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All these Feelings

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und ein kleines Trauma zieht Bakura dann doch noch mit.
Heute schauen wir mal, ob er sich auffangen lässt =)
Viel Spaß beim Lesen am 16.12. Komplett anzeigen

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Panik

Die Tür zu dem Zimmer, das sich Bakura und Ototgi teilten, ging langsam auf. Der Schwarzhaarige saß auf seinem Bett und beantwortete Nachrichten auf seinem Handy, sodass er Bakura erst nur eines kurzen Blickes würdigte.

„Hi“, sagte er leise zu ihm, tippte noch fertig, sendete die Nachricht ab und setzte sich dann aufrecht hin nur um zu erkennen, wie niedergeschlagen der Weißhaarige die Tür hinter sich zu fallen ließ.
 

„Bakura, was ist los?“, fragte Otogi verdattert.
 

„Er hat...“, begann der Angesprochene, doch verstummte wieder. Stark unterdrückte er, seinen Gefühlen zu unterliegen, was Otogi ihm dennoch ansah. Schnell sprang dieser auf und eilte zu seinem Zimmerpartner und fasste ihm mit der linken Hand auf die Schulter und hob mit der rechten sein Gesicht hoch indem er sanften Druck auf Bakuras Kinn ausübte.

„Was hat er dir angetan?“, fragte er sofort vorwurfsvoll – nicht Bakura den Vorwurf machend, sondern Marik – und sah ihm ernst in die Augen, auch wenn er das Gefühl hatte, dass Bakura direkt durch ihn durchsehen würden.
 

Bakura schüttelte den Kopf. „Er hat nichts getan… er hat nur… geredet“, murmelte er vor sich hin. Der Blick in seinen Augen war verloren, freudlos, leer.

Bakura spürte wie die Panik in ihm hochstieg und mit seiner Rückhaltung war es vorbei. Erst biss er sich auf die Lippen, doch dann liefen ihm bereits die Tränen über die Wangen.

Er hatte Marik so aufmunternde Worte gesagt, doch durch die Gedanken, die der Ägypter mit ihm teilte, wurde er einfach vollkommen aus der Bahn geworfen, immer und immer wieder kam dieses Gefühl der Aussichtslosigkeit wieder, die auch Marik beschrieben hatte, die Angst, dass es einfach nur schwarz war.

Vielleicht hätte er an einem anderen Tag besser damit umgehen können, doch an diesem Tag war einfach zu viel passiert, zu viele Gefühle und Empfindungen prasselten auf ihn ein und dann kam auch noch diese tiefsitzende Angst von Marik, die ihn nun den Verstand zu verlieren drohten.

Ruckartig klammerte er sich an Otogi und dieser drückte ihn reflexartig näher an sich ran. Er legte die Arme um ihn. Etwas verwundert ließ er die Situation geschehen, auch wenn er wissen wollte, was vorgefallen war, so wusste er, dass Bakura zuerst einmal zur Ruhe kommen musste.
 

„Wir haben die ganze Nacht Zeit, du kannst mir alles erzählen, was du willst, ich werde dich so lange halten, wie du mich brauchst und wir können einander auch einfach nur anschweigen, solange es dich besser fühlen lässt“, sagte Otogi leise.
 

Sanft hob Bakura den Kopf, seine Augen waren glasig, die Wangen voller Tränen und der Blick so verwirrt und hilflos.

Ihm ging die ganze Unterhaltung mit Marik durch den Kopf, er hatte so stark geantwortet, doch die Worte des Ägypters hatte ihn wirklich hart getroffen. Er presste die Lippen zusammen, denn er wollte etwas sagen, wollte aber nicht als schwach dastehen, allerdings wusste er auch, wenn er sich jemanden nun öffnen würde, dann war es er Otogi, immerhin lehnte er gerade heulend in seinem Arm, so viel schlimmer konnte er nicht mehr werden. Außerdem schaffte es der Andere es einfach, dass Bakura sich wohl und nicht verurteilt vorkam, anders als Jonouchi, der ihn doch mit schiefem Blick und direkten Aussagen bombadiert hatte, es machte ihm nichts aus, weil er selbst wusste, dass sein Geisteszustand gerade nicht der beste war, aber Otogi gab ihm das Gefühl, dass er nicht komplett verrückt war und, dass alles irgendwo in Ordnung war und so gab er sich einen Ruck und erzählte von Mariks Ängsten.
 

In der Zwischenzeit hatte sich die Umarmung gelöst. Bakura sah mehr zu Boden, als in Otogis Gesicht, aber konnte halbwegs klar erzählen, was ihm am Herzen lag.
 

„Du hast ihm genau das richtige gesagt“, sagte Otogi und lächelte sanft, was Bakura nicht sah, sein Blick fixierte weiterhin den Boden.

„Aber… was ist… wenn…“ er konnte nicht aussprechen, denn Otogi setzte seine Hand an Bakuras Kinn ab und zwang diesen somit sanft, ihm doch in die Augen zu sehen. Sachte wischte er mit dem Daumen ein paar überbliebene Tränen weg.
 

„Du solltest doch nur zu gut wissen, dass es nicht einfach vorbei ist, du magst dich in deinem nächsten Leben sehr wahrscheinlich nicht mehr an das hier erinnern, aber deine Seele wird es und wenn du irgendwann soweit bist, komplett loszulassen, dann wirst du in diesem Zustand einfach nur glücklich und komplett frei von Sorgen sein“, versuchte er irgendwie ein Lächeln in Bakuras Gesicht zu zaubern.
 

„Und was, wenn ich nicht vergessen will?“, fragte Bakura. Otogi überlegte kurz und zuckte dann mit den Schultern. „Dann wirst du es nicht“, sagte er einfach mit einer Selbstverständlichkeit, die Bakura dann doch zum Lächeln zwang.
 

„Genieße einfach das Hier und Jetzt, mit mir… und den anderen, deine Einstellung ändert sich bestimmt mit der Zeit, außerdem lernen wir immer mehr dazu, vielleicht entdecken wir eines Tages das Geheimnis des Lebens und sind live dabei“, versuchte Otogi den Jüngeren irgendwie aufzumuntern. In diesem Moment wurde ihm klar, wie tief Marik in einer Depression zu stecken schien und hoffte, dass er Bakura gerade nicht mit hineingerissen hatte.
 

Bakuras Anspannung lockerte sich etwas. Den letzten Abschied vom Ringgeist hatte er auch noch nicht richtig verarbeitet, da wurde schon das nächste erschütternde Thema auf ihn losgelassen, doch der Schwarzhaarige strahlte so eine Ruhe aus, dass er zumindest wieder die Energie hatte, sich zu fassen.
 

„Danke Otogi-san“, flüsterte er. „Danke, dass du mir zuhörst und mich so geborgen fühlen lässt“; sagte er leise und sah in die smaragdgrünen Augen, in denen er bereits einmal drohte, sich zu verlieren.

„Das ist doch nicht der Rede wert“, sagte sein Gegenüber und lächelte ihn freundlich an.

Auch Bakura lächelte, allerdings weit verlegener als der Andere. Ihm war die Situation schon sehr unangenehm, zumal er selten so die Fassung verlor, schon gar nicht, wenn jemand um ihn war. Zwar konnte er seine Gedanken nun noch nicht sortieren und fühlte sich immer noch ziemlich niedergeschmettert, aber Otogi und die anderen zu haben, ließ ihn zumindest optimistisch auf die nächsten Tage und schließlich die Zukunft blicken.
 

„Ich glaube, ich will einfach nur schlafen“, sagte er mit einem Seufzer, der unterstrich wie erledigt er nach diesem Tag war. Otogi löste sich langsam von ihm und gab ihn den Raum, den er brauchte.
 

Die beiden machten sich schnell fertig fürs Bett, Otogi zog sogar ein Shirt drüber und als er sich zu seinem Bett begab, hielt Bakura ihn davon ab indem er ihm beim Vorbeigehen an der Hand nahm.

„Würdest du… nein… das ist dumm, bitte vergiss es“, sagte er und ließ die Hand wieder los. Otogi sah verwundert zu Bakura und nahm seine Hand wieder.

„Nichts ist dumm, ich würde bestimmt gerne, worum geht es?“, fragte er, dass Bakura sich verlegen am Hinterkopf kratzte.
 

„Ich möchte nicht… alleine schlafen“, murmelte er verlegen, sodass Otogi verstand, was worum es ging.

Ohne es weiter zu kommentieren ging er mit Bakura zu dessen Bett. Wortlos schlüpften sie unter die Decke.

Otogi legte sich auf seine linke Seite, während Bakura sich auf seine rechte legte, dass er sein Gesicht an die Brust des Größeren drücken konnte. Otogi legte sein Kinn auf Bakuras Kopf und bemühte sich langsam zu atmen, was ihm nur bedingt gelang. Mehr Probleme hatte er mit seinem Herzschlag, dieser wurde immer schneller, erst recht als er seinen Arm um Bakura legte und dieser sich näher an ihn ran schmiegte.
 

Vorsichtig richtete der Kleinere den Kopf nach oben und hauchte dem Anderen ein sanftes „Danke“, entgegen. Otogi sah zu ihm hinunter, ein bisschen Licht kam noch durch die Fenster ins Zimmer, dass er tief in Bakuras Augen sehen konnte. Das Herz wollte ihm in diesem Augenblick sofort aus dem Hals springen, doch er hatte sich unter Kontrolle und so entschied er sich, statt einer impulsiven Aktion, die er am nächsten Morgen bereut hätte, einfach dazu, nichts zu tun. Bakura lehnte sich wieder an seine Brust und schlief sogar bald darauf ein.

Otogi genoss einfach die Nähe des anderes und nachdem sich sein Herzschlag beruhigte, fand er auch noch Schlaf.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Harter Tobak für Bakura und nachdem er kaum Zeit hatte, den Besuch in diesem Tempel zu verarbeiten, kommt diese einschneidende Unterhaltung.
Hat euch gefallen, wie Otogi für ihn da ist? Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  empress_sissi
2020-12-16T21:09:34+00:00 16.12.2020 22:09
Es ist wirklich süß, dass sich Otogi selbst völlig zurück nimmt und Baku zuhört und auf ihn eingeht. Kuscheln hilft einfach immer, wenn man niedergeschlagen ist. 😍Aber im Gegensatz zu Marik ist Bakura noch auf einem guten Weg einer Depression zu entgehen, denke ich. Vielleicht auch deshalb, weil er so gute Freunde um sich hat.
Welche impulsive Aktion Otogi da wohl in unterdrückt hat 😏
Antwort von:  Hypsilon
17.12.2020 07:16
Kuscheln ist sooo toll, macht einfach alles besser 🥰
Und ja, für Bakura war das jetzt eher "zu viel für einen Tag" und er hat auch ein ganz wundervolles Fangnetz, auch wenn Mariks Familie noch da ist, ist das bestimmt was anderes.
Ablenkung ist in beiden Fällen das a und o, auch wenn man sich mit tiefsitzenden Problemen beschäftigen sollte - aber dazu könnte ich wohl ne ganz eigene FF nur zu Mariks weg der Besserung schreiben, daher wirds hier eher gestreift, aber ich plane wirklich ne Fortsetzung. Mal schauen.

Und ich hab schon mit mir gehadert, vielleicht doch einen Gute Nacht Kuss einzubauen ^^ soviel zur impulsiven Aktion - Wer weiß, wo das hinführt? Hehe


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