich gesorgt hatte, war mir nicht ganz klar. Linnea tat im Moment vieles, dass ich nicht von ihr kannte und stieß mich immer öfter von sich weg. Was sollte ich denn da noch glauben.

„Es geht mir gut, lass das“, entgegnete ich ihr zurück weißend und erhob mich vom Boden. „Bist du sicher, der Sturz sah schmerzhaft aus“, erwähnte Vivien skeptisch.
 

„Ich sagte doch schon, ich brauche keine Hilfe, es geht mir gut!“ „Ich wollte dir nur mitteilen, dass Mama da ist'' Erschüttert stand Linnea vor mir, mit einem Gesichtsausdruck, als hätte sie Angs. „Mama ist hier, aber warum denn das?'', fragte Linnea Hecking. Unwissend, was unsere Mutter hier wollte, zog ich meine Schultern Rug artig hoch. „Wo ist Mama denn jetzt?'' „Bei unserem Vater, schätze ich'', verriet ich meiner Schwester, die nervöser wurde. Als ich sie fragte: Was los sei, schüttelte sie jedoch nur den Kopf und wollte so schnell wie möglich, in die Wohnung. Ich folgte Linnea und traf kurze Zeit nach ihr ein. Wie eingefroren, stand Linnea am Türrahmen und sah in die Wohnung hinein. Neugierig blickte ich an ihr vorbei und entdeckte meine Mutter. Sie stand im Wohnzimmer, meinem Vater gegenüber und unterhielt sich mit ihm. Meine Freude nicht zügeln können, rief ich nach ich, stieß Linnea ein Stück zur Seite und lief auf meine Mutter zu. Sie drehte sich zu mir, schloss mich in ihre Arme und drückte mich fest so an sich, dass ich ihren Herzschlag hören konnte. „Efall, ich freue mich so dich zu sehen, mein Liebling'' Sie hob den Kopf ein wenig und sah in Richtung meiner Schwester. „Ich habe euch so vermisst'' Linnea näherte sich uns und stand nun vor Mama, die sie freundlich anlächelte.

Doch an Stelle sich, so wie ich zu freuen, platzte Linnea gleich mit der Tür ins Haus.
 

„Warum bist du hier?'' Überrascht darüber, dass dies ihre erste Frage war, löste Mama sich von mir und blickte starr zu Linnea. „Ich habe euch schrecklich vermisst, außerdem wollte ich da sein, wenn ihr eure Prüfung macht'' Linnea stockte der Atem. „Du willst bei der Prüfung dabei sein?'' fragte sie hektisch.

Unsere Mutter nickte und strahlte über das ganze Gesicht. Sie freut sich tatsächlich, uns hier zu besuchen und vermisst uns auch. Linnea jedoch schien sich nicht darüber zu freuen, dass Mama extra

wegen der Prüfungen herkam. Sie wirkte besorgt und unruhig. Ich hingegen war überglücklich Mama zusehen und ignorierte meine Schwester einfach, ihre miese Laune hatte schon genug meine ruiniert. „Mama soll ich dir Alfea mal zeigen, es gibt hier einen wunderschönen Garten, der würde dir gefallen“ klammerte ich mich an sie, und hätte sie am liebsten gleich mit, dorthin gezogen. Doch mein Vater ging dazwischen und unterband mein Vorhaben. „Efall, deine Mutter ist gerade erst hier angekommen, lass sie doch erst einmal durchatmen“ genervt von seinen Bestimmungen, schlug ich meine Arme übereinander, zog die Unterlippe hoch und sah mit halb zugekniffenen Augen zu ihm, bevor ich dann, schmollend in mein Zimmer stampfte. Im Zimmer angekommen hörte ich noch, wie sie hinter mir redeten. „Was sollte das denn? Ich brauche keine Pause nach dieser kleinen Reise. Ich bin doch extra hergekommen, um bei euch zu sein, Palladium“ „Ich weiß, aber es war trotzdem eine mehr als aufregende Woche“ erwähnte mein Vater, was er lieber aber nicht erwähnen wollte. Jetzt war Mama aber neugierig und ließ nicht mehr locker, bis Papa ihr erzählen würde, was passiert ist. Stotternd versuchte er zu erzählen, bis ich mit allem einfach so um mich warf, als ich aus dem Zimmer gestürmt kam. „Linnea war auf einer Party nachts und hat sich dort betrunken, dann hat sie noch geschwänzt und sie hat Papas Schlüssel gestohlen“ Sowohl Linnea als auch unser Vater sahen mich, vorwurfsvoll an. Ich zog meinen Kopf in meine Schultern und sah beschämt von ihnen weg. Mama sah die beiden geschockt an, mit offenem Mund stand sie da und konnte es kaum glauben. „Efall, sei doch still!“, brüllte Linnea plötzlich los und wollte sich gerade auf mich stürzen. Ihre Arme und Hände weit ausgestreckt, hätte sie mich sicherlich erwürgt, doch unser Vater hielt sie zurück. „Sei doch einfach mal still, das geht dich nichts an. Nur weil du so einen Aufmerksamkeits-Mangel hast“ „Das ist nicht wahr“ begannen wir nun zu streiten. „Linnea Efall, hört auf und vertragt euch. Was ist denn los mit euch?“ „Linnea hat angefangen“ „Du bist so eine Ratte“ entgegnete meine Schwester darauf hin und stand wieder bei unserem Vater. Wir warfen uns finstere Blicke zu und warteten nur darauf, dass der andere wieder etwas sagte, um den Streit weiterzuführen. „Es reicht jetzt, dass gilt für euch beide“ unser Vater hörte sich immer strenger an und ihm schien auch langsam, der Gedulds faden zu reisen. Mich zurück genommen etwas zu antworten, starrte ich zum Boden und bewegte meine Augen ängstlich hin und her.
 

„Jetzt beruhigt euch mal alle. Was ist denn mit euch los?“ beruhigte Mama uns mit ihrer sanften Stimme, die mir so sehr gefehlt hatte. „Entschuldige Liebling, es ist zurzeit alles etwas stressig hier“ erklärte unser Vater, um unser verhalten zu entschuldigen. „Das verstehe ich, dennoch ist das kein frei fahr Schein für, dass alles.“ Mama hatte recht, so wie oft. „Wenn es zu viel für dich ist, dann …“ „Nein ist es nicht, mach dir keine Gedanken“ unterbrach Vater sie und schien jedoch nervös zu werden. „Du hast auch noch genügend Dinge zu erledigen, Flora. Ich werde das hier schon hinbekommen“ ungläubig sah ich zu meinem Vater und hätte Mama gerne noch erzählt, dass er es nicht einmal Schaft, uns pünktlich zu wecken oder an unser Frühstück zu denken. Doch ich beließ es einfach dabei und schwieg.

„Wenn du das sagst, dann wird es schon so sein“ Es hört sich so an als würde Mama wissen, dass Papa ihn nicht die ganze Wahrheit sagte, und dennoch beließ sie es einfach dabei. „Also Efall und Linnea, wie geht es euch hier so?“ meine Zunge fasst verschluckt, brachte ich es kaum über mich meinen Mund zu öffnen und sah sie nur schweigend an. „Es ist ganz nett hier, aber die meisten Feen sind oberflächlich und nerven bloß“ Linnea schien kein Problem damit gehabt zu haben ihnen Mund zu öffnen und sprach einfach darauf los, was nicht nur mich schlucken ließ, sondern auch unseren Vater. „Aber du hast auch neue Freunde gefunden. Was ist denn mit dieser rosa haarigen Fee oder dem Jungen aus der Roten-Fontäne?“, erinnerte unser Vater sie. „Das hört sich doch großartig an, Linnea“ freute sich unsere Mutter darüber und lächelte meine Schwester an.
 

Ich konnte solche Dinge jedoch nicht erzählen, ich habe keine Freunde kennengelernt oder so etwas in der Art. Ich habe mich lieber, zurückgezogen und lieber von allen versteckt. „Ich freue mich so Seher euch morgen bei eurer Prüfung zusehen zu dürfen“

Nervös grinste ich und hatte dabei unglaubliche Angst; was wäre, wenn ich nicht bestehen würde und sie damit enttäuschen würde? Diese Fragen, kreisten nun in meinem Kopf umher, die mir keine Ruhe mehr ließen. Am Abend saß ich in meinem Zimmer, vertieft in mein Buch, für Feen-Geschichte, das ich von Professor Avalons Unterricht hatte. „Linnea, hör dir mal das an: Die Erdenfeen lebten in Frieden auf der Insel Tir na Nog. Von dort aus verbreiteten sie durch Luft, Wasser und Feuer die Magie auf der Erde. Als die Jagd der Hexer des Schwarzen Kreises anfingen, suchten die Feen Zuflucht im Schloss ihrer Königin. Morgana, die Feenkönigin stellte sich zusammen mit ihren Groß-Feen den Hexern und besiegt diese. Jedoch ließen die Feen dabei auch ihr eigenes Leben und verschwanden von der Erde für immer“

Ich war von dieser Geschichte gefesselt, Linnea hingegen, schien es wie so oft zu langweilen.

„Na und, ein Haufen Feen, die glaubten, sie könnten gegen die Dunkelheit gewinnen“ „Was ist dein Problem, sie waren so mutig und stark, warum lässt es dich so kalt, du bist doch gar nicht anders?“ Doch ich sollte dies noch bereuen, gesagt zu haben, als Linnea vom Bett aufsprang. „Ich bin kein bisschen so, wie diese schwachen Feen!“ fest drückte sie mich an die Wand, um ihrer Aussage noch mehr Kraft zu verleihen, was ihr auch gelang. „Ich werde niemals eine Fee sein, ich bin kein süßes kleines Mädchen. Und morgen nach dieser verdammten Prüfung, werden wir, mit oder ohne den Elfen-Stein den Zaubertrank nehmen!“ zitternd und verängstigt nickte ich, in der Hoffnung sie würde mich dann auch wieder loslassen. Nachdem sie weggegangen war, dachte ich an früher und daran, dass wir mal mehr als Bruder und Schwester waren. Heute waren wir uns so fern, wie es nur ging.
 

Plötzlich klopfte es an unserer Tür und gleichzeitig sahen wir zu der, sich öffneten Tür „Darf ich zu euch?“ fragte unsere Mutter und stand darauf hin, in unserem Zimmer. Unsicher, ob sie unser Gespräch gehört hatte, starrte Linnea nervös umher und traute sich kaum etwas zu sagen. „Ich wollte euch nur etwas Wichtiges sagen“ fing Mama an und bat Linnea und mich zu sich. Sie nahm auf meinem Bett Platz, mit Linnea und mir neben sich. „Was ist los, Mama?“, fragte Linnea unsicher. Mama strich ihr eine Strähne vom Gesicht und sah sie lächelnd an. „Ich werde leider nicht lange bleiben können, morgen Abend muss ich schon wieder gehen“ „Warum denn schon?“ fragte ich traurig und klammerte mich an sie. „Ich werde zu Hause gebraucht Liebling“ „Aber wir … ich brauche dich auch“ sachte strich Mama mir über den Kopf und hielt mich fest an sich. „Ich weiß, dass ihr, dass Schaft, ihr habt euch“ bei diesen Worten sahen Linnea und ich uns an. „Und egal was morgen passiert, ich bin so stolz auf euch, auf euch beide“ „Aber was, wenn einer von uns, die Prüfung nicht beseht?“ fragte Linnea zu meiner Verwunderung. „Das spielt keine Rolle, egal was geschieht, es ändert nichts daran, dass ihr seid und dass ich euch liebe“ Sie gab uns beiden einen Kuss auf die Stirn, bevor sie sich wieder erhob. Sie verließ wieder unser Zimmer und im Raum wurde es erneut still und kühl. „Gute Nacht Linnea“ sprach ich leise und drehte mich in meinem Bett einmal herum. Ich wartete einen Moment, ob sie antwortete und schloss dann jedoch die Augen.
 

Die Nacht fühlte sich am nächsten Morgen, so kurz an als ich aufwachte, dass ich am liebsten einfach liegen geblieben wäre.

„Efall, steh auf, es ist morgen“ weckte meine Mutter mich jedoch, während sie mir sanft über die Wangen strich und ihre Hand an meine Stirn hielt. Eine alte Angewohnheit von früher noch.

Zögernd und blinzelnd öffnete ich meine Augen. „Es geht mir gut, Mama“, versicherte ich ihr und erhob mich langsam. „Das weiß ich doch, ich wollte mich nur vergewissern. Nimmst du eigentlich auch noch deine Medikamente?“ ertappt sah ich sie mit weit offenen Augen an und brachte nur ein „Ähm …“ heraus. Ich stellte mich schon darauf, ein nun ärger zu bekommen, als glücklicher weiße mein Vater zu uns kam, der nun mit Sicherheit mein ärger abkriegen würde. „Palladium, bitte sag mir das du an Efall´s Medikamente denkst“ auch er sah jetzt überrollt aus und sah hilflos zu mir. „Ich dachte er braucht sie nicht mehr“ „Wow, ich geh schon mal vor. Ihr könnt mir später sicherlich sagen, wie das hier aus ging“ sprang Linnea dazwischen und machte sich schon mal auf den Weg in den Versammlung-Raum. „Efall muss die Medikamente dennoch nehmen, ansonsten kann er jederzeit wieder rückfällig werden. Ich muss mich darauf verlassen können“ „Flora, alles gut. Ich achte jetzt darauf in Ordnung?“ beruhigte er sie. „Das hoffe ich für dich“ schimpfte sie weiter und verließ das Zimmer. „Wo sind deine Medikamente eigentlich?“, fragte mein Vater mich unauffällig, was schon ein wenig lustig war und mir ein Kichern entlockte. „Ich mein das ernst, hör auf zu lachen“ lachte er selbst und stupste mich an der Schulter an. „Ich glaub die sind leer“, antwortete ich ihm dann, als ich versuchte mich zusammenzureißen.
 

Als ich ebenfalls in der großen Halle eintraf und die fielen Feen sah, fühlte ich mich weniger navös als die Tage davor. Ich hatte mich gut vorbereitet, damit war ich mir sicher. Das fiele, lernte, sollte sich endlich gezahlt machen. Frei von Angst war ich zwar nicht, doch ich hatte meine Emotionen gut im Griff. Die Namen allen Feen wurden nacheinander von Linneas und meinem Vater, für die Anwesenheit aufgerufen, bis alle durch waren. Ich atmete tief durch und sah von meinem Platz aus hinunter. Auch Acardia war wieder da, die uns durch das Kristall- Labyrinth führen sollte, um uns dort zu prüfen. „Heute werdet ihr auf eure wichtigste Stärke geprüft, eure Willenskraft, was seid ihr bereit zu opfern oder zu erhalten“

Die erste Fee war Jazz, die rothaarige Fee, die ich auch bereits kennenlernen dürfte. Sie verschwand, wie beim ersten Mal, für einen Moment und tauchte dann wieder auf. Sie sah zufrieden aus und lächelte. Acardia erschien auch wieder und teilte das Ergebnis meinem Vater mit. Jazz er-hielt daraufhin eine kleine Schachtel. Als sie diese öffnete, flogen viele kleine goldene Schmetterlinge heraus. In der Schachtel befand sich nun nur noch, ein Anstecker in Form von Flügeln. Dies war ein Zeichen dafür, bestanden zuhaben und dem Wunsch eine Fee zu werden einen Schritt weiter zu sein.
 

Nach einigen Namen und Feen fiel schließlich meiner und fast hätte ich diesen überhört. Schnell sprang ich auf und flitzte hinunter. „Bist du bereit für deine Prüfung?“, fragte mein Vater mich. Er fragte dies jeden, doch es schien als würde er es bei mir wirklich wissen wollen. Entschlossen nickte ich und stellte mich zu Acardia. Im Kristall- Labyrinth, stand ich bereits vor dem Spiegel und musste diesen nicht mehr suchen. „Ist das ein Fehler?“, fragte ich unsicher. „Nein junger halb Elf, du hast den Spiegel bereits beim letzten Mal gefunden und musst ihn daher nicht mehr aufsuchen“ ich näherte mich den spiegeln und sah darin jedoch nur leere. „Deine Prüfung besteht darin, zu sehen, wie neugierig und schau, du bist“ unsicher sah ich die Fee an. „Und wie?“, fragte ich skeptisch. Zwischen mir und ihr erschien ein gläserner Tisch, mit einem verschlossenen Briefumschlag. „Ich kenne alle Wünsche, Träume und Antworten, von allen und jedem. In diesem Umschlag steht die Antwort auf deine Frage, wer dein Vater ist“ Acardia, die mir gegenüberstand, wusste wirklich, wer mein Vater war? Mein senilster Wunsch könnte damit erfühlt werden. Jedoch um die Prüfung zu bestehen, müsste ich diesen entsagen. „Ist es denn wirklich die Wahrheit, was in diesem Brief stehen?“, fragte ich erneut nach, um mich zu vergewissern. „Alles, was darin steht, ist die Wahrheit“ tief atmete ich ein und aus, bevor ich meine Entscheidung schließlich endgültig traf.

„Es ist noch nicht an der Zeit. Jetzt und so werde ich es noch nicht erfahren." Acardia sah mich zufrieden an und nahm den Briefumschlag vom Tisch. „Wenn das eine Antwort ist, darf ich dich beglückwünschen, du hast bestanden“ Es noch gar nicht richtig verarbeitet, was Acardia mir sagte, fand ich mich auch schon wieder zurück in Alfea.

Über das ganze Gesicht strahlte ich, als auch mein Vater erneut vor mir stand. „Herzlichen Glückwunsch, zu deinem Bestehen der Prüfung“ überglücklich nahm ich die kleine Schachtel entgegen und sah zu meinem Vater, der noch stolzer aussah.
 

„Efall, dies ist auch noch deins“ Acardia, näherte sich mir und reichte mir schließlich schweigend, den verschlossenen Umschlag. Zögernd nahm ich in an mich und schaute sie fragend an. „Aber ich dachte?“, stotterte ich. „Nehme ihn und bewahre ihn gut auf“ zustimmend nickte ich und kehrte anschließend auf meinen Platz zurück. Meine Gedanken rankten die ganze Zeit damit umher, ob ich den Umschlag nun doch öffnen sollte. In meinen Gedanken gefesselt, bemerkte ich zunächst nicht wie sich jemand neben mich saß. „Was ist da drinnen?“, hörte ich eine neugierige Fee Stimme fragen.

Erschrocken drehte ich mich um und sah zu ihr rüber. „Jazz, was machst du denn hier?“, fragte ich die Rot-Haarige Fee. „Ich wollte nur mal nach dir sehen“ erklärte sie und sah dann hinunter zu Linnea, die als Nächstes dran war. „Du bist in letzter Zeit häufiger allein, habe ich recht?“ Ich nickte und folgte ihrem Blick zu meiner Schwester. „Sie benimmt sich zurzeit anders. Sie hat sich immer weniger im Griff und hat mir jetzt schon öfters …“ „Du musst auf dich aufpassen, bevor sie dir noch ernst Haft wehtut“ ich sah erneut zu Jazz, die dies wohl ernst meinte. „Linnea ist meine Schwester, sie würde mir nie etwas antun.“

Um jeden Preis mein Wunsch

Mir konnte die Prüfung heute nicht egaler sein. Schon als ich heute Morgen aufstand, war mein Interesse für dieses bereits so klein, wie eine Blumensame. Efall hingegen freute sich schon darauf, was so kindisch und albern in meine Augen war. Doch mir sollte es recht sein, denn dadurch würde ich seine Elfen helfe bekommen. In unserem Zimmer wurde es langsam voll, als Mama und Papa plötzlich dort erschienen und sich darüber ärgerten, dass Efall seine Medikamente nicht wie vereinbart nahm. Dabei hatte er schon länger keine Rückschläge mehr und war seit einigen Jahren völlig gesund. Ich wollte mir den Unsinn nicht anhören, griff nach meinen Sachen und machte mich auf den Weg, in die große Halle. Dort warteten auch bereits Vivien und Nikki. „Du bist ja schon da“ freute sich Vivien und rückte einen Platz weiter, um mich zu ihnen zu lassen. „Ja ich musste unbedingt da weg?“, fragend sah Vivien mich an, doch ich wollte nicht weiter darüber rede und ignorierte es einfach.
 

Es dauerte nicht lange, bis der Saal mit allen Prüfungs-, Feen gefühlt war und es langsam still wurde. „Hey Linnea, ist das da oben nicht dein Bruder?“ wies Vivien mich hin und drehte sich nach hinten. Tatsächlich saß Efall ganz oben, in der letzten Reihe, ganz allein. Es hätte mich wohl interessieren sollen, doch das tat es nicht, ich wollte die Prüfung einfach nur schnell hinter mich bringen. „Ja, das ist er, na und?“, antwortete ich ihr also und sah wieder nach vorne. Die Prüfungen verliefen schnell und gingen zügig durch. Die meisten bestanden und erhielten eine kleine Schachtel, welche wirklich süß aussah. Auch mein Bruder erhielt eine solche Schachtel, zusammen mit einem Briefumschlag. Neugierig sah ich zu ihm. War er etwa so gut gewesen, dass er einen Extrabrief erhalten hatte? Meine Augen folgten ihm auf seinen Platz, wo auch Jazz zu ihm stieß. „Was will denn die von deinem Bruder?“, fragte Nikki gehässig. „Ist die nicht etwas zu alt für ihn?“ Nikkis Einwand ließ mich nachdenklich werden. Versuchte meine alte Kindheits-Freundin wirklich, sich an meinen kleinen Bruder zu werfen? Doch bevor ich etwas tun oder sagen konnte, wurde mein Name aufgerufen. Unsicher und zu Efall gesehen, stand ich auf und lief vor. Ich wollte alles nur so schnell wie möglich über mich bringen und verschwand sofort im Kristall-Labyrinth.
 

Ein wenig eingeschüchtert stand ich schließlich vor den Spiegeln und sah mich drehend dort um. Alles funkelte und leuchtete. Plötzlich stand die Fee Acardia vor mir und sah mich, mit ernstem Blick an. „Ich bin frei von Zeit und Raum, ich weiß alles.“ Nervös schluckte ich und sah schuldig von ihr ab. „Dein Wunsch kann ich dir erfüllen, doch dafür würdest du den Test nicht bestehen“ ich sah sie erschrocken an und zögerte zunächst. „Und ihr sagt mir das einfach so? Ich weiß doch jetzt, dass ich damit versagen würde“ „Es geht nicht darum, dich zu täuschen, sondern darum, zu wissen, was du bereit bist, bewusst zu opfern“ unsicher sah ich in ihre Hand, in der ein magischer Stein lag. „Dieser Magischer-Stein ist deiner, nimm ihn und erfülle dir deinen Wunsch oder entscheide dich dagegen“ ich stand meinem Glück direkt gegenüber und doch, zögerte etwas in mir. „Wisst Ihr, ob der Zauber funktionieren würde?“, fragte ich die Fee und erwartete eigentlich keine Antwort. Doch sie antwortete mir. „Der Zauber ist stark und wird deinen Wunsch erfüllen. Doch es gibt dann kein Zurück mehr“ Entschlossen und stark griff ich nach dem Stein in Acardias Hand und traf meine endgültige Entscheidung. „Dann sei es so junge halb Elfe“, mit einem Auge schlag fand ich mich wieder in Alfea und sah mich unsicher um. Hatte ich mich richtig entschieden? Schnell sah in meine Handflächen, um zu überprüfen, ob der Stein noch da war. Und tatsächlich, er lag noch da und befand sich in meinem Besitz. Acardia über gab meinem Vater das Ergebnis und als mein Blick zu ihm wanderte, konnte ich in seinen Augen die Enttäuschung sehen. Alles fühlte sich so lang attisch an. Ich konnte sogar sein Herz brechen hören. Er würde mir sicherlich nie verzeihen, doch ich hatte ihm immer gesagt, dass ich das nicht bin, ich war keine Fee.
 

„Es tut mir leid“ entschuldigte ich mich und lief die Drehbühne hoch, an den anderen Feen vorbei und zu Efall. Jazz, die noch immer bei ihm war, ignorierte ich und widmete mich nur meinem Bruder. „Ich habe den Stein, los wir haben jetzt die Chance“ „Was soll das, erst behandelst du deinen Bruder wie Dreck und jetzt soll er auch noch deine Drecksarbeit machen?!“ Es war nicht nötig, dass Jazz mir vor Augen führte, wie ich in letzter Zeit zu Efall war, doch es zu hören, tat dennoch weh. „Misch dich da nicht ein, du hast keine Ahnung. Außerdem halte dich von Efall fern“ drohte ich der Fee vor allen und hätte ihr nur zu gerne reine gelangt. „Du fühlst dich ja so großartig, nur weil du eine halbe Elfe bist, oder? Aber Überraschung, du bist auch genauso eine Fee wie wir, nur dass du dich nicht unter Kontrolle hast“ „Halt dein Mund, ich bin nicht so wie ihr!“ schrie ich sie an und atmete immer schwerer vor Zorn. Jazz und ich standen uns mittlerweile in Augenhöhe gegenüber, nur mit Efall zwischen uns, der noch immer dasaß und uns eingeschüchtert ansah. „Efall hat mir gesagt, wie du ihn zurzeit behandelst und was für Dinge du über ihn sagst. Du bist eine grauenvolle große Schwester“ nun sprang Efall doch auf und versuchte uns zu beruhigen. „Hören wir doch aufeinander aufzustacheln und noch wütender zu machen“ „komm mit Efall“ drehte ich mich schließlich weg und verließ den Saal. Einen Moment lang stand ich draußen allein und beführstete schon, dass Efall mir wohl nicht folgen würde. Wütend schlug ich gegen einen der Stahl Dräger und verletzte mich dabei jedoch. Ich konnte es nicht glauben, alles war umsonst gewesen. An eine Wand auf den Boden gehockt, wisch ich mir die Tränen vom Gesicht, die mich einfach über kämmen.
 

„Sollen wir jetzt?“ Überrascht sah ich von mir hoch und sah in das Gesicht von Efall. „Ich dachte du bleibst dort drinnen, bei Jazz und entscheidest dich für sie?“ „Aber du bist meine Schwester, ich entscheide mich immer für dich“ seine Hand nach mir ausgestreckt griff ich nach dieser und stand dann schnell auf. Wir schnappten unsere Sachen und gingen dann noch mal in unsere Wohnung, um die restlichen Sachen zu holen. „Hast du alles Efall?!“, fragte ich ihn hektisch und hielt an der Tür weiter Ausschau. „Ich habe nur noch das Buch gesucht. Jetzt können wir aber los“ schnell gingen wir in den Wald vor Alfea, da wir dort am meisten Ruhe hätten und uns dort keine sehen würde. Auf einen alten abgehackten Baumstumpf, legte Efall das Buch ab und auch den Topf mit dem Zaubertrank. „Wo ist der Stein Linnea?“, fragte er und nahm ihn an sich. „Was machst du jetzt damit?“, fragte ich neugierig und sah meinem kleinen Bruder über die Schulter. „Der Elfen-Stein wert jetzt einmal Komplet in die Mixtur getaucht, sodass ein Teil der Magie, in den Trank gelangt“

Nervös lief ich auf und ab und konnte nichts tun als warten, was mich fast wahnsinnig machte.

„Sag mal, ist da eigentlich was zwischen dir und Jazz?“ Efall blieb bei dieser Frage sehr Endstand und locker. Er konzentrierte sich zwar sehr intensiv auf den Trank, aber ich hätte dennoch gerne eine Reaktion gehabt. „Nein, sie wollte nur fragen was in meinem Brief war und zudem ist sie doch viel zu alt“ erklärte er und sah mich verständnislos an. „Ich weiß, hätte ja sein können. Was ist denn in dem Brief eigentlich?“ „Darin steht, wer mein wahrer Vater ist“ erschrocken blieb mir der Mund offen und ich erstarrte, was Efall jedoch nicht bemerkte.

„Okay, wir haben den Trank fertig gekriegt“ Efall füllte uns zwei kleine Gläser und reichte mir eins der beiden. „Wir trinken beide bei Drei und schlucken es auch sofort runder“ Nach seiner kurzen Einleitung kippten wir uns das ganze Glas bei drei runder.
 

Uns unverändert angesehen, dachte ich schon, dass alles umsonst war, als ich plötzlich etwas spürte.

Es wurde warm und alles um mich herum wurde leicht. Wie das Gefühl zu Fliegen spürte ich und merkte wie meine Feen-Magie aus mir gezogen wurde. Es wurde strahlend hell erst und warm. Doch plötzlich wandte sich alles und es schlich sich ein dunkler Nebel ein. Ich sah zu Efall der vom Nebel umschlossen wurde und sich nicht mehr bewegte. Sofort schnappte ich seine Hand, zog ihn heraus und hielt ihn an mich. Noch immer bewegte er sich nicht und der dichte Nebel, verschlang ihn erneut. Ich fühlte eine neue Macht in mir und sah das Leuchten meines Körpers.
 

Alles war weiß, die Stille war erdrückend und ich hatte das Gefühl allein zu sein. Dabei war doch Efall bei mir, oder etwa nicht? Das Licht verschwand und der Nebel verzog sich dahinter auch schon. Hatte der Zauber funktioniert? Ich sah um mich und schaute schließlich neben mich zu Efall. Wie ein Stich ins Herz und ein Schlag ins Gesicht wisch ich geschockt zurück. Ich starrte fassungslos, mit zitterndem Körper zu meinem kleinen Bruder, der vollständig in Stein verwandelt wurde. Ich drückte meine Hände gegen meinen Mund, um mein verzweifeltes Schreien zu dämpfen. Es war als hätte man mir mehr als nur meine Feen Seite genommen. Der Zaubertrank nahm mir meinen kleinen Bruder, der mir so vertraut hatte. In Tränen ausgebrochen, klammerte ich mich an die Stein-Skulptur und flehte ihn an, wieder er selbst zu werden. Mit völlig verheulten Augen und verlaufenen Make-up, sah ich zu seinem noch immer versteinerten Gesicht und hörte seine Stimme in meinem Kopf, als er mir schwor, immer an seiner ersten Stelle zu stehen und mich zu wählen. Ich hatte dies nicht getan. Meine Wahl traf mich selbst und der Preis war Efalls Leben.
 

„Linnea, bist du hier draußen?!“ erklang Viviens Stimme. Sie hatte uns gesucht und brachte auch Luca mit sich. Als die beiden jedoch Efall und mich sahen, erstarrten auch sie vor Schreck.

„Linnea, was hast du getan?“, fragte die Fee und sah sich den Stein Efall genauer an. „Das wollte ich nicht. Ich wollte nicht, dass das passiert“ schwor ich ihnen unter Tränen und verzweifelte immer mehr. Luca hingegen hielt mich an den Schultern an sich und gab sich alle Mühe mich zu beruhigen. Doch ich schaffte es nicht, es war meine Schuld und es war nicht rückgängig zu machen. „Wir müssen es jemanden sagen, vielleicht kann Professor Palladium was tun?“ Hysterisch riss ich mich von Luca los. „Nein keinesfalls, wenn mein Vater davon erfährt, bin ich für ihn und Mama gestorben“ „Was willst du dann tun?“ fragte Vivien mich und hatte ja auch mit allem recht. Doch als ich dachte, es könnte nicht noch schlimmer kommen, erschien zwischen den Büschen und Bäumen Jazz. „Was machst du hier?“, fragte ich sie und wisch von ihr zurück. „Ich wollte nachschauen, wie es Efall geht“ schuldig sah ich zu zum Sein gewordenen Efall und schwieg dabei. Ihr Blick folgte meinem. „Wie konntest du ihm das antun?!“ „Es war nicht meine Schuld, ich habe nichts getan!“, versuchte ich mich zu verteidigen, obwohl ich mir die Schuld sehr wohl gab. „Du hättest ihn davon abhalten müssen, was für eine Schwester bist du eigentlich!?“ ich konnte, dass alles nicht mehr hören und brach zu Boden wo ich aus Verzweiflung das Grass und die Erde heraus robbte. „Ich weiß, dass alles. Alles würde ich tun, um ihn zu retten. Mein kleiner Bruder hat nichts davon verdient, ich will meinen Efall wieder haben und wenn ich dafür sterben müsste“ ich wusste nicht, ob mir irgendjemand glauben würde, doch ich meinte jedes Wort so wie ich es sagte. „Ich liebe ihn doch so Seher.“
 

„Wir finden eine Lösung“ beruhigte mich Vivien und hielt ihre Hand auf meine. „Ich bin mir sicher, dass Efall das auch weiß und geduldig darauf wartet“ „Was macht dich da so sicher?“ fragte ich sie unsicher. „Weil ich immer spüren konnte, wie sehr er dir vertraute. Selbst wenn er von anderen fertig gemacht wurde“ in diesem Augenblick erinnerte ich mich wieder an den tag als er niedergeschlagen ins Zimmer kam und sein Buch auf die Seite legte, welches einige Seiten ausgerissen zu haben schien. Ich erhob mich und sah zu Vivien, die mich beunruhigt ansah. „Woher weißt du davon, das hat er dir bestimmt nicht erzählt und ich habe es dir, genauso wenig gesagt“ „Ich habe es gesehen“ „Du hast es gesehen!?“ zusammen gezuckt nickte sie und sprach weiter. „Ich bin gleich dazwischen gegangen, doch er wollte sich nicht helfen lassen, Efall glaube nicht, dass du etwas gegen eine Freundin tust“ plötzlich verstummte Vivien, doch sie musste nicht weitersprächen, ich wusste, von wem sie sprach. „Nikki hat meinen kleinen Bruder so schikaniert und ihn verletzt“ ohne ein weiteres Wort wendete ich mich von den anderen ab und ging geradewegs zurück nach Alfea.
 

Der Campus war voll von anderen Feen und Lehrern, doch die alle waren mir egal. Ich wollte zu Nikki, dem Miststück, dass meinen Bruder gemobbt hatte und mich gegen ihn aufbringen wollte. Als ich auf sie traf, ahnte sie noch nichts, bis ich ihr eine verpasst hatte. Alle starrten mich an und konnten nicht glauben, was ich gerade getan hatte. „Bist du noch ganz bei Bewusstsein?“, fragte sie und hielt sich des Gesichts Hälfte, die ich mit einem roten Abdruck hinterließ. „Das war dafür, dass du meinen Bruder schikaniert hast“ „Echt jetzt? Du hast doch selbst kein Bock auf den kleinen“ „Sag du mir nicht, wie ich meinen Bruder finden soll“ entgegnete ich ihr. „So wie ich gehört habe, seid ihr wahrscheinlich auch nur halb Geschwister. Wundert mich nicht“ „Du tust mir nur leid, weil ich eine Familie habe, glaubst du, du müsstest uns runder machen. Dabei bist du der Abschaum“ gerade wollte ich wieder gehen als Nikki sich wieder aufrichtete. „Neidisch, ich? Ja genau. Worauf denn? Darauf, dass dein Vater eine Affäre mit einer Schülerin hat, oder doch darauf, dass deine Mutter deinen Vater betrogen hat? Ja du hast so recht“ vorgeführt sah ich im Campus um mich und sah die ganzen Schüler, die nun anfingen zu tuscheln. Wieder zu Nikki gesehen, konnte diese mit ihrem hämischen grinsen gar nicht aufhören. „Gips auf Mischling, du bist für das hier nicht stark genug“ Nikki hatte recht, ich war nicht gemacht, um solche Mädchen kämpfe auszutragen und andere so zu verletzen. Ich war eine halbe Fee und halbe Elfe. „Du hast recht, deine Art zu kämpfen liegt mir nicht, doch wie sieht es andersherum aus“ aus dem Nichts, mit Elfen-Magie erschuf ich einen Bogen mit einem Pfeil, den ich in Nikkis richtig spannte. „Zur Information, ich habe noch nie mein Ziel verfehlt“ erklärte ich ihr und hätte den spitzen Pfeil auch losgelassen, wenn nicht Luca, Vivien und Jazz dazu gestoßen währen. „Es genügt Linnea, du bist besser als sie“ erinnerten sie mich und drückten den Bogen vorsichtig in Richtung Boden. „So ein Unsinn, sie will unbedingt kämpfen? Dann kämpfen wir!“ Rief Nikki uns zu und verwandelte sich in ihre Feen Form. Sie stand buchstäblich in Brand und meinte es ernst. „Na schön, ich werde dir dein verdammtes grinsen aus dem Gesicht schlagen“ ein Schwert beschworen, stellte ich mich der Phönix Fee. „Das hier ist meine Schule und ihr seid nur meine Schachfiguren, Ich bin die mächtigste Fee, die es gibt.“
 

Gegen Nikki gekämpft, blendete ich zunächst alles aus und widmete mich ganz ihr. Ihre Technik war sehr unvorhersehbar, aber auch unsicher. Es schien mir fast so, als hätte sie keine Kontrolle über sich oder ihrer Magie. Sie zerstörte mehr ihre Umgebung, als dass sie mich wirklich angriff. „Du bist so lächerlich, gegen eine vollständige Fee wirst du es niemals aufnehmen können. Deine Magie reicht dafür nicht“ Nikki hatte recht, ohne meine Feen-Magie, war ich ihr unterlegen. Und es auch nur eine Frage der Zeit, bis ihr auffiel, dass ich diese nicht mehr besaß. Es musste eine Möglichkeit geben meine Feen Kraft wieder zu aktivieren, denn meine Mutter und jeder andere, sagte immer das gleiche; es war ein Teil von mir und konnte nicht völlig von mir getrennt werden. Ich musste sie wieder freisetzen.

Angst hatte ich keine mehr vor ihr, ich sorgte mich nur um die anderen Feen, die in der Schule waren und von den herunterfallenden Teilen des Gebäudes zerquetscht werden könnten. Sofort eilte ich zu Vivien, Luca und Jazz. „Bringt alle Feen hier weg, Nikki hat keinerlei Kontrolle über sich und ich womöglich gleich auch nicht mehr“

„Was hast du vor Linnea?“ fragte mich Luca, was eine gute Frage war, da ich mir darüber schon Gedanken gemacht hatte. „Um sie aufzuhalten, muss ich meine Feen kraft freisetzen“ „Bist du sicher, dass du das willst?“ fragte Luca mich, während er meine Hand hielt. „Nein, aber ich muss es dennoch tun“

„Was eine Ironie, die Einzige, die uns helfen kann, ist eine halb Elfe, die ihre Feen Kraft so wenig kontrollieren kann, wie ihre Gegnerin“ „Jazz deine Vorträge braucht jetzt keiner hier, ich weiß selbst wie blöd sich das anhört“ entgegnete ich ihr.

„Ich bitte dich nur dieses eine Mal mir zu vertrauen“ Jazz nickte widerwillig, wusste jedoch auch, dass sie ohnehin keine andere Wahl hatte. „Du kannst auf uns zählen“, versicherte mir Vivien.
 

Mittlerweile brande die gesamte Schule und alles wurde in einem dichten Rauch umhüllt. Nikki hatte keine Skrupel, alles und jeden einfach zu töten und zu zerstören. Sie war nicht so wie ich, ich wollte nie jemanden verletzen. Das sagte ich mir immer wieder und hielt daran auch immer fest.

Einen kurzen unaufmerksamen Moment achtete ich nicht auf Nikki, was mir sofort zum Verhängnis wurde und von einem ihrer Flammen getroffen wurde. Von ihr verbrannt worden, fiel mir das wieder aufstehen nicht nur schwer, sondern schon fast unmöglich. „Was ist dein Problem, warum nutzt du nicht deine Magie?“ Dann traf es sie wie ein Blitz und sie amüsierte sich daran. „Nein, du hast keine Feen Kräfte mehr. Du Ratte hast sie tatsächlich aufgegeben, um eine Elfe zu sein“ Sie drückte mich mit ihren Absätzen näher an den von Asche bedeckten Boden, während sie in ihrer linken Hand eine Flamme erzeugte. „Dann frag ich mich aber, wo ist dein Bruder, sollte er nicht deine Magie annehmen?“ ich schwieg und petzte meine Augen fest zusammen aus Schmerz. „Nein, es hat ihn wirklich getötet. Deine Eltern werden dich verstoßen, wenn sie das erfahren. Also hier mein Deal, gib auf und es bleibt unser Geheimnis, die Schule hier ist nur der Anfang, ich träume ganz groß“ „Vergiss es, ich denk nicht daran, dir noch weiter zu helfen!“ Nikki von mir getreten, sprang ich auf und ergriff mein Schwert erneut. „Ich werde alles hier zerstören, dir bedeutet es zwar nichts, aber einigen anderen bedeutet Alfea alles. Willst du wirklich, dass der Ort zerstört, wert, denn dein kleiner Bruder so sehr liebte, als er noch lebte“ „Sprich nicht so über Efall, als hättest du ihn gekannt. Du weißt gar nichts über ihn!“ auf die Fee zu gestürmte, schwang ich abwechselnd mein Schwert auf sie zu und drängte sie immer weiter in die Enge. „Netter Versuch, aber ich kann Fliegen, du Anfängerin“, mit dieser Erkenntnis wurde ich zurückgeschleudert. Geschwächt drückte ich mit den Armen auf und fragte mich selbst, wie lange ich dem noch stand hallten konnte. „Du bist nicht allein Linnea“ überrascht sah ich auf und bemerkte Luca, Vivien und Jazz, die sich vor mich stellten. „Nein, sie wird euch …“ protestierte ich. „Du bist unsere Freundin und wir lassen dich nicht allein, gegen diesen Feuerteufel kämpfen“ zwinkerte Jazz mir zu und verwandelte sich, wie auch Vivien, in eine Fee.
 

„Nichts bekommst du auf die Patte, jetzt müssen dich auch noch deine Freunde retten“ „Zumindest habe ich wahre Freunde, die immer zu mir halten, du bist allein!“ entgegnete ich ihr und stellte mich, zu den anderen nach vorne. Die Hand von Vivien auf meiner Schulter gespürt, sah ich zu ihr. „Eine starke Emotion, kann deine Feen Kraft aktivieren, nutze diese. Ich helfe dir sie zu verstärken, aber wir haben nur einen versuch“ alles verstanden nickte ich ihr zu und bereitete mich darauf vor. „Der beste emotionale Augenblick wird der sein, an dem du die meiste Angst hattest, konzentriere dich nur darauf“ „Ich weiß genau, welcher das ist, ich bin bereit“ Vivien legte ihre flache Hand an meinen Rücken und durch ihre Magie verstärkte sie meine Gefühle, die ich an dem Tag hatte, als ich Rina-Lee tötete. Von allem erneut überwältigt, brach schließlich meine Feen Kraft wieder aus. In meiner eigenen Feen Form erwacht, stand ich Nikki nun, ebenbürtig gegenüber. Vorsichtig noch mit meiner Magie umgegangen, versuchte ich zunächst nur Nikkis Angriffe abzuwehren und sie nicht aktiv anzugreifen. Aus der Erde ließ ich Wurzeln aufsteigen, welche die Fee dann einsperrten und festhalten sollten, bis die Lehrer kamen. Erschöpft von all dieser genutzten Magie, ließ ich mich zu Boden fallen und verwandelte mich zurück. Ich konnte nur noch schwach die Stimmen meiner Freunde hören, die nach mir riefen.
 

Nach einer Weile hörte ich ein ekelhaftes Piepsen in meinen Ohren. Es roch schließlich immer weniger nach Rauch und es fühlte sich an, als würde ich getragen werden. Als ich meine Augen wieder öffnete, befand ich mich in einem kranken Zimmer, in dem alles so hell und weiß war. Langsam hob ich meinen Oberkörper und sah mich vom Bett aus weiter um. „Bin ich tot?“, fragte ich, hatte schon fast Angst vor der Antwort. Plötzlich kamen um die Ecke, meine Eltern und stürzten sich regelrecht auf mich. „Wir hatten ja so Angst um dich“ drückte Mama mich an sich und wollte mich schon gar nicht mehr loslassen. Doch mir ging es ähnlich, ich wollte sie auch nie mehr loslassen. „Ich muss euch etwas sagen“ fing ich dann an und kämpfte damit, ihnen zu erzählen, was mit Efall geschah.

Um jeden Preis mein Wunsch 2/2

„Ich muss euch etwas sagen“ fing ich dann an und kämpfte damit, ihnen zu erzählen, was mit Efall geschah. „Linnea, ruhe dich lieber noch etwas aus, mein Liebling. Du hast doch sicherlich große Schmerzen“ meine Mutter legte mich sanft wieder zurück und versuchte so gut sie konnte, ruhig zu bleiben. „Ich muss euch etwas Wichtiges sagen“ versuchte ich es erneut. Doch, sie schienen es nicht hören zu wollen. „Wir reden später, versprochen“ Mama stand auf und verließ den Raum, sodass ich mit Papa allein war. Er war bestimmt noch immer stinksauer auf mich, weil ich die Prüfung nicht bestanden hatte. „Ich möchte dich etwas fragen, Linnea. Hast du überhaupt versucht, den Test zu bestehen, oder bist du schon mit dem Gedanken hereingegangen, alles hinzuwerfen?“ Zögernd sah ich ihn an und antwortete gerade noch laut genug, dass er es verstehen konnte, was ich sagte. „Ich habe es nicht versucht. Ich wollte, um nichts auf der Welt bestehen“ „Dann hast du deine eigene Prüfung sabotiert“ schämend nickte ich. „Ok gut, dann steht die Entscheidung fest“ überrascht sah ich meinen Vater und fragte ihn was er meinte. „Wenn du mit Absicht deine Prüfung so sabotierst, kann ich nichts tun oder sagen, um dich in Alfea zu lassen. Du wirst, sobald du kannst, mit deiner Mutter zurück nach Lynphea reisen“ ungläubig richtete ich mich wieder auf. „Aber ich sollte doch hier sein, um Efall zu helfen und um bei ihm zu sein“, erwiderte ich und verstummte wieder, weil es mir wieder einfiel, dass er nicht mehr da war. „Das ist uns bewusst, doch ihr seid nur am Streiten und wie du schon am Anfang sagtest, du wolltest hier ohne hin, nicht her“

Mein Vater hatte nicht gerade unrecht, doch ich durfte jetzt nicht weg hier. Nicht, bevor ich Efall wieder befreit habe. „Es tut euch beiden nicht gut und vor allem du, hast dich so sehr verändert“, bemerkte Papa noch und küsste noch meine verletzte Stirn. „Ruh dich noch etwas aus, Linnea.“
 

Nachdem ich allein war, zog ich die Decke von mir und setzte meine Füße auf den kühlen Boden ab. Eine helle und recht dünne Decke mit mir genommen, verließ ich das Zimmer.

Heimlich schlich ich mich dann aus dem Krankenzimmer und lief leise durch die dunklen Gänge. Im Wald in der dunklen Nacht angekommen, fand ich dort noch immer meinen kleinen Bruder versteinert vor. Die mitgebrachte Decke breitete ich weit aus und legte sie über die steinigen Schultern von Efall. Es war recht kalt an diesem Abend und weder Mond noch Sterne waren am Himmel zu sehen. Meine Arme um mich geschlungen, versuchte ich mich so zu wärmen und fürchtete mich davor, Efall hier zurückzulassen. Plötzlich hörte ich Schritte und Äste, die auf den Boden niedergetreten wurden. Zusammengezuckt von diesem Geräusch, sah ich in dessen Richtung und stellte mich schützend vor Efall. „Da bist du ja, Linnea“, riefen plötzlich Jazz und Vivien erleichtert aus. Verwundert sah ich sie an und fragte, was sie hier taten und warum sie hier draußen waren. „Wir haben dich gesucht. Und wir wollten, dass du weißt, dass Luca jetzt wieder Efall spielt“ ungläubig schüttelte ich meinen Kopf. „Was? Aber wenn meine Eltern das rausfinden, dann …“ sorgte ich mich und konnte jedoch auch nicht abstreiten, dass ich froh darüber war, dass sie dies taten. Auch Luca stieß zu uns und hielt bei sich nah, ein Buch. Das Buch von Efall. „Luca hat in den Büchern von Efall, einige Notizen gefunden. Er scheint gewusst zu haben, was passiert. Er wusste wohl bloß nicht, ob dir oder ihm.“
 

Davon gehört, dass Efall trotz Wissen, was geschehen würde, alles durchzog, zeigt mir nur noch ein weiteres Mal, dass ich ihn besser hätte, beschützt müssen. Fassungslos zog ich meine Arme an meinen Körper und lief weiter auf und ab. „Linnea, das ist doch eine gute Nachsicht, das heißt er hatte schon vorsorgliche Zauber aufgezeichnet, die alles rückgängig machen könnten“ „Bist du dir da auch ganz sicher?“ fragte ich Vivien. „Ganz sicher“ ich konnte es kaum glauben und hatte auch Angst, dass dies nur Wunschdenken war. „Dann zeigt mir den Zettel, wir dürfen keine Zeit verlieren. Ich werde nämlich von Alfea geworfen, da ich meine Prüfung absichtlich nicht bestanden habe“

„Dann lassen wir keine Zeit mehr ungenutzt“ wurde Jazz zuversichtlich und reichte mir die Notizen. Die ganze Nacht probierten wir herum und ließen nichts unversucht. Selbst nach mehr fachen versuchen, funktionierten die Zauber jedoch nicht. Ich war allmählich am Ende meiner Kräfte angekommen und hatte Sorge, aufgeben zu müssen. „Nichts funktioniert, ich habe alles versucht“ „Nein, nicht alles“ korrigierte mich Jazz und wollte diesen Vorschlag eigentlich nicht aussprächen. „Es gibt noch etwas, das Efall retten kann.“ „Und was ist das?“, fragte ich und hätte wohl jetzt alles getan. Vivien holte ein altes Buch hervor und schlug es weit hinten auf. Die Seiten waren bereits vergilbt und sehr empfindlich über die Jahre geworden. „Es ist in diesem Buch von einem magischen Zauber die Sprache, welches alle Flüche beheben kann“ „Und was ist das für ein Zauber?“ fragte ich ungeduldig. „Es handelt sich wohl um eine uralte Gabe, die sich im Blut einer Kirschblüte befindet“ zusammengezuckt, als Vivien das sagte, starte ich zu Efall. Ohne etwas zu sagen, näherte ich mich meinen Bruder und beschwor mein Magisches-Schwert. „Linnea, was hast du vor?“ wollte Jazz mich stoppen.
 

„Meine Mutter sagte immer, ich würde andere mit meiner Magie helfen und meine Kraft wäre eine Gabe und kein Fluch. Jetzt weiß ich was sie meinte“, mit diesen Worten, erzeugte ich einen Blättersturm der mich und Efall von den anderen abschnitt. Die Klinge meines Schwertes an meine Hand geführt, schnitt ich meine Handfläche auf und drückte die blutende Wunde gegen die Stein-Brust, meines kleinen Bruders. In sein noch immer Stein-Gesicht geschaut, dachte ich an unsere Kindheit und als ich ihn das allererste Mal sah. Ich hatte mich sofort in ihn verliebt, ich wollte alles mit ihm teilen und ihn auf ewig beschützen. „Ich habe es versprochen, ich werde dich beschützen und für dich da sein!“ Ein helles Licht, drückte sich aus dem Stein, verriss diesen und platzte schließlich, mit einer Explosion, alles in kleine Teile. Von der Wucht zurückgeschleudert, sah ich erst gar nichts, bis auf Staub. Meine anderen Verletzungen wieder aufgerissen, erhob ich mich dennoch und hielt meine blutige Hand, gegen meine geprallten Rippen. Angestrengt lief ich zu dem Standort wo Efall sein sollte und drückte dort meine Hände gegen meine Lippen. „Efall?“
 

Vor mir stand er tatsächlich. Völlig normal, in Fleisch und Blut. Es nicht glauben können ging ich auf ihn zu und spürte dabei, das schmerzhafte Ziehen in meinem Gesicht, dass durch den Wind kam, der über meine frischen Tränen zog. Durch das lange versteinert sein, wurde auch mein Bruder geschwächt und sank mir in meine arme ein. Ihn fest an mich gehalten, flüsterte ich ihm zu, dass nun alles gut werden würde. Seine Augen öffneten sich und auch Luca, Vivien und Jazz stießen zu uns. „Und hat es funktioniert?“, fragte er und hatte nicht bemerkt, was geschehen war. „Ja, hat es, aber du bist mir so viel wichtiger“, entgegnete ich ihm, mit einem Lächeln. Efall wusste das und freute sich darüber, sich nicht geirrt zu haben. „Gehen wir nach Hause, mir ist kalt“ zustimmend, nickte ich. Als wir zurück nach Alfea gingen, erzählte ich ihm, dass ich die Schule verlassen müsse und er ohne mich dableiben müsste. Zusammen überlegten wir uns einen Plan und tüftelten so lange an unseren Worten, bis wir vor der Tür unserer Wohnung standen.
 

Nachdem wir die Tür öffneten und eintraten, empfingen uns auch schon Papa und Mama. Beide waren alles andere erfreut, da sie bemerkt hatten, dass Efall weg war und sich schon Sorgen gemacht hatten. Vor allem Mama, war in großer Sorge gewesen und sah auch gleich nach, ob Efall verletzt war. Papa hingegen, übernahm die strenge Seite von sich. Und als klar war, dass Efall nicht verletzt war, fing unser Vater auch schon an mit seiner Predigt. „Wo bist du gewesen, Efall?“ „Ich war bei Linnea“, erzählte er und log damit ja auch nicht. „Du kannst dich nicht einfach rausschleichen und glauben, wir bemerken das nicht!“ schmollend schlug Efall seine Arme übereinander. Er war bis eben noch eine Steinfigur und so wurde er begrüßt? Am liebsten hätte er es unserem Vater auch gesagt, doch er schluckte es einfach runder und machte stattdessen einfach dicht. „Ich rede mit dir, antworte mir!“ „Nein, ich habe aber keine Lust!“ Für einen kurzen Moment hatte Efall unseren Vater schachmatt gesetzt und ihn verstummen lassen. Jedoch war dies nur ein kurzer Moment und hielt nicht allzu lange an. Und nun war Papa wirklich sauer, aber Efall schien ebenfalls auf Brief aus zu sein, mit ihm. „Es reicht jetzt, du gehst auf dein Zimmer“ „Das war ja klar, anstelle dass du dich mit mir auseinandersetzt, schickst du mich in mein Zimmer“ „Efall es reicht jetzt“ „Ich lasse mir nicht meinen Mund verbieten von dir!“ Es wurde nach einiger Zeit anstrengend mit Efall und Papa, so sehr, dass auch Mama versuchte, die beiden zu beruhigen. Ein gut gemeinter Versuch von Mama, ihnen zu helfen, doch beide stritten einfach weiter und ignorierten sie einfach. „Efall ich sag es dir jetzt nur noch ein letztes Mal“ „Mir doch egal, du hast mir gar nichts zu sagen!“ entgegnete er und stampfte feste mit seinem Fuß auf den Boden auf. „Ich bin immer noch dein Vater und du hörst, was ich dir sage“ Efalls Meinung dazu gekannt, sah ich zu ihm und sah genau an seinem Blick, dass er dies nicht so sah und auch nicht daran mehr glaubte. „Du bist nicht mein Vater, das warst du nie. Ein Vater ist für seine Familie da, du warst nie da.“
 

Sprachlos waren wir alle, als Efall dies sagte, nur war bei Papa auch ein Teil gebrochen als er dies von Efall hören musste. Jetzt schwiegen beide endlich, doch es war eher ein Abwarten, was als Nächstes passieren würde. Efall konnte selbst nicht fassen, dass er es sagte und zitterte vor Angst, was nun kommen würde. Ein Teil von mir, hatte sogar Angst, dass Papa handgreiflich werden könnte, obwohl dies nicht seine Art war und noch nie der Fall war. Gerade wollte sich Efall entschuldigen und fing schon langsam an zu stammeln vor Angst, doch Papa unterbrach ihn bevor er nur einen Satz, sagen konnte. „Dann mach, was du willst“ seine wahren Gefühle eingesperrt, entfernte er sich von meinem Bruder und sprach nicht mehr. Auch wenn es jetzt wohl kein guter Zeitpunkt mehr war, wollte ich dennoch, dass Mama und Papa wussten, dass ich in Alfea bei Efall bleiben wollte und warum. „Ich möchte in Alfea bleiben. Denn wenn Efall hier allein ist, falls Papa länger arbeiten muss, ist keiner da, der auf ihn achtet, wenn er wieder krank wird“, die Stimmung war bedrückend und tat niemanden gut von uns. Selbst Mama wirkte unglücklich, was nur verständlich war. Sie hielt an Papas Schulter, damit er reagierte und sah dann, schon fast flehend zu ihm. Meiner Bitte nachgegeben und Mamas Blick, willigte er ein. Wahrscheinlich gab er auch nur nach, da er nun nicht mehr mit Efall allein sein konnte und ihm nun auch aus dem Weg gehen wollte. „Wenn es dir so wichtig ist, gut.“
 

Es fühlte sich seltsam an, meinen Vater so zu sehen, es schien ihn wirklich hart getroffen zu haben. Ich dachte immer, nichts könnte ihn so sehr verletzten.

Efall bemerkte ebenfalls, wie schwer es Papa traf, traute sich jedoch soeben auch nicht mehr, etwas zu sagen. Ihm Zeit lassen wollen, schnappte ich mir Efall und verzog mich, mit ihm, in unser Zimmer. Es schien ihn leidzutun, doch was er gesagt hatte, waren auch seine Gefühle gewesen, die er Jahre lang mit sich getragen hatte.

Gerade nur noch an Papa und Efalls Streit gedacht, hatte ich etwas ganz anderes vor lauter verdrängt. Man sagt ja immer, die Vergangenheit holt einen immer ein, doch ich hatte ja keine Ahnung wie schnell.

Eine noch offene Schuld wird geglichen

Die beiden halb Elfen, Efall und Linnea konnten selbst nach einer Weile, in ihrem Zimmer, ihre Eltern streiten hören. Linnea wollte nicht zwar nicht lauschen und ihnen gezielt zu hören, doch waren sie auch nicht gerade zu überhören. Efall hingegen steckte seinen Kopf tief in sein Buch und versuchte nichts mitzubekommen. Es war nicht zu überhören, dass es um ihn ging und darum, dass er seinen Vater als schlechten Vater abgestempelt hatte, da er nie da war. Dem halb Elf rutschte dies versehentlich raus und wollte ihm das eigentlich nicht sagen, geschweige denn verletzen damit.

Vorsichtig und schuldig, sah Efall zur Tür, nach dem er sein Buch, auf sein Bett ableckte. „Warum können sie nicht endlich aufhören?“, klagte er und hielt sich dabei die Ohren zu. Seine Schwester konnte gut verstehen, wie sich der kleine halbe Elf fühlte, doch zugleich verstand sie auch, was in ihren Eltern vor sich ging. Sie war sich jedoch sicher, dass alles gut gehen würde. Linnea sah verträumt aus dem Fenster, in die Ferne des Waldes. Es war bereits Abend und die Wolken lichteten sich langsam, sodass man den dunkelblauen Nacht-Himmel erblicken konnte. Ihr Blick wanderte vom Himmel, zum Wald und richtete sich dann, durch eine helle Lichtquelle an den Eingang von Alfea.
 

Eine goldene Kutsche hielt dort am Tor an und führte einige Männer mit sich, die mit Schwertern und Schildern bewaffnet waren. Einer der Männer trat an die Kutsche und öffnete die Tür, sodass eine junge Frau aus dieser treten konnte. Linnea erschrak, stieß sich vom Fenster weg, weiter in ihr Zimmer hinein und konnte ihren verstörten Blick, nicht vom Fenster ab wenden. Das mehr als seltsame Verhalten seiner älteren Schwester bemerkt, stand Efall auf und lief zu dieser hin. „Was ist denn mit dir los?“, fragte er und grinste dabei ein wenig. Doch auch sein Lächeln sollte gleich verschwinden. „Athris ist hier“ weit hieß er seine Augen auf und fragte Linnea, was sie hier wollte. „Ich habe doch ihren magischen Stein gestohlen und ihn dann fallen gelassen, sodass er zerstört, wurde“ „Aber das ist doch nur halb so schlimm, du wirst doch nur ein wenig Ärger bekommen“ augmentierte der halb Elf in seiner Naivität. „Und was, wenn nicht, was, wenn wir dadurch einen Krieg ausgelöst haben? Oder ich eingesperrt werde“ nervös lief Linnea auf und ab. „Das passiert nicht, du bist die Prinzessin von Lynphea, wenn sie dir etwas antun würden, würde es zum Krieg kommen. Aber das passiert natürlich nicht“ versuchte Efall sie zu beruhigen.
 

Sich dennoch nicht sicher gefühlt, atmete Linnea hektisch ein und aus. Auch Flora und Palladium hatten von Athris Ankunft, hier in Alfea Wind bekommen und befühsteten schon, keine guten Nachrichten von der Elfe zu erhalten. Flora trat in das Zimmer ihrer beiden Kinder und sah besorgt zu ihnen. „Mama, was ist los?“, fragte Efall unschuldig. „Bleibt hier, euer Vater und ich sind gleich wieder da, es dauert sicher nicht lange“ sofort verschwand die Fee wieder und verließ die Wohnung zusammen mit ihrem Mann. Linnea und Efall sahen sich an und sahen genau, was der andere dachte. Beider liefen ihren Eltern nach, ohne ein Wort gesagt zu haben und versteckten sich am Campus, hinter einer großen Säule. Sie lauschten und beobachten wie ihr Vater, das Tor von Alfea öffnete und die Elfe eintreten ließ. „Athris, was eine freudige Überraschung, was verschlaft uns die Ehre?“, fragte Flora freundlich und hätte niemals im Traum daran gedacht, dass Athris aus, Bosheit hier auftauchen würde. „Ich bin nicht aus Langeweile hergekommen“ als Athris so kühl sprach, verschlug es Flora glatt die Sprache und sie befürchtete nun doch, etwas Unerfreuliches. „Was ist los?“, fragte jedoch auch Palladium. „Es geht um einiges, doch vor allem geht es, um die zukünftige weiter bestehende Verbundenheit, zwischen unseren Reichen“ irritiert sah Flora die Elfe an. „Wie kann ich das verstehen?“ „Eure Tochter, ist in meinen Palast eingedrungen und hat meinen Magischen-Stein gestohlen und ihn anschließend zerstört“ geschockt von dem, was Athris ihr erzählte, konnte die Fee kaum in Worte ausdrücken, wie sehr sie dies bedauerte und ihr dies leidtat. Athris wollte diese Art von Mitleid jedoch nicht hören, sie verlangte nach Gebrechlichkeit und danach, das Mädchen für ihre Taten bestraften zu lassen.
 

„Was hast du denn hier für gedacht, was wir mit Linnea machen sollen?“ wollte sich Palladium vergewissern, bevor er irgendetwas zustimmte. „Entzieht ihr den Prinzessinnen-Titel“ So etwas Radikales jedoch stimmte Flora keineswegs zu. Linnea war der Titel in die Wiege gelegt worden, es war ihr Geburtsrecht und durfte ihr nicht einfach entsagt werden. Doch Athris ließ nicht locker und erinnerte die Fee daran, dass Linnea auch eine Elfe war und sie daher auch unter der Herrschaft ihrer unterliegt. Athris war auch Linneas Königin. „Wenn ihr dies nicht könnt, werde ich dafür sorgen, dass das Mädchen lernt, was es heißt, einer Königin zu gehorchen. Ich rufe sie hiermit aus, in die Königsgarde zu gehen“ Doch Palladium stellte sich ihren Forderungen weiter entgegen und riskierte dabei sein eigenes Leben. „Linnea wird dies nicht tun. Wenn sie jetzt da herausgeht, wird sie sterben“ „Dan ist das ihre Wiedergutmachung dafür, dass sie meine Magie für ewig zerstört hat.“ „Nein, sie wird weiter hierbleiben“

Erschüttert und fassungslos blickte Athris den Elfen an und hätte ihn in diesem Moment am liebsten noch einmal daran erinnert, dass immer noch sie seine Königin war. Doch dies musste sie nicht tun. „Ich werde nach Gondorin mitkommen, statt meiner Tochter“ besorgt sah Flora ihn an und wollte ihn noch daran hindern, doch der Elf machte seiner Fee klar, dass wenn er es nicht tat, Linnea gehen müsste, um das gleich gewischt der reiche aufrechtzuerhalten.
 

Sofort rannte Linnea mit Efall im Schlepptau zu ihren Eltern und wollte dies noch verhindern. Von ihrer Mutter jedoch aufgehalten, konnte die junge halbe Elfe nur zu ihrem Vater rufen. „Papa, nein! Ich werde es tun, ich mache das, bitte!“ Denn flehenden ruf seiner Tochter nicht einfach ignorieren gekonnt, kam er zu ihr zurück und beruhigte, das weinende Mädchen. Efall stand daneben und konnte das alles noch gar nicht richtig zuordnen, was gerade passiert. Verwirrt musterte er seinen Vater und wusste nicht, warum er so eine Angst jetzt hatte. Sein Vater war schließlich schon häufig weggegangen und danach wieder gekommen, warum sollte es dieses Mal anders sein? „Mach dir keine Sorgen Linnea, pass auf deinen Bruder auf und dann werden wir uns bestimmt, schon sehr schnell wieder sehen“ Stumm und schweigend sah Efall den Elfen an, als würde er ebenfalls gleich losheulen und ihm um den Hals fallen. Doch der halb Elf beherrschte sich so gut er konnte und spielte weiterhin, den starken Sohn, bis er davonrannte und in Alfea verschwand. „Ich sehe nach ihm, mach dir keine Sorgen, Palladium“, versicherte Flora ihrem Mann und küsste ihn noch einmal zum Abschied.
 

Flora blieb nach diesem Abend, noch eine Weile in Alfea, bis Linnea und Efall Schulferien hatten, um die beiden jetzt nicht auch noch allein zu lassen. Linnea machte sich jeden Tag selbst dafür verantwortlich, dass ihr Vater zurück nach Gondolin musste und glaubte, sich dies nie verzeihen zu können. Efall hingegen, steckte in einer emotionalen Zwickmühle. Er hasste seinen Vater dafür, dass er wieder einfach ging und ihn damit verlassen hatte. Jedoch vermisste er ihn und hasste sich selbst dafür, ihm nicht gesagt zu haben, dass er nicht wollte, dass er ging. Es hätte womöglich nichts geändert, doch ihn hätte es womöglich leichter gemacht. In Lynphea zurück, waren Efall und Linnea auch weiterhin betrübt und lustlos, was ihre Mutter sorgte. Sie wusste ebenfalls nicht mehr weiter und ahnte noch gar nicht, wie viel schlimmer es ihnen noch gehen würde.
 

Es war ein sonniger und warmer Sommer-Morgen und Flora stand bereits seit Stunden, auf den Beinen. Sie hatte bereits alle Blumen und Pflanzen bewässert und im Gewächshaus da Unkraut herausgerissen. In letzter Zeit war ihr einfach alles zu still geworden und traurig. Selbst die Pflanzen schienen unglücklich zu sein, was sie an den nicht ganz so strahlenden Farben sah und daran, dass ihre Köpfe tief hingen ließen. Im Essenssaal saß die Fee als erste da und wartete dort, auf ihre Kinder, die ihr schließlich Gesellschaft leisteten. „Guten Morgen ihr beiden“ Linnea erwiderte dies und gab sich fröhlich, um ihre Mutter nicht weiter zu sorgen. Efall hingegen schwieg und starrte vertieft auf seinen Teller und schaffte es nicht mehr, so zu tun, als ginge es ihn gut. Ihren Sohn gerade darum bitten gewollt, doch nicht so ein Gesicht zu machen, öffnete sich die Tür und versetzte alle in aufruhe. „Whispert!?“ sprang Flora auf und ging auf ihren Schwager zu, der noch in seiner kompletten Rüstung steckte. Auch die halbe Elfe erhob sich und lief zu ihm hin.
 

Linnea stellte sich aufgeregt vor ihren Onkel und sah ihn Aufforderungsform an, damit er ihnen sagte, was sein Besuch zu bedeuten hatte. Ihre Blicke waren voller Hoffnung und doch, waren sie auch mit Furcht gefüllt, da er sie nur selten einfach so besuchte.

„Was ist los?“, fragte Flora und legte ihre Hand sanft auf die Schultern ihrer aufgeregten Tochter. Sie wusste, dass es keine guten Neuigkeiten sein konnten, wenn Whispert in seiner Uniform vor ihnen stand und zögernd die kleine Familie anschaute. Der Elf glitt mit seiner linken Hand den Griff eines Schwertes, welches locker mit einer Schmalen separat befestigt wurde. Still saß Efall an seinem Platz und richtete seine Augen auf das Schwert. Er fragte sich, warum er zwei davon hatte, da sein Onkel auf der anderen Seite, bereits eins besaß. Mit einer Amenzen Ruhe und ohne ein Wort zu sagen, zog Whispert die Waffe hervor und legte es auf seine beiden Handflächen ab. Zurückgewichen, betrachtete Linnea das Schwert, welches Silber und schwarz gewesen war, mit blauen Rosen am Anfang des Griffes. Die halbe Elfe neigte ihren Kopf leicht zur Seite und blickte verwirrt zu ihrem großen Onkel, der wieder rum zu Flor sah. Es brauchte keine Worte, damit Flora verstand, was los war und was dieses erdrückende Schweigen bedeuten sollte. Sie warf lediglich einen kurzen Blick, auf das Schwert und wusste bereits, dass ihr geliebter Ehemann und Vater ihrer Kinder niemals wieder zurückkommen würde. Dennoch versucht für Linnea und Efall die Haltung zu bewahren, sprach sie nur die nötigsten Sätze und sah auch nur den Elfen an.
 

Die halbe Elfe hingegen, konnte nur muss maßen, was los war. Jedoch konnte sie, trotz

der versuchten Überspielung ihrer Mutter, sehen, dass sie tot unglücklich wurde. „Whispert, bitte sag es mir, ich muss es hören“, bat Flora mit zitternder Stimme den Elfen, während sie ihre Hand an die Schneide des Schwertes legte. Whispert zögerte und zwang sich selbst es aus zu sprächen.

„Palladium ist Tod. Er wurde bei einem Angriff gegen die Dunkel-Elfen getötet“ ungläubig sah Linnea zu ihrer Mutter und sah die vielen herabtropfenden tränen, die zu Boden fielen. Leise flüsterte die halbe Elfe: „Mama“ sie traute sich nicht etwas zu sagen, geschweige denn näher zu fragen. Alles, was sie wissen musste, war, Ihr Vater war Tod und würde niemals wieder zurückkehren. Linnea versuchte sich zusammenzureißen und kämpfte mit jeder ihrer Gefühle. Flora blickte zu Efall, der bewegungslos dasaß und sich nicht bewegte, als würde er noch alles versuchen

zu verstehen. Er sah stumm weg, backte seinen leeren Teller und zerschlug diesen, mit aller Graft auf den Boden. Erschrocken sahen alle zu dem Jungen und zu den vielen Scherben, die nun überall, unter seinen Füßen verstreut lagen. „Efall, was tust du da?“ Ohne seine Mutter anzusehen, stand der halb Elf auf und drehte ihnen seinen Rücken zu. „Efall!“, schrie Linnea jedoch auch und wollte ihm nach, was Flora jedoch verhinderte und ihr erklärte, dass er wohl etwas brauchte und Zeit für sich benötigte, um dies zu verarbeiten.

Allein zurück gelassen

Oft hat man ein gewisses Bild vor Augen oder ein bestimmtes Wetter im Kopf, wenn jemand stirbt oder eine Beerdigung stattfindet. Man denkt sofort an Regen, Nebel und eine kalte Luft, die über die weinenden Gesichter streift. Als mein Großvater beerdigt wurde, war dies eins dieser Momente. Von da an war ich mir immer sicher, wenn jemand stirbt, trauert alles mit, selbst das Wetter. Zu meiner Verwunderung musste ich jedoch feststellen, dass dies nicht die Regel war. An der Beerdigung meines Vaters schien die Sonne und unter meiner schwarzen Kleidung, wurde mir furchtbar warm. Doch trotz diesem, fühlte ich mich dennoch allein, so wie auch Efall und unsere Mutter. Doch eins nachdem anderen.
 

In der Nacht vor Papas Beerdigung lag ich lange wach. Ich sah mir alte Bilder an, auf denen ich mit ihm zusehen war und Bilder, auf denen er mit Mama war. Nie hätte wohl jemand gedacht, dass dieses Mal das letzte sein wird, dass wir von ihm haben würden. Es waren erst ein paar Wochen vergangen, nachdem wir erfahren hatten, dass Papa tot war und wir nun ohne ihn leben mussten. Es war grauenvoll, als ich es endlich begriff und daran dachte, dass ich ihn nie Mahls wieder sehen würde. Ich könnte ihn auch nie wieder um Rat fragen oder auch nur mit ihm reden. All diese normalen alltäglichen Situationen waren inzwischen unmöglich und gehörten der Vergangenheit an. Ich blätterte ängstlich weiter, mit zitternden Händen und schmerzenden Herzen. All diese Erinnerungen, dort zu sehen und an diese erinnert zu werden, stachen tief in mir und zerrte unter meiner Brust, wie Messer Schafe Klingen.
 

Eins der vielen Fotos brannte jedoch besonders in meinem Herzen. Es zeigte unsere Familie, als ich gerade mal sieben Jahre alt war. Wir sahen so glücklich aus und waren es auch. Meine Hände begannen zu zittern und in meinen Augen lösten sich Tränen, die ich nicht länger unterdrücken konnte. Alles fühlte sich so massiv und Blei schwer an. Ich fühlte mich schwach und hilflos, als würde ich unter dem Druck meiner Decke und des Fotoalbums erdrückt werden. Dass ich jemals wieder lachen könnte, glaubte ich ebenfalls nicht. Ich hatte kein Recht dazu, jemals wieder glücklich zu sein. Es war meine Schuld, dass mein geliebter Papa tot war und ich allein, musste mit dieser Schuld leben. Meine Mama, die immer für mich da war und alles tat, um mich zu unterstützen, musste ebenfalls mehr als enttäuscht von mir sein. Der Gedanke daran, brach mir das Herz und fühlte sich zugleich an, als würde es Blut weinen. Der Schmerz ließ nicht nach und ich stieß das Album, so wie meine Decke von mir und krümmte mich vor Schmerz in meinem Bett. Schrecklich geweint, bekam ich kaum noch Luft und keuchte schon dabei. Ich spürte diese Wut in mir, welche ich auf mich selbst hatte und nicht richtig zum Ausdruck bringen konnte, was mich nur noch mehr verzweifeln ließ. Meine Hand zu einer Faust geballt schlug ich mit dieser gegen meine Matratze und drückte danach mein Gesicht in diese, um laut Hals hineinzubrüllen.
 

Langsam hob ich mein Gesicht wieder und bemerkte, wie nun mein schwarzer Mascara im Bettbezug gelangt war und auch unter meine Augen verschmierte. Gerade wieder losbrüllen gewollt, und auch schon meine Faust geballt, sprang meine Tür auf und meine Mutter betrat das Zimmer. Sie schaute mich zunächst nur an, ich muss für sie wie ein verwildertes Kätzchen ausgesehen haben, mit meinem zornigen Gesicht, meinen verzottelten Haaren und meiner zurück gewichenen Haltung, auf meinem Bett. Mit traurigem Blick sah sie mich an und näherte sich mir, was ich allerdings nicht wollte. Sie sollte nicht bei mir sein, ich hatte es nicht verdient von ihr bemuttert zu werden. Trotz der Verweigerung und der Ablehnung, setzte sie sich zu mir. Ihre Nähe tat sogar noch mehr weh als ihre Abwesenheit. Warum kümmerte sich weiterhin um mich? Ich war schuld am Tod meines Vaters. Es war wie ein tiefes schwarzes Loch, in welchem ich tief gefallen war und von allen Seiten, mit meinen schrecklichen Taten konfrontiert wurde. Vielleicht wäre das Leben meiner Eltern besser gewesen, wäre ich niemals geboren worden. Ihnen wäre jedenfalls einiges erspart geblieben.
 

Sachte spürte ich die Hand meiner Mutter, die leicht auf meiner Schulter lag und mich im Herzen berührte. „Linnea, alles wird wieder gut“ Ich schlug ihre Hand von mir ab und sprang auf, um ihre Nähe nicht zu haben, was sie jedoch nur erschrak. Unsicher sah sie zu mir und blieb jedoch noch etwas sitzen. Zu meiner Mutter gesehen, hatte ich schreckliche Angst jedoch und wollte nichts lieber als in ihren Armen zu sein und dort in Sicherheit zu sein. Zerrissen innerlich, begann ich erneut an, zu weinen und drückte meine Handflächen gegen meine nassen Augen. Aufgestanden, legte Mama ihre Arme um mich, schloss mich in ihnen ein und drückte mich fest an sich. Ihre Umarmung, hatte ich wirklich gebraucht. Langsam spürte ich wieder, wie mein Herz schlug und mein Atem sich beruhigte. Langsam bemerkte ich auch, wie Mama über meine Haare strich und sich tröstend an mich schmieg. Geweint habe ich noch immer, doch jetzt war ich nicht allein. „Es tut mir so leid, Mama“ sprach ich und drückte mich fester an sie. „Es muss dir nicht leidtun. Du hast keine Schuld da-ran, Linnea“ versuchte sie mir zu versichern, doch ich konnte nicht aufhören, mir die Schuld dafür zu geben. Plötzlich lies Mama mich los und ich fühlte wieder eine leere in mir, bis sie mir tief in die Augen sah. „Du hast nicht die Schuld dafür zu tragen, was geschehen ist. Dein Vater beschloss selbst zu gehen und was danach geschah, hat nichts mit dir zu tun“, mit weit auf gerissenen Augen, sah ich meine Mutter an, die noch nie so ernst aussah. „Ruh dich jetzt noch einwandig aus, mein Liebling. Morgen wird ein anstrengender Tag“ Mama hob daraufhin das Fotoalbum vom Boden auf, schloss dieses und legte es behutsam auf meinen Nacht-Tisch ab, bevor sie dann mein Zimmer wieder verließ.
 

Als am Morgen die Sonnenstrahlen, durch meine Vorhänge brachen und mein Zimmer erhellten, war mir für einen Moment entfallen, was für ein grauenvoller Tag heute doch war. Langsam erhob ich mich und rieb mir den Sand aus den Augen, wie sonst auch immer. Einmal heftig gestreckt und da-bei laut gegähnt, richtete ich mein Gesicht in Richtung der Sonnenstrahlen. An meinem Fenster hin-gen kleine Schmetterlinge, die aus Glas bestanden und wunderschöne Regenbögen in mein Zimmer bojet zierte, als die Sonne auf diese strahlte. Endlich wach geworden und mich umgesehen, kippte meine Stimmung wieder, als mir bewusstwurde, dass heute die Trauerfeier war. Es war ohnehin absurd, es Feier zu nennen, niemand würde heute Lust darauf haben zu feiern. Trotz dieser Gedanken begann ich mich anzuziehen und meine Haare, zu einem langen und hohen Pferdeschwanz zu zu-binden.
 

Schritt weiße und nicht richtig bereit dazu, verließ ich mein Zimmer und lief angespannt den langen Gang entlang. Die Wände waren so hoch und alle paar Meter waren an den Decken Kronleuchter, die, wie meine Glas-Schmetterlinge, Regenbögen an die Wände malten. Etwas, das mich früher sicher zum Lächeln gebracht hätte, heute jedoch, blieben meine Mundwinkel unten und mein Gesicht zeigte keine Emotion. Als ich die große Treppe schließlich erreichte, welche zum Empfang-Saal führte, starrte ich betrübt zu einem schwarzen Vorhang an der Wand, der bewusst über ein dort hängende Bild hing. Es war ein Familien Porträ, welches für die nächste Zeit jetzt verdeckt wurde. An dem Bild mit stechenden Herzen vorbeigelaufen, lief ich dann die Treppe hinab. Unten kam mir meine Oma entgegen und begrüßte mich mit einem Kuss auf die Stirn, bevor sie die Treppe hochlief. Sie schien in Eile zu sein und hatte wohl viel Stress. Einen Moment sah ich ihr nach, bevor ich weiter ging, um meine Mutter zu suchen. In einem mit Blumen geschmückten Saal fand ich sie, wie sie auf und ab lief. Als ich sie so beobachtete und sie reden hörte, fragte ich mich: „Wie schafft sie das alles?“ Doch sie wirkte auch erschöpft, was sie allerdings versuchte zu verbergen. Schweren Herzens ging ich auf sie zu, während ich sorge, hatte sie zu stören oder an meinen Vater erinnern. Zurückgenommen und meine Mutter nicht direkt angesehen, sprach ich zu ihr und versteckte meine Arme, hinter meinem Rücken. „Morgen, Mama“ sie drehte sich zu mir und muss meine Angst und Sorgen gespürt haben, denn sie blickte mir fast in sie Seele und umarmte ich fest. „Morgen, meine Glockenblume“ sprach sie und hielt mich fest im Arm. Als sie mich wieder losließ, hielt sie ihre Hand sanft an meine Wange und lächelte mich liebevoll an, als wäre sie überglücklich, mich zusehen.
 

„Linnea, wärst du so lieb und schaust du ein wenig nach deinem Bruder? Ich brauche deine Hilfe dabei heute“ zustimmend aber auch schweigend, nickte ich und versprach es ihr innerlich. Mama hatte heute eine Menge zu erledigen, aber nicht nur heute, schon seit unserem Onkel da gewesen war und uns die schreckliche Nachsicht übermittelte, hatte Mama alle Hände voll zu tun und hatte wohl auch kaum geschlafen, in dieser Zeit. Es war doch selbstverständlich, dass ich ihr dafür etwas unter die Arme griff, um ihr damit zu helfen. Während Mama mich ansah, bemerkte ich auch wie sehr sie mit ihren Gefühlen kämpfte, und genauso zerbrachen sein musste wie ich. Doch desto trotz, schaffte sie es dabei noch, alles zu schaffen und sich nichts anmerken zu lassen. Ich würde wohl nie damit leben können und würde nie so stark sein können, um mich wieder zu trauen, zu lachen. Meine Verschlossenheit und mein hängendes Gesicht gestützt, sah meine Mutter mich an, während sie erneut anfing zu sprächen. „Wir werden das schaffen, mein Schatz. Jetzt tut es noch weh, doch auch das wird eines Tages besser“ wie sie dies sagte, mit einem zittern in der Stimme, wollte ich nicht, dass sie weitersprach aus Angst, sie würde weinen.
 

Der Bitte von meiner Mutter nach gegangen, schaute ich die ganze Zeit nach Efall, auch wenn er dies nicht wollte. Er hatte scheinbar schon mit unserem Vater abgeschlossen und sich keine weiteren Gedanken über ihn gemacht. Er sprach auch nicht mit mir und hielt sich weit im Hintergrund auf. Selbst als die Gäste kamen und unsere anderen Großeltern, sah er gelangweilt und emotionslos aus. Ich versuchte ihn dazu zu bringen, sich zusammenzureißen und trotzdem nett zu sein, doch Efall sah mich nicht einmal an und drehte sich wortlos von mir weg. Es machte mich schon fast wütend, was auch meinem Onkel auffiel und mich versuchte zu beruhigen. „Es ist schon ok, Linnea. Efall versucht selbst auf seine eigene weiße damit fertig zu werden, gib ihm etwas Zeit“ Doch ich glaubte das nicht, Efall war es völlig egal, er interessierte sich nicht dafür, dass unser Vater Tod war.
 

Während der Zeremonie, standen Efall und ich schließlich ganz vorne, zusammen mit unserer Mutter. Es fühlte sich grauenvoll an, dort vorne zu sehen. Ich war nur froh, dass wir nicht reden mussten, denn dazu war ich sicherlich, nicht in der Lage gewesen. Unser Großvater übernahm dies glücklicherweise, wobei es wohl genauso grausam sein musste seinen eigenen Sohn, in Grabe zu legen. Es war nun alles so real und fühlte sich nun so leer an, erst jetzt begriff ich wirklich, dass ich meinen Vater wirklich, nie wieder sehen würde. Unauffällig sah ich zu Efall, der neben mir stand und sich mit aller Kraft auf die Unterlippe biss. Ihn weiter beobachtet, als er dies Tat bemerkte ich, wie aus seinen Lippen ein wenig Blut tropfte. Ihn angestupst, versuchte ich ihn davon abzuhalten weiter darauf zu beißen und sich damit zu verletzen. Er leckte das Blut schnell mit seiner Zunge auf, als hätte ich ihn ertappt sah er nervös um her und wirkte dabei sichtlich unsicher. Als unser Großvater fertig gesprochen hatte, nahm er das Schwert unseres Vaters an sich und überreichte es uns. Weiter nach vorne getreten hielten Efall und ich die schwere Waffe unseres Vaters und sollten diese an-schließend, vor seinem Grab in die Erde stechen.
 

Die Blicke der Gäste, während ich das Schwert meines Vaters hielt, entgingen mir. Es kümmerte mich nicht, wer gerade alles anstarrte, es war nur eine erdrückende Leere in mir, in welcher ich meinen Vater vermisste. Auf das weitere Schlusswort und Signal meines Großvaters gewertet, um mit Efall zusammen vor das grob zu gehen, sah ich zu meinem kleinen Bruder. Er starrte regelrecht, wie gebannt, auf das Schwert und kümmerte sich ebenfalls nicht um die Blicke der anderen. Ich machte mir ein wenig Sorgen um ihn, doch als ich zu ihm sprechen wollte, erhielten wir schon unser Signal. Langsam machten wir einen Schritt nach dem anderen und näherten uns dem leeren Grab. Plötzlich blieb Efall stehen. Irritiert sah ich zu ihm und fragte mich, was sein Problem jetzt war. Als ich ihn auffordern wollte weiterzugehen, bemerkte ich seine Tränen, die voller Schmerz, über seine Wangen kullerten. Efall um griff das Schwert, zog es aus meinem Besitz und sah mit heftigem Atmen zu uns. Sein plötzlicher Zustand, erinnerte an seine Krankheitsattacken, welche jedoch ausblieben. “Efall, was ist los?“ fragte ich ihn, während er noch unbewegt dastand. Er schien noch nicht zu wissen, was er tatsächlich wollte und wartete noch ab. Langsam trat ich näher an ihn heran, doch wie ein aufgeschrecktes Reh, Rande er los, mit dem Schwert unseres Vaters fest umklammert und verschwand im nah gelegenen Wald. Dies geschah so schnell und unvorhersehbar, dass wir alle nur dastanden und ihm nachsahen. Laut rief ich noch nach ihm, bevor ich die Hand meiner Mutter auf meiner Schulter spüren konnte. Unsicher sah ich zu ihrem und traute mich nicht etwas Zusagen. Ich hatte ihr doch versprochen, auf Efall aufzupassen und mich um ihn zu kümmern.
 

„Ich hol ihn wieder, Mama!“ stotterte ich und wollte gerade loslaufen, als meine Mutter mich davon jedoch abhielt. „Das ist nicht nötig, Efall braucht gerade etwas Zeit für sich“ unsicher sah ich sie an, warum, brauchte gerade er jetzt Zeit für sich? „Es ist nicht leicht für deinen Bruder, er muss eine Menge verarbeiten jetzt“ Was meine Mutter sagte, stimmte zwar, doch war Efall nicht der Einzige, der Vater verloren hatte.

Wie der Vater so der Sohn

Alles war so schrecklich erdrückend und still. Ich spürte meine Beine und Arme nicht mehr. Der Boden, auf dem ich lag, fühlte sich so steinig und kalt an und roch nach nasser Erde. Langsam drehte ich meinen Kopf umher und hob ihn vorsichtig hoch. Es war schon Dämmerung und über mir, flogen Glühwürmchen, die verspielt aneinander vorbeiflogen, als würden sie Fangen spielen. Doch trotz des Spielens der kleinen Glühwürmchen, fühlte ich mich einsam und allein. Mein Körper war schwer und nur mühsam zu bewegen, weshalb ich mir auch nicht weiter die Mühe machte und liegen blieb. Das untergehende Sonnenlicht brach durch die grünen Blätter in meine Richtung. In meinen Armen lag noch immer das scharfe Schwert meines Vaters, welches ich nicht mehr losgelassen hatte, seitdem ich es erhielt. Ich klammerte mich regelrecht daran, obwohl es nur ein leb loses Objekt war.

Die Sonne war schon fast untergegangen, als ich Schritte über den trockenen Waldboden laufen hörte. Da schien sich jemand mir zu näheren. Neugierig und ängstlich zugleich, raufte ich mich hoch und drückte mich, mit meinen Armen hoch. Doch außer den dicht bewachsenen Wald, einige Büsche und den leuchtenden Käfern, konnte ich nichts sehen.
 

Wieder stach ein tiefer Schmerz in meinen Körper und lähmte mich, schon fast. Zusammengekrampft, letzte ich meine Augen zusammen und brachte nur ein raues Keuchen heraus. Als ich meine Augen wieder versuchte zu öffnen, stand mir ein großer Elf entgegen, der mich emotionslos betrachtete. Seine schon fasst, weißen Haare, wehten leicht im Wind, während seine Augen mich musterten. „Wer bist du und was tust du hier?“, fragte ich unsicher. Der Mann trat näher heran und blickte stumm zu mir herab. “Das gleiche, wollte ich dich auch fragen“ seine Stimme war tief und hatte etwas Unheimliches, was mich zum Schaudern brachte. Sein Gesicht war kantisch und gezeichnet, mit vielen Narben, die schon sehr alt waren. Ob er diese von kämpfen hatte? Fragte ich mich im Inneren, während ich den Elfen anstarrte.
 

„Ich bin Celegorm und war ein Freund deines Vaters. Doch sag schon, was tust du hier?“ Misstrauisch sah ich den Elfenmann an. Noch nie hatte mein Vater mir von einem alten Freund erzählt. An-derer Seitz, hatte er mir ohnehin nie etwas, aus seiner Jugend erzählt. So glaubte ich dem mit noch fremden Elfen und hoffte es nicht zu bereuen. Erneut versuchte ich aufzustehen und behielt den Mann weiter hin im Augen. Noch immer geschwächt hielt ich mich nur sehr angestrengt auf meinen Beiden, bis ich um knackste und beinah hinfiel. „Was ist los, brauchst du Hilfe junge?“ stützte der Elf mich und sah unsicher in mein Gesicht.

Es war wieder dieser mied Leids erregender Blick, die alle hatten, wenn sie mich ansahen. Als wäre ich irgendein kleines verletztes Vögelchen, der vom Nest fiel und jeden Moment, von einer hungrigen Katze gefressen werden würde. Ich war es leid geworden, immer nur das kranke Kind zu sein, dass man beschützen musste. Irritiert sah er mich an, als hätte er einen Geist gesehen. Ich glaubte schon, ich hätte meine Gedanken laut ausgesprochen, doch dies war nicht so, etwas anders musste ihn, an mir erschreckt haben, doch was? Unsicher entfernte ich mich von ihm und fragte, was sein, wobei meine Stimme, ein leichtes Kratzen aufwies. Ein Zeichen dafür, dass ich zu lange im Freien gewesen war und krank wurde. „Nichts, du siehst nur deinem Vater sehr ähnlich“, mit großen Augen sah ich Celegorm an. Noch keiner hatte mir gesagt, dass ich meinem Vater ähnlich sah. „Ach tue ich das?“, fragte ich ihn. „Ja, es ist fast unheimlich“ lachte er. Wobei sein Lachen sehr gestellt klang und in seiner Stimme ein Ton von Furcht war. Doch ich ignorierte dies, denn es ist schon unheimlich, wenn man einen alten Freund verliert und das Gesicht, in dem dessen Kind wieder findet. „Doch warum bist du verschwunden? Deine Mutter macht sich sicher schon Sorgen“ Er hatte sicherlich recht doch, würde ihr diese Ähnlichkeit jetzt auch auffallen? Und würde ich sie nun immer an meinen Vater erinnern? Es würde sie bestimmt immer traurig machen.

„Was ist los, kleiner?“, bemerkte Celegorm mein Grübeln und trauriges Gesicht, das in Richtung des Bodens schaute. „Ich habe nur an … Meinen Vater gedacht.“
 

„Standet ihr euch nah?“, fragte er darauf hin und ich konnte nicht anders, als meinen Frust, denn ich all die Jahre in mir hatte, Luft zu machen. Ich hätte lügen können und sagen können: ja wir standen uns nah. Doch das tat ich nicht. Mein Herz war noch erfühlt von Angst und dem Wunsch nach Bestätigung. „Nein, ich denke, ich konnte ihm nie der Sohn sein, den er gerne gehabt hätte. Ich war nur eine Enttäuschung für ihn“ Der Elf sah mich mit einem seltsamen Blick an. Ehe ich mich versah, legte er seinen Arm um mich und sah mich, mit Verständnis vollen Augen an. „Das hört sich grausam an. Dabei hast du dir bestimmt immer die größte Mühe gegeben“

Es hörte sich so an, als würde er mich verstehen. „Ganz genau, doch es war nie genug. Ich bin eben ein Bücherwurm und lese lieber, statt mich in irgendwelche Kämpfe zu stürzen wie er!“

„Aber dein Vater war doch Professor?“, hackte er nach. „Bestimmt auch nur, weil Mama ihn darum bat, nicht weiter in die Kämpfe anderer hereinzugehen, da es Linnea und mich dann gab, was am Ende nichts nützte“ erklärte ich immer trauriger und verstummte schließlich.
 

Celegorm sah mich einwandig so an, als wolle, er mir widersprächen, doch tat er es wiederum nicht und bestärkte mich stattdessen, in meiner Forschung, wie mein Vater war. „Palladium war schon immer, speziell“ „Das ist kein Ausdruck dafür, wie sehr er von mir, enttäuscht war“ entgegnete ich.

„Was hellst du davon, wenn ich dich von nun an trainiere?“ ungläubig sah ich den Elfen an und fragte mich, ob er das ernst meinte. „Es wäre mir eine Ähre, den Sohn meines alten Freundes zu trainieren“

verneigte er sich und lächelte mich dabei an. Ich weiß nicht warum, aber ich stimmte zu und nahm an. Von dem Tag an traf ich mich so gut wie jeden Tag mit ihm und trainierte mit ihm. Es fühlte sich ein wenig so an als könnte ich meinem Vater so ein Stückchen näherkommen, doch nie hätte ich dies zugegeben. Auch versuchte ich so wenig wie nötig zu Hause bei Mama zu sein, um ihr, dass alles nicht noch schwerer zu machen.
 

Celegorms Trainings Methoden waren hart und nicht mit denen meines Vaters, von damals zu vergleichen. Er war stark, ja, doch legte er nur Wert darauf. Jeder Schlag, jeder Treffer musste mit Wucht und kraft getätigt werden. Von Genauigkeit oder Perzeption wollte er nichts wissen.

Auch seine Schwert-Führung, unterschiedlich sichtbar, von denen meines Vaters. Bei meinem Vater war es so als wäre das Schwert ein Teil von ihm, wie ein verlängerter Arm. Celegorm nutzte das Schwert, wie ein einfachen Starb. Es bewegte sich nicht mit ihm, es musste ihm nachfolgen, was so wirkte, als müsste es ihm gehorchen und ihm unterliegen sein. Doch trotz dieser kleinen Unterschiede, die mir ins Auge fielen, konnte ich nicht mit dem Elfen mithalten. Immer wieder besiegte er mich aufs Neue. Er stieß mich zu Boden, in eine Pfütze, ins Gras oder ins Wasser. Egal wo wir waren, ich verlor immer. Es schien ihm sogar Spaß zu bereiten, mich so vorzuführen. Es war ätzend und machte mir es auch immer schwere, meine Kratzer und Schnitt-Verletzungen, die ich während der Kämpfe von ihm trug, vor meiner Mama zu verstecken. Es war frustrierend.
 

„Efall, los, steh wieder auf!“, rief Celegorm mir zu. Er stand auf mehreren Steinen, von denen ich gerade gerutscht war und in den niedrigen Fluss gestürzt war. Meine Hose war bereits klatschnass und an den unteren Hosenbeinen verrissen. Genervt, fischte ich mein Schwert aus dem Wasser und richtete mich wieder auf. „Gut, du bist heute nur besser als letzte Woche“ versuchte er mich zu motivieren, doch meine Lust sank immer weiter nach unten. „Gut? Ich habe nicht einen Treffer gemacht und bin schon wieder im Wasser gelandet!“ beschwerte ich mich, während ich das Wasser unter meinen Füßen trat. „Mag schon sein, aber deine Ausweisch-künste wird immer besser. Nur an der Haltung musst du noch arbeiten. Mit jeder neuen Umgebung kommt eine neue Möglichkeit, wie sich dein Körper bewegen muss. Du musst dich deiner Umgebung anpassen“, das sagte Celegorm immer, doch wenn es darauf ankam, konnte ich dies nie nutzen, dabei gab ich mir wirklich alle Mühe. „Versuch es weiter“ merkte er lediglich an und forderte mich dann auf, weiterzumachen und ihn anzugreifen. Keine andere wahlgehabt gehabt, tat ich es. Von Stein zu Stein gesprungen, richtete ich das Schwert auf den Elfen und versuchte dabei, nicht erneut auf den nassen Steinen abzurutschen. Dieses Mal konnte ich mich besser bewegen und auch den Rückschlägen, von Celegorm standhalten. Seine Angriffe wurden immer härter und drängten mich immer weiter an den Rand. Schließlich riskierte ich etwas. Im Sekundenschlag, duckte ich mich von seinem Schwert, lies mein Schwert das Wasser schneiten, sodass es in Celegorms Gesicht spritzte und sprang anschließend hinter ihn. Doch von der Nässe noch immer überrascht, rutschte ich an ihr aus und landete erneut mit einem lauten „Platsch“ im Wasser. Ehe ich mich versah, stand Celegorm erneut vor mir, mit der Klingenspitze an meiner Brust gerichtet. „Du wirst kreativer, aber du darfst dich nicht nur darauf verlassen“ belehrte er mich zum gefühlten tausendsten male und senkte das Schwert wieder.

„Ja ich weiß“ gab ich ihm recht und starte anschließend betrübt in mein Spiegelbild, dass im Wasser zu mir sehen. „Wir sollten für heute Schluss machen“ entschied Celegorm, was ich nur befürworten konnte. Erledigt ließ ich mich rückwärts ins Wasser fallen, sodass ich völlig unter Wasser lag und die Luft für einige Sekunden anhalten musste. Als ich wieder hochkam, um wieder zu atmen, strich ich mit meinen Händen über mein Gesicht, um dieses wieder sauberzumachen, bevor ich zurück nach Hause lief.
 

„Es sind jetzt sechs Monate …“, murmelte ich leise vor mich hin. Es waren sechs Monate her, nach dem mein Vater starb. Noch immer fühlte es sich so an, als wäre es nicht real und er jeden Moment um die Ecke kommen. „Ob er wohl jetzt stolz auf mich wäre?“ „Was grabbelst du denn da, vor dich hin?“ Ries mich Celegorm, aus meinen Gedanken. „Nichts, ich muss dann los.“
 

In Lynphea war es stiller geworden und allmählich hatte auch Mama, den Tod meines Vaters verarbeitet. Sie bereitete sich darauf vor, in einem halben Jahr, den Thron zu besteigen und Königin von Lynphea zu werden. Linnea und ich hatten sie dazu ermutigt, doch waren wir uns alle einig, dass Lynphea keinen König brauchen wird. Mama wollte nicht erneut heiraten und weder Linnea noch ich, waren heiß darauf einen Stiefvater zu bekommen, der nur auf die Krone aus sein würde.

„Hallo Prinz Efall“ begrüßte mich eine der netten Damen, die im Schloss für Ordnung sorgte. Ich mochte es nicht, wenn jemand Prinz zu mir sagte, es fühlte sich mittlerweile einfach nicht richtig an.

„Ist meine Mutter in der Nähe?“, fragte ich höflichst. Der Blick der alten Dame, wanderte langsam an mir runder und fiel beinah um vor Schreck, als sie meine gerissenen Hosenbeine sah und die vielen Verletzungen. „Was ist denn mit Euch passiert, habt Ihr mit einem Magiewolf gekämpft?“ „Nein, keine Sorge, ich war bloß schwimmen“ beruhigte ich sie. „Wo, in einem Pappigerschreterer?“ Ich lächelte es einfach ab und fragte sie erneut, ob sie meine Mutter gesehen hatte, in der Hoffnung, sie würde mir antworten. „Ja, sie ist aber noch in einer Besprechung, im Sitzungssaal“ dies war alles, was ich wissen mussten, sofort lief ich los und überhörte die Bitte, dass ich mich doch noch umziehen sollte.
 

Unsicher stand ich vor der Doppeltür, des Sitzungssaals uns wartete darauf, dass Mama herauskam. Sie und Linnea hatten versprochen, dass wir heute im großen Schlossgarten essen würden, so wie früher. Es war immer lustig gewesen und wir hatten immer so viel Spaß. Endlich öffnete sich die eine Türhälfte. „Das ist doch eine Frechheit, ihr entscheidet einfach über unsere Köpfe hinweg. Da werden wir nicht mitmachen!“ Doch mit ihr, auch ein mächtiges Geschrei. Es war nicht zu überhören, dass es Linnea war, die sich so beschwerte. „Was ist denn los, Linnea?“ lief ich ihr nach und stellte mich ihr entgegen, damit sie keine Wahl hatte, als mir zu antworten. „Der Ältestenrat verlangt, dass Mama erneut heiratet. Sie wollen das Lynphea eine Königin und einen König hat“

„Aber Mama hat sich doch klar ausgedrückt, dass sie nicht wieder heiraten wird“ stoppte ich meine Schwester. Meine Aufmerksamkeit, wanderte zu den sich öffnenden Doppeltüren, aus denen die Ältesten kamen, gefolgt von unserer Mutter. Sofort ging ich auf sie zu und schnitt meine Mutter von ihnen ab. „Mama, was soll das, ich dachte, du hättest ihnen klar gesagt, dass Lynphea keinen König braucht?“ Von mir so überfallen worden, schien meine Mutter nicht recht zu wissen, was los war und verstand meinen Ausbruch nur schleppend. „Was redest du da und wie siehst du eigentlich aus?“, fiel ihr stattdessen meine Kleidung auf. „Mir geht es gut. Also warum besteht der Ältestenrat noch immer darauf, dass Lynphea einen König braucht?“ nun verstand sie und sagte mit den Schultern ein. Schon zu lange musste sie heute Haltung bewahren und sich wie die Königin verhalten, die sie bald sein würde. „Es ist nicht zu glauben, sie können dich doch nicht zu so etwas zwingen“ stieß Linnea wieder dazu und überkreuzte ihre Arme, während sie sich von uns wieder wegdrehte. „Nehmt euch das nicht so zu Herzen, alles wird gut. Sie machen sich auch nur Sorgen, um die Zukunft und die Sicherheit von Lynphea“ „Aber wir sind ihre Zukunft!“ wand sich Linnea wieder zu uns und deutete dabei, auf sich und auf mich. Ja wir waren die Zukunft von Lynphea, wo bei dies mehr Linnea, als ich es war. Sie war die Kronprinzessin, die erst geborene. „Mach dir bitte keine Gedanken darüber“, versicherte uns Mama. Sie strahlte noch immer diese Sicherheit aus und diese Stärke, welche ich immer so an ihr bewunderte. Ob ich diese stärke, wohl auch in mir trug? Und wenn, wie konnte ich sie nutzen?
 

„Ich muss dann weiter, seit schön lieb. Und stellt nichts an“ erwähnte sie mit Blick auf mich und meiner Kleidung. Unschuldig grinste ich sie an, sagte jedoch kein Wort. Eine Taktik, die ich mir selbst angeeignet hatte: Wer nichts verspricht, kann diese auch nicht brechen. Ein Trick, denn Mama gar nicht mochte. „Was ist eigentlich wegen unseres Essens?“, fiel mir plötzlich wieder ein und riss meine Augen weit auf. Irritiert sah mich meine Mutter an und erinnerte sich dann, schließlich doch noch. „Das habe ich völlig vergessen“ „Das macht doch nichts, Mama, wir werden es einfach nachholen. Du musst dann los“ versicherte Linnea sie und sah mit, vor Wurfs vollen blick zu mir. Als wäre es meine Schuld, dass Mama sich jetzt schlecht fühlte. „Seid ihr euch sicher?“, fragte Mama und sah auch zu mir. Gezwungen nickte ich ihr zu und lächelte dabei, als würde es mich nicht schrecklich enttäuschen, dass wir heute nicht im Schlossgarten essen würden. Dabei hatte ich mich schon so darauf gefreut.
 

So durchwanderte ich wieder einmal allein, den Garten und haftete mit meinem Blick, an den Rand des Waldes. Es war als würde er mich rufen. Ganz deutlich konnte ich seinen Ruf spüren und meinen Namen hören. Es war anfangs wie ein Flüstern, doch nach einer Weile war es als würde auch der Wind mich zu sich ziehen. Dem Gefühl alltäglich nachgegeben, näherte ich mich dem dunklen Wald und drückte die Äste zur Seite, die mir den Weg verspäten. Die Luft wurde kalt und das Licht der Sonne, konnte den dichten Baumkronen nichts entgegenwirken. Der Wald war in Dunkelheit gehüllt und fühlte sich zutiefst traurig an. Es war fast so, als würde der Wald trauern. Immer weiter lief ich hinein, bis ich am anderen Ende, ein helles Licht erblickte. Zügig lief ich darauf zu und erreichte es mit einem Schnaufen. Überwältigt sah ich in einen Wald, der mit über tausenden Lichtern erstrahlte. Wie ein Gemälde, war alles an seinen Platz und strahlte eine einzigartige Harmonie aus, die schon fast unwirklich wirkte. Näher ging ich hinein und sah um mich herum. Findig kleine Lichtperlen hingen von den Bäumen und in den Blumen. „Wie wunderschön“ traute ich mich zu sagen, wobei dies nicht annähernd, das war, was ich zum Ausdruck bringen wollte. „Gefällt es dir hier?“, überrascht drehte ich mich um und erkannte Gaia, die zwischen einigen Bäumen stand. Ihr Gesicht strahlte in dem Licht, der kleinen Perlen und brachte sie schon fast zum glitzerte.
 

Ich versuchte meine Nervosität ihr gegenüber zu vertuschen und gab mich dummerweise supercool. Ganz lässig gegen einen Baum lehnen gewollte, hätte auch nur funktioniert, wenn an dieser Stelle auch einer gewesen wäre. Unachtsam und nicht hingesehen, kippte ich also einfach auf die Seit weg und landete im Morast des Waldes. „Oh nein Prinz Efall, geht es dir gut?“ kam sie auf mich zu. Völlig blamiert vor ihr, stand ich auf und konnte selbst nicht glauben, was ich gerade versucht hatte zu tun. „Ja, mir geht’s gut“ mir dies nicht ganz glauben wollen, sah Gaia mich mit fragendem Blick an, als ich mich langsam wieder erhob. „Was ist los, Gaia, warum schleichst du hier so herum?“, fragte ich das Geistermädchen, während ich mir den Dreck von den Knien klopfte. Ihre Anwesenheit wurde plötzlich gespenstig und trug einen so kalten wie düsteren Windzug mit sich, als sie nun anfing zu sprächen. Sie wirkte plötzlich gar nicht mehr, wie das nette Geistermädchen, dass ich einst im Wald getroffen hatte. Doch es wurde noch gruseliger. „Folge mir und ich geleite dich, zu deinem Vater“

Mein Herz blieb fast stehen und für einen Augenblick, hatte ich selbst das Atmen verlernt. Wovon sprach sie bloß?

Die Wahrheit kommt näher

Unsicher und noch immer von Gaias Worten besorgt, stand Efall mit weit aufgerissenen Augen da. Sein Herz pulsierte, wären die Worte des Waldgeistes noch immer in seinen Ohren nachklangen. „Folge mir und ich geleite dich, zu deinem Vater“

Wovon sprach sie? Fragte sich der junge Halb-Elf. Denn sein Vater war tot, getötet im Kampf gegen die Dunkelelfen.

Sein Herz schlug schwer und mit aller Vernunft versuchte Efall seine Hoffnungen im Keim zu ersticken, dass Palladium jemals wieder zurückkommen würde.
 

„Wovon redest du da? Mein Vater ist Tod und nichts auf der Welt, kann daran etwas ändern“ fuhr Efall das Mädchen an. Langsam bewegte sich das Geistermädchen auf ihn zu, die im strahlenden Licht eher einem Engel glich. „Du hattest mich vor einiger Zeit darum gebeten, nach deinem wahren Vater zu suchen“ Efall hielt erschrocken die Luft an. Ihm war diese Bitte völlig entfallen. „Ich habe unzählige Waldgeister gefragt und Kreaturen der unterschiedlichsten Spezies. Bis ich schließlich ins Reich der dunklen Elfen geführt wurde“ geschockt von diesen neuen Kenntnissen, wich Efall zurück und hielt mit seiner Hand an seine Stirn. „Ich hatte all die Jahre recht, mein Vater …“ zitternd sah der halb Elf zu Gaia. „Bist du dir ganz sicher?“ „Ja bin ich. Dein leiblicher Vater lebt und ist im Königreich der Dunkelelfen. Bekleide mich dort hin und sprich selbst mit ihm“ All diese neuen Informationen, schlugen in Efalls Kopf ein und verwirrten ihn bis ins Äußerste. Nach so vielen Jahren der Zweifel, erfuhr er plötzlich, dass er sich nicht gefreut hatte. „Freust du dich denn nicht?“, fragte Gaia mit ruhiger Stimme, als sie den Jungen ansah, dem über seine Wange eine Träne floss. Efall hatte sich immer vorgestellt, dass Palladium nicht sein Vater war, doch nun wo es so schien als wäre dies auch die Wahrheit, brach in ihm etwas in tausend Teile. „Wenn mein Vater ein Dunkel elf ist, dann … war Palladium nicht mein Vater“ „Ist es nicht das, was du dir in all der Zeit gewünscht hast?“ fragte Gaia irritiert und verstand Efalls Trauer nicht, schließlich lebte sein Vater. „Es mir in den ganzen Jahren vorzustellen ist eine Sache, aber die Bestätigung zu bekommen, eine gänzlich andere!“ brach es aus dem halb-Elfen heraus. „Ich hatte mich mit dieser Vorstellung doch immer nur selbst trösten wollen, doch wenn dies die Realität ist, dann ist es nur umso schmerzhafter. Ich wollte immer nur die Chance haben, um zu wählen, sagen zu können für mich ist, Palladium mein Vater“ verwundert sah Gaia den Prinzen an, der seine Hände ausstreckte und in diesen das Schwert, des verstorbenen Elfen erschien. „Er hatte mich mit aufgezogen und hatte versucht da zu sein. Aber ich wollte, das alles nicht sehen, es ist meine Schuld, dass er nicht mehr lebt und meine, dass er mit dem Glauben starb, als Vater versagt zu haben“, das Schwert verschwand wieder, Efall konnte es nicht ansehen, ohne auch an Palladium zu denken, dessen letzte Gedanken sicherlich an ihn, Linnea und seiner Mutter gingen. „Komm mit mir, Efall“, bat Gaia den Halb-Elfen erneut.

Efall willigte ein, er musste diesen Dunkelelfen treffen, der sein leiblicher Vater war und ihn fragen, warum er ihn zurückgelassen hatte.
 

Der Weg in das Reich der Dunkelelfen, war schon immer verboten gewesen, doch bisher wusste Efall noch nicht, was der Grund dafür war. Es war ihm einfach nicht klar, warum die Dunkelelfen so viel gefährlicher waren als die Elfen aus Gondolin. Sie waren sich doch gar nicht so unähnlich, was war es, dass die Völker sich so bekriegten? Efall konnte es nicht verstehen. Während er jedoch durch den Wald steifte und so darüber nachdachte, fing er aus dem Nichts an zu lachen. Gaia, die vorausgegangen war, sah zu Efall zurück und traute sich kaum zu fragen. „Was ist los, warum lachst du?“ „Ich musste nur gerade daran denken, warum die Elfen aus Gondolin und die Dunkelelfen so verfeindet sind. Dabei musste ich mir vorstellen, wie mein Vater immer sagte“ erklärte Efall und begann Palladiums alte Weisheiten aufzusagen, die er sich immer anhören musste. „Das verstehst du noch nicht. Es wird der Tag kommen, da wirst du es wissen und erkennen, wie alles zusammengehört“ Damals nervte es ihn immer, doch heute würde er wohl alles geben, um eine seiner Sprüche zu hören oder nur ihn zu sehen. „Du nennst ihn ja immer noch, deinen Vater“ fiel Gaia auf und sah wie sich Efalls offenes Lächeln, wieder zu einem nachdenklichen und traurigen Ausdruck wechselte. „Ich werde mich noch daran gewöhnen müssen“, gestand er und lief ein Stück schneller, um Gaia nicht noch mehr erzählen zu müssen.
 

Der Lichterwald fand allmählich sein Ende und die beiden Freunde erreichten den gefürchteten Schattenwald. Dort herrschte eine erdrückende Finsternis und die kalte Dunkelheit, von der alle immer sprachen. Es war verboten diesen Teil des Waldes zu betreten, zu finster war die Energie und die Magie, um dort zu überleben, als Wesen des Lichts und des Guten. Efall wagte es dennoch dort langzugehen und gestattete sich nicht, seiner Angst zu verfallen. Gaia hingegen stoppte an der Grenze. „Was ist los?“, fragte der junge Halb-Elf. „Ich kann dich nicht weiter bekleiden, die dunkle Magie, die diesen Teil des Waldes umgibt, würde mein Wesen in die Finsternis ziehen. Ab hier musst du allein gehen, aber achte auf dich und lass das dunkle nicht dein Herz vernebeln“ Gaias Warnung nicht allzu ernst genommen, ging Efall weiter.
 

Im Schloss von Lynphea, war Flora noch immer in der großen Rats- besprächen, bei der auch wieder Linnea mit anwesend war. Als Kronprinzessin und zukünftige Königin von Lynphea, war es Flora und Alyssa, welche noch die derzeitige Königin war, sehr wichtig, sie mit einzubinden und ihr die Möglichkeit zu geben, mitzubestimmen.

„Eure Hoheit, die Bürger sollten auch langsam erfahren, dass Ihr Euer Amt an Eure älteste Tochter weitergeben werden!“ sprach einer der Männer, der ungeduldig auf den Tisch schlug und von seinem Stuhl aufsprang. Voller Ruhe und mit den wachsamen Augen ihrer Enkeltochter beobachtet, bat Alyssa den Mann, sich zurückzunehmen und sich wieder zu setzen. „Was ist denn das für ein Verhalten?“, sprach sie ruhig und gefasst. „Die Bürger von Lynphea werden noch früh genug, von dem Thron-Wechsel erfahren“ „Natürlich, Königin Alyssa“ setzte sich der Mann kleinlaut hin, warf ihr jedoch einen finsteren Blick zu. „Gibt es sonst noch wichtige Angelegenheiten, um die wir uns kümmern müssen?“

„Es steht noch die Auswahl des zukünftigen Königs aus, Hoheit“ warf Königin Alyssas Berater, in den ohnehin schon gespalteten Raum hinein. „Meine Tochter hat sich klar ausgedrückt, dass sie einer weiteren Heirat nicht zustimmt“ Linnea sah ihre Großmutter mit großen und stolzen Augen an, sie wusste, dass es nicht selbst verständlich war, dass Alyssa auf ihrer Seite war. „Es würde aber unserem Reich helfen, wenn wir die Unterstützung eines anderen Königreichs hätten“ „Der König von Erolea hat einen Sohn, der sicher …“ sprachen die Ältesten weiter und ignorierten die Entscheidung Floras.

Was Linnea langsam auf die Palme brachte. „Es scheint mir, keiner der Anwesenden kümmert es, was die Königin sagte!“, klagte die Junge-Prinzessin und unterbrach, mit ihrem Einspruch, die Unterhaltung der Männer. „Prinzessin, bei allem Respekt, doch ihr versteht nichts von diesen Dingen“ „Da muss ich euch widersprechen, ich verstehe sehr gut. Ihr seid der versteiften Meinung, eine Frau könnte ein ganzes Königreich nicht führen. Doch da täuscht ihr euch“ Sanft legte Flora ihrer Tochter ihre Hand auf die Schulter, um ihr mitzuteilen, dass sie sich beruhigen sollte. Kurz zusammengezuckt, sah Linnea ihre Mutter an und beendete ihren Ausbruch. „Meine Tochter weiß sehr wohl über die Situation Bescheid. Sie hat mehr Kenntnisse darüber als sonst einer in ihrem Alter. Sprecht ihr, ihr wissen nicht ab“ Die Runde wurde still und keiner wagte es nun, zu widersprechen.
 

Efall hatte derweil den Schattenwald weiter Gehens durchwandert und war sich sicher, bald da zu sein. Je näher er jedoch dem Königreich der Dunkelelfen zu kam, desto mehr sorgte er sich auch. Was sollte er seinem leiblichen Vater sagen, würde dieser ihn denn überhaupt sehen wollen und wie sollte er ihn denn dort auch finden? Fragen über Fragen, überschlugen sich in seinem Kopf und es schien kein Ende in Sicht zu sein. Plötzlich hörte Efall ein Knistern und näherkommende Schritte. Sich bereit gemacht, zog Efall sein Schwert und versuchte sich an alle Trainings stunden zu erinnern. Er hielt das Schwert mit beiden Händen fest, setzte sein einen Fuß nach vorne und hielt den Blick, in Richtung des Geräusches. „Ich habe dich gehört, komm sofort heraus!“ Kurz hörte Efall nichts mehr. Unsicher ging er näher ran. „Rauskommen habe ich gesagt!“, von hinten überwältigt und festgehalten, spürte er die kalte Klinge eines Schwertes, an seinem Hals. „Dein Geschrei bewirkt lediglich, dass man deinen auf enteilt, ganz leicht rausbekommt. Außerdem ist deine Deckung miserabel, daran solltest du noch arbeiten“ langsam verstand Efall und entspannte sich wieder. Er wusste, jetzt würde er nicht sterben. „Ja Meister“ langsam entfernte sich das Schwert wieder und Efall drehte sich zu Celegorm, der hinter ihm gewesen war. „Was tust du hier, Efall? Es ist viel zu gefährlich, für einen jungen Elfen, hier im Schattenwald“ belehrte er seinen Schüler, während er sein Schwert wieder wegsteckte. „Ich bin auf einer persönlichen Mission unterwegs“ neugierig von Efall´s Wort-Wahl, hätte der Elf nur allzu gern mehr erfahren. „Ich muss ins Königreich der Elfen, es ist überaus wichtig für mich“, mit hochgezogenen Augenbrauen sah Calegorm ihn an. „Einem Elfen ist es nicht gestattet, ins Reich der Dunkelelfen zu gehen. Sie würden dich töten“ wollte er den jungen abhalten, doch Efall hatte die Entschlossenheit seiner Mutter und würde sich von nichts abhalten lassen. „Ich bin kein Elf, ich bin ein …“ „Selbst wenn, ich kann dich nicht dorthin gehen lassen“ unterbrach er ihn. „Ich muss dort hin, weil mein Vater dort ist“ Celegorms Gesicht fror ein und sein Blick starrte Efall tief in die Augen. „Dein Vater ist im Königreich der Dunkelelfen? Dein Vater, der Elf, welcher Tod ist?“ „Nein, es ist etwas kompliziert.

Palladium ist nicht mein Vater, doch im Königreich der Dunkelelfen, ist mein wahrer Vater.“
 

Erklärte Efall und sah genau, wie verwirrt Celegorm war. Er konnte es ihm gar nicht verübeln, ihm ging es ja selbst nicht anders. „Woher weißt du das alles?“, fragte der Elf neugierig. „Hat deine Mutter dir das gesagt?“ Efall schüttelte betroffen den Kopf. „Nein, ich habe es von einem Waldgeist gesagt bekommen, sie sagte, dass mein leiblicher Vater im Königreich der Dunkelelfen lebt“ Celegorm hatte plötzlich so einen Gesichtsausdruck, den der junge Halb-Elf, bisher noch nie gesehen hatte. Es machte ihm fast Angst, wie der Elf ihn ansah und er in seinen Augen so ein Glitzern ganz deutlich sehen konnte. „Dann sollten wir vielleicht doch dort hin“, sagte Celegorm geheimnisvoll und mit einer gewissen Ruhe, wie er es nur so häufig tat. „Bist du sicher?“, wunderte sich Efall und wurde langsam skeptisch dem Elfen gegenüber, was dieser jedoch zu verhindern wusste. „Es hört sich ganz so an, als wurdest du sehr lange belogen und musst jetzt die Wahrheit erfahren“ sich diese Worte im Kopf durchgehen gelassen, nickte Efall. Er wurde wohl wirklich belogen und merkte erst jetzt, wie sehr es ihn wütend machte. „An deiner Stelle, wäre ich noch viel wütender. Es ist nicht zu entschuldigen, dir so eine Lüge vorzusetzen“

Celegorm bot Efall schließlich seine Hilfe an, welche der junge halbe Elf auch sofort annahm. Er überlegte nicht lange und hinterfragte noch nicht einmal, warum Celegorm ebenfalls im Schattenwald war.
 

Im Schloss von Lynphea, war Linnea derweil mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Denn nach all der Zeit, gingen der halb Fee noch immer ihre ganzen Fehler sehr nah und konnte auch nicht anders, als sich die Schuld an dem allen zu geben. Nachdenklich blickte sie aus dem Schloss-Balkon und starte in Richtung Wald. Zwischen den Bäumen und den Ästen, sanken langsam die letzten Sonnenstrahlen heraus, bevor diese hinterm Hochzins verschwanden und der Himmel im kühlen Mondlicht gehüllt wurde.
 

„Was machst du hier draußen, so ganz allein?“ näherte sich Flora ihrer Tochter langsam und leistete dem jungen Mädchen Gesellschaft. Zögernd sah Linnea ihre Mutter an, die verträumt in die Ferne sah, so wie sie es vor wenigen Sekunden noch tat. Sie biss sich leicht auf die Unterlippe, um nicht aus zusprächen, was ihr auf der Seele lag. Sie wollte nicht noch mehr für Kummer sorgen und schon gar nicht, wollte die halb Fee jetzt wieder davon anfangen, wie sehr ihr doch ihren Vater fehlte.

„Ich weiß genau, was in dir vorgeht, Linnea“ aufgeschreckt sah Linnea zu Flora und vermutet, sie hätte laut gesagt, was sie dachte. „Was meinst du Mama?“, fragte sie unsicher und sah zu ihrer Mutter, dessen Blick nun langsam zu ihr wanderte. „Ich vermisse deinen Vater auch, ganz genauso sehr, wie du und dein Bruder“ Linnea´s Augen weiteten sich und ihre Beine zitterten, als wären sie aus Pudding.

„Glaub mir, ich werde alles tun, damit wir wieder eine Familie sind“ „Aber … wir sind doch noch eine Familie“ stammelte Linnea, während sie mit ihren Armen durch die Luft fuchtelte. „Ja, das sind wir auch noch. Aber ich merke auch, wie weit ihr beiden mir entgleitet. Scheut euch nicht davor, mit mir zu reden“ Besorgt hielt Flora die Hände ihrer doch so starken Tochter. Sie strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und bewunderte ihr großes Mädchen. „Ich bin immer für euch da“ Linnea hatte keine Worte, um ihrer Mutter zum aus druck zu bringen, wie viel ihr dies bedeutete. Sie konnte es auch nicht, da wahrend dieser schönen Mutter-Tochter Augenblick, einer der Schloss-Diener zu ihnen stürmte und sie unterbrach. „Verzeiht die Störung, doch ich habe soeben die Nachricht erhalten, dass sich Prinz Efall nicht mehr im Königreich aufhält“ Ungläubig schüttelte Flora den Kopf und verstand nicht recht, was der Mann ihr sagte. „Was meint ihr damit? Wo ist mein Sohn und woher habt ihr diese Information?“ „Wir haben einen Brief erhalten, in welchen diese vertrauten Informationen stehen und noch mehr“ „Zeigt mir diesen Brief“ verlangte Flora und folgte dem Mann.
 

Unauffällig und mit genügend Abstand folgte Linnea ihnen, denn sie musste um jeden Preis wissen, was mit ihrem kleinen Bruder war. Sie stoppte an der Tür vor dem Beratung-Raum, in welchem ihre Mutter nun verschwand und legte ihr Ohr nah an die Tür, um alles zu hören, was da drinnen gesagt wurde. Linnea hörte noch weitere Stimmen, konzentrierte sich jedoch nur auf die ihrer Mutter, in der Hoffnung sie würde bald sagen, was mit Efall sei und wo er war. Ungeduldig klebte Linnea an der Tür und zappelte bereits mit den Füßen. „Na los, wo ist Efall? Jetzt redet schon“ flüsterte die halbe Fee. „Hoheit, wir müssen etwas unternehmen. Wenn die Dunkel-, Elfen tatsächlich euren Sohn entführt haben …“ Kurz wurde es still in dem Raum und Linnea zuckte das Herz zusammen. „Efall wurde entführt, von den Elfen des Schatten-Waldes?“ Sie wollte es nicht glauben, und schon gar nicht daran denken, was ihr kleiner Bruder jetzt durchmachen müsse.

Fester drückte Linnea ihr Ohr an die Tür. „Das Reich der Dunkel-, Elfen hat damit einen unwiderruflichen Krieg provoziert“ hörte Linnea die Männer wütend schreien. Sie gab es nicht gerne zu, doch Linnea gab ihnen dabei recht. Um so schockierter war sie, als sie hörte, dass ihre Mutter den Angriff auf das Reich zunächst ablehnte. Doch nur wenige Minuten später gab auch Flora nach und willigte ein, dass einige Soldaten ins Reich der Dunkel-, Elfen reisen.
 

Als Linnea dies hörte, ries sie die Tür auf und rief, mit bestimmender stimme in die Runde. „Ich werde sie bekleiden und mit gehen!“ Flora sah ihre Tochter zunächst überrascht an. Sie wusste nicht, dass Linnea gelauscht hatte, auch wenn sie es sich hätte denken können. Die Männer hingegen verspotteten die junge halbe Elfe schon fasst. „Dies ist kein kleiner Spaziergang, für eine so junge Prinzessin“ Linnea war ihnen einen finsteren Blick zu. Sie war so viel mehr als eine kleine Prinzessin. Flora entschärfte die nun angespannte Situation und ließ die Männer gehen. Ihre Tochter war noch wütender und wollte sich kaum auf ein Gespräch mit ihrer Mutter einlassen. „Linnea, hör mir zu …“

„Das ist so ungerecht. Ich sollte damit gehen. Du hast in meinem Alter auch schon die ganze Magische Demission gerettet“ augmentierte die junge halb-Fee. „Ja, aber ich war nicht allein. Darum gehst du auch nicht allein los“ Linnea wurde still und sah ihre Mutter ungläubig an. „Wie meinst du das, ich dachte …?“ „Dein Bruder wurde keinesfalls von Dunkel-, Elfen entführt. Ich will, nein ich muss wissen, was wirklich los ist. Und dafür brauche ich jemanden, dem ich vollkommen vertrauen kann“ Linner nickte stumm, sie war zu überwältigt als, dass sie etwas sagen konnte. „Du brauchst ein starkes und vertrauenswürdiges Team für diese Aufgabe“ „Das habe ich, Mama“ versicherte sie Flora und brach sofort auf.

Kein zurück

„Dein Bruder wurde keinesfalls von Dunkel-, Elfen entführt. Ich will, nein ich muss wissen, was wirklich los ist. Und dafür brauche ich jemanden, dem ich vollkommen vertrauen kann“ Stumm nickte ich meiner Mutter zu. Ich war sprachlos davon, dass sie mir diese Aufgabe erteilen wollte und niemanden sonst. „Du brauchst ein starkes und vertrauenswürdiges Team für diese Aufgabe“ „Das habe ich, Mama“ versicherte ich ihr und brach sofort auf.

Sicherlich war es die Aufregung und das Gefühl von Glück, weswegen ich aufgeregt und optimistisch sagte, dass ich ein Team hätte. Ich war einfach so überwältigt, gemessen, weil Mama mir, diese Angelegenheit anvertraute. Da konnte ich nicht sagen, dass ich keine Verbündeten hatte. So behauptete ich eben, ein solches Team zu haben und brach auch noch am selben Abend auf. Ich verabschiedete mich von meinen hübschen Prinzessinnenkleidern, die ich ohnehin nicht mochte und stieg in meine Elfenrüstung, die ich für solche Fälle, immer in meinem Schrank ganz hinten versteckt habe. Einmal in meiner Hand schwingen lassen, stieß ich einen kleinen Dolch in eine kleine Tasche, die an meinem Bein beseitigt war. So konnte ich auch im Notfall schnell darauf zugreifen und hatte es dennoch versteckt. Meine langen Haare band ich zu einem hohen Pferdeschwanz, damit mir diese aus dem Gesicht wahren und ich so, besser sehen und mich bewegen konnte. Besorgt stand Mama am Rahmen der Tür und schaute mich an, wären sie ihre Arme leicht übereinanderlegte, als wäre ihr kalt. Doch ich wusste schon was los war, sie machte sich Sorgen und begann schon zu zweifeln, ob es das richtige war. „Mach dir bitte keine Sorgen, ich werde mit Efall wieder kommen und …“ Mama unterbrach mich und lief mit weit ausgestreckten Armen auf mich zu, in denen sie mich dann einschloss. „Ich weiß, Linnea, sei trotzdem vorsichtig. Ich verspräche dir meine kleine Glockenblume, ich werde mit der Krönung so lange warten, bis ihr beiden wieder da seid“ langsam ließ sie mich wieder los und sah mich stolz an, während sie ein sanftes Lächeln über ihre Lippen zu lies. Ich würde allein ins Reich der Dunkel-Elfen gehen, doch ihr würde ich dies niemals offenbaren. Mama musste weiterhin glauben, ich hätte ein starkes Team an meiner Seite. So war es besser für jeden von uns.
 

Meine Hände zitterten, als ich das Stall-Tor meines Pferdes öffnete. Ich hatte wohl jetzt nicht doch Angst, oder? In meinen Verstand schlich sich die Sorgen ein, Efall nicht zu finden oder ihn zu finden, wenn es längst zu spät für ihn sei. Könnte ich meiner Mutter unter die Augen träten, wenn ich ohne meinen kleinen Bruder zurückkämme? Sofort schüttelte ich dieses Denken, aus meinem Kopf und packte entschlossen nach den Zügeln meines Pferdes.

„Ich werde nicht ohne ihn zurückkehren“

schwor ich und setzte mich auf den Sattel. Fest entschlossen riet ich los und ahnte nichts davon, was noch alles geschehen würde und vor mir lag.
 

Flora:

Von meinem großen Fenster aus in meinem Zimmer, beobachte ich, wie Linnea im Schutze der Nacht das Schloss verließ. Ich war mir sicher, dass ich mich auf sie verlassen konnte und auch dass nur sie unser Reich vor einem Krieg retten konnte. Meine Krönung zur Königin, versuchte ich derweil so lang ich konnte zu verschieben und damit zu warten, bis meine beiden Kinder wieder da waren. „Eure Hoheit“ hörte ich eine unsichere Stimme, die aus der Richtung der Tür kam. Gefasst und in meinen Königinnen rolle bereits gekommen, fragte ich was los sei und versprühte damit eine gewisse Kühle aus, so wie auch eine Distanz zwischen mir und der Person vor mir. Eingeschüchtert, entschuldigte sie sich und verneigte sich, bevor sie mir mitteilte, dass im Thronsaal mehrere Jugendliche standen.

„Ich werde kommen, danke schön“, versicherte ich und lief den langen Gang, zum Thronsaal entlang. An den hohen Wänden hingen noch immer die Bilder unserer Familie … meiner Familie. Ich hatte es noch nicht übers Herz gebracht, sie entfernen zu lassen. Womöglich würde ich sie nie abhängen lassen können, zu Seher hing ich an den Erinnerungen, die noch in mir waren. Würden die Bilder weg sein, von ihm, wäre es real und … ich müsste es mir eingestehen, dass er nie wieder kommen würde.

Mit zitternden Händen hielt ich mein Herz und sah zu unserem Hochzeitbild, während meine Lippen leicht von meinen Zähnen gebissen wurden, um nicht in Tränen auszubrechen. „Ich wünschte mir so Seher, dass du da wärst, ich vermisse dich, Palladium“, flüsterte ich leise zum Bild, als würde Palladium mich verstehen und mir sagen können, dass er mich ebenfalls vermissen würde. Doch die Realität war eine andere, er war nicht mehr da und würde dies auch nie wieder sein können.
 

Endlich im Thronsaal eingetroffen, sah ich dort drei junge Mädchen und einen jungen Mann. Eine von ihnen nahm kein Platt vor den Mund und begann gleich an zu sprächen, als sie mich sah. Ihre rosafarbenen Haare schwangen beim Reden hin und her. Ich konnte kaum ein Wort verstehen, von dem, was sie sagte, so schnell und aufgeregt ratterte sie ihre Worte runder. „Vivien, beruhige dich jetzt mal“ stoppte der Junge sie und legte seine Hand auf ihre dünne Schulter. „Was ist denn los?“, fragte ich und legte meine Königliche versade ab. „Wir wollten nach Linnea sehen“ „Und nach Efall“ unterbrach das rothaarige Mädchen den Jungen. „Ja, wir haben schon länger nichts mehr von ihnen gehört und wollten nach den beiden sehen“ Irritiert sah sie an und wusste gar nicht, was ich sagen wollte. „Das ist Seher nett von euch, doch Linnea ist auf einer Mission mit ihrem Team“ „Aber das ist unmöglich … wir sind ihr Team“ erschrocken sah ich die Feen an und konnte nicht in Worte fassen, was ich in mir gerade im Moment spürte. „Auf was für einer Mission ist sie denn?“, fragte das rosa haarige Mädchen. „Sie ist ins Reich der Dunkel-Elfen, um Efall zu finden“ Ich musste die kleine Gruppe nicht einmal darum bitten, meiner Tochter nachzugehen, sie taten es ganz von allein.

Es fühlte sich gut an, als sie gingen und mir sagten, dass sie Linnea helfen wollten.
 

„Prinzessin Flora“ trafen im Thronsaal nun auch wieder die Ratsmitglieder ein, die mich schon länger drangen und unter Druck setzten. „Wie kann ich ihnen helfen, Sir Storn?“ „Ihre Krönung … ich habe soeben erfahren, dass sie diese verschoben, haben“ nickend bestätigte ich dies und fragte den alten Mann, ob er damit ein Problem hätte. Es kümmerte mich zwar nicht wirklich, doch als zukünftige Königin, spielte ich dieses lächerliches Spiel mit. „Prinzessin, ich verstehe nicht ganz, weshalb Ihr, dies …“ „Ich werde mit meiner Krönung warten, bis meine Kinder zurück sind. Was ist dabei nicht zu verstehen?“ „Es ist nur so das, was ist, wenn …“ weiter sprach er nicht. „Es wird keine Krönung ohne meine Kinder geben, Ende der Ansprache“ Ich wurde langsam wütend, meine Entscheidung stand fest und würde sich nicht ändern. Ein anderer Mann jedoch, hatte auch Einwände gegen mein Vorgehen weißen, die mir nicht gefielen. „Majestät, Ihr müsst auch an das reich denken und daran, was sein könnte, wenn sie nicht zurückkommen“ erschüttert sah ich ihn an und spürte ein tiefes stächen im Herzen. „Wenn Eure Kinder nicht wieder zurückkehren, ist auch die Frage der Thronnachfolge wieder offen“ ich ahnte schon, worauf diese Unterhaltung hinführte, und ich war es leid.

„Ihr sprecht wieder von einer neuen Vermählung? So ist es doch, nicht wahr?“ „Es ist wichtig Prinzessin das, wenn ihr Königin seid, einen Gemahl habt als Absicherung“ es machte mich nur immer wütender und verletzte mich auch zugleich. Doch diese Gefühle schloss ich in mich ein und ließ sie niemanden sehen.
 

„Ich habe bereits zwei Kinder …“ „Von denen einer entführt wurde und das andere bereits jetzt schon zeigt, dass es kein Interesse an unserem Reich hat“ Ich musste leider zugeben, dass dies war gewesen war. Linnea würde mit Sicherheit niemals den Thron besteigen wollen. Unsere Hoffnung war Efall gewesen, doch ich gab meinen Sohn auch noch nicht auf. Solang es einen Funken Hoffnung gab, hielt ich daran fest. Aber ich musste auch das Großen-Rad besänftigen und ein Stück nachgeben.

„Ich werde einer neuen Heirat zustimmen, sollte mein Sohn … nicht wieder zurückkehren“ sprach ich zögernd und wünschte mir vom Herzen, dass es nicht so weit kommen würde. „Dann werden wir uns dennoch an die Arbeit machen und nach geeigneten Partnern machen, für den Fall“ ich nickte ihr vorhaben ab. Am Ende haben sie es doch noch geschafft, mich dazu zubringen, mich darauf einzulassen und nachzugeben.
 

Linnea:

Die Wälder des Schattenwaldes waren eng und dunkel. So viele Geschichten habe ich über diesen Ort von meinem Vater gehört, der mir erzählte, wie in diesen Wälder Kreaturen lebten, die groß und blutrünstig waren. Ich selbst habe auch schon vor solchen Monstern gestanden und es nur gerade so überlebt. Doch jetzt war ich älter und erfahrener. Nun würde ich als klare Siegerin hervorgehen. Meine Ängste beherrschten mich nicht mehr. Der Wald fand allmählich sein Ende und ich konnte bereits das Licht des Dorfes sehen. Unsicher, was mich dort erwarten würde, stieg ich von meinem Pferd ab und ließ es dort erst einmal stehen. Langsam näherte ich mich dem Dorf der berüchtigten Dunkel-Elfen auf Lynphea. Fragen tummelten sich in meinem Kopf, was, wenn sie doch Efall entführt hatten und was, wenn sie ihn schon etwas angetan hatten. Ich spürte etwas tief in mir, etwas, das sich anfühlte wie tiefer Hass und Wut. Doch stellte mich gegen diese Gefühle. Es waren nicht die Entbindungen, die ich normalerweise hatte, es waren nicht meine. Als ich weiterwollte, hörte ich jedoch die vertraute Stimme von Vivien, die nach mir rief. Erst glaubte ich, mein Verstand spielte mir einen Streich, doch dann sah ich sie, und genauso auch die anderen. „Was tut ihr hier?“, fragte ich überrascht. „Wir wollten nach dir und Efall sehen, als wir bei dir im Schloss waren, trafen wir aber nur auf deine Mutter, die uns von deinem Auftrag erzählte“ glücklich meine Freunde zu sehen lächelte ich und konnte es nicht ganz glauben.
 

„Wir sollten bis morgen früh warten, bevor wir jetzt in das Dorf einschneien und alles auf den Kopf stellen“ schlug Jazz vor. Ich stimmte ihr zu, auch weil ich oft genug gegen sie geschossen hatte und das alles wiedergutmachen wollte.

Während wir um ein Lagerfeuer saßen, das Jazz entfacht hatte, bemerkte ich auch eine braunhaarige Fee, die ich zuvor gar nicht bemerkt hatte und die es wohl nicht für nötig befand, sich vorzustellen. „Wer bist du eigentlich?“, fragte ich sie gerade Werts und verunsicherte sie scheinbar damit. Sie sah zögernd zu Jazz und traute sich nicht so recht mich anzuschauen. „Ich bin Gelia, eine Freundin von Jazz. Ich habe sie darum gebeten mich mitzunehmen, da ich etwas gesehen habe“ fragend sah ich sie an und verstand nicht, was sie damit meinte. „Was hast du denn gesehen und warum musst du denn dann mit zu mir?“ „Gelia ist eine lichte Fee, sie hat außerdem die Gabe in die Zukunft zu sehen“ erklärte mir Jazz und nahm Gelia in Schutz, wie eine Schwester. „Ich habe dich in einen meiner Visionen gesehen und musste dich unbedingt kennenlernen“ „Du kannst echt in die Zukunft sehen?“ Fragte ich neugierig. „Ja, aber noch nicht so gut. Also ich sehe immer nur Fragmente und Bilder. Sie richtig zu deuten, fällt mir noch schwer, aber ich arbeite daran“ sie klang so unsicher und nicht richtig überzeugt davon. Sie schien auch erst so alt wie Efall zu sein. Und doch besaß sie jetzt schon eine solche Macht, die sie nicht richtig beherrschte. Es war verrückt, ich hatte immer gedacht, dass ich die Einzige war, die ihre Kräfte nicht kontrollieren konnte, doch es ging, fielen so wie mir. Es hört sich wohl verrückt an, doch es fühlte sich gut an, nicht allein mit solchen Problemen zu sein.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück