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We against the world

von

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Im Einkaufszentrum

Als Kim das Gebäude betritt bleibt sie abrupt mit stockendem Atem stehen. Das Innere gleicht einem Chaos, ein ganzes Schlachtfeld. Kleidung wurde aus den Geschäften nach draußen geschleudert, verteilt und zerrissen. Der Boden ist befleckt von Senf, Ketchup, Kaffee und anderen Essensresten, die von den Ständen verteilt wurde. Wasserspender wurden aufgebrochen und unaufhaltsam wird der Boden von der Flüssigkeit benetzt. Der Springbrunnen in der Mitte wurde demoliert, verbeult und die Figur in der Mitte zur Unkenntlichkeit zerschlagen. Dazu weisen einigen Stellen auf den Boden und an den Wänden Brandspuren auf.

Die Besucher und Inhaber der Stände scheinen Kim gar nicht zu bemerken. Sie probiert ihren Kopf etwas einzuziehen, als sie mit schnellen, flinken Schritten durch das Einkaufszentrum läuft, Richtung Rolltreppe, um in den zweiten Stock in Club Banana zukommen. Dabei kann sie beobachten, wie ein Inhaber Lautstark mit einem Kunden diskutiert, der den Preis für die Pizza viel zu teuer findet. Eigentlich was ganz Normales, hätten beide nicht ein Messer und eine Bratpfanne in der Hand, die sie gefährlich hin und herschwenken. Jederzeit könnte einer von ihnen angreifen. In einem Schuhgeschäft reißen sich zwei Damen um ein Paar Schuhe. Der Kampf geht soweit, dass sie um das Paar kämpfen. Primitiv kratzen und beißen sich die beide Damen. In einem anderen Geschäft meint eine Gruppe von Jugendlichen aus Freude alle Elektronikgeräte zu zerschlagen. In einem Büchergeschäft werden Seiten herausgerissen, klein gemacht, zerstreut und angezündet. Es wundert Kim, dass das Einkaufszentrum noch steht und noch nicht niedergerissen wurde.

Die Rolltreppe läuft die Rothaarige noch immer mit hochgehobenen Schultern nach oben, als könnten ihre Schultern sie vor neugierigen Blicken schützen. Für einen kurzen Moment bleibt sie stehen, als sie spürt, dass etwas auf sie nieder rieselt. Ein kurzer Griff an ihre Haare und sie spürt, dass es sich um Putz handelt. Vorsichtig hebt sie ihren Blick. Irgendjemand sägt den riesigen Kronleuchter an der Decke von seiner Halterung. Die Rothaarige beschleunigt etwas ihren Schritt. Als sie oben angekommen ist, zischt der Kronleuchter von der Decke. Mit einem lauten Knall fällt er in den Boden. Laute Schreie ertönen kurz darauf. Die Rothaarige kann nicht anders, als sich umzudrehen und zu schauen, ob es Verletzte gibt. Etwas erleichtert atmet sie aus, als sie niemanden sehen und hören kann. Kurz darauf verändern sich die verdutzten Schreie zu einem freudigen Aufschrei. Wie die wilden Tiere fangen die Leute an auf den Kronleuchter zu klettern oder deren Schmuck zu klauen.

Das alles ist für die Rothaarige zu viel. Schnell verschwindet sie im Club Banana. Den Klamottenladen, indem ihre ganze Kleidung kauft und indem die Rothaarige sich so wohl fühlt, wie bei ihrem zweiten zu Hause. Es ist noch nicht lange her, wo Kim in der neusten Ausgabe einen Umhang mit großer Kapuze gesehen hat. Kim weiß noch genau, wie sie gedacht hat, dass dieses Ding sich bestimmt nicht verkaufen lässt, da es ihr etwas nach Gothic aussieht. Jetzt macht sie sich nach eben jenen Gegenstand auf die Suche. Es ist etwas schwer unter all den Klamottenchaos das Passende zu finden, da die Tollwütigen hier scheinbar auch schon ihr Unwesen getrieben haben. Es dauert eine Weile, bis Kim so ein Exemplar zwischen den Stapel findet und anzieht.

Mit dem Mantel fühlt sie sich ein bisschen besser, weniger unerkannt. Auch wenn dieses Stück in ihren Augen modisch eine komplette Katastrophe ist.

“Bist du jetzt zu den Goth übergelaufen, Prinzessin?” Diese Stimme und die Wortwahl lässt Kim das Blut in den Adern gefrieren. Oh bitte nicht, fleht sie im Inneren, als sie sich langsam umdreht.
 

Shego betritt gerade das Einkaufszentrum, als der Kronleuchter mit einem Scheppern auf den Boden kracht. Sie folgt den Blick, aber noch etwas höher, um die Höhe wahrzunehmen, aus dem er gefallen ist. Dabei stechen ihr kräftige rote Haare im zweiten Stock im Auge. Ein leichtes Lächeln umspielt ihre schwarz farbigen Lippen. Diese Haare und das Gesicht würde Shego überall wiedererkennen. Kimi hat es ebenfalls hier hin verschlagen. Die Schwarzhaarige spürt, wie ihr Herz ein bisschen schneller anfängt zu schlagen. Sie kann sich nicht erklären woher dieses Gefühl stammt, doch schon seit einiger Zeit freut sie sich auf jeden Kampf mit Kimi, freut sich sie zu berühren und ihre nahe zu sein. Auch wenn ihre Taten das komplette Gegenteil von Romantisch sind. Shego würde es nicht zugeben, doch sie hat gefallen an der Rothaarigen gefunden. Die kleinen Neckereien genießt die Schwarzhaarige. Man könnte sagen, dass sie ihre Reaktionen angefangen hat zu lieben, wenn sie probiert sich zu rechtfertigen oder ihre Worte mit einem kräftigen Hieb beantwortet.

Die Schurkin weiß, dass es die Möglichkeit gibt, dass Kimi, genauso wie Drakken, gegen sie ist, dennoch muss sie die Andere einfach sehen. Für sie ist die Heldin, wie eine Droge. Sie fühlt sich schlecht, wenn sie eine lange Zeit von ihr getrennt ist.

Auf leisen Sohlen, wie eine Katze schleicht sie sich an die anderen Chaoten vorbei, die Rolltreppe nach oben, wo sie die Rothaarige ziemlich schnell in ihrem Lieblingsladen findet. Diese wühlt gerade in einen Haufen aus verschiedenen Kleidungsstücken. Die Schwarzhaarige kann nicht anders, als zu Lächeln, als sie Kimis Körper sieht. Wenn sie die Rothaarige darauf ansprechen würde, dass sie ihr gerade den Hintern hinhält, wäre es ihr bestimmt peinlich. Dieser Gedanke lässt Shego innerlich Kichern. Damit könnte sie die Teenieheldin wieder wunderbar ärgern.

Sie will gerade etwas in die Richtung sagen, als die junge Frau vor ihr scheinbar findet wonach sie gesucht hat. Einen schwarzen Mantel, mit großer Kapuze, die sie sich ins Gesicht zieht. Jetzt sind ihre roten Haare vollkommen verdeckt. Würde jemand Shego darauf ansprechen, würde sie es abstreiten, jedoch ist es offensichtlich, dass ihr Lächeln breiter und ehrlicher wird. Ihre Augen bekommen ein leichtes Funkeln, als ihr bewusst wird, dass Kim Possible nicht von dieser schurkischen Veränderung betroffen ist. Ansonsten würde sie wohl kaum ihre Haare verstecken. Eine Tatsache, die Shego erleichtert. “Bist du jetzt zu den Goth übergelaufen, Prinzessin?”, macht die Schwarzhaarige auf sich aufmerksam.
 

Kims Augen weiten sich, als sie sich umdreht und Shego mit einem zufriedenen Grinsen vor ihr steht. Sie kann nicht anders, als ihre Augen zu verdrehen. “Was willst du hier? Sage mir bitte nicht, dass wir jetzt kämpfen müssen”, schnaubt sie erschöpft. Das wäre das Letzte, was sie jetzt gebrauchen kann. Die Teenieheldin fühlt sich schon genügend gehetzt.

“Nicht, wenn du nicht möchtest”, spottet die Schurkin, was Kim mit einem weiteren Augenroller quittiert.

“Wenn du schon so fragst: Nein. Ich habe gerade genügend andere Probleme.” Um ihr zu zeigen, dass sie keine Lust hat sich weiter mit ihr zu unterhalten, dreht sie sich demonstrativ um und wühlt weiter in der Kleidung, ohne ein Ziel. Sie hofft nur, dass Shego sie in Ruhe lassen wird.

“Ach meinst du die ganzen braven Bürger, die meinen das Einkaufszentrum neu zu streichen?” Die Schwarzhaarige wirft einen flüchtigen Blick nach hinten, wo das Chaos noch immer tobt. Auch wenn die Hintergrundgeräusche relativ laut sind, nimmt Shego diese nicht richtig wahr. Viel zu sehr ist sie auf die Teenieheldin vertieft, die sie schon durchschaut hat. Sie weiß, dass Kim keine weitere Kleidung sucht.

Ihre Worte lassen die Rothaarige für einen Moment innehalten. “Schön, dass es dir aufgefallen ist”, murrt sie sarkastisch. Sie hofft, dass sich damit das Gespräch erledigt hat. Das sie und Shego ausnahmsweise nicht gegeneinander kämpfen ist für die Rothaarige eine willkommene Abwechslung. Gerade in diesem Moment kann sie sowas nicht gebrauchen.

“Da ist doch noch mehr”, spricht die Schurkin ihren Gedanken laut aus.

Laut stöhnt die Heldin auf. “Shego”, bedrohlich ruhig spricht Kim ihren Namen aus. Sie atmet laut auf und steht auf. Ruhig, wie eine Wildkatze dreht sie sich zu der Schwarzhaarigen um. In ihren grünen Augen liegt etwas, dass selbst der Schurkin einen Schauer über den Rücken laufen lässt. Hat sie sich doch geirrt? “Nimm es mir nicht übel, aber wir sind nicht gerade die besten Freundinnen und ich werde dir bestimmt nicht von meinen Problemen erzählen.” Für einen Moment fühlt die Schwarzhaarige, wie ein Stein regelrecht von ihrem Herzen fällt. Also hat sie sich nicht geirrt. Kimi ist noch immer dieselbe, ansonsten hätte wäre ihre Wortwahl nicht so freundlich.

Ein breites Lächeln bildet sich auf ihre Lippen, das gleiche, was sie immer hat, wenn sie Kim Possible ärgert. “Ich glaube du hast keine andere Möglichkeit. Sieht so aus, als wärst du nicht gerade der Lieblingsmensch von den anderen Besuchern hier. Ich frage mich, wie sie wohl reagieren, wenn sie wissen, dass hier eine Heldin ist.” Zwar würde Shego niemals schreien, doch zieht sie tief die Luft ein, als würde sie es machen.

“Halt!”, ruft Kim sofort und wieder muss die Schurkin grinsen. “Es ist als habe sich die ganze Welt gegen mich verschworen. Ron hat Wade beauftragt ihn seinen Schurkenanzug zu bringen und die ganze Schule hat mich gejagt”, erzählt sie widerspenstig. Es ist ihr deutlich anzusehen, dass sie es nicht sagen wollte und für einen kurzen Moment fühlt Shego sich schlecht, dass sie Kim dazu bedrängt hat.

“Drakken hat mich auch gejagt”, gesteht die Schwarzhaarige mitfühlend. “Die ganze Welt hat sich nicht gegen die Verschworen.”

Diese Reaktion überrascht die Teenieheldin. Nicht nur, dass sie Shego noch niemals mit so einer einfühlsamen Stimme gehört hat, nein auch das Drakken sie verstoßen hat. Mit einem Mal muss sie an gestern denken. An das Cheerleader Training oder eher die Zeit kurz davor. “Hatten alle in deiner Umgebung auch so komische Kopfschmerzen und sind für einen Moment in Ohnmacht gefallen.”

Es schüttelt die Schwarzhaarige bei den Gedanken. “Erinnere mich nicht daran”, stöhnt sie auf. “Ich war in so einem komischen Glaskasten eingesperrt, der eine Hitzeplatte auf dem Boden hatte. Während Drakken weg war wurde es immer heißer.” Theatralisch verdreht Shego die Augen.

“Genau wie ich”, ruft Kim etwas euphorisch. Nicht, dass sie sich über Shegos Erfahrung freut oder lustig macht. Viel mehr freut sie sich darüber, dass ihnen etwas Ähnliches passiert ist. “Also nicht, dass es bei mir heißer wurde. Aber ich war auch in einem Glaskasten eingesperrt, während alle anderen um mich herum das Bewusstsein verloren haben”, erklärt sie genauer. “Das muss etwas zu bedeuten habe”, überlegt sie laut.

Doch kann die Rothaarige ihre Gedanken nicht fortführen, denn mit einem Mal ertönt eine Explosion. Mit einem Knall wurde die Eingangstür aus den Angeln gerissen. Reflexartig ist sind die beiden Frauen zu dem Geländer gelaufen, um zu sehen, wer die Explosion verursacht hat. “Sie ist hier! Sucht sie!” Ron steht im Eingang und wie ein Bluthund, der seine Beute sucht, schaut er sich um. Schließlich legt er den Kopf in den Nacken und sieht beide an dem Geländer stehen. “Da sind sie!”, schreit er und hebt etwas, das einer Pistole ähnlichsieht. Als er einen Schuss abfeuert bohrt sich ein Laserstrahl über ihnen in die Wand.

“Wir sollten hier weg”, bemerkt Shego trocken. Sie läuft schon nach Links.

“Laserstrahlen? Dein Ernst? Ron sind wir hier in der Zukunft?”, beschwert Kim sich lauthals, ehe sie Shego folgt.



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