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Daydreaming

von

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Sixth

Als ich das nächste mal aufwachte, war es draußen bereits am dämmern.

Ich schälte mich aus der Decke und versuchte das Schwindelgefühl zu ignorieren als ich mich aus Sasuke‘s Bett hiefte.

Mein Körper schmerzte so sehr, das ich garnicht wusste, welcher Körperteil am meisten weh tat.

Ich ging in Richtung der Tür und verließ Sasukes Zimmer, da von ihm keine Spur in diesem zu sehen war.

Auf leisen Sohlen tapste ich in Richtung der Küche, die er mir bereits beim einstudieren unseres Textes gezeigt hatte.

Als ich den langen Flur entlang ging, sah ich an der Wand einpaar Bilder seiner Familie hängen. Er hatte eine wirklich hübsche Mutter und einen eher streng wirkenden Vater.

Sein Bruder schien einpaar Jahre älter als er selbst zu sein und sah Sasuke wirklich sehr ähnlich.

Ich betrachtete die Bilder eine Weile und musste lächeln, als ich ein Bild sah auf dem Sasuke wie ein trotziges, kleines Kind seinem Bruder die Zunge rausstreckte, nachdem dieser ihm durch die Haare wuschelte.

Ich schreckte etwas zusammen als ein räuspern mich aus den Gedanken riss.

„Sasuke, du hast mich erschrocken.“

„Tut, mir leid. Wieso bist du aufgestanden?“ fragte er und seine Stimme klang irgendwie kalt.

Genervt zog ich eine Augenbraue in die Höhe.

„Kannst du mir mal sagen wieso du jetzt wieder so ein Miesepeter bist?“ demonstrativ stemmte ich meine Hände in die Hüften und sah Sasuke streng entgegen.

Er kam mit schnellen Schritten auf mich zu, nahm mein Handgelenk und führte mich einpaar Schritte weiter zu einem großen Spiegel.

Entsetzt weitete ich meine Augen und hielt mir die Hand vor dem Mund.

Ich sah schrecklich aus!

Ich hatte ein aufgeplatzte Lippe, ein blaues Auge und mehrere blauen Flecken im Gesicht.

„Es geht mich eigentlich nichts an, aber so kann es nicht weitergehen. Und das weißt du! Entweder wirst du zum Jugendamt gehen, oder ich übernehme das für dich, aber das wird dann alles andere als lustig für deinen Vater.“

Ich wollte gerade etwas erwidern als der schwarzhaarige mich unterbrach.

„Keine Widerrede! Er muss für seine Taten bezahlen. Und es ist mir egal was du und deine Mutter für eine Vereinbarung getroffen habt.“

Er sprach diese Worte so monoton und selbstverständlich aus, das ich beinahe schon zustimmte.

Ich sah Sasuke einfach nur in die Augen und wusste das er recht hatte.

Aber er war immer noch mein Vater und trotz allem, liebte ich ihn.

„Kann...kann ich für einpaar Tage hier bleiben?“ stotterte ich und wurde etwas rot um die Nase als Sasuke plötzlich anfing zu grinsen.

„Wir werden später einpaar Sachen von dir holen gehen. Vielleicht solltest du dich noch bei deiner blonden Freundin melden, sie hat bereits einpaar mal versucht dich anzurufen.“

Ich seufzte auf.

Das war ja klar.

Aber so wie ich momentan aussah, konnte ich den Mädels nicht unter die Augen treten.

Beziehungsweise, sollte ich die Schule wohl erstmal meiden.

Sasuke führte mich in die Küche und gab mir etwas von seinem selbstgekochtem essen.

„Wow, das schmeckt echt super.“ sagte ich und schaufelte mir schon die nächste Gabel in den Mund.

„Wieso sagst du das so als wäre das ein Wunder?“

Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß so gut wie nichts über dich. Und das du kochen kannst, hätte ich einfach nicht erwartet.“

Gespielt bestürzt legte sich Sasuke die Hand aufs Herz woraufhin ich schmunzelte.

„Ich rede einfach nicht gerne über mich.“

„Du redest allgemein nicht sehr gerne!“

Sasuke runzelte die Stirn.

„Was haben blondi und die anderen über mich gesagt?“fragte er mich neugierig.

„Nur das du zu niemanden nett bist und nie mit anderen redest. Du isst immer allein und bist nur für dich.

Das ist aber nichts, was mir gesagt wurde, das habe ich selbst schon bemerkt.“

„Und dennoch...bist du hier!“ zwinkerte Sasuke mir zu woraufhin ich leicht nickte.

„Wieso bist du zu mir anders als zu den anderen?“

Der schwarzhaarige zuckte mit den Schultern und stand auf.

„Du tatst mir leid und...“

„Ich brauche kein Mitleid!“ wütend stand ich nun ebenfalls auf und funkelte Sasuke an.

Mitleid war das was ich am wenigsten gebrauchen konnte.

„Lass mich gefälligst ausreden.“ genervt verdrehte Sasuke die Augen.

„Damit wollte ich nicht sagen, dass ich das aus reinem Mitleid mache. Irgendwie...finde ich dich ganz interessant.“ murmelte Sasuke und fing an den Tisch abzuräumen.

Beschämt senkte ich den Kopf da ich wieder rot wie eine Tomate wurde.

„Ich gebe dir Sachen von mir und du kannst duschen gehen. Danach fahren wir zu dir und holen einpaar Sachen für dich.“ sagte Sasuke und sah mir dabei direkt in die Augen.

Ich schluckte heftig und begann einwenig zu zittern.

Dies schien er sofort zu bemerken.

„Ich werde natürlich mitkommen und dich nicht alleine lassen“ fügte er schließlich hinzu.

Etwas beruhigter nahm ich seine Sachen entgegen und ging ins Bad.

Ich betrachtete mich noch einmal im Spiegel und schüttelte traurig den Kopf.

Das mein Vater derartig ausrasten würde hätte ich wirklich niemals gedacht.

Ich wusste dass Sasuke recht hatte und ich nicht mehr zurück zu ihm gehen sollte, aber leider war das nicht so einfach und ich konnte mein Versprechen nicht brechen.

Sofort bildeten sich wieder Tränen in meinen Augen als ich an meine Mutter dachte.

Hatte sie gewusst das sie eines Tages verschwinden würde? Wieso wollte sie damals mein Wort haben das ich, egal was kommt, bei meinem Vater bleiben würde.

Ich stieg unter die Dusche und lies meinen Tränen freien lauf, nur unter starken Schmerzen schaffte ich es, mich zu duschen und stieg erschöpft wieder aus dieser heraus.

Ich trocknete mich ab und zog die Sachen des schwarzhaarigen an.

Als ich mir seinen Pullover überzog, stieg mir sofort Sasukes Duft in die Nase und ich seufzte wohlig auf.

Genervt über mich selbst schüttelte ich erneut den Kopf und verließ das Badezimmer.

Sasuke stand bereits an der Gegenüberliegenden Wand und schien auf mich zu warten.

Er runzelte die Stirn und kam einen Schritt auf mich zu.

„Du hast geweint.“ stellte er trocken fest und sah mir dabei direkt in die Augen.

„Das hab ich wohl.“ murmelte ich und quetschte mich an ihm vorbei um in sein Zimmer zu gehen und meine Jacke zu holen.

Als ich diese anhatte gingen Sasuke und ich zu seinem Auto und fuhren auch schon los.

Einpaar Minuten später waren wir auch schon bei mir zuhause angekommen und ein mulmiges Gefühl bereitete sich in mir aus.

Zu meiner Überraschung nahm Sasuke für einen kurzen Augenblick meine Hand und drückte diese kurz.

Ich lächelte ihn daraufhin dankbar an.

Als ich die Tür so leise wie möglich aufschloss und in den Flur ging seufzte ich erleichtert auf.

Mein Vater war zum Glück nicht da!

Ich wollte mir gerade Sasukes Arm schnappen und mit ihm auf mein Zimmer gehen, als ich sah wie er wie in Tance auf den Boden starrte.

Ich folgte seinem Blick und weitete meine Augen.

Mein Vater hatte wohl nachdem er mich schlug noch nicht aufgeräumt, denn der Boden war mit einigen Spritzern Blut versehen.

Ich senkte wieder den Kopf und atmete tief ein.

„Komm...“ murmelte ich und zog leicht an seiner Jacke in der Hoffnung das er mir folgen würde.

Tatsächlich lief er mir dann auch nach und setzte sich auf mein Bett als wir in meinem Zimmer ankamen.

Als ich einen kurzen Blick zu ihm wagte, sah ich das Sasuke seinen Kiefer anspannt und wahrscheinlich mit sich rang, nicht auszurasten.

Ich zog meinen kleinen Koffer aus meinem Kleiderschrank und fing an alles wichtige einzupacken.

Natürlich auch meine Schulsachen.

Ich war im momentan total froh darüber, dass es Wochenende war und wir nicht in die Schule gehen mussten.

Zumal ich nicht wusste, ob ich am Montag wieder gehen sollte.

Das würde wahrscheinlich nur fragen aufwerfen.

Nachdem ich meine Sachen fertig gepackt hatte, hörte ich wie sich die Haustüre unten öffnete.

Sofort versteifte ich mich und sah erschrocken zu Sasuke.

Dieser änderte seinen Blick plötzlich in pure Wut und stand blitzartig vom Bett auf um in Richtung Türe zu laufen.

Er würde doch nicht?!

Schnell lief ich im hinterher.

Gerade noch rechtzeitig konnte ich ihn von hinten umklammern, seine Hand war bereits am Türknauf.

„Bitte...nicht...“ stotterte ich und war überfordert mit der gesamten Situation.

Sasuke spannte sich an und warf mir einen kalten Seitenblick zu den ich aber gekonnt ignorierte und mich stattdessen noch fester an ihn klammerte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit in der wir einfach nur so dastanden lies er den Türgriff los und ich entfernte mich einwenig von ihm.

Wir hörten wie mein Vater ins Bad ging und eine Dusche zu nehmen schien.

Schnell schnappte ich mir meinen Koffer den Sasuke mir aber sofort wieder abnahm und wir verließen die Wohnung.

Als wir in sein Auto stiegen seufzte ich erleichtert aus und bemerkte dann erst, dass ich am ganzen Körper zitterte.

Sasuke hatte seine Hände auf das Lenkrad gelegt und ich sah, das er angespannt war.

„Irgendwann Sakura, da werde ich ihm begegnen.

Und du wirst nicht dabei sein um mich aufzuhalten!“

Ich versuchte meinen Atem zu beruhigen und ignorierte die Worte des schwarzhaarigen stillschweigend.
 

„Du solltest lieber noch einpaar Tage warten bevor du wieder in die Schule gehst.“

Meinte Sasuke als er mir half einpaar meiner Sachen in den Kleiderschrank des Gästezimmers einzuräumen.

„Das sollte ich wohl. Und Ino werde ich auch gleich anrufen müssen.“

Sasuke nickte daraufhin nur.

„Ich mache uns nochmal eine Kleinigkeit zu essen, solange kannst du blondi..“

„Ino.“ unterbrach ich ihn barsch.

„Ino anrufen...“

Ich nickte zufrieden und schon verließ Sasuke das Zimmer.

Seufzend schnappte ich mir mein Handy.

6 Anrufe in Abwesenheit.

Alle von Ino.

Ich lächelte leicht als ich ihre Nummer auswählte und es klingelte.

„Sakura? Na endlich!! Ich hab mir schon solche Sorgen gemacht! Ist alles in Ordnung? Wieso rufst du jetzt erst zurück?!“ Brabbelte sie direkt drauf los woraufhin ich etwas kichern musste.

„Tut mir leid Ino, ich hatte Ärger mit meinem Vater weil ich gestern Abend zu spät gekommen bin und konnte mich deshalb noch nicht melden“

Das war wenigstens nicht gelogen.

„Puh, und ich dachte schon, dir wäre etwas zugestossen.“ seufzte Ino erleichtert auf.

„Ich freue mich schon auf Montag, ich muss dir wenn wir uns sehen unbedingt etwas erzählen!“ kicherte die blondhaarige ins Telefon woraufhin ich leise aufseufzte.

„Naja..also eigentlich...bin ich etwas erkältet und werde deshalb wohl am Montag nicht in die Schule kommen. Nicht das ich jemanden anstecke.“ versuchte ich mich rauszureden und zwang mich ein gespieltes Husten rauszupressen.

„Oh, das kann ich natürlich verstehen! Ich wollte mich nochmal für den tollen Abend bedanken Sakura, ich freue mich, das wir Freundinnen geworden sind.“

Ich lächelte glücklich und erwiderte Ino das selbe.

Wie redeten noch eine gute halbe Stunde über Gott und die Welt als wir dann auflegten.

Nachdem ich meine restlichen Sachen ausgepackt hatte ging ich in die Küche aus der schon ein lecker riechender Geruch kam.

Sasuke grinste mir entgegen und füllte meinen Teller mit seinem selbstgemachten essen welches ich auch sofort verschlang.

„Sag mal, kann es sein das du schon lange nichts gescheites mehr gegessen hast?“ fragte er amüsiert über mein Essverhalten.

Ich zuckte mit den Schultern.

„Für mich alleine hat es sich nicht wirklich gelohnt. Und wenn ich für meinen Vater gekocht habe, gab es meistens nur das selbe da er nie was neues ausprobieren wollte.“ antwortete ich ihm ehrlich und zuckte mit den Schultern.

Nickend aß Sasuke seinen Teller zuende.

Nachdem wir aufgegessen hatten half ich ihm noch schnell beim aufräumen der Küche, danach schauten wir im Wohnzimmer noch einen Actionfilm und gingen hinterher auch schon ins Bett.

Es war ein sehr anstrengender Tag, ich war Sasuke sehr dankbar das ich hier sein durfte und gleichzeitig hatte ich ein schlechtes Gewissen wegen meinem Vater.

Was sollte ich nur tun?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielen lieben Dank für die bisher so positive Resonanz! Ihr macht mich wirklich glücklich 🥰🥰 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Scorbion1984
2020-12-02T20:00:21+00:00 02.12.2020 21:00
Sakura sollte auf keinen Fall zu ihrem Vater zurück ,der hat sich nicht unter Kontrolle ,man könnte meinen das es ihm egal ist ob sie lebt oder nicht .
Wie kommt er auf die Idee das sie Schuld hätte ,das die Mutter weg ist?
Tolle Geschichte ,sehr emotional, freu mich auf die Fortsetzung.
Von:  LikeParadise
2020-12-02T15:27:37+00:00 02.12.2020 16:27
Huhu.. super, dass du weiter gemacht hast. Ich freue mich immer sehr darüber. :)))
Nein, Sakura sollte auf gar keinen Fall zu ihrem Vater zurück. Wenn ihre Mutter wüsste, was er ihr antut dann würde sie nicht wollen, dass sie bleibt, da bin ich mir sicher. Es wird in solchen Fällen nämlich nicht besser, sondern eher immer schlimmer. Manchmal endet sowas auch mit dem Tod... Soll sie erst im Krankenhaus landen, bis sie es versteht?
Sasuke hat vollkommen Recht..sie sollte ihm da vertrauen. Gut dass er da ist ;))
Jedenfalls freue ich mich, dass du so schnell weiter gemacht hast und ich kann das nächste Kapitel kaum erwarten. Toller Verlauf bisher :D


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