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You want me - I want you baby

von

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Finally!

Sakura?“

Ich schrak auf und blinzelte vorsichtig zu dem Uchiha hinüber.

„Hm?“

„Ich habe ein klein wenig umdisponiert. Aber es wird dir gefallen. Wir gehen nicht ins Sports Valley“, sagte Itachi ruhig und riss das Lenkrad herum, um in eine Seitenstraße einzubiegen.

„Bitte was? Ähm…okay, na gut, aber…wohin gehen wir dann?“, stotterte ich verwirrt und krallte die Hände unruhig in mein schwarzes Cocktailkleid.

Es war mir im Grunde egal, wohin er mit mir wollte…oder besser: er war mir egal. Wann immer ich in Itachis schwarze Augen sah, hatte ich nur Sasukes Gesicht vor mir und hoffte verzweifelt, der ältere Uchiha war nicht beleidigt, wenn ich ihm von meiner dummen Racheaktion erzählte.

„Sakura!“, ertönte plötzlich wieder Itachis Stimme, doch diesmal rechts von mir. Verwirrt sah ich hinaus und riss die Augen auf: In meine Gedanken vertieft hatte ich nicht einmal bemerkt, dass wir bereits standen! Und zwar auf einem sehr großen Parkplatz…

Rasch stieg ich aus und er zog mich an der Hand mit, allerdings weitaus vorsichtiger, als es sein Bruder getan hatte.

Verdammt, immer diese Vergleiche mit Sasuke!

Ich ärgerte mich über die dumme Idee, mit Itachi ausgehen zu wollen. Ich mochte ihn, keine Frage…aber unsere Leben waren noch weiter voneinander entfernt als Sasukes und meins.
 

Itachi war ein Geschäftsmann durch und durch, er hatte diesen gewissen Ernst der Erwachsenen, trotz seiner lustigen Kommentare oder seines manchmal seltsamen Verhaltens.

Sasuke war anders.

Mist, schon wieder so viele Vergleiche.

Mir wurde erst bewusst, wo wir waren, als mich Itachi in einen teuer aussehenden Laden gezogen hatte, in dem überall wunderschöne Kleider standen.

Mir ging erst einmal der Mund auf.

„Heilige Scheiße, bin ich im Himmel?“, entfuhr es mir einen Moment später, woraufhin Itachi lachte und eine Frau mit leicht gehetzter Miene auf uns zukam.

„Guten Abend, kann ich Ihnen helfen?“

Der Uchiha nickte knapp mit dem Kopf und lächelte der Verkäuferin entgegen.

„Ich hoffe es. Die Dame sucht ein Kleid für einen abendlichen Anlass in zwei Wochen, es sollte zu ihren Haaren passen und weit genug sein, um damit tanzen zu können!“

Jetzt erst ging mir langsam ein Licht auf. Der Uchiha ging mit mir einkaufen, um dafür zu sorgen, dass ich für diesen Ball seines Vaters etwas anzuziehen hatte!

Ich konnte mich nicht beherrschen und fiel ihm, als die Verkäuferin mit den kurzen, schwarzen Haaren gegangen war, erst einmal um den Hals.

„Du bist echt der Beste, hat dir das schon mal jemand gesagt?“, quietschte ich vergnügt und hörte ihn schelmisch antworten: „Das würde wohl jede Frau sagen, der ich ein Kleid schenken würde, oder?“

„Du…willst es wirklich kaufen? Nicht bloß ausleihen, ich meine…?“, stotterte ich und wusste nicht, ob ich dieses Geschenk annehmen konnte.

Itachis Grinsen wurde leicht verbissen, als er antwortete: „Ich möchte, dass du es bekommst, damit du auch etwas hast, in dem dich mein Bruder ins Sports Valley ausführen kann.“

„W-was? Wieso…was hat Sasuke damit zu tun?“

Er legte mir – ganz der große Bruder – eine Hand auf die Schulter: „Weißt du, Kleines, es macht Spaß, den eigenen Bruder zu ärgern…aber manchmal muss man einsehen, dass es genauso wichtig ist, ihm auch mal zu seinem Glück zu verhelfen. Sakura, mein Bruder hat schon immer nur selten mit mir geredet, und nie über das Thema Mädchen. Du bist die erste, die er sogar unserem Vater gegenüber erwähnt hat. Deshalb warst du bei uns, und deshalb hat mein Vater dich zum Ball eingeladen. Er wollte dich mit Karin eifersüchtig machen, hat aber eher das Gegenteil erreicht und Sasuke eifersüchtig werden lassen. Verstehst du, du bedeutest meinem kleinen Bruder mehr als sonst irgendwer. Und deshalb…deshalb habe ich mich entschieden, ihn in diesem Punkt mal zu unterstützen.“
 

Ich war so geplättet von seiner Ansage, dass ich erst einmal gar nichts herausbrachte.

Dann, langsam, fing ich schüchtern an, zu lächeln: „Dein Bruder hat mich mit kaputtem Knöchel zu sich nach Hause gebracht, obwohl er mich nicht kannte. Du hast ihn damals nicht verpfiffen. Du hast ihn auch zu mir gefahren, als er mich zum schwimmen von meinem Hausarrest befreit hat. Itachi…du bist ein echter Schatz. Und ich schwöre dir, dass ich Sasuke, sollte er mich tatsächlich jemals ins Sports Valley einladen, garantiert nicht absagen werde! Und das liegt nicht an dem Kleid!“, zwinkerte ich.

Er lachte und ließ die Verkäuferin, die sich uns als Shizune vorstellte, mir einige Kleider vorlegen.

„Das Champagnerfarbene!“, meinte ich, im gleichen Moment sagte er: „Das Pinke!“

Wir lachten uns wieder schief und begannen erneut mit der Suche.

Es wurde ein sehr lustiger Abend, der schlussendlich mit einem wunderschönen Kleid gekrönt wurde.

Sasuke, ich komme!, dachte ich glücklich, als Itachi mich vor meiner Haustür abgesetzt hatte und verschwunden war.

Der jüngere Uchiha hatte Mist gebaut…aber wenn Itachi mir die Wahrheit erzählt hatte, dann konnte ich Sasuke verzeihen. Er war einfach nicht der Typ für Entschuldigungen. Aber ich würde schon so mit ihm klarkommen.

Jetzt war ich gespannt auf Narutos Party und freute mich schon drauf, dorthin zu gehen.

Womit ich nicht gerechnet hatte: es kam noch jemand, der mich mochte, und das sollte alles noch um einiges komplizierter machen.

Pünktlich um neun Uhr standen Hinata und ich vor Narutos Haustür. Der Blonde hatte natürlich dafür gesorgt, dass er an diesem Abend sturmfrei hatte und die blitzenden Lichter, die durch die Fenster fielen, erweckten den Eindruck, dass die Party wohl schon in vollem Gange war.

Die Musik war zwar nicht voll mein Geschmack, da ich am liebsten gute Rockmusik hörte, doch mit „Dynamite“, das gerade durch die Wände dröhnte, kam ich auch gut klar.

Allerdings befürchtete ich schon fast, dass der Blonde bei dieser Lautstärke die Klingel nicht hören konnte…

Fehlanzeige. Wenige Sekunden später riss Naruto voller Enthusiasmus die Tür beinahe aus den Angeln und strahlte uns an.

„Hey, ihr beiden, kommt rein! Wow, Sakura, siehst mal wieder heiß aus. Schickes Outfit. Willste damit irgendwen Bestimmtes beeindrucken?“, er grinste mich so breit an, dass seine Augen zu schmalen Schlitzen wurden – ebenso wie meine.

„Jetzt mal im Ernst, was soll die dämliche Frage, du Baka? Ich seh aus wie immer, klar? Und außerdem sieht Hinata viel hübscher aus!“

Sofort bekam ich von der Blauhaarigen einen fast panischen Blick zugeworfen, doch es stimmte: sie sah fantastisch aus in dem leichten, keineswegs sündig wirkenden beigen Kleidchen, das sie trug. Dazu ließen die hübschen Riemchensandalen sie etwas größer wirken und betonten ihre schlanke Figur.
 

Ich hatte ihr die Haare zu einer einfachen Hochsteckfrisur gedreht und fand, mein Werk konnte sich wirklich sehen lassen. Naruto war mit mir offenbar einer Meinung, wenn ich seinen offenen Mund und die leichte Röte um seine Nase richtig deutete.

„Oh, ja…Hi-Hinata-chan. Wie geht’s? Fantastisch siehst du aus! Komm…doch erst mal rein, sonst erfrierst du mir noch!“

Fürsorglich legte er seinen Arm um sie, wobei ich sah, dass er mir einen zögerlichen Blick zuwarf. Und plötzlich ahnte ich, was sein Problem war.

Er hatte meine extreme Reaktion von letztens wohl irgendwie so gedeutet, dass ich ihn als nicht gut für Hinata ansah.

Das musste jetzt erst mal geklärt werden.

„Hinata, gehst du schon mal vor ins Wohnzimmer? Wir sind in einer Sekunde wieder da!“, versprach ich ihr, als ich die Tür hinter mir zuzog und Naruto am Kragen seines Hemdes packte.

Nachdem die Blauhaarige mit einem kurzen Nicken ihr Einverständnis gegeben hatte, schleifte ich den Blonden hinter mir her in die Küche und stieß ihn dort etwas rabiat gegen den Tisch.

„Sakura-chan, was ist denn los…hab ich was falsch gemacht?“, fragte Naruto mich und klang so erschrocken, dass ich meine harte Fassade sofort verlor.

„Ach Quatsch, du Baka“, grinste ich ihn an, bevor ich das eigentliche Thema aufgriff: „Du magst doch Hinata, oder?“

„Äh…natürlich, ich meine, wer könnte sie nicht mögen?“

Mein imaginäres Ich klopfte ihm lobend auf die Schulter…Gute Antwort, Junge!

„Gut…hör zu, ich hab wirklich nichts dagegen, wenn ihr irgendwie irgendwann…äh…also, wenn sich das mal bewahrheiten sollte, was Uchiha  mal angedeutet hat.“

Er bekam große, runde Kulleraugen: „Im Ernst, echt jetzt?“

„Ja, echt jetzt. Du bist ein guter Kerl…und ich will für sie nur das Beste, immerhin ist sie eine meiner besten Freundinnen. Also, wie gesagt…ich bin nicht gut in sowas, aber…du brauchst nicht irgendwie Angst zu haben, dass irgendjemand von uns – Ino inbegriffen – versuchen könnte, dich an irgendwas zu hindern, klar?“

„Glasklar! Danke, Saku!“ Er grinste schon wieder, diesmal sah es schon viel zufriedener aus.

„Gut. Dann lass uns mal reingehen, was?“

Auch ich war erleichtert, dass das jetzt geklärt war und folgte ihm ins Wohnzimmer, wo sich bereits rund dreißig Leute aufhielten. Einige tanzten bereits wild und mehr oder weniger ungehemmt durchs Zimmer (Ino gehörte definitiv zur ersten Kategorie), während der Rest sich auf Fensterbänke, in Ecken oder aufs Sofa verzogen hatte und meist einen Drink in der Hand hielt.

Hinata stand mit einem braunhaarigen Jungen in der Ecke und schien ihm schüchtern zuzuhören, als Naruto und ich hinzutraten. Der Blonde tippte sie an, woraufhin sie erschrak und beide sich zu uns umwandten.

„Ach, hallo Sakura! Schön, dass du auch hier bist!“, schon grinste mich der Braunhaarige breit an und ich stand etwas baff vor ihm.

„Kiba? Was…machst du denn hier, ich meine…ich freu mich echt, dich zu sehen…“

„Aber du hast nicht damit gerechnet, dass Naruto mich einlädt?“ Er lachte und griff mich kurz am Arm, um mich vom zweiten Eingang des Wohnzimmers fortzuziehen, da ich einem anderen Kerl im Weg stand.

„Tja, er hat es sozusagen als Entschädigung dafür getan, dass er Akamaru in den Schrank gesperrt hat“, erzählte Kiba mir dann und konnte das breite Grinsen nicht aus seinem Gesicht verbannen, während er mich musterte. Etwas länger und intensiver, als normal gewesen wäre.

Nun ja…ich hatte mich zugegebenermaßen etwas schicker als sonst angezogen, weil ich ja wusste, dass Sasuke hier sein würde.

Nun stand ich also mit einer Kombination aus einer eng anliegenden, schwarzen Hose, über die ich hohe, weiße Stiefel angezogen hatte, und einem etwas längeren, weißen Oberteil mit langen Ärmeln, einem quadratischen Ausschnitt und großen, schwarzen Mustern darauf vor Kiba.

„Ähem…das ist ja schön. Du wirst schon sehen, irgendwann weiß jeder hier, dass du ein absolut umgänglicher Kerl bist und man wird die Schlägerei mit Sasuke vergessen.“

„Nun…ich werde sie sicher nicht vergessen“, seine Stimme trug ein leises Knurren mit sich und Kibas braune Augen verloren einen Moment ihr lustiges Funkeln, als er in Richtung der Couch sah.

Ich wagte nicht, mich umzudrehen, da ich mir sicher war, dass dort Sasuke saß – vielleicht sogar mit irgendeinem seiner Girlies auf dem Schoß. Und schwer beschäftigt.

Ich schluckte hart und setzte ein leicht gequältes Lächeln auf, als Kiba mich am Arm fasste und mich in Richtung Getränkeaufbewahrung zog.

„Komm, ich mix dir was, zur Feier des Tages.“

„Ähm…okay…aber übertreib’s nicht, ich bin nicht so der Trinker“, bat ich ihn und sah zu, wie er mehrere Flaschen aus der Kühlbox hervorzog und auf dem dafür vorbereiteten Tisch ein Glas mit deren  Inhalt füllte.

Er machte sich selbst ebenfalls eins, dann stießen wir an: „Prost“, lächelte er und zeigte erneut seine Zähne.

Ich grinste zurück und nahm einen langen Schluck. Überrascht sah ich das Glas an: „Hey, nicht schlecht! Das schmeckt ja richtig!“

„Stimmt“, lachte Kiba, „wenigstens weiß Naruto, welche Getränke auf so eine Party gehören!“

„Zufälligerweise war ich es, der das organisiert hat“, antwortete ihm eine unterkühlte Stimme neben uns und ich erschrak furchtbar, denn DIESE Stimme hätte ich überall wiedererkannt.

Sasuke lehnte in lässiger Pose am Tisch und nahm gerade einen Schluck aus seinem eigenen Glas, wobei er Kiba nicht aus den Augen ließ – dieser ihn ebenso wenig, wie ich feststellte, als mein Blick zwischen den beiden hin und her glitt.

„Stell dir vor, aber so einen Anruf bei einem Partyunternehmen traue ich sogar noch jemand Minderbemitteltem wie dir zu, Uchiha“, kam es höhnisch von Kiba, der mir ungefragt nachschenkte. Ich wusste nicht, was ich sagen oder denken sollte und schwieg fürs Erste, immerhin hatte Sasuke mich auch noch nicht angesprochen, geschweige denn mir auch nur einen einzigen Blick geschenkt. Es schien tatsächlich so, als wollte er mich ignorieren.

Geknickt sah ich zu Boden und ließ dadurch einige rosa Strähnen in mein Gesicht fallen.

„Minderbemittelt ist hier nur einer, immerhin rede ich nicht ständig mit irgendwelchen Hunden und falls es dich interessiert: Je peux parler très bien le français!“

(Ich kann sehr gut französisch sprechen!)
 

Siegessicher grinste der Uchiha, als Kibas und mein Mund weit aufklappten und wir für einen Moment tatsächlich sprachlos waren. Dieser Baka hatte uns wirklich die ganze Zeit zum Narren gehalten? Wo hatte er französisch gelernt? Es musste schon vor der High School gewesen sein, denn in meinem Kurs war er nie gewesen!

Sasukes Grinsen wandelte sich plötzlich wieder in eine entschlossene Miene und er packte plötzlich besitzergreifend meinen Arm und zischte: „Und dich leihe ich mir jetzt erst mal aus!“

Er wollte mit mir wohl raus in den Flur, doch Kiba stellte sich ihm in den Weg. In mir blitzte die Erinnerung an die Schlägerei wieder auf und leichte Panik befiel mich. So wollte ich Sasuke nicht noch einmal erleben!

„Und was lässt dich glauben, dass du sie so einfach mitschleifen kannst?“, knurrte der Inuzuka gefährlich und starrte dem anderen mutig in die Augen.

„Es wäre besser für dich, einfach zur Seite zu gehen…“, konterte Sasuke mit einer solchen Eiseskälte, dass mir mehrere Schauer über den Rücken liefen. Ich beschloss, einzugreifen, um Schlimmeres zu verhindern.

„Ist schon in Ordnung, Kiba…er wird mich nicht gleich auffressen“, ich zwang mich zu einem leicht angespannten Grinsen.
 

…hoffe ich, fügten meine Gedanken hinzu.
 

Widerwillig wich er zur Seite und sah mich bittend an: „Schrei einfach, ich bin sofort da!“

Sasuke schnaubte und zerrte mich mit, sodass ich Kiba eine Antwort schuldig blieb und aufpassen musste, nicht zu stolpern – ansonsten hätte der geladene Uchiha mir wohl den Arm ausgerissen.

Er schlug den Weg ins obere Stockwerk ein und trampelte die Treppe hoch wie ein wütendes Rhino. Langsam bekam ich es doch mit der Angst zu tun.

Was hatte er vor?

„Sasuke? Wohin willst du eigentlich, du kannst mich doch nicht so einfach entführen, was soll das? Ach und könntest du vielleicht aufhören, mir den Arm auszureißen, den brauch ich eigentlich noch!“

Er ignorierte mein Gemaule einfach, ließ mich los und stieß mich in ein Zimmer, das mir völlig fremd war.

Leicht panisch suchte ich nach dem Lichtschalter und fuhr mit den Händen an der Wand entlang, als plötzlich ein Knirschen mich wieder zu dem Uchiha umwenden ließ, der im Halbdunkel nur noch als großer Schemen zu erkennen war. Langsam zog er den Schlüssel ab und steckte ihn in die Hosentasche.

„Warum hast du hier abgeschlossen? Wir können uns ja wohl auch bei offener Tür unterhalten und überhaupt, dürfen wir eigentlich hier sein? Naruto wäre bestimmt nicht begeistert…“

In diesem Moment fiel mir das große Doppelbett an der linken Wand auf und ich quiekte leicht hysterisch: „Nein, er wäre ganz und gar nicht begeistert, wenn er wüsste, dass wir im Schlafzimmer seiner Eltern rumlungern! Was…“

Doch weiter kam ich nicht, denn eine Hand packte grob mein Kinn und riss meinen Kopf herum, im nächsten Moment drängten sich seine Lippen ohne Vorwarnung gegen meine und seine Zunge nutzte meinen Protest, um forsch in meinen Mund vorzudringen.

Zutiefst geschockt reagierte ich nicht, und das schien ihn sogar noch mehr zu reizen, denn mit einem wütenden Knurren, das tief aus seiner Kehle kam, stieß er mich grob rückwärts.

Ich versuchte taumelnd, mein Gleichgewicht zu behalten, doch schon war er wieder vor mir und drückte mich mit seinem viel stärkeren Körper weiter zurück, bis ich auf dem Bett saß.

Mit einem Lodern in den schwarzen Augen griff Sasuke ungefragt unter mein längliches Oberteil und krallte sich kurz in meinen Hintern, was mich aufschreien ließ, da er alles andere als sanft war.

„Halt die Klappe“, befahl er dunkel und zwang mir erneut einen Kuss auf, während er ungeduldig sein Hemd aufknöpfte und zu Boden warf.
 

Verdammt, er war heiß! Mir liefen Schauer über den Rücken beim erneuten Anblick seiner nackten Haut.

Er wäre mir praktisch alles wert gewesen – alles, außer das, was ich gerade im Begriff war, durch ihn zu verlieren.

Würde ich mich ihm jetzt hingeben wie eines seiner Fangirls, könnte ich mir im Spiegel nie wieder in die Augen schauen. Ich würde jedes Selbstwertgefühl verlieren, wenn ich mich von ihm auf diesen Status herabstufen ließ.

Würde ich mich Sasuke jetzt einfach fügen, wäre ich nichts anderes als eine billige Hure.

Also stemmte ich entschieden meine abwehrenden Hände gegen seine Brust, doch so schnell, wie er sie mit seinen abfing und mich mit dem Gewicht seines Oberkörpers flach auf das Bett hinunter drückte, konnte ich kaum gucken.

„Aufhören!“, wimmerte ich panisch.

In einer fast schon verzweifelten Wut biss mir der Uchiha als Antwort die Lippe auf, ehe er eine meiner Hände nach unten bog und sie unter mich zwang – diese Verrenkung tat höllisch weh, da ich nun auf ihr lag und sie dank Sasukes zusätzlichem Gewicht auf mir auch nicht mehr so einfach hervorziehen konnte. Die dadurch frei gewordene Hand nutzte er nun, um mich grob an der Hüfte zu fassen, während sein Mund wieder hungrig auf Erkundungstour ging und meinen Hals hinab zu meinem Dekolleté hinunter wanderte.

„Hör auf!“, versuchte ich es noch einmal, doch meine Stimme war nicht wiederzuerkennen. Beinahe verstand ich mich selbst nicht, so leise klang sie.

Ich zitterte und bebte, die Panik ließ nicht zu, dass ich irgendeine seiner Berührungen genießen konnte. Im Gegenteil, ich kniff die Augen zusammen, um die aufsteigenden Tränen verbissen zurückzuhalten. Jetzt auch noch zu weinen wäre doch…

Ich konnte trotzdem nicht verhindern, dass ich leise aufschluchzte, als Sasukes Hand grob weiter nach oben wanderte.

„Warum, Sasuke?“, flüsterte ich, als die erste Träne von meiner Wimper perlte.

Plötzlich verschwand sie mithilfe eines seiner Daumen von meiner Wange und auch sein Gewicht schien sich etwas von mir zu entfernen.

Ich erwartete so etwas wie ein „Hör gefälligst auf zu heulen!“ oder ein „Du bist es sowieso nicht wert“, doch nichts passierte.

Langsam schlug ich meine grünen Augen auf und sah direkt in seine schwarzen. Weitere Tränen rannen mir übers Gesicht und da er meine Hände noch nicht freigab, konnte ich sie nicht einmal wegwischen.

Der Ausdruck seiner Augen ließ mich stocken. Es war kein Hass darin zu sehen. Nur etwas, das mich völlig unvorbereitet traf: unendliche Traurigkeit und Enttäuschung.

„Warum nicht?“, stellte er mir schließlich langsam und kalt die Gegenfrage.

Er blieb immer noch auf mir sitzen und sah mich von oben herab an, doch die Hand, die meine festgehalten hatte, verschwand.

Sofort fuhr ich mir mit meiner befreiten Hand grob über beide Wangen. Mist, mein Kajal war unter Garantie verschmiert.

Mit einer einzigen, fließenden Bewegung hatte Sasuke sich vorgelehnt und beide Arme links und rechts meines Kopfes abgestützt. Nun musterte er mich aus drei Zentimetern Entfernung und in seine Stimme schlich sich ein verzweifelter Unterton: „Warum schenkst du diesem Inuzuka ständig dein Lächeln? Warum lässt du zu, dass er dir so nahe kommt? Und warum…warum darf Itachi dich haben?! Und ich…ich nicht?“

Die letzten Worte kamen nur stockend hervor, fast so, als würde Sasuke daran ersticken.
 

In diesem Moment wurde gegen die Tür gehämmert.

„Hey, Leute, wer immer da drin ist, macht sofort die Tür auf! Ihr fliegt  hier raus, echt jetzt!“

Ich wollte zurückschreien, doch der Uchiha legte mir unerbittlich eine Hand auf den Mund. Ich begann zu zappeln und versuchte, ihn von hinten zu treten, erreichte aber nicht viel. Seine andere Hand umklammerte erneut meine rechte.

„Verschwinde, Naruto. Ich bin beschäftigt“, rief Sasuke gereizt in Richtung Tür.

„Mmmhmmmhh!“, machte ich wütend und versuchte, zu beißen, woraufhin seine Hand sich noch fester auf meinen Mund legte.

„Oh, hey…sorry Kumpel...wusste nicht, dass du’s bist. Sag mal, hast du vielleicht Sakura gesehen? Blondie fragt nach ihr!“

„Sagst ausgerechnet du, Naruto!“, ertönte Inos laute Stimme aufgebracht. „Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, du bist genauso blond wie ich, du Baka!“

Streitend verschwanden sie wieder und erneut drang nur noch die Musik von unten in das Zimmer, während Sasuke langsam seine Hand von meinem Mund nahm.

Ich funkelte ihn wütend an, die Tränen waren Gott sei Dank Vergangenheit.
 

„Dass du aber nie wie ein vernünftiger Mensch mit mir reden kannst, Sasuke Uchiha! Du bist wirklich ein selten dämlicher Idiot! Zufälligerweise hast du echt einfach mal wieder alles falsch verstanden, du und Naruto scheint doch so eure Parallelen zu haben! Jetzt beweg endlich deinen Arsch von mir runter, du bist schwer!“, fauchte ich und tatsächlich rutschte er zur Seite und setzte sich auf die andere Seite des Bettes. Doch das Misstrauen in seinen Augen blieb.

„Falsch verstanden? Wie soll ich es falsch verstehen, wenn mein Vater mir mitteilt, dass Itachi sich mit dir trifft und er erst um halb vier in der Nacht wieder nach Hause kommt?“, fuhr mich der Uchiha an und ich zupfte an meiner Kleidung herum.

„Ich…Sasuke, du…es war meine Idee, mit Itachi auszugehen…ich wollte…dass du sauer bist und hab das offensichtlich auch geschafft, aber…dein Bruder ist viel zu anständig, um so was zu tun. Er hat nicht versucht, mich irgendwie ins Bett zu kriegen und ich wäre auch nie darauf eingegangen, verstehst du…?“

„Tze“, machte er nur ungläubig und sah mich weiter böse an.

Ich seufzte und legte mir erschöpft eine Hand über die Augen.

„Weißt du, du solltest in deinem Bruder nicht immer den Feind sehen. Er hat mir nur…Tipps gegeben und zwar um…um mit dir klarzukommen. Er wollte dir helfen, weil er geglaubt hat, dass du mich wirklich…ähm…na ja, dass dir mehr an mir liegt als an anderen. Tja…da hat er sich wohl geirrt. Du scheinst in mir nicht mehr zu sehen als in den tausenden, die du schon auf die Art grad eben flachgelegt hast.“

Meine Stimme zitterte leicht und ich musste mich schwer beherrschen. Es tat so weh.

Damit meinte ich nicht, dass er mich grob angefasst hatte, nein. Es tat mir nur so weh, einzusehen, dass ich mich komplett hatte täuschen lassen und von Itachis Worten so überzeugt gewesen war.

„Shit“, hörte ich ihn leise fluchen und hörte, wie er tief ein- und ausatmete.

„Shit!“

„Normalerweise wehren die sich nicht, Sakura. Also die anderen.“

Dann bewegte er sich neben mir, ich konnte es anhand der Matratze spüren und verspannte mich. Sollte er etwa noch einmal versuchen, mich wie eben anzufassen? Noch mal würde ich das nicht ertragen…

Bevor ich meine Gedanken zu Ende denken konnte, fühlte ich überraschend seinen warmen Atem seitlich über mein Gesicht streifen. Ganz sanft, kaum spürbar, küsste Sasuke meine Schläfe.

„Kleine Kirschblüte…“, murmelte er leise und ich hielt den Atem an.

„Es tut mir so leid.“

„M-mir auch“, brachte ich hervor und erschauderte, als sich seine beiden Arme vorsichtig um mich schlangen.

„Nein, das meine ich nicht. Itachi…das…was er gesagt hat, das…also, ich werde ihm wohl nie verzeihen, dass er hinter meinem Rücken mit dir darüber gesprochen hat, aber… andererseits schulde ich ihm auch meinen Dank, weil er den schwierigsten Part für mich schon übernommen hat.“

Ich sah erstaunt und mit großen Augen zu ihm hoch und begegnete schwarzen Augen, die plötzlich  wieder diese Wärme enthielten, die ich die letzten Wochen so vermisst hatte.

„Du bist keine von den tausend, Sakura. Das darfst du niemals glauben, verstanden? Du bist nur DIE eine unter tausend…die, die mich umgehauen hat, mit ihrer ganzen, seltsamen, unverständlichen Art.“

Ich lächelte leicht. Das war jetzt ein ziemliches Geständnis gewesen, oder?

„Und was passiert…wenn du mich irgendwann verstehst?“

Er zog leicht die Augenbraue an, das konnte ich sogar noch in dem Halbdunkel erkennen, an das meine Augen sich bereits gewöhnt hatten.

„Falls der Tag irgendwann eintreten sollte…“, er machte eine Kunstpause. Typisch Uchiha eben.

„…dann werde ich mich bis dahin schon so an dich gewöhnt haben, dass ich dich nie mehr gehen lassen kann.“

„Oha…also ein Ultimatum, ja, Herr Uchiha? Wenn, dann für die Ewigkeit?“, grinste ich ihn spitzbübisch an und er schien erleichtert, dass ich ihm wohl langsam seine eigentlich unverzeihlich dämliche Aktion verziehen hatte.

„Ich denke nicht, dass ich in der Position bin, dir ein Ultimatum zu stellen. Damit wollte ich eigentlich nur ausdrücken, dass du dich auf mich verlassen kannst…falls du mich denn überhaupt noch haben willst.“

„Machst du Witze?“, schimpfte ich entrüstet, richtete mich leicht auf und griff in Sasukes schwarze Haare, um ihn eindringlich zu mustern: „Wenn du auch nur die geringste Ahnung hättest, wie verdammt lange ich dir jetzt schon hinterherschaue, würdest du nicht im Traum auf die Idee kommen können, ich könnte dich irgendwann nicht wollen!“

„Klingt gut“, murmelte er und beugte sich zu mir hinunter. Unsere Lippen trafen aufeinander und für die nächsten Minuten vergaß ich meine Umwelt völlig.

Bis…ja, bis uns ein gewisser Uzumaki erneut störte.

„Sasuke? Ich will ja echt nicht stören, aber bitte komm da langsam raus! Wir können Sakura nirgends finden und machen uns total Gedanken, echt j-!“

Der Rest blieb ihm im Halse stecken, als Sasuke mit mir im Arm lässig in die Runde grinsend aus dem Zimmer trat.

„Seht mal, wen ich gefunden hab!“, meinte er mit gespielt- erstaunter Stimme.
 

Ich lachte auf und konnte gar nicht aufhören, zu grinsen…zugegeben, die Gesichter von Ino, Neji, Naruto und Hinata waren aber auch zu amüsant.

„W-wa-wa-was habt ihr beide denn da drinnen…?“, stammelte ein – ausnahmsweise mal fast sprachloser – Naruto vor sich hin und deutete auf uns. Ich tätschelte ihm den Kopf und hakte mich bei Ino und Hinata unter, während ich feixend erwiderte: „Nicht das, was du vielleicht denkst. Wenn du einen Beweis willst, geh ich gleich morgen zu meinem Frauenarzt und lass mir ein Attest geben… Blondie!“

Dann hieß es erst mal eine kurze Klatschrunde mit meinen Freundinnen, die beide völlig aus dem Häuschen waren, als ich ihnen die Story – mit einigen leicht veränderten Details – erzählte. Nun, eigentlich erzählte ich ihnen nur von dem Gespräch.

Einige Zeit später saßen nur noch wir 6 – es war mittlerweile weit nach Mitternacht – im Wohnzimmer auf der Couch, wobei Sasuke und ich nebeneinandersaßen und ich meinen Kopf auf seiner Schulter bettete.

„Tjaaa…ich denke mal, ihr bekommt das super in den Griff. Echt jetzt, ihr zwei wart doch eh irgendwie so wie…wie Nudel und Suppe!“

Naruto strahlte über seinen Vergleich, während Ino auf Sais Schoß anfing zu kichern und den Kopf zu schütteln.

„Zufälligerweise kenn ich da noch jemanden, auf den diese Beschreibung ganz gut passen würde“, sagte ich überdeutlich zu ihm und zuckte mit den Augen in Richtung Hinata, die verschüchert neben Naruto saß und ihre Fingerkuppen aneinander stieß.

„Oh, ach äh…das meinst du“, lachte der Uzumaki schließlich verlegen und schielte zu der Blauhaarigen hinüber.

„Na ja, wisst ihr, wir…hmm…wir haben schon…also…“, druckste er herum und sah mich vorsichtig an. Sasuke verdrehte die Augen.

„Alter, jetzt sag ihnen doch einfach, dass du die heutige Party eigentlich nur geschmissen hast, um die Kleine zu fragen!“, schnarrte er und ich sah ihn kurz tadelnd an und seufzte: „Also echt, ich fürchte, ich hab noch einen verdammt langen Weg vor mir, wenn du irgendwann mal sowas wie Feingefühl besitzen sollst…“

„Sei still oder ich bring dich zum Schweigen“, drohte er nur und diesmal war ich es, die die Augenbraue anhob: „Wir leben in modernen Zeiten, Sasuke, da verbieten die Männer den Frauen nicht mehr den Mund!“
 

„Tja, ich hatte dich gewarnt“, knurrte er nur, klang jedoch absolut nicht bedrohlich, als er mich küsste.

Ino fielen bald die Augen aus dem Kopf, doch dann zog sie Sai zu sich und tat es uns gleich, was ich, nachdem ich wieder bei Sinnen war, mit einem amüsierten Schnauben quittierte.

Dann jedoch klappte sowohl ihr als auch mir der Mund auf, denn Naruto und Hinata waren gerade ebenfalls sehr vertieft und obwohl Hinata nach ihrem ersten Kuss ziemlich rot um die Nase war, blickte sie uns allen der Reihe nach in die Augen.

„Ist irgendwas?“, fragte sie uns dann und ich wäre um ein Haar heulend durchs Haus gehüpft, so glücklich war ich gerade.

Bei all meiner triumphalen Freude entging mir allerdings nicht der dankbare Blick Narutos zu Sasuke, der ihm nur mit einem stummen War-das-denn-so-schwer?-Blick antwortete.



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