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Last Seed

Die letzte Hoffnung der Menschheit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dies ist der komplett überarbeitete Prolog der Geschichte.
Eine Zeile mit Bindestrichen repräsentiert einen Seitenumbruch.
Viel Spaß damit. Komplett anzeigen

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Der Weg aus der Pandemie


 

Im Februar 2020 breitete sich das RAID-Virus (Rapid Arteria Instability Desease) über die Welt aus. Eine Krankheit, welche die Blutgefäße zersetzt und eine hohe Mortalitätsrate aufweist.

Während die Länder der Welt fieberhaft nach einem Impfstoff forschten befanden sie sich in einen Lockdown. Situationsbedingt kam es vermehrt zu trauter Zweisamkeit bei Paaren.

Derweil versank die Welt allmählich im Chaos...
 

==========
 

“Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt.”

(Alexander Gralla)
 

Liberty Bay, 17. Mai 2020
 

Sachte führte Damian die Gabel zu seinem Mund, während im Hintergrund leise der Fernseher lief. Aufgespießt auf dem Essbesteck befand sich der letzte Bissen eines vorzüglichen Mahls. Seine Frau Maria hatte sich ein weiteres Mal selbst übertroffen und so lähmte ein Geschmacksorgasmus seine Zunge. Er kaute besonders gründlich, denn er wollte es noch nicht runterschlucken. Es würde bedeuten, dass es dann wirklich vorbei war. Auch wenn sie nicht zu den verlierern der Krise gehörten, so war auch für sie ein so reichliches Essen eine Seltenheit geworden.

Mit dem Ausbruch von RAID änderte sich die Art und Weise, wie die Menschen lebten.

Aus Angst vor einer Ansteckung schnürte man sich Masken bis zum Ersticken ins Gesicht und hielt Abstand. Tagtäglich schürten die Medien die Panik und die Paranoia der Menschen durch neue Schreckensmeldungen von Virusmutationen weiter an und propagierten das Social Distancing. Nachbarn wurden dazu angestachelt den jeweils anderen als Feind zu betrachten und sich gegenseitig wegen jedem kleinsten Regelverstoß zu denunzieren. Haben Menschen Angst, werden sie zu Taten fähig, an die sie unter normalen Umständen nicht im Traum gedacht hatten.

Damian erinnerte sich nur zu gut an den Fall in der Carpenter Street. Eine Großfamilie ließ es sich nicht nehmen trotz Versammlungsverbot die Hochzeit des jüngsten Spross zu feiern. Durch Schmiergelder fanden sie tatsächlich einen Veranstalter, der das Risiko eingehen wollte, was mit einem Verstoß gegen die RAID-Verordnungen der Regierung einher ging. Dreihundert Personen waren anwesend, um der Eheschließung beizuwohnen. Irgendwie, es wurde nie geklärt wie genau, musste eine selbsternannte Bürgerwehr Wind davon bekommen haben. Vermutlich wurden sie von einem besorgten Bürger über die sozialen Netzwerke kontaktiert. Während das Brautpaar miteinander tanzte, wurde die Tür zum gemieteten Festsaal eingetreten und mehrere vermummte schwarze Gestalten mit Maschinenpistolen im Anschlag drängten hinein und begannen wild um sich zu schießen. Beim Eintreffen der Beamten glichen Braut und Bräutigam einem blutigen Schweizer Käse. Viele Gäste fanden ebenfalls den Tod. Die Eindringlinge sollen “Verreckt, ihr Mörder!” gerufen haben, wenn man den Aussagen einiger weniger Überlebenden glauben schenkte, welche sich auf den Boden geworfen und tot gestellt hatten.

Damian konnte dies nicht vergessen, da er als einer der ermittelnden Kriminalermittler das Ausmaß von Tod und Zerstörung mit eigenen Augen gesehen hatte. Nun schluckte er doch hinunter, da der Gedanke an das Massaker sowieso jeglichen Geschmack aus seinem Mund hinfort geschwemmt hatte. Desillusioniert erschlaffte sein Gesicht.

“Hat es denn geschmeckt?”, fragte Maria ihren trübe drein blickenden Gatten.

“Natürlich”, antwortete er.

“Aber du machst ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter.”

“Wo denkst du hin. Wie könnte ich deine Kochkünste nicht würdigen?”

Maria lächelte ihrem Gatten mit geschlossenen Augen zu. “Das freut mich.” Doch ihren Kummer konnte sie nicht lange verbergen. Sie öffnete die Augen und starrte nun selbst ins Leere. Manchmal konnte selbst sie sich nicht mehr einreden, das alles gut wird.

Damian erhob sich und ging um den Tisch herum zu seiner Frau. “Was hast du denn, mein Schatz? War es heute wieder schlimm im Krankenhaus?”

Maria arbeitete als Krankenschwester auf der Intensivstation. Die Auswüchse der Pandemie erlebte sie mit eigenen Augen mit. “Es ist nichts!”

Damian schenkte ihr keinen Glauben. Ihr Körper sprach eine andere Sprache. Er fühlte sie zittern. “Du weißt, das du mir alles sagen kannst.”

“Das ist einfach furchtbar, was RAID mit einem Menschen macht!”, begann Maria sich ihrem Ehemann zu öffnen. “Heute kam ein kleines Mädchen auf die Intensiv. Sie hatte einen schweren Verlauf. Du weißt was das heißt.”

“Ja, mein Schatz.”

“Ich hatte gerade Dienst, als sie an RAID…” Maria war nicht imstande weiterzusprechen. Doch das war auch nicht notwendig.

“Ich weiß, das ist furchtbar.”

Zwar war er weder Pfleger noch Arzt, doch auch als Kriminalist musste er schon einmal mit ansehen, wie diese fürchterliche Seuche jemanden dahin rafft. Es gab immer wieder Menschen, die dem Gesundheitssystem misstrauen oder sich eine Behandlung nicht leisten können. Einmal musste er ein illegales RAID-Krankenhaus ausheben. Unzählige Menschen ohne Krankenversicherung hatten sich in die Hände von Scharlatanen begeben, welche behaupteten, sie könnten die Krankheit behandeln. Eine Heilung erfuhren sie jedoch nicht. Es war ein abscheuliches Siechtum, bis endlich der Tod eintrat. Es beginnt stets wie eine harmlose Grippe und verbreitet sich entsprechend. Die Infektion wurde hauptsächlich von Tröpfchen- und Schmierinfektionen bedingt. Zu beginn nistet sich der Virus als respiratorischer Erreger im Rachenraum ein und wandert später in die Lunge. Dort angekommen, beginnt er zu mutieren und die Blutgefäße anzugreifen, welche zum Organ hin und wieder weg führen. Ab diesem Moment breitet sich der RAID-Erreger unaufhaltsam im ganzen Körper aus und reproduziert sich massenhaft in den Zellwänden der Blutgefäße. Mit der Zeit greift der Virus alles an, was er irgendwie erreichen kann. Die Betroffenen bluten aus allen Körperöffnungen und versterben qualvoll unter Schmerzen, während sich ihr arterielles Gefäßnetz in die Nichtexistenz verabschiedet. Der so genannte schwere Verlauf. Patienten in diesem Stadium erhalten selbst in legitimen Krankenhäusern meist nicht einmal mehr palliative Behandlung, um Ressourcen für die zu sparen, welche noch eine Chance haben. In den sogenannten Heilpraxen, den illegalen Krankenhäusern, war nicht einmal die letzte Ölung drin. Damian und seine Kollegen legten eines von ihnen still, aber zu glauben, dass es das einzige seiner Art war, wäre naiv gewesen.

Auch für Patienten mit einem milderen Krankheitsbild war es keinesfalls ein Zuckerschlecken. Beinahe Täglich zeigten die Nachrichtensender Berichte über Menschen, welche RAID zwar überlebt, durch den Virus jedoch ganze Körperteile verloren hatten, da die Blutzirkulation nicht mehr funktionierte. Demenz oder Schlaganfälle traten ebenso häufig auf, wie auch Krebs. Um vor den katastrophalen Folgen einer Infektion zu waren, verpflichtete man Fernsehn und Rundfunk zur Ausstrahlung von informativen Werbungen, welche sich zum Ziel setzten, den Bürger zum richtigen Verhalten zu erziehen. Denn vorher hatte niemand gewusst, wie man sich richtig die Hände wäscht.

Auch die gerade laufende Sendung wurde von einem solchen Werbeblock unterbrochen. “Ich möchte vor allem meine Enkel schützen”, verkündete eine ältere Frau mit medizinischer Gesichtsbedeckung. “Darum trage ich solidarisch meine Mundnasenmaske.” Auf einmal öffnete sich die Tür des Raumes in dem die Frau saß und drei ebenfalls maskierte Kinder stürmten hinein. Sie setzten sich brav im Abstand von eineinhalb Metern auf die bereits vorplatzierten Sitzkissen, anstatt ihre Großmutter zu umarmen, wie es früher üblich gewesen wäre. Fast als wären sie Hunde und jemand hätte “Platz” gerufen. “Wenn es um das Leben meiner Familie geht, würde ich selbst Nachts im Bett Maske tragen.”

Damian registrierte den Werbespot und rollte genervt mit den Augen.

“Sei auch du ein Patriot im Dienst deines Landes!”, verkündete ein maskulin anmutender Sprecher im Anschluss. “Trage eine Maske und rette Amerika!”

Wie er diese stetigen Ermahnungen leid war. Damian griff nach der Fernbedienung, welche mitten auf dem Tisch lag und wollte den Fernseher abschalten, als nun auch der Werbeblock urplötzlich unterbrochen wurde, damit eine Nachrichtensprecherin die aktuellen Entwicklungen in Sachen Pandemie verkünden konnte. Aus irgendeinem Grund widerstand Damian dem Impulz, abzuschalten. “Wir unterbrechen das Programm für eine wichtige Sondermeldung”, eröffnete die Frau in der Flimmerkiste. “Dem australischen Pharmaunternehmen ViroTec ist ein bahnbrechender Durchbruch in der Bekämpfung der Pandemie gelungen. Es gibt einen Impfstoff! Ich wiederhole: Es gibt einen Impfstoff!”

Maria horchte auf und stellte ihr Zittern ein.

Damian wäre vor Schreck fast die Fernbedienung entglitten.

War es jetzt endlich vorbei?
 

~~~
 

Liberty Bay, 4. Juli 2020
 

In den vergangenen Monaten seit der Entdeckung des Impfstoffes, setzte die Amerikanische Regierung alles daran, so viele Impfdosen wie nur möglich zu akquirieren. Durch ihre immense finanzielle Macht gelang es den Vereinigten Staaten, den Markt fast vollständig leer zu kaufen. Die ersten zwei Monate produzierte das australische Pharmaunternehmen fast ausschließlich für Nordamerika. Es wurden Zweigstellen in den Staaten geschaffen, um noch schneller zu produzieren. Alles mit dem Ziel, sich am Tag der Unabhängigkeitserklärung erneut der Ketten zu entledigen.

Die Aussicht auf ein baldiges Ende der Maßnahmen, führte zum erstarken der nationalistischen Bürgerwehr, welche alles nur erdenkliche tun wollte, um die Bürger des großartigsten Landes der Welt zu beschützen. Im gleichen Atemzug wurden jedoch auch zweifelnde Stimmen laut. Die Impfgegner verbreiteten Theorien, wie die Injektion von Nanorobotern zur pausenlosen Überwachung der Bevölkerung. Tragischer Weise fielen diese Behauptungen auf fruchtbaren Boden. Durch die jahrelange Misswirtschaft der Regierung litten viele Menschen schon über ein Jahrzehnt unter Armut. Ein Fakt, der nach Außen hin geheim gehalten wurde. Als sogenannter Führer der Freien Welt durfte es keine Armut im eigenen Land geben. Die enttäuschten Massen der Abgehängten wandten sich der Versprechungen der Impfgegner zu. Dies spaltete das Land. Man saß auf einem Pulverfass und an diesem Tag würde es explodieren.

Damian wurde in der Zwischenzeit im Umgang mit schweren Waffen geschult, genauso wie viele seiner Kollegen. Er war eigentlich Kriminalkommissar und hätte sich niemals Träumen lassen, einmal in die Lage zu kommen, ein M960 führen zu müssen. Die Angst vor den sich immer weiter radikalisierenden Impfgegnern nahm jedoch die Oberhand und selbst die mobilisierte Nationalgarde schien nicht auszureichen. Aus diesem Grund musste praktisch jeder Polizeibeamter damit rechnen, zur Bewachung von Transporten oder Impfzentren eingeteilt zu werden. Und genau dazu war es nun gekommen. Damian legte seine schusssichere Weste an und schnallte den Gurt des Helms. Anschließend kontrollierte er das Gewehr und sicherte es.

Er war bereit.

Aber war er es wirklich?
 

Die schwer bewaffneten Beamten bezogen Stellung hinter den Straßensperren. Nur eine schmale Passage wurde frei gelassen, damit der Transporter mit den ersehnten Impfdosen das Jonas Memorial Krankenhaus erreichen konnte, welches ausgewählt wurde als erstes Impfzentrum zu fungieren. Liberty Bay glich einer Festung. Man musste jeden Moment mit einem Angriff rechnen. Das Warten auf den gepanzerten Wagen trieb alle Beteiligten in den Wahnsinn. Die schiere Spannung in der aufgeladenen Atmosphäre war fast greifbar. Damian spürte sein Herz schlagen und seine Atmung intensivieren.

Endlich bog das schwarze Gefährt um die Ecke.

Fast schon gemächlich bahnte sich der Fahrer seinen Weg durch die Straßensperren zur Destination seiner Lieferung.

Damian verblieb in Deckung, während einige seiner Kollegen begannen den Transporter zu umstellen und ihm den Rücken zu kehren, um ihn aus jeder erdenklichen Richtung zu schützen. Vorsichtig luden die Lieferanten die wertvolle Fracht aus und trugen sie in das Krankenhaus. Währenddessen hatte Damian die Straße fest im Blick. Allerdings schien der erwartete Angriff auszubleiben. Ungeachtet davon potenzierte sich die Anspannung in seinen Muskeln mit jeder Sekunde die verstrich. Bis dann tatsächlich etwas in die Straße einbog. Damian traute seinen Augen nicht. Es war ein weiterer schwarzer Panzerwagen. Er schien nicht allein verwirrt zu sein. Alle Anwesenden teilten dieses Gefühl, einschließlich dem Fahrer des eintreffenden Kraftfahrzeuges.

Plötzlich erschütterte ein gewaltiger Knall die gesamte Straße. Tausende Fenster der umliegenden Häuserschluchten zersprangen mit einem Mal. Es regnete Splitter. Der Druck der Explosion presste Damian und die anderen zu Boden. Ein ohrenbetäubendes Zischen überstrahlte alle anderen Geräusche. Verwirrt rollte sich Damian auf den Rücken und sah einen gewaltigen Feuerball, welchen er zweifellos niemals vergessen würde. Im nächsten Moment drangen die zuvor als Lieferanten getarnte Terroristen nunmehr mit Maschinenpistolen bewaffnet aus dem Eingang des unversehrten Erdgeschoss heraus und feuerten auf die verwirrten Beamten. Sie versuchten sich mit roher Gewalt den weg freizuschießen. Etwas musste nicht nach Plan verlaufen sein. Damian sah einzig die Blitze des Mündungsfeuers, während die kugelsicheren Westen seiner Kollegen durchschlagen und deren Innereien von Kugeln zerfetzt wurden. Er sprang geistesgegenwärtig auf die andere Seite der Straßensperre und entkam so dem sicheren Tod. Einige Sekunden später schlug eine Salve genau an der Stelle ein, an der er zuvor noch gelegen hatte.

Aus der Deckung heraus feuerte er zusammen mit den überlebenden Polizisten und Soldaten auf die Aggressoren.
 

Derweil schob Maria ihren Dienst. Glücklicherweise arbeitete sie in einem Krankenhaus am anderen Ende der Stadt. Aber auch von hier konnte man die Rauchsäule erkennen. Maria war gerade dabei einen Patienten zu pflegen, als sie die Schwaden am Horizont erspähte. Zufällig lief der Fernseher. Sofort wurde das Programm für eine Sondermeldung unterbrochen, welche von einem Angriff auf das Jonas Memorial durch Terroristen berichtete. Vor Schreck fiel Maria der Infusionsbeutel aus der Hand, welchen sie gerade eben wechseln wollte. “Damian!”, stieß sie voll des Horrors aus.
 

~~~
 

Liberty Bay, 16. August 2020
 

Der Anschlag auf das Jonas Memorial brannte sich tief in das kollektive Gedächtnis ein.

Es war nicht nur ein Angriff auf ein Krankenhaus, sondern auf die Menschlichkeit. In den folgenden Wochen wurden Verantwortliche und Unterstützer ausfindig gemacht und in einem Schnellverfahren zu langen Haftstrafen verurteilt, um die Wut und die Empörung der Bürger und den Hinterbliebenen der unzähligen Opfer zu befriedigen. In der Zwischenzeit eröffneten immer mehr Impfzentren, in denen der Impfstoff von ViroTec nach vorangegangener Verträglichkeitsprüfung an das Volk ausgegeben wurde.

Nach den Ereignissen am Jonas Memorial hatte Damian den Dienst quittiert. Zwar hatte sich sein Körper erholt, aber sein Geist lid noch immer. Er sah sich nicht mehr länger imstande dem Volk der Vereinigten Staaten zu Dienste zu sein.

Seine Frau Maria gehörte zur Gruppe der systemrelevanten Berufe. Als Krankenpflegerin erhielt sie nicht nur spezielles Training im Umgang mit Seuchenpatienten sondern gehörte auch zu den Glücklichen, welche für die erste Charge Impfstoff ausgewählt wurden. Geschützt durch dieses Wundermittel konnte sie den Dienst an der Gesellschaft fortsetzen. Nach einer weiteren anstrengenden Doppelschicht kehrte sie nach Hause zurück.

Damian hatte es sich nach Abschluss der Hausarbeiten auf der Couch gemütlich gemacht und scrollte durch die Jobanzeigen auf seinem Tablet. Nur weil er kein Staatsbediensteter mehr sein wollte, hieß das noch lange nicht, das er niemals wieder arbeiten und sich auf der faulen Haut ausruhen würde. Da in Amerika kein Ausbildungssystem wie in der alten Welt existierte, konnte praktisch jeder einen beliebigen Beruf nach einer kurzen Umschulung erlernen, solange es sich nicht um solche handelte, welche ein Studium voraussetzen. Automechatroniker - das sprang ihm sofort ins Auge. Erinnerungen an seinen verstorbenen Vater kamen auf. Früher schraubten sie oft zusammen an Oldtimern herum. Von den Schimpftiraden seiner Mutter, wenn sie von oben bis unten besudelt mit Maschinenöl ins Haus zurückkamen und den sauberen Fußboden verdreckten, taten ihm heute noch die Ohren weh. Er würde diese neue Tätigkeit sicherlich in betracht ziehen. Sicherheitshalber erstellte er ein Lesezeichen im Browser und legte anschließend das Tablet weg. “Du bist wieder da, mein Schatz?”, fragte er.

Maria legte ihre Sachen nieder und umarmte Damian.

Sie trug schon eine ganze Weile etwas mit sich herum. Bald schon würde sie deshalb nicht mehr arbeiten können. Vorsichtig führte sie ihren Mann, welcher ihr freudig entgegen gekommen war, zurück zur Couch und beide setzten sich auf das bequeme Möbelstück. “Ich muss dir etwas sagen”, eröffnete sie.

Damian bemerkte ihre Aufregung. “Was ist mit dir?”

“Weißt du, dass wir Abends schon lange keinen Wein mehr getrunken haben?”

“Möchtest du heute abend eine Flasche öffnen?”

“Nein, mein Schatz.” Maria ergriff Damians Hand und legte sie auf ihren Bauch. “Das wird leider auch in Zukunft ausfallen müssen.”

Damian verstand sofort und ein Lächeln zierte sein Gesicht.
 

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Am 24. Dezember 2021 wurde das letzte Kind geboren.

Das mysteriöse Phänomen der globalen Unfruchtbarkeit, das nur Menschen zu betreffen schien, wurde HIS - Human Infertility Syndrome - getauft.

~~~

Wir schreiben das Jahr 2037.

Nichts ist mehr, wie du es kennst.

Jahre der Unfruchtbarkeit haben große Teile der Weltbevölkerung verzweifeln lassen.

Die politischen Verhältnisse in der Welt haben sich vollkommen gedreht.

Menschen ohne Hoffnung sind unberechenbar!

Als nach 16 Jahren Sterilität das erste Kind geboren wurde, ist eine spezielle Gruppe Menschen in höchster Gefahr. Die so genannte Last Generation wird von den Regierungen erbarmungslos gejagt.

Allerdings sind diese jungen Menschen nicht so wehrlos, wie es scheint.

Viele von ihnen entdecken an sich übermenschliche Fähigkeiten, welche sie nutzen und sich gegen ihre Häscher zusammenschließen.

Sie sind die letzte Hoffnung der Menschheit...
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Namen und Handlungen sind frei erfunden und so weiter... ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tasha88
2021-09-22T06:44:16+00:00 22.09.2021 08:44
Hallo :)

Ich bin vor ein paar Tagen durch Zufall auf deine Geschichte gestoßen und konnte heute endlich den Prolog lesen.
Du nimmst einen sofort gut mit, ich mag alles daran - den Inhalt, was es rüber bringt, deinen Schreibstil.

Jetzt bin ich sehe gespannt, wie es weitergeht ;)

Liebe Grüße
Tasha
Antwort von:  totalwarANGEL
22.09.2021 20:15
Danke.
Selten, das heutzutage noch jemand kommentiert.
Freut mich. :)
Antwort von:  Tasha88
22.09.2021 20:42
Und weil ich weiß, wie es gut es tut, ein kommi zu bekommen, versuche ich immer eines zu hinterlassen, wenn mir die Geschichte gefällt 🤗
Antwort von:  totalwarANGEL
22.09.2021 20:45
So sollte jeder denken. :D
Von:  Regina_Regenbogen
2021-03-20T00:02:32+00:00 20.03.2021 01:02
Wow! Der Anfang ist jetzt wirklich total anders! :D Gefällt mir! Auch wenn die Handlung gruselig realistisch ist. XD
Damian und Maria sind echt sympathisch, ich fürchte bloß, dass sie nicht mehr vorkommen werden. :'D
Sehr spannendes, interessantes Kapitel!
Und über die Erinnerung mit dem Massaker auf einer Hochzeit musste ich mit meinem schwarzen Humor echt lachen. Sehr geile Ironie!
Oh Mann, das Ganze ist echt zu realistisch mit den ganzen Beschreibungen über den Umgang mit der Seuche und der Spaltung der Gesellschaft und der Radikalisierung. :'D
Antwort von:  totalwarANGEL
20.03.2021 11:39
Perfekt. Dann hat es sich ja gelohnt den Prolog komplett zu ändern. :D
Ja, ist schon sehr viel Ironie drin, wie z.B. die Hochzeit der Großfamilie aka Super Spreader Event. Ich musste mir bei dem Prolog einfach mal den ganzen Frust von der Seele schreiben.
Kann man fast kaum glauben, dass 16 Jahre später nach dem 3. Weltkrieg alles so "normal" sein soll... :D
Antwort von:  Regina_Regenbogen
20.03.2021 14:01
Ich glaube, Normalität kommt viel schneller als man glaubt. XD


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