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Scheiß drauf

von

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Prolog

Bevor diese Story ins Laufen kommt, möchte ich vorab etwas erklären, damit keine Verwunderung entsteht.
 

Die Geschichte hier hieß bis vor wenigen Monaten noch „Am Ende war es egal" und wird jetzt neu aufgelegt. Nicht alles, aber einiges wird neu sein und damit es fair bleibt, habe ich hierzu einen ganz neuen Text angefangen.
 

Auch der Klappentext wurde geändert, einige Namen und es werden wohl zusätzlich drei ganz neue Kapitel dazukommen.
 

In Spanien spielt sie ebenfalls nicht mehr, sondern in Prag, wobei vorher auch nicht ganz klar war, wo sie sich überhaupt abgespielt hat. Schande und Asche über mein Haupt.
 

Anfangs gefiel mir die Story aber mit der Zeit habe ich gemerkt, dass einiges zu kurz kam oder zu schnell ging. Ich denke, mein Entschluss sie ganz neu anzufangen war gut, auch, wenn einiges an Inhalt gleich bleibt und viel neu dazukommt.
 

Freuen würde ich mich jedenfalls über jene Leser, die die alte Fassung noch kennen, die neue gerne verfolgen und noch mehr freue ich mich, wenn neue Leser dazukommen sollten.
 


 


 

Grelles Licht, lautstarke Musik, gekühltes Bier und ich mitten drinnen.
 

Wie jeden Freitag, wenn ich mit meinen Freunden feiern ging und heute gab es definitiv etwas zu feiern.
 

Mein bester Freund hatte endlich seine Ausbildung hinter sich und nun standen wir im besten Club der Stadt und ließen es krachen.
 

Gechillt standen wir zu viert am Tresen, schauten uns um und ich musste zugeben, die Mädels hier waren mehr als nur heiß.
 

Einigen wohl zu heiß, sie liefen ziemlich leicht bekleidet an uns vorbei und sofort fing einer meiner Freunde Feuer, folgte einer Blondine und ließ uns einfach stehen.
 

Toller Freund, aber immerhin war Kai da anders.
 

Ihm ging es ums feiern, darum mit seinen Freunden Spaß zu haben und Mädchen gehörten nicht wirklich zu dem, was ihn interessierte.
 

Kurzum, er war schwul und sah lieber einem "ypen nach, besonders jenen, die enge Hosen trugen.
 

Mit dem Argument, er würde gleich erahnen können, was ihn im Bett erwartete.
 

„Alter, ich hab Bock es rocken zu lassen." Tobias stellte sein Bier auf den Tresen, schritt auf die Tanzfläche und tanzte ernsthaft zu schnellem Techno-Beat.
 

„Und jetzt, tanzen wir auch?"
 

„Ne lass mal stecken", winkte Kai ab, drehte sich aber dennoch so um, dass er Tobias gut sehen konnte. „Heiß ist er ja schon, aber ne verklemmte Hete."
 

Fast hätte ich mich an meinem Bier verschluckt, klopfte mir einmal gegen die Brust und sah meinen besten Freund an. „Woher weißt du das nun wieder?"
 

Kai grinste mich wissend an, beugte sich zu mir rüber und das so dicht, dass seine Lippen beinahe mein Ohr berührten. „Weil ich ihn angefasst habe und er mich sofort abgewiesen hat."
 

„Aha ..." Mehr fiel mir dazu nicht ein und um ehrlich zu sein, war es mir auch irgendwie egal.
 

„Eifersüchtig?", hauchte er mir ins Ohr, verursachte damit eine Gänsehaut auf meinem Körper und schwer musste ich schlucken.
 

War ich eifersüchtig?
 

Nicht wirklich, aber es interessierte mich schlicht auch nicht, wen Kai aus Spaß alles anfasste und wen nicht.
 

Mich hatte er immerhin auch schon vor Jahren und wenn ich mich zurückerinnerte, war das nur so ein jugendlicher Leichtsinn.
 

Einfach probieren oder kurz: Schwanzvergleich.
 

Gut, seiner war länger, aber darum ging es damals nicht.
 

Wir waren damals 16 und 19 Jahre alt und Kai wollte mir helfen, was meine sexuelle Neigung sein könnte.
 

Sicher war ich mir damals nämlich nicht und hatte mich nach einem ziemlichen Reinfall mit einem Mädchen gefragt, was bei mir nicht stimmte.
 

Scheinbar war ich damals nicht so weit mit einem Mädchen und hatte es deswegen total vergeigt.
 

Kai hatte mich damals ausgelacht, der Arsch, dann aber zur Seite genommen und mir zugeredet.
 

Am Ende hatten wir zu viel Bier getrunken, er mir in die Hose gegriffen und nach anfänglichem Zögern ich in seine.
 

War nicht schlecht, nur ich etwas unbeholfen, da ich nicht wusste, was ihm gefiel.
 

Ich war eben noch jung, dazu verdammt schüchtern und noch heute bekam ich keinen Ton raus, wenn mir jemand gefiel.
 

Kai war da anders, sprach direkt jemanden an und meist hatte er damit sogar Erfolg und konnte einen Treffer landen.
 

Treffer versenkt und am nächsten Tag wurde dann damit geprahlt.
 

Manchmal echt lästig, aber so war er nun mal und ich kannte ihn auch schon zu lange, um ihm irgendwie böse zu sein.
 

Mit ihm hatte ich eben auch die schönste Erfahrung gemacht, hatte mich komplett fallengelassen und konnte es genießen.
 

Er war nicht mal aufdringlich, sehr sanft sogar und hatte immer wieder darauf geachtet, dass es mir nicht doch missfiel.
 

Hatte es aber nicht und ich musste mir selber eingestehen, dass der Höhepunkt deutlich heftiger als mit Jule war!
 

Jule war schon klasse, aber eben auch erst 16 Jahre alt und in Dingen Sex etwas zurückhaltend.
 

Außer Fummeln war ja nicht viel und kaum hatte sie mich angefasst, war es auch schon wieder vorbei und sie frustriert.
 

Tja nannte man einen Schnellschuss und danach war ich so fertig, dass ich sie komplett vergaß.
 

Im Nachhinein tat sie mir leid, allein schon, weil sie geweint hatte, mich angeschrien und am Ende fing ich mir sogar eine ein.
 

Was genau sie alles gesagt hatte, wusste ich nicht mehr und in der Schule hatte sie mich links liegen lassen und sich irgendwann so nen Spaßt aus der Elften geangelt.
 

Was solls, so war das, mein Leben und dann kam ja auch Kai, der mir gezeigt hatte, dass Jungs einfach die besseren waren.
 

In Hinsicht auf Sex und dem, was noch alles dazugehörte.
 

Erst lecken, dann blasen und dann ...
 

„Erde an Mates. Hallo?" Eine Hand vor meinen Augen riss mich aus der Erinnerung, wedelte direkt vor meiner Nase und angewidert verzog ich mein Gesicht. „Das riecht ja wie in nem Kuhstall."
 

Chris grinste nur, nahm seine Hand weg und lehnte sich lässig an die Theke an. „Du hast nur vergessen, wie mega ne feuchte Möse riecht", rechtfertigte er sich schmollend.
 

„Borrr Alter mir wird schlecht." Kai steckte sich provozierend den Finger in den Hals, würgte kurz und nahm ihn letztendlich wieder heraus. „Nen Schwanz ist mir echt lieber, am besten lang und dick."
 

„Kai, das will keiner hören", mischte sich Tobias ein, der wohl ne Pause vom Tanzen brauchte und in einem Zug sein Glas leerte, wegstellte und sich ein Neues bestellte.
 

Immer das Gleiche, sobald Sex im Gespräch war, war Kai dabei und provozierte auf Teufel komm raus.
 

Klar, er stand zu seiner Sexualität aber seine Vorlieben konnte er echt für sich behalten.
 

„Ich geh mal raus eine rauchen", entschuldigte ich mich rasch, wartete gar nicht erst auf eine Antwort, sondern verließ hastig den Club und schritt nach draußen.

Skeptisch

Die frische Luft tat mehr als gut, ebenso die Zigarette die ich mir gleich nach Verlassen des Clubs angezündet hatte und schweigend an der Hauswand inhalierte.
 

Immer war es das Gleiche.
 

Kai provozierte, Chris sprang darauf an und Tobias war der, der am Ende das freundschaftliche Mobbing beenden musste.
 

Und ich hielt mich raus, hatte ohnehin nicht so wirklich Ahnung und machte auch nie wirklich richtig mit.
 

Hing zu sehr mit dem Kopf in den Wolken und sah vieles durch eine rosarote Brille.
 

Mit neunzehn Jahren normal und ich war auch nicht der Typ von einem Kerl, der ein Abenteuer nach dem anderen hatte und damit angab.
 

Eher war ich der romantische Junge von nebenan, der die große Liebe finden wollte und am besten irgendwann heiratete.
 

Wunschdenken.
 

Bisher kam sie nicht und Mister Right hatte sich mir noch nicht vorgestellt.
 

Schade, dabei sehnte ich mich schon nach jemandem, der mich so liebte, wie ich war, mir Sicherheit und Liebe gab und noch so vieles mehr.
 

Mit Kai war damals echt schön, aber er war mein bester Freund und ich wollte auf gar keinen Fall unsere Freundschaft zerstören, indem ich mich in ihn verliebte oder er sich in mich.
 

Er sah schon gut aus, aber seine Art war manchmal echt anstrengend und ich brauchte hin und wieder einige Tage Abstand.
 

Da war kein Platz für Gefühle und Bauch kribbeln verspürte ich keins.
 

Hatte ich nie und ebenso war dieser schnelle Herzschlag ausgeblieben, diese süße Nervosität und auch seine Küsse schmeckten nicht so, dass ich mehr davon wollte.
 

Sicher er war heiß, hatte nen geilen Body aber das war nicht alles, was eine Person mitbringen musste, um mein Herz zu erobern.
 

Humor sollte er haben, schöne Augen und ein süßes Lächeln.
 

Kai hatte zwar diese Eigenschaften alle, aber ich kannte ihn einfach schon zu lange, zu gut und ich wusste selber auch, dass ich in seinen Augen nur sein bester Freund war.
 

Wir hatten immerhin darüber schon geredet, es ausprobiert und festgestellt, dass es nicht funktionierte.
 

Kurz um, ich war ihm zu schüchtern, zu wichtig und ich gab ihm nicht das, was er brauchte, oft brauchte und das war nun mal ganz weit oben Sex.
 

Ich war eben nicht so, wollte mein erstes Mal mit jemandem, den ich genauso wie er mich liebte und eine schnelle Nummer gehörte dazu nicht.
 

Sex und Liebe konnte man zwar trennen, für mich aber gehörte es zusammen.
 

Fummeln war etwas ganz anderes, ebenso sich gegenseitig mit Lippen und Zunge zu verwöhnen, heiß zu machen oder einfach nur kuscheln und gemeinsam duschen.
 

Der letzte Schritt aber gehörte jener Person, die irgendwo da draußen auf mich wartete und nur noch von mir gefunden werden musste.
 

Gesucht hatte ich oft, mich sogar auf diversen Portalen angemeldet und doch war niemand dabei, der mich ernsthaft kennenlernen wollte.
 

Entweder wollte man nur Ficken oder man kam mit dem Argument, ich wäre zu unschuldig für schnelle Sachen.
 

Kam aber von den Wenigsten, genau genommen von nur zwei Typen und die waren deutlich älter als neunzehn Jahre.
 

Hundeblick zog scheinbar an, dazu meine dunkelbraunen Augen, mein Lächeln und diese wilden, dunklen Locken, die ich hin und wieder hatte, wenn meine Haare feucht wurden.
 

Frustrierend aber ich konnte mich glücklich schätzen Freunde, Kai zu haben und ebenso Tobi und Chris, die zum Glück nicht alles so ernst nahmen.
 

Seufzend schnippte ich den Stummel meiner fertig gerauchten Zigarette weg, wollte zurück in den Club, endlich feiern und einfach nicht weiter nachdenken.
 

Wie mir schien, lief drinnen derzeit ohnehin meine Musik, ich legte einen Zahn zu und doch war ich kein Arsch, wollte kurz meinen Freunden andeuten, dass ich zurück war und wie vermutet standen sie noch immer am Tresen.
 

Kai zog mich sofort zu und an sich, drückte mir einen Kuss auf die Wange, ehe er mir ein Glas reichte.
 

Bier und genau das brauchte ich neben dem Tanzen jetzt dringend, kippte den Inhalt auf Ex runter, bewegte mich bereits tanzend auf die Tanzfläche zu und schaltete ganz ab.
 

White Frost von Wynardtage war dafür perfekt, lud trotz der harten Beats zum Träumen ein.
 

Meine Augen schlossen sich, mein Körper bewegte sich nur langsam und doch riss mich mein vibrierendes Handy aus meinem Trance-artigen Zustand heraus.
 

Seltsam, ich hatte es doch auf Stumm geschaltet, damit mich nichts ablenkte und doch packte mich die Neugierig, ließ zu, dass ich es aus der Hosentasche zog und nachsah.
 

Eine Nachricht, dazu von jemandem, der mich scheinbar auf einer dieser Portale angeschrieben hatte und vom Bild her ganz nett aussah.
 

Auf den ersten Blick jedenfalls.
 

Braune Haare, dazu wild und genau wie ich, hatte er braune Augen.
 

Sein Lächeln sprach mich ebenfalls an, nur sein Name war komisch.
 

Zwar scheinbar ein richtiger, aber Domi?
 

Irgendwie ja witzig, dafür konnte dieser süße Kerl aber nichts, sondern eher seine Eltern, die ihm den Namen vor 25 Jahren gegeben hatten.
 

Er war damit älter, sein Gesamtbild sprach mich jedoch an und ich öffnete daher seine Nachricht und las diese inmitten der Menschen, die um mich herum noch immer tanzten.
 

Du hast voll die Rehaugen. Find das echt süß.
 

Er fand meine Augen toll und es schmeichelte mir irgendwie.
 

Kein blöder Spruch, kein „Bock auf ficken?“
 

Einfach jemand, der wie ich normal schien und jemanden kennenlernen wollte.
 

„Was machst’n da?“ Kai stand plötzlich hinter mir, nahm mir mein Handy aus der Hand und gab es mir kaum später wieder. „Domi, so, so. Nett, aber nicht so mein Typ.“
 

„Er scheint ganz nett zu sein und er sucht auch offensichtlich nicht die schnelle Nummer“, gab ich motzig von mir und murrte kurz, da Kai mich zu schnell und zu ruppig an sich zog. „Anfangs sind die alle nett und wollen sich interessiert geben. Der bestimmt auch, also pass da bitte auf.“
 

Innerlich rollte ich mit den Augen, aber vielleicht hatte Kai auch recht und er war nicht viel anders. „Es war nur eine Nachricht, ich hab nicht mal geantwortet.“
 

„Deine Entscheidung, aber wehe, der bricht dir das Herz, dann brech ich ihm die Knochen!“
 

„Jetzt beruhig dich mal, es war nur eine Nachricht und nichts weiter“, erwiderte ich meinem besten Freund, schüttelte über seinen Blick, der mehr als angefressen war, den Kopf und pickte ihn frech in die Seite.
 

Sofort zuckte er weg. „Lass das.“
 

Er war bockig, zog dabei seine Schnute und brachte mich damit immer zum Lachen.
 

Auch jetzt und ich kam nicht umhin, gepackt und festgehalten zu werden. „Ich mach mir nur Sorgen, versteh das doch bitte“, murmelte er, drückte mich noch dichter an seinen Oberkörper und strich mir über den Rücken. „Du bist mein bester Freund und keiner tut dir weh und wenn doch …“
 

„… Brichst du ihm alle Knochen!“, beendete ich seinen Satz und seufzte leise auf.
 

Seine Nähe tat gut, seine Sorgen aber fand ich unnötig.
 

Alt genug war ich und ich wollte mich ja auch nicht gleich mit diesem Domi treffen, erstmal nur schreiben und dann vielleicht kennenlernen.
 

Also alles gechillt und wenn ich Bedenken haben sollte, könnte ich Kai immer noch um Rat oder seine Hilfe bitten.
 

„Ich schreib ihm morgen mal zurück, jetzt ist es ohnehin schon zu spät und vermutlich schläft er eh schon.“
 

„Schön, aber halt mich auf dem Laufenden, ja?“, bat er mich, blickte mich dabei mit seinen blauen Augen an und ich konnte nicht anders, als zu nicken. „Vielleicht ist er ja auch ganz okay, aber das muss man erst noch herausfinden und ich helfe dir auch dabei.“
 

Kai wollte mir helfen nen Typen abzuchecken?
 

Das hätte ich mir auch denken können, er war immerhin seit meiner Kindheit mein bester Freund, war immer da und wir hatten schon so manchen Mist durch.
 

„Treffen wir uns morgen Abend bei mir?“
 

„Logisch und dann fühlen wir mal diesem Domi etwas genauer auf den Zahn.“
 

Lachend lagen wir uns in den Armen, Kai wuschelte mir unterstreichend durch die Haare und zog mich schließlich zu Chris und Tobias zurück an die Theke.

Beste Freunde

Auf Kai war Verlass, pünktlich stand er am nächsten Abend vor der Tür, begrüßte meine Mutter und dann erst mich.
 

Anstand hatte er und meine Mum war immer der Meinung, ich müsste mir da noch eine Scheibe abschneiden.
 

Wenn sie wüsste, sie würde anders reden und mich vermutlich sogar noch in Schutz nehmen, verteidigen wie eine Löwin ihr Junges.
 

"Können wir ne Flasche Wein haben, Mum?"
 

"Wein? Was habt ihr denn vor, euch betrinken?", scherzte sie, lachte und doch verschwand sie in der Küche und man hörte das Klirren von Glas, dann das Zuschlagen einer Tür. "Wir haben nur noch Rotwein."
 

"Rotwein ist okay, nur keine Umstände", erwiderte Kai meiner Mutter, nahm ihr die Flasche bereits ab und mir übergab sie zusätzlich zwei Gläser. "Habt ihr irgendwas vor? Ihr tut so geheimnisvoll?"
 

Noch bevor ich richtig reagieren konnte, erzählte Kai meiner Mutter brühwarm, dass ich jemanden über eine Dating-App kennengelernt hatte.
 

Peinlich berührt stand ich da und blickte beschämt zu Boden.
 

"Eine Dating-App? Ist das nicht gefährlich?", wollte sie wissen, sah erst mich dabei an und dann schließlich Kai, der sie scheinbar beruhigen konnte.
 

"Deswegen bin ich hier. Jerome ist einfach noch jung und manchmal auch naiv. Klar geben sich viele da als nett aus und dabei sind sie die schlimmsten Verbrechen und haben nur eins im Sinn."
 

"Da hast du es wieder." Meine Mutter sah mich besorgt an, dann aber seufzte sie. "Warum nimmst du nicht Kai? Ihr zwei seid so süß zusammen und ihr kennt euch seit klein auf."
 

Nicht schon wieder, sie wusste ganz genau, dass das nicht klappte und nur im Stress enden würde.
 

Oft genug hatte ich ihr das schon gesagt, aber immer wieder rollte sie das Thema auf und konnte es scheinbar nicht lassen.
 

"Mum bitte. Wir hatten das zig mal und so schlimm ist Domi gar nicht. Er klingt nett und er hat mir auch kein unsittliches Angebot gemacht."
 

"Domi? Dominik?" Meine Mutter sah mich an, als käme ich vom Mond, dann aber lacht sie lauthals und Kai dieser dumme Arsch stimmt auch noch mit ein.
 

"Sehr witzig." Mürrisch dreinblickend mogelte ich mich an den beiden vorbei, raus aus der Küche und hoch in mein Zimmer.
 

Was war so schlimm an dem Namen, er konnte wohl kaum etwas dafür und hässlich war er schonmal gar nicht.
 

Eher ansprechend und heute Morgen erst hatte ich auf seine Nachricht geantwortet, mich bei ihm bedankt und ihn nach seinen Hobbys gefragt.
 

Geantwortet hatte er nicht, sie aber gelesen und vielleicht war meine Antwort auch einfach plump und er hatte bereits das Interesse verloren.
 

Ein Klopfen riss mich aus den Gedanken. "Sei nicht mehr böse, ja?"
 

Kai steckte den Kopf durch die Tür, betrat schließlich mein Zimmer und steuerte direkt auf mich zu und setzte sich neben mich. "Wein?"
 

"Unbedingt", erwiderte ich, hielt ihm mein Glas hin und nahm kaum, dass es voll war einen Schluck und öffnete diese Dating-App auf meinem Laptop.
 

Neugierig blickte Kai auf den Bildschirm, nippte dabei an seinem Glas und zog die Stirn kraus."Du fragst ihn nach seinen Hobbys? Man wie langweilig bist du denn?"
 

Ziemlich langweilig wohl.
 

Er war nicht mal online und das stimmte mich irgendwie traurig, veranlasste mich dazu, mich an Kai anzulehnen und bockig die Wangen aufzublasen.
 

"Hör auf damit", beschwerte er sich, pikste mit dem Zeigefinger gegen meine Wange und das so lange, bis ich mich entfernte. "Bin ich echt so langweilig?"
 

Kai ließ ein Seufzen verlauten, stellte sein Glas weg und zog mich wieder zu sich, umarmte mich von hinten und legte seinen Kopf auf meine Schulter. "Nicht du bist langweilig, aber die Frage ist es. So wird er nicht antworten."
 

Ich verstand, aber was sollte ich jetzt machen?
 

Noch eine Nachricht schreiben, ihn damit womöglich ganz vergraulen oder doch abwarten?
 

Unsicher kuschelte ich mich näher an meinen besten Freund heran, nahm einen Schluck Wein, der wirklich gut war und soweit ich wusste, auch nicht ganz billig.
 

"Warte erstmal ab, vielleicht antwortet er doch und wenn er das tut, dann lass mich mit ihm schreiben", bot Kai mir an, schob den Laptop erstmal zur Seite und doch so, dass wir ihn beide gut erreichen konnten.
 

Lange passierte gar nichts, kein Pling, kein Aufpoppen einer Nachricht.
 

Kai bemerkte meine Enttäuschung natürlich sofort, strich mir daher sanft über den Rücken und hielt mich einfach fest.
 

Es tat gut, war aber nicht dasselbe wie mit jemandem, den man liebte und der einen selber liebte.
 

Fühlte sich eher an, als würde man mit seinem Bruder kuscheln und auch, wenn es mich etwas beruhigte, nicht gänzlich an mir zweifeln ließ, so fühlte es sich falsch an.
 

Auch das schien er zu spüren, seufzte leise, ließ mich los und krabbelte schließlich neben mir auf das Bett. "Du kennst den nicht mal und dennoch machst du dir schon Sorgen. Das ist echt seltsam."
 

"Ich mach mir keine Sorgen, ich zweifle nur an mir und meinem Hundeblick", erwiderte ich sarkastisch, leerte mein Glas und stellte es neben mir auf dem Nachtkästchen ab.
 

Kai sagte daraufhin nichts, er schmunzelte lediglich und sah sich suchend um.
 

Verwirrt kratzte ich mir am Kopf. "Was suchst du?"
 

"Dein Handy", antwortete er knapp, fand es schließlich auf dem Schreibtisch, stand auf und holte es. "Ich will nen Foto von dir machen und es ihm schicken."
 

Was denn für ein Foto, ich hatte doch genug von mir?
 

Noch immer ratlos setzte ich mich auf und blickte Kai abschätzend an.
 

"Und was genau soll das jetzt bringen?"
 

"Zieh mal dein Shirt aus und leg dich auf den Bauch", wies er mich lediglich an und grinste dabei breit. "Und wenn es geht noch heute."
 

"Kai was …"
 

"Mach jetzt oder soll ich dir helfen?", forderte er mich etwas herrischer auf, trat bereits einen Schritt auf mich zu und griff nach dem Saum meines Shirts.
 

Genervt zog ich es schließlich selber aus, warf es neben mir auf den Boden und legte mich bäuchlings auf mein Bett. "Und jetzt?"
 

Neugierig war ich ja schon, aber ging das nicht zu weit, was Kai da tat?
 

"Guck nicht wie ein scheues Reh, sondern lach einfach mal."
 

Auf Kommando lachen war nun wirklich etwas, was ich nicht konnte, mich aber bemühte und eher wie Gollum auf Kokain aussah.
 

"Als Model taugst du absolut gar nichts. Du bist zu verkrampft und deine Haltung ist weder entspannt noch irgendwie anziehend", beschwerte sich Kai und schüttelte unterstreichend mit dem Kopf. "Denk an etwas Lustiges, ansonsten lächeln. Du wirkst stocksteif."
 

Mach es halt besser, dachte ich mir, grummelte innerlich und doch versuchte ich seinen Anweisungen zu folgen, zu lächeln und ich hatte keine Ahnung, wie viele Bilder er von mir gemacht hatte, ehe er zufrieden war.
 

Sehen wollte ich sie alle, krabbelte vom Bett herunter, stellte mich zu ihm und besah mir kritisch die Bilder.
 

Einige waren schon ziemlich seltsam, auf anderen sah ich aus wie betrunken und auf einem hatte ich diesen Schlafzimmerblick drauf, der alles sagte. "Das Letzte nehmen wir aber nicht."
 

Kai sah sich genau dieses länger an, dann aber schüttelte er den Kopf und löschte es. "Das würde ihm zwar vermutlich gefallen, aber ich will dich da nicht in Teufels Küche bringen."
 

Sanft wuschelt er mir dabei durch die Haare, dann lächelte er. "Das hier passt perfekt."
 

Ein Bild, auf dem ich lächelte, entspannt und ausgeglichen wirkte.
 

"Und jetzt?", wollte ich wissen, war etwas unsicher und doch winkte Kai ab, setzte sich zurück auf mein Bett und griff sich den Laptop.
 

"Lass mich mal machen", erwiderte er knapp, lud das Bild vorerst auf den Laptop und erst dann schickte er es an Dominik und wartete gespannt ab.
 

Vorerst schenkte ich mir Wein nach, setzte mich hinter Kai und sah gebannt auf den Monitor.
 

"Hast du was dazu geschrieben oder nur das Bild geschickt?"
 

Kai grinste frech. "Hab hingeschrieben, dass du nen Shooting hattest. Mal sehen, was er davon hält."
 

"Ein Shooting?" Verwirrt blinzelte ich, antworten konnte ich aber nicht, da es Pling machte und er tatsächlich auf diese Nachricht ansprang.
 

Man sah deutlich im Chatfenster, dass er schrieb, lange schrieb und das machte mich nur noch nervöser.
 

"Bleib mal locker."
 

Das sagte sich so leicht, besonders dann, wenn man die Coolness mit dem Löffel gefressen hatte und nicht wie ich, eher die Schüchternheit und Ruhe.
 

Wieder ein Pling, dann ein Raunen seitens Kai und die Meldung, dass Dominik tatsächlich geantwortet hatte.

Ein Model?

Noch immer starrte ich auf die Nachricht, die aufgepoppt aber noch ungelesen von mir war.

Irgendwie traute ich mich nicht sie zu öffnen, sah rüber zu Kai, der mir den Laptop ganz abnahm, auf seinen Schoss stellte und das Regiment selbst übernahm.

Es war zwar nur eine Nachricht aber ein großer Schritt und ich war unsicher, ob ich wissen wollte, was Dominik auf mein Bild schrieb, ob es ihn überhaupt ansprach oder ob er nicht die Fliege machte und mich am Ende blockierte.

"Bleib locker, Mates." Kai stupste mich an, drehte den Monitor und das so, dass ich die Antwort lesen konnte.

Wow O_O Ich bin sprachlos.

Du hast Talent und solltest öfter Fotos machen.

Sieht echt sweet aus ;)
 

"Na siehst du, ihm scheint es zu gefallen und ich seh erstmal nichts Schlimmes, an dieser Nachricht." Kai schien jedoch schon zu überlegen, tippte sich gegen die Lippen und sah nachdenklich aus. "Danke alleine reicht da echt nicht."

Ach ne, was er nicht sagte.

Danke und Tschüss und damit wäre die Sache erledigt.

"Schreib ihm halt danke und noch irgendwas", wandte ich mich an Kai, der mich jedoch nicht ansah, sondern mehr den Laptop. "Hmmm ..."

Dann schrieb er, schrieb sogar lange, löschte aber einiges wieder und kratzte sich immer wieder am Kopf. "Ich hab sowas echt noch nie gemacht", stöhnte er schließlich auf und da konnten wir uns echt die Hand reichen.

Danke, hat auch echt Spaß gemacht und der Fotograf war echt nett und geduldig mit mir xDD

Sah anfangs nämlich eher aus wie ein Frettchen auf Droge -.-

"Das schickst du so aber nicht ab", schmollte ich, blies die Wangen auf und doch schien er es getan zu haben, denn die nächste Nachricht kam prompt und zudem ziemlich schnell.
 

Frettchen sind aber doch süß *-*

Mag die echt und die sind auch total niedlich.

Aber hab keins, nicht mal nen Hund oder ne Katze.

Dafür teils nervige Mitbewohner x.X

Mitbewohner?

Er lebte also in einer WG?

Demnach wohl Student oder sowas. Schlimm fand ich das jetzt nicht, immerhin saß ich daheim und machte derzeit gar nichts.

Hab nur nen Kater und der ist recht anhänglich und nervt hin und wieder auch mal ^^

Ansonsten aber wohn ich noch daheim bei meinen Eltern und bin grade mit der Schule fertig.

Weiß also noch nicht, wohin die Reise gehen soll -.-
 

"Das schreckt ihn doch ab, wenn er das liest." Aber Kai schien zu wissen, was er tat und ließ mich einfach linksliegen.

Mitlesen durfte ich aber dennoch und ich war erstaunt, wie gut das plötzlich lief, der Chat scheinbar nicht abriss, sondern das Interesse noch mehr weckte.

Mach dir mal keinen Kopf, du bist 19 und damit steht dir noch alles offen ;)

Mal drüber nachgedacht zu modeln? Das Gesicht dazu hast du nämlich.

Dein Bambi-Blick auf einem Cover wäre echt der Hit ;)

"Jetzt haben wir ihn. Er ist interessiert und jetzt will ich wissen, inwiefern das Interesse ist." Kai war ganz in seinem Element, tippte sich fast schon die Finger wund, griff hin und wieder zu seinem Glas und irgendwann zur Zigarette, die er lässig im Mund behielt und mehr schrieb als rauchte.

Den Aschenbecher hielt ich, rauchte selber meine Zigarette und konnte noch immer nicht glauben, was hier gerade passierte.

Huh? Bambi-Blick?

Der sollte eigentlich sinnlich sein, aber ich sag ja, ich hab dafür kein Talent -.-

Aber warte mal…

Von was für einem Cover reden wir? Playboy?

Jetzt war selbst ich neugierig was Dominik darauf antworten würde und wie er tickte.

Es dauerte dieses Mal länger mit der Antwort und das war für Kai und mich ein Zeichen, dass er scheinbar überlegte, was er darauf antworten sollte.

Scheinbar doch nicht so nett wie anfangs gedacht.

Dann aber ploppte seine Nachricht auf und ich war sprachlos, starrte auf den Monitor und besah mir das Bild von ihm. Bäuchlings liegend, dazu mit nackten, durchtrainiertem Oberkörper und einem super, sexy Lächeln.
 

Sieht das wie Playboy aus?

Ist nen normales Bild in Badehose und doch gut in Szene gesetzt xDD

Playboy ist zudem ja eher für Typen, die auf Frauen stehen ;)

So ohne Shirt sah man deutlich, dass er ziemlich trainiert war aber nicht extrem und doch sah es meiner Meinung nach schon verdammt heiß aus.

Kai schien das genauso zu sehen, er grinste und tippte schon wieder eine seiner Nachrichten und schickte sie kaum später ab.

O_O Willst du, dass ich sterbe?

o_O Was? Nein, wieso?

Das Bild, dazu diese Hitze in meinem Zimmer -.- Heiß *Luft zufächle*

xDDD Es ist nur ein Bild

Schon aber es war verdammt heiß, dazu der Blick und dagegen konnte ich echt einpacken. Sogar vom Oberkörper her.

So gut war ich echt nicht gebaut, aber das war wohl normal, wenn man erst 19 Jahre alt war und nicht jeden Tag in die Muckibude sprang und trainierte.

"Hast du noch was geschrieben?" Neugierig sah ich mir den Verlauf an, doch Kai hatte noch nicht wieder darauf geantwortet.

Wenn du dich so gut mit Bildern auskennst, machst du irgendwas in der Richtung?

Klar, ich arbeite als Model xD

Ist auch kein Witz oder ne blöde Anmache, ist wirklich so ^^

Er war Model? Ernsthaft?

Okay, das Gesicht dafür hatte er, ebenso den Körper und das perfekte Alter und es würde erklären, warum er in einer WG wohnte.

Sicher alles Kollegen und sahen mindestens genauso gut wie er selber aus.

Model? Echt jetzt?

Mega, aber erklärt auch Mitbewohner xD

Oder studierst du?

Nein, ich studiere nicht.

Hab ich nie, da ich direkt nach der Schule damit anfing und das seit einigen Jahren mache :3

Daher hab ich nen Blick für Bambis und ich könnte mir sogar vorstellen, auch mal mit dir Bilder zu machen :)

Mit mir? Jetzt war ich echt von den Socken, doch Kai hatte da Bedenken und schüttelte sofort den Kopf. "Denk nicht mal dran. Du weißt nicht, was das hinterher für Bilder sind."

"Dann find es raus", murrte ich, steckte mir noch eine Zigarette an und stand vom Bett auf.

Wortlos setzte ich mich auf meinen Schreibtisch, sah zu Kai, der schon wieder am Tippen war und das erneut ziemlich lange.

Ich denk drüber nach, hab ja auch keine Ahnung, was das für Bilder sind und ich hab keine Lust auf böse Überraschungen.

Muss jetzt auch leider los, Kumpel ist da und wir wollen nochmal weg.
 

Danach klappte Kai den Laptop zu und sah mich an.

Sagen tat er nichts, er sah mich einfach nur an und mir kam das irgendwie komisch vor. "Was ist? Warum guckst du jetzt so streng?"

"Keine Ahnung, aber der Kerl gefällt mir nicht. Irgendwas sagt mir, dass der kein Model ist. Der ist eher nen Fake und sorry, aber ich werd mal mit nem alten Schulfreund reden, der kennt sich in der Branche etwas besser aus."

Ein alter Schulfreund? Etwa Stev?

Oh Gott, der Kerl war mir schon immer nen Dorn im Auge und seine Art war alles andere als umgänglich.

Arrogant, dazu Sonnyboy und egal wohin der kam, er zog die Blicke auf sich und kam überall gut an.

"Muss das sein?", wollte ich wissen, rollte unterstreichend mit den Augen und drückte Zigarette Nummer drei aus.

"Steven ist in Ordnung und durch seinen Vater hat er Möglichkeiten, die wir nicht haben. Lass uns einfach gucken, ob dieser Helmut echt oder Fake ist."

Deutlich hörbar seufzte ich auf und nickte schließlich. "Also gut, aber wehe, der macht mich wieder so blöd von der Seite an."

"Wird er nicht, weil ich mit ihm rede und das alleine", erwiderte Kai gelassen, leerte sein Glas und stellte es ab. "Mein Baby macht schließlich keiner blöd an, schon gar nicht Steven."

"Baby?" Jetzt setzte es aber aus und mehr als empört ging ich auf Kai zu, blieb vorerst vor ihm stehen, stieß ihn dann aber zurück auf die Matratze und noch ehe er sich wieder aufrichten konnte, saß ich auf seiner Hüfte und grinste ihn herausfordernd an. "Wer ist hier jetzt das Baby, hm?"

Ab zum Strand

Wie lange wir noch gerangelt hatten, wusste ich nicht, aber gewonnen hatte irgendwie auch keiner.

Trotzdem hatte es Spaß gemacht, den Abend aufgelockert und irgendwie kam Eins zum Anderen und Kai hatte bei mir übernachtet.

Er schlief aber noch, hatte die Decke bis zum Kinn hochgezogen und irgendwie schauten seine Beine raus, aber der Rest war verdeckt.

Warum brauchte man bei den Temperaturen eine Decke?

Darüber grübelnd stand ich auf, trottete nach unten in die Küche und ließ mir einen Kaffee ein.

"Guten Morgen." Mum war ebenfalls schon wach, schien vor guter Laune zu strahlen und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Habt ihr gestern noch lange gemacht?"

"Schon", erwiderte ich, setzte mich an den Küchentisch und nippte vorsichtig an dem schwarzen Muntermacher.

Meine Mutter setzte sich mit ihrem Kaffee zu mir und lächelte. "Wann ist Kai denn nach Hause? Ich hab gar keine Tür gehört."

"Er schläft noch, also oben in meinem Bett", erklärte ich gelassen, schnappte mir die Zeitung und schlug sie auf.

Nichts Neues, immer das Gleiche. Mord und Totschlag und irgendwelche Naturkatastrophen.

"Dann sollte ich wohl Frühstück für drei eindecken", schmunzelte meine Mutter, erhob sich von ihrem Platz und machte sich gleich an die Arbeit. "Kaffee trinkt er?"

"Schon, aber mit Milch und Zucker. Mach dir aber keine Umstände, er isst morgens eher selten."

Empört drehte meine Mutter sich um, sah mich tadelnd an und stellte drei Teller auf den Tisch. "Essen muss er aber. Frühstück ist wichtig und gibt Energie für den ganzen Tag."

Schon, aber zwingen konnte sie ihn nicht und da konnte sie mich noch so böse ansehen und sich als Professor der Ernährungswissenschaften aufspielen.

"Mum bitte. Kai ist kein kleines Kind mehr. Du übertreibst."

Sie seufzte hörbar aus, stellte mir einen Milchkaffee hin und setzte sich wieder. "Schön, dann eben nicht. Aber den Kaffee kannst du ihm ja dennoch hochbringen und ihn wecken."

Was denn noch alles, ihm vielleicht mit einem Kuss wecken oder besser gleich mit einem Blowjob?

Meine Mutter konnte es scheinbar echt nicht lassen und musste hier wieder die Verkupplerin spielen.

Sollte sie ruhig denken, was sie wollte, aber verkuppeln war überhaupt nicht mein Ding und schon gar nicht mit Kai.

Außerdem gab es da noch Dominik und ich hatte keine Ahnung, ob er auf meine letzte Nachricht überhaupt noch geantwortet hatte.

Vielleicht sollte ich nachsehen und das bevor Kai aus dem Bett fiel und wieder auf seine Art dazwischen funkte.

Schlimm genug, dass er Steven wegen Dominiks Job ausfragen wollte und das nur, weil der seine Beziehungen hatte, von denen ich aber nicht wusste, welche das sein sollten.
 

Er prahlte ja gerne mal rum und das machte ihn für mich auch ziemlich unsympathisch.

Oft sah ich ihn aber nicht, mehr Kai und die anderen beiden Jungs.

Kaum zu glauben, dass er mal bei ihm in der Klasse war und die sich verstanden.

Grundverschieden und doch verstanden die sich besser, als ich es je tun oder wollen würde.

Vielleicht änderte sich das noch, aber derzeit war ich wegen Steven echt zwiegespalten.

Ich sollte weniger darüber nachdenken, lieber in mein Zimmer und an meinen Laptop gehen und dann Kai wecken, der sich bestimmt noch tiefer in meiner Bettdecke vergraben hatte.

Leise schlich ich mich daher in mein Zimmer, stellte die zwei Tassen Kaffee auf meinem Schreibtisch ab und klappte meinen Laptop auf, der einen piependen Laut von sich gab und das nicht gerade leise.

Verfluchte Technik aber auch.

Zum Glück schmatzte Kai nur leise im Schlaf, rollte sich auf die andere Seite und zog mein Kissen dichter zu sich heran.

Blödmann, aber auch ein verdammt süßer, wenn man es sich genauer ansah.

Grinsend wandte ich den Blick wieder ab, gab mein Passwort ein und wartete, dass mein Laptop hochfuhr, damit ich weiter daran arbeiten konnte.

Nur gucken, mehr wollte ich gar nicht und vielleicht doch antworten?

Ich wusste es selbst nicht mehr, öffnete aber, nachdem Zugang zum Internet hatte, die Dating-App und sah nach.
 

Alles locker, war nur ein Vorschlag und wenn, dann würde ich das auch nicht alleine entscheiden ;)

Dominik hatte also doch darauf geantwortet und nun saß ich da und hatte keinen Plan, was ich darauf sagen, beziehungsweise schreiben sollte.
 

Ich bin locker x_Y

Nur noch nicht richtig wach -.-

Mit den Bildern überleg ich mir noch, weil so nach einmal schreiben sich treffen ist schon komisch.

"Was machst du da?"

Erschrocken drehte ich mich um, blickte Kai an, der sich verschlafen durch die Haare fuhr und herzhaft gähnte.

"Hab nur ne Nachricht gelesen und darauf geantwortet", erwiderte ich, klappte den Laptop zu und trank meinen Kaffee. "Für dich steht hier auch einer."

"Kaffee!" Kai schälte sich aus dem Bett und noch bevor er den Schreibtisch erreichte, hielt ich ihm seine Tasse bereits entgegen, welche er annahm und den ersten Schluck nahm.

Lässig lehnte sich Kai an die Tischplatte und sah mich an. "Hat er also noch geschrieben?"

"Ja, hat er", erwiderte ich knapp, zeigte ihm aber auch, was ich geantwortet hatte und erstaunt sah Kai den Bildschirm an.

Eine Weile sagte er gar nichts und ich fragte mich schon, ob die Antwort wieder zu brav war.

"Ein Treffen?", fragte Kai, las sich das Ganze nochmals durch und seufzte. "Aber nur an öffentlichen Plätzen und nur da, wo viele Menschen im Notfall eingreifen können."

Jetzt war ich es, der baff war, nicht ganz folgen konnte und schon gar nicht verstand ich, was Kai so plötzlich geritten hatte, einem Treffen doch noch zuzustimmen.

Hatte meine Mutter irgendwas in seinen Kaffee getan?

Kai wirkte so umgänglich, beinahe schon zahm.

"Mates?"

"Äh ja?"

Kai musste lachen, wuschelte mir durch die Haare und drückte mich dicht an seinen Körper heran. "Wo bist du mit deinen Gedanken?"

"Keine Ahnung, wo meine Gedanken sind", nuschelte ich leise, löste mich aus seinen Fängen und leerte meine Tasse. "Was machen wir heute, ist ja Sonntag?"

"Strand? Ich könnte Steven fragen, ob er Bock hat mitzukommen."

Schon wieder Steven aber gut, heute ging das mal klar und wenn er nervig werden würde könnte ich ihm immer noch ne Ladung Sand ins Gesicht pfeffern.

"Ruf ihn schon an, ehe ich es mir doch noch anders überlege." Unterstreichend zu meinen Worten boxte ich Kai freundschaftlich in die Seite und grinste ihn frech an.

"Dann pack mal die Badehose ein und ich fahre." Kai schob mich zur Seite, zog sich sein Shirt an und ebenso seine Schuhe. "Muss aber noch kurz heim und Tasche packen."

"Klar, kein Ding, dann frag ich Mum, ob sie uns was zusammenstellen kann", erwiderte ich, setzte meine Cap auf und folgte meinem Freund bereits nach unten. "Also bis gleich."

"Bis gleich." Die Hand hebend verließ Kai das Haus und meine Mum sah erst ihm nach und dann zu mir. "Habt ihr noch was vor?"

"Hmm", brummte ich vor mich hin, öffnete dabei den Kühlschrank und holte Wurst, Käse, Butter und Oliven aus diesem heraus.

Meine Mutter holte Brot, zwei Flaschen Wasser und noch etwas Obst. "Braucht ihr sonst noch was?"

"Ne Decke, Handtücher und Sonnencreme", antwortete ich, schmierte die ersten Brote und packte das Obst in eine extra Dose, damit diese nicht am Ende noch matschig wurden.

"Trifft sich gut ..." Mitten im Satz rauschte meine Mum aus der Küche, kam jedoch schnell wieder und hatte bereits einen Rucksack fertig gepackt.

Die Decke legte sie mir auf den Tresen, half mir mit den Broten und verstaute alles in einer Kühltasche. "Geht ihr alleine?"

Gott war sie neugierig, aber so waren Mütter scheinbar.

"Steven kommt vermutlich noch mit", erklärte ich und sah ihn das erstaunte Gesicht meiner Mutter.

"Ich dachte, du magst ihn nicht?"

"Tu ich auch nicht, aber vielleicht ändert sich das ja noch." Den Rucksack auf den Rücken schnallend, nahm ich die Decke unter den Arm, die Kühltasche in die Hand und machte mich auf den Weg zur Haustür.

"Macht aber nicht zu lange und crem dich ein."

"Ja doch." Motzig öffnete ich die Tür, seufzte kurz und schritt auf die Straße zu, wo Kai bereits mit dem Wagen wartete.

Vergiss es

Eine gute halbe Stunde fuhren wir zum Strand und wie zu erwarten, war dieser gut besucht und die unterschiedlichsten Menschen lagen auf ihren Handtüchern und ließen sich die Sonne ins Gesicht scheinen.
 

Hinter uns lagen einige Bars und Cafés und vor Kai und mir tauchte Steven mit einem fetten Grinsen auf den Lippen auf. "Cool, dass das endlich mal zu dritt klappt."
 

Endlich?
 

Was hieß hier denn bitte endlich?
 

War ja nicht so, dass es je dazu gekommen war, dass man mich überhaupt mal gefragt hatte etwas mit Kai und Steven gemeinsam zu machen.
 

"Cool, dass Mates endlich mal über seinen Schatten springt", erwiderte Kai, umarmte Steven kurz und sah zu mir, knuffte mich sogar an, da ich noch in Gedanken war.
 

"Hmmm ..." Mehr kam von mir vorerst nicht, immerhin wollte ich erstmal abwarten, mich entspannen, den Kopf frei kriegen und mich nicht mit Steven befassen.
 

Zu meinem Glück kam da auch erstmal nichts und ich hatte meine Ruhe, setzte meine Sonnenbrille auf und suchte nach der Sonnencreme in meinem Rucksack.
 

Lässig zog ich mir mein Shirt über den Kopf, nahm die Tube zur Hand und fing an mich einzucremen an jenen Stellen, wohin ich selber kam.
 

Mein Rücken musste wohl Kai übernehmen, der jedoch schon im Wasser war und nur Steven noch neben mir saß und irgendwas an seinem Handy machte.
 

"Ich kann dir den Rücken auch eincremen, musst nur was sagen." Ohne mich dabei anzusehen, tippte er seine Nachricht weiter und legte es dann aber doch weg. "Ich beiße auch nicht, versprochen."
 

"Wage es dir und ich beiß zurück", erwiderte ich trocken, reichte Steven die Tube und setzte mich so hin, dass er mir bequem den Rücken eincremen konnte.
 

Er lachte lediglich, setzte sich hinter mich und begann damit, mir die milchige Flüssigkeit aufzutragen, zu verteilen und ja, er machte das wirklich gut, cremte mir nur den Rücken ein und ließ mich ansonsten aber in Ruhe.
 

Ungefragt hatte er mich aber noch nie angefasst und vermutlich wusste er auch, dass Kai ihm dafür die Fresse polieren und sämtliche Knochen brechen würde.
 

"Wie kommt es, dass Kai mich fragt, ob ich mit zum Strand komme? Er hat mir nicht viel gesagt, nur dass er meine Hilfe bei irgendwas bräuchte", redete Steven dann aber doch, gab mir die Tube zurück und musterte mich von der Seite her, da ich mir bereits auf die Unterlippe biss und Kai eigentlich mit ihm reden wollte.
 

"Ich hab da jemanden kennengelernt, der ein paar seltsame Angaben gemacht hat", erwiderte ich schließlich doch.
 

"Komische Angaben?", wiederholte Steven und runzelte die Stirn.
 

"Er sagt, dass er Model ist."
 

"Wow und das glaubst du ihm?"
 

"Nein, weil ich ihn persönlich nicht kennen und im Internet kennengelernt habe", gab ich kleinlaut zu, wartete auf das Lachen, welches jedoch nicht kam, sondern eher kam ein Stöhnen.
 

"Name? Wie heißt der Kerl?", fragte Steven weiter nach, kramte sein Handy aus der Tasche und öffnete das Internet.
 

"Dominik. Mehr weiß ich aber leider auch nicht." Nachnamen hatte er keinen dabei stehen gehabt und das hätte mich schon stutzig machen müssen, aber meiner stand auch nicht drin, sondern eher ein seltsamer Doppel-Nickname.
 

Steven sagte darauf nichts, fand aber auch nicht wirklich was und legte das Handy wieder weg. "Dominik finde ich jetzt nicht, aber das heißt noch lange nichts. Ich hab da noch ein paar Kontakte, die ich abarbeiten kann."
 

"Dann mach das bitte, ich will immerhin keinen komischen Fake-Freund", erwiderte ich bockig, blies die Wangen auf und sah betrübt in Richtung Wasser, aus welchem Kai langsam auf uns zukam.
 

Lässig griff er sich sein Handtuch, rubbelte sich trocken und setzte sich zwischen uns. "Hab ich was verpasst? Ich meine, mir war, als hättet ihr geredet."
 

Steven nickte Kai zu und rutschte ein Stück. "Mates hat mir von diesem Dominik erzählt, aber so im Internet findet man nichts über ihn."
 

"Wäre ja auch zu einfach gewesen", knurrte Kai neben mir und drückte mir die Sonnencreme in die Hand."Mach dich mal nützlich, wenn du mir schon die Arbeit abnimmst."
 

Seufzend öffnete ich diese, verteilte großzügig das weiße Zeug auf seinem Rücken und lauschte seinem wohligen Brummen, welches immer mal wieder in ein leises Seufzen überging.
 

Steven grinste darauf hin und stupste ihn etwas fester an. "Krieg aber keinen Abgang. Ich will nachher noch was essen."
 

"Arsch", quittierte er lediglich.
 

Tja heute hatte er es wohl mal mit Kai, wobei mit mir hatte Steven es eigentlich nie so recht.
 

Ich mochte seine Art einfach nicht, dieses Großkotzige, was er heute allerdings gar nicht raushängen ließ.
 

Vielleicht hatte ich mich einfach in ihm geirrt, ein falsches Bild und doch war ich misstrauisch ihm gegenüber.
 

"Alles okay, Mates?"
 

"Hmm ja, ich geh mal eine rauchen und komm gleich wieder", antwortete ich, schnappte mir meine Zigaretten und lief lässig Richtung Straße und den ganzen Strandcafés.
 

Kurz darauf steckte ich mir eine Zigarette an, blies den Rauch aus meinen Lungen und sah mich in Gedanken um.
 

Wohl zu sehr in Gedanken, da ich nicht mal merkte, dass ich mit jemandem zusammengestoßen war und dieser sich vor mir aufbaute und mindestens einen ganzen Kopf größer war, wenn nicht sogar zwei.
 

"Sorry, war in Gedanken", entschuldigte ich mich bei dem blonden Lockenkopf, der zum Glück nicht auf Stress aus war, sogar lächelte.
 

"Stell dich halt etwas mehr nach links, dann rennt sich keiner um." Kurz zwinkerte er mir zu, dann aber hakte er sich bei seinem Kumpel ein. "Süß war der ja schon."
 

Nochmals drehte er sich um, grinste schief und geriet ins Stolpern, was mich wiederum leise lachen ließ.
 

Nett war der ja schon irgendwie, aber Locken waren nicht ganz so mein Fall und er wäre mir auch viel zu groß.
 

Wie groß war Dominik eigentlich, wenn der wirklich Model war?
 

Bestimmt auch so groß und irgendwie verunsicherte mich das.
 

Okay, Steven war auch verdammt groß, aber das merkte man eher weniger, da er meist nur herumsaß, wenn ich ihn mal traf.
 

Ich sollte über einen Hocker oder eine Trittleiter nachdenken und ...
 

Leise musste ich lachen, zog an meiner fast von selber gerauchten Zigarette und musste husten, da sie plötzlich furchtbar schmeckte.
 

Heiß gerauchte Kippen sind genauso schlimm wie kalter Kaffee und nachdem ich wieder richtig Luft bekommen hatte, hatte ich das Gefühl, sie würde erneut aus meinen Lungen weichen.
 

"Das ist doch ... das gibt es doch nicht." Fassungslos starrte ich nach rechts, zu einer Gruppe Jungs, von denen mir einer ziemlich bekannt vorkam.
 

"Hey, ist alles okay?" Steven stand plötzlich neben mir, folgte meinem Blick und runzelte die Stirn. "Kennst du die etwa? Machen die dir Stress in der Schule?"
 

"Mit der bin ich fertig", erwiderte ich, nachdem ich einigermaßen damit klargekommen war, wer da unweit von mir weg stand und sich lachend unterhielt.
 

"Scheinst die aber dennoch zu kennen, so wie du starrst", lachte Steven, öffnete seine Coladose und nahm einen Schluck. "Auch was?"
 

"Ähm ne", lehnte ich dankend ab und zog es lieber vor, noch eine zu rauchen.
 

Steven sagte darauf nichts, sah aber weiterhin in die gleiche Richtung und grinste. "Gefällt dir einer von denen?"
 

"Dominik." Geistesgegenwärtig verließ der Name meine Lippen, welche kaum später an meinem Glimmstängel klebten.
 

"Warte was?" Steven stand plötzlich vor mir, drehte sich nochmals um und dann wieder zu mir. "Du willst mir nicht erzählen, dass der da hinten Dominik ist? Mates nein. Nein, nein und nochmal nein. Vergiss es."
 

Stevens Blick wirkte nicht nur erzürnt, er wirkte besorgt und ich war so von seiner Art überrascht, dass ich vorerst nichts sagen konnte.
 

"Vergiss den Kerl. Der ist echt nichts für dich."
 

"Und warum ist dem so?" Kai kam langsam näher, stellte sich zwischen uns und sah ebenso rüber. "Kein Zweifel, aber das ist er wirklich."
 

"Schlag ihn dir aus dem Kopf, Mates. Der macht dich nur unglücklich. Glaub mir."
 

"Stev, es reicht. Sag einfach, was dich an ihm stört oder bist du eifersüchtig?", fuhr Kai ihn schroff an und das so laut, dass wir die volle Aufmerksamkeit hatten und das nicht nur von herumstehenden Passanten, sondern auch von Dominik und seinen Freunden.
 

Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken, so hatte ich mir das erste Zusammentreffen echt nicht vorgestellt und dann noch mit Steven dabei, den ich ohnehin nicht leiden konnte.

Nicht geplant

Gab es Löcher, die sich einfach auftaten und einen verschluckten, wenn man sie brauchte?
 

Natürlich nicht und ich hätte die beiden neben mir erschlagen können, allein schon dafür, dass wir von allen Seiten angestarrt wurden und zu allem Überfluss nun auch noch Dominik auf uns zukam.
 

Nicht allein, aber er kam und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken.
 

Ich war nicht mal bereit ihm jetzt schon gegenüberzustehen und Kai scheinbar genauso wenig, denn er wirkte mindestens genauso angespannt wie ich.
 

Tief durchatmen, es ist nur ein Junge, nur ein Kerl und nur jemand, den du nur aus dem Internet kennst.
 

Dachte sich ziemlich leicht, doch die Realität sah anders aus und ich glich jemandem, der total überfordert war.
 

"Alles okay bei euch?"
 

Der Lockenkopf war also auch darunter, dazu ein Kerl, der aussah wie aus einem Modemagazin und der andere hatte allem Anschein ein Tattoo.
 

Und dann war da noch Dominik im weißen Shirt und er sah genau aus, wie auf seinem Bild, nur braungebrannter und ziemlich groß.
 

Die Leiter kam mir wieder in den Sinn, ebenso legte sich ein Lächeln auf meine Lippen. "Ich hab immerhin keinen umgerannt, also alles okay."
 

"Sicher? Das klang eher nicht danach", antworte der Lockenkopf, deutete mit dem Kopf zu Steven und Kai und doch sah er mich an.
 

"Steven scheint ein Problem mit Dominik zu haben, damit, dass er und Mates miteinander schreiben", mischte sich Kai ein.
 

"Domi?" Verwirrt drehte sich der Große vor mir um und runzelte die Stirn. "Du kennst den Jungen hier?"
 

"Nicht direkt, aber ja, wir schreiben seit ein paar Tagen."
 

Gott, seine Stimme.
 

So weich, gar nicht dunkel, sondern eher hell.
 

"Und weiter? Was ist daran so schlimm?"
 

"Gar nichts, Steven hat nur ne Macke und ist scheinbar eifersüchtig", frotzelte Kai weiter, erntete von diesem jedoch einen Schlag in den Nacken und sah in erbost an. "Das musst du gerade sagen. Du rennst doch jedem Schritt nach, den Mates macht und das seit Jahren."
 

Kindergarten und die beiden waren drei Jahre älter als ich?
 

Kaum zu glauben, aber wie die kleinen Kinder, die sich um eine Sandschaufel stritten.
 

"Ist das nicht die Sache von eurem Freund und Dominik?" Mister Modemagazin schüttelte den Kopf, sah dann aber zu dem Anderen und kurz tuschelten beide, wandten sich an Dominik, der stumm nickte, aber nicht gerade begeistert aussah.
 

Ganz toll, der Tag war mittlerweile ganz weit unten durch und in mir schrie alles: Lauf einfach weg, oder besser noch: Vergrabe dich im Sand.
 

Zu spät, Dominik kam viel zu schnell auf mich zu, so schnell, dass ich erstmal einen Satz nach hinten machte und ihn ansah, als käme er vom Mond.
 

Super, ganz toll, Mates, tadelte ich mich gedanklich selber.
 

"Lassen wir das mal die Jungs klären und wir können derweil einen Kaffee zusammen trinken und reden."
 

"Reden klingt gut", erwiderte ich daraufhin, folgte ihm und doch sah ich nochmals zu Kai und Steven, die sich noch immer nicht ganz einig waren.
 

Mich hatte es da echt schlimmer getroffen und es fühlte sich an, als hätte man mich ins kalte Wasser gestoßen.
 

"Du trinkst doch Kaffee, oder?" Dominik sah zu mir runter, ich zu ihm rauf und doch war mir, als wäre da rein gar nichts.
 

Kein komisches Gefühl, kein Herzrasen oder sonst etwas.
 

Mehr war mir, als würde ich mit meinem älteren Bruder, den ich so nie hatte, einen Stadtbummel machen.
 

Da fehlte etwas und dieses nervös sein verflog so schnell, wie es zuvor gekommen war.
 

Aber vielleicht war ich in solchen Sachen auch einfach zu unerfahren und naiv.
 

"Mates?"
 

"Oh ... ähm ... ja sicher", brachte ich stotternd hervor, biss mir gleichsam auf die Unterlippe und schelte mich gedanklich selber.
 

"Ich glaub, dir ist das deutlich unangenehmer als mir." Dominik lächelte, zeigte mir damit, dass es für ihn wohl selber komisch aber dennoch okay war.
 

"Hab mir das halt irgendwie anders vorgestellt. Nicht so schnell und alles in Ruhe", gab ich zu, worauf er sogar nickte und leise lachte. "Warum lachst du jetzt?"
 

"Ich muss gerade daran denken, wie absurd das ist. Du kommst real doch anders rüber, als im Chat."
 

"Schon möglich." Mir auf die Unterlippe beißend lief ich Dominik bis zu einem der kleinen Cafés hinterher, setzte mich gemeinsam mit ihm nach draußen und somit hatten wir dennoch einen guten Blick auf die Jungs.
 

"Und du? Heute gar kein Shooting oder so?", fragte ich direkt, nahm mir die Getränkekarte und das, obwohl ich schon wusste, dass ich einen Mochaccino trinken wollte.
 

Er schüttelte auf meine Frage hin den Kopf, seufzte und es dauerte, bis er antwortete. "Ich denke, ich sollte dir da was sagen und ich könnte verstehen, wenn du einfach aufstehst und gehst."
 

Aufstehen und Gehen? Doch ein Fake oder schlimmer, einer der Typen bei Kai und Steven war sein Freund und er hatte mich nur verarscht?
 

Nun war ich doch wieder unsicher, steckte meine Nase tiefer in die Karte und legte sie doch wieder weg. "Doch kein Model oder was kommt jetzt?"
 

"Das ist schwer zu erklären." Dominik fuhr sich durch die Haare, sah kurz hinter sich und wieder zu mir. "Wir modeln nicht nur."
 

Ach die Jungs waren seine Kollegen? Wow das hätte ich mir auch denken können, wobei der Lockenkopf nicht wirklich dazu passte.
 

"Und weiter?"
 

"Es sind nicht mal normale Fotos, es ist Aktfotografie."
 

"Akt ... Was?" Mit großen Augen sah ich ihn an, dann aber wurde mir klar, was genau er meinte.
 

Bilder ohne Bekleidung, vollkommen nackt und ...
 

Er sah gar nicht so aus, eher wie ich, wie jemand, der etwas scheu war und manchmal so seine Probleme unter zu vielen Leuten hatte.
 

So konnte man sich täuschen.
 

"Na ja, Nacktbilder sind jetzt nicht wirklich schlimm. Frauen tun es ja schließlich auch und da beschwert sich auch keiner."
 

"Schon, wobei man den Playboy nicht mit dem, was ich mache, vergleichen kann", räumte er weiterhin ein, verstummte, als die Kellnerin kam, unsere Bestellung aufnahm und wieder verschwand.
 

"Gibt es da Unterschiede?" Neugierig war ich ja schon irgendwie, aber gleichzeitig war mir nicht ganz wohl und ich hatte das dumme Gefühl, dass Steven darüber Bescheid wusste und mich deswegen gewarnt hatte.
 

"Ich steh nicht allein vor der Kamera." Statt es mir zu erklären, holte er sein Handy heraus, suchte scheinbar etwas und hielt es mir schließlich hin.
 

Was ich sah, verschlug mir beinahe den Atem.
 

Lockenkopf und das zusammen mit Dominik auf einem Bild.
 

Nackt und das so in Szene gesetzt, dass ich mich fragte, ob das echt war.
 

Es sah schwer danach aus, ließ mich schlucken und deutlich stieg mir die Hitze in den Kopf. "Das sieht ziemlich echt aus."
 

"Das ist es ja, Mates. Er sieht echt aus, weil es echt ist."
 

Okay, das war ein Schlag ins Gesicht, und zwar ein fieser, der mich lange schweigen ließ und ich erst wieder reagierte, als die Bedienung mir meinen Mochaccino vor die Nase stellte.
 

"Von solchen Bildern haben wir aber gestern aber nicht gesprochen, beziehungsweise geschrieben?", wollte ich dennoch wissen und sofort schüttelte er den Kopf und sah mich teils erschrocken an. "Du hast zwar ein verdammt süßes Gesicht, aber nein, von solchen Bildern war nie die Rede."
 

"Sicher?", hakte ich eine Spur frecher nach, nahm vorsichtig einen Schluck von meinem Getränk und musste grinsen.
 

So schlimm fand ich das gar nicht mal, es waren nur Fotos und hin und wieder musste man das tun, was der Fotograf sagte und schlimm war das sicher auch nicht, wenn man mit einem Kollegen mal etwas näher zusammenkam.
 

Dominik war schließlich nicht mein Freund und es war ein Job wie jeder andere auch.
 

"Dich schockt das gar nicht."
 

"Nein, weil es ein Job ist und man kann berufliches und privates trennen."
 

"Kann man, aber es ist auch so, dass viele meiner Kollegen mal privat was miteinander hatten." Dominik rührte in seinem Kaffee herum und seufzte. "Zudem ist der Grad zu Pornos sehr schmal und man rutscht sehr schnell rein. Anfangs sind es nur Bilder, irgendwann Filme und wenn du dann das erste Mal die Kohle siehst, denkst du nicht mehr nach."
 

Porno, hatte er gerade Porno gesagt?
 

Das war dann doch etwas viel, mir blieb der heiße Mochaccino im Hals hängen, ließ mich husten, gegen meine Brust klopfen. "P ... Pornos? Du drehst Pornos?"
 

Bitte nicht, dachte ich mir, sah unsicher zu Kai und Steven herüber, die scheinbar fertig waren und sich nett unterhielten.
 

"Es ist nur ein Job, Mates. Da sind keine Gefühle dabei, das ist ein Knochenjob und kein Kinderspiel. Außerdem ist man viel unterwegs, sieht viel von der Welt und hat auch kaum Zeit."
 

"Wenn man so wenig Zeit hat, warum sitzen wir dann hier, beziehungsweise, warum hast du mich dann überhaupt angeschrieben?" Eine Frage, die mir auf der Zunge lag, mich interessierte und ich mir nicht vorstellen konnte, dass er das nur aus Spaß gemacht hatte.
 

"Das solltest du vielleicht mit Steven klären." Dominik nahm sein Handy, schrieb irgendwas und ich saß da und fragte mich erneut, was das sollte.
 

Was hatte Steven jetzt damit zu tun, dass wir hier saßen, zuvor geschrieben hatten und scheinbar doch kein wirkliches Interesse bestand.
 

Ich war sauer, dazu wütend und ich war kurz davor aufzuspringen und einfach zu gehen. "Dann war das alles ein Spiel? Na vielen Dank auch." Langsam erhob ich mich, kippte ihm den Mochaccino ins Gesicht und ging.
 

Ansprechen brauchte mich keiner mehr, ich war auf hundertachtzig und selbst Kai könnte das nicht mehr ändern.
 

Ich wollte weg, einfach nur noch weg und keinen mehr sehen.
 

Schon gar nicht Steven, der scheinbar irgendwie mit drinsteckte.

Flucht

"Mates!"
 

Nein, nicht Mates, ich wollte nichts hören, niemanden sehen und ich war derart geladen und zugleich verletzt, dass ich einfach nur noch rot sah.
 

Jetzt, wo ich alleine war, blind die Straßen entlang ging, liefen die ersten Tränen, die sich zuvor angesammelt hatten.
 

Was hatte sich Steven dabei gedacht, hatte er überhaupt nachgedacht?
 

Scheinbar nicht, er hatte ja nicht mal den Arsch in der Hose, mir nachzulaufen und sich zu erklären.
 

Auf seine Erklärung konnte ich aber auch gut verzichten, der Kerl war bei mir endgültig unten durch und noch eine Chance bekam er von mir nach dieser Aktion nicht.
 

Bockig, zudem verletzt setzte ich mich nach einer Weile dann doch hin, direkt auf den Fußweg und sah zornig vor mich hin.
 

In meinem Kopf malten sich die herrlichsten Szenarien ab, angefangen davon, dass Steven das Ganze aus Eigennutz gemacht hatte und mich die letzten Jahre stark an der Nase herumgeführt hatte.
 

Wobei ich das nicht ganz glauben und nachvollziehen konnte.
 

Im Endeffekt war es mir auch egal, nicht aber, warum er scheinbar irgendwas damit zu tun und man mir nicht genau sagen konnte oder wollte, was er damit gemeint hatte.
 

"Mates?"
 

Kai stand plötzlich wie aus dem Nichts hinter mir, sah mich einen Moment lang an und setzte sich schließlich neben mich.
 

Schweigend lehnte ich mich an meinen besten Freund, legte den Kopf an seine Schulter und sah weiterhin einfach vor mich hin.
 

Reden wollte ich nicht aber das konnte Kai sich schon denken, kannte mich lange genug und doch drückte er mich, streichelte über meinen Rücken und küsste meinen Haarschopf.
 

Es war schön, beruhigte mich und ich war froh, dass Kai so hartnäckig und mir doch gefolgt war.
 

Seine Anwesenheit tat mir gut, ich entspannte mich und schloss für einen Moment die Augen, ehe ich tief seufzte. "Blöd gelaufen, was?"
 

"Nein, nicht wirklich. Stev hat den Mist gebaut und niemand anderer. Helmut trifft da weniger die Schuld und das hättest du merken müssen."
 

So viel wusste ich auch, nicht aber warum Steven so arschig war und scheinbar einen Keil eintreiben wollte.
 

Und ich war so blöd und blind und hatte Dominik fast mit meinem Kaffee ertränkt und innerlich gevierteilt.
 

Zuhören und ausreden lassen wäre besser gewesen, aber ich sollte ja auch Steven fragen und nicht ihn selber.
 

Blöd gelaufen.
 

"Du weißt, als was er arbeitet, oder?", wandte ich mich an Kai, der stumm nickte, zur Zigarette griff und sie letztendlich mir hinhielt.
 

"Er ist Aktmodell und noch dazu Darsteller für Pornofilme. Dennis und Arne haben es mir erzählt und auch noch ganz andere Dinge. Aber die betreffen eher etwas anderes und nicht Dominik selber."
 

"Hä?" Was wusste Kai jetzt, was ich nicht wusste und wovon sprach er überhaupt? "Du sprichst in Rätseln. Ich kann dir nicht ganz folgen."
 

Kai schüttelte nur schmunzelnd den Kopf und steckte mir einen Zettel zu, auf der eine Handynummer stand. "Ruf ihn an. Redet, wenn du so weit bist."
 

Wenn ich so weit war?
 

Zwischen Zettel und Kai immer wieder hin und her blickend, tippte ich schließlich die Nummer in mein Handy ein und speicherte sie vorerst einfach unter einem "H" ein.
 

Momentan war ich zu unsicher, zu aufgewühlt und wollte das Ganze erstmal sacken lassen und überlegen, wie und ob es überhaupt weiterging.
 

"Was hältst du von ihm?" Kai seine Meinung war mir wichtig als mein bester Freund und ebenso, dass er sich mit Dominik verstehen würde und ihn nicht als Konkurrenz ansah.
 

Es dauerte, dann aber grinste mein Freund und gab ein langsames Nicken von sich. "Vom Wesen her passt ihr schon zusammen. Er ist ruhig, ziemlich groß und er sieht gut aus. Nur sein einer Job stört mich etwas."
 

"Die Filme?"
 

"Ja, die Filme. Aber da war ohnehin etwas, aber das solltest du mit ihm besprechen und nicht ich."
 

Aja, ich sollte und woher wusste Kai als Dritter schon wieder mehr als ich?
 

Langsam nervte es, machte mich wütend und irgendwie auch traurig, dass ich scheinbar so unwichtig war, dass man mir diverse Sachen verschwiegen hatte und es noch immer tat.
 

Vermutlich hätte ich von den Filmen wohl nie erfahren oder erst, wenn ich von selber darauf gestoßen und es zum ersten großen Krach gekommen wäre.
 

"Ich brauch erstmal Zeit für mich, ich meld mich dann irgendwann." Ohne weiter auf Kai zu achten, erhob ich mich, trat zu Fuß den Heimweg an und drehte mich auch nicht noch einmal um.
 

Zwar hatte ich noch meine Sachen am Strand, doch das Wichtigste wie Handy, Zigaretten und meinen Haustürschlüssel hatte ich bei mir.
 

Alles andere war mir egal und ich war mir sicher, dass Steven noch am Strand war und auf ihn treffen wollte ich auf gar keinen Fall, da ich ihm sonst den Kopf abreißen würde.
 

Wobei das noch milde wäre, er hatte weitaus mehr verdient und unten durch war er bei mir nun endgültig.
 

Seine dämliche Hack Fresse müsste ich hoffentlich nicht wieder so schnell sehen und ebenso seine blöden Sprüche hören.
 

"Mates?" Neben mir hielt plötzlich ein Auto, riss mich aus meinen Gedanken und ein Kerl sah mich verwirrt an, den ich im ersten Moment nicht einordnen konnte und ebenso verwirrt wirkte.
 

Das Gesicht sagte mir etwas, ebenso dieses spitzbübische Lächeln, welches sich auf seine Lippen legte und schließlich in ein breites Grinsen überging.
 

Nach einer Weile klingelte es und mir war klar, wer da im Auto saß. "Sebastian?"
 

Wie lange war das her, fünf oder sechs Jahre bestimmt.
 

"Was machst du denn hier?", wollte er wissen, hielt den Wagen an und stieg aus diesem aus.
 

"Ist ne lange Geschichte, aber lass mal. Hab gerade keine Nerven darüber zu reden", erklärte ich ihm, ließ aber dennoch zu, dass er mich umarmte und schließlich wieder losließ.
 

"Hast dich kein Stück verändert", stellte er fest, trat einen Schritt zurück und grinste erneut. "Kann ich dich vielleicht heimbringen? Wirkst ziemlich durch den Wind und danach, mit jemandem zu reden."
 

"Ich will nach Hause." Mehr kommt nicht aus meinem Mund heraus, der sich staubtrocken anfühlt und einen Kloß im Hals bildet, dem ich vorerst nicht gewachsen bin.
 

Sebastian nickt, ehe er zu seinem Wagen ging, mir die Tür aufhielt und einsteigen ließ.
 

"Wenn was ist, du kannst dich melden. Das weißt du?", fragte er mich, nachdem er sich hinter das Steuer gesetzt und den Motor gestartet hatte.
 

"Hmmm", brummte ich leise, nickte jedoch unterstreichend und tippte die mir genannte Handynummer von Sebastian in mein Samsung ein.
 

Er sah kurz seitlich zu mir, seufzte und wuschelte durch meine braunen Haare, ehe er endgültig losfuhr. "Das wird schon."
 

Gut möglich oder aber es endete im Chaos, bevor es überhaupt angefangen hatte.

Aussprache

In den nächsten Tagen hielt ich Abstand.
 

Selbst zu Kai, der mehrmals angerufen hatte, aber ignoriert wurde.
 

Sebastian hatte ich auch nicht angerufen, obwohl mir eher danach war mit einem alten Sandkastenfreund zu reden, als mit meinem besten Freund.
 

Die Sache mit Dominik war mittlerweile ein rotes Tuch geworden und selbst meine Mutter sprach das Thema nicht an, ließ mich damit in Ruhe und ich war ihr mehr als dankbar.
 

Obwohl ich ihm ein paar mal eine Nachricht geschrieben, sie dann aber wieder gelöscht hatte.
 

Bestimmt dachte er schon nicht mehr an mich, an den Jungen, den er nie wirklich kennenlernen wollte und Steven damit etwas zu tun hatte.
 

Selbst mit ihm bestand kein Kontakt, er stand gestern einmal vor der Tür, doch mit meiner Mutter hatte er genauso wenig gerechnet, wie mit meinem Vater, der ihm beinahe die Hölle heiß gemacht hatte.
 

Gut, dass Ben nicht hier war, er hätte Steven den Kopf abgerissen und doch fehlte mir mein großer Bruder.
 

Er studierte, dazu mitten in Deutschland und der Kontakt war weniger als zuvor, was aber auch daran lag, dass er arbeitete und einen Freund hatte.
 

Kennengelernt hatte ich ihn nicht, aber Ben schwärmte immer von ihm, machte mich damit neidisch und doch hatte er keine Ahnung, was ihn mir vorging.
 

Früher hatten wir viel gesprochen, auch über Probleme und Sorgen und meist sah er sie mir sofort an.
 

Wie ein offenes Buch grinste er vor sich hin, wuschelte mir durch die Haare oder aber er zog mich in eine brüderliche Umarmung und ließ erst los, wenn er der Meinung war, dass es gut war und es mir besser ging.
 

"Mates?" Das zaghafte Rufen meiner Mutter riss mich aus den Gedanken, ich drehte mich auf meinem Bett auf den Rücken um und setzte mich auf.
 

"Ich weiß, dass du derzeit deine Ruhe möchtest, aber kannst du bitte herunterkommen?", bat sie mich ohne mein Zimmer wirklich zu betreten.
 

Genervt rollten meine Augen, dennoch erhob ich mich, trat an ihr vorbei in den Flur und langsam die Treppe nach unten.
 

Bestimmt wollte Dad irgendwas, doch da fiel mir ein, dass er heute gar nicht daheim, sondern arbeiten war.
 

Kai, vielleicht Sebastian oder doch Steven?
 

Überlegend und mir auf die Unterlippe beißend, betrat ich die Küche, steuerte die Kaffeemaschine an und angelte mir etwas ungeschickt eine Tasse aus dem Schrank.
 

Wie ich meine Größe hasste.
 

Ben war deutlich größer, ich hingegen ein Zwerg.
 

Ein leises Lachen erklang, eines, was ich kannte und ich mich hastig umdrehte, mein Gegenüber anstarrte und fast die Tasse fallen ließ.
 

"Was machst du denn hier?"
 

"Dich besuchen? Anzurufen hätte ja nichts gebracht und ich wollte auch nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen."
 

Mit der Tür ins Haus fallen war wohl ein schlechter Witz, vor Tagen hatte er genau das gemacht und ich stand da wie bestellt und nicht abgeholt, wollte etwas sagen und doch konnte ich es nicht.
 

Ob aus Wut oder Enttäuschung heraus ... ich hatte keine Ahnung.
 

Mein Mund blieb verschlossen, ebenso blieb diese zurückhaltende, beinahe schon eisige Art.
 

"Sei nicht so hart zu ihm. Er ist deinetwegen hier", mischte sich meine Mutter ein, die eine zweite Tasse aus dem Schrank nahm und diese schließlich meinem Besuch reichte. "Redet einfach und ich bin mir sicher, es wird sich einiges klären."
 

Klären, so, so, da hatte meine Mutter gut reden und keine Ahnung, was in mir vorging.
 

Dennoch nickte ich, setzte mich an den Küchentisch und wartete so lange, bis sie die Küche verließ und erst dann wandte ich mich an meinen Besuch. "Reden wir."
 

"Danke, dass du es mich erklären lässt."
 

"Bedanke dich bei meiner Mutter, sie hat dich immerhin hereingelassen und nicht ich", erwiderte ich ernst, ehe ich nochmals aufstand, den Aschenbecher von der Fensterbank nahm und auf den Tisch stellte.
 

"Mates, setz dich bitte. Ich hätte angerufen, aber ich weiß von Kai, dass du jeden Anruf in den letzten Tagen geblockt hast."
 

"Zu Recht", moserte ich ihm entgegen, zündete mir eine Zigarette an, inhalierte den ersten Zug und entspannte mich nur sehr langsam.
 

Ein Seufzen kam von ihm, er schüttelte mit dem Kopf und sah mich wie ein angeschossener Hund an. "Mir fällt das auch nicht leicht und leicht habe ich es mir auch nicht gemacht. Im Gegenteil."
 

Fast hätte ich gelacht, verkniff es mir jedoch und drehte stattdessen die Zuckerdose auf dem Tisch, ehe mir einfiel, was mich die letzten Tage beschäftigt hatte. "Kai hat wegen deinem Job so komische Andeutungen gemacht. Ich blick es nur nicht."
 

"Hat er das?" Dominik runzelte die Stirn. "Nun ja, ich hab aufgehört Filme zu drehen und das wollte ich die ganze Zeit schon."
 

"Und was hat das mit Steven und mir bitte zu tun? Was hast du mit diesem Arsch zu schaffen, abgesehen von deinem Job?"
 

"Steven kenne ich, seit er in der Agentur gearbeitet hatte. Anfangs nur vom sehen her, dann aber bekam er mit, dass ich mich verändert habe, raus aus dem Job und nur noch Aktmodell machen wollte."
 

Klang erstmal plausibel aber es machte nicht unbedingt den Anschein, dass ich irgendwas damit zu tun hatte und für mich hörte es sich eher an, als wollte Steve Dominik an seinen Vertrag knebeln.
 

"Ich hab mich nicht mehr wohlgefühlt, es war mir zu viel Stress und letztendlich habe ich jemanden an meiner Seite vermisst, der mich versteht und nicht unbedingt nur meinen Job sieht."
 

Dominik machte eine Pause, trank seinen Kaffee leer und griff zu meinem Erstaunen selbst zur Zigarette. "Steven hat schnell mitbekommen, dass ich auf diesem Portal angemeldet war und, dass wir schreiben."
 

"Hat er es für Lukas getan?" Eine berechtigte Frage, immerhin war er Steven sein Onkel und Chef der Agentur.
 

Dominik schüttelte mit dem Kopf, aschte ab und grummelte leise.
 

"Eigennutz?"
 

"Jep aber nicht meinetwegen, sondern deinetwegen."
 

"Meinetwegen?" Fassungslos sah ich ihn an, zwar hatte ich diesbezüglich den Verdacht aber hatte ihn auch wieder verworfen, da ich ihn nicht gut kannte und mir das auch nicht vorstellen konnte.
 

"Nicht so, wie du jetzt denkst. Interesse hat er keine an dir. Jedenfalls nicht so, wie ich das tue."
 

Aha nicht so wie er und welches Interesse hegte er mir gegenüber?
 

Die Büchse der Pandora war ein Scheißdreck dagegen und ebenso die Bundeslade.
 

Mir stellen sich immer mehr Fragen und langsam hatte ich das Gefühl, im falschen Film zu sein.
 

Dominik merkte das scheinbar auch, drückte seine Zigarette aus und stand auf. "Denk jetzt bitte nicht falsch von mir", murmelte er und noch bevor ich reagieren konnte, beugte er sich zu mir herunter und berührte flüchtig meine Lippen.
 

"Ähm ... ja ..." Mehr konnte ich darauf erstmal nicht sagen, ich war zu überrascht und mit der ganzen Situation überfordert.
 

"Schon okay", lächelte er, wuschelte mir durch die Haare, die ich sofort wieder ordnete und zur nächsten Zigarette griff.
 

Ob nun aus der Nervosität heraus oder nicht, es war mir egal, es lenkte mich ab und meine Hände waren für einen Moment beschäftigt und schlugen nicht um sich.
 

Verdient hatte es einer geschlagen zu werden, nicht aber Dominik, der mich für einen Moment schweigend ansah, seine Tasse griff und leerte. "Er hat es wegen Kai getan. Er dachte, ihr zwei wärt das bessere Paar."
 

Bitte was?
 

Kai und ich und das dachte Steven?
 

"Weiß Kai davon?"
 

"Mittlerweile schon und er war nicht sonderlich begeistert", beantwortete er meine Frage, schritt dabei durch die Küche und sah aus dem Fenster heraus. "Ihr seid seit Jahren befreundet hat er mir versichert und da war bis auf ein paar Mal rein gar nichts. Nicht mal Gefühle, die über eine Freundschaft hinausgehen."
 

Er hatte also mit Kai gesprochen oder Kai mit ihm und das unschön hinter meinem Rücken.
 

Normal müsste ich sauer sein, aber ich war es nicht.
 

Eher erleichtert, dass man mir das bereits abgenommen hatte und ich mich nicht für meine Vergangenheit entschuldigen musste.
 

Wobei es da nicht einmal etwas gab, was mir peinlich oder unangenehm war.
 

"Meine Mutter hat mal ähnlich über Kai und mich gedacht, aber sie hat sich nie eingemischt und es dabei belassen, dass wir Freunde sind." Nachdenklich runzelte ich dabei die Stirn, stand von meinem Platz auf und stellte mich hinter Dominik, der noch immer nach draußen sah.
 

"Und was machen wir jetzt?", wollte er wissen, drehte sich zu schnell um und stieß kraftvoll mit mir zusammen.
 

"Ich weiß nicht", murmelte ich nach dem ersten Schrecken und hob langsam den Kopf an.
 

"Wir versuchen es?"
 

"Wir versuchen es", wiederholte ich seine Worte, trat einen Schritt vor und sah ihn herausfordernd an. "Küss mich nochmal."
 

Es war mehr ein Hauchen und doch kam er meiner Bitte nach, zog mich enger an seinen Körper heran und versiegelte unser beider Lippen zu einem gefühlvollen Kuss, den ich nur zu gerne erwiderte.

Epilog

"Da bist du ja endlich", seufzte Sebastian erleichtert neben Kai auf.

"Sorry, musste noch in die Agentur und den Vertrag abgeben", erwiderte ich, setzte mich zu den beiden und schnappte mir die auf dem Tisch liegende Karte.

"Vertrag?" Kai horchte auf, sah mich von oben bis unten an und dann dämmerte es ihm. "Ne, oder?"

Sebastian hingegen sah zwischen uns hin und her, runzelte die Stirn und schob schmollend die Unterlippe vor. "Klärt mich mal auf."

"Mates modelt jetzt scheinbar auch oder drehst du auch noch Filme?"

Hastig schüttelte ich auf Kais Frage den Kopf, bestellte mir rasch mein Getränk bei der Bedienung, die lächelnd an unserem Tisch stand und sich notierte, was wir zu trinken haben wollten.

"Ernsthaft? Das ist mega", erwiderte Sebastian, wich aber Kai aus, der ihm unsanft in die Seite zwickte. "Nacktbilder, Basti, Nacktbilder. Das ist überhaupt nicht mega."

Noch bevor die beiden lautstark darüber diskutieren konnten, lenkte ich ein, rollte genervt mit den Augen und warf den beiden Bierdeckel an den Kopf. "Es ist keine Aktfotografie, ich hab Hosen, beziehungsweise Badehosen an."

"Oh ..."

Ja, Oh.

Was dachten die beiden überhaupt von mir?

Klar war Aktfotografie etwas, was mich irgendwie faszinierte aber ich stand am Anfang und diese Option zog ich derzeit auch gar nicht in Betracht.

"Können wir dann das Thema wechseln und lieber nicht über meinen Job reden?", wollte ich wissen und griff mir mein Bier.

"Logisch können wir das. Wir können auch mal wieder war fürs Wochenende ausmachen. Zusammen mit Chris und Tobi", schlug Kai vor und grinste bereits bis über beide Ohren.

"Hey, ich bin auch noch da", beschwerte sich Sebastian bockig und blies die Wangen auf.

"Ne, dich nehme ich nicht mit. Du schmollst mir zu viel", erwiderte Kai frech und wich schon lachend meinem alten Schulfreund aus.

Grinsend sah ich die beiden vor mir an, nippte von meinem Glas und stellte es schließlich weg. "Ihr wirkt mir etwas zu vertraut."

"Ach echt?" Kai gab sich überrascht, Sebastian hingegen grinste verwegen. "So vertraut wie Dominik und du, würde ich mal meinen."

Fast fiel mir die Kinnlade herunter, ich starrte meine beiden Freunde an und fragte mich, wann und vor allem wo sich die beiden näher gekommen waren.

Vermutlich aber in der Zeit, wo ich selber schmollend in meinem Zimmer verbarrikadiert hatte und niemanden sehen oder hören wollte.

Dennoch freute es mich für beide, sie passten gut zusammen und vielleicht wurde Kai so auch ruhiger, erwachsener und endlich war auch mit diesen blöden Macho-Sprüchen mal Schluss.

"Dann gibt es wohl etwas zu feiern. Allein schon, weil Mister "Ich will sie alle" endlich etwas Festes hat und sich scheinbar die Hörner genug abgestoßen hat."

Die empörten Blicke ignorierte ich, erhob mein Glas und stieß bereits mit Sebastian an, der noch immer am Grinsen war und das so breit, dass man meinen könnte, es ginge einmal quer durch sein Gesicht.

"Kai?"

"Hmmm." Es war mehr ein tiefes Brummen, dann aber nahm auch er sein Glas zur Hand und stieß mit an.

"Auf euch."

"Und auf Dominik und dich."

Die Gläser klirrten, wurden geleert und eine zweite Runde wurde bestellt.

Viel zu lange hatten wir so nicht mehr zusammengesessen, unbeschwert gelacht und uns über irgendwelchen Mist ausgetauscht.

Sieben Jahre Pilsen, eine Stadt, die nicht um die Ecke lag und als Schüler leicht mit dem Fahrrad erreichbar gewesen wäre.

"Wie läuft es eigentlich zwischen euch?", wollte Kai wissen und riss mich aus den Gedanken.

"Dominik ist echt toll. Wir telefonieren viel, schreiben und er lässt mir mit allem die Zeit, die ich brauche", antwortete ich ehrlich, merkte aber nicht, dass ich dabei scheinbar rot wurde.

"Klingt irgendwie langweilig, findest du nicht?" Kai sah dabei Sebastian an, der jedoch den Kopf schüttelte. "Das wäre selbst für mich erstmal schwierig. Immerhin ist er kein Immobilienmakler, sondern ein ehemaliger Darsteller und die Klischees hinter jenen Personen können schon verstörend sein."

Verstörend war vielleicht nicht das richtige Wort, Sebastian hatte jedoch recht, es war schwierig und doch hatte ich den Schritt gewagt, mich auf Dominik eingelassen und dazu zählte auch seine Vergangenheit.

Ein wichtiger Teil, den man nicht ungeschehen machen konnte und an dem er sicherlich auch gewachsen war, sich gefunden hatte und nun scheinbar wusste, wohin er gehörte und worin seine Zukunft lag.

Für einige war das sicher nicht leicht, für mich ist und war es beeindruckend und Berührungsängste hatte ich keine.

Ein Job war ein Job, egal welchen man ausübte.

"Träumst du wieder?"

Ja, irgendwie schon und ich konnte nicht anders, als breit zu grinsen und zu nicken, da es einfach perfekt lief und ich endlich wusste, in welche Richtung ich beruflich wollte.

"Erde an Mates! Hallo?" Wild fuchtelte eine Hand direkt vor meiner Nase und kniff erbarmungslos zu.

"Sag mal spinnst du?", fauchte ich Kai an, nuschelte unterstreichend ein "Entschuldigung", da ich viel zu laut war und mich andere Gäste ansahen, als sei ich Gollum, der auf Biegen und Brechen seinen Schatz zurückwollte aber nicht bekam.

"Bleibt mal locker, ihr zwei oder lasst das Bier weg."

Die Stimme kam mir dann doch mehr als bekannt vor, ebenso die zwei Arme, die sich von hinten um meinen Oberkörper schlangen und mich so weit wieder beruhigten, dass ich mich entspannte und Kai einen entschuldigenden Blick zuwarf.

Lediglich kam von ihm ein Nicken, dann ein freches Grinsen und mir schwante bereits, was jetzt kommen würde.

Um dem entgegenzuwirken, verpasste ich ihm unter dem Tisch einen Tritt gegen das Schienbein, lächelte breit und deutete ihm stumm an, sich zurückzuhalten.

"Wir gehen am Wochenende mit ein paar Kumpels aus", merkte Kai an und wurde von Sebastian unterbrochen. "Nichts Großes. Einfach nur was trinken, tanzen und nen netten Abend haben."

Keine Ahnung, was Helmut dachte, begeistert sah er irgendwie aber nicht aus und er runzelte nachdenklich die Stirn. "Tanzen, so, so. Und wer alles?"

"Tobi und Chris kommen auch noch und man kennt sich von der Schule. Wir gehen öfter mal zusammen aus", erklärte ich, ohrfeigte mich innerlich dafür und fragte mich, warum ich mich überhaupt erklären wollte.

Alt genug war ich, zudem hatte ich nie irgendwelchen Mist gemacht und anbaggern war auch nicht so mein Ding.

Eher war es umgekehrt, man grub mich an und das von beiden Seiten.

Vielleicht lag es daran und er hatte einfach nur Angst oder aber Dominik machte sich Sorgen.

"Ich werde nichts machen. Jedenfalls nichts, was mir schaden könnte."

Schon wieder, ich rechtfertigte mich erneut und könnte mich schlagen, weil ich annahm, ich müsste das, weil ich einige Jahre jünger und unerfahrener war.

"Samstag hätte ich Zeit und wenn nichts dagegen spricht, dann schließe ich mich an. Dann wird Mates auch keinen Blödsinn machen, von dem ich ohnehin weiß, dass er keinen machen wird."

Dominik wollte mit?

Kurz sahen wir uns an, dann aber nickten Kai und Sebastian eifrig. "Logisch kommst du mit, wenn du Zeit hast. Tobi und Chris wollten dich ohnehin kennenlernen und sind neugieriger als meine Nachbarin."

Oh Gott, diese alte Schachtel von gegenüber.

Schlimm und immer am Gucken, als würde sie etwas verpassen.

Kurz schwirrte sie in meinem Kopfkino herum, direkt im Club und herzhaft musste ich lachen, schüttelte mich sogar.

"Alles okay, Mates?"

"Ja, ich hatte nur die alte Rose im Kopf und das war mehr als skurril", grinste ich weiterhin und nun musste auch Kai lachen und hielt sich den Bauch. "Hat sie auch getanzt? Hahaha ... Oh Hilfe, allein die Vorstellung."

"Ist doch egal, ob sie getanzt hat oder nicht. Samstag steht und das wird mega."

Sebastian traf es auf den Punkt genau.

Es würde großartig werden und das lag nicht nur daran, dass Dominik mitkam, sondern auch Basti, der viel zu lange weg gewesen war.

"Auf ein tolles Wochenende." Dominik erhob sein Glas, wir stießen an und mehr als zufrieden sah ich vor mich hin, lächelte sogar.

Ich hatte nicht nur tolle Freunde, ich hatte auch einen Freund gefunden, den ich bewunderte für das, was er getan hatte.

Dominik und Mates.

Ja, doch, das passte und nicht nur beruflich, sondern auch privat.

Ohne auf meine beiden Freunde zu achten, wandte ich mich Dominik zu, zog ihn zu mir rüber und küsste ihn.

Mir waren die Blicke der Gäste egal, ebenso das empörte Schnaufen.

Es war mein Leben, meine Entscheidung und am Ende war es egal, was Dominik einmal war.
 


 

⚜⚜⚜⚜⚜⚜⚜⚜
 


 

Ihr Lieben, das war es mit der Story und ja, ich wollte hier und da etwas ändern, habe aber festgestellt, dass ich das nicht muss. So finde ich sie gut und es wird zu Mates und Dominik eine Fortsetzung geben. Nicht sofort aber dieses Jahr wird sie auf jeden Fall noch kommen. Ich danke euch fürs Lesen, eure Treue, eure Votes und für die lieben Kommentare.



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