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Vigor

Vergangenheit
von

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One

Disclaimer/Trigger Warnung

Da es hier, in diesem Fall, um einen Ritualmord geht sollte ich vielleicht vorher einen Disclaimer bzw eine Trigger Warnung raus geben.
 

Es ist nicht stark explizit beschrieben, für meine Verhältnisse, aber ich mach´s einfach mal trotzdem OvO
 

In dieser, wie auch in der Hauptstory, ist die Geschichte nur annähernd an die wahren Begebenheiten in unserer Welt angelehnt. Wer sich also wegen der eher Augenzwinkernden Darstellung von der Kirche , so wie den Sekten und Kulten, auf den Schlipps getreten fühlt darf mich gerne anschreiben und darüber mit mir sprechen OvO
 

Es ist einfach ein RPG Projekt unter Freunden, wir meinen nichts davon bösartig oder abwertend ^^
 

Für den Fall das ihr unter Angststörungen, Depressionen, Selbstmordgedanken, Posttraumatischen Belastungsstörungen oder ähnlichem leiden solltet, wendet euch bitte an euren Hausarzt oder fachkundige Beratungsstellen.
 

https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/wo-finde-ich-hilfe
 


 

„Was soll die Scheiße?!“

Verzweifelt zerrte Vigor an seinen Fesseln.

„Macht mich los verdammt! Wollt ihr mich umbringen?!“

Er schrie sich die Seeler aus dem Leib. Als seine Stimme versagte kam nur noch ein raues Krächzten aus seiner Kehle. Die Fesseln schnitten in sein Fleisch, je mehr er an ihnen zerrte und versuchte los zu kommen.

Um ihn herum standen Sie unbeteiligt herum und glotzten ihn mit ihren leeren Blicken an. Die, die ihn hier auf den kalten Steinaltar festgebunden hatten.

Die, von denen er dachte das er sie kennen würde. Das sie seine Familie wären.

Ihre Gestallten wurden diffus von den Kerzen in ihren Händen beleuchtet.

Die einzigen Lichtquellen waren ihre Kerzen und eine Fackel in der Nähe von Vigor´s Kopf, die den Hohepriester beleuchtete.

Vigor war nur klar, dass er in einem Gewölbe war. Was auf Grund des Halls seiner Schreie aus zu machen war, aber wo exakt er sich befand konnte er nicht sagen. Er war nie mit auf die Messen gegangen, die Sie besucht hatten.

Vigor war eh so in Panik das es ihm scheiß egal war, wo er sich gerade befand.

Er hielt erst für einen kurzen Moment die Luft an, als einer von ihnen vortrat, einen Gegenstand in der Hand, der mit der typischen Eigenschaft, die Metall innehat, das Licht scharf reflektierte.

„Nein…“, heiser und mit Tränen erstickter Stimmer sah Vigor auf das scharfe Jagdmesser in den Händen seines Sandkastenfreundes Jack, „…bitte…nicht…“

Keine Reaktion. Niemand sprach mit ihm. Keiner brachte auch nur einen Ton von sich. Nicht mal ein leises Räuspern oder Husten.

Obwohl ihm Niemand erklärt hatte was hier vor sich ging hatte Vigor so eine Ahnung was passieren würde. Dafür kannte er sich viel zu gut mit Ritualen von Kulten aus, als dass er es nicht erkennen würde, wenn es genau vor seiner Nase passierte. Auch wenn er nicht genau sagen konnte, ob er das Opfer oder das Gefäß werden würde. Aber da gab es eh nicht all zu viele Unterschiede. Sicher war nur das er heute Nacht sterben würde. Einfach so. Und keiner würde ihn vermissen oder nachtrauern. Zumindest niemand den er persönlich kannte.

Wie um alles in der Welt war es nur so weit gekommen?

Two

Disclaimer/Trigger Warnung

Da es hier, in diesem Fall, um einen Ritualmord geht sollte ich vielleicht vorher einen Disclaimer bzw eine Trigger Warnung raus geben.
 

Es ist nicht stark explizit beschrieben, für meine Verhältnisse, aber ich mach´s einfach mal trotzdem OvO
 

In dieser, wie auch in der Hauptstory, ist die Geschichte nur annähernd an die wahren Begebenheiten in unserer Welt angelehnt. Wer sich also wegen der eher Augenzwinkernden Darstellung von der Kirche , so wie den Sekten und Kulten, auf den Schlipps getreten fühlt darf mich gerne anschreiben und darüber mit mir sprechen OvO
 

Es ist einfach ein RPG Projekt unter Freunden, wir meinen nichts davon bösartig oder abwertend ^^
 

Für den Fall das ihr unter Angststörungen, Depressionen, Selbstmordgedanken, Posttraumatischen Belastungsstörungen oder ähnlichem leiden solltet, wendet euch bitte an euren Hausarzt oder fachkundige Beratungsstellen.
 

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„Und Du bist Dir ganz sicher das Du nicht mal mitkommen willst?“, Jack beugte sich nach vorne, dabei stützte er sich auf die Pfosten von Vigor´s Bett. Seine kurzen, schwarzen Haare standen in alle Himmelsrichtungen von seinem Kopf ab.

Am Liebsten hätte Vigor ihm durch die Haare gewuselt und noch andere Dinge, ließ es aber lieber bleiben. Mit seinem Sandkastenfreund wollte er es sich nicht verscherzen.

„Nö. Das geht mir alles am Arsch vorbei. Weißt Du doch“, Vigor lag mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf seinem Bett und sah Jack in die eisblauen Augen.

„Ich weiß. Dachte nur ein Ritual mal mit zu bekommen wäre interessant für Dich. Auch wenn´s Dir egal ist. Du kennst Dich damit besser aus als jeder Andere auf diesem Planeten.“

„Schon… trotzdem. Auch wenn die anderen gehen. Ich will damit nichts zu tun haben, sonst werde ich da auch noch mit reingezogen. Alles in der Theorie zu wissen ist besser als es in der Praxis aus zu probieren.“

„Ich wurde doch auch nicht mit reingezogen oder hab ich mich verändert?“

„Du weißt was ich meine“, Vigor strich sich seine viel zu langen Haare aus dem Gesicht.

„Na schön“, Jack zuckte mit den Schultern, grinste und meinte fröhlich, „dann versauere hier ruhig allein.“

×Ж×

Jack und Vigor kamen ungefähr zur selben Zeit in das Waisenhaus.

Jack war zwei Jahre älter und immer mindestens zwei Köpfe größer als Vigor.

Sie kamen Beide als Waisen in das Haus, die ihre Eltern im Krieg verloren hatten. Über Jacks Eltern wusste man, dass sie bis zum Schluss als Kultmitglieder an der Seite der Kirche gekämpft hatten.

Vigor´s Eltern hin gegen waren ein echtes Mysterium. Weder wusste man, warum sie Vigor abgegeben hatten, noch konnten durch DNA-Tests irgendwelche Abstammungen festgestellt werden.

Als Jack 12 und Vigor 10 Jahre alt war fingen die Konkurrenz Streitigkeiten an.

Jack hatte es nicht schwer sich zu behaupten. Schon in dem jungen Alter konnte man sehen das Jack eher der „Schlägertyp“ war. Alle Kinder hatten Angst auch nur in die Nähe des düster dreinblickenden Jungen zu kommen. Selbst die Älteren ließen ihn weitestgehend in Ruhe.

Nur Vigor war das egal. Er legte sich öfter mit Jack an und zog immer wieder den Kürzeren.

Sie prügelten sich öfter wegen Kleinigkeiten oder wegen Sachen, die sie nachher nicht mehr wussten.

Nach und nach wurden die Schlägereien zu einer Art Ritual. Sie wechselten sich damit ab wer den anderen beleidigen durfte, um einen Streit vom Zaun zu brechen.

Irgendwann ging es dazu über das sie sich normal unterhielten, dann schlugen, nur um sich dann wieder normal zu unterhalten.

Ohne es Jack zu sagen hatte Vigor Gefühle für ihn entwickelt, unterdrückte diese aber mehr als perfekt.

Das Waisenhaus selbst gehörte einem praktizierenden Kult an, der eng mit der Kirche zusammenarbeitete. Den Waisen wurde freigestellt, ob sie an den Messen und Ritualen teilnehmen wollten oder nicht.

Bis auf Vigor besuchte jeder mindestens einmal die Messe. Bei den Ritualen wurde man erst mit 15 Jahren zugelassen.

Vigor hatte zwar reges Interesse an jeglichen Arten von Kulten, die es gab, allerdings wollte er nie einen praktizieren. Niemand hatte ein Problem damit und es wurde ihm auch nicht negativ angelastet.

Er wurde zwar immer mal wieder zu Messen eingeladen, lehnte aber immer dankend ab.

×Ж×

Er hatte abgelehnt, da war er sich sicher. Er hatte Jack gesagt, dass er sich einen ruhigen Abend machen wollte und dennoch war er jetzt hier.

Als er zu sich kam war um ihn herum alles dunkel gewesen. Leises, kaum hörbares und unverständliches Raunen war zu vernehmen gewesen, wie leises Rascheln von Laub.

Gerade als sich Vigor an die Dunkelheit gewöhnt hatte wurden die Kerzen entzündet, die die Umgebung in diffuses, dämmriges Licht tauchte.

Sofort hatte Vigor seinen Kopf, so weit er konnte, zur Seite gedreht, um zu erkennen wer um ihn herumstand und vor sich hingemurmelt hatte.

Das war eindeutig ein Fehler gewesen. Er erkannte jeden einzelnen von ihnen. Er hatte Jahre lang mit ihnen zusammengelebt. Die Leiter des Waisenhauses standen ganz vorne, dahinter, leicht versetzt, die Kinder, auch ehemalige zusammen mit ihren neuen Familien. Sogar die jüngsten waren mit dabei.

Verzweifelt versuchte er sie davon zu überzeugen das sie ihn los machen sollten, aber niemand reagierte. Leer und ausdruckslos starrten sie durch ihn hindurch, als würden sie etwas unter ihm betrachten was er nicht sehen konnte.

Eine schwere Hand packte seinen Kopf und drehte ihn wieder in seine Ausgangsposition zurück.

Vigor sah die niedrige Decke über sich und einen kleinen Teil des vermummten Priesters, der seinen Kopf gedreht hatte.

Das nicht zu erkennende Gesicht des Priesters tauchte in seinem Blickfeld auf. Er murmelte Wörter vor sich hin, die Vigor in seiner Panik erst nicht verstand, dann nach und nach erkannte er einzelne Fragmente, bis er es ganz verstand.

Seine Augen weiteten sich, er zerrte kräftiger an den Fesseln und fing an zu schreien.

Sie hatte vor einen Yith zu rufen und er, Vigor, sollte als Gefäß für ihn dienen.

Es half nichts. Er würde sich nicht selbst befreien können und niemand der Anwesenden würde ihm helfen.

Kaltes Metall berührte seine Hüfte, dann brachte ihn ein brennender Schmerz dazu noch lauter zu schreien.

Er hob seinen Kopf ein Stück an. Bevor er wieder auf den Altar gedrückt werden konnte, erkannte Vigor ein aufblitzendes Messer an dem Blut herunterlief. Sein eigenes Blut.

„Nein…“, seine heisere, brüchige Stimme hallte durch das niedrige Gewölbe, „bitte… nicht…

Jack stand mit ausdruckslosem Blick neben ihm, das Messer in der Rechten. Er senkte es erneut und wieder fuhr Vigor der Schmerz durch den gesamten Körper als Jack ihm die Nächste Rune in den Körper schnitt.

Die Zeremonie dauerte nun schon eine gefühlte Ewigkeit und Vigor war dem Wahnsinn näher als dem Tod.

Nachdem Jack die ersten Runen in Vigors Körper geschnitten hatte, hatte die Gemeinde angefangen Gesänge anzustimmen. Das tiefe, kehlige Murmeln des Priesters, Vigors Schreie, dass nach der Hälfte in ein kratziges Schluchzen übergegangen war. Das alles schwoll in seinem Kopf zu einer Kakophonie des Wahnsinns an.

Zwischen seinem heiseren Schluchzen und abgehackten Schreinen, gestand er Jack seine Liebe, aber nicht mal das brachte Jack aus dem Konzept. In aller Seelenruhe schrieb er weiter die blutigen Runen in Vigors Haut.

Vigor gab es auf, um Gnade zu flehen und brachte nur noch seine heiseren Schreie heraus, bis ihm seine Stimme endgültig brach.

Jack arbeitet sich von der rechten Hüfte, die Seite entlang nach oben zur rechten Schulter, den rechten Arm wieder hinab bis zum Handgelenk.

Vigor wurde schlecht. Alles fing an sich zu drehen. Lange würde er nicht mehr durchhalten. Die Schnitte waren tief genug, um ihn auf Dauer verbluten zu lassen.

Inzwischen hatte er bemerkt das es kein normales Rufritual war. Das sie ihn nicht einfach so sterben lassen würden, sondern dass sie versuchten das der Yith seinen Körper bei vollem Bewusstsein übernahm. Solche Rituale waren selten, da man nie wusste, ob das Gefäß dem überhaupt standhielt, weshalb man meistens die Personen nur Opferte und die leere, menschliche Hülle als Gefäß nutzte. Das Bewusstsein des Opfers mit zu versiegeln brachte zwar einige Risiken, die aber im Vergleich zu den Vorteilen überschaubar waren. Als Risiko galt, das sich das Opfer immer noch wehren konnte, allerding war, das so gut wie unmöglich da die gerufenen Wesen immer stärker waren als die menschlichen Opfer. Ein weiteres Risiko war., dass die Opfer starben, nachdem das Wesen die Kontrolle übernommen hatte. Das konnte dazu führen das sich das Wesen in dem Gefäß nicht halten würd und unkontrolliert durch die Gegend wanderte, bis es ein geeignetes Gefäß gefunden hatte. Daraus konnten hohe Opferzahlen entstehen und somit war das der Faktor, warum man nie ein Wesen in einem menschlichen Wirt einschloss. Die Gefahr für andere war zu hoch. Wenn Wirt und Wesen längere Zeit zusammen waren und der Wirt dann starb, war das Risiko nicht mehr gegeben, da sich das Wesen so gut in den menschlichen Körper eingebracht hatte das es nicht mehr durch den Tod des Wirtes „herauskatapultieret“ wurde.

Sie mussten also davon ausgehen das Vigor stark genug war den Yith in sich zu halten. Aber so wie es Vigor gerade ging war das wohl eher nicht der Fall. Alles um ihn herum drehte sich.

Noch einmal versuchte er Jack ab zu bringen, vielleicht war es noch nicht zu spät. Doch alles was er heraus brachte war, „Jack… Bitte…“ Dann spüre er gar nichts mehr und alles wurde schwarz.

×Ж×

„An mehr kannst Du Dich nicht mehr erinnern?“, die ältere Beamtin mit der beruhigenden Stimme beugte sich langsam nach über den Tisch nach vorne, um Vigor mit schnellen Bewegungen keine Angst zu machen. Eine grau werdende Haarsträhne löste sich aus ihrem Haarknoten.

Leicht bewegte Vigor seinen Kopf von rechts nach links. Er starrte dabei auf das Wasserglas vor sich auf dem Metalltisch. Ein letzter unangetasteter Schluck war noch darin und Vigor würde ihn auch nicht mehr trinken.

Nachdem ihn die Ordensritter gefunden hatten, wurde er sofort mit auch die Wache gebracht. Er wurde untersucht, auf ihn wurde beruhigend eingeredet das er nichts zu befürchten habe und dann wurde er befragt. Alles hatte er in völliger, geradezu beängstigender Ruhe mit gemacht. Sie hatte ihm Klamotten zum Anziehen geben, nachdem er von Blut befreit und seine Verletzungen protokoliert und behandelt worden waren.

„Weißt Du wen sie rufen wollten?“, fragte die Exorzistin. Man konnte ihr die Anspannung regelrecht ansehen, als würde Vigor ihr gleich mit gezücktem Messer an die Kehle springen.

Sie wusste, das konnte Vigor aus ihrer Stimme hören, ohne sie dazu ansehen zu müssen, aber sie wollte es von ihm hören, um zu sehen, ob er die Tragweite des Rituals verstand.

„Ja“, antwortete Vigor monoton, „einen Yith.“

„Haben sie es…“m, sie machte eine kurze Pause, „haben sie es geschafft?“.

Jetzt hob Vigor seinen Kopf doch an. Er zog den Kragen seines Pullis zur Seite und deutete auf die drei Zeichen nahe der Schlagader, „nein… Jack… er hat sich verschrieben… keine Ahnung, ob er es absichtlich gemacht hat, aber er hat die Striche hier falsch gesetzt.“

Sie nickte, überlegte kurz und holte tief Luft, „und Du kannst Dir nicht erklären wie all die Menschen gestorben sind? Einen Sprung kann es nicht gegeben haben. Du lebst schließlich noch.“

Vigor schüttelte leicht den Kopf und starrte wieder das Glas an, „nein. Ich kann mich nicht mehr erinnern.“

„Okay…“, die Exorzistin stand auf, „ich denke wir sind vorerst fertig. Meine Kollegen werden Dich in ein sicheres Waisenhaus bringen. Für den Fall, dass wir noch Fragen haben melden wir uns und falls Dir noch etwas Wichtiges einfallen sollte kannst Du uns jeder Zeit kontaktieren.“

Vigor nickte.

„Hast Du noch Fragen?“

„Nur eine“, er sah noch mal auf, „Wann kann ich das Waisenhaus wieder verlassen?“

Three

Disclaimer/Trigger Warnung

Da es hier, in diesem Fall, um einen Ritualmord geht sollte ich vielleicht vorher einen Disclaimer bzw eine Trigger Warnung raus geben.
 

Es ist nicht stark explizit beschrieben, für meine Verhältnisse, aber ich mach´s einfach mal trotzdem OvO
 

In dieser, wie auch in der Hauptstory, ist die Geschichte nur annähernd an die wahren Begebenheiten in unserer Welt angelehnt. Wer sich also wegen der eher Augenzwinkernden Darstellung von der Kirche , so wie den Sekten und Kulten, auf den Schlipps getreten fühlt darf mich gerne anschreiben und darüber mit mir sprechen OvO
 

Es ist einfach ein RPG Projekt unter Freunden, wir meinen nichts davon bösartig oder abwertend ^^
 

Für den Fall das ihr unter Angststörungen, Depressionen, Selbstmordgedanken, Posttraumatischen Belastungsstörungen oder ähnlichem leiden solltet, wendet euch bitte an euren Hausarzt oder fachkundige Beratungsstellen.
 

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„In einem Jahr sind Sie fähig einen Beruf zu erlernen. Dann dürfen Sie gehen, wo hin Sie wollen.“

Die Stimme der Heimleiterin brummte immer noch in seinem Kopf. Sie hatte es gut gemeint, nur war Vigor nicht mehr erpicht drauf in irgendwelchen Waisenhäusern herum zu sitzen. Auch wenn es nur ein Jahr war und auch wenn das Waisenhaus unter der Leitung der Kirche stand.

Gleich am nächsten Tag hatte er ihr einen Wisch von der Söldnergilde auf den Tisch geknallt. Die Söldner nahmen schon Leute auf die erst 15 Jahre alt waren, mit den entsprechenden Qualifikationen und dem Versprechen sie nicht auf gefährliche Missionen zu schicken. Außerdem wurden sie dort zwei Jahre lang auf ihrem Fachgebiet und 1 Jahr lang auf sämtliche Nebengebiete, die wichtig waren, ausgebildet.

Da Vigor bereits 17 Jahre alt, und in Sachen Okkultismus ein wahres Genie war, nahmen sie ihn mit Kusshand bei sich auf.

Dagegen konnte Niemand etwas machen, auch nicht die besorgte Nachfrage der Heimleiterin, ob er sich wirklich sicher mit seiner Entscheidung sei.

Die Gilde nahm ihn freundlich in seiner Mitte auf. Sie bildeten ihn in einigen Kampftechniken aus und in seinem okkulten Wissen weiter.

Auch wenn er sich so der Kirche auf Lebenszeit verpflichtete, fühlte er sich hier wohl und aufgehoben.

Dennoch quälten ihn in den ersten Wochen einige Dinge.

×Ж×

„Du hast sie angelogen.“

„Nein. Ich hab nur nicht alles erzählt. Das ist alles.“

„So? Dann kannst Du Dich also noch an alles erinnern?“

„Ziemlich. Warum fragst Du?“

„Nur so. Ich bin halt neugierig. Und was hast Du jetzt vor?“

„Weiß ich noch nicht!“

„Wie wärs mit einem Deal?“

„Ein Deal klingt gut…“

„…“

„Das ist dein Angebot? Da kommt Du aber echt schlecht weg.“

„Na und. Was sagst Du?“

„Deal!“

×Ж×

Irgendwie hatte Vigor es geschafft seine rechte Hand soweit zu lockern, dass er an Jacks Oberschenkel kam. Bevor er völlig die Besinnung verlor kniff er Jack so fest er konnte in dessen Oberschenkel. Da von dieser Aktion sein Leben abhing hatte Vigor ihm wahrscheinlich fast ein Stück Fleisch dabei herausgerissen, so laut schrie Jack auf. Überrascht und aus dem Konzept gebracht ließ Jack das Messer fallen. Mit ungeahntem Glück und Geschick fing Vigor das Messer mit seiner Rechten auf. Jetzt ging alles schneller als Gedacht einen anderen Weg. Blitzschnell trennte Vigor erst die Fesseln an seiner rechten Hand. Jack wollte sich auf ihn stürzen und vom Befreien abhalten, aber Vigor war schneller. Er drehte das Messer in seiner Hand und zog es Jack einmal quer durchs Gesicht.

Schreinen schlug sich Jacke die Hände ins Gesicht und stolperte Rückwärts eine kleine Treppe hinunter. Reglos blieb er liegen.

Der Priester, scheinbar endlich aus seiner Trance erwacht, war der Nächste, der versuchte Vigor am Ausbrechen zu hindern.

Vigor drehte sich, soweit er konnte und rammte ihm das Messer in die Brust. Er zog es wieder heraus, um seine restlichen Fesseln zu lösen. So bekam er nicht mit wie sich der Priester in Luft auflöste und verschwand. Er dachte auch nicht einen Augenblick mehr an ihn, da er jetzt ein ganz anderes Problem hatte.

Die Gemeine schien so stark in Trance gesunken zu sein, dass sie erst langsam begriffen was los war.

Vigor ließ ihnen keine Zeit. Er sprang vom Opferaltar und versetzte jedem der ihm zu nahe kam einen tödlichen Hieb mit dem Messer.

Trotz des hohen Blutverlusts war Vigor´s Kondition mit einmal wieder voll da. Ihm war weder übel, noch drehte sich alles wie vor hin. Er fühlte sich mit neuer Energie durchströmt.

Es dauerte nicht lange bis Vigor von oben bis unten mit Blut bespritzt in dem Gebetsraum stand. Seine nackten Füße hinterließen blutige Spuren, wo keines hin gespritzt war.

Er hatte sie alle eigenhändig getötet. Jeden Mann, jeder Frau, jedes Kind. Keine war mehr am Leben. Langsam ließ er sich gegen den Opferalter sinken.

Etwas ging ihm durch den Kopf. Etwas Wichtiges, aber er wusste nicht was es war. Er musste etwas Wichtiges übersehen haben. Aber was?

„Glaub ja nicht das Du mich los bist!“, hallte eine verärgerte Stimme direkt in seinem Kopf.

Das war es gewesen. Der andere in ihm. Er hatte ihn völlig vergessen. Sofort hob Vigor das Messer an seinen Hals und ritzte sich selbst drei Zusätzliche Runen in seine Haut. Die Stimme schrie in seinem Kopf, „NAIIIIEN! Hör auf damit!“

Erschöpft ließ Vigor das Messer sinken.

„Was hast Du getan?!“, jammerte die Stimme verzweifelt.

„Alte Runen...“, keuchte Vigor, „die kennt kaum noch einer… Versiegelung… Du bist jetzt in mir Versiegelt.“

„Du… Du hast was?!“

Vigor rappelte sich wieder auf, „Dich in mir eingesperrt.“

„Du mieser, kleiner…“

Vigors Beine wurden gepackt und er knallte mit dem Gesicht voran auf einen der toten Körper, über die er hinwegsteigen musste, um nach draußen zu gelangen.

Er rappelte sich wieder auf, um nachzusehen was ihn von den Beinen geholt hatte.

Jack umklammerte sein linkes Bein fest mit einer seiner Hände und grinste ihn aus seinem zur Fratze zerschnittenen Gesicht finster an.

„Du hast alles verdorben“, fauchte Jack ihn an.

Mit Wucht trat Vigor ihm ins Gesicht. Ein lautes Krachen. Er hatte Jack die Nase gebrochen, aber das schien seinen ehemaligen Sandkastenfreund nicht weiter zu kümmern.

Er umklammerte weiterhin eisern Vigors Fuß, auch wenn Vigor mit dem freien nach ihm trat.

„Warum?“, fuhr Vigor ihn wütend an, „Warum ich?!“

„Du warst von Anfang an vorgesehen! Dein Wille war schon immer der Stärkste. Du warst der perfekte Kandidat für eine Lebendritual. Du solltest sein Gefäß werden und uns leiten! Unserem Meister dienen! Es ist eine Ehre auserwählt zu sein!“, Speichel lief aus Jacks Mund und vermischte sich mit seinem Blut.

„Was redest Du da für einen kranken Müll?!“, Vigor trat noch mal zu.

Jack spuckte gleichgültig einen Zahn aus, „unser Meister sollte unter den sterblichen Wandeln und Nachkommen zeugen!“

„Nachkommen!? Da habt ihr den Falschen ausgesucht Arschloch! Ich bin schwul Du Oberpflaume! Hast Du das jetzt endlich mal gerafft?!“

„Das unheilige Treiben hätten wir Dir schon ausgetrieben, Du Bastard!“

Wenn Vigor nicht vorher schon die Schnauze voll gehabt hätte, dann spätestens jetzt. Noch einmal trat er zu, dabei brach er Jacks Kiefer. Vigor konnte sich aus seinem Griff befreien und rutschte sofort ein paar Meter auf Abstand.

Die Übelkeit kam so schnell zurück, dass Vigor nur noch den Kopf zur Seite drehen konnte, bevor er sich lauthals erbrach.

Vigor versuchte aufzustehen, schaffte es aber nicht mal sich in eine vernünftige Position zu bringen, um überhaupt aufstehen zu können.

„Scheiße… was ist denn jetzt los?“, vor seinen Augen fing alles an zu verswimmen als hätte er einen über den Durst getrunken.

„Jetzt bin ich dran!“, lachte die Stimme in seinem Kopf, „Du kannst schlafen gehen!“

Vigor wollte etwas erwidern, bekam ein gestöhntes „Fuck“ heraus und verlor das Bewusstsein.

„Meine Güte. Das hat mich einiges an Kraft gekostet den Schreihals endlich mal auszuschalten.“

Jack hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und kam wie ein Besessener auf Vigor zu gerannt. Er packte seinen ehemaligen Freund bei den Schultern drehte ihn um und kassierte direkt eine Kopfnuss.

„Du bist also das Arschloch was dafür verantwortlich ist, dass dieser kleine Pisser mich in sich eingesperrt hat, ja?!“, er packte Jack und knallte ihn mit Wucht auf den Boden. „Wegen Deinen beschissenen Runen konnte er etwas verändern und den Spieß umdrehen Du Vollpfosten!“

„Meister!“, keuchte Jack freudig als er erkannte das nicht Vigor mit ihm redete.

„Halt die Luft an Sterblicher“, die vom Yith gesteuerten Hände legten sich um Jacks Hals, „Dich töte ich eigenhändig.“

Eine schnelle Handbewegung, ein krachendes Knacken und schon sah Jack nicht mehr nach vorne zu ihm, sondern mit leeren Blick 180° nach hinten.

Achtlos ließ der Yith den toten Körper fallen.

„Na das kann ja lustig werden…“, er stapfte durch die Leichen zum Ausgang, „Vigor also. Ich bin Jayce. Das könnte der Anfang einer wunderbaren Freundschaft sein.“



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