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Verrückt nach Dir

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben,

Dies ist eine FF, die ich wohl damals aussortiert hatte. Nach einer Überarbeitung habe ich beschlossen, hier weiter dran zu arbeiten.
Die andere FF habe ich ebenfalls schon begonnen, aber da tue ich mich gerade tatsächlich schwerer. Aber jedenfalls wird es hier um jeden wieder gehen, auch wenn Ran und Shinichi meine Fav. bleiben und im Vordergrund stehen.

Viel Spaß beim Lesen :) Komplett anzeigen

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Zwei Schicksale.

Ein lautes klingeln ertönte durch den Raum. Müde öffnete die junge Mori ihre Augen, um kurz darauf festzustellen, dass es bereits kurz vor Sieben Uhr gewesen war. Ran schwang ihren müden Körper aus dem kuschelig weichen Bett und schlürfte ins Badezimmer. Ihre Eltern hatten wie üblich das Haus schon längst verlassen, was sie keineswegs störte. So hatte Ran morgens ihre Ruhe. Nur Goro, ihr ein Jähriger Kater grüßte seine Besitzerin miauend und schnurrend. Nach dem sie frisch geduscht das Badezimmer wieder verließ, ging sie in die Küche um sich für die Schule Brote zu schmieren. Wie jeden Tag lag eine Botschaft mit Geld für sie auf dem Tisch.
 

Hallo Liebes. Denk bitte daran, dich für heute Abend schick anzuziehen. Du kannst dir gerne was Neues kaufen gehen. Gruß Mama
 

Seufzend schmiss sie den Zettel weg und verließ die Wohnung. Vor der Haustür stand bereits Tomoaki. Er fuhr Ran jeden Morgen zur Schule, was sie recht wenig störte, so musste sie sich morgens nicht abhetzen. Außerdem wusste Ran, dass er sich viel mehr erhoffte, da ihre Eltern diese Konstulation sowieso schon in Stein gemeiselt hatten. Seit sie in den Kindergarten ging, verbrachte die junge Mori fast jeden Tag mit ihm. Entweder kam er zu Besuch oder sie fuhr mit ihren Eltern ihn besuchen. Damals verstand Ran das Vorhaben nicht, doch nun war sie älter gewesen. Ihre Eltern waren schon seit längerer Zeit mit Tomoakis Eltern eng befreundet. Sein Vater war der Chefarzt vom Beika Krankenhaus, da wäre es doch super, wenn die Tochter von der Spitzenanwältin Eri Mori und dem Hauptkommissar Kogoro Mori eines Tages mit dessen Sohn verheiratet wäre. Doch die hübsche Oberschülerin verstand bis heute nicht, warum ihre Eltern sie mit so einem Typen liieren wollten. Nur weil er der Sohn vom Chefarzt und bald angehender Arzt war?

Er kann im Gegensatz zu anderen Kerlen für dich und deine Familie sorgen., hatte ihre Mutter gesagt. Doch die junge Mori brauchte niemanden, der sie umsorgte. Dies konnte sie, wie man Tag für Tag feststellte, ganz alleine!

"Guten Morgen schöne Frau.", grüßte er und öffnete die Beifahrertüre.

"Guten Morgen Tomoaki.", nickte Ran und stieg ein. Schnellen Schrittes lief er zur Fahrertür und stieg ebenfalls zu ihr ins Auto. Der Motor startete laut und gekonnt lenkte er den Wagen auf die befahrene Straße.

"Wie lange hast du denn heute Unterricht?", erkundigte sich der angehende Arzt und ließ die Straße nicht aus den Augen. Die junge Mori tippte auf ihrem Handy rum und antwortete desinteressiert,

"Bis drei Uhr. Ich muss aber danach noch einkaufen gehen."

"Ich könnte dich doch in die Stadt fahren." Nun sah Ran von ihrem Handydispay genau in das Gesicht des jungen Fahrers. Eigentlich war die junge Mori es gewöhnt von ihrem Gegenüber gewesen, dass er sich vergebens versuchte mit ihr zu verabreden. Tomoaki war ein wirklich netter Kerl, worum sich viele Mädchen vermutlich streiten würden, damit dieser sie beachten würde, aber Ran sah in ihm nicht mehr als einen guten Bekannten. Sie konnte noch nicht einmal sagen, dass sie Freunde waren, obwohl er alle Vorzüge für eine stabile Freundschaft besaß, wäre da nur nicht das Problem, dass er deutliches Gefallen an ihr hatte und die Idee ihrer Eltern deutlich befürwortete. Daher hielt die Brünette lieber einen gesunden Abstand zu dem Brillenträger.

"Das ist nicht nötig. Kazuha begleitet mich bereits."

"V.. verstehe." Zum Glück war er nicht wie die meisten Typen auf den Kopf gefallen und verstand die abweisende Art der jungen Mori, weshalb er nicht versuchte, sie doch noch umzustimmen.
 

Die restliche Fahrzeit verbrachten die Beiden schweigend und als sie entlich an der Teitanschule ankamen, konnte Ran beruhigt aufatmen. Sie hatte eine weitere Fahrt mit ihm überstanden und winkte ihm zum Abschied. Am Schultor standen bereits ihre besten Freundinnen.

"Guten Morgen Frau Araide.", neckte Kazuha ihre langjährige Freundin, was mit einem genervten Augenrollen kommentiert wurde. Gemeinsam betraten die Drei das Schulgebäude und anschließend das Klassenzimmer.

"Habt ihr für heute Abend schon Pläne? Wir hatten lange keinen Mädelsabend gemacht. Ich habe bock auf Sushi, Sekt und Gesichtsmasken."

"Ich kann nicht. Ich bin mit meinen Eltern auf eine Veranstaltung."

"Schon wieder? Du warst doch erst vor wenigen Tagen auf einer.", empörte sich Aoko,

"Ich weiß und meine Begeisterung hält sich in Grenzen."

"Verständlich.", stimmte Kazuha zu und lehnte sich gegen die Fensterbank mit ihrem Stuhl.

"Trotzdem finde ich es wirklich übertrieben von deiner Mutter. Du bist ein Teenager und musst auf so langweilige Oma-Veranstaltungen."

"Ich beneide dich wirklich nicht, Ran. Und dann hast du auch noch ununterbrochen Tomoaki an deinem Arsch kleben." Mit einem Lächeln konnte Ran nur über ihre Freundinnen schmunzeln, die angeregt über ihr Dilemma sprachen. Das war typisch für ihre Freundinnen, aber aus diesem Grund waren die Zwei ihre besten Freundinnen. Nie nahmen sie ein Blatt vor dem Mund, insbesondere Kazuha nicht. Aoko war zwar der schüchterne Part der Beiden, aber wenn sie wütend war, dann konnte man sich warm anziehen.

"Alle sofort setzen!", ertönte die Stimme des Lehrers, der gerade das Klassenzimmer betrat, um den Unterricht pünktlich zu beginnen.
 

"Hey Kudo!", grüßte ihn ein Mitschüler als er verspätet das Klassenzimmer betrat. Kopfnickend ging er auf seinen Platz und ließ sich seufzend nieder. Zum Glück fiel die erste Stunde aus, da seine Lehrerin erkrankt war, ansonsten hätte er sich erneut eine Predigt anhören müssen. Seine besten Freunde betraten kurz nach ihm das Klassenzimmer mit einigen Mitschülern und gingen schnellen Schrittes auf ihren besten Freund zu. Kaito schlug ihn kameradschaftlich auf die Schulter.

"Alles klar?"

"Joa, wie immer.", antwortete dieser kurz und Heiji sah sich um.

"Wo steckt denn deine bessere Hälfte?"

"Shiho kommt gleich. Sie war heute Morgen bei irgend ein Interview und quatscht gerade auf dem Mädelsklo mit Akako und Momiji.", antwortete dieser gelangweilt. Seit einem halben Jahr war er offiziell mit der hübschen Miyano zusammen, die seine Eltern für ihn auserwählt hatten. Diese Beziehung sollte sein Image und das Image beider Familien in die Höhe steigen lassen, was auch sehr gut funktionierte. Die wunderschöne Shiho Miyano, Tochter des Musikers Haruki Miyano und des Models Musaki Miyano mit dem Sohn der berühmten Schauspielerin Yukiko Kudo und des angesehenen Schriftstellers Yusaku Kudo, liiert. Seitdem wurden sie für Interviews, Shootings und zu Shows eingeladen, denn das junge Paar war das Gesprächsthema Nummer eins in den Medien, was anfänglich sehr amüsant war, aber mittlerweile war es nur noch nervig.

"Wie dem auch sei.", winkte Heiji das Thema ab,

"Heute Abend machen wir drei die Straßen unsicher."

"Klar, ich bin dabei.", schlug Kaito ein und beide sahen zum jungen Kudo,

"Was ist mit dir?"

"Ich muss mal wieder passen..", seufzte dieser während er sein Mathebuch aus seiner Tasche zog,

" Wir sind heute mal wieder auf einer blöden Veranstaltung eingeladen." Die zwei Oberschüler sahen sich an und anschließend wieder zu ihrem Kumpel.

"Ach komm. Was ist schon dabei, wenn du es einmal ausfallen lässt?"

"Riesen Theater.", antwortete Shinichi ernst,

"Und zwar nicht nur mit meinen Eltern, sondern auch mit Shiho. Darauf kann ich wirklich gut verzichten. Sie ist so schon anstrengend genug."

"Du hast wirklich ein Griff ins Klo machen müssen. Ich bin echt froh nicht in deiner Haut stecken zu müssen.", nickte Heiji, der seinem besten Freund verständnisvoll seine Hand auf die Schulter legte.
 

"Kogoro beeil dich! Wir kommen noch zu spät!", drängte Eri ihren Mann, während sie sich ihre Ohrringe vor dem großen Spiegel im Flur, ansteckte und anschließend ins Zimmer ihrer Tochter, ohne anklopfen, herein platzte.

"Wie weit bist du? Bist du fertig, mein Schatz?"

"Ja.", nickte Ran kurz und nahm die passende Handtasche zu ihrem Outfit von ihrem Bett. Vollkommen entzückt klatschte ihre Mutter kurz in ihre Hände und lächelte.

"Du siehst wunderschön aus. Das Kleid steht Dir super. Tomoaki wird begeistert sein!" Ein schiefes, unechtes Lächeln bildete sich auf dem Gesicht der jungen Mori.

"Hast du meine Krawatte gesehen?", rief Kogoro aus dem Schlafzimmer.

"Meine Güte! Kann dieser Mann überhaupt irgendwas?", schimpfte Eri und verließ mit einem genervten Augenrollen das Zimmer ihrer Tochter um ihrem Mann zu helfen. Ein Schmunzeln bildete sich auf Ran ihrem Gesicht und sie sah in den Spiegel. Sie trug ein rotes Kleid mit Perlstickerei und einer Schleife um die Taille. Der untere Teil des Kleides war aus Tüll und betonte perfekt ihre Figur. Ihre Haare hatte sie leicht zusammen gesteckt, so dass sie nicht in ihr Gesicht fielen. Die Schminke hielt sie natürlich und leichte Rottöne betonten ihre Augen. Als ihre Mutter rief, dass sie nun endlich los könnten, atmete die hübsche Mori tief durch.

"Du schaffst das.", sprach sie zu ihrem Spiegelbild und schloss ihre Augen. Sollte dies wirklich ihr Leben sein? War das der Plan gewesen? Wieder müsste sie in eine Welt tauchen, wo sie keinen Platz fand, geschweige denn glücklich war. Doch für ihre Eltern biss sie in den sauren Apfel und folgte ihren Pflichten als Tochter.
 

Nach einer knappen Stunde Fahrt war die Familie am Anwesen des Chefarztes Dr. Araide angekommen. Dort wurden sie auch gleich persönlich von ihm in Empfang genommen.

"Schön das ihr gekommen seid. Kogoro mein Lieber, gesellen Sie sich doch zu mir und ein paar engen Freunden mit einem Whiskey und einer Zigarre."

"Da sage ich nicht nein", stimmte dieser zu und folgte dem Gastgeber. Eri hatte sich zu der Frau des Chefarztes gesellt und unterhielt sich munter mit ihr. Die Veranstaltung war wie immer ziemlich öde. Angesehene Leute hatten sich zu Gruppen gebildet. Während die eine Gruppe sich mit Whiskey betrank und Zigarren rauchte, so tratschten die Frauen vor sich her und sprachen über die neueste Mode, präsentierten ihren teuren Schmuck. Auf der Suche nach dem neuesten Klatsch und Gerüchten. Selbst die Kinder wurden vornehm erzogen und durften ihre Kindheit nicht ausleben und herum toben. Zu schlimm wäre es, wenn die Kleidung dreckig werden würde. So saßen die kleinen Mädchen wie Anstandsdamen auf ihren Plätzen und die kleinen Jungs, wie Gentlemans. Tomoaki erblickte die Blauäugige und ging schnellen Schrittes auf sie zu.

"Hallo Ran. Es freut mich dich hier zu sehen." Ein seichtes Lächeln entkam ihr.

"Hey. Welch Zufall, oder?" Der Brillenträger lachte über ihre kokette Bemerkung. Er legte ihr sanft eine Hand auf ihren Unterrücken.

"Komm mit. Dahinten sind ein paar Freunde von mir." Widerwillig ließ sie sich von ihm zu seinen Freunden führen. Dies war immer noch besser gewesen, als wie so ein verlorenes Kind herum zu stehen. Es störte sie, dass der junge angehende Arzt seine Hand ohne Erlaubnis auf ihren Rücken legte. Zu gerne würde sie diese wegschlagen und ihm ein paar Takte sagen, aber sie wusste, dass genau dies ihre Eltern von ihr erwarteten würden und wenn Ran ihm eine Szene vor versammelter Mannschaft machen würde, dann würden ihre Eltern in Grund und Boden versinken. Und sie selber vermutlich auch, wenn alle Augen auf sie gerichtet wären. Dieses Aufsehen hatte sie wirklich nicht nötig.

"Hey Leute. Darf ich euch eben meine Begleitung vorstellen? Ran Mori. Sie ist die Tochter von engen Freunden meiner Familie.", stellte Tomoaki sie vor und gleich wurde sie von den anderen gemustert. Dies war der jungen Mori äußerst unangenehm. Sie war doch kein Gemälde, was man in einem Kunstmuseum begutachten konnte.

"Hey. Sag mal, Ran. Welchen Stand haben deine Eltern in der Berufwelt?"

"Äh.. Meine Mutter ist Anwältin und mein Vater Hauptkommissar.", erzählte diese und Shiho zog ihre Augenbrauen abwertend in die Höhe und fuhr fort.

"Ach wirklich?" Ran nickte kurz.

"Tomoaki.", begann Shiho und zog den angehenden Arzt etwas mit sich außer Hörweite.

"Eingebildete Kuh.", dachte sich die junge Mori. Was dachte dieses hochnäsige Weib eigentlich, wer sie war? Seufzend sah Ran sich in der Menge um. Das waren diese Momente, die sie so sehr hasste.
 

"Saguru mach mich nicht schwach.", lachte der junge Kudo und trank an seinem Getränk. Dieser stand oben am Geländer mit einem sehr engen Bekannten und unterhielt sich mit diesem. Die Zwei sahen sich hauptsächlich nur auf solchen Veranstaltungen, seitdem Saguru mit dem Fußball aufgehört hatte, um im Ausland zu studieren. Wenn seine Eltern dann zu einer Veranstaltung wie dieser eingeladen wurden, begleitete er diese ohne zu zögern, denn im Gegensatz zu dem attraktiven Kudo, war dies die Welt, wo der blonde gefallen dran hatte. Champagner, Kaviar, beliebt sein in der Öffentlichkeit.

"Das ist aber wirklich wahr. In New York wickele ich die Mädchen nur so um den Finger.", gab der gutaussehende Blonde an, und hob zur Verdeutlichung seinen Finger mit einem breiten Grinsen. Kopfschüttelnd, aber mit einem Schmunzeln setzte Shinichi sein Glas erneut an. Dies war typisch Saguru. Noch nie hatte er etwas anbrennen lassen, wenn sich für ihn die Vhance ergab auf ein unbedeutenden One Night Stand. Durch einen kleinen Stoß von seinem Gegenüber, verschluckte dieser sich einwenig.

"Aber erzähl mal. Shiho und du, ihr seid das angesehenste Paar Japans. Wie läuft es denn so zwischen?"

"Ich kann mich nicht beklagen. Shiho ist eine tolle Frau, ehrlich.", erzählte dieser und hoffte nicht weiter über seine Freundin reden zu müssen. Durch die ganzen Interviews musste er eindeutig zu viele Fragen über seine Beziehung mit Shiho beantworten. Und immer waren es die selben Antworten, die sich wie eine Kassette abspielen ließen.

"Es läuft wirklich super zwischen uns." - "Ich war noch nie so glücklich." - "Sie ist wundervoll."

Shinichi sah hinunter und erblickte seine Freundin, die ihn deutlich zu winkte und ihm signalisierte, dass er sofort zu ihr kommen sollte. Mit einem festen Händedruck verabschiedete er sich von seinem Kindheitsfreund und machte sich auf dem Weg, die Stufen hinunter zu steigen.
 

Es dauerte nicht lange, da hatte der junge Kudo seine Freundin erreicht. Diese harkte sich bei ihm ein, zog ihn zu Ran, um diese vorzuführen.

"Liebling, das ist.. Süße.. Wie war nochmal dein Name?"

"Mein Name lautet Ran."

"Ach ja.. Sie ist die Begleitung von Tomoaki und die Tochter von irgendeiner Anwältin und einem Polizisten."

"Hauptkommissar!", kam es zischend aus der jungen Mori. Die rotblonde Frau sah unbeeindruckt zu der Brünetten. Ihre Augen fielen abwertend auf sie.

"Wie auch immer." Im Inneren brodelte es bei Ran. Wie gerne hätte sie dieser aufgeblassenen Kuh ein paar Takte gesagt, oder am liebsten sogar eine geklebt. Mit einem kurzen Nicken, hielt Shinichi der Brünetten seine Hand entgegen und ein Lächeln umspielte seine Lippen.

"Shinichi Kudo. Ich bin der Freund dieser.." Er stoppte kurz seinen Satz, sah zu seiner Freundin und überlegte, wie er sie am besten umschrieb.

"..Dieser entzückenden Dame." Das Wort, entzückenden, triefte vor lauter Sarkasmus, was Ran ebenfalls Lächeln ließ.

"Ran Mori."

"Also Ran.. dein Vater ist der Hauptkommissar? Das ist ziemlich cool." Verwirrung und Skepsis schwang in Ran ihrem Blick. Wollte er gerade wirklich mit ihr Smalltalk betreiben und hatte Interesse mit der jungen Mori sich zu unterhalten oder war dies ein fieses Spiel und er plante sie ebenfalls bloß zu stellen? Egal was es war, jedenfalls schien es der Blauäugige zu bemerken.

"Ich bin ein großer Sherlock Holmes Fan und mein Vater schreibt Krimiromane. Ich selbst überlege nach der Schule mich für die Polizeischule zu bewerben."

"Du meinst es wirklich ernst?"

"Natürlich. Ich finde das Gefühl, wenn man an einem kniffligen Fall arbeitet und den Täter stellt, um die Gerechtigkeit für das Opfer zu erreichen, das ist einfach atemberaubend." Mit einer leichten Bewunderung, wie Ran seine neue Bekanntschaft über sein Interesse sprach, nickte die junge Mori bestätigend.
 

Spät am Abend betrat die Familie Mori ihre Wohnung. Eri schwärmte seit der Heimkunft von einem neuen Duft, den ihr auf der Veranstaltung eine ältere Dame empfohlen hatte. Ein erfrischender Duft aus Citrusfrüchten. An sich war dies kein besonderer Duft, aber dieser brachte diese besondere Frische auf die Haut und war äußerst wohltuend für die Nase.

"Wir müssen Montag unbedingt in die Parfümerie fahren." Nickend befürwortete Kogoro den Wunsch seiner Ehefrau, während er sein Jackett an die Garderobe hing. Er hatte mit seinen Bekannten einige Gläser Whiskey zu sich genommen, was er deutlich durch das leichte Pochen an seinen Schläfen spürte und das dezente Kratzen im Hals durch die unzähligen Zigarren, die er genüsslich geraucht hatte. Anschließend schlürfte er in das Wohnzimmer, ließ sich erschöpft auf die Couch fallen, um seine Füße auf den Tisch zu legen und den Fernseher einzuschalten.

"Nimmst du deine Füße vom Tisch!" Ermahnte die hübsche Anwältin ihren Ehemann, der ihrem Befehl sofort nach ging ohne auf eine Diskussion einzugehen. Ran steuerte schnellen Schrittes ihr Zimmer an, denn sie war müde von dieser Veranstaltung und wollte ihre Ruhe haben. Doch da hatte die hübsche Mori nicht an ihrer Mutter gedacht, die ihr sogleich in das Zimmer ihrer Tochter folgte.

"Liebling, kann ich mal kurz mit dir reden?"

"Worüber?" Ran stand vor ihrem Schreibtisch und zog sich ihre Ohrringe aus und begann anschließend sich die Schminke mit einem feuchten Tuch ab zu wischen. Die Kisaki beobachtete ihre Tochter wie ein Falke, der jeden Moment vom Himmel stürzte, um seine Beute mit seinen scharfen Krallen zu fangen.

"War der Abend schön?"

"Er war tatsächlich in Ordnung. Wieso fragst du mich das?"

"Das habe ich gesehen." Abrupt stoppte die junge Mori mit dem Abschminken. Ihre Augenbraue stieg in die Höhe, als sie sich zu ihrer Mutter fragend umdrehte und in ihren unleserlichen Blick starrte, um nach einer Erklärung für ihre Aussage zu suchen, doch sie fand keine.

"Was meinst du?" Eri seufzte merklich auf.

"Ich habe dich gesehen, wie du mit einem anderen jungen Mann geredet hast." Immernoch verwirrt über das Verhalten ihrer Mutter, lehnte Ran sich leicht zurück und verschränkte ihre Arme.

"Und?"

"Ist dir klar, dass die Leute nachher über uns reden, wenn sie dich mit einem anderen Mann sehen?"

"Mama.. Ich habe mich nur mit ihm unterhalten. Ich habe mich von ihm ja nicht in einer Abstellkammer vögeln lassen!"

"Wie redest du denn mit mir? Dir ist der Ernst der Lage wohl nicht bekannt! Dr. Araide könnte denken, dass du kein Interesse an seinem Sohn hast und die Verlobung von euch beiden canceln."

"Und da würde er auch nicht falsch liegen!"

"Fräulein, eines sage ich dir.. du wirst Tomoaki heiraten, ob es dir passt oder nicht! Und solange du dich nicht anständig benimmst, wirst du jeden Abend um neunzehn Uhr Zuhause sein! Ist das klar?"

"Ist gut! Raus aus meinem Zimmer!" Ohne ein weiteres Wort verließ Eri nach diesem katastrophalen Gespräch mit ihrer Tochter das Zimmer. Noch immer wütend starrte die hübsche Brünette auf die schon längst geschlossene Zimmertür. Durfte sie jetzt ernsthaft nicht einmal mit anderen Männern reden? Im Gegensatz zu Tomoaki, konnte Ran mit Shinichi offen und zwanglos über sämtliche Themen quatschen ohne ein unangenehmes Gefühl zu verspüren. Sie hatte definitiv nichts falsch gemacht, nur weil sie zum ersten Mal Spaß auf so einer öden Veranstaltung hatte.
 

Derweil betrat der junge Kudo den Flur von der Villa seiner Eltern, dicht gefolgt von seiner Freundin, die alles andere als gut gelaunt gewesen war. Es störte die rotblonde Frau ungemein, dass ihr Freund den restlichen Abend mehr mit diesem No Name Mädchen verbrachte, als mit ihr. Dies hatte sogar eine enge Freundin von ihr, Momiji, die ebenfalls auf dieser Veranstaltung gewesen war, gesehen und die hübsche Miyano darauf aufmerksam gemacht. Kaum war die Haustür hinter den jungen Paar geschlossen, da fauchte sie ihn auch gleich lautstark an. Sie wusste, dass Shinichi seine Eltern nicht da waren, da sie vor zwei Stunden in den Flieger gestiegen waren, um nach New York für eine Woche zu fliegen, da Yukiko ein Vorsprechen für einen neuen Film bekam und das Ehepaar sich dann dazu entschloss, dort direkt Urlaub zu machen.

"Was sollte das eben?"

"Was sollte was?" Kam es unbeeindruckt von Shinichi, während er seine Krawatte lockerte und die Treppenstufen hinauf stieg. Shiho folgte ihrem Freund gleich in sein Zimmer.

"Wieso hast du mit dieser Ghettoschlampe geredet? Du weißt schon, dass du mein Freund bist und sie die Freundin von Tomoaki ist?"

"Übertreib nicht, Shiho. Ich habe mich nur mit ihr unterhalten." Shinichi begann sein Hemd aufzuknöpfen und zeitgleich sich die Schuhe auszuziehen, die dann vor seinem Kleiderschrank lagen. Er konnte ahnen, dass dieser Abend für ihn so enden würde, denn Shiho war schon immer sehr eifersüchtig gewesen, selbst wenn er nur ein Mädchen durch Zufall kurz ansah. Das Einzige, was ihn gerade verwunderte war die Tatsache, dass sie bis Zuhause gewartet hatte. Shiho liebte es im Rampenlicht zu stehen, egal ob positiv oder negativ. Die schöne Kurzhaarige war es vollkommen egal, ob sie gerade vor versammelter Mannschaft jemanden zusammen schrie und lautstark diskutierte. Einmal wurde das Paar sogar gebeten ein Restaurant zu verlassen, weil seine Freundin die Kellnerin angeschnauzt hatte, weil sie Shinichi angelächelt hatte und sie sogar mit ihrem Glas Rotwein beschüttete. Zur Folge bekam das Paar sogar einen Monat lang Hausverbot.

"Schau mich an, wenn ich mit dir rede, Shinichi!" Fauchte sie komplett angefressen ihren Freund an, der ihr immernoch den Rücken zeigte. Schweratmend gehorchte dieser, ging an seiner Freundin vorbei, um sich auf sein Bett niederzulassen und ihr in die Augen zu blicken.

"Was genau möchtest du jetzt von mir, Shiho?"

"Eine Erklärung! Warum hast du mit ihr gesprochen?"

"Ich konnte mich mit ihr einfach gut unterhalten."

"Sie passt nicht zu uns! Sie ist keine wie wir!"

"Hör auf dich immer höher stellen zu wollen als andere. Sie ist ein Mensch genauso wie du und jeder andere auf dieser Veranstaltung." Seine Stimme klang ruhig, während Shiho immer aufbrausender wurde, da ihr die Antwort von ihm keineswegs passte.

"Sie gehört nicht zu unseren Kreisen, Shinichi. Das wird sie auch nie. Ich verstehe nicht, was Tomoaki in ihr sieht. Sie ist weder gebildet, noch ist sie hübsch. Hast du dir ihr Kleid mal angesehen? Das ist so richtig Discountermäßig gewesen. Wer trägt denn heutzutage noch sowas?" Die rotblonde Frau begann ungehindert ihre Meinung über Ran Mori kund zu tun, während sie vor Shinichi stand, der ihr nur halbherzig zu hörte. Vielmehr begann er an die junge Mori zu denken. Eigentlich sah sie in ihrem roten Kleid überhaupt nicht schlecht aus. Das Kleid hatte ihre Kurven sehr gut betont und lag perfekt an ihrem Körper. Und der Körper war definitiv nicht schlecht von ihr. Das, was er zu sehen bekam, ihren runden Po und ihr Dekolleté waren auch überhaupt nicht zu viel oder zu wenig. Aber was dem jungen Kudo besonders im Gedächtnis geblieben war, waren ihre blau-violetten Augen und ihr bezauberndes Lächeln auf ihren Lippen. Ihre Lippen, die so perfekt aussahen. Lippen die dazu einluden sie zu küssen. Wie sie wohl schmeckte? Kopfschüttelnd verwarf Shinichi seine Gedanken schnell wieder und beobachtete seine Freundin, ehe beide ins Bett gingen und tief einschliefen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Bine_
2024-04-06T17:16:10+00:00 06.04.2024 19:16
Shinichi scheint sichtlich Gefallen an Ran zu finden.
Shiho hingegen lässt ihrer Eifersucht freien Lauf und giftet nur über Ran.

Die Reaktion der beiden zeigt eindeutig, dass Shinichi und Shiho nicht wirklich zusammen passen.

Auch Rans Mutter scheint bemerkt zu haben, dass Ran viel lieber mit Shinichi als mit Tomoaki ihre Zeit verbrachte.

Ob Ran und Shinichi Freunde werden und sich vielleicht sogar näher kennenlernen werden. Wer weiß was sich sonst noch so zwischen den beiden entwickeln wird.😉

Dass Shiho nicht begeistert darüber war ihren Freund mit einer anderen Frau reden zu sehen kann ich mir vorstellen. Trotzdem hätte sie nicht gleich so überreagieren müssen. Schließlich ist ja nichts weiter außer einem Gespräch gewesen.

Auch Rans Mutter hat meiner Meinung nach überreagiert, als sie mit ihrer Tochter nach der Veranstaltung gesprochen hat.

Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt wie es weiter gehen wird.

Liebe Grüße Sabine


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