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Heroes Unite

von

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Akt 5; Kapitel 74

Raven stand vor der großen Fensterfront in ihrem Zimmer und blickte hinaus in die Nacht. Alle Titans schliefen, nur sie hielt etwas wach. Etwas, das sie nicht erahnen konnte, aber es machte ihr Sorgen. „Was ist da draußen?“ murmelte sie vor sich hin und legte die Hand an die kühle Scheibe, ehe sie sich abwandte und im Schneidersitz schwebend die Augen schloss. Sie musste herausfinden, was sie so beunruhigte und was ihr Gefühl versuchte, ihr zu sagen. Ihr Umhang bauschte sich, obwohl in ihrem Zimmer windstille herrschte. Das tat er immer, wenn Raven anfing zu meditieren. Vielleicht konnte sie ja durch ihre Meditation erahnen, was sie so beunruhigte.

„Azarath Metrion Zinthos.“ Die magischen Worte, die ihr immer halfen, ihre Kräfte unter Kontrolle zu halten sowie zu meditieren verließen ihre Lippen. Die Welt, in der sie sich befand schien sich aufzulösen. An ihre Stelle trat eine tiefe Schwärze. Je öfter Raven ihr Mantra wiederholte, umso mehr funkelnde Punkte tauchten in der Schwärze auf, bis sie inmitten eines Sternenmeers schwebte. Wenn sie erahnen wollte, was kommen würde, dann, so wusste sie, bräuchte sie absolute Konzentration.

„Azarath Metrion Zinthos.“ Raven blendete alles aus, leerte ihren Geist bis sie nichts mehr dachte. Nur dadurch könnte sich ihr zeigen, was passieren würde. Vor ihrem Inneren Auge breitete sich das weite Weltall aus und in der Mitte dieser Vision war ein Planet zu sehen. Ein blauer Planet, gesprenkelt von grünen und braunen Kontinenten und Inseln, umgeben von Wolken. Die Erde. Der Planet, auf dem sie alle lebten. Die Halbdämonin wagte es nicht, irgend einen Gedanken zu fassen, ansonsten würde sie die Verbindung zur Zukunft verlieren. Doch das, was dann folgte riss sie vor Schock aus ihrer Meditation und lies sie unsanft auf dem Boden aufkommen. Ein riesiger Meteor traf die Erde, die in einer gigantischen Explosion in tausende Stücke zerschlagen wurde.

 

Erschrocken aufkeuchend fand sich Raven im Hier und Jetzt wieder. Ein Meteor, der die Erde zerstören sollte... War es wirklich das, was sie beunruhigte? Das, was in naher Zukunft passieren würde? Sie wusste, ihre Visionen logen nie. Das hieß, die Erde war in größter Gefahr!

Ohne nachzudenken entschwebte sie ihrem Zimmer, flog durch die Gänge, bis sie in der Zentrale ankam. Es dauerte nicht lange, da erschallte Alarm im gesamten Tower. Schneller, als die Polizei erlaubte waren die anderen Titans bei ihr in der Zentrale. „Was ist los?“ rief Robin. „Gibt es einen Notfall?!“

„Den gibt es in der Tat.“ antwortete Raven. „Cyborg, schalte den Alarm ab.“

„Aber-“

„Tu es einfach!“

Nachdem Cyborg den Alarm stillgelegt hatte, wandten sich alle Raven zu. „Ich habe die Zukunft gesehen.“ begann sie. „Wie meinst du das?“ erkundigte sich Beast Boy. „Eine Unruhe hat mich gepackt.“ fuhr Raven fort. „Ich wusste nicht, wieso, also habe ich die Zukunft befragt um heraus zu finden, was passieren wird...“ Sie schloss die Augen und machte eine gewichtige Pause. „Und?!“ drängte Beast Boy. „Was wird passieren?!“ Raven öffnete wieder die Augen. „Um es kurz zu sagen: Ein Meteor wird die Erde zerstören.“ Totenstille folgte und lange schien es so, als würde niemand etwas sagen. Sie alle sahen sie geschockt an, bis Cyborg seine Stimme wiederfand.

„Ein... Meteor?“ entfloh es ihm mit zitternder Stimme. Raven nickte. „Er wird die Erde in Tausende Stücke sprengen.“ sagte sie. „Ich fürchte nur, ich weiß nicht, wann er einschlagen wird. Es kann morgen sein, oder erst in Zukunft.“ Robin ballte die Fäuste. „Das ist schlecht...“ knurrte er. „Das müssen wir auf jeden Fall verhindern!“

„Aber wie?“ erkundigte sich Starfire. Raven schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht.“ gab sie zu. „Dann sollten wir für‘s erste in Erfahrung bringen, wann und wo der Meteor einschlagen wird... Wie groß ist er, Raven?“

„Größer als der, der die Dinosaurier ausgelöscht hat.“

„Also verdammt groß!“ entfloh es Beast Boy geschockt. Selbst er wusste nicht, wie groß der Meteor damals gewesen war. Das einzige, das Beast Boy darüber wusste war, das er riesig gewesen war. Robin begann, hin und her zu laufen. Er dachte nach. Was konnten sie tun um die Erde zu retten? Dann blieb er stehen. „Starfire, ich habe eine Aufgabe für dich.“ sagte er. „Du kannst im Weltraum überleben. Ich bitte dich, dort hinaus zu fliegen und herauszufinden, von wo der Meteor kommt und wie weit er weg ist und... wenn du es kannst... zerstöre ihn...“ Starfire sah ihn an. „Ich werde tun, was ich kann um unsere Heimat zu beschützen.“ sagte sie. „Wenn es dir nicht gelingt, ihn zu sprengen, komm sofort hier her zurück und erstatte uns Bericht!“ Die Tamarianerin nickte. „Ich möchte dich nicht alleine auf diese Mission schicken“ sagte Robin. „aber wenn es stimmt, was Raven vorher gesehen hat, dann bleibt uns keine andere Wahl!“

„Mach dir keine Sorgen, Robin.“ gab Starfire zurück. „Ich werde tun, was ich kann!“ Und mit diesen Worten entschwebte sie der Zentrale.

 

Die unendliche Schwärze des Weltalls umgab Starfire, als sie die Atmosphäre der Erde verließ und in das weite Weltall eintrat. Sie wusste, ihre Mission war sehr wichtig. Nicht nur die Existenz der Erde hing davon ab, den Meteor zu zerstören oder lediglich aus der Bahn zu drücken. Doch die schwerste Aufgabe kam jetzt erst. Sie musste den Brocken, der ihre zweite Heimat bedrohte erst einmal finden. Doch das würde sich als sehr schwer heraus stellen, so unendlich groß, wie das Weltall war und es würde dauern. Das wusste sie. Also sollte sie keine Zeit verlieren.

Starfire flog los. Ausgehend von Amerika immer im Kreis um die Erde, Ausschau nach dem Meteor haltend. Die Kreise, die sie zog wurden immer größer und größer. Es war eine Mission die Tage oder noch länger dauern könnte. Doch egal, wie oft sie um die Erde kreiste, kein Meteor war in Sicht. Immer und immer weiter entfernte sie sich von ihrem Heimatplaneten, bis er bald nur noch ein kleiner Punkt irgendwo im All war. >Hat sich Raven vielleicht geirrt?< fragte sie sich. >Vielleicht gibt es keinen Meteor?< Egal, wie lange sie suchte, sie fand einfach keinen Meteor.

 

Irgendwann lies sie sich erschöpft auf einem großen Brocken nieder und blickte in die Weite des Weltalls. Wie lange suchte sie schon? Gab es überhaupt einen Meteor, der die Erde bedrohte?

Sie warf einen Blick auf den winzigen Planeten, der ihre Heimat darstelle. ... War er zuvor nicht noch kleiner gewesen? Oder war sie schon so erschöpft, das sie sich Dinge einbildete? Ein merkwürdiger Gedanke nahm in ihrem Kopf Form an. Sie stand auf und schwebte ein Stück weit fort, ehe sie sich umdrehte. Der Brocken, auf dem sie gesessen hatte, war viel größer, als sie geglaubt hatte. Starfire flog ein Stück weiter weg und ihr stockte der Atem. Das war kein zufälliges Stück Stein, auf dem sie gegessen hatte! Der Meteor, der sich langsam auf die Erde zubewegte war so groß, das sie seine Größe nicht ausmachen konnte. Sie entfernte sich noch ein Stück und sah den Meteor nun in voller Gänze, doch seine Größe konnte sie selbst da noch nicht erahnen. War dass das Ding, das die Erde zerstören sollte?! Starfire blickte zwischen dem Meteor und der winzigen Erde hin und her. Ja, kein Zweifel. Das Ding hielt direkt auf die Erde zu. Das war also der Meteor, den Raven gesehen hatte! Dann musste sie ihn dringend zerstören oder aus der Bahn drücken.

Starfire drückte mit aller Kraft, nachdem sie an die Seite des Meteors geflogen war, dagegen. Doch egal, wie sehr sie sich anstrengte, der Brocken bewegte sich nicht aus seiner Bahn und schien ihre Anstrengungen vollends zu ignorieren. Da blieb ihr nur noch eines übrig.

Grüne Energie formte sich um ihre Hände und ihre Augen glühten grün, während sie etwas Abstand zwischen sich und den Meteor brachte. Hoffentlich gelang es ihr wenigstens, ihn zu zerstören. Ihre Sternenblitze trafen mit voller Wucht auf den schroffen Felsen, doch bis auf ein paar kleine unscheinbare Splitter fügte sie dem Meteor nicht einen Kratzer hinzu. Egal, wie sehr sie sich anstrengte, egal, wie viel Kraft sie in ihre Attacken legte, der Meteor glitt unbeeindruckt weiter. Völlig außer Atem verebbte die grüne Energie um Starfires Hände. Zerstören hatte auch nicht geklappt. Sie hatte versagt...

Die außerirdische Heldin zog ihren T-Communicator hervor. Das Funksignal brauchte eine Weile, doch dann erschien Robins Gesicht auf dem Monitor. „Star!“ rief er. „Geht es dir gut?!“ Sie keuchte, aber sie nickte. „Hast du ihn gefunden?!“

„Ja.“ antwortete Starfire. „Er ist gigantisch... Ich kann ihn weder aus der Bahn drücken, noch lässt er sich zerstören...“ Robin verfiel in Totenstille. „Das ist schlecht...“ knurrte er und blickte grimmig an irgend einen Punkt, den Starfire nicht sehen konnte. Cyborg schaltete sich dazwischen. „Immerhin hast du ihn gefunden!“ rief er. „Warte, ich versuche zu errechnen, wo und wann er..“ Er beendete den Satz nicht, aber Starfire wusste, was er sagen würde und offenbar schien er gerade am Hauptrechner die Entfernung zu ihrem Communicator und dem Tower zu errechnen. Erschöpft lies sich Starfire auf dem Objekt ihrer Bedrohung nieder.

„Ich habs...“ meldete sich Cyborg dann. „Der Meteor wird... in einer Woche einschlagen... und zwar in Mount Rushmore und dabei die Erde in Stücke reißen...“ Für eine Weile kam keine Rückmeldung. Möglicherweise standen ihre Freunde gerade alle erstarrt in der Zentrale und versuchten, die Nachricht zu verarbeiten. Starfire warf erneut einen Blick auf den Meteor und in ihr wuchs eine Verzweiflung, wie sie sie selten gespürt hatte. Sie hatte ihn nicht zerstören können, aber sie mussten ihn zerstören oder zumindest ablenken. „Was soll ich jetzt tun?“ fragte sie in ihren Communicator. Die Antwort lies sich Zeit. „Komm zurück...“ Robins Stimme klang so emotionslos, als versuche er gerade, seine aufgewühlten Gefühle und Gedanken zu bändigen. „Wir bereden alles weitere, wenn du wieder da bist. Irgendwie müssen wir das Ding zerstören! Wir müssen es einfach!“ Starfire erhob sich und wandte sich der Erde zu. Während sie den Meteor hinter sich lies, warf sie noch einmal einen Blick zurück. Der Brocken war so riesig, das sie ihn selbst aus einiger Entfernung noch gut sehen konnte.

 

Als sie wieder beim T-Tower ankam, war bereits ein Tag der letzten Woche vergangen. In sechs Tagen würde der Meteor sie alle auslöschen. Die Stimmung im Tower war dementsprechend angespannt. „Star.“ sprach Robin sie direkt an, als sie wieder kehrte. „Was hast du über den Meteor in Erfahrung bringen können?“

„Ich konnte ihn nicht zerstören, egal, was ich alles versucht habe.“ antwortete sie. „Und zum aus der Bahn drücken ist er selbst in der Schwerelosigkeit zu schwer...“

„Und wenn Star es nicht schafft, ihn zu zerstören geschweige denn umzulenken...“ Beast Boys Stimme zitterte. „Außerdem, so schien es mir, schien er aus einem anderen Material zu bestehen als simplem Stein.“ fuhr Star fort. Robins Augen verengten sich. „Wie meinst du das?“

„Naja... Er sah zwar aus wie Stein und fühlte sich auch so an... Doch er schien aus einem etwas anderem Material zu bestehen. Härter... widerstandsfähiger... Ich weiß es nicht...“ Beschämt wandte sie den Blick ab. „Das sind wertvolle Informationen.“ gab Robin zurück, wandte sich um und begann, angeregt auf den Tasten der Kommandozentrale herum zu hacken. „Cy. Hilf mir mal!“ verlangte er. „Vielleicht können wir eine Art Drohne hoch schicken um ihn von hier aus im Blick zu haben...“ Cyborg trat an seine Seite. „Beast Boy, hol eine der Drohnen aus dem Lager!“ verlangte er dann von dem Gestaltwandler. Ohne ein Wort wandte sich Beast Boy um und ein grüner Gepard jagte sogleich aus dem Raum. Diese Situation lies keine unnötigen Fragen zu, das wusste selbst Beast Boy. Es war ihre Pflicht als Helden, die Erde und ihre Bewohner zu beschützen. Hier ging es um sie alle. In dieser Situation waren Helden, Tiere und Menschen alle gleich. Alle saßen im selben Boot.

 

So schnell er konnte kehrte Beast Boy mit einer der Drohnen zurück, kleine Geräte, die Robin extra für solcherlei Missionen entwickelt hatte. Doch ins All hatte er sie noch nie geschickt. Würden sie das überhaupt schaffen? Wortlos nahm Robin die Drohne entgegen und werkelte daran herum. „Was sollen wir eigentlich tun?“ erkundigte sich Beast Boy. „Die Welt warnen? Es geheim halten und versuchen, das selbst zu regeln? Vielleicht ist dies ja eine Situation, in der alle zusammen arbeiten müssen...“

„Beast Boy hat Recht!“ mischte sich Raven ein, was ihr doch einen überraschten Blick von dessen Seite einhandelte. „Wohlmöglich können wir das nicht alleine regeln.“

„Das müssen wir auch nicht.“ gab Robin zurück. „Wir sind die Teen Titans. Wir haben Ehrenmitglieder auf der ganzen Welt!“

„Du willst damit also sagen, bevor wir an die Öffentlichkeit gehen-“

„Versuchen wir alles, was wir können!“ beendete Robin Ravens Satz. „Erst, wenn und nichts mehr übrig bleibt... Erst dann...“ Die vier anderen Titans blickten ihn an. Sie wussten, warum Robin das entschieden hatte. Als Helden war es ihre Pflicht die Bewohner der Erde zu beschützen und wer konnte schon ahnen, was das auslösen würde, wenn die Erdbevölkerung erst einmal Bescheid wusste. Wohlmöglich würden sich viele in Gefahr begeben, es würde Massenpaniken ausbrechen und selbst wenn es ihnen dann gelang, den Meteor zu zerstören, währen die Folgen für die Erdbevölkerung unvorhersehbar.

„Cy, mach das T-Ship startklar.“ sagte er dann ohne die anderen anzusehen. „Wir haben wenig Zeit. Versuchen wir unser bestes!“

 

In Rekordzeit hatte Cyborg das Schiff startklar gemacht und die Titans waren bereit zum Abflug. Sie hatten weniger als eine Woche um das Problem zu lösen. Alleine, oder gemeinsam mit der Weltbevölkerung. Als sich das Schiff aus seinem Hangar erhob raste es gen Himmel, steil hinauf in Richtung All. Sie hatten die Koordinaten und eine ungefähre Größenangabe von Starfire. Nun mussten sie herausfinden, wie groß der Meteor wirklich war.



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