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—• The Scars I Missed •—

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ihr Lieben,
bevor ihr mit dem Kapitel beginnt, werde ich nochmal darauf hinweisen, dass Szenen mit Gewalt, Tod und Misshandlungen jeglicher Art beschrieben werden!!!
Bitte nur lesen, wenn ihr euch damit selber keinen Schaden zufügt. Komplett anzeigen

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—•Scar ┼┼┼┼ •—

The Scars I Missed

 

 

—•Scar ┼┼┼┼ •—

 

 

 

 

 

Shit

 

 

Kleine Hände fuhren über seine nackte Brust.

Seine eigenen waren in schmalen Hüften verankert.

 

 

Wie war er nur an diesen Punkt gekommen?

 

 

Stöhnende Laute schwangen in seinen Gedanken mit, als die blonde Frau auf ihm saß und sich rhythmisch bewegte.

 

 

Wie hatte er es nur so weit kommen lassen können?

 

 

Er hörte mit einem Ohr ihr Stöhnen zunehmen, was ihm sagte, dass sie nahe war. Ihre langen Fingernägel verkeilten sich jetzt in seine Bauchmuskeln und es fiel ihm minimal schwerer das Tempo gleichmäßig zu halten.

 

 

Wann hatte er die Schwellen überschritten? Abneigung, Toleranz bis hin zur fucking  Akzeptanz?

War er denn total bescheuert?

 

 

„Oh mmmhh, Ja, ich-“, gab die Blondine von sich und ließ sich jetzt vollkommen von seinen starken Armen steuern, die ihren Körper fast schon brachial immer wieder auf seinen niederschmetterten. Ihr kurz darauffolgendes Zittern in den Oberschenkeln und ihre, zwischen den Zähnen eingesaugten Lippen verrieten ihm, dass sie gekommen war. Schlapp ließ sie sich nach vorne beugen, ihre Stirn auf seinem Schlüsselbein, nahm sie ein paar tiefe Atemzüge.

Er löste seinen Griff von ihrer viel zu perfekten Haut und rollte sie von sich.

Sie schnaubte.

 

„Was ist los, Exploso?“

 

„Hah?“

 

Er fummelte das Kondom von seinem Schwanz und warf es irgendwo neben sich auf den Boden.

Es war ihm egal, dass der Mülleimer direkt im angrenzenden Badezimmer war. Sie konnte sich auch schlecht beschweren, schließlich gab es keinen Inhalt, der den Boden versauen konnte.

 

„Keine Lust heute?“, sagte sie, ohne aber eine Spur von Bedauern oder Enttäuschung zu zeigen, als ihr Blick vom Kondom zu ihm schwang. Wieso auch? Sie hatte bekommen was sie wollte. Mehr konnte sie nicht verlangen und wenn er halt nicht in der Stimmung war, konnte sie sich glücklich schätzen, dass er sich wenigstens noch um sie gekümmert hat, zur Hölle.

 

„Komm schon. Mir kannst du es doch erzählen… Womit ist dein Hitzkopf gefüllt?“

 

„Tse, kümmere dich um deinen eigenen Kram.“

 

Sie zog kurz eine Schnute, ließ dann aber ihren Kopf seufzend aufs Kissen unter sich fallen. Ihre Finger rieben kurz unter ihre Augen, wohl in der Annahme, dass ihre Schminke von dem Schweiß verlaufen war. Ha, wenn sie wüsste, wie recht sie damit hatte. Jetzt verschmierte sie es in dicken Streifen von ihren Augen zu ihrer Schläfe. Katsuki schüttelte den Kopf und suchte nach seiner Boxershorts.

 

„Ist es dieser Typ, der kein Interesse an Sex hat?“

 

„Hah? Wie kommst du denn darauf?“, schoss es ihm abblockend raus.

 

Und warum zur Hölle, fühlte er sich fucking nochmal ertappt?

 

Sie zuckte mit den Schultern und lächelte schief. Mit ihrer, vom Schweiß, verlaufenen Schminke sah sie jetzt aus, wie ein Zombie.

 

„Nur so eine Vermutung.“

 

Er stand auf und zog sich sein T-Shirt über den Kopf. Angelte dann nach seiner Hose.

 

„Es ist nicht nur Sex…“, sprach er mehr zu sich selbst und erkannte noch im selben Augenblick seine Nachlässigkeit.

 

Ah, verdammter Dreck.

 

„Wie? Meinst du er hat so absolut kein Interesse an Körperlichem? Nicht einmal Küssen.“

 

Katsuki stöhnte, schätzte dann einen Moment kurz ab, ob es sich lohnen würde, sie noch weiter in sein Privatleben eindringen zu lassen. Schließlich hatten sie sich ausschließlich auf Sex geeinigt und jetzt war er derjenige, der seine verwirrten Gedanken mit ihr teilte.

 

Aber, scheiß drauf.

Was solls.

Wenn sie es doch wissen wollte…

 

„Nicht einmal anfassen lässt der Idiot sich. Da nimmt er sogar lieber Schmerzen in Kauf, weil er sich nicht behandeln lassen will. Ich meine, es wäre noch nicht einmal in scheiß Schwanznähe, oder so.“

Er ließ sich zurück auf die Matratze plumpsen, hörte sie kurz freudig japsen, als sich dadurch auf und ab hüpfte. Doch er sah es nicht für Nötig an, sie anzusehen. Lieber zog er sich die Socken über die Füße.

 

„Das ist in der Tat ungewöhnlich. Hat er dir nicht gesagt, wieso er so empfindet?“

 

„Fuck, nein. Nur, dass er es nicht mag. Mit dem ‚Wieso‘ will er zum Verrecken nicht rausrücken.“

 

„Hmm, sind es nur Ärzte oder generell? Vielleicht hat er ein Problem mit Fremden? Was ist, wenn du ihn anfasst?“

 

Katsuki stockte in seiner Bewegung.

Ja, scheiße, Deku ließ sich von ihm anfassen. Vielleicht nicht mit der fucking größten Vorliebe und scheiße, er erschreckte sich jedes Mal zu Tode, wenn der Blonde sich unvorbereitet anschlich.

 

Aber er ließ ihn gewähren....

 

„Du kochst, Nerd?“

 

Katsuki ging dicht hinter Deku vorbei, um in den Topf zu linsen. Curry. Hm, sollte selbst der Idiot schaffen, vor allem, wenn er sich an ein Rezept hielt, welches er bereits, mit Flecken beschmutzt, auf der Arbeitsfläche ausmachen konnte.

 Deku sah nicht auf und rührte weiter im Topf, doch Katsuki sah ihn lächeln.

„Ich dachte, da ich heute frei hatte und du die Spätschicht…“

Der Blonde holte sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank nahm ein paar große Schlucke, während sich aus einem Impuls heraus seine andere Hand hob und durch den weichen Fummel des Idioten strobelte. Nicht rabiat, wie er es bei Kirishima tun würde, aber auch nicht, wie eine gottverdammte Memme.

Deku zuckte kurz zusammen, erstarrte unter seiner Berührung und es war, als hätte der Blonde den Jüngeren damit aus einer Trance geholt, denn sein Blick fokussierte sich jetzt mit angespannter Klarheit auf den Kochtopf. Und trotz dieser eindeutig beschissen verklemmenden Reaktion schlug er Katsukis Hand nicht weg, wendete sich nicht aus dem Griff oder gab auch nur ein Wort des Widerwillens von sich.

„Pass auf das es nicht anbrennt, Streber.“, erinnerte er Deku daran, den Kochlöffel wieder zu schwingen. Der Nerd blinzelte kurz mehrmals, ehe er zögernd in kreisenden Bewegungen das Essen umrührte, ähnlich, wie Katsukis Hand, die immer noch durch die weiche Fusselmähne fuhr. Er ließ erst von Deku ab, als er sah, dass sich die Schultern des Nerds langsam senkten.

 

 

Katsuki richtete sich auf und fuhr sich jetzt kurz selber durch seine wilden Haare, versuchte damit die verdammte Erinnerung beiseite zu streichen. Tasty Bitch rührte sich hinter ihm und kurz darauf, hörte er den Reisverschluss ihrer Jeans.

„Wenn du mich fragst, sollte er mal einen Psychiater aufsuchen. Ich denke er ist ebenfalls ein Pro-Hero? In eurer Branche sicher ratsam, sich das ein oder andere von der Seele zu reden. So viel Scheiße, wie ihr wahrscheinlich, Tag ein Tag aus zu sehen bekommt…“

 

 

Tse, zur Hölle nochmal, wenn sie wusste, wie recht sie damit hatte.

Er selbst blieb in seinen fünf Jahren Berufserfahrung bisher überraschenderweise relativ verschont, doch wenn er seine Kollegen von Vergewaltigungen, Raubüberfällen, beinahe Todeserfahrungen bis hin zu Massenabschlachtungen erzählen hörte, wusste er, worauf er sich einstellen konnte. Doch, Fuck, er brauchte sicher keinen bescheuerten Seelenklempner, konnte seinen Shit bislang gut einstecken und verarbeiten. Eh unwahrscheinlich, das irgendein sentimentaler Scheiß durch sein dickes Leder dringen würde. Doch bei Deku…

 

Als er über die Schulter zu ihr blickte, langte sie gerade in ihrer Hosentasche nach einem Kaugummi und schien bereits nicht mehr damit zu rechnen, dass er ihr eine Antwort gab.

 

Brummend zog er sich zu ende an und suchte bereits in seinem Handy nach der nächsten Bahnverbindung zurück nach Tokyo…

 

Minuten später im Zug lehnte er seine pochende Schläfe an die klimatisierte, kühle Scheibe und genoss seine erste Klasse Fahrt im Shinkansen zurück in die Hauptstadt. Wenigstens um beschissene Kosten, was kurzfristige abartig teure Luxustickets anging, musste er sich keine Gedanken machen. Er verdiente mehr als genug. Das war ein positiver Nebeneffekt, welcher seinen Job mit sich brachte. Deswegen kümmerte es ihn auch nicht, weiterhin eine lachhaft hohe Summe an den Nerd zu zahlen, egal, was dieser dazu sagen würde. Es kümmerte ihn einen Scheiß, was der Streber davon hielt.

 

Fuck.
 

Was ihn allerdings schon interessierte, war, was genau zwischen Ihnen los war.

 

Katsuki konnte dem ganzen keinen Namen geben, konnte und wollte sich auch nicht genauer damit beschäftigen, weil er wusste, dass nur Scheiße dabei rauskommen würde.

 

Er schnalzte ungehalten, als er sich unweigerlich an die letzten vergangenen Tage erinnerte.

 

Der Blonde hatte bewusst angefangen den Körperkontakt zu dem haptophoben[Ga1]  Idioten zu suchen, konnte dabei immer noch nicht ganz begreifen, wie man sich einfach nicht anfassen lassen konnte.

Verdammt, der Schwachmatt war ein gottverdammter Hero. Er musste tagtäglich mit Berührungen klarkommen. Wieso in Gottes Namen, hatte er also damit ein so großes Problem?

 

Katsuki fragte sich unweigerlich, ob ihm das in der Vergangenheit schon einmal aufgefallen war. Fest stand: Als sie noch beschissene Drecksblagen waren, hatte er damit auf jeden Fall kein Problem gehabt. Katsuki hatte ihn mehr, als einmal an der Hand hinter sich her geschleift oder war bei irgendeinem bescheuerten Filmabend quer über ihn eingeschlafen.

 

Und in der Schulzeit…
 

Fuck.
 

Wie konnte er das denn bitte wissen?

Keine verdammte Berührung, die er Deku zu dem Zeitpunkt geschenkt hatte, hätte ihn nicht vor Katsuki zurückschrecken lassen.

Der Blonde hat gehänselt, getreten, geschubst und geschlagen.

 

Weil er mackenlos war.

Weil er einfach nutzlos war.

 

Und Katsuki hatte das zu jenem Zeitpunkt mehr denn je wütend gemacht, ehe seine Wut umschlug in Selbst-Verherrlichung und einem extrem starken Ego.

Wenn Deku nicht mit ihm ein Superheld werden konnte, fuck, dann stand er halt alleine im Rampenlicht und würde keinen, zur Hölle, keinen auf sein verdammtes Treppchen lassen.

Und, nachdem er sich diesen Gedanken seit seinem vierten Lebensjahr eingetrichtert hatte, würde Deku ihm diesen Platz nun auch nicht mehr streitig machen.

Er würde die Nummer eins werden.

Und er alleine würde damit All Might übertreffen.

Dennoch fragte er sich, ob er nicht der Auslöser für Dekus Schreckhaftigkeit war. Das schuldig, beschissene Bauchgefühl sprach zumindest für seine eigene Annahme…

 

Katsuki schnaufte ab genervt, während er sich fragte, wie weit er von seinen eigentlichen Gedanken abdriften konnte, ohne es gemerkt zu haben.

 

Er fühlte sich eh, seit er sich wieder mit dem Idioten umgab, komplett verpestet. Verpestet mit Gedanken und Überlegungen rund um den Idioten.
 

Und scheiße, es pisste ihn an.

 

Auch wenn es nicht so aussah und auch wenn er, zur Hölle, erst recht nicht so handelte.

Denn er hatte sich seit dem nächtlichen Vorfall zur fucking Aufgabe gemacht den Streber zu terrorisieren.

Die Idee den Nerd mit seiner Anwesenheit, mit seinen Berührungen in den Wahnsinn zu treiben, hatte sich bei ihm noch in derselben Nacht eingepflanzt, wie grässliches Unkraut. Er redete sich ein, dass er es nur tat, weil er nicht akzeptieren konnte, dass sich jemand einen Pro-Hero schimpfen wollte, welcher etwas so Simples, wie angefasst zu werden, fucking nicht ertragen konnte.  Dieser hilflose Idiot hatte es doch nicht anders verdient, hatte es erst recht nicht anders gewollt, als dass der Blonde schon ab dem nächsten Tag damit anfing die beschissene körperliche Distanzierung zu verringern.

 

Ein unauffälliges Nähertreten hier und ein versehentliches Anrempeln da.

 

Katsuki versuchte nicht groß darüber nachzudenken, doch tat es irgendwie doch.

Sobald er wusste, dass sie beide in der Wohnung waren, ging er innerlich Möglichkeiten durch, sich dem Nerd so gut es geht beiläufig in den Weg zu stellen.

 

Nach einer Woche hatte er in den Augen des Idioten die Erkenntnis gesehen. Diese großen beschissenen grünen Augen hatten ihn angestarrt, nachdem der Blonde zum dritten Mal in einer Woche den Streber seinen Wischmopp zerzaust hatte, mit einem Leuchten, mit einer Klarheit, die Katsuki unwillkürlich den Mund verzogen gelassen hatte. Zum einen war Deku ein Volltrottel, dass er so lange gebraucht hatte, um darauf zu kommen, zum anderen ärgerte es den Pro-Hero, dass er bereits aufgeflogen war.

Zumindest zuckte der Idiot in der darauffolgenden Woche nicht mehr so heftig zusammen, wie zuvor, hatte sich anscheinend schnell mit den neuen Umständen abgefunden. Jedenfalls verlor der Streber kein Wort, über Katsukis therapeutische Maßnahmen.

 

Er befolgte den Rat, welchen der Blonde ihn in jener Nacht gegeben hatte.

 

Fuck, er tat sogar mehr als das.

 

Als er nach einer beschissenen Spätschicht in die Wohnung zurück gekehrt war, hatte Deku ihm sogar seine Klamotten abgenommen, hatte sofort seine gesamte Aufmerksamkeit auf den Blonden geheftet, wie ein hilfloser Welpe. Doch bevor er sich mit dem winselnden Fellkneul beschäftigen konnte, klingelte sein Handy mit der Nummer seines verdammten Chefs. Noch während er sich mit der Jeansfresse unterhielt, welcher ihn fucking nochmal ermahnt hatte seine Schreibarbeit nicht einen weiteren Tag aufzuschieben, hob er wohl gedanklich bereits seine andere Hand, um diese durch die grüne Mähne des Idioten fahren zu lassen. Er war gedanklich nicht in der Wohnung und seine Hand verharrte in der Luft, wie eine Statur, als er den Worten seines Chefs lauschte. Und nur nebenbei konnte er beobachten, wie Deku seine Pranke anstarrte, als ob er darauf warten würde, dass er einen gottverdammten Zaubertrick damit vollführen würde.

Dann stellte sich der Idiot auf die Zehenspitzen überbrückte selbst die letzten Zentimeter zu seinem Strubbelkopf und fucking nochmal lächelte bei der Berührung.

 

Bakugou? Hitzkopf, hast du mich verstanden?“

 

Keine Ahnung, was sein Chef gesagt hatte.

Keine Ahnung, was er geantwortet hatte,

Er hatte den roten Knopf gedrückt und war in die aktuelle Situation zurückgekehrt, in welcher er grob über den Dickschädel seines Gegenübers gefahren war. Das Grinsen hatte er sich nicht verkneifen können.

Verdammt, das war ein fucking Fortschritt gewesen, oder?

 

„Hast du wieder gekocht, Nerd?“

 

„Nein, Kac-chan.“

 

„Scheiße, Gott sei Dank.“

 

Das Curry von letzter Woche war nämlich beschissen furchtbar gewesen…

 

 

 

 

Wenn er bei allem so einen schnellen Fortschritt bei dem Idioten feststellen könnte, wie bei seiner bescheuerten Berührungsangst, wäre Katsukis Leben sicher um ein Wesentliches leichter. Doch nach wie vor, hatte der Nerd Schwierigkeiten die beschissene Nacht in seinem Zimmer zu bleiben. Immer noch schlich er in der Wohnung umher und weckte damit dem Blonden automatisch, weil sich sein fucking Unterbewusstsein anscheinend darauf programmiert hatte, mitzuzählen, wie häufig Deku sein verdammtes Bett verließ. Es wäre leichter gefallen, die Male zu zählen, in denen er es nicht tat…

Katsuki hatte sich dabei mehrmals erwischt, wie er sich innerlich gefragt hatte, ob der Nerd immer noch diese Dreckspillen schluckte. Nein, oder? Sonst würde er doch schlafen, sonst würde der Idiot doch keine Schmerzen spüren. Er konnte nur hoffen, dass Deku seine Worte, seine Belehrung von damals nachgekommen war.

 

 

„Achtung! Die Türen schließen. Bitte halten Sie Abstand! Vielen Dank!“

 

 

Katsuki rieb sich über seine schweren Augenlider, versuchte die Müdigkeit damit zurück zur drängen, weil er genau wusste, dass er keine fucking Erholung während einer Zugfahrt bekam. Er fühlte sich danach immer erschlagener, als vorher. Wenn er in seiner Gottverdammten WG war, konnte er noch genug Schlaf nachholen, denn er hatte keinen Stress mehr, was die Suche nach einer neuen Wohnung betraf.

 

Deku hatte dafür gesorgt.

 

„Kac-chan“

 

Er stöhnte, als er seinen verhassten Spitznamen von den Idioten in seinen Kopf echo hörte.

 

„Bleib.“

 

Katsuki sah von seinen arbeitenden Händen auf.

Er kümmerte sich schon wieder um den zuckenden Arm des Idioten.

Kümmerte sich schon wieder mitten in der Nacht um den Schwachmatten.

 

„Hah? Ich mach das hier fertig und dann leg ich mich wieder aufs Ohr. Als ob ich noch mehr meines kostbaren Schlafes für dich opfern werden, Idiot.“

 

„Nein“

Deku lächelte leicht. „Das meine ich nicht. Bleib hier. Zieh nicht weg! Ich… Ich wünsche es mir wirklich.“

 

Er warf einen schüchternen Blick auf den Blonden, welcher an genervt mit der Zunge schnalzte.

„Deku, wir haben den Scheiß doch schon besprochen.“

 

Okay.

 

Er hatte nur noch ein paar fucking Tage, bis sein Hintern auf der Straße sitzen würde und die Vorstellung pisste ihn übelst an, aber einzuknicken vor fucking Deku, würde ihn zerstören. Scheiße nein, alles besser, als klein bei zu geben.

 

Deku stöhnte lautlos, was Katsukis Blut durch die Decke schießen ließ, weil er, zur Hölle nochmal, sich gerade wie ein Kleinkind vor dem Idioten fühlte. Doch bevor er seinem Unmut Luft machen konnte, sah der Streber ihn eigenartiger Weise etwas ängstlich entgegen.

 

„Das heißt, du willst ausziehen, obwohl du keine Wohnung hast?“

„Wohe-“, begann er bereits von Wut geleitet zu starten unterbrach sich jedoch im selben Moment, als er seinen Fehler erkannte. Doch Dekus wissende Augen, ließen den Hitzkopf schnelle erkennen, dass es zu spät war.

 

„Scheiße, ich-“

„Du-“

 

Kurze Stille, nachdem sie beide gleichzeitig das Wort ergriffen hatten. Keiner rührte sich. Katsuki hat seine Behandlung unterbrochen und hielt den vernarbten Unterarm wie eine stumme Drohung in seinen Pranken verschraubt. Dekus nervöser Blick zuckte immer zwischen diesen und den roten Augen hin und her. Sie schätzten sich gegenseitig ab und Katsuki ergriff seinen offen angebotenen Vortritt, als der Nerd die Lippen zu einer angespannten Linie zusammenpresste.

 

„Arschloch, du hast geblufft, oder?“

 

Er wusste nicht, ob Deku zusammenzuckte, wegen seinem extremen Ausdruck oder aber, weil er ihn bloßgestellt hatte. Deku brummte ergeben und wendete, wie ein verdammter Feigling den Blick ab, fixierte jetzt seine eigene Hand. Sein Daumen zog unruhig über die einzelnen Fingerkuppen hinweg.

 

„Weißt du, es könnte vielleicht sein, dass ich … naja … leicht nachgeholfen habe?!“

Er linste unsicher zum Blonden.

 

„Hah? Was, fucking nochmal, meinst du damit?“

 

„Naja”, druckste er rum. “Also, ich habe einigen vielleicht angerufen und mit ihnen über deine impulsive Art geredet.“

 

“Was hast du-”

 

“Vielleicht erwähnt, dass dein Quirk nicht unbedingt für jede Wohnung geeignet wäre.”

Sein Mund fiel offen, als er die Worte des Nerds realisierte. Deswegen hatte er von den Wohnungen, die eine einigermaßen annehmbare Alternative darstellten, keine Rückmeldung erhalten. Er hatte sich damit ganz umsonst die Arbeit gemacht.

 

Dieser…

Dieser…

 

Fuck.

 

„Willst du mich verarschen?“
 

Er sprang auf, brauchte das Gefühl auf den Idioten runter zu schauen und sich so gut wie möglich vor ihm aufzubauen.

Scheiße.

 

„Bitte“, sprach Deku und hob stützend die Hände.

 

„Ich weiß, wie extrem diese Vorgehensweise war, aber ich sah einfach keinen anderen Weg. Ich dachte, wenn ich es wenigstens hinbekommen würde, dass du zum Ende des Monats keine Wohnung haben würdest, dann würdest du es dir vielleicht nochmal überlegen… Aber anscheinend-“

 

„Ganz genau Nerd, keine scheiß verdammte fucking Horden an Schurken würden mich dazu bekommen auf dein Angebot einzugehen. Ich würde lieber-”
 

„Aber ich brauche dich, ok?”, brach es aus seinem Gegenüber heraus und Katsuki hielt inne. Deku presste mit angespanntem Kiefer seinen Arm an sich.

 

„Ich weiß ansonsten nicht mehr weiter, Kac-chan. Seitdem du hier bist, ist alles… leichter. Seitdem du angefangen hast-” Er wedelte mit seinen Händen in der Luft umher, scheinbar unfähig, die richtigen Worte zu finden. Es war nicht nötig. Ein Blick und Deku sah ebenfalls, dass Katsuki genau wusste, dass er von dem sprach, wovon sie beide nicht im Stande war, dem ganzen einen Namen zu geben.

 

“Ich fühle mich-“

 

Er zog schwer stöhnend die Luft in seine Lungen und hielt sie dort einen Moment feste. Katsuki beobachtete den seltenen emotionalen Ausbruch des Nerds stumm, konnte spüren wie ihn das Bild seine Wut nahm, obwohl er das, zur Scheiße nochmal, gar nicht wollte. 

 

„Ich fühle mich gut in deiner Nähe, Kac-chan.“

 

Deku sah ihn an. Seine Wangen konnte er selbst in dem schwachen Licht der Stehleuchte erröten sehen. Katsuki schluckte, als er fühlte, wie ihn eine Welle an Emotionen niederschmettern wollte, musste an sich halten, wenigstens noch etwas Zorn in sich zu sammeln, welcher ihm allmählich aus den Händen zu gleiten schien, bis-

 

Bitte, Kac-chan. Ich… Ich bitte dich.“

 

Deku hatte jetzt gottverdammte Tränen in den Augen.

Bitte.“, flüsterte er jetzt, sodass der Blonde es kaum noch hörte, jedoch im selben Moment alles zu hören schien, was dieses Thema in dem Streber auslöste.

 

Trauer, Angst, Hilflosigkeit, Verzweiflung.

Katsuki hätte ewig so weiter machen können, doch sein Unterbewusstsein sagte ihm, das Bild vor ihm so schnell wie möglich zu beseitigen.

 

„Ich will keinen Mucks von dir hören, wenn ich dir Miete überweise, Nerd. Fucking egal, wie abartig hoch der Betrag ist, klar?“

 

Der rabiate, lachhafte Stimmungswechsel des Strebers katapultierte den Hitzkopf in ein beinahe ähnliches Schleudertrauma und er musste den Blick genervt abwenden, als mit dem absolut sonnenscheinähnlichen Lächeln des Idioten, sein eigenes Genugtun ihm auf die Schulter zu klopfen schien.

 

Oh, verdammte Scheiße, was hatte er sich da nur angetan?

 

 

 

„Nächte Station: Shinagawa Station“

 

 

 

Noch eine Station und er wäre in Tokyo. Fucking Gott sei Dank. Er brauchte unbedingt eine Beschäftigung und dann eine Mütze voll Schlaf, damit seine Gedanken nicht noch weiter an dem Streber hängen blieben.

 

Er war schon genervt von sich selbst.

Genervt davon, wie Deku ihn um den Finger gewickelt hatte und wie Katsuki sich um den Finger gewickelt hat lassen.

 

Und scheiße… Er war auch gleichzeitig, ja fuck, froh?!

 

Das Thema Wohnung hatte sich erledigt, er konnte weiterhin dieses Prachtstück einer Küche nutzen und sich voll und ganz auf seinen Job konzentrieren.

Was diesen betraf, musste er zugeben, es war besser als erwartet. Die Bezahlung war gut. Seine Kollegen bereitetem ihm weniger Nervensterben, als gedacht und seine Einsätze zogen anscheinen in Tokyo mehr Aufmerksamkeit auf sich als in Hiroshima. Zumindest hatte er das Gefühl. Vielleicht lag es aber auch daran, dass des Öfteren Aufträge und Notfälle in Land flogen, die sowohl seine Anwesenheit, als auch die des Nerds benötigten.

Und scheiße, Aber Katsuki konnte es nicht einmal ansatzweise abstreiten:

Er und Deku waren, fucking nochmal, der glatte Wahnsinn zusammen. Wenn sie ansonsten, zumindest was Worte betrafen, komplette Defizite hatten, war es, als ob ihre Körper sich im antrainierten Kampfmodus umso besser miteinander verständigen konnten. Deku wusste, dass er kein Mann der Worte, sondern der Taten war, sobald seine Blaster an seinen Handgelenken saßen. Und so, wie der Idiot sich darauf eingestellt hatte, konnte er in den grünen Kopf hineinschauen und genau erkennen, was der Nerd als nächstes tun würde.

Sie waren perfekt abgestimmt.

 

Er sah es.

Deku sah es.

Und scheinbar die ganze fucking Welt ebenfalls.

Die steigende Anzahl an Aufträgen, welche beide betraf, bestätigte das.

 

Und er konnte noch nicht einmal so tun, als ob er es hassen würde.

Denn überraschenderweise tat er es nicht.

Wieder eine Tatsache, die er in seinem Kopf auf eine Liste packte, über Dinge, die er nicht weiter erörtern wollte.

 

Doch, die er auch nicht länger abstreiten konnte…

 

 

 

 

 

.

 

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Wenn Katsuki sich jemals über andere ausgelassen hatte, die einen fucking emotionalen Zusammenbruch nach einem Einsatz hatten, so beschloss das Universum ihn jetzt, dafür zu bestrafen.

 

Heute waren zwei Menschen gestorben.

Genau vor seiner Nase.

 

Und er hatte nichts tun können.

 

Falsch, kam ihm im selben Moment in den Sinn.

 

Er hatte, zur Hölle nochmal, einfach nichts getan.

 

Sein logisches Denken hatte ihn erstarren lassen, noch an Ort und Stelle in Eis verwandelt. Sein Kopf hatte ihm gesagt, dass er es nicht geschafft hätte. Er war innerhalb des, sich einstürzenden Gebäudes, hatte eine Frau und ein Kind in seinem Armen und er brauchte all seine Power, um die Trümmer über sich weg zu sprengen, um dann im nächsten Moment den Stockwerken darüber ausweichen zu können. Er hatte die Nachricht erhalten, dass keiner ansonsten mehr in dem Hochhaus war.

Eine Information, die falsch gewesen war.

Er hatte bereits seine Explosion soweit verstärkt, dass das Gebäude unwiderruflich einstürzen würde. Es musste sein, sonst hätte er nicht genügen Platz gehabt mit den beiden auf seinen Armen entkommen zu können. Das zusätzliche Gewicht brauchte mehr Zeit, damit er sich mithilfe seiner Sprengkraft in die Luft und damit in Sicherheit katapultieren konnte.

Und dann hatte er sie gesehen.

Ein alter Mann und ein kleines Mädchen, eng aneinandergeklammert, auf der anderen Seite des Gebäudes. Beide mit ängstlich zusammen gepressten Augen. Er wollte sie retten, wollte zeigen, dass er es konnte, doch seine Beine verboten es ihm, haben ihm schlichtweg ihre Dienste versagt.

Denn trotz seines Willens, wusste seine fucking Intelligenz, dass es Selbstmord war. Dass es-

Das Mädchen erspähte ihn, sah mit ihren kurzen orangen, strubbeligen Haaren zu ihm, strecke hoffnungsvoll eine Hand in seine Richtung und lächelte, als sie seine Gestalt scheinbar erkannt hatte.

 

Und dann hat sich eine dicke Fläche aus der Decke gelöst und die beiden erbarmungslos unter sich begraben.

Als wäre es das natürlichste der Welt.

Als wenn da niemand gestanden hätte, lag der zerbrochene Beton dort, Platte an Platte eng gequetscht.

Und Katsuki hatte sich gefühlt, als wenn stattdessen ihn die harte Masse getroffen hätte

Als sich dann noch die Decke der darauffolgenden Etage gelöst hatte, wusste Katsuki, dass jegliche Hoffnung, die beiden zu retten, damit unwiderruflich zerschmettert worden war.

Auf dem Weg nach draußen hatte sich die Frau in seinem Arm fest an ihn gedrückt, hatte geweint und gefleht, ihr Kind an sich gepresst, von dem der Blonde nicht wusste, ob er das Geschehen mitbekommen hatte.

 

 

Er hoffte nicht....

 

 

 

Seine verschwommenen Gedanken lachten ihn aus, als er die Ironie hinter all dem sah.

Wieder saß er in der Wohnung, in dem Wohnzimmer, ganz im dunklen und betrank sich.

Weil er nicht wusste, was er sonst tun konnte.

 

Er hatte das Gefühl, nach der ganzen Scheiße so schnell wie möglich sein Gehirn mit Alkohol voll zu pumpen in der mickrigen Hoffnung, damit das Geschehen in seinem Kopf nicht zu festigen. Er wollte seine Erinnerungen austricksen, wollte die Bilder an die Beiden mit Bier beschütten. Er wollte nicht das Gesicht der Kleinen sehen, welches mit Hoffnung gestrahlt hatte, bevor diese von hartem, unbarmherzigen Gestein erschlagen wurden war. Er wollte-

Er quetschte die Dose, bis seine Hände laut knackten. Das Aluminium unter seiner Hand begann unter dem Wirken seines Quirks leicht zu glühen. Der Geruch stach in seiner Nase, besänftigte ihn zugleich jedoch auf abgefuckte Weise. Alles was ihm nicht recht war, alles was er nicht mochte, alles was ihn verletzte, hatte er fucking nochmal gerade verdient. Nie in seiner bisherigen Laufbahn, als Superheld hatte er sich jemals so gefühlt.

Gefühlt, wie jemand, der es nicht wert war, diesen Titel zu tragen.

 

Fuck.

Er schämte sich so sehr.

 

Schämte sich, war fucking nochmal gleichzeitig geladen, wie eine beschissene Handgranate und dann wieder so scheiße down. Er wusste nicht, wohin mit all diesen Emotionen. Emotionen, nicht verursacht von anderen oder aber gegen andere gerichtet. Nein, fucking Gefühle, die sich alleine und ausschließlich gegen ihn selbst richteten. Er hatte bereits damit Kontakt gemacht. In wohlgemerkt abgeschwächter Form, damals, als der Nerd ihn retten wollte, als der Blonde sich nicht selbst retten konnte.

Gott, hatte er sich gehasst für seine Schwäche.

 

“c-chan”

 

Aber das…

Das hier war ein ganz neues Level.

Ein Level, auf das er nicht vorbereitet war und was ihn nun überrascht und zerschmettert hatte, als wäre die steinerne Betonwand tatsächlich selbst auf ihn niedergeknallt.

Und Katsuki konnte nicht, er wollte nicht, er wusste nicht-

 

“Kac-chan”

 

Eine Hand legte sich so schwach auf seine Schulter, dass er kurz geglaubt hatte, es sei der Wind gewesen, doch als die Schwere anhielt, fixierte sich sein vorher verkrampfter Blick vom Couchtisch instinktiv zur Quelle dieser Berührung.

Dekus Augen lagen mit so viel Sorge und Mitgefühl auf ihm, dass er fast sofort die Galle in seinem Rachen schmecken konnte. Katsuki wusste nicht, was er zu dem Nerd sagen würde in seiner aktuellen Situation, hatte keine Ahnung, was sein geficktes Hirn ausspucken würde. Deswegen hielt er mit verhärtetem Kiefer den Mund. Eine Katastrophe am Tag hatte ihm gereicht. Auf eine weitere konnte er gut verzichten.

Als der Grünhaarige nach mehreren Momenten immer noch nichts sagte, ging dem Blonden in seinem angetrunkenen Zustand dann auch mal endlich ein Licht auf.

 

Deku wusste es.

 

Der Idiot musste nicht fragen, was passiert war, weil er fucking nochmal, schon Bescheid wusste. Woher, wie und warum, scheiße, das war dem Blonden egal. Die Tatsache machte ihn sowohl wütend, als auch zugleich etwas ruhiger. Er hatte somit keinen Grund seine miserable Lage erklären zu müssen.

 

„Verschwinde Streber.“

 

Fuck, er hörte sich erbärmlich an.

 

Dekus einzige Reaktion war, dass er die Hand von der Schulter des Älteren nahm und sich auf die gegenüberliegende Couch setzte. Das hatte er damit nicht gemeint.

 

„Es war nicht deine Schuld.“

 

Oh Fuck NEIN.

Mit diesem Scheiß fangen wir garantiert nicht an.

 

„Hör auf mit dem Mist, klar? Deine gottverdammte Therapiesitzung kannst du dir in deinen Arsch stecken, Deku!“

 

Deku stöhnte leise und ließ dann schwer die Schultern hängen.

 

„Mein erster Todesfall war noch während der UA-Zeit.“

 

Katsuki rollte mit den Augen. Er wollte auch diese Schiene nicht hören.

 

„Spar es dir, Nerd. Das interessiert mich nicht.“

 

Er öffnete symbolisch die nächste Bierdose und hob sie zuprostend nach oben.  „Ich will einfach meine Ruhe. Mit geht es fucking nochmal gut, klar?“

 

Er sah sofort, dass Deku ihm nicht glaubte, doch das störte den Blonden keineswegs, schließlich war es auch gar nicht sein Ziel gewesen. Der Nerd sollte sich einfach nur verpissen.

Kurz war nur das Glucken seiner Kehle zu hören, die das gelbliche Getränk hinunterspülten, als wäre es Wasser. Deku nahm seine, fucking nochmal, besorgte Mimik keine Sekunde von ihm und Katsuki dachte nicht daran klein bei zu geben und seine stechenden drohenden Augen abzuwenden.

 

Wenigstens diesen Kampf wollte er heute gewinnen….

Musste diesen Kampf einfach gewinnen.

 

Er fühlte das flach aufkommende Gefühl des Sieges in seiner Brust, als der Nerd tatsächlich aufstand und ohne ein Wort Richtung Balkon marschierte. Gleichzeitig war diese Tatsache so skurril, dass Katsuki tatsächlich einen Moment Enttäuschung empfand. Deku war nie jemand gewesen, der sich schnell bezwingen ließ, der schnell aufgab und auch wenn Katsuki das die meiste Zeit ankotzte, respektierte er den Idioten gleichzeitig minimal dafür.

 

Wieso also zog er jetzt, nach gerade mal wenigen Augenblicken, direkt den Schwanz ein?

Wieso gab er dem Blonden damit nicht den Kampf und fucking nochmal den damit ernsthaft errungenen Sieg, denn er brauchte?

Fuck.

 

Er beobachtete den Grünhaarigen dabei, wie er das Licht auf dem Balkon an machte und sich dann mit allmöglicher Ruhe jeder einzelnen beschissenen Pflanze widmete. Sah sie an, betastet die Blätter, den Boden, die Knospen, suchte nach verwelkten Stellen oder inspizierte neue Blüten. Scheiße, der Idiot Hatte den Knall doch nicht gehört. Seit wann bitte hatte er überhaupt dieses bescheuerte Hobby?

 

Den Kopf schüttelnd, heftete er seinen Blick wieder auf den Couchtisch, nur um einen Moment später wieder das Gesicht des Mädchens und des alten Knackers vor sich zu sehen und scheiße, aber er konnte nicht mehr.

 

Wollte nicht mehr.

 

Wieso konnte er sich nicht einfach sagen, dass er eh nichts daran ändern konnte und dann das Kapitel damit abschließen? Fucking wieso? Nein, zur Hölle er musste sich sogar damit quellen, sich zu fragen, was die beiden wohl noch für eine Zukunft gehabt haben könnten. Diese ganzen „was wäre wenn-?“ Fragen lagen ihm in seinem Kopf und fickten seine Psyche.

 

Als ob das jetzt noch einen Unterschied machen würde…

Als ob das jetzt noch von Bedeutung wäre…

 

Er rieb sich über seine Stirn, war im selben Augenblick angeekelt, weil der Film auf seiner Haut nass und klebrig war. Er hatte nach seinem Einsatz noch nicht geduscht und plötzlich bereute er es zutiefst, weil er auf einmal das Gefühl hatte dem Geschehen damit noch näher zu sein, den Dreck und Schweiß von diesem Moment noch nicht abgewischt zu haben.

Und jetzt, jetzt fehlte ihm die Energie dazu.

Und gleichzeitig hatte er das Gefühl, seine Hände könnten ganz Tokyo den Erdboden gleichmachen.

Gottverdammter Mist!

 

Er hörte, wie Deku wieder in die Wohnung trat. Als er schwer seinen Kopf anhob, ging der Streber gerade mit einer Gießkanne Richtung Spüle.

 

Ohne ein Wort.

Ohne auch nur einmal, fucking verdammt, den Blick in seine Richtung zu werfen.

Shit.

 

“Ich-”

 

Was zum Teufel tat er da?

War er verrückt geworden?

Er sollte die verdammte Fresse halten!

 

Deku drehte sich zu ihm, doch Katsuki wendete den Blick jetzt starr auf den Boden zwischen seine Füße.

 

“Ich bekomme einfach ihre beschissenen Gesichter nicht aus meinem Schädel. Fuck.”

 

Er hörte, wie der Wasserhahn erstarb und der Idiot langsam, wie als würde er sich einem verstreckten Tier nähern, auf ihn zu kam. Katsuki schluckte den Kloß in seinem Hals herunter, wusste kurz nicht, wie er weitermachen sollte. Eigentlich wollte er kein Sterbenswort von sich geben, sich einfach nur ablenken. Doch jetzt hatte seine lockere Zunge von selbst gehandelt und dem Idioten ein Stück seines zerbrochenen Selbst vor seine Füße geschmissen, wie ein verdammter Köder.

Da kann er ihm auch gleich seine ganze Beute hinpfeffern.

 

“Sie hat mich erkannt und gelächelt, Deku. Sie hat- Fuck und ich konnte nichts tun. Scheiße, ich stand da, wie versteinert. Ich dachte, es wäre keiner mehr im Gebäude. Ich-”

 

Sein Kiefer spannte sich an, als ihm übel wurde. Er konnte seine eigenen Ausreden nicht länger hören, wusste er doch ganz genau, dass er schlicht und einfach-

 

“Du hattest falsche Informationen bekommen, Kac-chan."

 

“Scheiße, als ob das die Familie interessieren würde, als ob das-”

 

Er richtete vorsichtshalber seine angespannten Hände nach oben, bevor der Alkohol und seine Wut ihn die Kontrolle entreißen konnten und er seine eigenen Beine von seinem Körper pustete.

 

“Kac-chan. Es ändert nichts daran. Du bist ein Hero und solche Sachen.”, er hörte den Idioten nach Luft schnappen. “Solche Sachen passieren. Wir sind nicht unfehlbar, auch wenn... man das von uns erwartet, auch wenn wir das von uns selbst erwarten.”

 

Wieser sank der Nerd ihm gegenüber in die Polster, sah ihn nicht an, sondern fummelte unruhig mit seinen Händen. Katsuki begriff schnell, dass der Nerd selbst bereits wohl schon so einige Laster zu tragen hatte. Laster, die Katsuki nicht kannte, weil er fucking fünf Jahre in Hiroshima gearbeitet und gelebt hatte. Deku hatte sicher viel durchgemacht, aber das änderte nichts daran, dass er der emotionalere von ihnen beiden war. Zumindest wenn es um fucking Empathie und Mitgefühl ging. Wieso musste er sich jetzt von der Heulsuse trösten lassen?

Der Blonde kam sich vor, wie der letzte Idiot. Wie ein Idiot, der seinen ersten direkten Todesfall nicht wegstecken konnte, wie der Pro-Hero, der er sein wollte und fucking nochmal auch sein sollte.

Shit.

 

“Fuck.”, der Blonde nahm den Rest seines Bieres, ehe er wütend die Bierdose zur Seite schleuderte, was er im selben Moment sofort bereute. Die leere Dose verursachte ein derart lautes Scheppern, dass Katsukis Schädel unweigerlich anfing zu brummen.

 

“Sie... sie war sicher nicht mal zehn Jahre alt gewesen und der alte Mann an ihrer Seite nicht so alt, als ob er bald ins Gras gebissen hätte. Scheiße verdammte...”

 

Er öffnete die nächste Dose. Seine... fucking keine Ahnung wievielte.

Deku hielt ihn nicht auf.

 

“Kacke, das ist doch Dreck. Das ist doch nicht fair. Sie hätten noch ein gottverdammtes Leben vor sich gehabt.”

 

Zumindest die Kleine...

 

Kurz herrschte Stille. Katsuki wusste nicht, was er noch sagen sollte. Er fühlte sich mit seinen Worten, die er dem Idioten hingeworfen hatte nicht besser. Kein verdammtes Stück.

 

“Es ist nie fair, Kac-chan. Es ist auch nicht fair, dass du dir diese Bürde dafür alleine gibst, sie dir überhaupt gibst. Wenn jeder Hero sich jedes Mal für eine verpasste Rettungsaktion die Schuld geben würde, würden bald alle Pros im Medical Center liegen.”

 

“Hör auf zu labern, Deku. Du wärst doch nicht besser. Als ob dich das nicht kalt lassen würde.”

 

Der Jüngere lächelte schwach.

 

“Nein da hast du recht. Es ist nur leichter es jemand anderem zu sagen, als sich selbst.”

 

“Tse.”

 

Wieder bedrückende Stille und Katsuki konnte gerade zu spüren, wie sie beide in ihre Gedanken versunken. Doch bevor sie sich beide verloren, holte der Nerd sich mit einem Räuspern zurück und sah Katsuki dann mit traurig verzerrter Mimik an.

 

“Mein erstes Kind hieß Makoto. Er war keine vier Jahre alt gewesen.”

Deku schluckte laut und rieb die Hände aneinander. Katsuki konnte sehen, dass er mit der Erinnerung kämpfte. Das Bild beruhigte ihn auf eine kranke Art und Weise, doch konnte er nichts dagegen tun, als er sich minimal besser fühlte, bei dem Gedanken, dass Deku, egal wie fucking stark er war, so etwas ebenfalls nicht so einfach bezwingen konnte.

 

“Ein Schurke Names Mr. Vein versetzte gerade Tokyo in Angst und Schrecken. Mit seinem Quirk, welches ihm ermöglichte Organe ausfallen zu lassen, tötete er so mehrere Menschen innerhalb weniger Wochen. Als ich und mein Team ihn endlich gefunden hatten, da hatte er sich bei der Flucht einfach wahllos ein Kind geschnappt und seine Macke aktiviert.”

Deku sprach leise und zusammen mit dem Pochen in seinen Ohren machte es das Gesagte für Katsuki noch intensiver. Er konnte sich innerlich vorstellen, wie es sich abgespielt hatte, wie dieser Dreckskerl einfach umhergewandert war und Menschen tötete. Ohne Grund. Das Schicksal ist doch ein mieses Schwein gerade Psychopaten mit solchen Quirk auszustatten.

 

“Makoto hatte mich angesehen, voller Angst, als Vein auf seine kleine Lunge gedrückt hatte. Er schnappte noch ein paar Mal hilflos nach Luft, eher er einfach aufhörte zu atmen und in meinen Armen zusammenbrach. Es hatte keine fünf Minuten gedauert, da war er einfach... tot.”

Dekus Kiefer malte bei der Erinnerung und Katsuki konnte erkennen, dass der Amr des Idioten minimal anfing zu zucken.

 

“Scheiße, verdammt. Das ist doch alles nicht mehr fucking normal.”, sprach Katsuki und fuhr sich stöhned durch die fettigen Haare. Gott, er brauchte sowas von eine Dusche.

 

Deku lachte traurig und nickte zustimmend.

 

“Ja. Ein anderes Mal hatten wir eine Schurkin gefasst, die eine Frau tagelang gefoltert hatte. Sie hatte die Fähigkeit die eigenen Ängste Wirklichkeit werden zu lassen.”

 

Shit.

 

“Das... ist einfach nur krank.”

 

Ihm fiel nicht ein, was er noch dazu sagen konnte. In seiner Heldenlaufbahn ist er schon mit so einigen abartigen Fähigkeiten und Schurken in Kontakt gekommen und auch aus früheren Berichten und Aufzeichnungen hatte er eine ganze Menge Scheiße erfahren.

 

“Noch ein Grund mehr, diesen Wichsern in den Arsch zu treten, sodass keiner mehr sterben muss!”

 

Katsuki nahm wieder zwei große Schlucke seines Biers. Die Brühe war schon pisswarm, aber das kratze ihn nicht. Sein Zustand war eh schon über die Schwelle getreten, welche sich über solche Kleinigkeiten noch abfuckte. Und trotzdem fanden seine Gedanken immer noch genug halt, ihn das heutige Ereignis wieder und wieder und fucking wieder vor Augen zu führen.

Scheiße, er wollte nicht mehr. Er betete, dass die Zeit bald kommen würde, in welche die Bilder in seiner Erinnerung verblasten. Gleichzeitig bezweifelte er, ob ihm das überhaupt vergönnt war...

 

Wieder sahen ihn kleine Kinderaugen entgegen und-

 

"Scheiße, ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen und den ganzen Mist ungeschehen machen.”

 

Katsuki griff sich an seinen Schädel und konnte sich im selben Moment für seine Worte die Zunge abbeißen. Was sagte er da bitte vor dem Schwachkopf?

 

Kurz darauf hörte er, wie der besagte Idiot aufstand und zu der großen Fensterfront ging. Er schaltete von innen die Lichter des Balkons aus und hüllte damit den Raum wieder in mehr Dunkelheit. Hüllte den Raum in eine Stimmung, die das Innere von Katsuki annähernd wieder zu spiegeln vermag.

 

“Ja das habe ich mir auch schon mehr, als einmal gewünscht. Aber mit manchen Sachen musst du einfach zu leben lernen, musst du einfach hinnehmen, akzeptieren, auch wenn dir die Bilder in deinem Kopf fast schon-” Er schüttelte den Kopf, ließ seine Worte offen im Raum stehen.

Dekus Stimme hatte plötzlich etwas an sich, was Katsuki unweigerlich aufblicken ließ. Es war mehr, als nur die deutliche Anspannung, der er herauskristallisieren konnte. Sein ganzes Wesen schie plötzlich derart angespannt, mit Emotionen gefüllt, die einfache, erbärmliche Trauer längst überschritten. Wenn Katsuki nicht so derbe unter Alkoholeinfluss gestanden hätte, hätte er sogar schwören können, die Aura um den nerdigen Hero hätte einen Moment stark geschwankt. Doch als der Blonde zwei Mal blinzelte, war es, als habe er sich das alles nur fucking nochmal eingebildet.

 

„Da…“, begann Deku, musste sich jedoch räuspern, seine Kehle wohl plötzlich zu trocken für weitere Worte.

 

„Da gab es einmal einen Fall. Ein gerade als quirklos diagnostiziertes Kind wurde entführt.“

 

Deku blickte nicht über die Schulter zu ihm, doch Katsuki hatte bereits bei dem Wort quirklos mitbekommen, wie persönlich er diese Geschehen zu nehmen schien. Er konnte es dem Grünhaarigen fucking nochmal nicht verdenken.

Deku verlagerte sein Gewicht von dem linken auf das rechte Bein und verschränkte die Arme stramm vor der Brust. Die Spiegelung in der Scheibe war schwach, doch immer noch stark genug, dass Katsuki sehen konnte, wie Deku einen Augenblick die Lippen zwischen die Zähne zog, ganz so, als ob er nicht wusste, ob er weitererzählen sollte oder nicht. Doch nach einem schweren Atemzug öffnete er letzten Endes doch den Mund:

„Keiner hatte eine Ahnung, wo das Kind stecken konnte, was die Suche sehr erschwerte. Nach nicht einmal einer Woche wurde die Leiche des Kindes im Wald gefunden.“

 

Eine kurze erdrückende Pause, doch Katsuki blieb vorerst unbeeindruckt. Solche Mordfälle waren keine Seltenheit und solange er diesen nicht persönlich mitbekommen hatte, würde er es auch, zur Hölle nochmal, nicht persönlich nehmen.

„Einen Monat später das gleich und dann, nach zwei Wochen wieder. Als das vierte Kind verschwand, hatten sich Polizisten und Heros zusammengetan, hatten sich mit Fähigkeiten und gesammelten Hinweisen soweit eingedeckt, als dass sie endlich das Versteck des Täters ausmachen konnten. Und sie konnten das Kind retten, welches sieben Tage lang festgehalten wurden war.“

Wieder Stille und Katsuki sah in der Scheibe, wie der Nerd schwer schluckte, sein Blick soweit in der Ferne, dass der Blonde sich unweigerlich fragte, wie es dem Nerd bei der Rettungsaktion wohl ergangen sein musste. Denn, dass Deku persönlich dabei geholfen hatte, das Kind zu finden, dass konnte selbst ein Blinder feststellen. Und Katsuki kannte den Nerd soweit, als dass er seinen beschissen geilen Quirk darauf verwetten würde, dass Deku mehr als jeder andere, der dort war, dieses Balg retten wollte. Kostete es, was es wollte.

 

„Der Täter war nicht wirklich ein Schurke gewesen. Er hatte nicht einmal einen Namen gehabt. Er besaß die Fähigkeit seinem Gegenüber die Orientierung zu nehmen. Das machte seine Festnahme äußerst schwierig. Auf der Wache erfuhr man dann, dass seine Frau bei einem Brand ums Leben gekommen war. Er war davon überzeugt gewesen, dass sie gestorben war, weil sie keinen Quirk hatte, mit dem sie sich hätte helfen können. Also… fing er an seine Wut auf andere Mackenlose zu übertragen. Er war brillant im Hecken von Computern und konnte sich damit schnell Daten über die Kinder beschaffen, die ihn interessierten. Dann verschleppe er sie auf dem Weg nach Hause von der Schule und... in seinem Versteck vergewaltigte und misshandelte er sie.”

Katsuki wurde schlecht. Er hatte vieles gehört, aber diese Story war ihm bislang nie untergekommen und, Fuck, aber das war krank. Das war abartig. Und, Scheiße er konnte verstehen, wie Deku sich dabei gefühlt haben musste. Wie er sich wahrscheinlich ausgemalt hatte, wie diese mackenlosen Kinder diesem gestörten Dreckskerl ausgeliefert waren und nichts, zur Hölle, rein gar nichts machen konnten.

 

Scheiße.

 

„Deku, fuck, das-“

 

Er unterbrach seine Worte, als er merkte, dass er möglicherweise lallen würde.

Scheiße, er hatte wirklich zu viel getrunken.

 

„Kac-chan.“, sprach Deku so laut, als dass man erkennen konnte, dass er sich von der Erinnerung daran gelöst hatte. Er drehte sich zu Katsuki um und löste die Verschränkung seiner Arme. Seine Muskeln lockerten sich dadurch jedoch kein Stück.

 

„Ich weiß, es ist hart. Und jeder findet seinen Weg damit umzugehen.”, sprach er leise und seufzte schwer. Vor Katsukis Augen flackerten Bilder von Narben und Pillen.

 

“Doch was ich dir mit all dem damit eigentlich mitteilen wollte, ist, dass man sich auch erlauben darf, das zu sehen, was gut gelaufen ist. Schau: Natürlich sind drei Kinder gestorben, aber das macht die Rettung des vierten nicht weniger wichtig. Was zählt ist, dass die Heros und Polizisten rechtzeitig da waren, um den Mann zu fassen und noch weitere Morde zu verhindern.“, sprach Deku ruhig, aber voller Überzeugung, hob dabei die Dose auf, welche der Blonde noch vor wenigen Minuten weggeworfen hatte. Katsuki musste sich zurücklehnen, als der Nerd vor ihm stand und die Dose behutsam auf den Tisch stellte.

 

„Dein Fall ist nicht anders. Es gab heute zwei Opfer, aber bitte mach dir auch bewusst, wie viele weitere du verhindern konntest. Wie viel du heute geleistet hast, du jeden Tag aufs Neue leistet und noch leisten wirst. Bitte vergiss nicht, wie wahnsinnig gut du bist, indem, was du tust, Kac-chan.“

Deku kniete sich hinunter und hob beide Hände und fuhr mit beiden Daumen über Katsukis angespannten Kiefer.

 

Shit, hatte er jetzt ein Deja Vu, oder was?

 

Kreisend pressten seine Finger in seinen verhärteten Muskel und dem Blonden kam es so vor, als ob der Nerd all den Ballast seines beschissenen Tages damit von ihm streichen wollte. Und scheiße, wahrscheinlich hatte er sich das wirklich vorgenommen, denn er konnte die grünen Augen mit einer derartigen Konzentration seine eigenen Bewegungen verfolgen sehen, dass es schon lachhaft wirkte.

Und Katsuki lachte plötzlich wirklich.

 

Noch bevor er es verhindern konnte, entkam seiner Kehle ein gottverdammtes Glucksen.

 

Weil es lachhaft war.

Weil das hier alles einfach nur lachhaft war.

 

Und dennoch....

 

Trotz dieses hirnrissigen Theaters, empfand er scheiß, fucking, gottverdammte Dankbarkeit. Dankbarkeit gegenüber dem Nerd.

Fuck.

Besagter schaute ihn an, als ob er nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. Zurecht. Er könnte sich selbst gerade eine pfeffern.

Er löste sich von der Berührung des Idioten und verschränkte abwehrend die Hände vor der Brust.

 

„Tse, was auch immer, Nerd. Der Vorfall heute wird mich sicher nicht davon abhalten, trotzdem die Nummer eins zu werden, klar?“

 

Deku lächelte ihn sichtlich beruhigt an und richtete sich dann auf.

 

„Nicht, wenn ich es zuerst werde, Kac-chan.“

 

Der Blonde grinste jetzt über alle Backen und er wusste nicht genau, ob es am Alkohol lag oder einfach an dem Volltrottel ihm gegenüber.

 

“Träum weiter”

 

Er fuhr dem Nerd durch seine Wolle. Deku fing an zu strahlen.

 

Kurz darauf, auf ziemlich schwankenden Weg zur Dusche, dankte er Deku innerlich für seine Worte.

Allein sein Stolz stand ihm im Weg, dass den Nerd auch wissen zu lassen.

Doch irgendwie war Katsuki davon überzeugt, dass das auch gar nicht nötig war.

 

Der Idiot verstand mittlerweile seine Taten besser, als seine Worte...

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und?
Ziemlich schwere Kost oder?
Kommt ihr noch mit? Habt ihr schon Vermutungen ;)? Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Emanuela
2021-05-08T13:31:41+00:00 08.05.2021 15:31
ich finde das Kapitel sehr gut (verfolge es auch auf FF.de) und ehrlich gesagt schwöre ich auf fast alles, dass Deku bei dem entführten quirklosen Kind nicht von einem Fremden geredet hat...

Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht^^
Von:  Ataschi
2021-05-06T21:36:07+00:00 06.05.2021 23:36
Wow. Wieser so ein mega tolles Kapitel. Und wenn ich raten darf, würde ich sagen, dass Deku das vierte Kind war. Oh man ich hoffe nicht, aber es würde erklären warum er sich nicht anfassen lässt. Oder er hat ähnliches erlebt.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf nächsten Monat und kann es kaum erwarten. 😊
Antwort von:  Ataschi
06.05.2021 23:36
Wieder... mein Gott, diese olle Autokorrektur... 😅


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