Kapitel VI
Der nächste Morgen kam schneller als gedacht, zumindest fühlte es sich für den Älteren körperlich so an. An seiner Brust spürte er jedoch noch immer etwas warmes, in seinen Armen lag Iruka, welcher zu schlafen schien und ruhig ein- und ausatmete. Vorsichtig drehte Kakashi seinen Kopf ein wenig zur Seite, um einen Blick auf den Wecker zu werfen, welcher auf dem Nachttisch neben seinem Bett stand. Wie es aussah, wurde er wach, bevor der Alarm seines Weckers losging. Hin und wieder kam das vor, er störte sich nie daran. Sein Blick wanderte erneut zu dem brünetten jungen Mann in seinen Armen – welchen er nicht unbedingt aufwecken wollte. Darauf bedacht den Kleineren noch schlafen zu lassen, hob er langsam einen Arm an, drehte sich ein wenig zur Seite und schaltete lieber gleich seinen Wecker aus, damit der Alarm den Anderen nicht aufwecken konnte. Obwohl dies eigentlich nicht falsch wäre, schließlich musste Iruka ebenfalls bald aufstehen, da auch er zur Arbeit musste, jedoch musste er zur Akademie. Wirklich motiviert um ins Büro zu gehen, war Kakashi nicht und am Liebsten würde er in seinem Bett liegen bleiben, aber das würde nur Ärger mit dem Hokage geben und darauf konnte er getrost verzichten.
„Hmh..“ Der Jüngere in seinen Armen regte sich ein wenig, daher lockerte er seine Umarmung um dem Anderen mehr Platz zu geben. Aus verschlafenen Augen wurde der Größere angesehen, unter seiner Maske regte sich ein kleines Lächeln. „Guten Morgen.“, kam es ruhig von ihm; jedoch nutzte er nun diese Gelegenheit, löste seine Umarmung gänzlich und setzte sich schließlich auf. Währenddessen lag Iruka noch immer neben ihm im Bett, drehte sich auf seinen Rücken und sah schweigend zu ihm auf. Hatte er etwas im Gesicht? Wobei…nein, das war damals bereits irgendwie die Art des Kleineren gewesen. Nannte man das etwa unter anderem romantisch? Für ihn selbst war es eher etwas seltsam. Regelrecht angestarrt zu werden. Irgendwie sollte er es allerdings auch gewohnt sein, angestarrt wurde er bereits früher als Kind. Um nun in der Vergangenheit zu schwelgen war keine Zeit – obwohl er meistens aus diesem Grund zu spät kam.
Kurzerhand schlug der Jounin die Bettdecke zur Seite, erhob sich aus seinem Bett und ging in sein Badezimmer um sich für die Arbeit fertig zu machen. Sehr wahrscheinlich würde der Chunin dies ebenfalls gleich tun. Lange brauchte Kakashi nicht, bis er fertig war, daher verließ er nun wieder das Badezimmer, allerdings trug er dabei lediglich frische Shorts, seine Maske, ein ärmelloses Oberteil und wie üblich auch sein Stirnband. Seine Hose warf er beim Verlassen des Badezimmers einfach den in den Wäschekorb. „Viel zu tun heute?“, fragte ihn der Kleinere, welcher nun ebenfalls aufgestanden war und sich seine Haare wieder zusammenband. „Das weiß ich noch nicht.“, entgegnete er ruhig. „Verstehe.“ Damit verschwand Iruka auch bereits in seinem Badezimmer. Diese Zeit nutzte er selbst um sich frische Kleidung aus seinem Schrank zu nehmen. Zwar war er von nun an ein Sensei und würde auf einige Missionen mit seinen Schülern gehen müssen – auf welche er bereits jetzt keine Lust hatte -, doch das hinderte ihn nicht daran heute einen seiner Anzüge anzuziehen. An dem heutigen Tag trug er ein weises Hemd und einen nachtblauen Anzug, ohne eine Krawatte, dazu einen schwarzen Gürtel und schwarze Lackschuhe. Sein Übernachtungsgast selbst kam mit seiner Shinobi-Uniform bekleidet wieder aus seinem Badezimmer; von eben diesem erntete der Ältere einen fragenden Blick und ehe ihm auch von dem Anderen eine Frage gestellt werden konnte, antwortete er bereits: „ Nur weil die drei nun Genin sind, muss ich nicht bereits am ersten Tag mit ihnen auf eine Mission.“ „Nun, eigentlich..-“ „Ich muss jetzt gehen. Man sieht sich.“ Auf dieses Gespräch hatte der Mann mit dem silbernen Haar gerade absolut keine Lust und seine Zeit war ihm dafür ebenfalls zu Schade. Zudem wusste Iruka auch, dass das für ihn bedeutete sein Loft nun zu verlassen und heute wohl auch besser nicht wieder hier aufzukreuzen. Wieso war er an dem gestrigen Tag überhaupt geblieben? Ja, am Ende war er zwar einverstanden damit gewesen – nicht nur weil sie Sex hatten – aber das entschuldigte sein Verhalten trotzdem nicht. Absolut nicht.
Gedankenversunken lief Kakashi durch die Straßen, beide Hände dabei in seinen jeweiligen Hosentaschen vergraben. Wieso dachte er noch immer über Iruka nach? Konnten seine Gedanken nicht einfach Ruhe geben? Scheinbar nicht… na toll. Je weiter er lief, desto bekannter kam ihm die Gegend vor, bis er schließlich seinen Blick von dem Weg vor sich erhob und…seinen Arbeitsplatz erkannte. Was zum Teufel? Er war pünktlich… und das heute. Ihm war gar nicht aufgefallen, dass er so sehr in Gedanken versunken war, dass ihn seine Schritte unbewusst bereits hierher geführt hatten. Irgendwie seltsam. Aber wenn er schon einmal hier war, dann konnte er auch hinein gehen. Normalerweise ging er vor Beginn seiner Arbeit noch woanders hin, doch das wäre jetzt Zeitverschwendung, einen Teil des Weges zurückzugehen und dann erneut hierher kommen, er konnte nach seiner Arbeit immer noch dorthin. Irgendwie gefiel ihm dieser Gedanke sogar, dass er nach der Arbeit dorthin konnte, dann hatte er schließlich etwas mehr zu erzählen.
Schweigend betrat der Kopierninja das Gebäude; eine Begrüßung für Andere die an ihm vorbeigingen, hatte er jedoch nicht übrig, dafür war er einfach zu schlecht gelaunt gerade. Nun gut, schlecht gelaunt war er nicht direkt, er…wollte einfach niemanden begrüßen und das wurde auch stillschweigend hingenommen. Da ihm bisher seine Schüler allerdings nicht über den Weg gelaufen waren, konnte er annehmen, dass man ihnen am Empfang mitgeteilt hatte, in welchem Stockwerk sich sein Büro befand und das sie wohl dort auf ihn warten sollten. Seufzend fragte sich der Größere, was er nur mit ihnen anstellen sollte. Sie waren gänzlich unerfahren und noch nicht bereit für gewisse Missionen, besonders da sie als Team arbeiten mussten. „Scheiße.“, gab er leise von sich, nachdem er im Fahrstuhl angekommen und den Knopf für die Etage seines Büros gedrückt hatte. Was für ein Bild ihn wohl dort oben erwarten würde? Alleine bei dem Gedanken daran, dass seine drei Schützlinge dort oben saßen und auf ihn warteten, drehte sich sein Magen um. Es war wohl besser, dass er an dem gestrigen Abend nichts von dem gegessen hatte, was Iruka extra zubereitete…aber das behielt er lieber für sich. Rücklings lehnte sich der Ältere an die Wand des Fahrstuhls, schloss sein nicht verdecktes Auge und verschränkte seine Arme vor der Brust. Ein paar Sekunden der Ruhe wollte er noch genießen.
Mit diesem Gedanken sollte er gar nicht so Unrecht behalten. Kaum war er in seinem Stockwerk angekommen und die Türen öffneten sich, stand ein blonder Junge mit einem grimmigen Gesichtsausdruck vor ihm – als hätte man dem Kleineren seinen Lolli geklaut. Unfassbar..und das sollte ein Shinobi sein? Seufzend schüttelte Kakashi den Kopf und ging schweigend an dem Jüngeren vorbei in Richtung seines Büros; gefolgt von seinem blonden Schatten wie er sofort bemerkte. Bereits jetzt war das sehr nervig für ihn. Na schön, Naruto war hier und wo hielten sich die beiden Anderen auf? „Warum tragen Sie einen Anzug?“, ertönte es auf einmal hinter ihm von dem Blondschopf, welcher wohl noch nie davon gehört hatte, dass man zu anderen Personen – gerade zu Erwachsenen – einen respektablen Abstand zu wahren hatte. „Wieso trägst du keinen, Naruto?“, erwiderte er daraufhin und blieb nicht stehen um den Anderen dabei anzusehen. Shizune stand bereits vor seinem Büro – es war bereits eine neue Tür eingebaut worden – und hielt ihm einige Unterlagen entgegen. „Sakura und Sasuke warten drinnen auf Sie und das sind noch Dokumente, die Sie durchgehen müssten.“ „Danke, Shizune.“ Kakashi hielt in einer Hand die Unterlagen, welche ihm von Shizune überreicht worden waren, öffnete seine neue Tür und erblickte sogleich seine beiden anderen Schüler. Wie nicht anders zu erwarten stand der junge Uchiha etwas abseits und Sakura wollte gerade anfangen sich erneut für das Verhalten von Naruto zu entschuldigen. Doch Kakashi hob nur kurz seine freie Hand, da er nicht schon wieder irgendwelche Entschuldigen von der jungen Frau hören wollte mit welchen sie ohnehin nur sich selbst in Schutz nehmen wollte – und wahrscheinlich auch Sasuke. „Also schön…“, begann der Größere direkt, legte die Unterlagen auf seinen Schreibtisch und blickte zu seinen Schülern. Naruto stand dabei direkt vor seinem Schreibtisch, Sakura saß auf der Couch und Sasuke hielt noch immer Abstand. „Wir haben heute noch keine Mission..-“ „Was?! Wieso nicht?“ „Naruto, halt die Klappe und hör zu.“, ermahnte er den Kleineren und seufzte. Konnte dieser Kerl ihn nicht ausreden lassen? „Wenn keine Missionen anstehen, werdet ihr hier arbeiten, genauso wie viele andere Shinobi. Dafür werdet ihr passende Kleidung tragen und nicht das was ihr jetzt tragt.“ Nach diesem Satz blickte Kakashi zunächst in fragende Gesichert, abgesehen von dem jungen Mann mit dem schwarzen Haar, den all dies eher weniger zu interessieren schien. „Shizune.“ Er wandte sich sogleich an die Dame, welche sein Büro betrat. „Besorg den Dreien bitte etwas passendes zum Anziehen, danach können sie wieder herkommen.“, merkte er abschließend an und nahm an seinem Schreibtisch platz um sich um die ihm soeben überreichten Unterlagen zu kümmern. Von Naruto kam noch ein kurzes – aber nicht überhörbares – Grummeln, doch er kam seiner Anordnung nach und verließ mit seinen Teamkollegen zunächst wieder das Büro. Es war jetzt bereits anstrengend und Kakashi kam nicht umher darüber nachzudenken, wie es wohl bei den anderen Jounin und deren Genin lief, zum Beispiel bei Asuma. In dessen Team war unter anderem Shikamaru Nara, den man gerne als Faulpelz bezeichnete, da so ziemlich alles für ihn nervig war. Die Genin dieses Jahr klangen anstrengend und er hatte gleich drei davon.
„Kakashi-Sensei?“ „Hm?“ Der Mann mit dem silbernen Haar hob seinen Kopf an und erkannte Shizune, welche ihm seine Schüler wieder brachte; umgezogen natürlich. Naruto und Sasuke trugen die Hose eines Anzuges, dazu schwarze Lackschuhe, ein weißes Hemd und eine Krawatte. Sakura trug einen Rock welches bis zu ihren Kniekehlen ging, eine weiße Bluse und schwarze dazu passende Pumps. Na also, genau so sollte es sein. „Gut, danke Shizune.“ Damit verabschiedete sich die Andere wieder um draußen ihrer Arbeit weiter nachgehen zu können. Der Größere ließ von seiner bisherigen Arbeit ab um seine Aufmerksamkeit gänzlich seinen Schülern zu widmen. „Wie bereits erwähnt werdet ihr hier arbeiten, an Tagen an denen keine Missionen absolviert werden müssen und ihr nicht frei habt, dafür werdet ihr solche Kleidung tragen. Da heute euer erster Tag als Team 7 ist, erledigt ihr noch Aufgaben die ein kleines Kind erledigen könnte. Ihr werdet Unterlagen suchen, ordnungsgemäß wegräumen und andere Dinge die anstehen. Verstanden?“ Es kam keine Antwort. „Verstanden?“, wiederholte er schließlich mit Nachdruck, bis er ein ‚Ja‘ von den Dreien vernommen hatte. „Gut.“, nickte er leicht und senkte seinen Blick wieder um die Unterlagen weiter durchzugehen und Anmerkungen und Ergänzungen zu notieren. „Naruto, geh zu Shizune, sie hat noch alte Dokumente von mir, sie soll dir zeigen, wo diese aufbewahrt werden. Räum sie weg. Sasuke, hier ist eine Akte, Asuma braucht sie. Bring sie ihm bitte.“ Ohne den Uchiha-Jüngling anzusehen hielt er diesem eine Akte entgegen, welche bis gerade eben neben ihm auf seinem Schreibtisch lag. Schweigend kamen die beiden Jungen seiner Anweisung nach und verließen sein Büro. „Und was soll ich mache, Kakashi-Sensei?“, fragte Sakura und er konnte ihr anhören, dass Verunsicherung in ihrer Stimme lag, da er ihr nicht direkt eine Anweisung gegeben hatte. „Sakura… Wieso hast du den Medizin-Unterricht aufgegeben?“ Das war alles, was er vorerst wissen wollte. Jedoch erhielt er keine Antwort, daher ließ er erneut von seiner Arbeit ab, lehnte sich in seinem Stuhl ein wenig zurück und sah zu seiner jungen Schülerin. „Du hast Talent, Sakura. Jemand mit deinem Talent kann man in einem Team sehr gut gebrauchen.“ „Das stimmt nicht.“, erwiderte sie nun eher niedergeschlagen und senkte ihren Blick. Er wusste, dass das hier nicht einfach werden würde und er wusste auch, dass sie ihm nicht sofort zustimmen würde. Aber das sie so reagierte, war nun wirklich zu viel des Guten.
„Also schön.“ Kurzerhand erhob sich der Kopierninja von seinem Stuhl, ging um seinen Schreibtisch herum und auf die Tür zu. „Komm mit.“, wies er die Jüngere an und verließ gemeinsam mit dieser sein Büro. „Shizune, gib Naruto und Sasuke bitte irgendwelche Aufgaben, wir müssen etwas erledigen.“ Mit diesen Worten machte er sich auf den Weg zum Fahrstuhl – Shizune schien Naruto alleine gelassen zu haben und wehe er stellte irgendetwas an, dann würde er mit ihm ein ernstes Problem bekommen. In dem Fahrstuhl lehnte er sich wie vorhin mit dem Rücken an die Wand und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Sensei, wohin gehen wir?“, wollte die Kleinere wissen. Doch von dem Älteren erntete sie bloß einen schweigenden Blick und keine Antwort; was sie zu akzeptieren schien. Mal sehen, wie sie seine folgende Idee wohl finden würde.
Nach wenigen Augenblicken hielt der Fahrstuhl schließlich an und der Größere verließ diesen als Erstes, dicht gefolgt von seiner Schülerin. Ein kurzer Blick über seine Schulter nach hinten brachte ihn leicht zum Schmunzeln, denn Sakura sah sich nebenbei neugierig um. Sie war noch nie in diesem Gebäude gewesen und hatte daher selbstverständlich keine Ahnung, wohin er sie denn brachte. Bereits nach kurzem blieb Kakashi vor einem Zimmer stehen und wandte sich erneut an Sakura, ohne ein Wort zu sagen. Er öffnete schließlich die Tür und ließ der Jüngeren mit dem pinken Haar den Vortritt. Nachdem diese den Raum betrat, schaltete er das Licht ein. Es handelte sich dabei um eine Art Klassenzimmer, an der Tafel waren verschiedene Schritte und Erklärungen abgebildet. Für medizinisches Ninjutsu. Sofort wandte sich die Kleinere ihm zu und schüttelte den Kopf. „Sensei, ich-“ Kakashi unterbrach die Kleinere, indem er eine Hand hob und trat etwas näher an sie heran. „Was? Du kannst das nicht? Du bist nicht gut genug dafür?“, wollte er von der Anderen wissen und er wusste genau, dass all das natürlich nicht der Wahrheit entsprach. „Oder findet das eine andere Person Unnütz und du hast deswegen aufgehört?“ Sakura senkte ein wenig beschämt ihren Blick und spielte nervös an ihren Fingern herum, woraufhin ihm ein leises Seufzen zwischen den Lippen hervorkam. „Sakura…“, begann er und kam noch einmal ein wenig mehr auf sie zu und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Ein Shinobi mit medizinischen Kenntnissen ist sicher nicht Unnütz, im Gegenteil.“ Kakashi ließ seine Hand wieder sinken, nahm ein wenig mehr Abstand zu der Kleineren ein und warf einen kurzen Blick auf die Tafel hinter ihm, ehe er sich erneut an Sakura wandte. „Es kommt vor, dass wir verletzt werden, manchmal sogar sehr schwer und hin und wieder…schafft es jemand von uns nicht mehr zurück. Aber wenn ein Medi-Nin dabei ist, steigen die Chancen, dass es jeder nach Hause schafft.“ Wenn er seine junge Schülerin so betrachtete, schienen seine Worte doch allmählich Wirkung zu zeigen, zumindest hatte Sakura ihren Blick nicht mehr gen Boden gerichtet und sie warf sogar einen Blick auf die Tafel, ehe sie seinen Blick endlich erwiderte. „Es wäre möglich, dass auf einer Mission Naruto verletzt wird, oder ich…oder Sasuke und dann? Eine Mission kann sehr gefährlich sein, ein Shinobi setzt sein Leben aufs Spiel, aber wie gesagt, durch einen Medi-Nin, kann ein Leben gerettet werden.“, erklärte er dem Mädchen mit dem pinken Haar und betrachtete sie nun ruhig um ihre Reaktion abzuwarten. Welche auch sogleich kam. „Gut, ich mache es!“, kam es enthusiastisch und ein wenig lauter als sonst von der Kleineren, welche ein breites Lächeln auf den Lippen trug. Kakashi blickte ein wenig überrascht drein, da er mit so viel Enthusiasmus nun doch nicht gerechnet hatte; doch in dem nächsten Augenblick lächelte er schwach. „Sehr gut, du kannst nachher mit Shizune darüber reden. Sie soll erst einmal alleine mit dir trainieren.“, wies er die Kleinere an, welche zustimmend nickte, was er schweigend erwiderte. „Gut, dann komm.“ Und somit war das, was er wollte, auch bereits erledigt. Eigentlich hatte der Größere nicht damit gerechnet, dass es so einfach werden würde, jedoch standen sie noch immer ganz am Anfang und Sakura müsste das Training auch erst einmal wieder aufnehmen, was auch für sie nicht einfach werden würde. Keine Ahnung, wie viel sie versäumt hatte, doch Shizune selbst hatte bei Tsunade-sama trainiert und würde ihr daher sicher helfen können wieder mit dem Training anzufangen und sie würde ihr sicher weiterhelfen können. Wäre er davon nicht überzeugt, hätte er es gar nicht erst versucht sie wieder davon zu überzeugen ein Medi-Nin zu werden.
Gemeinsam machten sich die Beiden wieder auf den Weg nach oben in sein Büro, er konnte der Kleineren anmerken, dass sie aufgeregt war, anscheinend war ihr Ehrgeiz gepackt worden wieder mit dem Unterricht anzufangen. Das war gut, darauf konnte man aufbauen und er war recht zuversichtlich, dass Sakura Talent dafür hatte und gut war, wenn sie denn an sich arbeiten würde. Hoffentlich irrte er sich da nicht.
Oben angekommen waren Sasuke und Naruto bereits ebenfalls wieder in seinem Büro, da sie mit ihrer bisherigen Arbeit fertig waren. Shizune teilte ihm kurz mit, dass sogar Naruto kein Chaos hinterlassen hatte – was seiner Ansicht nach erstaunlich war, da Naruto eher für seine Streiche bekannt war und dafür nun einmal Chaos zu verbreiten und zu hinterlassen. Doch wenn dem gerade nicht so war, war das umso besser.
Gerade als er seinen drei Schülern eine neue Aufgabe geben wollte, klopfte es an seiner Tür und Shizune kam hinein und überraschte ihm ein Dokument. Kakashi las sich dieses durch und warf Shizune einen etwas ernsteren Blick zu. „Ist das ihr ernst?“, fragte er nach und konnte nicht glauben, was er da gerade hatte lesen müssen. Shizune hingegen lächelte bloß und ließ ihn mit den Anderen alleine, schloss die Tür hinter sich wieder.
Der Kopierninja nahm auf seinem Stuhl hinter seinem Schreibtisch wieder platz. „Wusstet ihr, dass für Genin die bestanden haben eine Abschlussfeier abgehalten wird?“, fragte er die Drei ruhig und sah alle der Reihe nach an. „Ja, das wird seit dem letzten Jahr gemacht. Der Hokage fand das toll und wollte es nun zu jedem Abschluss machen.“, erzählte ihm Sakura. Natürlich, Tsunade. Tat sie das nur um ihn zu ärgern, oder war das wirklich ihr ernst? Früher gab es das nie, wieso also jetzt? Was sollte das? Aber egal wie sehr er sich innerlich dagegen sträubte, er konnte nichts daran ändern, vor allem wegen diesem blöden Dokument, welches er soeben erhielt. „Na dann.“, sein Tonfall wurde etwas ernster. „Wir haben unsere erste Mission als Team 7.“ „Echt? Wie cool!“, jubelte Naruto sogleich und auch Sakura schien neugierig zu sein, zu erfahren um was für eine Art Mission genau es sich dabei handelte. Selbst Sasuke schenkte ihm endlich etwas mehr Aufmerksamkeit; doch er war sich sicher, dass sich dies in der nächsten Sekunde wieder ändern würde. „Die erste offizielle Mission von Team 7 besteht darin, bei den Vorbereitungen für den Abschlussball am Freitag zu helfen.“ „Waaas?!“, Naruto blickte ihn ungläubig an und auch die beiden anderen Genin schienen äußerst überrascht deswegen zu sein. Sasuke schüttelte genervt den Kopf und selbst Sakura wirkte enttäuscht deswegen. Es war jedoch ihre Mission und dem konnte sich niemand von ihnen widersetzen, zumindest nicht, wenn man ein Shinobi bleiben und im Rang aufsteigen wollte. Auf jeden Fall versprach die erste Mission von Team 7 nicht uninteressant zu werden.
